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Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

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Anti, okay, dann haben wir etwas aneinander vorbei geredet, wenn du dich ausschließlich auf die Quali bezogst, mea culpa. Vllt kam ich etwas durcheinader, weil mir der Zusammenhang von Doping und Körperfett nicht ganz schlüssig ist.

Wie gesagt, ich kenne mich in der Szene nicht aus, und wenn du in Foren unterwegs bist usw., hast du bestimmt einen Einblick. Ich bin jetzt auch nicht naiv und denke, dass der Amateur-Triathlon-Sport komplett sauber ist. Nur: Was ist die Konsequenz (für mich)? Sicherlich würde es keinen mehr ärgern als mich, wenn ich die Hawaii-Quali knapp verpassen würde, weil andere gelutscht und/oder gedopt haben. Aber das ist etwas, das ich nicht beeinflussen kann. Was ich beeinflussen kann, ist meine eigene Leistung. Und das ist für mich Grund und Freude genug, alles dafür zu investieren, um besser zu werden. Denn - und das ist ja das Schöne: Meine Zeit, die ich mal erreichen werde, ist unabhängig von allen anderen. Und gnadenlos ehrlich.

Hab gerade mal geschaut: die Qualizeiten sind schon echt übel.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Dirk_H hat geschrieben:Das Durchschnittseinkommen eines Ironman-Finishers beziffert Infront auf über 160.000 US-Dollar im Jahr. Und es sind viele Entscheider und Führungskräfte, die den Sport ausüben.
Da hab ich auch schon lustige Geschichten gehört. Gipfelte darin, dass der Sportskamerad vom Chef die Erlaubnis erbat, dass wichtige Meeting am späten Nachmittag schwänzen zu dürfen, weil ein wichtiges Koppeltraining für Roth anstand. Der Chef, selbst erfahrener Langdistanzler, hat sofort zugestimmt. Eigentlich ging es aber nur um den Geburtstag vom Sohnemann, aber da war sich der Kumpel nicht so sicher, dass Cheffe zusagen würde. :D

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@Dennis: Schönen Urlaub und noch schönere Elternzeit wünsche ich dir :) .

@Martin: Ich habe ein paar fertige Pläne nach Farhanileleffny :teufel: in der Schublade, wobei die Tempi deinem Ziel (was willst du laufen?) angepasst werden müssen. Wenn du immun genug bist gegen Prügel in Faden :hihi: sag Bescheid :D .

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Ethan hat geschrieben:Anti, okay, dann haben wir etwas aneinander vorbei geredet, wenn du dich ausschließlich auf die Quali bezogst, mea culpa. Vllt kam ich etwas durcheinader, weil mir der Zusammenhang von Doping und Körperfett nicht ganz schlüssig ist.
Ein niedriger Körperfettanteil ist im Ausdauersport leistungsfördernd, und auch mit hohen Trainingsumfängen kein Selbstläufer, ausserdem Trainingsmethodisch schwer zu optimieren in Ausdauersportarten wie z.B. Radfahren, wo die Maximalkraft eine grössere Rolle spielt als im Laufen, und man effezientes Krafttraining mit umfangreichem Ausdauersport kombinieren muss.

Eine ganze Reihe von Dopingmitteln sind bei diesem Problem hilfreich. Anabole Steroide und Schilddrüsenhormone sind eine gute Wahl, aber sogar Salbutamol hilft hochdosiert wohl zumindest indirekt durch einen gewissen Schutzeffekt, es geht in katabolen Phasen dann nicht so schnell Muskelmasse und damit Leistung verloren.

Wenn dann beispielsweise, total hypothetisch, bei einer Triathletin ein auffällig niedriger Körperfettgehalt, Unreine Haut (Stichwort Steroidakne) und Leistungssprünge auf dem Rad zusammen komme, werd ich beispielsweise skeptisch. Und mein Verweiß auf die M50 war halt auch deswegen, weil es mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird, in Topform und mit niedrigem Körperfettgehalt an die Startlinie zu kommen.

[
]Nur: Was ist die Konsequenz (für mich)?.
Was die Konsequenz für mich ist, weiss ich nicht. Aber die Vorstellung ist zumindest unschön. Und wie gesagt, mindestens 50% meines Posts bezogen sich aufs Windschattenfahren und das muss man nicht vermuten, sondern sehen.

Aber wie gesagt, vermutlich ist das nur mein Frust und Rolli hat schon recht und ich sollte einfach mal mehr trainieren.

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Ethan hat geschrieben:Nur: Was ist die Konsequenz (für mich)? Sicherlich würde es keinen mehr ärgern als mich, wenn ich die Hawaii-Quali knapp verpassen würde, weil andere gelutscht und/oder gedopt haben. Aber das ist etwas, das ich nicht beeinflussen kann.
So sieht es aus. Deshalb würde ich mich noch nicht mal groß ärgern. Ich hab ja auch keinen Einfluss darauf, wieviele ungedopte, talentierte und nicht-lutschende Athleten mit noch schlechterem Material vor mir ins Ziel kommen, nur weil ich so anmaßend war, am selben Tag zu versuchen, die Hawaii-Quali zu schaffen. Und ob es dann am Ende doch gedopte, untalentierte, lutschende Carbon-Affen waren, bekomme ich in der Regel eh nicht mit. Daher ist es auch egal.

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Steffen42 hat geschrieben:So sieht es aus. Deshalb würde ich mich noch nicht mal groß ärgern.
Ursprünglich ging es ja nur darum, das Jan die Hawaii-Quali für sich als schwer bis unmöglich eingeschätzt hat und ich angemerkt, dass es dort durch Lutschen und Doping nicht leichter wird. Interessant, welche Fragestellungen sich dann daraus entwickelten.
Dirk_H hat geschrieben: Ich bin froh Sport zu treiben um zu sehen was ich mit meinem Körper erreichen kann. Da wäre Nachhelfen Beschiss an mir selber.
Das ist für mich auch eine wichtige Motivation und ich frage mich aktuell gerade, ob die überhaupt noch vorhanden ist und wenn nein, was das bedeutet. Ich hab in den letzten Jahren bezüglich Trainingsumfang und Qualität viel ausprobiert, bin da auch an Grenzen gegangen. Nach Meinung hier im Faden war das eher zu viel als zu wenig. Da werd ich also keine wesentlichen Grenzen mehr verschieben können, auch die möglichen Trainingsleistungen meine ich, nach 7-8 Jahren kontinuierlichem Training ziemlich genau abschätzen zu können. Da warten keine großen Überraschungen mehr bei Intervallzeiten oder Endbeschleunigungen, das ist ziemlich klar, wie schnell es bestenfalls werden kann und was damit im WK möglich ist.

Das wirkt sich bei mir schon auf die Motivation aus. Wenn ich früher jede Woche z.B. 24er vor dem Frühstück geknüppelt habe, war nicht wirklich klar, zu welcher Form das führt. Jetzt ist mir das ziemlich klar - bzw. im Gegenteil auch, wo ich nicht hinkomme, wenn ich es nicht mache. Neben einer intrinsischen Motivation, einfach den Spaß am auspowern, fehlt mir da einfach ein wesentlicher Punkt. Auch methodisch hab ich schon viel probiert. Natürlich gibts immer noch was, aber insgesamt wird das alles wenig überraschend sein.

Natürlich sind gewisse Trainingsleistungen wie auch Wettkampfleistungen immer noch Herausforderungen, aber die großen Fragen sind für mich beantwortet und die kleinen nicht mehr so reizvoll. Ob Sub 3 geht, ja oder nein, oder ob ich mal 37 auf 10 laufen kann, ist vielleicht noch ein Fragezeichen, aber so wirklich brennen tue ich dafür eigentlich nicht.

Wieviel Radtraining ich vertrage, wie fit ich mit wieviel Radtraining werden könnte und welcher Schnitt über 180km möglich ist, wäre hingegen eine Reizvolle Frage. Über 42,095 ist das hingegen grob beantwortet, fehlt nur noch quasi die Kommastelle. Genauso, welchen Grad ich im Klettern schaffen kann. Da kann ich die Grenze auch nicht einschätzen, reizt mich auch durchaus.

Ich muss gestehen, die Verlockung ist groß. Hinderlich ist aktuell nur, das mir Laufen immer noch sehr viel Spaß macht und es so unheimlich effektiv ist.

Und ich hab kein Geld für ein Rad. :D

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Antracis hat geschrieben: Und ich hab kein Geld für ein Rad. :D
Man muss Opfer bringen und Du bist nach den paar Seiten Vorspann aber sowas von reif für ein Rennrad. Sollen wir gemeinsam aussuchen? :teufel:

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voxel hat geschrieben:Windschatten bringt auch beim Laufen 1kmh. Ich nehme jeden Rücken mit ☺
So weit ist es schon. Nix mehr min/km, der Herr Radfahrer ist schon bei km/h... :D

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Steffen42 hat geschrieben:Man muss Opfer bringen und Du bist nach den paar Seiten Vorspann aber sowas von reif für ein Rennrad. Sollen wir gemeinsam aussuchen? :teufel:
Das nächste Opfer fliesst in Packrafts für Herr und Frau Anti, davon und mit der notwendigen Ausrüstung ließe sich schon eine ziemlich gute Carbonmaschine finanzieren, aber man muss Prioritäten setzen und Eheversprechen halten. Aber ich kaufe morgen mal ein Glücksspirallos.

Wobei, mit Sofortrente würde ich vielleicht als Teilzeitarbeiter doch noch mal die Marathonzeit angreifen. :D

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Antracis hat geschrieben: Das ist für mich auch eine wichtige Motivation und ich frage mich aktuell gerade, ob die überhaupt noch vorhanden ist [..]
Da warten keine großen Überraschungen mehr bei Intervallzeiten oder Endbeschleunigungen, das ist ziemlich klar, wie schnell es bestenfalls werden kann und was damit im WK möglich ist.

Wieviel Radtraining ich vertrage, wie fit ich mit wieviel Radtraining werden könnte und welcher Schnitt über 180km möglich ist, wäre hingegen eine Reizvolle Frage. Über 42,095 ist das hingegen grob beantwortet, fehlt nur noch quasi die Kommastelle. Genauso, welchen Grad ich im Klettern schaffen kann. Da kann ich die Grenze auch nicht einschätzen, reizt mich auch durchaus.

Ich muss gestehen, die Verlockung ist groß. Hinderlich ist aktuell nur, das mir Laufen immer noch sehr viel Spaß macht und es so unheimlich effektiv ist.
Kann ich verstehen. Ich bin halt lange Rad gefahren. Cyclassics, andere Hobbyrennen, Amateur-C, Vätternrundfahrt. Da wäre zwar mit strukturierterem Training vielleicht noch was machbar, aber es ist halt doch erheblicher Zeitaufwand und sehr wetterabhängig (für mich ist Rolle=Folter). Bin halt kein Schüler/Student mehr.

Laufen dagegen war fast ein weißes Blatt. Dazu sehr flexibel und effizient.
Als ich letztes Jahr angefangen habe, wollte ich sehen ob ich es schaffe einen Halbmarathon zu laufen. Wenn ich das geschafft habe, dann ist nicht auszuschließen, das ich dann irgendwann wieder nach was anderem suche. Oder doch das Rad wieder lockt.

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Antracis hat geschrieben:Das bedeutet dann, dass alle Langdistanz-Triathleten, die mehr als 10h /Woche trainieren, ihren Sport ungünstig gewählt haben ? Das wäre dann nach meinem Kenntnisstand eine ziemlich großer Anteil.
Das wollte ich damit nicht sagen. Wenn sich aber jemand in einer Woche 10h nimmt um dieses Ziel zu erreichen, aber weit über dieser Zeit einläuft. Der Athlet aber denkt, daß er mit mehr Training durchaus dazu in der Lage wäre, muss er eben mehr trainieren oder sein Ziel anpassen. Wenn man etwas will, muss man auch bereit sein den Preis dafür zu bezahlen. Wenn das Budget limitiert ist, muss ich eben Abstriche machen. Hier wäre das Budget Stunden pro Woche. Wenn aber der relative Erfolg so eine große Rolle spielt, muss ich mir eben eine Sportart suchen, bei der die vorhandenen Talente ausgespielt werden können. Ansonsten muss man mit dem auskommen, was man hat. Wenn dem Athleten aber seine individuelle persönliche Verbesserung und der Versuch sich zu verbessern im Fokus stehen, sieht das Bild anders aus. Das kann er wirklich selbst beeinflussen.
Dirk_H hat geschrieben:Ernste Frage?Alles eingesetzt und Ziel verfehlt dürfte das Problem sein. Und wenn man dann der Meinung ist, andere haben nachgeholfen, dann kann schnell das Eine zum Anderen kommen.
Ich verstehe Deinen Punkt. Wenn ich diesen Aspekt aber gar nicht beeinflussen kann? Warum soll ich dann unzufrieden sein? Ich kann mir doch wirklich nichts vorwerfen. Dann muss ich mein Ziel anpassen. Letztendlich kann ich mich doch nur auf mich selbst konzentrieren. Ich würde mich sicher kfr. über solche Sachen ärgern. Aber nach kurzer Zeit würde ich die nahezu vollends verdrängen. Was ist denn sonst der Effekt? Ich würde mich die ganze Zeit ärgern. Derjenige, der Sch… gebaut hat, wüsste ggf. nicht mal etwas davon. Ich gebe dem doch nicht noch eine zweite Möglichkeit mich zu rasieren. Das macht doch keinen Sinn :wink:

@alle Urlauber: ich wünsche Euch eine schöne und entspannte Zeit. Genießt das Umfeld, die Zeit, die Eindrücke und genießt den Urlaub in vollen Zügen. Ich darf in einer Woche auch los :)
nix is fix

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Antracis hat geschrieben: Wobei, mit Sofortrente würde ich vielleicht als Teilzeitarbeiter doch noch mal die Marathonzeit angreifen. :D
Das glaube ich Dir nicht. Du würdest weiter machen wie bisher :D
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Das wollte ich damit nicht sagen. Wenn sich aber jemand in einer Woche 10h nimmt um dieses Ziel zu erreichen, aber weit über dieser Zeit einläuft. Der Athlet aber denkt, daß er mit mehr Training durchaus dazu in der Lage wäre, muss er eben mehr trainieren oder sein Ziel anpassen. Wenn man etwas will, muss man auch bereit sein den Preis dafür zu bezahlen. Wenn das Budget limitiert ist, muss ich eben Abstriche machen. Hier wäre das Budget Stunden pro Woche. )
Eine Frage... findet ihr, dass 15h/Woche Sport viel ist?

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leviathan hat geschrieben:Das glaube ich Dir nicht. Du würdest weiter machen wie bisher :D
Hoffentlich nicht. : :D

Heute immerhin zum Tabatakurs und dort trotz Wampe ganz gut mitgehoppelt. Gestern Ruhetag und heute nicht gelaufen. :peinlich:

Nur mal zum Vergleich ein typisches Mittwoch-Donnerstag Programm aus meiner Bestzeit-Saison:

Mi: Morgens 24km progressiv 5:00-4:35. Abends: 60 min Crossfit + 30 min Rudern
Do: Koppeltraining 11 km GA1 Lauf von der Arbeit nach Hause + 60min Tabata-Kurs

Tatsächlich ist der Tabatakurs deutlich entspannter, wenn die 3 Einheiten davor wegfallen. :D

Ich geh lieber schlafen :hallo:

#daswirdnix

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Rolli hat geschrieben:Eine Frage... findet ihr, dass 15h/Woche Sport viel ist?
Viel schon, zuviel nicht. Ich denke aber, voll berufstätig wird es arüber eng, das noch effektiv zu regenerieren. Langfristig 18-20h ist schon ein Grenzbereich IMHO

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Rolli hat geschrieben:Eine Frage... findet ihr, dass 15h/Woche Sport viel ist?
Kommt darauf an.

Familie, Beruf, Regenaration und sonstige Interessen.

Irgendwann hat man einen Peak erreicht.

Zum Thema Training beim Triathlon. Ich kenne hier den einen oder anderen welche im Bereich sub10 unterwegs waren. Da lag der Trainingsumfang sicher bei bis zu 20h. Ist halt die Frage wie oft und wie lange trainiere ich morgens schon ab 4 bzw 5 Uhr. Will ich meine Frau nach der Arbeit sehen oder mach ich lieber Sport usw.

Lubos Bilek hat dazu mal einen Bericht veröffentlicht. Wenn ich mich richtig erinnere sprach er von 10-12 Training pro Woche als Berufstätiger. Wobei ich nicht mehr weiß was darin alles enthalten ist.

Im Bekanntenkreis ist doch ersichtlich dass der eine oder andere Lehrer viel Zeit zum trainieren hat.

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totti1604 hat geschrieben:
Lubos Bilek hat dazu mal einen Bericht veröffentlicht. Wenn ich mich richtig erinnere sprach er von 10-12 Training pro Woche als Berufstätiger. Wobei ich nicht mehr weiß was darin alles enthalten ist.
Ich kenne zumindest ein Interview von Bilek, wo er 20h pro Woche als Obergrenze für die meisten berufstätigen Triathleten anspricht. Man könne aus seiner Sicht zwar mehr trainieren, aber würde das nicht mehr sinnvoll regenerieren. Natürlich dürfte das dennoch individuell sehr unterschiedlich sein und abhängig von Arbeitszeiten, Arbeitsbelastung, Famillie, Konstitution, ect. wie alcano schon anmerkte.

Bei mir ist z.B. gefühlt alles bis 10h problemlos, über 10 muss ich schon zunehmend in anderen Lebensbereichem Abstriche machen. Ab 15h wird es sehr eng.

35872
Guten Morgen.

Dass man das Körperfett so - also wie von dir beschrieben, Anti - beeinflussen kann, war mir in der Tat nicht bewusst. (Ich kannte zwar mal ein paar Pumper, die Ephedrin nahmen, aber das wars auch schon.) Danke für den Exkurs.
[quote="Antracis"]Ursprünglich ging es ja nur darum, das Jan die Hawaii-Quali für sich als schwer bis unmöglich eingeschätzt hat und ich angemerkt, dass es dort durch Lutschen und Doping nicht leichter wird. Interessant, welche Fragestellungen sich dann daraus entwickelten. [/quote]
+1
Und: Na ja, es ging dann eben (u.a.) darum, wie man damit umgeht. Fand ich schon ganz passend. Aber klar, das Sommerloch will gefüllt sein.

Was mich am Triathlon schon eher stört, ist die Materialfrage.

[quote][align=left]Wieviel Radtraining ich vertrage, wie fit ich mit wieviel Radtraining werden könnte und welcher Schnitt über 180km möglich ist, wäre hingegen eine Reizvolle Frage.
[/quote]

Wie viel Unterschied macht da ein teures Rad aus?

"Muss" man wirklich so tief in die Tasche greifen? Der Tageschausprecher hat z. B. auf Tria-Szene gesagt, sein Trainer hätte empfohlen, ein richtig gutes (= teures) Rad zu kaufen, was er dann auch tat. Und dadurch wäre er um einiges schneller gefahren.

Dann kommt man (ich) gedanklich schnell an den Punkt von Heiko/Levi: Irgendwann wird es dann in meiner Leistungsklasse witzlos bis peinlich.


[/font][/color][/align]
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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leviathan hat geschrieben:Das wollte ich damit nicht sagen. Wenn sich aber jemand in einer Woche 10h nimmt um dieses Ziel zu erreichen, aber weit über dieser Zeit einläuft. Der Athlet aber denkt, daß er mit mehr Training durchaus dazu in der Lage wäre, muss er eben mehr trainieren oder sein Ziel anpassen. Wenn man etwas will, muss man auch bereit sein den Preis dafür zu bezahlen. Wenn das Budget limitiert ist, muss ich eben Abstriche machen. Hier wäre das Budget Stunden pro Woche. Wenn aber der relative Erfolg so eine große Rolle spielt, muss ich mir eben eine Sportart suchen, bei der die vorhandenen Talente ausgespielt werden können. Ansonsten muss man mit dem auskommen, was man hat.
genau das ist der Punkt und deswegen ist und bleibt laufen bei mir Sportart Nr. 1, solange die Knochen, Gelenke, Bänder usw. mitmachen.
Mit dem Zeitaufwand, den ich neben Familie, Job, Freunden, sonstigen Hobbys investieren kann, kann ich mit laufen am meisten erreichen. Radfahren ist einfach deutlich zeitaufwändiger, ein langer Lauf dauert maximal 3 h, eine lange Radausfahrt am Wochenende sollten schon so 5-6 h sein, und dieses Verhältnis der Trainingsstunden von 1,5 bis 2 zu 1 zieht sich durch fast alle Trainingsformen, agesehen vom Vo2max Bereich, da biste auch auf dem Rad spätestens nach einer Stunde platt. Hinzu kommt der Zeitaufwand für Radpflege, den man auch nicht unterschätzen darf, wenn man es ernsthaft macht. und last but not least ist radfahren auch logistisch deutlich aufwändiger, 1 Paar Laufschuhe passen fast in fast jeden Koffer, aber nimm mal Rad, Pumpe, Ersatzreifen, bisschen Werkzeug usw. mit in Urlaub, wenn das Auto eh schon voll ist, weil 4 Personen mit Gepäck mitfahren, das gab schon ernsthafte Ehekrisen vor der Abfahrt :zwinker5:

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Rolli hat geschrieben:Eine Frage... findet ihr, dass 15h/Woche Sport viel ist?
ja.

Ich gelte selbst bei uns im Laufverein schon als Viel- bis Extremtrainierer und liege aufs Jahr gerechnet im obersten einstelligen Stundenbereich pro Woche (irgendwo zwischen 8,5 und 10 h). Es geht auch mal mehr, es gehen auch mal 15 h/Woche, aber das sind seltene Ausnahmen im Jahr. Wenn du Fulltimejob und Famlie hast und noch so bisschen was anderes machen willst als Sport in deiner Freizeit, geht das auf Dauer nicht auf. Ich kenne ein paar aus der Radszene, die solche Umfänge betreiben, aber von denen hat keiner (minderjährige) Kinder, manche keinen Partner bzw sie arbeiten Teilzeit. WEnn du dein "Zeitmanagement" (ich mag diesen Begriff nicht, Zeit lässt sich nicht managen) absolut optimiert hast, mag es trotzdem gehen, aber das wäre kein Leben für mich, ich will auch mal faul im Sessel sitzen und ein Buch lesen oder Musik hören.

35875
last but not least: nach der "Freigabe" durch die Lieblingsphysio gestern Abend 200 m Intervalle im Stadion.
Die gute Nachricht zuerst, Fuß hat gehalten, auch im Nachgang nach der Training und heute morgen alles friedlich. Hatte vorsorglich (so ganz haben ich dem Braten doch nicht getraut) die Hokas angezogen, die Läufer vom ASV, die teils in ungedämpften Spikeschuhen unterwegs waren, werden mich für einen Oberspinner gehalten haben :hihi:
aber jetzt weiß ich auch, dass man auch in maximal gedämpfen Hokas schnell laufen kann :D

Pace der 200er war sehr ansprechend, hatte ich nicht erwartet, nachdem der Juni durch 2 Erkältungen und den Bänderriss trainingsmäßig fast ein Totalausfall war und ich die letzen 14 Tage fast nur auf dem Rad saß, aber meine Grundgeschwindigkeit ist offenbar schon okay, warum auch immer. Zwei Intervalle, das erste und das letzte, lagen sogar unter 3:20 min/km, die übrigen lagen zwischen 3:23 und 3:43, wobei die langsameren ihre Ursache darin hatten, dass ich anfangs die Kurven noch noch nicht voll lief, was aber unnötige Vorsicht war. Dennoch heute wieder Laufpause oder maximal ein kurzes Rekomläufchen, statt dessen Radtraining, am Samstag dann vielleicht mal 1,5 h als nächste Ausbaustufe. So robben wir uns langsam ins richtige Training zurück. :)

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Rolli hat geschrieben:Eine Frage... findet ihr, dass 15h/Woche Sport viel ist?
Finde ich schon recht ordentlich. Kommt aber wohl etwas drauf an was (für Sport) man macht und wie der Rest des Lebens aussieht. Ich finde es immer wieder beachtlich, was manche Leute so neben Job und Familie hinbekommen (letzteres habe ich nichtmal). Und damit meine ich sowohl zeitlich, als auch körperlich.

Das Mi/Do Beispiel von Anti würde ich genau die zwei Tage machen und dann würde mein Körper in den Streik gehen. Damit meine ich den Leistungsbereich und die Orthopädie. Und da wundert sich der Anti noch!? :hallo:

Bei 10-11h laufen (120-150km) plus ~1-2 Stunden Stabi-tralala pro Woche war bei mir absolut Feierabend.
Mit Rennrad geht mehr.
Siehe Abb.6 :http://sportsci.org/2009/ss.htm

Und auch wenn mehr sicher bis zu einem gewissen Grad hilft, ist noch mehr dann vielleicht nicht immer die zwingend beste Wahl.

Edit: ganz hübsch (Abb.1): https://bmcsportsscimedrehabil.biomedce ... 016-0052-y

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Ethan hat geschrieben: Wie viel Unterschied macht da ein teures Rad aus?
Keinen messbaren wenn man darauf sitzt wie der Windbrecher.

Ich hab noch einen Artikel im Hinterkopf, bei dem mal zusammengerechnet wurde, wieviele Watt denn durch Ausrüstung optimierbar sind. Die genauen Zahlen bringe ich nicht mehr zusammen, aber das waren so grob: 20-30w durch Rad inkl. Laufräder. Wobei hier die Maßnahmen nicht wirklich summierbar sind. Ausrüstung, die noch am meisten bringt: Aerohelm (gute Sitzposition vorausgesetzt) und eng anliegende Kleidung. Ab jetzt kommt nur noch Sitzposition des Fahrers als Faktor und da liegen gut und gerne 80-100w drin. Bikefitting kann man sich natürlich kaufen, kostet nicht die Welt. So eine aggressive Position wie z.B. Kienle zu fahren kostet dann jede Menge (Kraft-)Training und Physis, die kann man sich nicht so einfach kaufen.

Fazit für mich: so richtig teures Rad ist gut fürs Ego und kann jeder halten wie Karlson vom Dach. Besser in der Midlifecrisis 10k€ für ein teures Rad als 25k€ für eine Harley auszugeben, mit der nur die Umwelt belästigt wird.

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Tvaellen hat geschrieben:die Läufer vom ASV, die teils in ungedämpften Spikeschuhen unterwegs waren, werden mich für einen Oberspinner gehalten haben :hihi:
Nicht nur die. :zwinker5:
Kurz nach schwerer Verletzung 200er laufen ist schon grenzwertig, Du wirst Deinem Ruf immer mehr gerecht.

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Ethan hat geschrieben:
Dann kommt man (ich) gedanklich schnell an den Punkt von Heiko/Levi: Irgendwann wird es dann in meiner Leistungsklasse witzlos bis peinlich.
Wobei ich da ehrlich gesagt sehr entspannt bin. Dirk hat ja den Link mit den Jahresgehältern gepostet beim Triathlon. Ab einem bestimmten Jahresgehalt macht sich auch die Anschaffung eines Scott Plasma Premium in der Kasse nicht mehr wirklich bemerkbar. Und das man gerne das Material der sportlichen Vorbilder nutzt, scheint immerhin so verbreitet, dass die ganze Werbung in diesem Bereich darauf aufbaut. :wink:

Das nun jemand, der sich so ein Baby leistet, sich zwangsläufig deshalb für einen tollen Triathleten hält, ist erstmal nur eine Interpretation des Beobachters und ich befürchte manchmal, dass sich diejenigen darüber mehr Gedanken machen, als die Käufer.

Die Prämisse, man müsse sich so ein Sportgerät mit einer bestimmten Leistung verdienen, halte ich ehrlich gesagt für absurd. (Ich beziehe mich da jetzt nicht direkt auf Dein posting, Jan. :wink: ) Verdienen tut man das Geld und dann kauft man es. Ob man es wirklich braucht, ist natürlich die Frage. Aus meiner Sicht aber irrelevant, weil nach meiner Ansicht gerade ein typisches Merkmal von (nicht nur sportlichen) Hobbys ist, mehr und teurer zu kaufen, als man braucht. :D

Letztlich ist der Mensch ein neidendes Wesen, vermutlich läufts am Ende darauf hinaus. Mit dem Hollandrad im Wettkampf andere Leute auf ihren Carbonmaschinen zu versägen, ist dann eigentlich das selbe, was man den anderen unterstellt.

So, jetzt wisst ihr auch, warum ich immer kein Geld für ein Rad habe. Aber die 11000€ sind bald zusammen. :D



Ansonsten nochmal @Triathlon und gerade Langdistanz. Reizvoll finde ich da tatsächlich den Finishergedanken. Ich hab vor meinem ersten Marathon beispielsweise nie einen Gedanken daran verschwendet, ob ich es ins Ziel schaffe und auch bei den den folgenden Marathons war das nur eine theoretische Option. Nach Trainings- und WK-Beobachtung von jemanden, den ich gut kenne, ist das bei der Langdistanz aber schon ein Thema.

Bezüglich der Zeiten hingegen finde ich das wieder weniger interessant. Ausgehend von den erzielten Marathonzeiten und der Schwimmfähigkeit kann man schon die Dimension abschätzen, in die das gehen kann. Zumindest hab ich das bei einigen Leuten beobachtet, die sich an einer Langdistanz versucht haben und da gab es eigentlich letztlich wenig Überraschungen. 25-30 Minuten auf die Marathonzeit drauf, als schlechter Schwimmer maximal irgendwo zwischen 1:20 und 1:10 und auf dem Rad gehts dann meist um die 5h, mal mehr zur 6 und manchmal nahe an die 4 dran oder drunter

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Dirk_H hat geschrieben: Das Mi/Do Beispiel von Anti würde ich genau die zwei Tage machen und dann würde mein Körper in den Streik gehen. Damit meine ich den Leistungsbereich und die Orthopädie. Und da wundert sich der Anti noch!? :hallo:
Wenn Du zurückblätterst nach 2016, würdest Du staunen, wieviele Monate das funktioniert hat. :D

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Tvaellen hat geschrieben:genau das ist der Punkt und deswegen ist und bleibt laufen bei mir Sportart Nr. 1, solange die Knochen, Gelenke, Bänder usw. mitmachen.
Mit dem Zeitaufwand, den ich neben Familie, Job, Freunden, sonstigen Hobbys investieren kann, kann ich mit laufen am meisten erreichen.
Das gilt für mich genauso und ist auch einer der Gründe, warum ich z.B. das Tischtennis spielen dran gegeben habe. Da waren die zeitlichen Aufwände viel höher (3-4 Mal Training von 18-21 Uhr plus Ligabetrieb - ein Spiel pro Woche, Start um 20h (Spieldauer ca. 3h). Je nachdem wo die Ligaspiele stattgefunden haben, kam selbst in den Ligen, in denen ich gespielt habe, noch einiges an Aufwand für Hin- und Rückfahrt hinzu, so dass man oft nicht vor 00:00 Uhr zuhause war. Nach der Saison kamen dann vermehrt Turniere am Wochenende hinzu, die den ganzen Tag gekostet haben.

Und für den Körper war das auch noch viel schlechter als das Laufen. Ganz abgesehen von dem niedrigerem Trainingseffekt.

Da ist das Laufen selbst bei 6-7h in der Woche viel effektiver und macht mir einfach mehr Spaß.
Bild
5km (2019): 18:21 || 10km (2019): 37:16 || HM (2019): 01:22:06 || M (2019): 02:51:35

35882
Antracis hat geschrieben:Wenn Du zurückblätterst nach 2016, würdest Du staunen, wieviele Monate das funktioniert hat. :D
Funktioniert = überlebt : :daumen:
Funktioniert = Ziel erreicht : :confused:

35883
Antracis hat geschrieben:den Jahresgehältern
Mich hat das gestern beschäftigt und bin dann mal meine zehn engsten Sportkameraden aus dem Verein durchgegangen. Ich kenne deren Positionen und ich habe einige Erfahrung in den Gehaltsgefügen von Angestellten.

Nicht repräsentativ, ich weiß. Aber ich bin da auch bei keinem auch nur annähernd in Richtung des angegebenen Durchschnittsgehalts gekommen, vom Median ganz zu schweigen.

35884
Steffen42 hat geschrieben:
Nicht repräsentativ, ich weiß. Aber ich bin da auch bei keinem auch nur annähernd in Richtung des angegebenen Durchschnittsgehalts gekommen, vom Median ganz zu schweigen.
Du lebst im falschen Bundesland. :D

35885
Steffen42 hat geschrieben:Die genauen Zahlen bringe ich nicht mehr zusammen, aber das waren so grob: 20-30w durch Rad inkl. Laufräder.
Obwohl ich das eben gar nicht mal so wenig finde, bei dem Großteil der Triathlethen dürfte das ja immerhin um die 10% darstellen. Ohne Frage, die aller meisten Sportler können zunächst einmal noch signifikant mehr durch eine bessere Haltung herausholen, aber wenn man das dann erstmal halbwegs ausgereizt hat, dann kann die Ausrüstung eben doch den entscheidenden Znterschied machen.

Und die Frage ist wohl auch, was man als Basis annimmt. Der Unterschied zwischen einem 1000€ Rad zu einem 3000€ Rad (oder gar zwischen normalen RR und Tria-/TT-Modell) dürfte wohl erheblich größer sein, als der Unterschied zwischen 5k€ und 10k€ Modellen.

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Steffen42 hat geschrieben: Nicht repräsentativ, ich weiß. Aber ich bin da auch bei keinem auch nur annähernd in Richtung des angegebenen Durchschnittsgehalts gekommen, vom Median ganz zu schweigen.
Ich fand den Wert auch sehr hoch. Angabe war aber in $ und auch kein Verweis auf Brutto/Netto. Waren das US Werte, dann glaube ich es schon eher.

Jemand anderes hatte mir mal 100k€ gesagt.
In unserer Uni-Rennradgruppe haben wir ein paar Langdistanzler und bei denen halte ich das für realistisch.

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Dartan hat geschrieben:dann kann die Ausrüstung eben doch den entscheidenden Znterschied machen.
Rechne mal aus, was das am Ende bringt, da reden wir über ein paar Minuten auf LD. Wie gesagt, die Wattwerte sind nicht kumulativ. Vernünftiges Training ist ein deutlich größerer Hebel.

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Steffen42 hat geschrieben:Mich hat das gestern beschäftigt und bin dann mal meine zehn engsten Sportkameraden aus dem Verein durchgegangen. Ich kenne deren Positionen und ich habe einige Erfahrung in den Gehaltsgefügen von Angestellten.

Nicht repräsentativ, ich weiß. Aber ich bin da auch bei keinem auch nur annähernd in Richtung des angegebenen Durchschnittsgehalts gekommen, vom Median ganz zu schweigen.
Steht im Artikel wirklich was von Mittelwert / Median? Vermutlich haben die einfach den Durchschnitt genommen und ein paar Extrem-Verdiener treiben den Wert so nach oben.

35891
Dirk_H hat geschrieben:Ich fand den Wert auch sehr hoch. Angabe war aber in $ und auch kein Verweis auf Brutto/Netto. Waren das US Werte, dann glaube ich es schon eher.

Jemand anderes hatte mir mal 100k€ gesagt.
In unserer Uni-Rennradgruppe haben wir ein paar Langdistanzler und bei denen halte ich das für realistisch.
Ja, da kommen wir zusammen. Wenn der durchschnittliche Ironman 45 +/- ist und typischerweise Akademiker, dann kann das hier passen.

35892
Steffen42 hat geschrieben:Rechne mal aus, was das am Ende bringt, da reden wir über ein paar Minuten auf LD. Wie gesagt, die Wattwerte sind nicht kumulativ. Vernünftiges Training ist ein deutlich größerer Hebel.
Klar, das will ich auch nicht bestreiten, ein gut trainierter Radfahrer mit schlechter Ausrüstung wird den schlecht trainierten Fahrer auf dem Luxus-Rad trotzdem immer abhängen. Nur bei ähnlicher Leistungsfähigkeit zweier Sportler macht die Ausrüstung dann eben doch den entscheidenden Unterschied, was zumindest beim Kampf um Plazierungen sehr relevant ist. Da sehe ich einen großen Unterschied zum Laufen, wo – wenn man mal ganz ehrlich ist – die Ausrüstung so gut wie nie ausschlaggebend für eine Plazierung sein dürfte.

35893
Dartan hat geschrieben:Nur bei ähnlicher Leistungsfähigkeit zweier Sportler macht die Ausrüstung dann eben doch den entscheidenden Unterschied, was zumindest beim Kampf um Plazierungen sehr relevant ist.
Glaube ich nicht. Was genau soll denn den entscheidenden Unterschied machen? Führe es doch mal auf die Basics zurück und das geht beim Rad, weil es kaum einfachere Fortbewegungsmittel gibt. Übrig bleiben: Rahmen, Schaltung, Räder.

Unterschiede in den Rahmen sind kein großer Faktor, da reden wir über eine handvoll Watt. Wie sollte es auch mehr sein?

Schaltung? Das bisschen mehr Gewicht zwischen einer billigen und einer teuren Schaltung vernachlässigen wir mal. Elektrische Schaltung schaltet vielleicht schneller, aber bringt das einen Geschwindigkeitsunterschied auf eine lange Strecke?

Reifen und Laufräder machen tatsächlich einen Unterschied, da lassen sich besagte 20-30 Watt rausholen.

Ist das dann relevant? Ich bezweifle das, denn Du setzt voraus, dass Du zwei exakt gleich leistungsstarke Athleten am Start hast, die miteinander um den selben Platz ringen und bei einer Langdistanz auch exakt dasselbe Verhalten zeigen. Das ist sehr unwahrscheinlich und die gewonnenen Wattwerte für mich auch im Rahmen von Tagesformschwankungen und ungeplanter Ereignisse (wie z.B. ein Platten, weil die so hoch optimierten Reifen halt doch nicht die Pannensicherheit von den Proletenreifen haben) vernachlässigbar.

Wie gesagt, soll jeder halten wie Karlson vom Dach, man kann tausende Euros investieren, um einem heiligen Gral nachzujagen. Man kann es aber auch lassen und an den wichtigeren Dingen arbeiten wie Sitzposition, Training, Kraft, Ernährung, Wechselzeiten, etc. etc.

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Dirk_H hat geschrieben:Funktioniert = überlebt : :daumen:
Funktioniert = Ziel erreicht : :confused:
Ist leider nicht so einfach. Überlebt hab ich es nicht, sondern Verletzung und massiver Formabsturz kam am Ende. Auf dem Weg dahin war aber die Leistungsentwicklung, vermutlich auch durch regelmäßige Entlastung, sehr gut und in einem Aufbaubau-WK hab ich immerhin meinen bisher höchsten VDOT erzielt. Das macht die Interpretation im Detail gar nicht so leicht. Dass es letztlich zuviel und/oder zu lange war, ist natürlich klar.
Steffen42 hat geschrieben:So eine aggressive Position wie z.B. Kienle zu fahren kostet dann jede Menge (Kraft-)Training und Physis, die kann man sich nicht so einfach kaufen.
Da hat sich Thomas Hellriegel auch mal zu geäußert, dass nach seiner Erfahrung das größte Problem von Amateuren ist, dass sie viel am Radmaterial und der Sitzposition rumtüfteln und dann ab Stunde drei doch nur noch Oberlenker fahren, weil der Rücken es nicht mehr mit macht oder auch schlicht das technische Fahrvermögen fehlt. Er hat dann auch geraten, lieber eine weniger aggressive Sitzposition, dafür aber in der auch noch in Stunde fünf halbwegs aerodynamisch und Druck auf dem Pedal.

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Antracis hat geschrieben: Da hat sich Thomas Hellriegel auch mal zu geäußert, dass nach seiner Erfahrung das größte Problem von Amateuren ist, dass sie viel am Radmaterial und der Sitzposition rumtüfteln und dann ab Stunde drei doch nur noch Oberlenker fahren, weil der Rücken es nicht mehr mit macht oder auch schlicht das technische Fahrvermögen fehlt. Er hat dann auch geraten, lieber eine weniger aggressive Sitzposition, dafür aber in der auch noch in Stunde fünf halbwegs aerodynamisch und Druck auf dem Pedal.
Das ergibt Sinn. Und ich bringe noch als These dazu, dass das Radtraining bei den drei Disziplinen das am wenigsten strukturierte Training ist, was im Hobby-/Amateurbereich gemacht wird und da noch jede Menge Potential ist. Da werden leere Kilometer ohne Ende gefahren.

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Rolli hat geschrieben: 10h in der Woche sehe ich als überhaupt kein Problem. Und das nur läuferisch. Mit dem Rad gehe ruhig auch bis 20h ohne Probleme.
Vor 5 Jahren hätte ich gesagt, daß dies unmöglich ist. Wobei ich mein Leben grundsätzlich anders organisiert habe als Du. Ich nutze einfach mal die Trainingsterminologie. Mein Leben funktioniert nicht in Mikrozyklen. An einem Tag Arbeit, Beruf und Familie unterzukriegen schaffe ich einfach nicht. Bzw. schaffe es schon, bin damit aber sehr unglücklich. Es fällt mir auch sehr schwer mich auf mehrere Dinge voll zu fokussieren. Daher habe ich mit 20 begonnen mich zu nahezu 100% auf die Karriere zu fokussieren. Es gab nichts als Arbeit und das war geil. Mit Ende 20 bin ich durch ein paar Freunde zum Mountainbiken gekommen und später zum Triathlon. Ohne Familie waren da bis zu 10h Sport drin. Mit 33 kam aber die Familie dazu. Da hat nahezu nichts mehr funktioniert, aber nur am Wochenende. Da ich Wochenendpendler war, konnte ich mein Leben ansonsten weiterleben wie davor. Mit 40 habe ich aufgehört und bin zu meiner Familie nach Thüringen. Eigentlich wollte ich nicht mehr arbeiten, bin aber gleich wieder von einem Thema ins andere gerutscht und war wieder im Stress. Dann behaupte ich immer, daß mir die Säulen Beruf, Familie und Hobby ähnlich wichtig sind. Wenn ich mir die verbrachte Zeit im jeweiligen Bereich anschaue und mich daran messe, was ich tue und nicht, was ich sage... passt da etwas nicht zusammen.

Ich habe daher im Juni bereits alle neuen Projekte abgesagt und wollte eigentlich gar nicht mehr arbeiten (Mesozyklus 2). Da ich aber ein wenig Angst habe zu verblöden, werde ich mich zumindest 20 bis 30 Stunden die Woche mit interessanten Themen auseinandersetzen. Der Rest steht dann für Familie und Hobbies zur Verfügung. Keine Ahnung, ob ich damit besser klar komme. Ein Versuch ist es wert.
Und Zeit? Wenn ich bedenke wie lange ich hier an der Tastatur rumklopfe... tsss
Das ist natürlich auch eine wichtige Priorisierung. In diesem Forum finde zumindest ich mein Hobby wieder. Daher ist es für mich Bestandteil. Und seitdem die Harald Schmidt Show nicht mehr läuft, leide ich an ausgeprägten Ironie- und Sarkasmusentzug. Das ist sehr hart. Glücklicherweise findet man hier sein "Methadon". Stimmts Sascha :P
nix is fix

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Tvaellen hat geschrieben:last but not least: nach der "Freigabe" durch die Lieblingsphysio gestern Abend 200 m Intervalle im Stadion.
Die gute Nachricht zuerst, Fuß hat gehalten, auch im Nachgang nach der Training und heute morgen alles friedlich.
Jetzt hab ich den ganzen Beitrag lang auf die schlechte Nachricht gewartet - und dann kam keine. Top! :daumen:

Jens, bei Dir sieht's ja auf den ersten Blick nicht so schön aus. :-/ Ich schließe mich da denn anderen an: sacken lassen, weitere Meinung einholen, Hoffnung nicht aufgeben und vor allem den Marathon im September überdenken.

Dennis, ganz starkes Rennen, Gratulation! Da geht was. :nick:

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Antracis hat geschrieben:Ist leider nicht so einfach. Überlebt hab ich es nicht, sondern Verletzung und massiver Formabsturz kam am Ende. Auf dem Weg dahin war aber die Leistungsentwicklung, vermutlich auch durch regelmäßige Entlastung, sehr gut und in einem Aufbaubau-WK hab ich immerhin meinen bisher höchsten VDOT erzielt. Das macht die Interpretation im Detail gar nicht so leicht. Dass es letztlich zuviel und/oder zu lange war, ist natürlich klar.
Deine angebliche orthopädische Instabilität (aka Verletzungsneigung) wird aber durch so ein Program (für mich) in ein ganz neues Licht gerückt. Unter so einem Training würde ich binnen kürzester Zeit zu Staub zerfallen. Und bei mir wurde 1-2x erwähnt, dass ich bei meinem Training eigentlich ebenfalls mehr Probleme haben müßte.

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Dirk_H hat geschrieben:Deine angebliche orthopädische Instabilität (aka Verletzungsneigung) wird aber durch so ein Program (für mich) in ein ganz neues Licht gerückt. Unter so einem Training würde ich binnen kürzester Zeit zu Staub zerfallen. Und bei mir wurde 1-2x erwähnt, dass ich bei meinem Training eigentlich ebenfalls mehr Probleme haben müßte.
Ich hab damals 5 Monate am Stück so beschwerdefrei trainiert wie nie und führe das u.a. auch auf den hohen Anteil von Kraft- und Crosstraining zurück. Diese Saison, wo ich im Frühjahr auf hohe lockere Laufumfänge und nur gezieltes Problemstellenalternativtraining gesetzt habe, lief das deutlich schlechter und die Form war auch nicht annährend so gut, wie damals. Als Ergebnis ja auch der 10er gut eine Minute langsamer.

Insofern war der damalige Block mit geplanten 7 Monaten sicher zu lange und ich würde auch heute weniger machen, es hat aber wie gesagt dennoch erstaunlich gut funktioniert. Das führe ich aber nicht auf meine besondere Robustheit zurück, sondern auf das langsam gesteigerte und sehr abwechslungsreiche Training. Wäre der WK nach 4 1/2 Monaten gewesen, hätte das geklappt. Leider hab ich die Motivation von damals aktuell nicht mehr. :peinlich:

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