Was du da schilderst, Sascha, ist ja genau die Erfahrung, die ich gemacht habe. Immer wieder austesten, wo die Schmerzschwelle ist bei nur wenigen Tagen Pause anstatt komplett auszusetzen.Antracis hat geschrieben:Wenn das nach einigen Tagen abklingt, spürt man bei kleineren Muskelverletzungen meist das Phänomen, dass niedrige Geschwindigkeiten und kurze Läufe gut funktionieren, alles schnelle und längere aber sehr schmerzhaft ist. Das liegt daran, dass der Körper einzelne defekte Faseranteile des Muskels gut aus dem motorischen Programm ausklinken kann, sofern sie nicht gebraucht werden, sie aber bei entsprechend notwendigem Anteil der Maximalkraft ( Höhere Geschwindigkeit) oder Ausfall anderer Fasern (Ermüdung) zwangsrekrutieren muss. Ist quasi ähnlich, wie beim Training von Sprints/Maximalkraft oder Endbeschleunigungsläufen.
Gefährlich ist, dass auch die Bewegung an der Schmerzschwelle („merke ich zwar, aber tut nicht weh...“) eine Heilung behindern kann, weil (auch bei Alternativsportarten, aber vor allem bei lockerem Laufen nach Laufverletzungen - wegen dem Impact/exzentrischen Belastungen) die Heilung von Mikrostrukturen erschwert wird. Das macht dann im Verlauf wiederkehrende und stufenweise schwerer werdende Verletzungen wahrscheinlich, wenn man wieder ins normale Training einsteigt, weil die intramuskuläre Koordination gestört und die Defektstellen natürlich noch prädisponiert sind für weitere Defekte.
…
Insofern @Jens: Ich schreibe das mal ganz deutlich: Die Verletzung zu ignorieren und weiterzulaufen, weil Du „noch einen DNF“ nicht verkraften würdest, ist für mich zwar einfühlbar und ich hab leider auch schon so gehandelt, aber es bleibt trotzdem totaler bullshit: Natürlich verkraftet man, zumal bei einem Wald- und WiesenWK, sowas sogar sehr gut. Und auf jeden Fall besser, als eine jahrelange Pause oder den programmierten Niedergang.
Und selbst auf weniger dramatischer Ebene sollte man sich am Riemen reißen: Wenn man oben mal die Wochen zusammen rechnet, kommt man zu der Einsicht, dass sich der Kumpel (in aufsteigender Form!) 6 Wochen vor dem Marathon (Ziel-WK!) verletzt hat. Wäre gleich am Anfang eine ernsthafte Kurskorrektur erfolgt, wäre vermutlich sogar noch das primäre Zeitziel realisiert worden.
Soweit Antis Wort zum Donnerstag, mal nicht als Blödelbarde, sondern als Prediger. Und ja, vielleicht werfe ich mit Steinen aus dem Glashaus, aber ich bin gut versichert.
Mist, wollte eigentlich keine Smilies benutzen.
So musste ich z.B. ja knapp 4 Wochen vor dem Marathon noch einen 10k-WK abbrechen. Dass das kein dauerhafter Weg ist, war mir klar, aber es war einfach dem Festhalten an dem Marathon geschuldet und somit habe ich die Probleme in Kauf genommen. Nun sind die WK vorbei und es ist an der Zeit zu pausieren und sich am Riemen zu reissen.
Somit +1