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Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

41601
Antracis hat geschrieben:Mal was anderes: Jetzt war ich gestern schon mal laufen, aber Garmin hat den Lauf nicht an Runalyze übertragen. :motz:

Die Radtrainings wurden übertragen, vielleicht ein Zeichen. :D

Hatte das jemand schon mal ? Hat jemand eine Idee, was man machen kann, außer vielleicht nochmal das Übertragungstool zu aktivieren ? Notfalls nur manuell nachtragen oder ? Findet sich bestimmt eine Beschreibung im Netz...bin nur so faul für solche Aktionen.
  1. Auf der Garmin Connect Webseite die Aktivität exportieren (auf der Aktivitäts-Seite rechts oben auf das Zahnrad => "Original exportieren"; Falls du z.B. auf der Uhr direkt oder in der PC Software direkt an die entsprechende .fit Datei heran kommt, geht das alternativ auch).
  2. In Runalyze rechts oben auf "Aktivität hinzufügen" und die .fit bzw. die .zip Datei hochladen

41602
voxel hat geschrieben:Interessanter Artikel zum Thema Gewicht:
https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr- ... 34772.html
Ist klar, dass dir das gefällt:
"Unter den alten Wiege-Modalitäten bin ich beispielsweise bei 66 Kilogramm auf der Waage am nächsten Tag mit 70 oder 71 Kilogramm auf die Matte gegangen. Ich habe bis zu zehn Liter Flüssigkeit zu mir genommen, die der dehydrierte Körper nahezu vollkommen aufgesaugt hat. "
Da wird so richtig gevoxelt.

Und, dazu passend aus Saschas Link:
"Muscle is actually broken down under these conditions to provide our stomach with amino acids during this time of starvation. Eating before bed is crucial in offsetting this."
Was wiederum mir Vielfraß gefällt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

41603
D-Bus hat geschrieben:Und, dazu passend aus Saschas Link:
"Muscle is actually broken down under these conditions to provide our stomach with amino acids during this time of starvation. Eating before bed is crucial in offsetting this."
Was wiederum mir Vielfraß gefällt.
Erinnert mich an einen absoluten Klassiker der Literatur, den ich in meiner Jugend gelesen habe: Krafttraining für Kung Fu und Karate von Eberhard Schneider. Ein sehr unterhaltsames Werk, das nachdem sich Autor und Verlag zerstritten hatten, mit Werbung und Leserbriefen "aktualisiert" wurde, um auch noch der 356. Auflage den Verkauf zu sichern.

Jedenfalls beschrieb ein Leser dort auch seine kräftigende Abendmahlzeit aus zerkleinertem Steak nebst einigen Pfund Gehacktem, verquirrlt mit Eiern und dazu noch einen Liter O-Saft oder so getrunken, um mit dem Vitamin C die Aufnahme zu fördern. Vermutlich ist ab dieser Auflage das Thema Schlaf im Krafttraining dann verstärkt in den Fokus gerückt.

Unvergessen auch ein streitbarer Briefwechsel um die richtige Geschwindigkeit beim Ausführen von Kraftübungen, wo ein Leser ernsthaft auf den "Neger" in Rocky III verwies, der seine Sit ups sehr explosiv ausführen würde und damit offensichtlich sehr erfolgreich sei, während der Buchautor eher die langsame Ausführung empfahl.

Vielleicht sollten wir auch mal daran denken, diesen Thread hier zu Geld zu machen, bevor Runners World es tut. Voxels Straßenpflaster-Döner-Vorbereitungen sind aktuell public Domain...

41604
Auf Döner hat Steffen das Copyright, für den Rest nehme ich gerne Tantiemen entgegen :-). Ein ernsthaftes aber unkonventionelles und daher auch (unfreiwillig) unterhaltsames Laufbuch wäre auch eine Idee. Geld verdient man aber eher über youtube challenges, Instagram und Werbung. Ach lass mal. ..

41605
Habe heute abend zum ersten Mal nach dem Marathon wieder ein kleines Läufchen gemacht (8km regenerativ, ca. 5:45/km). Der grösste Teil des Muskelkaters ist so langsam überstanden,- nur beim Treppe runtergehen merke ich noch ein bisschen in den Oberschenkeln, aber sonst keine grösseren Nachwirkungen.
Aber das Rennen vom Sonntag geht mir schon noch ständig durch den Kopf, hab' manchmal Mühe, mich in Alltag u. Beruf zu konzentrieren (gut, dass ich einen relativ toleranten Arbeitgeber habe! :P So ein Marathon, besonders wenn er am oberen Limit gelaufen wird, ist halt mit nichts anderem zu vergleichen, u. auch nach meinem sechsten kann ich da nicht so einfach wieder zum Alltag übergehen.
Natürlich fragt man sich, was man diesmal besser gemacht hat als in den vergangenen Vorbereitungen. Ganz simpel ausgedrückt: Wohl einfach nur weniger Fehler gemacht!? Also die berühmten Erfahrungswerte haben wohl den Ausschlag gegeben. Wichtigster Baustein im Training waren natürlich die vielen langen Läufe (ist ja nun kein Geheimnis), wobei es diesmal soger 12 LDLs' zwischen 28 und 38km waren.
Dafür allerdings kein Vorbereitungswettkampf, der hat sicher gefehlt. Der letzte WK davor war der Silvesterlauf (10er) u. 3 Wochen davor der Abventslauf (auch 10er). Aber auch schon der Halbmarathon Anfang Nov. letzten Jahres hatte mir Selbstvertrauen gegeben, im Pacing sicherer zu werden, den bin ich ja relativ konstant im 4:05er-Schnitt durchgelaufen. Und die 10er solide etwa in 4er-Schnitt.
Ich hab' hier nochmal alle meine LDLs' seit Anfang Januar aufgelistet:
06.01.: 30km@5:29/km (Trail mit ca. 650HM)
13.01.: 30km@5:32/km (Trail mit ca. 650HM; schwierige Bedingungen mit Dauerregen und Wind)
20.01.: 38km@5:07/km (Flach, Asphalt, gute Bedingungen)
27.01.: 34km@5:29/km (Trail mit ca. 700HM)
03.02.: 37km@4:54/km (Flach, Asphalt) leicht progressiv als Crescendo)
10.02. :28km@6:32/km(Trail, ca. 600HM) Sehr langsam wg. Rückenproblemen!
17.02.: 35km@5:24/km (Trail, ca. 700HM)
24.02.: 36km@4:49/km (Flach, Asphalt) progressiv mit 7km EB near MRT)
03.03.: 31km@5:30/km (Trail, ca. 650HM)
10.03.: 37km@4:58/km (Flach, Asphalt) m. ca. 8kmEB near MRT, mit Energiemangel
17.03.: 38km@4:55/km (Flach, Asphalt) progr. mit ca. 12km EB; sehr windig m. Graupelschauer
24.03.: 35km@4:43/km (Flach, Asphalt) progr. mit 15kmEB near MRT (gute Bedingungen)
31.03.: 23km@5:01/km (Flach, Asphalt) m. 3,5km EB im MRT (kürzer wg. Taperwoche)
07.04.: WK 42,2km in 3:00,52 (4:17/km)
Diese langen Trailläufe haben auf jeden Fall eine Menge gebracht besonders für die Kraftausdauer, u. davon haben dann auch die LDLs' im Flachen profitiert. Ich hatte ja sogar mit dem Gedanken gespielt, evtl. einen Trainings-Marathon 4 Wochen vorm WK zu laufen, hab' es dann aber doch bei 38km bewenden lassen,- das reichte. Aber bei der nächsten Vorbereitung werde ich das evtl. mal probieren.
Wichtig waren natürlich auch die vielen 15km-TDLs', die lagen meist so zwischen 4:18 und 4:30/km, je nach Wetterbedingungen (z.Teil stark vom Wind beeinflusst). Der letzte dann in 4:13/km hat mich dann doch schon ziemlich zuversichtlich gestimmt.
Die vielen Greifschen Langintervalle bzw. Wiederholungsläufe im HMRT waren zweifellos auch sehr effektiv, besonders für die Tempohärte. Allerdings bin ich da dann kaum noch im 10k-Tempo oder schneller gelaufen,- sondern höchstens Schwelle,- da kann man sicher drüber streiten, ob dass nicht dann doch etwas zu kurz gekommen ist. Bei den GA1-Dauerläufen (meist so zwischen 13 und 18km) hab' ich mich meist doch ganz gut zügeln können, dass ich die nicht zu schnell lief. Die Greifsche Vorgabe 45 bis 60 Sek. langsamer als MRT passte da ganz gut. Wichtig war auch, dass ich am Ende dann meist noch einige Strides drangehängt habe. Die Rekom-Läufe natürlich noch langsamer.
Natürlich hab' ich auch mehrmals die Woche (eigentlich fast täglich) Stabi-und Kraftübungen sowie Gymnastik gemacht. Ausgiebig gedehnt natürlich auch nach jedem Lauf.
Zu kurz gekommen bei allem ist dann leider das Radfahren und Schwimmen,- aus Zeitgründen kam das leider kaum zum Zuge. Radeln eigentlich immer nur zur Arbeit u. zurück oder bei Besorgungen. Nur einmal bei der Woche mit den massiven Rückenproblemen hab' ich mal längere Touren gemacht. Das diese Woche mich leicht in der Form zurückgeworfen hatte, war eigentlich gar nicht schlecht, da sonst womöglich der Formpeak zu früh gekommen wäre.
PB Marathon: 02:57,20h (Münster, Sept.2019) HM-Splits: 01:28,34 / 01:28,46; AK-Platz 6
50.Hermannslauf April 2022: 02:16,37 (31,1km Trail, ca. 520 HM; 700M. Gefälle); AK-Platz 4 (von über 400 in AK 55)
49.Rennsteig-Supermarathon Mai 2022: 06:47,56h (73,9km, 1835 HM) Gesamtplatz 46; AK-Platz 3
60. Marathon Essen, Okt. 22: 03:08,22h (AK-Platz 3)

PB Halbmarathon: 01:25,10h (Nov. 2019, DJK-Halbmarathon Gütersloh)
PB 10km: 39:00 (März 2020; Trainingslauf); 9,2km: 35:51 (Isselhorster Nacht)
Rothaarsteig-Trail-Marathon (835 Höhenmeter), Okt. 2019: 3:18:00h (AK-Platz 1; Gesamt-Platz 11)



"Wenn du nicht anfängst, besser werden zu wollen, hörst du auf, gut zu sein!" (Martin Luther)

41606
Det: das sieht natürlich beeindruckend aus. Mit dem Ergebnis im Hintergrund natürlich umso mehr. Mit TDL und Langintervallen hast Du dann 3 QTEs in der Woche absolviert? Hast Du das die ganze Zeit so gemacht? Da musst Du schon ziemlich viel hartes Training vertragen. Ich wäre daran wahrscheinlich zugrunde gegangen. Wenn Du es aber so verträgst und damit erfolgreich bist, ist das auch Dein Weg. Da kann und will ich Dir einfach nur gratulieren :nick:
nix is fix

41607
@Det: Ich kann mich Levi nur anschließen. Ich finde das auch sehr beeindruckend und war ja auch lange der Meinung, dass das so wahrscheinlich nicht gut gehen wird. Du musst unheimlich robust sein, um das Training so vertragen zu können. Aber der Erfolg hat dir recht gegeben. Ich hätte das Pensum und die Häufigkeit der Intensitäten so nie und nimmer geschafft.
movingdet65 hat geschrieben: Zu kurz gekommen bei allem ist dann leider das Radfahren und Schwimmen,- aus Zeitgründen kam das leider kaum zum Zuge. Radeln eigentlich immer nur zur Arbeit u. zurück oder bei Besorgungen. Nur einmal bei der Woche mit den massiven Rückenproblemen hab' ich mal längere Touren gemacht. Das diese Woche mich leicht in der Form zurückgeworfen hatte, war eigentlich gar nicht schlecht, da sonst womöglich der Formpeak zu früh gekommen wäre.
:nick: Das denke ich auch.
movingdet65 hat geschrieben: Natürlich hab' ich auch mehrmals die Woche (eigentlich fast täglich) Stabi-und Kraftübungen sowie Gymnastik gemacht. Ausgiebig gedehnt natürlich auch nach jedem Lauf.
Das finde ich leider :peinlich: gar nicht so "natürlich". Dafür hast du meinen allergrößten :respekt2: . Dass du das bei deinem Trainingspensum noch fast täglich gemacht hast, das finde ich schon sehr bewunderswert. Ich bin froh, wenn ich das einmal in der Woche auf die Reihe krieg. :peinlich:



@me: Gestern gingen meine Minutenintervalle komplett in die Hose. :klatsch: Beim Einlaufen und beim Lauf-ABC haben sich meine Beine gar nicht so schlecht angefühlt. Das erste Intervall ging auch noch, aber dann....der starke Wind hat mir dann irgendwie noch jeglichen Speed geraubt. Ich war auf der selben Strecke wie letzte Woche unterwegs, auf einem Abschnitt kam der Wind voll von vorne und ich hab nur ne Pace von 4:17, glaube ich, errreicht. :peinlich: Die Streuung war bei den 10 Intervallen schon sehr groß, aber insgesamt waren einfach viel zu viele schlechte dabei. Wieviel Anteil der Wind hatte und wieviel auf meine Beine zurückzuführen ist, tue ich mich schwer abzuschätzen. Auf jeden Fall gehörte die Einheit gestern nicht zu den Sternstunden in meinem Läuferleben. Aber auch solche Tage hat man auch mal...es werden auch wieder bessere kommen.

41608
diagonela hat geschrieben:@Det: Ich kann mich Levi nur anschließen. Ich finde das auch sehr beeindruckend und war ja auch lange der Meinung, dass das so wahrscheinlich nicht gut gehen wird. Du musst unheimlich robust sein, um das Training so vertragen zu können. Aber der Erfolg hat dir recht gegeben. Ich hätte das Pensum und die Häufigkeit der Intensitäten so nie und nimmer geschafft.
+1

Meine Ansicht ist aber halt auch, wenn man Grenzen im WK überwinden will, muss man das auch im Training schaffen. Das bedeutet natürlich nicht ständig reinzuhalten, aber bei den allermeisten, auch gerade den älteren Athleten hier, sind die (Marathon)-Bestzeiten das Ergebnis von sehr viel Training mit vielen mittellangen und langen Einheiten und auch immer wieder harten Intensitäten. Dazu viel Zeit für Physio/Stretching/Athletik und das Ganze dann auch noch über 3-5 Monate durchhalten, ohne physisch und psychisch kaputt zu gehen. Einfach ist definitiv anders.

Apropos: Gestern war ich wieder auf der Waage, 76 Kg glatt. Das ist normalerweise mein schlechtes Ausgangsgewicht beim Saisoneinstieg. Ist also noch viel Arbeit in den nächsten Monaten. Da Runalyze seit dem HM einen apokalyptischen Niedergang prophezeiht, gilt es jetzt erst mal, mit einem Grundlagenblock dagegenzuhalten.

Gestern dann auch wieder Rumpfstabi und Oberkörper bearbeitet, meine Athletik ist sicher nicht schlecht, aber es geht deutlich besser.

Außerdem ist, wie im Alter leider so oft, alles steif, was nicht soll - also hab ich gestern wieder mit Stretching angefangen. Und heute morgen immerhin schon 10km gejoggt, sogar schon ein paar frostige Strides, danach locker-frostige Ampelintervalle zu Klinik.

Never Stop!

Anti

PS: @Sandra: Wind und lahmen Beinen zum Trotz, ich glaube dennoch an den Benefit von regelmäßigem Tempo. Letztlich bringen uns in der Regel nicht die Sternstunden-Einheiten weiter, auch wenn man sich daran natürlich gerne erinnert, sondern die Summe aus dem regelmäßigem "banalen" Durchschnitt dazwischen. :wink:

Insofern: Haken dran, everthing Counts. Anstregend und nicht langsam wars doch trotzdem. :daumen:

41609
Antracis hat geschrieben: Meine Ansicht ist aber halt auch, wenn man Grenzen im WK überwinden will, muss man das auch im Training schaffen. Das bedeutet natürlich nicht ständig reinzuhalten, aber bei den allermeisten, auch gerade den älteren Athleten hier, sind die (Marathon)-Bestzeiten das Ergebnis von sehr viel Training mit vielen mittellangen und langen Einheiten und auch immer wieder harten Intensitäten. Dazu viel Zeit für Physio/Stretching/Athletik und das Ganze dann auch noch über 3-5 Monate durchhalten, ohne physisch und psychisch kaputt zu gehen. Einfach ist definitiv anders.
Genauso sehe ich es auch, ältere Semester bekommen nichts geschenkt, Talent hin oder her. Es ist harte Arbeit über längerer Zeit. Man muss deutlich mehr tun als jüngere und dabei noch heil bleiben. Die regelmäßige Pflege ist Pflicht, weil man dabei schon merkt welche Ecke zu mosern anfängt und gleich mit der prophylaktischen Behandlung anfangen kann. Ein Mindestmaß an orthopädischer Robustheit muss man dennoch mitbringen.

Die Motivation aufrecht zu erhalten wird mit der Zeit auch nicht einfacher, bei mir persönlich kommt eine Marathonvorbereitung, wie ich sie gerne machen würde, also hart und lang und auf ein Zeitziel gerichtet, wohl nicht mehr in Frage.

Bei Det speziell habe ich schon bei dem vorletzten Marathon mit einer Zeit um bzw. unter 3 Stunden gerechnet, und nun ist er endlich belohnt worden.

41610
farhadsun hat geschrieben: Die Motivation aufrecht zu erhalten wird mit der Zeit auch nicht einfacher, bei mir persönlich kommt eine Marathonvorbereitung, wie ich sie gerne machen würde, also hart und lang und auf ein Zeitziel gerichtet, wohl nicht mehr in Frage.
Hart und lang mögen wir doch alle. :teufel:

Aber ich kann Dich verstehen, man investiert schon viel und die Chancen bei sowas sind eher bei 50/50. Bei mir war die Motivation in diesem Frühjahr auch nicht vorhanden, aber irgendwie hab ich wieder Lust bekommen, zumindest mal Ausdauermäßig was zu reißen. Klaren Fokus hab ich noch nicht, aber ich will definitiv versuchen, die Runalyze-Kurve nach oben hin nochmal deutlich zu verlängern (Ja auch ein Wunsch von uns allen. :teufel: ).

Hinter die Frage, ob man auf einen WK stolz sein kann, setzt das Schicksal doch manchmal viele Fragezeichen, mit dem Training ist es da einfacher. :)

41611
Antracis hat geschrieben:Hart und lang mögen wir doch alle. :teufel:
Und genau da liegt das Problem. Wir glauben das tun zu müssen, sind aber nicht dazu in der Lage :teufel:
Aber ich kann Dich verstehen, man investiert schon viel und die Chancen bei sowas sind eher bei 50/50. Bei mir war die Motivation in diesem Frühjahr auch nicht vorhanden, aber irgendwie hab ich wieder Lust bekommen, zumindest mal Ausdauermäßig was zu reißen. Klaren Fokus hab ich noch nicht, aber ich will definitiv versuchen, die Runalyze-Kurve nach oben hin nochmal deutlich zu verlängern

Ich habe dieses runalyze ja mittlerweile richtig lieb gewonnen. Nervig ist halt, daß es einem häufig die eigenen Unzulänglichkeiten aufzeigt. Das Tool zeigt einem eben auch, was passiert, wenn man dann doch mal härter reinhält als man eigentlich kann. Schau mal die Abflachung meiner Kurve der letzten beiden Wochen an. Das waren die Auswirkungen einer einzigen harten Einheit für die ich noch nicht bereit war. Ich habe zwei Wochen gebraucht und bin da weniger und langsamer gelaufen, um mich davon zu erholen. 2 Wochen :peinlich:
Klar müssen wir mit Mitte 40 viel investieren. Wir müssen aber auch dafür sorgen, daß wir das alles verdauen können. Das harte Training ist nicht dann super, wenn es hart ist, sondern wenn es wirkt. Und da wollen wir wohl häufig mehr als wir können. In einem anderen Faden habe ich mal geschrieben: "Gier frisst Hirn". Ist ein schöner Börsenspruch, gilt aber fürs Training ganz genauso.
nix is fix
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41613
leviathan hat geschrieben:Schau mal die Abflachung meiner Kurve der letzten beiden Wochen an.
voxel hat geschrieben:Du hast Probleme... dafür geht der Wert jetzt mal so richtig durch die Decke! Wahnsinn
:gruebel: Euch ist schon bewusst, dass der letzte, leicht aufgehellte Abschnitt des Diagramms (also effektiv alles ohne blaue TRIMP-Balken) nur eine Prognose ist, wie sich die Werte in den nächsten Wochen entwickeln würden, wenn ab jetzt keine einzige weiter Einheit dazu kommen würde?

(Und ja, eine minimale Abflachung am Ende der wirklichen letzten 2 Wochen ist wohl wirklich zu erkennen, aber so gering dass sie meiner Meinung nach im Rauschen untergeht und keine wirklich signifikante Aussage hat.)

41614
movingdet65 hat geschrieben: Natürlich hab' ich auch mehrmals die Woche (eigentlich fast täglich) Stabi-und Kraftübungen sowie Gymnastik gemacht. Ausgiebig gedehnt natürlich auch nach jedem Lauf.
Sandra hat es ja schon angemerkt: NATÜRLICH ist das nicht. Wenn ich in den letzten Wochen der Marathonvorbereitung bin, mache ich weder Dehnen noch Kraft- und Stabiübungen. Da fehlt mir dann die Kraft, Lust und Energie dazu. Wirklich großen Respekt was du da geleistet hast!

@me: ich habe mich relativ kurzfristig entschieden am Sonntag einer 10er zu laufen. Da ich dieses Frühjahr keinen Marathon laufe, kann ich das mal wagen. Eigentlich mag ich die 10er ja gar nicht. Da bin ich nach ein paar hundert Metern schon am Limit und das tut einfach weh. Da bin ich wohl zu sehr Weichei. Deshalb liegt mein letzter 10er schon 2 Jahre zurück. Ich mach mir da jetzt keinen Druck und schau mal was bei rauskommt...

41615
Mach das Basti, wünsche dabei viel Erfolg! Wahrscheinlich wirst Du hier wieder alle mit einer neuen Bestzeit überraschen :-)
Dehn und und sonstige Übungen mache ich übrigens auch überhaupt nicht. Ich hab das schon in der Schule gehasst, aufwärmen und dehnen.
Ich mag das eigentlich wenn meine Beine wie derzeit richtig hart sind. Ich bilde mir ein dann sind sie stark und schnell.

41616
leviathan hat geschrieben:

Ich habe dieses runalyze ja mittlerweile richtig lieb gewonnen. Nervig ist halt, daß es einem häufig die eigenen Unzulänglichkeiten aufzeigt. Das Tool zeigt einem eben auch, was passiert, wenn man dann doch mal härter reinhält als man eigentlich kann. Schau mal die Abflachung meiner Kurve der letzten beiden Wochen an. Das waren die Auswirkungen einer einzigen harten Einheit für die ich noch nicht bereit war. Ich habe zwei Wochen gebraucht und bin da weniger und langsamer gelaufen, um mich davon zu erholen. 2 Wochen :peinlich
Die Frage ist halt, wie sich die Form danach weiterentwickelt. Das ist ja nicht immer linear und manchmal muss man auch mal tiefer Graben, um noch Wasser zu finden. :wink:

Klar müssen wir mit Mitte 40 viel investieren. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass wir das alles verdauen können. Das harte Training ist nicht dann super, wenn es hart ist, sondern wenn es wirkt. Und da wollen wir wohl häufig mehr als wir können. In einem anderen Faden habe ich mal geschrieben: "Gier frisst Hirn". Ist ein schöner Börsenspruch, gilt aber fürs Training ganz genauso.
Die Wirkung messe ich halt am Ergebnis. Ich bin mit 15 Wochen harten Trainings auf PBs mit VDOT 54 gekommen und mit 25 Wochen ebenfalls, von den Trainingsleistungen war ich da sogar noch etwas höher und so fit wie noch nie. Jetzt haben mich 16 Wochen sehr mäßiges Training auf eine VDOT von 49 gebracht. Da kann ich mir den Steigungsfaktor meiner VDOT-Kurve noch so schön reden, das ist letztlich nicht mehr, als ich im 2. Laufjahr mit 6 Wochen Steffny-Training erreicht habe.


Mag sein, dass unsere Erfahrungen da voneinander abweichen. Aber wenn ich zurückhaltend und durchschnittlich trainiert habe, waren auch die Leistungen durchschnittlich. Wenn ich geknüppelt habe und Risiken eingegangen bin, bin ich entweder neue PBs gelaufen, oder habe mich verletzt. Wenn ich die Wahl habe, tendiere ich klar zu Modell zwei. Die Lösung dazwischen erinnert mich irgendwie an die Mär der Vereinbarkeit von Familie und Job. :D

41617
voxel hat geschrieben:Mach das Basti, wünsche dabei viel Erfolg! Wahrscheinlich wirst Du hier wieder alle mit einer neuen Bestzeit überraschen :-)
Bin ich sehr gespannt. Daß der 10er etwas wehtun wird, ist schon klar. Die Intensität ist halt ungewohnt. Viel Erfolg beim 10er :daumen:
Du kannst es ja auch als Aufbauwettkampf nutzen und in zwei oder drei Wochen nochmal antreten. Dann fühlst Du Dich in dem Tempo sicher auch etwas komfortabler.
Dartan hat geschrieben: :gruebel: Euch ist schon bewusst, dass der letzte, leicht aufgehellte Abschnitt des Diagramms (also effektiv alles ohne blaue TRIMP-Balken) nur eine Prognose ist, wie sich die Werte in den nächsten Wochen entwickeln würden, wenn ab jetzt keine einzige weiter Einheit dazu kommen würde?
Ja und nein. Das ist natürlich etwas theoretisch. Man wird natürlich Form verlieren, wenn man nichts tut bzw. die Fähigkeit diese auf die Straße zu bringen. Dann kommt natürlich noch dazu, daß man bei den nächsten Einheiten das Niveau auch stabilisieren muss. Sonst geht die Kurve wieder nach unten.

Ich wollte ja eigentlich nur aufzeigen, daß man bei harten Einheiten natürlich - wie Anti auch beschrieben hat - einen echten Reiz setzt. Diesen dann aber auch vernünftig zu verdauen, ist gar nicht so einfach. Ich gehe z.B. stark davon aus, daß ein Durchziehen des Trainingsplans ins Desaster geführt hätte. Wenn ich drei Tage nach dem Stundenpaarlauf ein 35er mit harter EB, wäre der Ofen wahrscheinlich für ein paar Wochen aus. Da war ein lockerer 38er genau die richtige Medizin. Und so etwas zu erkennen, reicht das Gefühl und der gesunde Menschenverstand einfach nicht aus. Da kann ein Tool wie runalyze sehr nützlich sein.

Edit: war eine Überschneidung
Antracis hat geschrieben:Die Frage ist halt, wie sich die Form danach weiterentwickelt. Das ist ja nicht immer linear und manchmal muss man auch mal tiefer Graben, um noch Wasser zu finden. :wink:
Ich vergleiche ja nicht nur die VDOT Kurven. Die sagen mir ja nur, ob meine Grundlage on track ist. Und für den Marathon sehe ich auch eine nahezu lineare Entwicklung. Wenn ich jetzt auf meinen WK vom Wochenende schaue, kann ich sagen, daß die Leistungsfähigkeit dort ziemlich nah an meinem Maximum bisher lag. Und wenn ich mir den Aufwand damals betrachte und mit heute vergleiche, scheint die Aufwand-/Nutzenrelation diesmal deutlich besser zu sein. Dazu kommt das durchaus gute Gefühl diesmal nicht ausgereizt zu sein. Das kann natürlich trügen.
nix is fix

41618
bastig hat geschrieben:Sandra hat es ja schon angemerkt: NATÜRLICH ist das nicht. Wenn ich in den letzten Wochen der Marathonvorbereitung bin, mache ich weder Dehnen noch Kraft- und Stabiübungen. Da fehlt mir dann die Kraft, Lust und Energie dazu. Wirklich großen Respekt was du da geleistet hast!

@me: ich habe mich relativ kurzfristig entschieden am Sonntag einer 10er zu laufen. Da ich dieses Frühjahr keinen Marathon laufe, kann ich das mal wagen. Eigentlich mag ich die 10er ja gar nicht. Da bin ich nach ein paar hundert Metern schon am Limit und das tut einfach weh. Da bin ich wohl zu sehr Weichei. Deshalb liegt mein letzter 10er schon 2 Jahre zurück. Ich mach mir da jetzt keinen Druck und schau mal was bei rauskommt...
Wo läufst du?

41619
Antracis hat geschrieben:Jetzt haben mich 16 Wochen sehr mäßiges Training auf eine VDOT von 49 gebracht. Da kann ich mir den Steigungsfaktor meiner VDOT-Kurve noch so schön reden, das ist letztlich nicht mehr, als ich im 2. Laufjahr mit 6 Wochen Steffny-Training erreicht habe.
Sind alle Laufeinheiten in Runalyze drin? 110 km Laufen im Dezember, 100 km im Januar, jeweils 150 km im Februar und März? Wie viel umfasste im Gegensatz dazu das Training nach Steffny?


Was ein wenig die Gefahr ist bei Runalyze, insb. wenn man die Tendenz hat, irgendwelchen Werten dort zu viel Wichtigkeit beizumessen und dazu noch möchte, dass sich das Training möglichst "gut" anfühlt ( :hallo: levi): man trifft Entscheidungen, die vielleicht ideal sind, um im Training schöne Zahlen für Runalyze zu produzieren, aber nicht unbedingt dem eigentlichen Ziel (der Leistung im Zielwettkampf) förderlich sind.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

41620
alcano hat geschrieben:Sind alle Laufeinheiten in Runalyze drin? 110 km Laufen im Dezember, 100 km im Januar, jeweils 150 km im Februar und März? Wie viel umfasste im Gegensatz dazu das Training nach Steffny?
Damals hab ich leider noch keine konkreten Aufzeichnungen gemacht, aber in den 6 Wochen danach waren es natürlich mehr Laufkilometer und mehr Q-Einheiten. (ca. 40 bis in der Spitze 70/Woche). Auf der anderen Seite hab ich in den letzten Jahren doch viele Lebenskilometer gesammelt und die Radumfänge der letzten 2 Monate dürften sich auch auf das Laufen auswirken. Letztlich ist es aber natürlich unfair, das zu vergleichen, weil ich z.B. gar nicht mehr genau weiß, wie das Gewicht damals war, als ich erstmals Sub 1:32 gelaufen bin.

Ich bin mir aber halt aus Erfahrung sehr sicher, dass ich viel mehr hätte in den letzten Monaten erreichen können. Ob das langfristig besser war, wie es gelaufen ist, werde ich vielleicht später mal beurteilen können - oder auch nie.

Letztlich glaube ich, dass Levi und ich gar nicht so weit voneinander entfernt sind in unserer Ansicht, wir betonen nur unterschiedliche Aspekte. :wink:

Was ein wenig die Gefahr ist bei Runalyze, insb. wenn man die Tendenz hat, irgendwelchen Werten dort zu viel Wichtigkeit beizumessen und dazu noch möchte, dass sich das Training möglichst "gut" anfühlt ( :hallo: levi): man trifft Entscheidungen, die vielleicht ideal sind, um im Training schöne Zahlen für Runalyze zu produzieren, aber nicht unbedingt dem eigentlichen Ziel (der Leistung im Zielwettkampf) förderlich sind.
Ich sehe mich da eigentlich wenig gefährdet. Ich sehe das als ein hilfreiches Tool und es hat retrospektiv vor allem geholfen, eine Entwicklung aufzuzeigen, wo ich nicht unbedingt eine wahrgenommen habe. Und es bietet Anhaltspunkte, sich gewisse Einheiten genau anzuschauen, wenn die Farbe Rot zu lange zu häufig auftaucht. Ausrichten an der Kurve tue ich aber mein Training nicht und wenn ich was von prognostiziertem Formverlust klage, sollte man ein Augenzwinkern dahinter setzen.

41621
Antracis hat geschrieben:Auf der anderen Seite hab ich in den letzten Jahren doch viele Lebenskilometer gesammelt und die Radumfänge der letzten 2 Monate dürften sich auch auf das Laufen auswirken.
Die Lebenskilometer dürften dir vor allem helfen, schnell wieder auf ein gutes Niveau zu kommen, wenn du entsprechend trainierst (und dieses Training besser zu verkraften). 30 km/Woche im Schnitt über 4 Monate ist aber nunmal schon sehr wenig für einen HM. Und dass die Ausdauer vom Rad nur begrenzt auf das Laufen übertragbar ist, hat u.a. auch schon Lance Armstrong merken dürfen.
Antracis hat geschrieben:AIch sehe mich da eigentlich wenig gefährdet. Ich sehe das als ein hilfreiches Tool und es hat retrospektiv vor allem geholfen, eine Entwicklung aufzuzeigen, wo ich nicht unbedingt eine wahrgenommen habe. Und es bietet Anhaltspunkte, sich gewisse Einheiten genau anzuschauen, wenn die Farbe Rot zu lange zu häufig auftaucht. Ausrichten an der Kurve tue ich aber mein Training nicht und wenn ich was von prognostiziertem Formverlust klage, sollte man ein Augenzwinkern dahinter setzen.
Das ging auch tatsächlich eher an Heiko, bei dem ich weiß, dass die Gefahr durchaus besteht. :zwinker5: Ich wollte einfach nicht einen zweiten Post dazu erstellen. Hätte ich vielleicht deutlicher machen sollen.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

41622
Antracis hat geschrieben: Ich sehe mich da eigentlich wenig gefährdet. Ich sehe das als ein hilfreiches Tool und es hat retrospektiv vor allem geholfen, eine Entwicklung aufzuzeigen, wo ich nicht unbedingt eine wahrgenommen habe. Und es bietet Anhaltspunkte, sich gewisse Einheiten genau anzuschauen, wenn die Farbe Rot zu lange zu häufig auftaucht.
Ich schaue mir das mittlerweile schon sehr genau an, um früh gegenzusteuern, wenn etwas in die falsche Richtung läuft. Es ging einfach zu häufig schief.

Übrigens denke ich, daß Du auch gefährdet bist. alcano meint ja nicht nur die Werte in runalyze, sondern auch das Laufgefühl. Beispiel: Wenn ich mal muskulär richtig angeschossen bin und gehe in die heiße Badewanne, wird sich der Lauf am Folgetag wie eine Wanderung anfühlen. Kein Druck, keine Power, kein Speed. Der Unterschied wird bei gleicher Anstrengung sicher 10s/km betragen. Das ist sicher gut für die Regeneration der Muskulatur. Es fühlt sich aber ziemlich Sch… an. Das würde Dir wahrscheinlich genauso gehen :wink:

Also lass ich das mit der Badewanne und laufe am nächsten Tag mit Druck in den Beinen. Fühlt sich einfach besser an. Ich glaube, daß alcano so etwas meinte.

Edit: wieder mal Überschneidung :)
nix is fix

41623
leviathan hat geschrieben:Ich wollte ja eigentlich nur aufzeigen, daß man bei harten Einheiten natürlich - wie Anti auch beschrieben hat - einen echten Reiz setzt. Diesen dann aber auch vernünftig zu verdauen, ist gar nicht so einfach. Ich gehe z.B. stark davon aus, daß ein Durchziehen des Trainingsplans ins Desaster geführt hätte. Wenn ich drei Tage nach dem Stundenpaarlauf ein 35er mit harter EB, wäre der Ofen wahrscheinlich für ein paar Wochen aus. Da war ein lockerer 38er genau die richtige Medizin. Und so etwas zu erkennen, reicht das Gefühl und der gesunde Menschenverstand einfach nicht aus. Da kann ein Tool wie runalyze sehr nützlich sein.
Prinzipiell stimme ich da vollkommen überein. Nur kann ich in diesem konkreten Fall einfach beim besten Willen das nicht aus der VDOT-Kurve herauslesen. Wenn überhaupt, dann aus dem Verhältnis zwischen CTL und ATL, obwohl das nach dem Stundenpaarlauf jetzt auch nicht schlimmer als häufig davor war. :gruebel:

Ganz allgemein habe ich einfach den Eindruck, dass viele Läufer den ganzen Werten und Diagrammen in runalyze viel zu viel Wichtigkeit beimessen. Zum einen weil sie nicht genau wissen, was die Werte überhaupt genau aussagen. Und zum anderen, weil sie an vielen Stellen eine "Intelligenz" bzw. "Magie" vermuten, die dort einfach nicht ist.

Ein gutes Beispiel ist da z.B. der Prognose der VDOT-Kurve: Da wird weder prognostiziert, wie sich der VDOT bei gleichbleibenden Training entwickelt, noch wie er ohne Training abbauen würde. Sondern einfach, wie sich der angezeigte Wert entwickeln würde, wenn man keine weitere Aktivitäten hinzufügt. Da der "durchschnittliche VO2max" Wert einfach der Durchschnitt der vorherigen 30 Tage ist, bedeutet das effektiv, die Prognose für morgen ist der Durchschnitt der letzten 29 Tag, für übermorgen der letzten 28 Tage, usw.. Daher kommt bei dir auch der Sprung ganz am Ende der Prognose, da gehen dann nur noch die letzten 1-2 Trainingseinheiten ein, die bei dir zufälligerweise einen recht hohen VO2max haben.

Ein weiteres Beispiel (nicht speziell bei dir): Der "Fitnessgrad" wird glaube ich von vielen gerne als Indikator für die aktuelle Form genommen. Dabei sagt der Wert nur etwas über die Intensität des Trainings aus, aber absolut nichts über dessen Nutzen und die resultierende Formentwicklung.

41624
Dartan hat geschrieben:Prinzipiell stimme ich da vollkommen überein. Nur kann ich in diesem konkreten Fall einfach beim besten Willen das nicht aus der VDOT-Kurve herauslesen.
Ok, habe ich verstanden. Das sah auch zu Beginn der Woche anders aus. Wenn nun eine Zeit lang alle Einheiten nach unten rutschen, ist halt irgendwas faul. Der deutlich Anstieg am Ende der Kurve hat mir nur gezeigt, daß sich die Leistungsfähigkeit bei den Dauerläufen, TDLs und Fartleks wieder auf das Niveau von vor 2 Wochen bewegt haben. Zu Beginn der Woche sah der Abfall auch entsprechend heftiger aus. Wenn man das ein paar Tage am Stück hat, denke ich schon darüber nach, ob etwas nicht stimmt. Das spiegelt sich auch in Deiner Aussage wieder:

Daher kommt bei dir auch der Sprung ganz am Ende der Prognose, da gehen dann nur noch die letzten 1-2 Trainingseinheiten ein, die bei dir zufälligerweise einen recht hohen VO2max haben.

Die von Dir aufgezeigten Erklärungen sind natürlich völlig richtig.

Ein weiteres Beispiel (nicht speziell bei dir): Der "Fitnessgrad" wird glaube ich von vielen gerne als Indikator für die aktuelle Form genommen.
Ich schaue mir gern den Verlauf der VO2max an. Dazu finde ich immer noch interessant, ob sich die eff. VO2max bei TDLs, langen Läufen und Dauerläufen unterscheiden. Das zeigt häufig, wo man nicht effizient läuft. Was mich als Crossläufer auch interessiert, ist die Veränderung der Leistungsfähigkeit relativ zwischen flach und profiliert. Da muss jeder selbst schauen, was für die eigene Entwicklung relevant sein könnte.

Neulich hatte alcano mal eine Diskussion in Gang gesetzt, die den Zusammenhang zwischen ATL und CTL thematisierte. Die fand ich z.B. extrem spannend. Allerdings hatte ich dann keine Idee, welche Auswirkungen das auf mein Training haben könnte und es ist wieder ein wenig in Vergessenheit geraten.
nix is fix

41626
leviathan hat geschrieben:Das sah auch zu Beginn der Woche anders aus. Wenn nun eine Zeit lang alle Einheiten nach unten rutschen, ist halt irgendwas faul.
Das kann ich durchaus nachvollziehen und handhabe ich eigentlich ganz ähnlich. Das war vermutlich die Auflösung des Bildes zu klein, um das so im Detail zu erkennen.

Wobei ich mir selbst damit sehr schwer tue, da meine VO2max Werte so sehr schwanken, dass das kurzfristige Erkennen irgendwelcher Trends nahezu unmöglich ist. Während einer Marathon-Vorbereitung mit 6x Laufen pro Woche und einem relativ gleichmäßigen Wochenaufbau ging das zumindest noch halbwegs. Aber aktuell, mit eher 3-4x Laufen pro Woche, einer wilden Mischung unterschiedlicher Laufarten, mal alleine, mal in Gruppe, mal flach, mal hüglig, mal eisig-windig, mal in der Sonne gegrillt, ..., da finden sich kaum zwei Läufe der ich sinnvoll miteinander vergleichen könnte. :noidea:

41627
Dartan hat geschrieben: Aber aktuell, mit eher 3-4x Laufen pro Woche, einer wilden Mischung unterschiedlicher Laufarten, mal alleine, mal in Gruppe, mal flach, mal hüglig, mal eisig-windig, mal in der Sonne gegrillt, ..., da finden sich kaum zwei Läufe der ich sinnvoll miteinander vergleichen könnte. :noidea:

Das empfinde ich etwas anders. Wenn es nicht gerade Sturm gibt, habe ich ja einmal Rücken- und einmal Gegenwind. Die Abweichung in Summe ist marginal. Im Sommer kann die Sonne schon auch ganz schön ins Kontor hauen. Aber bis 20 Grad merke ich auch in den Werten keinen Unterschied. Wenn es eisig ist, laufe ich eben nicht kurzärmlig. Bei den Laufarten kann ich das nur bei Sprints oder Intervallen mit Gehpausen nachvollziehen. Fartleks sind sicher auch etwas schwächer, aber das macht vielleicht ein oder zwei Punkte aus. Wenn TDLs oder lange Läufe abweichen, weiß ich, daß ich in dem Tempo nicht effizient laufe bzw. die Ausdauer fehlt. Das sollte also alles irgendwie zusammen passen. Ansonsten ist es ein Indikator, daß man was tun muss. Bei Hügeln gibt es doch den Korrekturfaktor? Die Standardeinstellung ist aber ziemlich aggressiv. Da werden für jeden HM hoch 6 zusätzliche Meter eingerechnet und für jeden HM bergab 2 abgezogen. Ich habe hier die 6m auf 5m reduziert. Das passt besser. Mit Crosslaufform sind es dann wohl eher 4m.
nix is fix

41628
leviathan hat geschrieben:Neulich hatte alcano mal eine Diskussion in Gang gesetzt, die den Zusammenhang zwischen ATL und CTL thematisierte. Die fand ich z.B. extrem spannend. Allerdings hatte ich dann keine Idee, welche Auswirkungen das auf mein Training haben könnte und es ist wieder ein wenig in Vergessenheit geraten.
Beim Verlauf deiner ATL/CTL-Werte muss man ja noch beachten, dass das Training vor September 2018 hauptsächlich aus Radfahren bestand. Das "verfälscht" das Ganze natürlich ein wenig.

Davon abgesehen scheint es, dass du dich bei von Anfang an immer ziemlich identischem "Aufwand" (=Belastung) bis im Dezember relativ stark, danach nur noch schwach bis gar nicht verbessert hast, was das Verhältnis Puls/Tempo angeht. Man kann das aber natürlich durchaus auch einfach als eine (sinnvolole) Stabilisierungsphase ansehen.

Ab Ende Februar ging es dann wieder voran, da hast du ja auch die Intensität bei weiterhin gleichbleibender Gesamtbelastung etwas erhöht durch einzelne schnellere Einheiten. Das scheint weiterhin (erstaunlich) gut zu funktionieren, bisher hast du kein neues Plateau erreicht. Die Frage ist jetzt halt: willst du die Belastung etwas erhöhen – obwohl das aktuell vermutlich gar nicht nötig ist, um dich weiter zu verbessern – indem du Intensität und/oder Volumen leicht anziehst? Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass du dich ohne eine Intensivierung (bzw. erhöhte Spezifizität, die allerdings nicht unbedingt eine Erhöhung der Belastung bedeuten muss) des Trainings nicht für den Rennsteiglauf bereit fühlst. Eine Erhöhung der Belastung geht natürlich immer mit einem leicht erhöhten Risiko einher. Da muss man dann einfach abwägen zwischen eher kurz- bis mittelfristigen und langfristigen Zielsetzungen.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

41629
alcano hat geschrieben:Das scheint weiterhin (erstaunlich) gut zu funktionieren, bisher hast du kein neues Plateau erreicht. Die Frage ist jetzt halt: willst du die Belastung etwas erhöhen – obwohl das aktuell vermutlich gar nicht nötig ist, um dich weiter zu verbessern – indem du Intensität und/oder Volumen leicht anziehst?
Ich bin bis hierher mit dem Ansatz "soviel wie nötig" sehr gut gefahren. Das war die Leitlinie der gesamten Vorbereitung. Daran würde ich nichts ändern wollen. Es ist immer gut noch ein Ass im Ärmel zu haben.
Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass du dich ohne eine Intensivierung (bzw. erhöhte Spezifizität, die allerdings nicht unbedingt eine Erhöhung der Belastung bedeuten muss) des Trainings nicht für den Rennsteiglauf bereit fühlst.
Im Plan stehen noch 4 lange Läufe mit teilweise sehr spezifischer Intensität. Wenn die einigermaßen sitzen, reicht das als Sicherheit völlig aus. Die jeweilige schnelle Einheit in der Woche würde ich auch nicht verschärfen. Ich fühle mich damit zumindest im Moment angemessen gefordert.

Beim Volumen bin ich etwas unsicher. Das ist schon alles sehr wenig. Aber es ist auch nicht so, daß ich mich nicht fit fühlen würde. Daher würde ich auch das lieber ausbauen, wenn es notwendig ist. Auf ein- oder zweimal die Woche doppeln hätte ich schon Lust.
nix is fix

41630
leviathan hat geschrieben:Beim Volumen bin ich etwas unsicher. Das ist schon alles sehr wenig. Aber es ist auch nicht so, daß ich mich nicht fit fühlen würde. Daher würde ich auch das lieber ausbauen, wenn es notwendig ist. Auf ein- oder zweimal die Woche doppeln hätte ich schon Lust.
Ich hätte ja gesagt: mach doch jetzt nach der Erholungswoche (die Tage vor und nach dem Wettkampf) einfach ca. 10 km/Woche mehr als vorher. Dann habe ich mir deine letzten Tage und Wochen etwas genauer angeschaut und gemerkt, dass du offensichtlich keine Erholungswochen mehr brauchst. :teufel:
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41631
leviathan hat geschrieben:Det: das sieht natürlich beeindruckend aus. Mit dem Ergebnis im Hintergrund natürlich umso mehr. Mit TDL und Langintervallen hast Du dann 3 QTEs in der Woche absolviert? Hast Du das die ganze Zeit so gemacht? Da musst Du schon ziemlich viel hartes Training vertragen. Ich wäre daran wahrscheinlich zugrunde gegangen. Wenn Du es aber so verträgst und damit erfolgreich bist, ist das auch Dein Weg. Da kann und will ich Dir einfach nur gratulieren :nick:
Danke! Also mit den 3 QTE`s war es so, dass ich mich in den ersten 5 Wochen der Vorbereitung noch mehr an den Greif-Seniorenplan orientiert habe, der allerdings auch schon ziemlich anspruchsvoll ist. Da sind nur die Tempoeinheiten noch nicht ganz so intensiv und die Intervalleinheiten etwas kürzer. Die TDL's z.B: sind da noch etwas gemässigtere TWLs`etwas langsamer als MRT. Erst in den letzten 8 Wochen beim Countdown geht es dann so richtig zur Sache. Ich durfte auch nicht zu früh mit den EB's bei den LDL`s anfangen, da die ja sehr formgebend sind.
Ja, so ein Programm ist manchmal schon ein Ritt auf der Rasierklinge,- aber das war mir eigentlich vorher schon klar. Nicht umsonst galt der Greif ja als ziemlich harter Hund u. war dadurch eben auch recht umstritten. Aber bei einigen scheint es eben doch noch gut zu funktionieren. Dennoch will ich nicht ausschliessen, auch mal nach anderen Plänen zu trainieren,- Pfitzinger z.B. würde ich auch mal gern ausprobieren.
PB Marathon: 02:57,20h (Münster, Sept.2019) HM-Splits: 01:28,34 / 01:28,46; AK-Platz 6
50.Hermannslauf April 2022: 02:16,37 (31,1km Trail, ca. 520 HM; 700M. Gefälle); AK-Platz 4 (von über 400 in AK 55)
49.Rennsteig-Supermarathon Mai 2022: 06:47,56h (73,9km, 1835 HM) Gesamtplatz 46; AK-Platz 3
60. Marathon Essen, Okt. 22: 03:08,22h (AK-Platz 3)

PB Halbmarathon: 01:25,10h (Nov. 2019, DJK-Halbmarathon Gütersloh)
PB 10km: 39:00 (März 2020; Trainingslauf); 9,2km: 35:51 (Isselhorster Nacht)
Rothaarsteig-Trail-Marathon (835 Höhenmeter), Okt. 2019: 3:18:00h (AK-Platz 1; Gesamt-Platz 11)



"Wenn du nicht anfängst, besser werden zu wollen, hörst du auf, gut zu sein!" (Martin Luther)

41632
alcano hat geschrieben:Die Lebenskilometer dürften dir vor allem helfen, schnell wieder auf ein gutes Niveau zu kommen, wenn du entsprechend trainierst (und dieses Training besser zu verkraften). 30 km/Woche im Schnitt über 4 Monate ist aber nunmal schon sehr wenig für einen HM. Und dass die Ausdauer vom Rad nur begrenzt auf das Laufen übertragbar ist, hat u.a. auch schon Lance Armstrong merken dürfen.
Ja, aber Lance war vermutlich sicher genauso wie mir klar, dass man deutliche Abstriche hinnehmen muss. Nur halt nicht, wieviele. Aber das ist doch gerade das Interessante. Und ganz ehrlich: Wenn man da mental so rangeht, dass das gar nicht klappen kann, ist das Ergebnis halt entsprechend.

Für mich war der Halbmarathon halt ein Experiment und ich werde weiter experimentieren. Rückblickend finde ich die Leistung vor allem bezüglich der Lauflänge gar nicht so schlecht, immerhin bin ich seit November nur ein einziges Mal 21km gelaufen, einmal 18, die übrigen "längeren" Läufe waren kürzer und alle anderen Einheiten 10km und kürzer.


@Levi:
Übrigens denke ich, daß Du auch gefährdet bist. alcano meint ja nicht nur die Werte in runalyze, sondern auch das Laufgefühl. Beispiel: Wenn ich mal muskulär richtig angeschossen bin und gehe in die heiße Badewanne, wird sich der Lauf am Folgetag wie eine Wanderung anfühlen. Kein Druck, keine Power, kein Speed. Der Unterschied wird bei gleicher Anstrengung sicher 10s/km betragen. Das ist sicher gut für die Regeneration der Muskulatur. Es fühlt sich aber ziemlich Sch… an. Das würde Dir wahrscheinlich genauso gehen
Ist halt eine Frage, wie man das bewertet. Ich hab in einer Vorbereitung den zweiten progressiven MLR bei Pfitzinger in einer Woche , ein 18er mit äußerstem Einsatz "progressiv" von einer Pace von 5:15 auf 5:03 beschleunigt. Es war dunkel, Freitag abend und ich war vollkommen am Ende. Beine wie Blei. Damals hab ich mir gesagt "That ´s Marathon-Training....seperates boys von men*** und hab das durchgezogen und am nächsten Tag normal weiter gemacht. Heute würde ich die Einheit verkürzen/abbrechen und genau prüfen, ob der Trainingsplan anzupassen ist und ggf. auch eine Entlastungswoche eingelegen. Das bedeutet aber nicht, dass es generell schlecht oder ein Fehler sein muss, solche Zustände in intensiven Trainingsphasen zu erreichen.

Ich hab in den letzten Jahren über meinen Körper viel gelernt, eine offene Frage ist immer noch, ob es wirklich hohe Intensitäten sind, die mich killen und ich besser mit einem generellen Begrenzer fahre oder ob ich nicht einfach nach 3,5-5 Monaten immer eine Pause brauche, (relativ!) egal, was vorher passiert ist.


***Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter.

41633
alcano hat geschrieben:Dann habe ich mir deine letzten Tage und Wochen etwas genauer angeschaut und gemerkt, dass du offensichtlich keine Erholungswochen mehr brauchst. :teufel:
Wie meinst Du das genau? Nach meiner Langlaufwoche sahen die Kilometer pro Woche wie folgt aus:

119
124
132
116
118
134
112

Diese Woche werden es wohl erstmals üer 140km. Aber die 112 bzw. 7,5 Stunden Sport sind doch weniger als wenig. Oder sehe ich das falsch? Hättest Du noch weniger gemacht? Ich bin da durchaus offen, bin aber selbst überrascht, wenn ich mir die Zahlen anschaue. Mir war ja klar, daß es wenig ist, aber so wenig? Die Intensität war ja auch nicht gerade heroisch.

Antracis hat geschrieben:J
Ich hab in den letzten Jahren über meinen Körper viel gelernt, eine offene Frage ist immer noch, ob es wirklich hohe Intensitäten sind, die mich killen und ich besser mit einem generellen Begrenzer fahre oder ob ich nicht einfach nach 3,5-5 Monaten immer eine Pause brauche, (relativ!) egal, was vorher passiert ist.
Die Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Und wahrscheinlich verändert sich die Antwort mit der Zeit. Ich glaube, daß man sich an hohe Intensitäten gewöhnen kann. Bei mit ist es wohl eher so, daß ich mich daran gewöhnen muss. Der Effekt von wenig Intensität auf der Basis einer guten und lang aufgebauten Grundlage ist dafür super. Bei Dir kann ich das nur schwer einschätzen. Ich habe aber für mich festgestellt, daß man durchaus mal mit sehr wenig experimentieren kann.
nix is fix

41634
leviathan hat geschrieben:Aber die 112 bzw. 7,5 Stunden Sport sind doch weniger als wenig. Oder sehe ich das falsch? Hättest Du noch weniger gemacht? Ich bin da durchaus offen, bin aber selbst überrascht, wenn ich mir die Zahlen anschaue. Mir war ja klar, daß es wenig ist, aber so wenig? Die Intensität war ja auch nicht gerade heroisch.
"Weniger als wenig" verglichen mit? :zwinker5: Intensität: "sehr harte" Einheit und Wettkampf (plus einmal moderat). Ist für dich aktuell sogar eher mehr Intensität als üblich. Also ja, vermutlich hätte ich tatsächlich noch weniger gemacht. :nick: Zumal du jetzt ja eigentlich keine Erholungswoche mehr geplant hast bis zum Tapering.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

41635
alcano hat geschrieben:Zumal du jetzt ja eigentlich keine Erholungswoche mehr geplant hast bis zum Tapering.
Würdest Du nächste Woche nochmal auf vielleicht 110km +/- reduzieren? Oder noch drastischer?
nix is fix

41636
leviathan hat geschrieben:Würdest Du nächste Woche nochmal auf vielleicht 110km +/- reduzieren? Oder noch drastischer?
Kommt drauf an. Hast du einen Wettkampf gefunden, den du laufen kannst in 1-2 Wochen? Eigentlich passt keine Erholungswoche mehr rein und aktuell brauchst du die sicher auch nicht. Evtl. übernächste Woche einfach mal ein paar Tage etwas reduzieren, eine ganze Woche wäre ziemlich sicher zu viel. Komplett durchziehen aber vermutlich eben auch.

41637
alcano hat geschrieben:Kommt drauf an. Hast du einen Wettkampf gefunden, den du laufen kannst in 1-2 Wochen?
Über Ostern habe ich der Familie versprochen, daß ich nicht unterwegs sein werde. Aber auch da wäre in unmittelbarer Nähe kein Wettkampf, der einen langen Lauf mit Qualität ersetzen könnte. Und die Woche drauf wäre ein guter HM nur mit viel logistischem Aufwand machbar. Von daher habe ich mich für die zu Hause Variante entschieden. Mal schauen, ob ich heute bei der ersten Session schneefrei durchkomme :)
nix is fix

41638
Wie schaut es denn bei euch mit der langfristigen Formentwicklung bei Runalyze aus, also der Rückblick?
Ich laufe eigentlich das ganze Jahr über, nach Hauptwettkämpfen kommt schon mal eine Woche Pause und dann mit reduzierten Umfängen weiter. Großartige Verletzungspausen oder auch Pausen aus Unlust hatte ich bisher nicht, habe jedoch trotzdem sehr große Schwankungen in der Form.
Antracis hat geschrieben: Ich hab in den letzten Jahren über meinen Körper viel gelernt, eine offene Frage ist immer noch, ob es wirklich hohe Intensitäten sind, die mich killen und ich besser mit einem generellen Begrenzer fahre oder ob ich nicht einfach nach 3,5-5 Monaten immer eine Pause brauche, (relativ!) egal, was vorher passiert ist.
Mir stellt sich die Frage, ob es im Zitat nicht ein "und" sein müsste statt "oder". Im Grunde hat man doch immer eine Grundlagenphase, die ist nicht ganz so intensiv. Wenn das Training spezifisch wird, wird es natürlich auch intensiver, irgendwann kommt dann der Formhöhepunkt. Danach geht es bergab. Hier hat man zwei Möglichkeiten, entweder man hält voll rein um die Form vom Abschwung abzuhalten oder man lässt den Abschwung zu und baut danach wieder neu auf (ob mit ganz pausieren oder nur reduzieren, ist erst mal egal). ich habe nicht den Eindruck, dass man eine Form zwingen kann über einen längeren Zeitpunkt zu steigen, nach 3-4 Monaten ist bei mir meist Schluss. Danach fällt sie. ich lasse sie dann halt auch fallen immer mit der Hoffnung sie fällt nicht wieder auf das Ausgangsniveau und steigt dann beim nächsten Mal etwas höher (da ja dann der Startpunkt auch höher liegt). Bei dagegen halten um einen Abschwung zu hindern überwiegt bei mir die Angst vor einer Verletzung, zu mal die Form so oder so fällt, man kämpft also auch auf verlorenem posten, zögert den Fall nur raus oder bekommt nur noch eine Seitwärtsbewegung hin, da die Form keinen neuen Schwung mehr holen kann.

So sieht es dann bei mir auf Runylze aus: Diagramm im neuen Fenster öffnen (wird hier nur abgeschnitten dargestellt)

Wie man sieht ist es eine erhebliche Berg- und Talfahrt, langfristig geht die Tendenz jedoch trotzdem nach oben. Ende April hab ich meinen Marathon, 5 Wochen später einen HM. Den HM werde ich vermutlich aus der Nach-Marathon-Regeneration heraus laufen, also nicht mehr viel dafür tun, da ich schiss habe, ansonsten mit Trainingsreizen die Formkurve vom Fallen zu hindern. Wenn sie nicht richtig schön fällt, dann wird es schwer sie wieder schön für Ende Oktober aufzubauen. Ist meine Interpretation oder liege ich falsch?

41639
Catch: Einen Berg ersteigt man auch nicht schnurstracks nach oben sondern in Serpentinen die sich nach oben um den Berg winden. So sieht deine VO2max Kurve auf dem Weg zum Gipfel aus :-)

Zur Form kann ich Dir leider keine Tipps geben. Das ist für mich schon immer ein Mysterium.
Ich habe aber beschlossen mein Denken nicht davon beeinflussen zu lassen. Also das Thema Frühform, über den Zenith sein, sich abschießen, den Formhöhepunkt abpassen... Darüber mache ich mir nicht so viel Gedanken, Ich fokussiere einen Zielwettkampf und dann richte ich alles auf diesen Zeitpunkt aus. Und irgendwie fügt sich das meist so zusammen, dass ich an diese Tag mein Bestes abrufe. :-)

41640
leviathan hat geschrieben:
Die Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Und wahrscheinlich verändert sich die Antwort mit der Zeit. Ich glaube, daß man sich an hohe Intensitäten gewöhnen kann. Bei mit ist es wohl eher so, daß ich mich daran gewöhnen muss. Der Effekt von wenig Intensität auf der Basis einer guten und lang aufgebauten Grundlage ist dafür super. Bei Dir kann ich das nur schwer einschätzen. Ich habe aber für mich festgestellt, daß man durchaus mal mit sehr wenig experimentieren kann.
Ich habe leider keine detaillierten Aufzeichnungen mehr über meine Vorbereitung Frühjahr 2015 auf die immer noch aktuellen PBs in HM und Marathon, aber ich kann das Wesentliche schon rekonstruieren bzw. erinnern.

Ausgangslange war eher mäßig, wegen Umzug 6 Wochen praktisch nur Läufe am Wochenende, dafür aber schon bis 24km, 2014 war allerdings sonst ein eher umfangreiches Laufjahr. Mal die Eckpunkte der 15wöchigen Vorbereitung. QTE, MLR und LR. Ca. Wochenkm in Klammern.

1) 3km MRT---- Marathon in 3:02:51
2) 21MLR (70)
3) 19 MLR-----2 x 4km@ 4:05 (80)
4) 23MLR-------32-----(110)
5) 24erMLR-------HM 1:25:52 (80)
6) 24MLR---------32---(110)
7)23MLR-------10km-WK 40:15(70)
8)TDL 8km @4:09------- 24er MLR ------35...(110)
9)18MLR------24----(70) (Entlastungsoche)
10) 24MLR-------26 mit 16km @4:18 (100)
11)23MLR--------34------(100)
12)22 MLR---------32------(90)
13) 22er MLR (80)
14) 19 MLR 24er MLR (60)
15) 26 mit13km @4:30 (60)

Ich bin alle MLR und LR progressiv gelaufen, ab Woche 12 in der Regel um 5:00 begonnen und über 4:50 das letzte Dritte 4:40 abgespult. Ich erinnere mich noch gut, dass die langen Läufe in Woche 11 und 12 sehr hart waren und an die 16km @4:18 erinnere ich mich auch noch mit Grausen, dass war definitiv weit außerhalb der Komfortzone. (Der Kumpel ist damals in 4:10 weggezogen und beim Marathon hinterhergelaufen :D ).

Die Wochen 8 und 7 liefen trotz der Entlastungswoche schlecht, der TDL sollte eigentlich 11km nahe 4er Pace sein und ZIel im 10er war natürlich unter 40 zu laufen. Da war ich dann ziemlich enttäuscht.

Nur 2 Tage später, am Anfang von Woche 6, fühlte ich mich dann, als ob ich in den Zaubertrank gefallen wäre, die Pulswerte bei den DLs im Keller und jeder Lauf flutschte. Die PB im HM kam dann nicht überraschend, ich hatte aber eher mit einer hohen 26er Zeit gerechnet.

Das Tapering kam dann aber auch wie gerufen und ich war auch in Woche 2 immer noch ziemlich platt. Pfitzinger schreibt da ja noch 3 x 1600m Intervalle und ich kann ich noch gut erinnern, dass ich mitten im zweiten Intervall abgebrochen habe und noch einige Minuten an Rand der Bahn stand und haderte und mir dann aber sagte, ich brauche einfach ein paar Tage Ruhe und vor dem Marathon fühlte ich mich dann auch wieder sehr gut.

Orthopädisch habe ich übrigens, wie durch ein Wunder, die Harakiri-Steigerung von Umfang und Intensität gut überstanden. Natürlich hat es überall geknirscht, aber da bin ich später bei deutlich vorsichtigerem Vorgehen trotzdem voll aus der Kurve geflogen.

Letztlich finde ich die Intensitäten ja moderat, im Zusammenhang mit dem hohen DL-Niveau durch die MLRs hat das aber vermutlich dennoch gepasst und war in so schneller Steigerung und Dichte vermutlich auch das maximal verträgliche, bzw. vermutlich nicht optimal, sondern schon zu viel. Ergebnis war dennoch sehr zufriedenstellend.

Vermutlich war der Wesentliche Unterschied zu heute, dass ich da naiv reingehalten habe und überzeugt war, dass es gutgeht. Heute würde ich mir hingegen ziemlich sicher sein, in Woche 7 verletzt rauszufliegen oder in Woche 4 schon über den Zenit hinweg zu sein.

41641
Catch-22 hat geschrieben:Wie schaut es denn bei euch mit der langfristigen Formentwicklung bei Runalyze aus, also der Rückblick?
Ich laufe eigentlich das ganze Jahr über, nach Hauptwettkämpfen kommt schon mal eine Woche Pause und dann mit reduzierten Umfängen weiter.
Bis auf die Verletzungspausen (leider in den letzten Jahren zu viele) war meine Form über das Jahr immer ziemlich konstant.
Mir stellt sich die Frage, ob es im Zitat nicht ein "und" sein müsste statt "oder". Im Grunde hat man doch immer eine Grundlagenphase, die ist nicht ganz so intensiv. Wenn das Training spezifisch wird, wird es natürlich auch intensiver, irgendwann kommt dann der Formhöhepunkt. Danach geht es bergab.
Bei Tageslicht betrachtet, ist es ja eher ein Wunder, daß Du überhaupt eine Formsteigerung erfährst, diese dann sogar richtig steil ist, um dann irgendwann zu kippen. Hast Du mal Deine Ermüdungswerte mit anderen verglichen? Ich mache jetzt seit deutlich über 15 Jahren Ausdauersport. Seit ca. 10 Jahren laufe ich täglich. Aber solche Ermüdungswerte (CTL und ATL) habe ich bei mir noch nicht gesehen. Da würde ich keinen Formverlust erleiden, sondern ein Sauerstoffzelt und diverse Infusionen benötigen. Das sind irre Werte und so gar nicht vorstellbar. Hast Du das langsam aufgebaut oder bist Du direkt so eingestiegen?

Ich bin unglaublich beeindruckt, was Du da abspulst. Das kann ich gar nicht vernünftig kommentieren :geil:
nix is fix

41642
Antracis hat geschrieben: Vermutlich war der Wesentliche Unterschied zu heute, dass ich da naiv reingehalten habe und überzeugt war, dass es gutgeht. Heute würde ich mir hingegen ziemlich sicher sein, in Woche 7 verletzt rauszufliegen oder in Woche 4 schon über den Zenit hinweg zu sein.
Einen wichtigen Punkt unterschlägst Du aber geflissentlich. Es ist ja nicht nur die Vorbereitung selbst, die belastend ist. Meistens gehst Du da ja relativ unvorbereitet rein und potenzierst die Belastung durch eine damit verbundene nicht ganz unerhebliche Steigerung. Oder Du gehst in eine Vorbereitung, die direkt auf eine harte Vorbereitung folgt. Klar nennst Du das dann Cross Training oder so ähnlich. Aber wie Du auch geschrieben hast: "Everything Counts.". Interessant wäre ja mal keine schwarze oder weiße Variante. Ich bin ja nicht mal so vermessen nach Farbe zu fragen. Aber vielleicht ein paar Grauschattierungen :)
nix is fix

41643
movingdet65 hat geschrieben:Aber das Rennen vom Sonntag geht mir schon noch ständig durch den Kopf, hab' manchmal Mühe, mich in Alltag u. Beruf zu konzentrieren (gut, dass ich einen relativ toleranten Arbeitgeber habe! :P So ein Marathon, besonders wenn er am oberen Limit gelaufen wird, ist halt mit nichts anderem zu vergleichen, u. auch nach meinem sechsten kann ich da nicht so einfach wieder zum Alltag übergehen.
Hey det:
Deine Beschreibung kann ich voll nachvollziehen. Nach einem Marathon stellt sich für ein paar Tage ein rauschartiger Zustand ein. Schönes Gefühl!
Dann laufen gleich die Planungen für den neuen Wettkampf und die nächste Bestzeit. :-)

@Anti:
zum Thema Radform meine 2Cent:. Ich hatte letztes Jahr auch eine kleine Episode mit meinem Cannondale von Ende Juli bis Ende September gehabt. Das war ein Riesenspaß und die runalyze Kurven sind so hoch gestiegen wie noch nie. Kein Wunder, denn ich hab noch nie so viel Zeit in den Sport investiert wie in dieser Periode. Konnte ich machen, weil ich den Weg zur Arbeit genutzt habe. Radfahren ist nunmal viel zeitintensiver als laufen. Aber die Werte in runalyze waren Quatsch und waren weder mit dem Laufen vergleichbar noch in irgendwie übertrag- oder nutzbar.
So gesehen war Dein Halbmarathon richtig gut !

41644
leviathan hat geschrieben:Einen wichtigen Punkt unterschlägst Du aber geflissentlich. Es ist ja nicht nur die Vorbereitung selbst, die belastend ist. Meistens gehst Du da ja relativ unvorbereitet rein und potenzierst die Belastung durch eine damit verbundene nicht ganz unerhebliche Steigerung. Oder Du gehst in eine Vorbereitung, die direkt auf eine harte Vorbereitung folgt. Klar nennst Du das dann Cross Training oder so ähnlich. Aber wie Du auch geschrieben hast: "Everything Counts.". Interessant wäre ja mal keine schwarze oder weiße Variante. Ich bin ja nicht mal so vermessen nach Farbe zu fragen. Aber vielleicht ein paar Grauschattierungen :)
Ich fand ja mein Training seit Dezember ziemlich moderat, wozu auch passt, dass Runalyze zwar einen kontinuierlichen Formanstieg abbildet, aber das erreichte Niveau halt auch sehr moderat ist. Warten wir doch mal ab, wie es die nächsten Monate weitergeht. :)

41645
Antracis hat geschrieben:Ich fand ja mein Training seit Dezember ziemlich moderat, wozu auch passt, dass Runalyze zwar einen kontinuierlichen Formanstieg abbildet, aber das erreichte Niveau halt auch sehr moderat ist.
Das ist richtig. Ich bezog mich auch mehr auf die früheren Vorbereitungen. Und voxel stimme ich hier vollkommen zu. Unter den Umständen war das ein sehr solider Halbmarathon und eine schöne Standortbestimmung.
Warten wir doch mal ab, wie es die nächsten Monate weitergeht.
Genau diese Schattierungen meinte ich :wink:
nix is fix

41646
leviathan hat geschrieben: Bei Tageslicht betrachtet, ist es ja eher ein Wunder, daß Du überhaupt eine Formsteigerung erfährst, diese dann sogar richtig steil ist, um dann irgendwann zu kippen. Hast Du mal Deine Ermüdungswerte mit anderen verglichen?
Ist mir auch schon aufgefallen. Keine Ahnung, warum die bei mir so hoch sind. Ich würde es auf meinen Alternativsport schieben, also Yoga, Schwimmen, bissl Kraft und hin und wieder auf dem Ergometer radeln, aber das erklärt es eigentlich auch nicht wirklich. Andere halten auch anderes fest und haben trotzdem nicht solche Werte. Als ich noch keinen Alternativsport macht, waren die Werte auch so hoch. So hoch sind sie zwar nicht seit Anfang an, aber doch seit ich mehrer KM am Stück laufen kann.
Bei runalyze achte ich jedoch nicht auf die gesamt Werte sondern mehr auf "Stress Balance (TSB)", meist zeigt sie mir vor den harten Einheiten grün an :D Passt erstaunlich gut zu meinem gefühlten Zustand, ob ich mich bereit für eine harte Einheit fühle oder nicht.


Sonderlich ermüdet fühle ich mich auch nicht, jedoch trainiere ich nur mit einer Q Einheit + laLa. 2 Q Einheiten werden mir zu viel.
Bei den Werten habe ich den Eindruck, dass sie mit dem Trainingszustand besser werden (also sinken), letztes Jahr um die Zeit habe ich mit dem selben Plan trainiert und da schossen sie deutlich höher.

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voxel hat geschrieben:Catch: Einen Berg ersteigt man auch nicht schnurstracks nach oben sondern in Serpentinen die sich nach oben um den Berg winden. So sieht deine VO2max Kurve auf dem Weg zum Gipfel aus :-)
So ähnlich versuche ich es auch zu betrachten. Levis Ausdruck "kippen" trifft es jedoch gefühlt ganz gut. Ist immer ein Wechselbad der Gefühle. So bald ich mal eine Woche Pause mache (seis nun weil der Haupt WK geschafft ist oder wegen eine Erkältung o. ä.) geht es direkt für Wochen bergab. Schlimm ist es wenn ich dann neu in einen TP einstiege und es trotzdem noch bergab geht. Ich bin jetzt seit Mitte Dezember in der Marathon Vorbereitung, jedoch fiel die Form noch bis Ende Januar und steigt erst seit dem wieder. Ich hab es auch aufgegeben dagegen ankämpfen zu wollen. So lang die gesamt Tendenz nach oben steigt und es mir gut geht, ist wohl auch alles gut. Nur die Nerven liegen bei jedem Tief blank.

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Catch-22 hat geschrieben:Ist mir auch schon aufgefallen. Keine Ahnung, warum die bei mir so hoch sind.
Die sind so hoch, weil Du soviel läufst :wink:

Die gelaufene Distanz sagt doch eigentlich nicht viel aus. Das Produkt aus Intensität und Zeit ist entscheidend. Und da verlangst Du Deinem Körper eine Menge ab.
Bei runalyze achte ich jedoch nicht auf die gesamt Werte sondern mehr auf "Stress Balance (TSB)", meist zeigt sie mir vor den harten Einheiten grün an Passt erstaunlich gut zu meinem gefühlten Zustand, ob ich mich bereit für eine harte Einheit fühle oder nicht.
TSB sagt ja nur, ob die akute Ermüdung höher ist als die längerfristige. Absolut sagt er Dir nichts. Man könnte es so vergleichen. Das Wasser steht Dir bis zum Hals. Der TSB ist ausgeglichen. Du bist also noch nicht abgesoffen, aber das Wasser steht Dir immer noch bis zum Hals. Das dann irgendwann der kleinste zusätzliche Reiz ausreicht, um den Pegel auf Gefahrenstand zu heben, liegt auf der Hand. Noch drastischer könnte man formulieren: "Wenn man bis zum Hals in der Sch… steckt... bloß keine Wellen machen...". Ist sicher überspitzt, aber eventuell ganz passend.
nix is fix

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Könnte man so formulieren, wenn ich ständig so trainieren würde. Mach ich ja aber nur, wenn die Kurve am steigen ist bzw am Ende eines Tiefs wieder steigen soll. Wenn sie fällt, dann füge ich mich dem und arbeite nicht dagegen. Das meine ich mit nicht mehr rein halten, wenn die Form am fallen ist. Bringt dann nichts, außer vielleicht Verletzungen.

Ich lauf nicht viel! Sind meist weniger als 8h/Woche, gilt das bei dir nicht als Regenerationswoche? :zwinker2:

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Catch-22 hat geschrieben:
Mir stellt sich die Frage, ob es im Zitat nicht ein "und" sein müsste statt "oder". Im Grunde hat man doch immer eine Grundlagenphase, die ist nicht ganz so intensiv. Wenn das Training spezifisch wird, wird es natürlich auch intensiver, irgendwann kommt dann der Formhöhepunkt. Danach geht es bergab. Hier hat man zwei Möglichkeiten, entweder man hält voll rein um die Form vom Abschwung abzuhalten oder man lässt den Abschwung zu und baut danach wieder neu auf (ob mit ganz pausieren oder nur reduzieren, ist erst mal egal). ich habe nicht den Eindruck, dass man eine Form zwingen kann über einen längeren Zeitpunkt zu steigen, nach 3-4 Monaten ist bei mir meist Schluss. Danach fällt sie. ich lasse sie dann halt auch fallen immer mit der Hoffnung sie fällt nicht wieder auf das Ausgangsniveau und steigt dann beim nächsten Mal etwas höher (da ja dann der Startpunkt auch höher liegt). Bei dagegen halten um einen Abschwung zu hindern überwiegt bei mir die Angst vor einer Verletzung, zu mal die Form so oder so fällt, man kämpft also auch auf verlorenem posten, zögert den Fall nur raus oder bekommt nur noch eine Seitwärtsbewegung hin, da die Form keinen neuen Schwung mehr holen kann.
Ich hab mich da insgesamt etwas unpräzise ausgedrückt. Intensives Training führt langfristig irgendwann nicht mehr weiter, vermutlich in einer Kombination aus Nachlassen der Reizwirksamkeit und der Tatsache, das der Körper den hohen Stresshormonlevel irgendwann nicht mehr verkraftet. Gängige Angaben für die Länge solcher Perioden sind ja 8-10 Wochen, subjektiv bei mir würde ich eher von 8 Wochen ausgehen.

Die Frage, die ich mir stelle, ist jetzt eher: Führen 8 sehr harte Wochen oder 12 moderatere Wochen auf ein höheres Level am Ende, oder ist egal was ich mache, nach 10 Wochen Sense. Das ist natürlich komplex und hängt auch von der Grundlagenphase davor ab. Und die Orthopädie hab ich auch mal ausgeklammert.

Was ich noch wichtig finde ist, dass diese klassischen Periodisierungen aus meiner Sicht eher das Resultat des Regenerationsbedarfes sind, den lange Ausdauer-WK, wie Marathon oder eine Triathlon-Langdistanz nach sich ziehen. Danach braucht es halt 3-6 Wochen Regeneration und das bedingt zusammen mit dem notwendigen Neuaufbau die Fokussierung auf wenige Wettkämpfe. Das wiederum ermöglicht überhaupt, sich die Frage zu stellen, ob man jetzt nach einer 8-12 wöchigen Grundlagenphase 8 oder 12 Wochen spezifisches Training macht und so eine Peak-Form aufbaut, die nur wenige Wochen stabil ist.

Frag mal einen Wintersportler oder einen Kurzdistanz-Triathleten, der nahezu jedes Wochenende über viele Monate (!) hinweg einen Wettkampf im Weltcup hat oder Radsportler, die von der Frühjahrsklassikern bis teilweise in den Herbst häufig antreten. Da ist die Periodisierung so gar nicht möglich, und die halten dennoch ein erstaunliches Niveau.

Ich will also nur betonen, dass es sich hier vermutlich eher um die Lösung eines Problems handelt, die sich aus der Regeneration der Wettkämpfe stellt und nicht prinzipiell in der optimalen Entwicklung und Erhaltung eines Leistungsniveaus.

Ansonsten bin ich prinzipiell bei Dir mit der Ausnahme, dass ich gerade beim Laufen möglichst wenig vom Volumen oder zumindest der Regelmäßigkeit runtergehen würde zur Regeneration, einfach wegen der orthopädischen Risiken.

Eine anderer Grund für mich als Hobbysportler ist halt auch die Fokussierung. Ich bin schon bereit, mein Leben auf den Sport auszurichten, aber nicht ständig, ich hab auch noch viel anderes im Leben. Insofern investiere ich gerne auch mal 20h pro Woche in den Sport, aber nicht ständig. Und auch da passt eine "klassische" Periodisierung gut rein.

Ansonsten, wie Levi schon sagte: Sehr schöner Formaufbau und beeindruckende Ermüdungen. :daumen:

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