Mangels irgendwelcher WK-Erfahrung auf dem Rad kann ich das nur schwer beurteilen, aber vermutlich hast du schon recht. Aber zumindest sagt mir meine Erfahrung, dass "60min-Leistung = ~0.95 * 20min Leistung" unter vergleichbaren Umständen für mich als Näherung ganz gut hinkommt. Sprich, wenn ich es im Training für mich alleine schaffe 20 min mit 237W zu fahren, werde ich alleine im Training auch ~225W für eine Stunde hinbekommen. Was ich dann bei einem echten WK zu leisten im Standen wäre, kann ich aber beim besten Willen nicht sagen.leviathan hat geschrieben:20min bis 30min im Training (allein) sind wie 60min im Wettkampf. Oder habt Ihr hier völlig andere Erfahrungen?
Vermutlich können das die erfahreneren Radfahrer hier auch besser beurteilen, aber ich habe auch den Eindruck das beim Radfahren "draußen in echt" neben der Watt-Leistung noch eine Menge andere Punkte mir rein spielen. Allem voraus wohl eine gute aerodynamische Sitzposition, nicht umsonst sind die Leute auf einem TT-bike meist gleich ein paar % schneller. Ein weiterer Punkt, bei dem ich z.B. glaub ich viel Zeit verliere, ist schlechte Kurventechnik und zu ängstliches Fahren, sprich ich bremse einfach zu oft. Auch die Qualität der Ausrüstung ist nicht unwichtig. Und wenn man dann in Gruppen oder gar Rennen fährt ist geschicktes Taktieren und Ausnutzen von Windschatten absolut rennentscheidend.leviathan hat geschrieben:Als ich im Winter Rollentraining absolviert hatte, bin ich nach nahezu jeder Einheit am Ende mindestens 15min, manchmal auch mehr, @ 260 Watt gefahren. Das Körpergewicht liegt bei 64kg, also ca. 4W/kg. Ich habe den Neo2T. Die Werte sind sehr genau. Und nun im Freien? Da lassen mich einige locker stehen. Gerade auf der Geraden oder leicht bergab hechel ich wie ein Maikäfer. Nur am Berg kann ich wirklich performen. Die Wattleistungen sagen m.E. nur wenig über die Leistungsfähigkeit auf dem Rad aus. Ich muss auch dazu sagen, daß mir auf dem Rad ein paar längere Einheiten fehlen. Das ist (zumindest für mich) der Hebel schlechthin, um auf dem Rad schnell zu werden. Mit den 90min auf der Rolle hat man eine solide Basis, um ordentlich trainieren zu können. Es reicht aber nicht aus, um schnell zu werden. Das ist beim Laufen völlig anders.
Beim Laufen gibt es im direkten Verglich da wohl deutlich weniger Einflüsse. Bzw. man bemerkt sie einfach nicht so direkt, da man mangels echter Leistungs-Messung nur das "Gesamtpaket" beurteilen kann und nicht direkt merkt, wenn jemand dankt besserer Laufeffizienz das selbe Tempo mit viel weniger Aufwand laufen kann.
edit
Ein weiterer Punkt noch, nicht relevant beim gleichzeitigen Fahren in Gruppe, aber wenn man z.B. auf Strava Segment-Zeiten vergleicht:
Ich bin immer wieder auf's neue davon überrascht, wie extrem viel Einfluss selbst leichter Wind auf's Tempo hat, so +/- 3km/h, wenn nicht sogar mehr, bei identischer Wattleistung ist da bei mir locker drinnen.