Conquer the Canuck (CTC) – (verspäteter) Rennbericht 1 - gebeichtet hatte ich ja schon letzte Woche...
Hintergrund
Sieben Tage nach dem erstaunlicherweise halbwegs gelungenen 50 Meiler traf ich mich mit dem Renndirektor (RD) und 8 – 9 Kollegen auf dem CTC-Kurs. Dieser besteht aus einer mehrfach zu laufenen 8,333 km-Runde, die an einem kleinen Badesee vorbei über den Parkplatz in den Wald geht, wo nach ca. 2 km das Auf und Ab beginnt. Ca. 125 Höhenmeter pro Runde, also deutlich flacher als beim 50 Meiler. Durch diese Testrunde bin ich gut gekommen; nur die Oberschenkel taten noch etwas weh. Da auch das Wetter mitspielen sollte, mit Tageshöchsttemperaturen von nur 20 - 25°C, habe ich mich dummdreist - einen Tag vor Meldeschluss - für den vollen CTC angemeldet: 6 Runden à 8,33 km = 50 km am Samstag, und 5 Runden plus ein paar Hundert Extrameter am Anfang = 42,2 km am Sonntag.
Tja, dummerweise war der Wetterbericht natürlich falsch. Am Tag 1 wurden es dann doch schwüle 28°C, und am Tag 2 windige 31°C. Seufz. Da müssen wir jetzt durch.
Tag 1: 50 km
Start war um 8:00. Null Wind, anfangs angenehme 15°C. Unter 48 Minuten sollte ich eigentlich anfangs pro Runde schaffen, aber als Spaßjogger jogge ich ja eh ohne Uhr.
Wir waren ca. 65 Leute, etwa die Hälfte lief nur heute, und die andere, dummere Hälfte wollte morgen auch noch ran im sog. Ultimate Canuck. Die ersten paar km war ich so an 12. Stelle insgesamt o. ä. - das wird aber wieder peinlich. Kurz vor Schluss der ersten Runde überholten mich noch zwei schwatzende Läufer, oh weh, als es den steinigen Hügel bei km 6 hochging.
Die erste Runde ging in 44:21 weg, da war es aber auch noch halbwegs kühl. Später habe ich gesehen, dass ich zu der Zeit auf Platz 9 der ultimates lag.
Die nächsten drei Runden war ich auf mich alleine gestellt. Viel passierte nicht, außer dass ich natürlich immer langsamer wurde (46:32 - 46:38 - 48:34). Na gut, schieben wir das mal auf die steigenden Temperaturen.
In der fünften Runde begann mein Leiden. Von den Füßen aufwärts bis zu den Hüftbeugern beschwerten sich alle möglichen Teile. Dieser Lauf war eine Schnapsidee.
Inzwischen übergaß ich mich auch regelmäßig mit Wasser an den Verpflegungsstellen (3x pro Runde). Richtig gegen das Langsamerwerden stemmte ich mich nicht, da ich ja am nächsten Tag auch noch etwas vor hatte. D.h., ich wanderte so ziemlich jeden Hügel hoch, während ich da am Anfang noch locker hochjoggen konnte. Andererseits konnte ich den einen oder anderen Kollegen einsammeln, der noch stärker einbrach. Die beiden Schwätzer der Runde 1 gehörten auch dazu. So wurde es dann eine 50:25, meine langsamste Runde des CTC.
So weit, so schlecht, aber jetzt standen ja nur noch 8 km-chen auf dem Plan. Nur die Hitze war zu blöd. Inzwischen war ich auf Platz 4 der ultimates gelandet. Etwa zu Hälfte dieser Runde kam ich so langsam Platz 3 näher, als mich ärgerlicherweise Lisa von hinten leichtfüßig überholte. Dranbleiben, oder lieber weiter vor mich hinweinen? Taktisch geschickt entschied ich mich für letzteres, überholte aber noch den ehemals drittplatzierten, so dass ich wieder auf dem vierten Platz lag. Und aus den Augen wollte ich die Dame auch nicht verlieren…
Hier war ich bei km 49:
Rundenzeit 50:16, macht 4:46:46, vierter Platz der ultimates (ein 50k-Läufer war auch noch schneller, d.h. gesamt 5.ter von 65). 25 Sekunden hinter Lisa, die im Training auf die 24h-WM war, und 1:11 vor Marc, der normalerweise deutlich schneller als ich ist.
Anschließend humpelte ich nur noch unglücklich in der Gegend rum, da mir die Füße trotz der weichen Kinvaras wehtaten, und die Waden und Fußgelenke dichtmachten. Da merkte ich doch, dass ich bereits vor sechs Wochen mit dem Tapern begann, und immer noch am Verdauen des 50 Meilers war. Oh weh. Das wird morgen nichts.
Fortsetzung folgt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming