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Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

9701
Rumlaeufer hat geschrieben:Hallo,

zunächst mal mein Glückwunsch an die "Frankfurter", die alle das Ziel erreicht haben. Dabei ein besonderer Glückwunsch für das Durchkämpfen an Farhad und Dennis, bei denen es jeweils auch zu einen neuen PB gelangt hat! :daumen: Nun bin ich mal gespannt, was Wolfgang, Jürgen und Jan McA (sofern er gelaufen ist?) noch bereichten werden.
Von mir kurz und trocken: Scheisse war´s, Ziel nicht erreicht und daher trotz PB unzufrieden.
Bsi km 25 war ich halbwegs auf Kurs, aber schon bei der Runde durch Höchst habe ich gemerkt, das wird schwer heute. Ab km 33 musste ich Tempo rausnehmen, ab km 36 Krämpfe, erst Wade rechts, dann auch Wade links und ab km 39 auch in den Oberschenkeln (vermutlich wg Schonhaltung durch die Wadenprobleme). Die letzten 2 km mit Tränen in den Augem im Joggertempo mit 5.20-5.30, die Waden waren dicht.
im Ziel auf die Liege, von Helfer Schuhe ausziehen lassen und barfuss gelaufen. Erst unter den Duschen wurde es besser.
Heute alles gegeben, da war kein Prozent Leistungsvermögen mehr übrig, aber die Vorbereitung war eben wg Arbeitgeberwechsel murks. Zu wenig lange Läufe, inbs. solche mit Endbeschleunigung, Marathon ist ein ehrlicher Sport, er belohnt Fleiß und bestraft gnadenlos Trainingsausfall.
Auf gut hessisch: egal, abbuzze, weida mache, heute war nicht mein Tag. Ende.

9702
Ein langer Tag geht zu Ende.
Meine Hochachtung größter Respekt unseren Kämpfern in Frankfurt und Gütersloh.

Farhad, wenn Du im Ziel versorgt werden musstest, das sagt alles! Du hast alles gegeben und bist der Heldenhafte! Herzlichen Glückwunsch zur Bestzeit! :daumen:
:respekt2: :party:
Die erste Hälfte war sehr schnell und Du hast Dich trotz Schmerzen noch durchgekämpft. Klasse Leistung aber ein Wort der Vorsicht sei hier angebracht. Ich merke langsam, Dich muss man nicht motivieren, eher bremsen.

Dennis Dein Lauf hört sich auch sehr schmerzhaft an., Gut gekämpft und Bestzeit eingesammelt. Vor ein paar Monaten wärst Du mit der Zeit noch sehr zufrieden gewesen. Jetzt hast Du in den letzten Wochen Hunger auf mehr bekommen. Den kannst Du in Hamburg ja stillen :-)

Jürgen, herzlichen Glückwunsch zu Deiner Bestzeit! Du hast die Unterdistanzen und Dein Training top umgesetzt. Alles richtig gemacht. Sauber!

Simba und Eckardt, ihr habt diesen Faden würdig vertreten. So liebe ich das und der olle Greif hat wieder mal recht. Gratulation!

@me: Heute hatte ich meinen letzten 35er mit 15 km EB. Es war eine Katastrophe. Heute mittag haben wir um halb 3 sehr spät gegessen. Ich hatte eine große Spaghetti Carbonara mit viel Sahnesosse sowie die Reste des Schnitzels meiner Frau mit Pommes. Danach zu Hause noch Nussecken und Kaffee. 2 Stunden später machte ich mich auf die Runde, Mein Mageninhalt war ein einziger schwerer Klumpen. Ich wollte mich nur noch übergeben, aber es kam nichts. Irgendwann waren die elendigen ersten 20 km in Schneckentempo rum.
Zwischenstopp zu Hause auf der Box. Danach direkt in die Endbeschleunigung. Nach 3km dachte ich, mein Bauch platzt. Der hat so gespannt dass ich stehenbleiben musste. Ein paar Minuten später probierte ich es wieder. Mit Seitenstechen, Bauchschmerzen quälte ich mich durch die 15 km. Seitenstechen tat richtig weh, zudem schwanden meine Kräfte und meine Laufstil wurde immer unsauberer.. Durch die Auopausenfunktion wurden die Zwischenstopps rausgerechnet und ich kam noch auf eine Pace von 4:26 für die EB (letzte Woche hatte ich noch 4:08). Danach war ich völlig am Ende und jetzt muss ich mich erstmal erholen.
Einen schönen Abend noch allen!

9703
Mensch Wolfgang, das tut mir leid - obwohl ich trotzdem noch zur PB gratulieren möchte!

Ich hab Dein Training ehrlich gesagt nicht auf dem Schirm gehabt. Aber wenn Du - aus welchen Gründen auch immer - die Vorbereitung wirklich nicht so wie geplant durchziehen konntest, und trotzdem ne PB rausgesprungen ist, werden ja noch einige folgen. Das ist natürlich ein schwacher Trost. Ich bin auch kein Freund von Mundart (welcher auch immer), aber das:
Tvaellen hat geschrieben:abbuzze, weida mache, heute war nicht mein Tag. Ende.
scheint mir die richtige Antwort zu sein. Es sieht so aus, als hätten wir eine Truppe zusammen, in der für Hamburg einiges geplant wird. Erhol Dich, feier Deine PB vielleicht trotzdem ein bisschen und dann freu ich mich, Dir im April zu Deiner nächsten PB gratulieren zu dürfen.

Never stop!
Markus

9705
Ich konnte es doch nicht lassen und schrieb schon im Flughafen eine Version, die durch WLAN zerstört wurde. Nun habe ich eine zweite Fassung fertig, den ich gleich hier kopiere, aber vorher möchte ich Eckhard und Martin zu ihren tollen Leistungen mit zweimal AK-Platz 1 gratulieren, sauber gemacht, Hier mein Bericht:

Frankfurt Marathon am 25.10.2015, nun wirklich ein guter Abschluss der Saison!

Gestern habe ich erstaunlicherweise gut geschlafen und die zusätzliche Stunde hat gut getan. Heute beim Frühstück im Hotel konnte ich die Strecke sehen und die fleißigen Leute, die schon um 7:00 Uhr Richtung Messehalle 1 gingen. Das Frühstück selbst war eher eine Zwangsmaßnahme, um die Speicher voll zu wissen und wurde erledigt.
Ich hatte mich für das gleiche Outfit entschieden wie bei HM in Wandsbek, Singlet in orange und sonst schwarz, bis auf die blauen Schuhe. Nach der Beutelabgabe auf dem Weg nach unten wurde ich angesprochen, das war Kerstin vom faden neben an, die mich erkannt hatte und liebenswerterweise mir einen schönen Lauf wünschte, vielen Dank an dieser Stelle. Wir und die anderen sub 3.20-er hatten uns beim Hammermann verabredet, beim ersten Vorbeischauen war keiner von uns da, ich ging wegen der Kälte wieder ins Hotel (Martim gleich nebenan, für Frankfurt Starter sehr zu empfehlen), beim zweiten mal war immer noch keiner da und ich ging in die Messehalle, da hat mich Dennis schneller entdeckt als ich ihn, die Freude war groß, ihn endlich persönlich zu begegnen, er war mir schon immer sehr sympatisch, und was soll ich sagen, ein toller Kerl. Wir unterhielten uns kurz über den Lauf und waren uns beide schnell einig, heute es einfach mal laufen zu lassen, und egal was dabei raus kommt, die Lehre nehmen wir mit nach Hamburg, wo gleich der halbe Faden laufen wird. Die Bedingungen waren perfekt, und wir waren beide sowohl konditionell als auch orthopädisch fit, deswegen haben wir uns gedacht, wenn wir es hier und heute nicht probieren, wann dann.
Wir machten uns zusammen auf den Weg zum Hammermann und trafen dort Wolfgang, Jürgen haben wir leider nicht getroffen, nach kurzem Plausch wollten wir schon zum Start, bevor es zu voll wurde. Wolfgang musste leider aus dem zweiten Block starten weil er wohl eine zu defensive Zeit angegeben hatte. Dennis und ich hatten noch 15 Minuten Zeit, uns zu unterhalten, und alleine das war die Reise wert. Irgendwann ging es los, jeder sollte sein Pace gehen und dann wird man sehen. Am Anfang war es doch zu eng und es waren langsame Leute da und einige, die zu schnell in Slalom nach vorne wollten, wir bleiben ruhig und liefen so gut es ging, nach 3 km war es dann besser und man konnte recht frei laufen. Bis km 4 waren wir dann zusammen und dann zog Dennis langsam weg, Richtung Ballon 2:59, ich lief ungefähr 4:20-er Schnitt und hatte Dennis noch einige km im Blick, irgendwann sah ich ihn nicht mehr, lief meinen Stiefel weiter und wurde automatisch schneller, ich fühlte mich gut, die Atmung war OK und die Orthopädie ganz ruhig, also ließ ich es laufen, irgendwann sah ich zu meiner Überraschung den Ballon ca. 300m vor mir wieder, und kam näher, Dennis konnte ich aber nicht ausmachen. Ich dachte mir, OK, er fühlt sich gut und geht vielleicht doch auf 2:58, super. Ich funktionierte gut und machte einfach so weiter, die HM Marke habe ich unter 1:30 geschafft, und so ging es weiter bis km 26-27, da meldete sich ein alter Freund, der mich das letzte mal in Berlin 2014 heim gesucht hatte, auch damals, die älteren werde sich daran erinnern, nach über einem Jahr Pause, wie diesmal auch. Plötzlich merkte ich das rechte Knie, die Schmerzen fingen schnell an, sich bemerkbar zu machen, ich versuchte diese zu ignorieren, darin habe ich ja Übung, und sagte mir, im Vergleich zu Hamburg ist es doch nichts, also lief ich in dem Tempo weiter, mein Schmerzen wurden gerade richtig heftig, als ich Dennis am Wegesrand, fast stehend bei km 29 entdeckte, der Schock saß tief, aber wir freuten und über das Wiedersehen auf der Strecke, auch wenn ich besorgt war, was mit ihm ist, er war deutlich zu langsam und musste angestachelt werden. Er erzähle mir sein Leiden und ich ihm meins, gleich sagte ich ihm aber, das es trotzdem weitergehen muss und dass er einfach weiterziehen soll, einfacher gesagt als getan, so sehr ich ihn auch in den Hintern trat, und so sehr ich ihn und mich natürlich auch motivierte, es half nur kurz, er meinte, es geht nicht mehr und dennoch bleiben wir zusammen für ca. 3 km, dann signalisierte er mir, dass es nun bei ihm nur ums Ankommen geht und es bei ihm definitiv nicht weiter geht, ich hatte ihm schon gesagt, wir müssen einen Zahn zulegen. Jedenfalls habe ich nach 3 km doch versucht, schneller zu laufen und auf gute 4:30 zu kommen. Es gelang mir auch bis zu km 36, da gesellte sich ein starker Schmerz in der linken Achillessehne zu den Schmerzen des rechten Knies, wohl durch Kompensation. Ich lief ja schon einige km unrund und man gleicht es irgendwie aus, und so musste die linke Sehne daran glauben. Die Schmerzen waren nicht so schlimm, ich hatte aber so ein komisches Gefühl, als würde die Sehne jeden Moment reißen wollen, ich musste an Markus denken und daran, was er gesagt hatte: Ich solle nicht schon wieder so einen Mist machen wie in Hamburg, er wolle doch mit mir dort 2016 wieder laufen, deswegen versuchte ich so zu laufen, dass die Sehne möglichst wenig belastet wird, und das bei dem lädierten rechten Knie, also lief ich irgendiwie. Ich wusste aber, dass es auch so reichen würde, unter 3:10 zu bleiben, was ja eher mein realistisches Ziel gewesen war, und so lief ich weiter.
Dazu muss ich sagen, dass Ihr die ganze zeit bei mir präsent wart, als es am schwierigsten war, habt ihr mir beigestanden, ich musste an euch und eure motivierenden Worte denken, und das hat mich auch dann gepuscht, wo ich eigentlich hätte aufhören sollen. Aber ihr wisst ja, aufgegeben wird nicht, egal wie schwer es wird und egal wie lange es dauert, es wird gefinischt, Das habe ich übrigens Dennis gesagt, als er seine schwierigsten Phase hatte, er war fix und fertig, und hat dennoch weitergemacht, Aufgabe ist keine Option.
Bei km 37 überholte mich ein Bärtiger mit einem komischen Laufstil und schaute mich an, und ich erkannte Jürgen, eine schöne Begegnung, die mir weiter Kraft gab, das Ding durchzuziehen. Ich versuchte mich irgendwie durchzubeißen, die letzten 5 km wurden sehr lang, irgendwann kam die Biegung Richtung Festhalle und ich beschleunigte auf den letzten Metern, wie an sich immer und lief so schnell ich konnte, durchs Zeil, und brach 2 Meter später völlig entkräftet zusammen, Sanitäter waren gleich da und ich konnte mich auch kurz danach wider setzen und 1 Minute später aufstehen. Ich ging zum Geländer, beugte mich darüber, und da brach es aus mir heraus, und ich weinte, was mir gut tat. Dann versuchte ich weiterzukommen, was sich als äußerst problematisch heraus stellte, weil beide Seiten den Dienst verweigerten. Ich ging Zentimeterweise weiter und sah dann Jürgen, der eineen sehr fitten Eindruck machte, ich glaube er hätte noch 2-3 Minuten schneller laufen können, er wollte mir helfen, die Treppe aufzusteigen und in diesem Moment kam Dennis, der Junge war so kaputt, dass nun ich und Jürgen ihm beistehen wollten, es muss ziemlich komisch ausgesehen haben, als Jürgen versucht hat, uns beiden irgendwie zu stützen. Wir schlichen dann unterhaltend zum Verpflegungsbereich, der entgegen meiner Erwartung im Freien war und doch etwas verbesserungsfähig ist. Dennis konnte sich kaum auf den Beinen halten, und ich kam nur ganz langsam weiter, irgendwann waren wir dann doch in der Halle bei Beutelausgabe und verabschiedeten uns. Wobei ich und Jürgen Dennis daran erinnerten, dass er sich in diesem Moment um mehr Minuten verbessert hat, als wir zwei, und das trotz kurzer Vorbereitung und eine Virusinfektion mitten in der Vorbereitung. Ich bin mit der erzielten Zeit von 3:08 sehr zufrieden, ich wollte unbedingt eine Null nach dem 3 haben, der Rest war mir nicht so wichtig, was mit ein Grund war, Risiko zu gehen, das ist genau das, was ich Markus gesagt hatte, bezogen auf seinen letzten Marathon.
Frankfurt Marathon fand ich wirklich klasse, kurze Wege, gute Organisation, tolle Strecke, nur die Verpflegung könnte besser sein. Es war ein ganz besonderer Erlebnis, weil ich Dennis und Jürgen kennengelernt habe und Wolfgang wieder gesehen habe. Mir fällt aber jetzt ein, dass ich Frank irgendwie total verpasst habe, das muss ich in Hamburg wieder gut machen, sorry.
Liebe Grüße
Farhad
PS. Und nochmals vielen Dank für die netten aufbauenden Worte.

9706
Hallo Wolfgang,
so ist Marathon, gnadenlos, und bringt Schmerzen zum Vorschein, die man lange besiegt glaubte. Du kannst sehr stolz ein auf deine Leistung. Und es ist in unserem Alter nicht so selbstverständlich, sich zu verbessern und PB's zu laufen.
Liebe Grüße
Farhad

9709
lexy hat geschrieben:Glückwunsch Farhad, Dennis, Jürgen, Simba und ..? Ihr seid krasse Fighter, auch wenns vielleicht nicht ganz das erhoffte Ergebnis geworden ist, könnt ihr mega stolz auf euch sein. Ich freu mich schon euch irgendwann mal kennenzulernen :-)
... und Wolfgang!

Ich möchte mich meinem Starterlexy anschließen und euch von Herzen gratulieren. PB ist gefallen, ihr habt gekämpft und in Frankfurt hammermäßige Ergebnisse erzielt. Meinen herzlichsten Glückwunsch hierzu und auch all denen, die gestern auf anderen Strecken von euch unterwegs waren! :party: :respekt2:

Mir selbst brachte FFM auch Glück. Ich lief gestern in Frankfurt meine zweitschnellste Zeit und bin mit 4:32 h ins Ziel. Immerhin 54 min schneller als vor 4 Wochen beim BM und bin unheimlich glücklich über meine gestrige Leistung. :)

Lieber Farhad, ich habe mich sehr gefreut, dass ich dich gestern kurz treffen konnte. :hallo:

Euch allen nun eine gute Regeneration.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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9710
mvm hat geschrieben:Farhad, Danke für Deinen Bericht. Mir fehlen ein wenig die Worte.
Steffen42 hat geschrieben: +1

Bin sprachlos.
+1+
Det_isse hat geschrieben: Mir selbst brachte FFM auch Glück. Ich lief gestern in Frankfurt meine zweitschnellste Zeit und bin mit 4:32 h ins Ziel. Immerhin 54 min schneller als vor 4 Wochen beim BM und bin unheimlich glücklich über meine gestrige Leistung. :)
Sowas ist doch schön zu hören...Glückwunsch!

@Wolfgang:
Du hast dein Ziel, die Quali, nicht erreichen können. Das ist sicher hart aber du bist ein alter Hase und wirst das wegstecken.
Du hast immerhin eine neue PB!
Was dir auf jeden Fall für weitere Höhenflüge helfen kann ist dein gewonnener Kampf gegen die Krämpfe und die Schmerzen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall eine rasche Regeneration!

...ähnliches gilt für Dennis, leck deine Wunden und dann geht's weiter.

Jan

9711
Lieber Markus,
in der ersten Fassung stand noch dies:
@Markus: Ich bin doch nicht so bescheuert (OK, darüber könnte man geteilter Meinung sein) und erzähle meiner Frau ein einziges Wort über Schmerzen, sie weiß voneinander erfolgreichen, schmerzfreien Marathon, das habe ich ihr schon telefonisch gesagt, und vor sie wird mich auch nur gesund erleben, ich will dich mit dir in Hamburg starten dürfen.
@Det_isse: Lieber Kerstin, herzlichen Glückwunsch zu deiner tollen Leistung, es hat mich sehr gefreut, dich kennen zu lernen.
Liebe Grüße
Farhad

9712
Krasses Wochenende. Super Zeit, Simba. Hart erkämpfte PBs, Gratulation! Und ja, zeigt mal wieder deutlich, für optimale Ergebnisse braucht es Gesundheit, konsistentes Training, gutes Pacing und einen guten Kopf am Renntag. Wo es nicht so ganz geklappt hat: jetzt ist nicht die Zeit für Selbstkritik. Immer nach vorne schauen, sobald der nächste lange Kanten in Planung ist, kann man sich fragen, was will ich dieses Mal besser machen.

@Voxel: Wahnsinniger, schaufelst du vor dem Training öfter so Massen rein oder war das das erste Mal? So ein Fiasko wundert mich nicht. Manfred Steffny: "der hungrige Wolf läuft am schnellsten".
There are no answers. Only choices.

9713
voxel hat geschrieben:Ich hatte eine große Spaghetti Carbonara mit viel Sahnesosse sowie die Reste des Schnitzels meiner Frau mit Pommes. Danach zu Hause noch Nussecken und Kaffee. 2 Stunden später machte ich mich auf die Runde,...
Dromeus hat geschrieben:@Voxel: Wahnsinniger, schaufelst du vor dem Training öfter so Massen rein oder war das das erste Mal? So ein Fiasko wundert mich nicht. Manfred Steffny: "der hungrige Wolf läuft am schnellsten".
War mir auch nicht sicher, wie ich das kommentieren soll. Niemals könnte ich mit vollem Magen laufen. Voxel, der Körper braucht auch Energie zur Verdauung - und nicht zu zu knapp. Bei so einem Familienprogramm muss ich einfach früher aufstehen und vorher laufen - dann schmeckt der Kuchen auch doppelt so gut.

9714
mvm hat geschrieben:War mir auch nicht sicher, wie ich das kommentieren soll. Niemals könnte ich mit vollem Magen laufen. Voxel, der Körper braucht auch Energie zur Verdauung - und nicht zu zu knapp. Bei so einem Familienprogramm muss ich einfach früher aufstehen und vorher laufen - dann schmeckt der Kuchen auch doppelt so gut.
Ihr habt ja recht. Ja was soll man dazu kommentieren? Seht es als abschreckendes Beispiel. Es ging mir so schlecht, das will ich garantiert nicht mehr erleben.

9715
Hallo Wolfgang,

es tut mir leid, dass es gestern in Frankfurt nicht so gelaufen ist, wie Du es Dir eigentlich gewünscht hattest. Aber manchmal steckt einfach der Wurm drin, und dann muss man es auch so akzeptieren. Entsprechend wünsche ich Dir eine gute Regeneration, damit Du den gestrigen Marathon möglichst schnell ad acta legen kannst! :hallo:

@Dennis,

auch für Dich war es ja gestern ein zwiespältiger Marathon, bei Dem Du ziemlich leiden musstest, aber dafür wenigstens mit einer neuen PB belohnt wurdest. Noch mal meinen Glückwunsch und auch Dir eine gute Erholung! :daumen:

@Jürgen,

meinen Glückwunsch zu Deinem mustergültig gelaufenen Marathon in Frankfurt, bei dem verdientermaßen eine neue PB herausgekommen ist! :daumen:

@Farhad,

Danke für Deinen wieder einmal lesenswerten Bericht zum Frankfurt Marathon, der Dir gestern einmal mehr die volle Palette geboten hat: ein Treffen mit den Bekannten, ein gemeinsamer Start mit einem guten Einstiegstempo, dann erneut Schmerzen am Knie sowie der Achillessehne :teufel: und dazu passend ein Durchkämpfen im wahrsten Sinne des Wortes, das mit einer neuen PB belohnt wurde! Meinen Glückwunsch und meinen Respekt zu Deiner enormen Willenskraft, die Du gestern erneut sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt hast! Nun wünsche ich Dir eine gute Erholung. :daumen:
voxel hat geschrieben:Ihr habt ja recht. Ja was soll man dazu kommentieren? Seht es als abschreckendes Beispiel. Es ging mir so schlecht, das will ich garantiert nicht mehr erleben.
Danke für Deine offene und selbstkritische Rückmeldung, die allein beim Lesen schon abschreckend wirkt! :uah:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

9716
kappel1719 hat geschrieben:Ich wusste ja schon von der Zeit her, dass du ein klasse Rennen gelaufen bist, Jürgen. Aber jetzt wo man die Splits nochmal sieht. Bombe. Wie gesagt, es tut mir leid, dass ich nicht so gesprächig war. Aber ich war echt zu fertig. Aber jetzt gehts wieder. Ein riesen Rumpsteak und drei Weizen können Wunder wirken.

Übrigens, Farhad hat mich gleich mal verhaftet für Hamburg. Selbstverständlich habe ich zugesagt.

Danke euch allen für die netten Worte. Tut wirklich gut. Ist halt ein toller und zugleich einzigartiger Haufen hier. :nick:
Ich weiß doch, wann man so etwas fragen soll, als wir auf den Start gewartet haben, voll gepumpt mit Endodorphin und Adrenalin, habe ich Dennis überrumpelt und freue mich sehr, dass er zugesagt hat, das ist für ihn und für die anderen schnellen eine tolle Sache, tolle Zeiten werden dabei rausspringen.
PS. Als ich jetzt die Rundenzeiten auf GC gesehen habe, war ich schon geschockt, ich habe einige km mitten drin mit Pace 4:00 und sogar darunter, und habe es gar nicht gemerkt, und muss unbedingt an mein Tempogefühl arbeiten :klatsch: .

9717
Nochmal herzlichen Glückwunsch an alle anderen, vor allem Simba, Wahnsinn, Eckhard, und wen ich noch alles vergessen hab :hallo: :daumen: :hallo:

Schade Wolfgang, kann ich mich gut rein versetzen. Es wird wahrscheinlich immer mal wieder schief gehen, dafür klappt es dann nächstes oder spätestens übernächstes Mal wieder umso besser :nick: :daumen: :hallo:

Vielen Dank für die ganzen Glückwünsche, das tut gut
Hey Dennis, wir haben uns doch noch ganz gut unterhalten, das passt schon :hallo:

Hallo Voxel, ja, das hab ich auch gedacht. Endlich passen die 10, 21,1 und 42,195km recht gut zusammen. Das ist mir auch schon viel wert. :hallo:

Hallo Farhad, vielen Dank für den schönen, ausführlichen Bericht, ich war nochmal mit dabei, super :daumen: :daumen: :daumen: :hallo:


Paar Kleinigkeiten, die mir noch eingefallen sind:

Die Nacht vorher konnte ich keine Minute schlafen....

Ich startete ein Stück nach den 3:14er Pacemakern, war aber recht schnell an den 2:59ern dran. Die waren am Anfang sehr defensiv unterwegs. Als sie anzogen, war mir das Tempo vom Gefühl her zu unsicher und ich lies sie ziehen.

Meine Epson hat eine Distanz von 42,158 angezeigt, genauer geht’s ja bei einem Marathon nicht mehr. Wobei die Pace zwischen den Hochhausschluchten teilweise Amok lief. Da war die Ambit S soweit ich mich erinnern kann wiederum ruhiger...

----

Rückblickend gesehen ist das Laufjahr super gelaufen. Zwar konnte ich die 10er Zeit nicht verbessern, das stört mich momentan aber nicht (mehr). Insgesamt war es wahrscheinlich das beste Jahr bisher :nick:

...
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

9718
Ich gratuliere allen, die mit ihrer Leistung zufrieden sind, und wünsche denen, die es nicht sind, dass sie es nicht allzu schwer nehmen, denn: Der nächste Marathon kommt bestimmt :daumen:
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

9719
Tvaellen hat geschrieben: aber die Vorbereitung war eben wg Arbeitgeberwechsel murks.
Hey, alleine das ist doch ein sehr verständlicher Grund. Es ist halt immer noch unser Hobby, und da gibt es dann auch andere, (leider) wichtigere Faktoren. Wir sind doch nur Menschen ... das passt schon :daumen: :hallo:
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

9720
Hallo,

Frankfurt ist gelaufen, bei dem einen besser, bei dem anderen noch mit Luft nach oben. Aber unabhängig davon gilt: Nach dem Marathon ist vor dem Marathon!
Ethan hat geschrieben:Der nächste Marathon kommt bestimmt :daumen:
Ja, aber bis Hamburg sind es noch 6 Monate, was mir so ganz ohne Marathon ein bisschen zu lang ist. :gruebel: Entsprechend möchte ich noch einmal die Werbetrommel für den Twistesee Adventmarathon am 28.11.2015 rühren, einen schönen Landschaftsmarathon im Waldecker Land, der sich - zumal mitten in Deutschland - für einen Treff zum Abschluss der Marathonsaison anbieten würde. :hallo:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

9721
@ Farhad Meiner Meinung nach bist du zu schnell angegangen. Deine HM-Durchganzgszeit lag bei unter 1:30. Ich hatte bei meinem 3:00 Marathon dort eine 1:31:35. Es fällt am Anfang zwar etwas schwer so defensiv zu laufen, nachher aber km 25 überholst du jedoch Reihenweise die anderen. Das ist psychologisch echt was wert, wenn man da noch zulegen kann, wo der Rest meist langsamer wird.

Zum Thema Pacegefühl: Ich habe immer (bisher zweimal) 2 Armbändchen mit Zeitangaben für jeden einzelnen Kilometer. Ein Bändchen mit der Mindestanforderung von mir und eines mit der Risikovariante. So kontrolliere ich an jedem Kilometer ob ich auf Kurs bin. Beim Bottwartalmarathon habe ich mir sogar die Kilometer mit Anstiegen rot markiert und die Bergabpassagen grün. Dann wusste ich auch was mich noch anstiegsmässig erwartet und wo ich mich "erholen" bzw Gas geben kann.

@Voxel na das war vielleicht ein Experiment von dir! Meine 35km-Runden drehe ich immer früh morgens und nur mit 2 Toasts oder einer Banane im Magen. Das wird dir so wohl nicht mehr passieren. Ich bin gespannt auf Nizza.

9722
Frankfurt Marathon 2015


Vorbereitung:
Wie hier bereits zu vernehmen war, lief die Vorbereitung keineswegs so wie es sich für einen vernünftigen Marathon gehört. Anbei mal die Monatskilometer bis zur direkten Vorbereitung:
Mai: 136 km
Juni: 144 km
Juli: 225 km
August: 103 km

Das ist eindeutig zu wenig, war aber aufgrund der bekannten Umstände nicht anders möglich. Während dem Brasilien-Aufenthalt habe ich beschlossen mich in Frankfurt anzumelden, ohne groß zu definieren, was ich mir vornehmen kann. So habe ich meine Laufbandeinheiten in Brasilien so gut es ging abgespult. Danach drei Wochen lang einigermaßen gut trainieren können im Juli, bevor es für drei weitere Wochen in den USA-Urlaub ging. Dort war Laufen bewusst nicht an oberster Stelle angesiedelt. Etwas bitter war dann, dass ich mir ausgerechnet nach einem tollen Lauf bei 32°C durch den Central Park eine Infektion geholt habe. Diese habe ich dann mit nach Deutschland genommen und hat mir länger zu schaffen gemacht als ich gedacht habe. Ich habe mich zwar fit gefühlt, aber hatte erhebliche Probleme mit meinem Puls, der bereits nach 5 lockeren km über 170 Schlägen war. Somit ging mir eine weitere Woche Vorbereitung flöten.
Ab da an ging es dann aber stetig bergauf. Zur Einordnung dann die Vorbereitungswochen mit Kerneinheiten:

Woche 1: 63 km: 5,9 km @ 03:50 | 28,7 km @ 04:58
Woche 2: 67 km: 7 km @ 04:10 | 3 km WK @ 03:41
Woche 3: 78 km: 12 km @ 04:29 | 33 km @ 04:44
Woche 4: 71 km: 3*3km @ 03:57 | 34,3 km @ 04:43
Woche 5: 88 km: 8 km TWL 03:47/04:10 | 33,6 km @ 04:47
Woche 6: 81 km: 4*2 km @ 03:47 | 27 km @ 04:33
Woche 7: 66 km: 8 km TWL 03:55/04:17 | 12 km @ 04:20
Woche 8: 10 km @ 04:15, verteilt auf 2 Einheiten | 42,195 km @ 04:34

Auf Grundlage dieser Voraussetzungen, vor allem was die KM-Basis angeht, war es eigentlich Wahnsinn auf 04:15 anzulaufen. Aber ich wollte es einfach versuchen. Dass es eine neue PB werden MUSSTE, war klar. Ansonsten war es eigentlich eine große Unbekannte. Zu der unkonstanten Vorbereitung kommt noch hinzu, dass es erst mein 2. Mal über die volle Distanz war. Also man kann immer noch von einem gewissen Grünschnabel-Modus sprechen.

Der Renntag:
Ich war in der letzten Woche sehr entspannt und hatte einen super Schlaf und war ebenfalls dankbar für die zusätzliche Stunde Schlaf. Das ist ein sehr netter Nebeneffekt des Frankfurt-Marathons. Dann gut gefrühstückt und ab gings.
Kurz vor 08:00 Uhr ging es in den Zug, leider dieses Mal ohne voxel (Danke noch für deine Wünsche per pn, die ich leider erst heute Morgen gelesen habe...). Dann nochmal mit Farhad kurz getextet und versucht die letzten Details für den Treffpunkt klar zu machen. Die Taktik war klar, das Band war mit Durchschnittspace von konstanten 04:15 ausgedruckt. Locker rein kommen in den ersten 5 km und dann schauen wie lange man es hält.

Angekommen an der Messe, ging ich direkt zur Kleiderabgabe und wollte mich dann auf den Weg zum Treffpunkt zum Hammermann machen. Als ich dann die Tür raus wollte in Richtung Start/Ziel kommt läuft mir Farhad direkt in die Arme. Wir haben uns dann noch einige Minuten wirklich sehr nett unterhalten. Und auch ich muss jetzt nochmal explizit erwähnen, dass sich der sehr nette Eindruck von hier im Forum mehr als bestätigt hatte. Wir sind dann gemeinsam raus und dann ging es zu Wolfgang. Ärgerlich, dass er nicht mit uns zusammen in den Block durfte. Dann eben mit Farhad los und es war wieder einmal sehr eng. Irgendwann ging es dann wieder und das Feld hat sich leicht auseinander gezogen.

KM 0-5: 21:32
Die ersten 5 km waren geprägt von Tempo finden, ausweichen und langsam in den Flow gleiten. Farhad bescheinigte mir, kurz bevor ich weiter bin, dass es von hinten gut aussieht. Das hat mir Mut gemacht.

KM 6-10: 20:48
So langsam kam ich dann auf Touren. Ich habe angefangen, mir ein kleines Polster rauszulaufen. Im Nachgang hätte ich mich wohl besser etwas bremsen müssen. Denn die Euphorie hat dazu geführt, dass ich in den folgenden Abschnitten nicht unbedingt viel langsamer wurde. Ich hatte den 02:59-Pacer immer in Sichtweite und bin sehr dicht an ihn rangelaufen.

KM 11-15: 20:51
Auch hier noch alles gut, es rollte und ich fühlte mich sehr gut. Allerdings merkte ich hier schon, dass ich wohl noch eine Pinkelpause werde einlegen müssen. Obwohl ich vor dem Lauf zwei Mal die Blase entleerte, musste ich wohl irgendwann mal kurz anhalten. Nichts desto trotz musste ich bei km 15 mal zum Wasser greifen. Die Bedingungen waren zwar wirklich klasse, aber Durst hatte ich dann trotzdem mal. War natürlich dem Pipi-Problem nicht gerade zuträglich, aber wat mut, dat mut.

KM 16-20: 21:14 | HM: 01:29:08
Bei der HM-Marke war mir klar, für Sub-3 muss alles passen, trotz vermeintlich gutem Polster. Zudem habe ich hier langsam gemerkt, dass meine Schnürung am linken Schuh zu stramm war. Aber es war alles soweit noch ok. Kleine Anekdote am Rande, was Marathon bedeutet: Ich bin gerade an einer sehbehinderten Läuferin am Wegesrand vorbei, die ihren Begleiter angeschrien hat mit üblen Schimpfworten klar gemacht hat, dass sie nicht mehr kann. @ Farhad vielleicht erinnerst du dich, wir haben die dann um km 30 nochmal gesehen. Sie wollte mindestens zwei Mal aussteigen und ich meine, dass sie trotzdem ins Ziel gekommen ist.

HM-KM 25: 17:11
Ab diesem Abschnitt ging es dann bergab und dass rapide. Um KM 24 konnte ich das Wasser lassen dann nicht mehr hinausziehen. Und der Ort war natürlich mehr als unglücklich, direkt vor der Schwanheimer Brücke, dem einzigen Anstieg im Rennen. Danach habe ich versucht wieder auf Kurs zu kommen und die Beine wieder in Wallung zu bringen. Die Pace ging auf 04:25 runter. Den 02:59-Ballon habe ich nicht mehr gesehen, dann bekam ich aber einen kleinen Schock, denn ein weiterer Ballon ging an mir vorbei. Ebenfalls 02:59. Der Kollege meinte, er kam zu spät in den Startblock und ist dann an mir vorbei geflogen. Diese Szene hatte Symbolcharakter, denn spätestens hier wurde mir klar, dass ich die Sub-3 heute nicht schaffen werde.

KM 26-30: 23:17
Ab jetzt brannte es mächtig im Gebälk und das Drama nahm seinen Lauf. Ich habe bereits nach 26 km mein erstes Gel genommen, was mich noch ein paar km gepusht hat und das nächste dann um km 30. Es schlichen sich an beiden Oberschenkeln heftigste Schmerzen ein, die Meter um Meter extremer wurden. Der hintere Oberschenkel links war dabei als ständiger Begleiter am präsentesten. Es tat sehr weh und das waren nicht die besten Voraussetzungen, bevor es auf die berüchtigte Mainzer Landstraße ging.

KM 31-35: 25:22
Die beiden km 31 und 32 gingen dann nochmal in je 04:40 weg. Und das lag nur an einem Mann: Farhad. Ich musste eine kurze Gehpause einlegen und habe mich ernsthaft mit der Frage auseinander gesetzt, eventuell auszusteigen. Aber dieser Gedanke wurde sofort verworfen. Erst recht, als ich dann Farhad von hinten kommen sah. Ich bin sehr dankbar, dass er mich diese beiden km begleitet habe. Es ist auch bei weitem nicht selbstverständlich, dass sich jemand dann noch so sehr um einen Mitstreiter kümmert, wenn man selbst ungeheure Probleme hat. Farhad hatte alle paar 100m Schreie durch seinen Knieschmerzen rausgelassen. Ich habe wirklich großen Respekt vor diesem tollen Sportsmann und freue mich auf das Projekt Hamburg 2016. Denn das wird dein Rennen!
Zurück zum Rennen: Ich musste Farhad dann gehen lassen, sein Kampfgeist war einfach größer und ich habe ihm gesagt, dass ich nur noch ankommen möchte. Auf mich konnte und sollte er keine Rücksicht mehr nehmen. So habe ich mir wirklich nur Minimalziele gesetzt. Km um km wurde angepeilt und ich freute mich über jede Verpflegungsstelle. Habe mich mit Gels, Cola und Isodrinks irgendwie am Leben gehalten und musste beißen.
Die Zeiten waren wirklich zweitrangig und ich wollte nur noch in die Festhalle einlaufen.

KM 36-40: 26:59
Jo, was soll man da sagen. Das Leiden nahm überproportional zu. Das Geschlängel um die Wolkenkratzer nahm ich teilweise nur noch verschwommen wahr, ich musste zusehen, dass mein Wahrnehmungsapparat noch einigermaßen funktioniert. Ich hatte dann noch zwei Mal eine gute Freundin meiner Freundin gesehen, die meinen Namen rief und ihren Papa angefeuert hat, was mich auch nochmal leicht gepusht hat. Die letzte Verpflegungsstelle (an den letzten beiden bin ich gegangen beim Trinken) genoss ich nochmal und ich wusste, jetzt schaffst du das Stück auch noch irgendwie.

Finish: 03:13:46
Der Einlauf war wieder einmal absolut genial. Nach dem Einbiegen nach der langen Gerade in Richtung Festhalle habe ich dann gleich meine Freundin mit Eltern gesehen und habe gestrahlt. Sie haben auch sehr gebangt, weil sie meine Pläne kannten und meinen Lauf getrackt haben. Meine Freundin machte sich dann Sorgen, weil es wirklich sehr lange dauerte bis ich bei km 40 durch war. Dann rief mir mein Schwiegervater in spe zu: "Freu dich!" Und das tat ich auch, sie meinten, ich sah sehr gut aus, was ich mir so überhaupt nicht erklären konnte, aber ok. Dann ging es rein in die Halle und ich war wieder mal völlig überwältigt. Mit Überqueren der Ziellinie bin ich ebenfalls komplett zusammen gebrochen, sowohl körperlich als auch emotional. Auch mir sind ein paar Tränen gelaufen, weil ich einfach nur komplett fertig war.

Dann liefen mir auch direkt Jürgen und Farhad in die Arme, die meinen kümmerlichen Kadaver irgendwie in den Verpflegungsbereich karrten. Jürgen hätte vermutlich begonnen in der Festhalle die ganze Strecke noch einmal laufen können. Unfassbar wie locker der Mann drauf war. Ich war kaum ansprechbar und konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten. Völlig entkräftet habe ich mich auf meinen Poncho auf den kalten Boden (In der Tat eine überdachte Zielverpflegung wäre schon nicht verkehrt) gesetzt und versucht irgendwie meine Speicher aufzufüllen. Dann sind wir irgendwie diese lange Strecke in die Messe gehumpelt, Farhad hatte auch so seine Problemchen, und haben uns bei den Beuteln verabschiedet. Als ich meinen Beutel holte, bin ich von Krämpfen in beiden Beinen geplagt, zusammen gebrochen und zwei andere Läufer haben mir geholfen, indem sie mir ihre Beutel unter Kopf und Füße gelegt hatten. Einfach ein toller Zusammenhalt unter den Läufern.

Beim Duschen hat mich dann noch Wolfgang ausgemacht und wir haben uns gegenseitig erkundigt wie es lief. Es tut mir leid, dass es bei dir mit der Quali nicht geklappt hat. Aber freue dich über deinen tollen Lauf.

Während ich jetzt diese Zeilen schreibe, habe ich mir die Übertragung des gestrigen Tages angeschaut. Was die Deutschen um Arne Gabius und Lisa Hahner gestern abgezogen haben, ist nicht von dieser Welt. Wahnsinn! Und zum Ende, halte ich es ganz mit Arne:

"Ich weiß jetzt, was Marathon ist."
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

Bild

9723
Danke für eure dramatischen Berichte Dennis und Farhad! Marathon ist eine Grenzerfahrung.
Der bekannte 4malige Boston Gewinner Bill Rodgers pflegte zu sagen: The marathon can humble you.

Diese Erfahrung macht einen manchmal demütig oder bescheiden. Nicht die schlechteste Schule fürs Leben ;-)

9724
Danke Farhad und Kappel für eure mitreißenden Berichte. Da leidet man ja richtig mit! Wahnsinn was ihr da geleistet habt.
So gesehen muss ich sagen: Ich weiß noch nicht was Marathon ist

9725
Ich bin immer noch überwältigt, wie Ihr über Euch hinausgewachsen seid. Wahnsinn und nochmal meinen Glückwunsch.

Erholt Euch, lasst Euch feiern, leckt Eure Wunden und dann? Dann geht's weiter!
Ethan hat geschrieben:Der nächste Marathon kommt bestimmt :daumen:
So ist es, und der nächste Marathon wird für mich, wie für viele andere auch, Hamburg 2016 sein, wenn ich mir bis dahin nicht beide Beine breche...
Rumlaeufer hat geschrieben:...aber bis Hamburg sind es noch 6 Monate, was mir so ganz ohne Marathon ein bisschen zu lang ist.
Wie schon gesagt, ich bin raus. HH reicht mir als Fernziel. Werde noch einen 10km-Adventslauf ohne Ambitionen mitmachen, weil der hier im Ort und immer so nett ist, aber das war's für dieses Jahr. Trotzdem natürlich viel Spaß dabei.

Markus

9726
Eckhard auch dir nochmals Glückwunsch zu deinem tollen Halbmarathon und dem damit verbundenen AK-Sieg.
Auch ich muss passen. Für dich mögen die 6 Monate zu lange sein, für mich sind sie einen Tag nach Frankfurt eher zu kurz 😄

9727
Hallo,
ich habe jetzt Mittagspause und war, nicht laufen, das ist ja Wahnsinn :hihi: , dafür habe ich anderes Dinge erledigt.
@Dennis: Toller Bericht, und ich bin wieder mitgelaufen, ja der Marathon ist sehr speziell, aber solche Erfahrungen machen einen stark. Mein 4 Stunden 30 Minuten Leiden beim Berlin-Matathon hat mich für Hamburg gestärkt, so dass ich dort mich 40 km mit Schmerzen durchkämpfen konnte, und Berlin und HH haben mich gestern in Frankfurt weiter gebracht. Du hast nicht aufgegeben und dich trotz Schmerzen durchgebissen, ich beweundere dich dafür. Du wirst durch diesen Marathon stärker werden, und mit einer längeren Vorbereitung und mehr km wirst du Hamburg rocken. Apropos sehbehinderte Läuferin, ja ich habe auch mitbekommen, wie sie das erste mal ging, sie wwar ja so dürr und ich fragte mich, wie sie überhaupt laufen kann. Ich lief quasi mit ihr weiter und als sein Begleiter rausgewunken wurde, 400m vorm Ziel, war ich bei ihr und wir müssen kurz nacheinander durchs Ziel gegangen sein, mehr weiß ich nicht, ich war ja so überwältigt von dem Einlauf in die Festhalle und hatte auch endbeschleunigt und nichts mehr um mich herum wahrgenommen, aber eine Kleinigkeit ist mir eingefallen, im Ziel, bevor ich zu Boden ging, hielt ich mich kurz an dem Hinterteil einer Läuferin, die kurz vor mir durchs Ziel gegangen war in sich nach vorne gebeugt hatte :peinlich: , aber auch das hat nicht geholfen.
@Basti: Sicher doch, aber das gehörte zum Plan, ich habe bei jedem Schild schon gewusst, wie schnell ich im Durchschnitt unterwegs bin (die aktuelle Pace abzuschätzen wäre gut, dafür müsste ich häufiger die MRT-Pace üben :nick: ), und habe es wie gesagt laufen lassen, ich hatte aber nicht mehr mit dem rechten Knie gerechnet, konditionell und muskulär war ja alles OK und ich hatte bewusst mit einem Aufschlag von 4 bis 6 Minuten auf der zweiten Hälfte gerechnet, was bestenfalls zu einem 3:05 geführt hätte, das war die Risikovariante, mehr war nicht geplant, Dennis habe ich am Start gesagt, das ich frühestens 5 Minuten nach ihm ankommen würde, wenn er sub 3 hinkriegt. Mein defensiver Plan war auf 3:07-3:09 ausgerichtet, mit konstant ca. 4:25-4.30. Deswegen bin ich am Ende mit 3:08 sehr zufrieden, weil es an sich ziemlich genau die angestrebte realistische Zeit ist. Aber die Tatsache, dass ich fast 28 km so schnell laufen konnte, und am Ende auch nicht irgendwie die Müdigkeit oder der Mann mit dem Hammer mich gestoppt haben, ist konditionell eine Bestätigung, allerdings habe ich wieder Angst vor meinem Dämon, dem rechten Knie bekommen, das ist die einzige negative Geschichte von Frankfurt.
Jetzt wird ausgeruht, was bitter notwendig ist, und ich habe sehr viele andere Baustellen, die zu bewältigen sind, so dass ich in den nächsten Wochen mich auf diese fokussieren muss. Ab Dezember werde ich strukturierter laufen und ab dem 28.12. fange ich mit einem 16 Wochen Plan für Hamburg. Die Hamburg-Liste wird immer schöner und länger, unser Sven (hepp) wird auch wieder dabei sein, somit sind alle Starter von 2015 dabei und es kommen weitere tolle leute dazu, ist das nicht herrlich?
Viele Grüße
Farhad

9728
mvm hat geschrieben: So ist es, und der nächste Marathon wird für mich, wie für viele andere auch, Hamburg 2016 sein, wenn ich mir bis dahin nicht beide Beine breche...
Bei mir ist es genauso, meine Knochen mussten bis jetzt immer nur einmal im Jahr einen Marathon verkraften, 2015 waren es nun zwei, dank euch, somit werde ich vielleicht im Dezember irgendwo einen 10-er laufen, zum Einstieg in den HH-Plan, aber sonst wird geruht und regeneriert.
Das Jahr 2015 ist mit zwei mal PB auf HM Distanz und zwei mal PB auf der Königsstrecke ein fantastisches Laufjahr gewesen, und ich kann noch gehen, also was will man denn mehr.
PS. Mir ist noch was eingefallen, nach dem HM in Wandsbek habe ich auf Facebook bei Arne Gebius geschrieben, dass ich sehr glücklich wäre, wenn ich in Frankfurt genau eine Stunde nach ihm ins Ziel kommen würde, und ich stelle fest, dass es nun so gekommen ist.

9729
voxel hat geschrieben:Danke für eure dramatischen Berichte Dennis und Farhad! Marathon ist eine Grenzerfahrung.
Der bekannte 4malige Boston Gewinner Bill Rodgers pflegte zu sagen: The marathon can humble you.

Diese Erfahrung macht einen manchmal demütig oder bescheiden. Nicht die schlechteste Schule fürs Leben ;-)
+1
Toll gekämpft Dennis.

Eure Berichte sind so authentisch, dass ich fast glaube mitgelaufen zu sein. Wir haben eure Zeiten ja auch mit verfolgt und haben mitgefiebert....wirklich klasse ge/beschrieben.

@Voxel: Hab erst beim nochmaligen Lesen kapiert was da mit deiner Essschlacht los war....lieber Himmel, sei froh das du es noch nach Hause geschafft hast...
Also das ist definitiv nicht zum nachahmen geeignet.

Jetzt gehts nach hause und ab aufs Rad. Das ist ja ein Wetterchen heute.

Sport Frei!

Jan

9730
farhadsun hat geschrieben:und habe es wie gesagt laufen lassen, ich hatte aber nicht mehr mit dem rechten Knie gerechnet, konditionell und muskulär war ja alles OK und ich hatte bewusst mit einem Aufschlag von 4 bis 6 Minuten auf der zweiten Hälfte gerechnet, was bestenfalls zu einem 3:05 geführt hätte, das war die Risikovariante, mehr war nicht geplant,
Hey Farhad, wirklich Respekt vor Deinem Kampf und Deiner Zeit.
Ich kanns mir aber nicht verkneifen festzustellen, dass das eine ganz schön risikoreiche Variante war. Eine gleichmäßigere und langsamere Pace zu Anfang wäre wahrscheinlich einfacher gewesen.

Ich will die Erfahrung mal als Anlass nehmen das Thema Pacing und negativer Split anzudiskutieren.
Interessanterweise hat es Gabius auch so ähnlich gemacht wie Du. Nämlich etwas schneller angehen und die volle Erfahrung mitnehmen.
Canova schreibt auf letsrun:
"We spoke two weeks before the race about the tactic to use.
Arne had two options : to run for the best possible time, using two personal pacers at a right pace of 3'02" per km, going at HM in 64' and trying a negative split increasing his pace after 35 km (this was the easier choice, and also the best looking at time), or to use the race for a total and full experience, staying "inside the race" for learning how a top Marathon is managed by Adfrican runners.

We chose the second option, thinking that, in spite of the risk, the main goal (German Record) could be achieved."
Read more: Arne Gabius German Record 2:08:32

Gabius hat im Interview Podcast das auch bestätigt: Frankfurt-Marathon 2015: Arne Gabius im Podcast - RUNNER’S WORLD.
Er hat sich dafür entschieden die erste Hälfte sehr schnell anzugehen. Diese Variante hat aber zu vielen Schmerzen und zum obligatorischen Zeitverlust auf der zweiten Hälfte geührt.

Insgesamt habe ich mir jetzt vorgenommen, mich die erste Hälfte doch stärker zu bremsen um dann eine schnellere zweite Hälfte zu probieren. Was meint ihr?

9731
Hallo voxel,
man muss eben genau wissen, was man will. In Frankfurt wollte ich ganz bewusst antesten, wie schnell und wie lange ich es durchziehen kann, es war ein Experiment, das aus meiner Sicht gut aufgegangen ist, bis auf die Knieschmerzen, eine 3:0x war geplant und mehr nicht, das Risiko lief ganz bewusst mit. Wenn ich aber ernsthaft das Maximum rausholen will, würde ich es eher wie beim HM machen und gleichmäßig laufen. Ich wollte mich in Farnkfurt mental auf Hamburg einstimmen, und deswegen diese Startegie, jetzt weiß ich, dass ich solch eine hohe Pace laufen kann, und das bringt mich persönlich weiter, als wenn ich sagen wir mal in 4:25 durchgelaufen wäre, und immer noch nicht wüßte, ob eine Pace zwische 4:10 und 4:15 möglich wäre. Das ist so meine spezielle verquerte Sicht der Dinge. Als Arne biem HM in Berlin kollabiert ist, hatte er bestimmt bewußt Risiko gewählt.
Grüße
Farhad

9732
Hallo ihr Helden,

Glückwunsch, man kann sich nur vor euren Leistungen verneigen. :respekt2: :party2: :pokal: :first: :party4: :rock2:
Bei Farhads Bericht habe ich fast eine Gänsehaut bekommen und Dennis braucht sich überhaupt nicht zu ärgern. Suboptimale Vorbereitung, schon nach der Hälfte gemerkt, dass sich der sub3h Traum nicht realisieren lässt und trotzdem durchgebissen. Hut ab!!!

Und Mensch Farhad: musst du denn immer Schmerzen haben? Erst wirst du von Kilometer zu Kilometer schneller, dass man denkt wenn es so weitergeht, muss sich der Gabius umschauen und dann wieder die gleiche Sch****. Das hast du nicht verdient, Und trotzdem sich durchzubeißen - dein Wille ist unglaublich stark.

Bin beeindruckt. Glaube die Vorfreude auf Hamburg wird jetzt von Tag zu Tag größer.

Wolfang wird sicher noch genügend Möglichkeiten haben den für ihn perfekten Marathon hinzulegen und Eckhard, Jürgen und simba spulen sowieso ersklassige Leistungen am laufenden Band ab.

Ach wie ist das schön hier! :danke:
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

9733
Danke für den ausführlichen Bericht, Dennis. Ich gestehe, ich komme schon etwas ins Grübeln. Ich weiss, dass hier die Langen gerne schnell gelaufen werden, und will euch das ja gar nicht ausreden. Es ist auch super, dass ihr euch gegenseitig pusht und motiviert. Aber manchmal denke ich, der eine oder andere lässt sich so zu überzogenen Tempi mitreissen. Z.B. weiss ich wirklich nicht, ob 27 km @ 04:33 gut war.
kappel1719 hat geschrieben:Woche 1: 63 km: 5,9 km @ 03:50 | 28,7 km @ 04:58
Woche 2: 67 km: 7 km @ 04:10 | 3 km WK @ 03:41
Woche 3: 78 km: 12 km @ 04:29 | 33 km @ 04:44
Woche 4: 71 km: 3*3km @ 03:57 | 34,3 km @ 04:43
Woche 5: 88 km: 8 km TWL 03:47/04:10 | 33,6 km @ 04:47
Woche 6: 81 km: 4*2 km @ 03:47 | 27 km @ 04:33
Woche 7: 66 km: 8 km TWL 03:55/04:17 | 12 km @ 04:20
Woche 8: 10 km @ 04:15, verteilt auf 2 Einheiten | 42,195 km @ 04:34

Auf Grundlage dieser Voraussetzungen, vor allem was die KM-Basis angeht, war es eigentlich Wahnsinn auf 04:15 anzulaufen. ... Also man kann immer noch von einem gewissen Grünschnabel-Modus sprechen.
Ich stelle dem mal mein Training entgegen, als ich erstmals versucht habe, "leistungsorientierter" zu trainieren. PB war derzeit 3h21:47. Grundgedanke war möglichst zwei Qualitätseinheiten in der Woche (tempi nach Daniels, 1000 @ IV, 5k @ SL, später 5k @ MRT) und am Wochenende WK oder Langer Lauf (um die 5:15/km !) und mit EB nach Greif.

Wo1 82 km : 3x1000 @ 3:57 - 24k + 3k EB @ 4:30
Wo2 55 km : 5x1000 @ 3:53 - WK 10k in 40:41 (Schlussanstieg + Seitenstechen)
Wo3 87 km : 6x1000 @ 3:45 - 5k @ 4:04 - 27k + 6k EB @ 4:26
Wo4 99 km : 8x1000 @ 3:46 - 5k @ 4:07 - 26k + 9k EB @ 4:25
Wo5 80 km : 6x1000 @ 3:43 - 3x2000 @ 4:13 - WK 21.1k in 1:28:22 (4:11/km) PB
Wo6 90 km : 6x1000 @ 3:43 - 29k @ 6:43 - WK 10k in 39:36
Wo7 104 km : 2x5000 @ 4:22 - 5k @ 4:06 - 25k + 12k EB @ 4:24
Wo8 104 km : 3x5000 @ 4:24 - 5k @ 4:03 - 29k + 10k EB @ 4:28 (Katastrophe, geplant waren 15k EB, aber Ofen aus)
Wo9 71 km : 3x3000 @ 4:24 - 25K
Wo10 63 km : 3x1500 @ 4:27 - 4x500 @ 3:56 - WK 42.2k in 3:05:10 (4:23/km) PB

Splits
0k-10k - 43:54 (4:23/km)
10k-20k - 44:56 (4:30/km)
20k-30k - 43:05 (4:18/km)
30k-40k - 43:35 (4:21/km)
40k-42.2k - 0:09:40 (4:24/km)

1. Hälfte 1:33:27 50.5%
2. Hälfte 1:31:43 49.5%

Obwohl nicht alles in der Vorbereitung glatt lief (ist eigentlich normal), fühlte ich mich gut vorbereitet. Vielleicht habe ich zu wenig riskiert, der erste 10k Split kam mir zu schnell vor und ich nahm etwas das Tempo raus. Im Ziel sehr geiles Feeling :zwinker5: , vermutlich wäre mehr drin gewesen.
There are no answers. Only choices.

9734
Hallo Michael,
schön, dass du hier deine Erfahrungen teilst. Es gibt wie immer viele Wege, die nach Rom führen, deine überlangen Läufe nötigen mir großen Respekt ab. Ich denke, wenn ich es mal schaffen sollte, mehrere richtig lange Läufe zu machen, wäre meine Orthopädie stabiler und würde bei WK Belastung länger durchhalten. Allerdings bevorzuge ich den Weg über schnellere nicht ganz lange Läufe, da diese weniger zeitintensiv sind und mehr Spaß machen. Und modernere Trainingsmethoden gehen auch in diese Richtung, also lang und langsam könnte ich definitiv nicht.
Dein Training vor deinem sub 3 würde mich ebenfalls interessieren :teufel: .
Grüße
Farhad

9735
Sehr schön, jetzt geht die Trainingsplandiskussion los. Warte ja schon gespannt darauf, was Eckhard nun vor hat, er hatte ja als erster gefragt.

Und natürlich auch, was Markus so plant. Pfitzinger darf er ja nicht mehr, oder?

Ich selbst schwanke noch zwischen ganz viel Extremen. Alles noch sehr unausgegoren, daher bin ich mal stiller Mitleser. :)

9736
Dromeus hat geschrieben:Ich weiss, dass hier die Langen gerne schnell gelaufen werden, und will euch das ja gar nicht ausreden. Es ist auch super, dass ihr euch gegenseitig pusht und motiviert. Aber manchmal denke ich, der eine oder andere lässt sich so zu überzogenen Tempi mitreissen. Z.B. weiss ich wirklich nicht, ob 27 km @ 04:33 gut war.
+1
Dromeus hat geschrieben:Wo4 99 km : 8x1000 @ 3:46
Wo5 80 km : 6x1000 @ 3:43
Uii, da warst du aber um einiges schneller als ich. Sowas habe ich ja noch nie geschafft.
Dromeus hat geschrieben:WK 21.1k in 1:28:22 (4:11/km) PB
Das habe ich allerdings auch schon geschafft. :zwinker4:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

9737
farhadsun hat geschrieben:, deine überlangen Läufe
Ich finde max. 39km... :confused:
Steffen42 hat geschrieben:Und natürlich auch, was Markus so plant. Pfitzinger darf er ja nicht mehr, oder?
Nee - hat Dr. Jekyll-Volldampf verboten. Aber Du hast ja mitbekommen, wie wahnsinnig der selber ist, von daher...:
Steffen42 hat geschrieben:Ich selbst schwanke noch zwischen ganz viel Extremen.
Ich auch. Werde hoffentlich zum WE mal ein oder zwei Entwürfe fertig haben.

9738
@Farhad, mit welchem Plan wirst du dich auf Hamburg vorbereiten? 16 Wochen klingt etwas schonender als 8 Wochen. Das wäre evtl. doch eine Variante für mich.
Bild
Bild

9739
Und 39 km findest du nicht überlang :confused: , ich schon. Ich bin bisher glaube ich nur einmal 35 km gelaufen, vor ein paar Wochen, und ansonsten auch zu wenig lange gehabt, daran muss ich arbeiten, aber ich werde diese nicht zu langsam angehen, knapp unter 5:00 min/km sollen sie schon sein.
Ich werde im Prinzip ähnlich trainieren wie in letzter Zeit, allerdings etwas struktrierter, mit mehr langen nicht langsamen Läufen, aber ganz wichtig, mit sehr viel Abwechslung bie den Q-Einheiten.

9740
lexy hat geschrieben:@Farhad, mit welchem Plan wirst du dich auf Hamburg vorbereiten? 16 Wochen klingt etwas schonender als 8 Wochen. Das wäre evtl. doch eine Variante für mich.
Ja 16 Wochen sollen es sein, und es wird selbst gebastelt.

9741
farhadsun hat geschrieben:Ja 16 Wochen sollen es sein, und es wird selbst gebastelt.
16 Wochen halte ich ja für das absolute Minimum, wenn man die Grundlagenphase mitzählt.

Ich werde am Samstag mal was für mich basteln, auch wenn ich dann später die Details ignorieren werde. Soviel ist schon halbwegs klar: mehr Hanteln, mehr Intervalle, weniger Laufen (alles im Vergleich zu diesem Jahr).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

9743
Danke, Dennis, für den ausführlichen Bericht. Ich war auch nochmal mit dabei und hab mitgelitten :hallo:
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

9744
Dromeus hat geschrieben:Danke für den ausführlichen Bericht, Dennis. Ich gestehe, ich komme schon etwas ins Grübeln. Ich weiss, dass hier die Langen gerne schnell gelaufen werden, und will euch das ja gar nicht ausreden. Es ist auch super, dass ihr euch gegenseitig pusht und motiviert. Aber manchmal denke ich, der eine oder andere lässt sich so zu überzogenen Tempi mitreissen. Z.B. weiss ich wirklich nicht, ob 27 km @ 04:33 gut war.



Ich stelle dem mal mein Training entgegen, als ich erstmals versucht habe, "leistungsorientierter" zu trainieren. PB war derzeit 3h21:47. Grundgedanke war möglichst zwei Qualitätseinheiten in der Woche (tempi nach Daniels, 1000 @ IV, 5k @ SL, später 5k @ MRT) und am Wochenende WK oder Langer Lauf (um die 5:15/km !) und mit EB nach Greif.

Wo1 82 km : 3x1000 @ 3:57 - 24k + 3k EB @ 4:30
Wo2 55 km : 5x1000 @ 3:53 - WK 10k in 40:41 (Schlussanstieg + Seitenstechen)
Wo3 87 km : 6x1000 @ 3:45 - 5k @ 4:04 - 27k + 6k EB @ 4:26
Wo4 99 km : 8x1000 @ 3:46 - 5k @ 4:07 - 26k + 9k EB @ 4:25
Wo5 80 km : 6x1000 @ 3:43 - 3x2000 @ 4:13 - WK 21.1k in 1:28:22 (4:11/km) PB
Wo6 90 km : 6x1000 @ 3:43 - 29k @ 6:43 - WK 10k in 39:36
Wo7 104 km : 2x5000 @ 4:22 - 5k @ 4:06 - 25k + 12k EB @ 4:24
Wo8 104 km : 3x5000 @ 4:24 - 5k @ 4:03 - 29k + 10k EB @ 4:28 (Katastrophe, geplant waren 15k EB, aber Ofen aus)
Wo9 71 km : 3x3000 @ 4:24 - 25K
Wo10 63 km : 3x1500 @ 4:27 - 4x500 @ 3:56 - WK 42.2k in 3:05:10 (4:23/km) PB

Splits
0k-10k - 43:54 (4:23/km)
10k-20k - 44:56 (4:30/km)
20k-30k - 43:05 (4:18/km)
30k-40k - 43:35 (4:21/km)
40k-42.2k - 0:09:40 (4:24/km)

1. Hälfte 1:33:27 50.5%
2. Hälfte 1:31:43 49.5%

Obwohl nicht alles in der Vorbereitung glatt lief (ist eigentlich normal), fühlte ich mich gut vorbereitet. Vielleicht habe ich zu wenig riskiert, der erste 10k Split kam mir zu schnell vor und ich nahm etwas das Tempo raus. Im Ziel sehr geiles Feeling :zwinker5: , vermutlich wäre mehr drin gewesen.
Vielen Dank für deine Anmerkungen. Ein solcher Erfahrungsaustausch ist gerade für Novizen wie mich ungeheuer wichtig.

Ich muss dazu sagen, ich habe mir das Programm für Frankfurt selber gebastelt. Wobei gebastelt war das nicht mal. Ich habe mir am gleichen Tag der Einheit überlegt was ich machen möchte. Alles frei Schnauze.

Für Hamburg werde ich in den nächsten Tagen überlegen wie ich vorgehen werde. Ich bin immer noch auf der Suche nach DEM Plan für mich. Dass ich eigentlich Sub-3 Potential habe, zeigt meine Form Ende Februar/Anfang März diesen Jahres, wobei eine Fabel-Zeit im Halbmarathon und ein Trainingslauf von 04:24 über 34 km raussprangen. Die Daniels-Variante bei den recht zügigen langen Läufen liegt mir glaube ich besser als die Läufe mit EB. Diese Diskussion hatten wir schon einmal. Meine orthopädischen Probleme schleichen sich immer nach einer bestimmten Dauer ein. Zudem: Laufe ich langsamer - sagen wir 05:15-05:30 - dann laufe ich deutlich unsauberer als wenn ich konstante 04:30-04:45 laufe.

Nächste Woche sind es noch 24 Wochen bis Hamburg, diese Woche will ich mir wie gesagt ein erstes Grobkonzept zurecht legen. Das könnte Beck heißen, weil ich gezielte Regenarationsphasen einbauen möchte und auf Ausgleichssport wie Schwimmen setzen will. Davon plus den Übungen, die ich seit zwei Wochen mache plus Krafttraining soll dafür Sorge tragen, dass ich stabiler werde.
Die Ziele sind die verkürzte Muskulatur im Hüft- und Abduktorenbereich besser in die Streckung zu bekommen, dazu dezente Anpassungen auf Mittelfußaufsatz. Dann hoffe ich dass ich zum Jahreswechsel bereits stabiler bin. Zudem habe ich im Vergleich zu heute minus 4 Wochen 6 kg abgenommen. Das will ich mindestens halten und eventuell noch ein paar kg mehr runter.

Und wie gesagt, meine Splits von gestern sehen aus wie Kraut und Rüben, da muss ich wirklich zusehen, dass ich das deutlich glätte. Und ja, ich bin gemessen an meiner Form viel zu schnell angegangen. Bei Arne ging es gut, bei mir nicht :) Aber deshalb ist er Profi und ich muss mich nach einem 10 Stunden-Arbeitstag noch ab auf die Strecke machen. Aber ich habe wieder einmal sehr viel gelernt gestern. Und das war es mir wert.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

Bild

9745
D-Bus hat geschrieben:16 Wochen halte ich ja für das absolute Minimum, wenn man die Grundlagenphase mitzählt.

Ich werde am Samstag mal was für mich basteln, auch wenn ich dann später die Details ignorieren werde. Soviel ist schon halbwegs klar: mehr Hanteln, mehr Intervalle, weniger Laufen (alles im Vergleich zu diesem Jahr).
Gebe ich dir vollkommen recht, ich würde an sich noch länger vorbereiten, aber das wird nicht funktionieren, vor Beginn dieser 16 Wochen will ich eigentlich wieder auf dem Niveau von heute sein. Diese Woche wird regeneriert, vielleicht mal auf Ergo oder Cross, ab nächster Woche wieder laufen aber auf Sparflamme, um die anderen Dinge in Ordnung zu bringen. Dann ganz langsam hochfahren bis Mitte Dezember, dann wieder rausnehmen, und dann kommen die 16 Wochen.
PS. Mein Knie rechts ist auf dem Wege der besserung, die Wade und die Achillessehne links bruachen noch Zeit, fühlen sich aber auch besser an, ich merke, dass ich schneller regeneriere als früher.

9746
farhadsun hat geschrieben:Und 39 km findest du nicht überlang :confused: ,
Ja - die Diskussion hatte wir auch schonmal. Klar sind 39km ganz schön weit :nick: , aber überlang ist für mich alles was eben über die Distanz hinausgeht, für die ich trainiere, also 42,195.

Und - ich weiß noch nicht, ob ich schnell genug auf Distanz komme, um das vor Hamburg noch zu schaffen. Aber wenn's klappt, würde ich gerne zumindest einen überlangen Lauf einbauen.

9747
voxel hat geschrieben:Insgesamt habe ich mir jetzt vorgenommen, mich die erste Hälfte doch stärker zu bremsen um dann eine schnellere zweite Hälfte zu probieren. Was meint ihr?
Mach es genau so! Besonders die ersten 5km ruhig angehen zu lassen, ist entscheidend! Dann kannst Du es laufen lassen und besonders zur Rennmitte beschleunigen. Wie lange das trägt, hängt dann von Deiner Tagesform ab.

Viel Erfolg!

9748
@Voxel ich kann mich da Simba nur anschließen. Genau mit der Taktik bin ich jetzt meine PB gelaufen. Die andere Taktik mit der ersten schnelleren Hälfte halte ich für Harakiri und geht meines Erachtens eher schief.

Alter Schwede!

9749
Habe gerade gelesen, dass Winfried Schmidt in der Altersklasse M65 (!!!!!!) bei dern deutschen Marathon Meisterschaften in Frankfurt 2015 eine 2:52:36h gelaufen ist.

Wie geil ist das denn? Winfried Schmidt ist für mich der wahre Sieger vom Frankfurt Marathon!

Ich würde sagen: 1+ :daumen:

9750
Meint ihr wirklich, dass es eines exakten Trainingsplans bedarf um gute Ergebnisse zu erzielen?
Ich mach das fast alles nach Gefühl. Einzig und allein an die 6x35 km mit den von Greif beschriebenen EBs halte ich mich sklavisch. Diese Läufe sind für mich die wichtigsten um das Durchhaltevermögen für den MA zu trainieren.
Bei meinen bisherigen 3 Marathons konnte ich das Tempo das ich auf den 15km EB laufen konnte auch im Marathon durchhalten. Auch wenn einem das 2 Wochen vor dem Marathon fast unmöglich erscheint.

Sonst laufe ich nach einem TDL am nächsten Tag locker. Dann wieder mal Intervalle oder Fahrtspiele nach Lust und Laune. Das Tempo versuche ich nach meinem Gefühl zu ermitteln.

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