Bericht vom MüMa:
Nach einer unruhigen Nacht klingelte der Wecker um 05:30 Uhr. Im Anschluss an die belebende Dusche benötigte ich erstmal einen starken Kaffee. Hunger hatte ich absolut keinen, habe mir aber trotzdem wie immer ein helles Brötchen mit Käse herunter gezwängt. Nebenbei gab es einige Gläser Wasser.
Meine Sachen (Klamotten, Gels usw.) hatte ich am Vortag schon zurecht gelegt, so dass ich nur noch den Beutel befüllen musste. Die Aufregung hielt sich in Grenzen, allerdings war ich schon ziemlich fokussiert. Um 07:15 Uhr bin ich dann Richtung Münster aufgebrochen und war natürlich zu früh vor Ort. Eigentlich wollte ich erst um 8 Uhr am Start eintreffen. So war es einige Minuten früher.
Vor Ort bin ich zur Startnummernausgabe und habe ich noch mal umgesehen. Keiner da, den ich kannte. Also erstmal hingesetzt, eine Banane gegessen und Wasser getrunken. Relativ früh traf ich auf Christoph und wir haben kurz gequatscht. Dann ging jeder noch mal seiner Wege. Es wurde dann auch Zeit, die Rennkleidung komplett anzulegen und den Kleiderbeutel abzugeben. Nachdem das erledigt war, ging ich zur Treppe am Amtsgericht. Traf aber auf keinen. Da viel mir auch wieder auf, dass diesen Treffpunkt gefühlt jeder Teilnehmer wählt. Da war es extrem voll.
Christoph fand ich dann doch wieder und wir gingen zusammen in Richtung Start. Ich begrüsste noch einige Bekannte und plötzlich ging Det an uns vorbei und wir konnten noch ein wenig quatschen.
Es war so weit, wir gingen in den Startblock A und da trafen wir auch David. Kurzes Shakehands, die besten Wünsche und wir suchten uns unseren Startbereich. Ich begegnete noch Christian, mit dem ich angedacht hatte zusammen zu laufen.
Die Zeit bis zum Startschuss verging gefühlt sehr schnell und so setzten wir uns bald in Bewegung. Von Anfang an hatte ich dabei meine Uhr im Blick, damit ich bloß nicht zu schnell angehe. Der erste km lag dann bei 04:05. Ich habe gehofft, dass ich bei einem perfekten Rennen eine 02:55 – 02:56 h laufen kann. Demnach war ich also doch zu schnell. Also beim zweiten km ein bisschen auf die Bremse und 04:11 gelaufen. Da die nächsten km allerdings wieder in Richtung 04:05 gingen, war das wohl scheinbar das Tempo für diesen Tag. Ich hatte zwar immer noch Bedenken, ob ich das wirklich durchhalten kann. Aber zum einen fühlte es sich wirklich gut an und rollte einfach ohne zu drücken und zum anderen war Christian mittlerweile neben mir und wir liefen bis zur HM Marke zusammen. Leider musste er dann abreißen lassen.
Christian und ich:
Hätte ich Christian nicht an meiner Seite gehabt, hätte ich das mit der Verpflegung vermutlich wieder nicht auf die Reihe bekommen. Er hat relativ früh das erste Gel genommen und so entschloss ich mich, bei km 16 auch das erste Gel zu nehmen. Mit dem Trinken habe ich ca. bei km 8 angefangen. Daraufhin gab es immer abwechselnd Wasser und Wasser & Iso an den Verpflegungspunkten.
An der HM Marke entdeckte ich Markus freudig winkend. Diese Momente geben mir immer enormen Antrieb. Genauso wie mein Kollege, der bei km 24 stand, und ein Laufbekannter, der als 4. Läufer einer Staffel noch Zeit hatte und neben mir her lief und sich mit mir unterhielt. Das hat zu dem Zeitpunkt sehr geholfen, da ich seit der HM Marke eigentlich alleine unterwegs war.
Mein zweites Gel nahm ich bei km 25 und wollte eigentlich bei km 34 das letzte Gel nehmen. Allerdings ging es mir da so gut, dass ich erstmal drauf verzichtet habe und lieber versucht habe, eine Endbeschleunigung zu starten. So gingen die km 29-37 abgesehen von km 33 alle unter 4 Minuten weg.
Wie gestern schon kurz angemerkt, wurde es ab km 37 doch noch mal richtig hart. Kurze Gedanken, ob es an dem nicht genommenen Gel lag, kamen auf und ich nahm das 3. Gel doch noch.
Körperlich war ich zu dem Zeitpunkt fertig. Es fiel mir immer schwerer, die Beine vernünftig zu heben. Aber ich habe versucht, mir selber mental zu helfen. Es kamen Gedanken darüber hoch, dass ich vor einem Jahr bei km 38 stehen geblieben bin. Darüber konnte ich diesmal nur lachen. Auch haben mir Auszüge aus Songs geholfen (Don't stop believing usw.). Und am meisten haben Zahlenspielchen geholfen. Ich habe mir vorgerechnet, wie viel Puffer ich auf 02:59h habe und so die letzten km auch im 5er Schnitt laufen könnte.
Dadurch gingen die letzten km rum und je näher es Richtung Ziel ging, desto mehr Zuschauer waren wieder da. Auf den letzten 1,5 km war komplett der Ofen aus. An Zielsprint nicht zu denken und ich habe den roten Teppich nicht so genießen können.
Nach kurzem Verschnaufen fand ich Christoph und David schnell wieder. Det gesellte sich auch bald dazu und als Holger ankam, ging es dann vom Wasser und Iso zum alk.freien Weizen über.
Kurze Zusammenfassung der Zahlen:
Gesamt 41., M 29., AK 5. (im letzten Jahr hätte eine 02:54 noch zum 3. Platz in der AK40 gereicht)
5km-Splits laut Auto-Lap: 20:30, 20:19, 20:17, 20:11, 20:05, 19:57, 19:56, 19:58, 10:25
Vom Gefühl her war der Einbruch zum Schluss auf den letzten beiden km viel stärker (letzte 1,5 km mit 04:08).
Durchschnittliche HF 158 bpm – 83% HFmax
Die finde ich ziemlich verwunderlich, da ich von 168 bpm bei MRT ausgegangen bin.
Allerdings habe ich einen ordentlichen Drift zum Ende hingelegt und lag zum Schluss bei geringerer Pace bei 95% HFmax.
VDot laut Jack Daniels: 56,6 (mein HM vor 3 Wochen 56,7; hätte nicht gedacht, dass ich das so auf die Distanz umgesetzt bekomme)
PS: Gegenüber Det habe ich mich zu der Aussage hinreißen lassen, nächstes Jahr wieder den Hermann zu laufen und mein Dauerrivale meinte im Ziel, dass wir dann ja als nächstes sub02:50 angehen könnten.
Daher #neverstop!