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Läuferknie/Springende Sehne verschwindet nicht

Läuferknie/Springende Sehne verschwindet nicht

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Hallo Forum,

hier mein Problem:

Ich hatte bereits ein Läuferknie, welches durch Einlagen innerhalb kürzester Zeit beseitigt war. Ich habe dann allerdings durch übermäßiges Lauftraining eine Achillessehnenentzündung am Ansatz bekommen. Letztendlich habe ich mir den Fuß 2,5 Wochen lang eingipsen lassen. Der Arzt verordnete nach Gipsentnahme 2 Wochen Sportpause, ich habe allerdings nach einer ca. 45 min. Hockey gespielt und anschließend noch eine Stunde Fahrrad gefahren.
Da mein linkes Bein vermutlich noch zu schwach war habe ich rechts ein Läuferknie bekommen. Hatte Schmerzen beim Gehen und auch beim Treppensteigen.

5 Wochen später ist die akute Entzündung natürlich weg (Diclo usw.), allerdings schrabbt die Sehne immernoch am Knie entlang. Ich kann ungefähr eine halbe Std. locker Laufen und noch ein bisschen mehr (Volleyball oder kurze Aufwärmspiele). Dann merke ich wieder einen leichten Schmerz.

- Wie gesagt Einlage vorhanden
- neue Laufschuhe geholt
- Blackroll wende ich an
- Dehnen (allerdings muss ich zugeben nicht jeden Tag konsequent)
- Krafttraining im Studio

Ich verzweifle langsam. Die Sehne muss wieder richtig verlaufen. Eventuell hat noch jemand Tips, was ich tun kann.

Vielen Dank !!

Cedric

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Hallo Cedric,

ich hatte vor 2 Jahren auch ein Läuferknie - das hat mich dann insgesamt 6 Monate ausser Gefecht gesetzt. Mein Orthopäde hat mich zu einem Physiotherapeuten überwiesen, dort war ich dann in Behandlung und ich glaube das hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass es bei mir jetzt wieder gut ist. Einlagen habe ich von dem auch bekommen.
Außerdem habe ich angefangen OPC Tabletten einzunehmen. Man kann ja zu Nahrungsergänzungsmitteln ambivalent stehen - ich habe vorher auch nie was genommen und war der Meinung, das braucht man nicht - meine Schwiegermutter hat mir die Tabletten dann geschenkt und ich hab sie 6 Wochen durchgenommen und schwupp, war das Läuferknie weg. Parallell lief natürlich die Physiotherapie, von daher, weiß man nie, was jetzt letztendlich den Ausschlag zur Besserung gegeben hat. Ich hab mich dann hinterher ein bisschen in die OPC Thematik eingelesen - OPC kommt ja natürlich in Traubenkernen vor und ist ein natürlicher Entzündungshemmer. Konsequent über mehrere Wochen eingenommen, kann das echt viel bringen - mir zumindest hat es einiges gebracht - und wenn's auch nur der Placebo Effekt war, dann ist es auch okay. :-) Ich drück die Daumen, dass demnächst alles wieder läuft bei dir

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Danke Rhea

Hatte nach dem Gips auch Physioerapie, allerdings war der Therapeut nicht fähig.
Habe jetzt mal an eine Sportmassage gedacht .
Werde die Tabletten mal testen oder wieder Traumeel, das hatte ich auch schon.

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Ich habe letzten Herbst an einem ITBS rumgedoktert (allerdings liess es mich noch 40-60km die Woche laufen). Weggekriegt habe ich es schlussendlich mit zwei Kraftübungen, welche mir eine Sportärztin empfohlen hatte, bevor sie mich in eine Physio geschickt hätte (DAS nenne ich eine gute Ärztin ^^). Innert 2-3 Wochen wars weg. Unterstützt habe ich mit natürlichen Entdzündungshemmern (ein gutes Stück rohen Ingwer jeden Morgen).

Die ersten zwei Übungen hier sinds (den Artikel habe ich nicht gelesen, habe nur nach den Übungen gesucht):

The relationship between hip strength and running injuries : Runners Connect

die zweite mit den angewinkelten Knien war m.E. ausschlaggebend. Wichtig ist, dass Du die Beine so weit öffnest, wie es geht, ohne aber die Hüfte nach hinten zu rotieren. 3x20 wiederholungen je Bein. Viel Spass beim Aufstehen am nächsten Morgen :teufel:

Die beiden Übungen sind nun fix in meinem Kraft-/Stabiprogramm.

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Das klassische Läuferknie hat in vielen Fällen muskuläre Dysbalancen der Hüft- und Gesäßmuskulatur des GEGENÜBERLIEGENDEN BEINS als Ursache. Wie du bereits richtig bemerkt hast, ist die Muskulatur deines linken Beins zu schwach, wenn sich rechts das Läuferknie bemerkt macht.


Ich selbst habe lange Zeit unter dem klassischem ITBS gelitten und leider viel zu sehr auf den Müll gehört, den man teilweise im Netz liest. Begonnen habe ich mit exzessivem Stretching, wodurch ich kurzzeitig sogar wieder etwas längere Strecken laufen konnte. Auf Dauer hat es jedoch absolut nichts gebracht, eher geschadet. Cortisonspritzen habe ich auch bekommen, ohne dauerhafte Wirkung. Irgendwann dann eine professionelle Laufanalyse machen lassen. Dort wurde eine (fast) einseitige Dysbalance der Hüft- und Gesäßmuskeln festgestellt. Diese sah man deutlich, da bei dem verletzten Bein das Becken in der Standphase des anderen Beins extrem absackte. Auf der anderen Seite war dieses Verhalten wesentlich weniger ausgeprägt.


Der Sportwissenschaftler, der die Diagnose bei mir durchgeführt hat, hat mir dann entsprechende Übungen gezeigt. Diese sollten generell immer für beide Seiten gemacht werden, für die schwächere Seite sollte ich jedoch gezielt immer zwei Sätze mehr machen.


Bis das was bringt dauert es etwas. Selbst bei täglichem Training kann das mehrere Wochen dauern, bis man wieder schmerzfrei ist. Man muss def. geduldig sein. Ich selbst habe täglich 3-4 unterschiedliche Übungen gemacht und es hat ca. 6 Wochen gedauert, bis ich merkliche Verbesserungen spüren konnte. Zu der Frage, wie viele Wiederholungen empfehlenswert sind (kommt von irgend einem Fitnesstrainer der Kabarett macht): Bis der Muskel brennt... und dann noch 5 Ernsthaft: Das Aufbautraining kann ruhig anstrengend sein.


Noch ein paar interessante Sachen, die ich in meiner Verletzungsphase recherchiert habe (absolut ohne Gewähr):


- Ich meine gelesen zu haben, dass die gängige Meinung, dass die Sehne über den Knochen reibt, falsch ist. Da reibt gar nichts. Das was wehtut, ist wohl mit empfindlichen Nerven versehenes Fettgewebe, welches in irgend einer Form irritiert ist.


- Ein Tipp von dem Sportwissenschaftler, der meine Analyse gemacht hat: Insbesondere beidseitige Kraftübungen an entsprechenden Geräten im Studio bringen nur sehr wenig, da der benötigte Kraftaufwand entsprechend mehr durch das ohnehin stärkere Bein getragen wird. Besser sind gezielte Übungen der einzelnen Beine, etwa mit einem Fitness-Band.


- Dehnen, Eis, Cortison und was es alles gibt, bekämpfen die Symptome, nicht aber die Wurzel des Problems. Insbesondere vom Dehnen würde ich mir nicht zu viel versprechen, auch weil gerade das IT-Band nachweislich nicht gedehnt werden kann. Ich persönlich dehne selbst regelmäßig nach dem Laufen, ist aber mehr was für den Kopf und das Wohlbefinden.


Was ich an deiner Stelle tun würde:


- Einmal eine richtige Laufanalyse machen und gucken, wo genau das Problem liegt. ITBS kann verschiedene Ursachen haben und es wäre fatal, falsche Diagnosen zu stellen und in Folge dessen falsch zu trainieren.


- Falls der hier beschriebene Fall der Dysbalancen zutrifft: sofort mit dem Aufbautraining beginnen. Die Geräte im Studio kannst mal getrost weglassen. Konsequent jeden Tag trainieren; es darf auch anstrengend sein. Das schwache Bein gezielt durch 1-2 Sätze mehr pro Übung kräftigen. Übungen für Hüft- und Gesäßmuskulatur gibt es jede Menge bei Youtube und Google.


- Laufumfänge reduzieren, nie in den Schmerz laufen. Geduldig sein, es kann Wochen dauern bis eine spürbare Verbesserung in Sicht ist.
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