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Bitte lesen: Akzeptanz von Fair Trade / nachhaltigen Laufschuhen

Bitte lesen: Akzeptanz von Fair Trade / nachhaltigen Laufschuhen

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Hallo Forengemeinde!

Mein Name ist Sebastian und ich bin seit meiner Kindheit begeisterter Sportler. Im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Unternehmensgründung beschäftige ich mich vor allem mit sozialem Unternehmertum, auch bekannt als Social Entrepreneurship oder Social Business.

Ich möchte euch gerne folgendes Konzept vorstellen, welches ich bei guter Resonanz durchführen möchte.

Mein Plan ist es, Laufschuhe und Laufbekleidung unter fairen, ökologischen und sozialen Bedingungen herzustellen (z.B. in Pakistan, Indien und Sri Lanka).

Die Besonderheit dabei:
Alle Überschüsse werden für eine faire und nachhaltige Produktion eingesetzt!

  • Der Unternehmerlohn bleibt konstant und wird regelmäßig veröffentlicht. Die Verwaltungspauschale, zu der auch der Unternehmerlohn gehört, wird gegenüber einer herkömmlichen Produktion um 40 % reduziert.
  • Durch eine hauptsächliche Konzentration auf den Online-Vertrieb können auch die Vertriebskosten halbiert werden.
  • Diese Ersparnisse kommen wiederum der Produktion zugute.
    • Die Produktionskosten können um das 2,5-fache angehoben werden. So können sichere und umweltfreundliche Produktionsbedingungen gewährleistet werden.
    • Das Material stammt überwiegend aus ökologischer Landwirtschaft / ökologischer Vorproduktion. Für diese Notwendigkeit steht das Doppelte an Materialbudget zur Verfügung.
    • Der Fabrikgewinn im Erzeugerland kann verdoppelt werden. So kann sicher gestellt werden, dass der Fabrikinhaber gar nicht erst auf die Idee kommt, die Überschüsse für den Eigengebrauch zu verwenden. Jeder bekommt sein "Stück Kuchen" ab.
    • Das Wichtigste: Die Arbeiter vor Ort. Sie erhalten das 26-fache an Lohn! Die Differenz zum herkömmlichen Lohn wird dabei durch einen Treuhänder einer renommierten Sozialbank vor Ort gezahlt.
Mit diesem Modell werden also diejenigen besser gestellt, die es am nötigsten haben - die Menschen und die Natur in Entwicklungsländern!


Neben diesen guten Gründen für den Kauf eines solchen Schuhs bieten sich für den Käufer weitere Vorteile:

  • Über Facebook können Fans an Design-Wettbewerben teilnehmen und über die besten Vorschläge abstimmen, die dann übernommen werden.
  • Ein weiterer Teil des Erlöses kommt sozialen und ökologischen Projekten zu. Auch hier können Vorschläge unterbreitet und favorisierte Projekte durch Kunden und Fans ausgewählt werden.

Das erste Produkt soll ein Schuh sein, der in etwa der Nike Free Kategorie nachempfunden ist. Der Vorteil ist hierbei, dass er auch im Lifestyle-Segment zu verkaufen ist. Um den Fair Trade Markt nicht zu ruinieren, wird empfohlen die Schuhe nicht unter dem Normalpreis für solch ein vergleichbares Produkt anzubieten (d.h. 75-100 €).

Nun meine Frage an euch, liebe Forengemeinde:

1) Wie steht es um eure Akzeptanz was derartige Projekte angeht? Was haltet ihr von diesem Konzept?
2) Wie sieht es mit der Offenheit gegenüber Bestellungen im Internet aus?
3) Seid Ihr bereit, im Gegenzug für solch ein Produkt geringe Abstriche in puncto Langlebigkeit zu machen? Die Produktion wird Qualität als oberste Prämisse verfolgen, allerdings kann und möchte ich nicht solch einen Qualitätsdruck ausüben, wie einige bekannte Marken in asiatischen Ausbeutungsbetrieben.
4) Last but not least: Würdet ihr einen solchen Schuh kaufen?


Ich hoffe auf eure Hilfe und rege Teilnahme. Nur so lässt sich ein solches Projekt realisieren!

Vielen Dank
Sebastian

Vielen Dank :nick: !

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Grundsätzlich hätte ich Interesse an einem solchen Schuh. Nun ist der "Nike Free" nicht für mich. Trotzdem: Hätte ich die Wahl, bei gleicher Qualität und gleichem Preis, würde ich FairTrade nehmen. Das eigentlich Problem ist die "Gewinnmaximierung" der (meistens Börsennotierten) Unternehmen. So lange dieser "Geist" im Unternehmen herrscht wird auch immer eine "Ausnutzung" stattfinden. Das von dir "geplante"/unterstützte Unternehmen wäre da wohl ein rühmlich Ausnahme.

1. "Fair Trade" kaufe ich, wenn die Unterschiede(Preis, Qualität) nicht allzu groß. Auch kommt immer mehr "raus", das auch im FairTrade nicht alles so "super" ist. Grundsätzlich finde ich die Idee aber gut.

2. Offenheit -gerade bei FairTrade- ist immer gut. Oft erfährt man die ganze Interna gar nicht und muss sich auf das Siegel verlassen/den Herstellern vertrauen. Bei Kaffee z.B. gibt es auch bei Fair gehandeltem Kaffee immer noch Kinderarbeit.
Bestellen im Internet würde/mache ich nur bei Schuhen, die ich "kenne". Mir fehlt da ein wenig die Beratung des "Fachmannes". Auch kaufe ich nicht nur gerne FairTrade, sondern unterstütze auch den ortsansässigen Einzelhandel. Gerade bei Laufläden. Kette/Internet kann jeder. Das kollidiert in meinen Augen etwas.

3. Eigentlich eher nicht. Schlechtere Qualität, damit man ins selbe Preissegment kommt, macht für mich wenig Sinn. Ich würde lieber 10-20.- mehr zahlen. Immerhin ist es ja "FairTrade". ;-)

4. Ja, unter den genannten Umständen.

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1.) Das liest sich prima - Fair Trade, ökologische Produktion, Beteiligung der Kunden am Design. Klingt aber erstmal viel zu schön, um wahr zu sein. Entscheidend ist, bei potenziellen Käufern Vertrauen zu wecken. Man kann viel versprechen, wird sich aber einer kritischen Überprüfung dieser Versprechen stellen müssen. Mir fehlen die betriebswirtschaftlichen Kompetenzen, um beurteilen zu können, ob man das so umsetzen kann wie vorgeschlagen. Was ich mich aber frage: Aus welchem Material sollen die Schuhe sein, wenn du von "ökologischer Landwirtschaft" schreibst? Jute / Baumwolle / Leder statt Plastik?

2) Ein Problem - wie Sven schon schrieb: Reiner Online-Vertrieb ist vielen Käufern zu riskant. Ich muss einen Schuh sehen, anfassen, probetragen, wenn ich das Modell zum ersten Mal kaufen will. Selbst wenn kostenlose Rücksendungen möglich sind - das nervt den Käufer und eine zu hohe Quote an Rücksendungen frisst den Gewinn. Bei anderen Produkten funktioniert ein reines Online-Bestellmodell m.W. schon seit Jahren - siehe "Teekampagne". Aber Tee kann ich vorab bei Freunden probieren - wenn er mir schmeckt, bestelle ich, wenn nicht, lasse ich es halt. Oder ich bestelle auf gut Glück, habe eine vergleichsweise geringe Ausgabe und kann das Zeug verschenken, wenn es mir nicht schmeckt. :D Bei Schuhen klappt sowas nicht, es sei denn, ich hab Freunde, die zufällig die gleiche Größe haben und den gleichen Schuhtyp brauchen wie ich.

3) Das müsste man mir erst einmal überzeugend vorrechnen - die dadurch entstehenden indirekten Mehrkosten müssen kalkulierbar sein. Außerdem: Wenn der Schuh weniger lange hält, sind so manche ökologische Vorteile wieder dahin ... und Nachhaltigkeit (als mMn wünschenswertes Merkmal der Produktion) wäre auch nicht gewährleistet. Oder können die abgetragenen bzw. zerrissenen Schlappen in die Biotonne bzw. den Gelben Sack und mit geringem Aufwand recycled werden? Lieber (wie auch Sven schrieb): Genau so haltbar, aber etwas teurer.

4) kann ich nur sagen, wenn ich Genaueres weiß, um genug Vertrauen (s.o.) in die schönen Aussagen zu haben.

VG,
kobold

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Hauptkriterium für den Kauf von Laufschuhen ist Passform und Qualität. Wenn die nicht stimmt, nutzt auch Fait trade nix.
Die gescholtenen Konzerne haben über Jahre viel Entwicklungsaufwand in die Laufschuhe gesteckt, ob ein Quasi-Nachbau das gleiche Ergebnis bringt?
Bei Lifestyle-Produkten geht es gagegen eher um der Prestigewert, der kann für bestimmte Gruppen wohl durch Fair Trade gesteigert werden.
Unbekannte Laufschuhe würde ich nie im Internet kaufen.
Neue Laufabenteuer im Blog

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Ich schließe mich Jörg's Meinung an möchte seine Aussage aber zuspitzen - das Projekt klappt nicht!

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Hallo Sebastian,
vorweg hätte ich zwei Fragen:
1. An welchem Institut/Lehrstuhl o.ä. bist du denn tätig? Grundsätzlich ist dieses Forum natürlich eine anonyme Angelegenheit, aber wenn du hier Daten für die Marktforschung abfragen willst, dann interessiert es den einen oder anderen vielleicht doch, mit wem er es zu tun hat. Mir geht es zumindest so...
2. Hast du ggf. eine ausführlichere Darstellung des Konzeptes (auf einer Website deines Instituts, als Dokument zum Downloaden o.ä.)? Ist ja ein sehr interessantes Thema. Durch die Kürze der Beschreibung in deinem Beitrag bleibt aber einiges zwangsläufig ziemlich vage.


Inhaltlich hatte ich spontan u.a. die folgenden Gedanken:


Zu den Materialien: 200% für Materialkosten pro Schuh (im Vergleich zum "konventionellen" Wettbewerb) sind nicht viel. Denn erstens fällt das Einkaufsvolumen deutlich geringer aus als bei Nike, Adidas etc., d.h. selbst für die gleichen ("non-fair"-)Materialien müsstet ihr schon deutlich mehr bezahlen als die Konkurrenz. Zweitens sollten die Materialien ja ebenfalls fair produziert werden, ansonsten wird das Problem nur auf die vorgelagerten Wertschöpfungsstufe(n) verlagert. Wie gesagt, da ist das doppelte Materialbudget insgesamt zu knapp kalkuliert.


Zum Lohn: Wie um alles in der Welt bist du da auf den Faktor 26 gekommen? Abgesehen davon, dass mir das (mangels ausführlicherer Information?) recht willkürlich festgelegt zu sein scheint, birgt das doch in der Realität auch enormen sozialen Sprengstoff. Was passiert denn im Dorf, wenn eure paar Mitarbeiter bei gleicher Arbeit plötzlich das 26-fache der Nike-Mitarbeiter von nebenan verdienen? (Ich denke nicht, dass Nike dann seine Löhne mal schnell um 2500% anheben wird und alles wieder ausgeglichen ist.)


Zum Produkt: Wie bereits oben mehrmals geschrieben wurde, sind Läufer als Zielgruppe schwierig, da Schuhe für sie Gebrauchsgegenstände sind, die in erster Linie sehr zuverlässig bestimmte Funktionen erfüllen müssen - im Gegensatz zum Lifestyle-Schuh als modisches Accessoire, bei dem die Funktionalität auch mal in den Hintergrund treten kann.


Da gäbe es noch einiges mehr. Aber zunächst wäre ich dankbar für die Antworten auf meine beiden Fragen. Vielleicht löst sich dann ja einiges auch von selbst auf...

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Karmathletics hat geschrieben: 1) Wie steht es um eure Akzeptanz was derartige Projekte angeht? Was haltet ihr von diesem Konzept?
So lange es meiner Gesundheit nicht schadet sind mir Herkunft, Produktionsmethoden, -umstände und –materialien ehrlich gesagt egal. Ich habe im Alltag andere Sorgen.

Das Konzept halte ich für nicht realisierbar. Bis der erste verkaufbare Schuh fertig ist, muss erstmal sehr viel Geld investiert werden. Die Menschen vor Ort haben weder das Know-How noch die Produktionsmittel, und werden das Projekt in keinster Weise selbst finanzieren können. Investoren, die in irgendeiner „Bananenrepublik“ investieren, werden das nur tun, wenn man ihnen sehr hohe Gewinne in Aussicht stellt. Das geht nur, wenn man die Rahmenbedingungen ausreizt. Auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und hohe Löhne kann dann aber keine Rücksicht genommen werden. Davon mal abgesehen glaube ich nicht, dass sich das Produkt so einfach verkaufen lässt.
Karmathletics hat geschrieben: 2) Wie sieht es mit der Offenheit gegenüber Bestellungen im Internet aus?
Demgebenüber bin ich sehr offen. Schuhe/Kleidung kaufe ich auch wenn es etwas teurer ist aber lieber noch im Laden, weil ich die Sachen erstmal anprobieren möchte.
Karmathletics hat geschrieben: 3) Seid Ihr bereit, im Gegenzug für solch ein Produkt geringe Abstriche in puncto Langlebigkeit zu machen? Die Produktion wird Qualität als oberste Prämisse verfolgen, allerdings kann und möchte ich nicht solch einen Qualitätsdruck ausüben, wie einige bekannte Marken in asiatischen Ausbeutungsbetrieben.
Abstriche machen? Bei einem Schuh der 75 bis 100 Euro kosten soll? :tocktock:
Karmathletics hat geschrieben: 4) Last but not least: Würdet ihr einen solchen Schuh kaufen?
Weiss nicht. In Sachen Laufschuh habe ich lange suchen müssen, um den für mich perfekten Schuh zu finden. Warum soll ich etwas anderes probieren?
Karmathletics hat geschrieben: Im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Unternehmensgründung beschäftige ich mich vor allem mit sozialem Unternehmertum, auch bekannt als Social Entrepreneurship oder Social Business.
Werden unsere Steuergelder jetzt auch noch dafür verschwendet? :rolleyes2

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Ich denke, dass 80% der Free Modelle gar nicht wirklich zum laufen sondern im Alltag von Jugendlichen getragen werden. Sind ja ähnlich angesagt wie Max Airs.

So und wie wurden die so hip? Natürlich durch massive Werbung und Marketing von der Marke Nike.

Jugendliche interessieren sich wenig für irgendwelche Öko oder faire Herstellungsbedinungen. Heute zählt eine starke Marke mehr den je um was zu verkaufen. Sowas baut man sich entweder mühevoll über viele Jahre auf oder steckt extrem viel Geld in Werbung (Zalando z.B).

Du wirst wohl beides nicht haben. Weder viele Jahre Zeit noch viel Geld von Investoren.

Ist überhaupt ein Businessplan vorhanden ?


Und zuviel würd ich über Facebook nicht machen. Die Zeit ist eigentlich vorbei.
Maximal noch als Werbeplatform aber sonst über ne eigene Seite aufbauen.

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Der Ansatz ist sicher löblich und die Welt wäre eine bessere wenn nicht das Gewinnstreben über allem stehen würde aber ich halte das Konzept für nicht tragfähig.

1. Einen Schuh den keiner kennt kauft auch keiner. Da muss sich die Qualität und der Hintergrund erstmal rumsprechen. V. a. ist die junge, hippe Zielgruppe für das Produkt meiner Meinung nach eher schwer zu begeistern.

2. Dann willst du Abstriche in der Qualität bei gleichem Preis machen. Das funktioniert nicht. Wie oben schon geschrieben eher bessere Qualität zum höheren Preis. Selbst Made in Germany zu höherem Preis bei besserer Qualität und besseren Bedingungen vermarktet sich nicht so einfach.

3. 75 - 100,- € ist schon mal eine große Spanne. Für einen Noname-Schuh ohne entsprechenden Hintergrund wird das nicht erzielbar sein.

4. Für einen Schuh like Nike Free zahlst du vermutlich unter den aktuellen Bedingungen um die 8 - 15 € bei den herrschenden Bedingungen. Da du die Arbeitslöhne sowie den Materialeinsatz aber erheblich anheben willst und auch dem Thema Umweltschutz Rechnung tragen willst werden es dann eher um die 40,- € sein. Für alles was du machen willst bleibt da am Ende nach Abzug von Transport, Verwaltungs-/Lager-/Vertriebs-/Entwicklungskosten usw. ein Minus übrig.

5. Mal ganz davon abgesehen, dass die Schuhe am Ende gut aussehen müssen, passen müssen und biomechanisch funktionieren müssen. Auch das wird nicht so ganz einfach und stellt auch die Großproduzenten Aldi, Lidl und Co. vor Herausforderungen.

6. Eine Fabrik müsstest du selbst aufbauen. Mit den Stückzahlen die da durchgeschoben werden wärst du ansonsten ein Minikunde und v. a. würde die Fabrik nach deiner Produktion ansonsten wieder zum Alltag zurückkehren. Maschinen, Knowhow, Räumlichkeiten usw. müsstest du demnach erstmal finanzieren.

7. Welche Bank würde dafür Geld geben? Stelle ich mir ebenfalls schwierig vor. Wenn du keinen privaten Investor hast der das dem guten Zweck wegen finanziert wird es spätestens am Geld scheitern.

8. .....

Mit laufenden Grüßen Wiesel
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Der Laufschuhratgeber
www.laufschuhkauf.de
www.facebook.com/Laufschuhkauf.de
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Hallo liebe Leute!

Vielen Dank für euer umfassendes Feedback! Wirklich toll :daumen: . Egal ob positiv oder negativ - alles bringt mich weiter! Gerade die negative Kritik.

Zuallererst sei gesagt, dass das vorgestellte Konzept eine erste Idee ist - ich habe also noch keinen Business Plan geschrieben. Gerade deshalb wende ich mich ja an euch, um die Idee zu schleifen. Es war mir klar, dass das jetzige Konzept noch nicht vollendet ist.
Tätig bin ich an der TU Dortmund. Das Konzept ist aber meine private Idee. Es hat also nicht unmittelbar mit der Arbeit an der Universität zu tun.

Was ich bereits deutlich aus euren Antworten erkennen kann: Lieber den Preis etwas höher setzen und dafür vollkommen konkurrenzfähige, langlebige Qualität bieten. Das werde ich auf jeden Fall bei der weiteren Bearbeitung berücksichtigen! Es gibt bereits Laufschuhe aus nachhaltiger Herstellung, die allerdings zwischen 170 und 220 Euro kosten. Das geplante Produkt wird auf jeden Fall unterhalb dieses Preises eingeordnet sein.

Das Anheben des Preises um bspw. 20 % würde es dann auch ermöglichen, den Vertrieb über den Einzelhandel abzuwickeln. Ich habe anhand eurer Antworten gemerkt, dass eine Beschränkung auf das Online-Geschäft schwierig werden würde.

Ein Arbeiter in einem Entwicklungsland erhält bei einer herkömmlicher Schuhproduktion nur etwa 0,4 % des Erlöses. Steigert man diesen Anteil um das 26-fache, landet man in etwa bei 10,5 %. Ich teile jedoch die Meinung, dass dies eine übermäßige Besserstellung des Arbeiters in seinem Dorf bedeutet. In diesem Punkt habe ich mich nicht hinreichend klar ausgedrückt. Meine Idee ist es, dass von dem Treuhandfonds nicht nur der Arbeiter, sondern auch die Dorf-/Stadtgemeinschaft besser gestellt wird. Die 10,5 % gehen also nicht ausschließlich an den Arbeiter in der Fabrik.

Es gibt zum Glück bereits Fabriken in Entwicklungsländern, die nach ökologischen und ethischen Gesichtspunkten arbeiten. Ein Neuaufbau ist also nicht nötig. Selbstverständlich ist die Produktion teurer als in den Sweat Shops, die andere Hersteller nutzen. Dafür stehen die besagten Budgeterhöhungen zur Verfügung. Den Einwand, dass das Materialbudget auch bei einer Verdopplung noch zu knapp kalkuliert ist, teile ich mittlerweile. Hier werde ich noch Spielraum nach oben schaffen.

Das Material soll wie erwähnt überwiegend dem Thema Nachhaltigkeit gerecht werden. Eingesetzt werden Kautschuk und Baumwolle aus ökologischer Landwirtschaft sowie recycelter Kunststoff.

Zur Finanzierung: Ich gebe euch Recht was die herkömmlichen Banken angeht. Ein Kredit für ein solches Vorhaben wird nur schwer zu bekommen sein. Es gibt aber spezielle Programme für Gründer wie mich, z.B. der Gründerkredit der KfW oder das EXIST-Gründerstipendium, das speziell für Gründungen aus der Hochschule ins Leben gerufen wurde. Ein weiteres Stipendium für soziale Gründungen wird vom Social Impact Lab angeboten. Über Businessplan-Wettbewerbe lassen sich weitere zusätzliche Polster erwirtschaften.
Eine überaus wichtige Finanzierungsquelle ist aber das Crowdfunding. Dabei handelt es sich um eine Schwarmfinanzierung über das Internet, bei der Privatpersonen einem Projekt z.B. gegen einen individuellen materiellen Gegenwert finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Ein bekanntes Projekt, dass mich sehr inspiriert hat, sind die Karma Chakhs. Mittlerweile gab es zwei Funding-Runden, bei denen über 100.000 Euro zusammen gekommen sind.


Ich freue mich weiter über jegliche Form von Hinweisen :) . Nur so kann das Konzept am Ende wirklich überzeugen.

Besten Dank und viele Grüße
Sebastian

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Hallo Sebastian,

mir geht es ähnlich wie einigen Vorschreibern: ich finde Fair Trade prinzipiell eine tolle Idee, habe aber bei Schuhen (und bei Kleidung allgemein) das Problem, dass mir nur sehr wenige Modelle gut passen. Wenn ich dann mal endlich etwas Passendes gefunden habe, bin ich so happy, dass mir im Normalfall nicht wirklich die Frage stelle unter welchen Bedingungen das Teil hergestellt ist.

Aus diesem Grund habe ich auch noch nie Kleidung online gekauft und kann es mir insbesondere bei Schuhen eigentlich gar nicht vorstellen. Irgendwie passt *für mich* ein reiner Onlinehandel auch nicht wirklich zu Fair Trade, das ist aber nur so ein nostalgisches Gefühl, das wahrscheinlich keine objektive Grundlage hat.

Tina

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Ich oute mich mal als Egoist: Zuallererst geht es mir um mich, meinen Lebensstandard, die Befriedigung meiner Bedürfnisse.

Ich kaufe "fair gehandelten" Kaffee (auch wenn ich es kritisch finde, somit normalen, nicht irgendwie auf Subventionen/Almosen angelegten Handel als "unfair" zu bezeichnen). Weil mir der Kaffee genauso gut schmeckt, weil ich bei meinem geringen Kaffeekonsum auch pro Tasse etwas drauflegen kann. Ich kaufe keinen "fair gehandelten" Tee. Weil mir ein bestimmter anderer Tee besser schmeckt, und ich nicht bereit bin, für irgendeine reichlich abstrakte gute Tat auf meinen Lieblingstee zu verzichten.

Es gäb genau eine Möglichkeit, mir einen fair gehandelten Schuh zu verkaufen: Er erfüllt meine Anforderungen genauso gut wie ein anderer, und kostet höchstens 20 Euro mehr. Meine anderen Schuhe suche ich aber aus einem vielfältigen Angebot raus, die Wahrscheinlichkeit, dass es da dann ein bestimmter Schuh wird, ist eher gering. Abstriche machen bei einem Artikel, an dem die Freude an meinem Hobby und meine Gesundheit hängt: Nein, bei aller Liebe nicht.

Mich würde ja eh mal das Gedankenexperiment interessieren, ob potenziell wohlhabende Pakistanis sich in einer fiktiven, "verkehrten" Welt auch für die Produktionsbedingungen der Kartoffelbauern am Niederrhein interessieren würden.

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Karmathletics hat geschrieben: Ein Arbeiter in einem Entwicklungsland erhält bei einer herkömmlicher Schuhproduktion nur etwa 0,4 % des Erlöses. Steigert man diesen Anteil um das 26-fache, landet man in etwa bei 10,5 %. Ich teile jedoch die Meinung, dass dies eine übermäßige Besserstellung des Arbeiters in seinem Dorf bedeutet. In diesem Punkt habe ich mich nicht hinreichend klar ausgedrückt. Meine Idee ist es, dass von dem Treuhandfonds nicht nur der Arbeiter, sondern auch die Dorf-/Stadtgemeinschaft besser gestellt wird. Die 10,5 % gehen also nicht ausschließlich an den Arbeiter in der Fabrik.
Das bedeutet dann, dass man als Käufer deiner Fair-Trade-Schuhe - um es überspitzt auszudrücken - den Lohn der Nike-Arbeiter aus der Nachbarfabrik aufstockt. Es gibt also einen Trittbrettfahrer-Effekt: Nike (oder eben ein beliebiger anderer "konventioneller" Wettbewerber) kann weiter seine niedrigen Löhne bezahlen, muss sich aber weniger vor Streiks/Protesten fürchten, da die Dorfgemeinschaft mithilfe des Treuhandfonds insgesamt einen verbesserten Lebensstandard hat.

Eine große Herausforderung bei Fair-Trade-Initiativen (ebenso wie bei Entwicklungshilfemaßnahmen) besteht eben darin, dass man vor Ort in ein Wirtschaftssystem eingreift, in dem teils sehr komplexe und nicht immer auf den ersten Blick erkennbare ökonomische Wechselwirkungen existieren. Die Effekte einzelner Eingriffe sind deshalb auch oft ganz andere als ursprünglich beabsichtigt.

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honkytonk hat geschrieben:Das bedeutet dann, dass man als Käufer deiner Fair-Trade-Schuhe - um es überspitzt auszudrücken - den Lohn der Nike-Arbeiter aus der Nachbarfabrik aufstockt. Es gibt also einen Trittbrettfahrer-Effekt: Nike (oder eben ein beliebiger anderer "konventioneller" Wettbewerber) kann weiter seine niedrigen Löhne bezahlen, muss sich aber weniger vor Streiks/Protesten fürchten, da die Dorfgemeinschaft mithilfe des Treuhandfonds insgesamt einen verbesserten Lebensstandard hat.
Diese Gefahr sehe ich eher nicht. Die Gelder gehen ja nicht direkt an Arbeiter aus anderen Fabriken, sondern werden z.B. in ein neues Dorfzentrum oder einen Sportplatz investiert. Gerade dann werden die Dorfbewohner den Unterschied zwischen Fair Trade- und konventionellen Arbeitgebern erkennen und schätzen.

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Karmathletics hat geschrieben:Diese Gefahr sehe ich eher nicht. Die Gelder gehen ja nicht direkt an Arbeiter aus anderen Fabriken, sondern werden z.B. in ein neues Dorfzentrum oder einen Sportplatz investiert. Gerade dann werden die Dorfbewohner den Unterschied zwischen Fair Trade- und konventionellen Arbeitgebern erkennen und schätzen.
Ist mir schon klar, dass die Gelder nicht direkt fließen sollen, sondern indirekt z.B. in verbesserte Infrastruktur. Das ändert aber doch nichts daran, dass dadurch auch die Arbeiter der konventionell produzierenden Fabriken subventioniert werden. Aufgrund der für sie kostenlos verbesserten Infrastruktur wird ihr Leben wesentlich erträglicher, ohne dass Nike & Co. dafür einen Finger krumm machen müssen. Von der verbesserten Stimmung bzw. dem verringerten Protestpotential profitieren dann hingegen auch Nike & Co.

Partizipation am Nutzen ohne Partizipation an den Kosten - das klingt für mich nach wie vor wie ein free-rider-problem...

Mal etwas anderes: Wenn du an der Uni arbeitest, hast du doch alles, was du brauchst, in unmittelbarer Umgebung.
1. Explorative Umfragen zu den Anforderungen an das Produkt kannst du mit Sportstudis machen, da hast du sofort einen halbwegs annehmbaren Stichprobenumfang. Da du auch das Lifestyle-Segment bedienen willst, sind Studis sowieso keine schlechte Idee.
2. Dann greifst du dir einen Kollegen, der sich generell mit nachhaltiger Produktion in Schwellenländern, mit Unternehmensethik etc. auskennt. Da bekommst du bestimmt nochmal Anregungen in strukturierter Form.
3. Dann kannst du dich mit einem Kollegen zusammensetzen, der über Produktionskosten in der Sportartikelindustrie Bescheid weiß, und das Ganze mal ordentlich durchkalkulieren. Nimm es mir nicht übel, aber bisher wirkt das alles ein bisschen wie "pi mal Daumen".
...
...
X. Falls dir die Idee dann immer noch realisierbar erscheint, dann solltest du ja für die finale Ausarbeitung des Konzeptes und das Schreiben des Businessplans selbst der Experte sein.

Was ich damit sagen will: Wenn ich an deiner Stelle wäre, könnte ich mir bessere Orte für das Einholen von Hinweisen vorstellen als ein Laufsportforum. [Das schreibe ich, obwohl ich das Thema interessant finde.]

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honkytonk hat geschrieben:Ist mir schon klar, dass die Gelder nicht direkt fließen sollen, sondern indirekt z.B. in verbesserte Infrastruktur. Das ändert aber doch nichts daran, dass dadurch auch die Arbeiter der konventionell produzierenden Fabriken subventioniert werden. Aufgrund der für sie kostenlos verbesserten Infrastruktur wird ihr Leben wesentlich erträglicher, ohne dass Nike & Co. dafür einen Finger krumm machen müssen. Von der verbesserten Stimmung bzw. dem verringerten Protestpotential profitieren dann hingegen auch Nike & Co.
Dass das Leben auch für andere erträglicher wird, halte ich persönlich für einen wunderbaren Nebeneffekt. Es handelt sich hierbei ja nicht um eine konventionelle Gründung. Der soziale Aspekt ist kein Hintergedanken - es ist der Hauptinhalt der Geschäftsidee :) !


honkytonk hat geschrieben:Mal etwas anderes: Wenn du an der Uni arbeitest, hast du doch alles, was du brauchst, in unmittelbarer Umgebung.
1. Explorative Umfragen zu den Anforderungen an das Produkt kannst du mit Sportstudis machen, da hast du sofort einen halbwegs annehmbaren Stichprobenumfang. Da du auch das Lifestyle-Segment bedienen willst, sind Studis sowieso keine schlechte Idee.
2. Dann greifst du dir einen Kollegen, der sich generell mit nachhaltiger Produktion in Schwellenländern, mit Unternehmensethik etc. auskennt. Da bekommst du bestimmt nochmal Anregungen in strukturierter Form.
3. Dann kannst du dich mit einem Kollegen zusammensetzen, der über Produktionskosten in der Sportartikelindustrie Bescheid weiß, und das Ganze mal ordentlich durchkalkulieren. Nimm es mir nicht übel, aber bisher wirkt das alles ein bisschen wie "pi mal Daumen".
...
...
X. Falls dir die Idee dann immer noch realisierbar erscheint, dann solltest du ja für die finale Ausarbeitung des Konzeptes und das Schreiben des Businessplans selbst der Experte sein.

Was ich damit sagen will: Wenn ich an deiner Stelle wäre, könnte ich mir bessere Orte für das Einholen von Hinweisen vorstellen als ein Laufsportforum. [Das schreibe ich, obwohl ich das Thema interessant finde.]
Mit deinen Ideen hast du sehr Recht! Ich bin in der Tat gerade dabei, die Idee mit Studenten des Fachbereiches Sportwissenschaften zu besprechen. Aber darauf muss man es ja nicht beschränken. Deswegen habe ich auch hier im Forum nachgefragt.
Ich nehme dir gar nichts übel :zwinker5: . Du machst dir kritische Gedanken und dafür bin ich dankbar. Eine geprüfte Aufstellung der herkömmlichen Produktionskosten von Laufschuhen in Entwicklungsländern liegt mir bereits vor und war die Grundlage für meine Annahmen. Selbstverständlich wird sich erst in Gesprächen vor Ort bzw. mit Spezialisten prüfen lassen, ob die Erhöhung der einzelnen Positionen so möglich sein wird. Das waren wie gesagt nur erste Annahmen. Das Konzept muss auf jeden Fall weiter überarbeitet werden. Dessen war ich mir von Anfang an bewusst. Die Rückmeldungen aus dem Forum, vor allem deine, honkytonk, werden mir da bereits weiterhelfen.

Dafür schon mal vielen Dank :) !

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Karmathletics hat geschrieben:Es handelt sich hierbei ja nicht um eine konventionelle Gründung. Der soziale Aspekt ist kein Hintergedanken - es ist der Hauptinhalt der Geschäftsidee :) !
Dann ist es aber, streng genommen, keine GESCHÄFTSidee.

Ich ziehe derartige altruistische Motive doch gerade in bezug auf ihre Dauerhaftigkeit sehr in Zweifel. So gute Menschen gibt es nicht. Nenn mich nun von mir aus einen Zyniker, vielleicht stimmt das sogar.

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o-läufer hat geschrieben:Dann ist es aber, streng genommen, keine GESCHÄFTSidee.
Warum ist es das deiner Meinung nach nicht? Es wird gearbeitet wie in einem herkömmlichen Unternehmen, mit dem Unterschied, dass Gewinne anders verarbeitet werden. Aber das bleibt jedem nicht fremdgesteuerten Unternehmen ohnehin überlassen. Das Unternehmen wird sich auf alle Fälle selbst tragen können und sich somit von einer Non-Profit-Organisation unterscheiden.

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Nennst du mir mal bitte ein einziges Unternehmen, das mit den Gewinnen so umgeht wie das Unternehmen, das du gründen willst?

Derartige Unternehmen gibt es meines Erachtens nicht. Liegt das daran, dass alle anderen Unternehmer schlechtere Menschen sind als du?

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o-läufer hat geschrieben:Nennst du mir mal bitte ein einziges Unternehmen, das mit den Gewinnen so umgeht wie das Unternehmen, das du gründen willst?
Da gibt es mehrere Unternehmen, die nach diesem Prinzip handeln. Viele arbeiten mit der Grameen Bank zusammen, die auch in meinem Fall, z.B. als Treuhänder vor Ort, auftreten könnte. Es gibt bekannte Unternehmen, die ein Social Business in Zusammenarbeit mit Grameen hervorgebracht haben, z.B. Danone, Veolia Water, BASF, Otto oder Intel. Weitere Beispiele findet man hier.
o-läufer hat geschrieben:Derartige Unternehmen gibt es meines Erachtens nicht. Liegt das daran, dass alle anderen Unternehmer schlechtere Menschen sind als du?
Warum soll ich das denken? Es spricht nichts gegen Gewinne. Auch ich möchte Gewinne machen. Ich möchte damit nur anderen neue Optionen eröffnen.

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Als BWLer und Diplom-Kaufmann denke ich ebenfalls nicht das Du mit genannten Verkaufspreisen Deine Kosten decken wirst. Du müsstest vor Ort in Produktionsstätten, Lager und Ausbildung der Mitarbeiter investieren. Die Rohstoffe für die Schuhe wären teurer und da Du Kleinbezieher wärst, hättest Du schlechtere Einkaufsbedingungen.
Auch die Entwicklung deiner Distributionswege würden eine Menge Zeit und Geld kosten. Zudem müsstest Du vermutlich viel Geld in Werbung investieren, um Kunden von einem Wechsel auf das neue Produkt zu überzeugen.

Liebe Grüße

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Abgesehen davon, dass ich die Idee wirklich interessant finde.

Es ist ja unerträglich wie jeder hier die Nadel im Heuhaufen sucht. Ihr gebt allem eine negative Bedeutung. Hauptsachen Hohn und Spott. Bleibt doch mal objektiv. Hier ist von einer IDEE die Rede.

Ich bin wie Matthias04 auch BWLer, allerdings noch im Studium. Aber Matthias04, ich glaube du hast die Posts des Autors nicht richtig gelesen: Er sagt doch, dass es die Produktionsstätten für eine Fairtrade Produktion schon gibt. Warum muss er dann in Maschinen, Lager und Ausbildung investieren?! Dass er schlechtere Einkaufsbedingungen hat, hat er auch schon durch einen Aufschlag berücksichtigt.
Und für ein Nischenprodukt ist teure Werbung nicht unbedingt notwendig.

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Karmathletics hat geschrieben:Da gibt es mehrere Unternehmen, die nach diesem Prinzip handeln. Viele arbeiten mit der Grameen Bank zusammen, die auch in meinem Fall, z.B. als Treuhänder vor Ort, auftreten könnte. Es gibt bekannte Unternehmen, die ein Social Business in Zusammenarbeit mit Grameen hervorgebracht haben, z.B. Danone, Veolia Water, BASF, Otto oder Intel. Weitere Beispiele findet man hier.



Warum soll ich das denken? Es spricht nichts gegen Gewinne. Auch ich möchte Gewinne machen. Ich möchte damit nur anderen neue Optionen eröffnen.
Och, bitte. Die machen das doch nur um "Gute" Werbung zu bekommen. Einfach mal nach ein paar Namen googlen öffnet da Augen.

Veolia verklagt den Dokumentarfilm

https://www.google.de/search?num=50&new ... 4SeZz_ktko

https://www.google.de/search?num=50&new ... CTbB76oRXE

Doku über schlechte Arbeitsbedingungen : "Fairtrade" steht drauf, aber Fairness steckt nicht drin - Medien - Tagesspiegel

Deine Firma wäre da wirklich ein Novum.

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MichiOnTheRoad hat geschrieben:
Es ist ja unerträglich wie jeder hier die Nadel im Heuhaufen sucht. Ihr gebt allem eine negative Bedeutung. Hauptsachen Hohn und Spott.
Ich hatte bei den meisten Beiträgen hier den Eindruck, dass sie von Respekt geprägt waren. Wenn eine Idee zur Diskussion gestellt wird, dann sollte man sich nicht wundern, wenn diskutiert wird. Im Übrigen habe ich Karmathletics so verstanden, dass er für positive wie negative Kritik dankbar ist.
MichiOnTheRoad hat geschrieben: Bleibt doch mal objektiv.
Karmathletics hat im Eröffnungspost vier Fragen formuliert, von denen jede einzelne auf die subjektive Meinung der Forumsmitglieder abzielt.

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Karmathletics hat geschrieben: Dass das Leben auch für andere erträglicher wird, halte ich persönlich für einen wunderbaren Nebeneffekt.
Wenn "andere" aber auch die konventionellen Mitbewerber miteinschließt, dann werden das viele potentielle Fair-Trade-Kunden wohl anders sehen. Inwiefern Nike & Co. zu (Mit-)Profiteuren deiner Geschäftsidee werden könnten, ohne selbst "fairer" zu werden, habe ich oben mit Verweis auf die free-rider-Problematik zweimal zu erklären versucht. Bevor ich beginne, mich selbst und alle anderen hier mit meinen Wiederholungen zu langweilen, klinke ich mich aus diesem Thema aus und wende mich hier im Forum anstatt der ökonomischen Theorie lieber wieder "klassischeren" Läuferthemen zu.


Ich wünsche dir aber viel Erfolg mit deiner Idee und hoffe, dass daraus letztlich ein gleichzeitig ethisch und ökonomisch belastbares Konzept wird. Bedarf für ein solches Konzept ist ja zweifelsohne dringend vorhanden.

27
Vor allem musst du erst mal Gewinn erzielen. Scheint ja aber kein Problem zu sein.
Neue Laufabenteuer im Blog

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honkytonk hat geschrieben:Ich hatte bei den meisten Beiträgen hier den Eindruck, dass sie von Respekt geprägt waren.
Ein paar Beispiele für grundlos überzogene und provokative Reaktionen bzw. das "Suchen von Nadeln im Heuhaufen" (dazu scheinbar häufig noch, ohne groß darüber nachzudenken):

o-läufer:
- Nennst du mir mal bitte ein einziges Unternehmen, das mit den Gewinnen so umgeht wie das Unternehmen, das du gründen willst?
- Dann ist es aber, streng genommen, keine GESCHÄFTSidee.

WildeFantasien
- Werden unsere Steuergelder jetzt auch noch dafür verschwendet? :rolleyes2

honkytonk
- Wie um alles in der Welt bist du da auf den Faktor 26 gekommen?

Ich verstehe nicht warum man so einen Ton anschlagen muss. Der Thread-Ersteller hat doch auf alles ganz ruhig und sachlich reagiert. Ob es jetzt klappt oder nicht, aber man kann doch anders reagieren. Und es gibt mit Sicherheit auch positive Dinge, die man hervorheben kann.

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Wenn ich aber (und das als Unternehmer, der sich ein wenig auskennt) die Sache für eine reine Träumerei halte, und sich bei mir auch immer alle Antennen aufstellen, wenn jemand Menschenfreundlichkeit als Hauptleitlinie von Unternehmertätigkeit etablieren will, soll ich dann erstmal drei Seiten lang schreiben, was mir an der Idee gut gefällt?

Auf die Frage, warum es wohl bislang keine Beispiele für Unternehmen gibt, die Gewinne den Armen zugute kommen lassen, kam keine Antwort. Es kamen Beispiele von Unternehmen, die ein bisschen was Marketingswirksames in diese Richtung als Feigenblatt machen.

Und als potenzieller Gründer über die Verwendung überschüssiger Gewinne zu fabulieren auf einem eh schon gesättigten Markt mit knallharten Positionskämpfen, das wirkt eben bestensfalls weltfremd, bis hin zu blasiert.

Nebenbei: Die Prozesse, die in Bangladesh zu Niedriglöhnen führen, sind mannigfaltig, da sind etliche Akteure beteiligt. Zu glauben, man könne mal eben so vor Ort ein Werk eröffnen, das ein Vielfaches des Üblichen zahlt, das ist mit Naivität noch sehr freundlich beurteilt.

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o-läufer hat geschrieben:Auf die Frage, warum es wohl bislang keine Beispiele für Unternehmen gibt, die Gewinne den Armen zugute kommen lassen, kam keine Antwort.
Die Antwort habe ich dir bereits gegeben. Wenn du meinst, dass es reine Marketing-Gags sind, ist das deine Meinung, okay. Sicherlich wollen diese Unternehmen auch positive Publicity. Die könnte man aber auch auf einem leichteren Weg erreichen. Diese Ventures sind eigenständige Unternehmen, die vollständig nach dem dargestellten Prinzip handeln.
o-läufer hat geschrieben:Und als potenzieller Gründer über die Verwendung überschüssiger Gewinne zu fabulieren auf einem eh schon gesättigten Markt mit knallharten Positionskämpfen, das wirkt eben bestensfalls weltfremd, bis hin zu blasiert.
Selbstverständlich gehe ich nicht davon aus, dass man zu Beginn Gewinne erwirtschaftet. WENN dann Gewinne auftreten, sollen diese wie dargestellt verwendet werden. Immer unter der Voraussetzung, dass mein eigenes Leben und der Betrieb fortgeführt werden können. Was ist daran jetzt überheblich oder herablassend?
o-läufer hat geschrieben:Nebenbei: Die Prozesse, die in Bangladesh zu Niedriglöhnen führen, sind mannigfaltig, da sind etliche Akteure beteiligt. Zu glauben, man könne mal eben so vor Ort ein Werk eröffnen, das ein Vielfaches des Üblichen zahlt, das ist mit Naivität noch sehr freundlich beurteilt.
Wie gesagt möchte ich kein Werk eröffnen. Die Lohnerhöhung wird auch nicht vom Werk bezahlt. Auch das habe ich schon erwähnt.



Ich danke euch für euer Feedback :) !

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Mach einfach, und berichte von deinen Erfolgen. Wenn wir dann nichts mehr hören, dann reicht das auch als Bericht.

Und nein, das ist nicht boshaft. Aber ich hab nicht wenige Jahre in der Gründerberatung gearbeitet und hab viele gute, aber noch viel mehr schlechte Ideen gehört. Manchmal hab ich da bestimmt auch etwas falsch eingeschätzt. Vielleicht ist das auch dieses Mal so, glauben tu ich das aber nicht.

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Hi Sebastian,
wie ist das denn ausgegangen mit Deiner Idee?
Drücke die Daumen! Ari

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Seit 11 Monaten nichts mehr gehört von dem Guten.
Bedeutet wohl, dass er das Ganze aufgegeben hat oder ohne Internet in Pakistan sitzt und am Produzieren ist.

auf jeden Fall bedeutet es, dass es ihm zu viel Arbeit war hier im Forum ein Feedback zu den vielen Meinungen und gut gemeintem Input zu geben.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Leute mit irgendwelchen realitaetsfernen Einfällen tauchen doch immer wieder mal hier auf. Und nach einem Monat ist der Elan verpufft. Was ich alleine in den letzten 20 Jahren für Laufspinnereien mitbekommen hab von denen ausser einem großen Presseauftritt einiger Selbstdarsteller nichts geworden ist.

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wiesel hat geschrieben:Oh ja bitte Beispielsammlung :-)
Alleine Schon Wieviele Marathonläufe aus.dem Boden gestampft werden sollten.

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Vielleicht sorgen wir zunächst hierzulande für Gerechtigkeit. Woher kommen millionenfacher Burnout und Depressionen? Warum klappt die brutale Jagd nach dem Glück nicht? Gehört der Laufsport dazu?
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Meisterdieb hat geschrieben:Vielleicht sorgen wir zunächst hierzulande für Gerechtigkeit. Woher kommen millionenfacher Burnout und Depressionen? Warum klappt die brutale Jagd nach dem Glück nicht? Gehört der Laufsport dazu?
Wenn man zusammentippt, wie viele Menschen in den Industrieländern leben - was spielt es denn da für eine Rolle, wenn sich ein paar Nasen mit derartigen Projekten beschäftigen? Was Glück ist, ist manchmal nur eine Veranlagungssache.

Wo steht hier das Phrasenschweinderl?

Knippi
Gesperrt

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