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Probleme Achillessehnenansatz

Probleme Achillessehnenansatz

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Liebe Leute,

ich leide seit mittlerweile über einem Jahr an Problemen am Achillessehneansatz (Haglundferse mit permanent entzündeten Schleimbeuteln) - nun ist es ja so, dass die ständig empfohlenen exzentrischen Kraftübungen an der Treppenstufe nach Aussage einiger Experten bei diesen Beschwerden nicht so richtig greifen (bzw. nur bis zum Aufsetzen der Ferse durchgeführt werden sollten). Ich dehne regelmäßig, wobe sich ene wirkliche Verbesserung dadurch auch nicht einstellt. Stosswellentherapie habe ich schon hinter mir: brachte anfangs auch eine Besserung, aber mittlerwiele sind die Schmerzen auch wieder da (vielleicht war ich auch zu ungeduldig).
Lauftraining ist zwar möglich, aber nur in eingeschränktem Umfang (wenn ich am Vortag einen 15km-Lauf gemacht habe, ist am folgenden Tag eigentlich nix möglich). Zum "Fit halten" reicht es so einigermaßen, aber ein ambitioniertes Marathontraining sieht halt anders aus.
Daher meine Fragen an euch: Wer hat / hatte ähnliche Beschwerden und was hat wirklich geholfen. Bin wirklich für jeden Tipp dankbar. Viele Grüße

Steven

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Hallo Steven,
bei Haglundferse kann ich inzwischen auch gut mitreden. Bei mir ist das Ganze schon vor über 10 Jahren losgegangen. Stoßwelle, Elektrotherapie und Physioanwendungen (mein Frau ist Physiotherapeutin) hat nicht geholfen.
Reizbestrahlung alleine brachte eine kurzfristige Besserung. Vor gut 20 Monaten hab ich nochmals einen Anlauf gemacht. Der Doc hat mir im Abstand von ca. 2 Wochen Kortison in die Ferse gespritzt, das allein hat die Schmerzen fast kpl. beseitigt. Zusätzlich hab ich mir nochmal 10x Reizbestrahlung verschreiben lassen. Gelaufen bin ich seit dem aber nicht mehr. Stattdessen habe ich aber angefangen die Treppenübungen und Dehnen wirklich konsequent (täglich) bis zum heutigen Tag durchzuführen. Vor ca. 5 Wochen hab ich wieder angefangen langsam kurze Strecken zu laufen. Inzwischen bin ich bei gut einer Stunde angekommen.
Zur Zeit ist es so, dass ich die Ferse zwar (deutlich) spüre, es ist aber bei weitem nicht so heftig wie es schon war. Wenn es nich wesentlich schlimmer wird, kann ich wohl gut damit leben. Lange Rede kurzer Sinn: Ich vermute, dass bei mir nur die Kombinatin von Pause, Kortison, Reizbestrahlung und Treppe/Dehnen die Besserung bewirkt hat.

Wenn mann die Kortisonanwendung auf 1-2x beschrängt muss man da auch mit keinen Nebenwirkungen rechnen.
Ähnlich ist es mit der Reizbestrahlung. Bei einem mehrestündigen Flug bekommt man mehr Strahlung ab, wie bei der kpl. Therapie.

Ach ja Schuhe: Sehr gut komme ich seit meinem "Neuanfang" mit leichten flachen Schuhen zurecht, z.Z ist das bei mir ein Paar Brooks Green Silence, mit dem ich vor meiner Laufpause nicht gern gelaufen bin. Damals bin ich eher stärker gedämpfte und gestützte Schuhe gelaufen.

Noch Was: Seit einem viertel Jahr mach ich zusätzlich noch Füßübungen nach Janda ("kurzer Fuß" - guggst du google) und Übungen auf einem Balancekreisel.

So, das war jetz mal mein Beitrag zu dem Thema, vielleicht ist ja was für dich dabei.


Grüße Reinhold

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mmh ... hab da bei den doch nicht grade billigen Laufschuhen so ein paar Hemmungen ... Außerdem müsste ich ja relativ "tief" schneiden, weil ich ja wirklich an der unteren Ferse Probleme habe ... Trotzdem Danke für den Tipp

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heatric hat geschrieben:Hallo Steven,
bei Haglundferse kann ich inzwischen auch gut mitreden. Bei mir ist das Ganze schon vor über 10 Jahren losgegangen. Stoßwelle, Elektrotherapie und Physioanwendungen (mein Frau ist Physiotherapeutin) hat nicht geholfen.
Reizbestrahlung alleine brachte eine kurzfristige Besserung. Vor gut 20 Monaten hab ich nochmals einen Anlauf gemacht. Der Doc hat mir im Abstand von ca. 2 Wochen Kortison in die Ferse gespritzt, das allein hat die Schmerzen fast kpl. beseitigt. Zusätzlich hab ich mir nochmal 10x Reizbestrahlung verschreiben lassen. Gelaufen bin ich seit dem aber nicht mehr. Stattdessen habe ich aber angefangen die Treppenübungen und Dehnen wirklich konsequent (täglich) bis zum heutigen Tag durchzuführen. Vor ca. 5 Wochen hab ich wieder angefangen langsam kurze Strecken zu laufen. Inzwischen bin ich bei gut einer Stunde angekommen.
Zur Zeit ist es so, dass ich die Ferse zwar (deutlich) spüre, es ist aber bei weitem nicht so heftig wie es schon war. Wenn es nich wesentlich schlimmer wird, kann ich wohl gut damit leben. Lange Rede kurzer Sinn: Ich vermute, dass bei mir nur die Kombinatin von Pause, Kortison, Reizbestrahlung und Treppe/Dehnen die Besserung bewirkt hat.

Wenn mann die Kortisonanwendung auf 1-2x beschrängt muss man da auch mit keinen Nebenwirkungen rechnen.
Ähnlich ist es mit der Reizbestrahlung. Bei einem mehrestündigen Flug bekommt man mehr Strahlung ab, wie bei der kpl. Therapie.

Ach ja Schuhe: Sehr gut komme ich seit meinem "Neuanfang" mit leichten flachen Schuhen zurecht, z.Z ist das bei mir ein Paar Brooks Green Silence, mit dem ich vor meiner Laufpause nicht gern gelaufen bin. Damals bin ich eher stärker gedämpfte und gestützte Schuhe gelaufen.

Noch Was: Seit einem viertel Jahr mach ich zusätzlich noch Füßübungen nach Janda ("kurzer Fuß" - guggst du google) und Übungen auf einem Balancekreisel.

So, das war jetz mal mein Beitrag zu dem Thema, vielleicht ist ja was für dich dabei.


Grüße Reinhold
Hallo Reinhold,

danke für die Tipps. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Pause (auch eine längere) das Problem eher verschlimmert. Übungen auf dem Balance-Pad mache ich auch und "kurzer Fuss" ist mir auch ein Begriff. Noch eine Frage: Was war das denn für eine Reizbesrahlung?? Röntgen?? Viele Grüße

Steven

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bin/war in ähnlicher Situation, wird besser, bei mir haben K-Tapes wohl bisschen geholfen - soll ja Haut bisschen "wegziehen", so dass Druck von Sehnen weggeht und Durchblutung fördern.
Und, rein subjektiv, tut mir folgendes gut: Da nach 2 Monaten fast verzweifelt, alles mögliche ausprobiert, eher Zufall: Im Fitnesscenter auf Crosstrainer in entgegengesetzter Richtung trainieren, also genau die umgekehrte Belastung, der die Achhillessehne sonst ausgesetzt ist. Finde das "lockert" irgendwie...
PB:
5.000 Meter-------- 10/2014 --- 18:05 (Stadtlauf Landsberg)
10.000 Meter ------ 09/2014 --- 36:23 (Einstein-Marathon Ulm)
Halbmarathon ----- 10/2014 --- 01:21:53 (3 Länder Sparkasse Marathon Lindau-Bregenz)
Marathon ---------- 10/2012 --- 03:03:03 (München Marathon)
Triathlon Olymp.D. 06/2015 --- 02:16 (Lauingen)
Triathlon Mittel.D. 07/2015 --- 04:43 (Ulm, Half-Ironman)

http://www.robert-eichenseher.de

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runner_lam hat geschrieben:Hallo Reinhold,

danke für die Tipps. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Pause (auch eine längere) das Problem eher verschlimmert. Übungen auf dem Balance-Pad mache ich auch und "kurzer Fuss" ist mir auch ein Begriff. Noch eine Frage: Was war das denn für eine Reizbesrahlung?? Röntgen?? Viele Grüße

Steven
war Röntgenreizbestrahlung.
Ja, lange Pause ist für viele eher kontraproduktiv.


Grüße und viel Erfolg.
Reinhold

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Hi!

Zum Thema Fersenkappe:

Einerseits könntest du komplett wegschneiden, das ist in der Tat häßlich und auch ich hätte Hemmungen

Andererseits kannst du beim nächsten Schuh unbedingt auf diese Problemzone achten und nur in diesem Bereich flexible Schuhe kaufen.

Bei mir war's der alte Kinvara, der einen klitzekleinen Plastikeinsatz hinten hat. 1000ende Läufer merken den überhaupt nicht. Aber bei mir endete der genau an meiner Haglund-Ferse. Auch ich habs gar nicht gemerkt und so hat das Ding unbemerkt über Monate hinweg langsam ein fast chronisches Problem dort geschaffen. Das merkt man dann natürlich ich sofort bei jedem Schuhwechsel, erst als diese Reizung komplett vorbei war, ging es langsam besser.
Diese Plastikzunge habe ich "rausgerissen", indem ich hinten das Futter innen an der Sohle aufgetrennt habe und das Plastik mit einer SPitzzange rausgezogen habe. Seit dem gehts gut. Ob das mit anderen Schuhen auch klappt, weiß ich nicht.

Zumindest solltest du diesen neuralgischen Punkt mal genauer unter die Lupe nehmen und falls sich dort etwas findet, was reizen könnte, über einen Schuhwechsel nachdenken...
PB 5k: 21:21 10k: 45:11 HM: 1:38:13 M: 4:18:30

Probleme Achillessehnenansatz

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Hi,

Ich habe eine chronische Entzündung des Achillessehnenansatzes, die mich bis heute begleitet.
Meine ganz persönliche Liste:

Maßnahmen:
Physiotherapie: FDM, manuelle, Wärme usw.
Dehnungen: exzentrische Wadenmuskeldehnung ("Treppenübung") bis zum Anschlag. täglich.
Die ganze Kette von den Zehen- , Waden-, Oberschenkelmuskel tw. täglich.
Krafttraining: Zehenheber, Rumpf wöchentl.
Koordinationstraining: Fuß (Balance Pad).
Anwendungen: Quarkwickel, Retterspitz, Voltaren, Kälte tw. täglich.
Behandlungen: Röntgenreizbestahlung eine Serie, Regelmässige Kontrolluntersuchungen AS.
Schuhwerk: Hinten offene Schuhe, Ausfräsen der Fersenkappe
Sensomotorische Einlagen (Alltag und Sport).
Training: Aussetzen (Hilf nicht), Ein bißchen (Geht auf Dauer nicht), Normales Training
Viel Techniktraining und Rumpfkraft (Richtig laufen lernen!), keine Extreme: Bergläufe, Sprints
Bei Muskelverhärtungen sofort Stopp und Lockern (Dehnen). ggfs abbrechen.
Vorher evtl. nachher immer: Kühlen.
Darauf achten, voll Fuß voll abzurollen. Umstellung von Mittelfuß auf Fersenfußaufsatz (Soweit das geht), keine Schonhaltung zulassen, sonst abbrechen.

Meine wichtigsten Maßnahmen:
- Fersenkappe Schuhe entfernen (Loch reingeschnitten: Sieht Scheiße (Sorry, ist so!) aus, hilft aber enorm die Reibreizung zu vermeiden. Ist der Schlüssel, um überhaupt laufen zu können! Das Laufen geht besser, als man vermuten könnte. Ich frage mich seitdem, wozu ist der Quatsch Fersenkappe überhaupt da? ) und Einlagen
- exzentrisches Wadenmuskeltraining
- Dehnen
- Technisch sauber laufen, locker bleiben.
- Zeit lassen, Nerven bewahren und die gute Laune.

Ergebnis:
Schmerzen haben sich reduziert auf 2-3 von 5-6 beim Training (von 5-6 auch im Alltag) nach der individuellen Schmerzskala 0-10. Im Alltag jetzt 0-1, außer morgens nach dem Training, tja.
Keine üblen Schmerzen mehr bei Treppensteigen
Training - nicht nur Joggen - bis 50km pro Woche mit Einschränkung möglich.

Mein Fazit bei chronischer(!) AS-Entzündung:
Es gibt zwei ärztliche Linien:
Schonen hilft bei mir nicht.
Reizen hat einen relativen Erfolg.

Zukunft:
Ungewiss, wie lange das gut geht oder gar besser.

Empfehlung:
Man muss seine persönliche Behandlung selber herausfinden, versierte Physiotherapeuten, Sportärzte, und Orthopäden helfen da sicherlich.

Wer eine Patentlösung weiss, bitte bei mir melden.

Tom

der sich nicht frustrieren lassen will.....
Tom

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ferbpen hat geschrieben:Hi!

Zum Thema Fersenkappe:

Einerseits könntest du komplett wegschneiden, das ist in der Tat häßlich und auch ich hätte Hemmungen

Andererseits kannst du beim nächsten Schuh unbedingt auf diese Problemzone achten und nur in diesem Bereich flexible Schuhe kaufen.

Bei mir war's der alte Kinvara, der einen klitzekleinen Plastikeinsatz hinten hat. 1000ende Läufer merken den überhaupt nicht. Aber bei mir endete der genau an meiner Haglund-Ferse. Auch ich habs gar nicht gemerkt und so hat das Ding unbemerkt über Monate hinweg langsam ein fast chronisches Problem dort geschaffen. Das merkt man dann natürlich ich sofort bei jedem Schuhwechsel, erst als diese Reizung komplett vorbei war, ging es langsam besser.
Diese Plastikzunge habe ich "rausgerissen", indem ich hinten das Futter innen an der Sohle aufgetrennt habe und das Plastik mit einer SPitzzange rausgezogen habe. Seit dem gehts gut. Ob das mit anderen Schuhen auch klappt, weiß ich nicht.

Zumindest solltest du diesen neuralgischen Punkt mal genauer unter die Lupe nehmen und falls sich dort etwas findet, was reizen könnte, über einen Schuhwechsel nachdenken...
Danke für den Tipp ... Ich werde es erst einmal bei einem älteren Paar probieren.

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ElVa hat geschrieben:Hi,

Ich habe eine chronische Entzündung des Achillessehnenansatzes, die mich bis heute begleitet.
Meine ganz persönliche Liste:

Maßnahmen:
Physiotherapie: FDM, manuelle, Wärme usw.
Dehnungen: exzentrische Wadenmuskeldehnung ("Treppenübung") bis zum Anschlag. täglich.
Die ganze Kette von den Zehen- , Waden-, Oberschenkelmuskel tw. täglich.
Krafttraining: Zehenheber, Rumpf wöchentl.
Koordinationstraining: Fuß (Balance Pad).
Anwendungen: Quarkwickel, Retterspitz, Voltaren, Kälte tw. täglich.
Behandlungen: Röntgenreizbestahlung eine Serie, Regelmässige Kontrolluntersuchungen AS.
Schuhwerk: Hinten offene Schuhe, Ausfräsen der Fersenkappe
Sensomotorische Einlagen (Alltag und Sport).
Training: Aussetzen (Hilf nicht), Ein bißchen (Geht auf Dauer nicht), Normales Training
Viel Techniktraining und Rumpfkraft (Richtig laufen lernen!), keine Extreme: Bergläufe, Sprints
Bei Muskelverhärtungen sofort Stopp und Lockern (Dehnen). ggfs abbrechen.
Vorher evtl. nachher immer: Kühlen.
Darauf achten, voll Fuß voll abzurollen. Umstellung von Mittelfuß auf Fersenfußaufsatz (Soweit das geht), keine Schonhaltung zulassen, sonst abbrechen.

speziell beim letzten Punkt bin ich ein wenig skeptisch - bei mir hat der Umstieg auf eher flache Schuhe, die ja den Mittelfußaufsatz begünstigen eine Besserung gebracht (vielleicht auch nur subjektiv) ...

Meine wichtigsten Maßnahmen:
- Fersenkappe Schuhe entfernen (Loch reingeschnitten: Sieht Scheiße (Sorry, ist so!) aus, hilft aber enorm die Reibreizung zu vermeiden. Ist der Schlüssel, um überhaupt laufen zu können! Das Laufen geht besser, als man vermuten könnte. Ich frage mich seitdem, wozu ist der Quatsch Fersenkappe überhaupt da? ) und Einlagen
- exzentrisches Wadenmuskeltraining
- Dehnen
- Technisch sauber laufen, locker bleiben.
- Zeit lassen, Nerven bewahren und die gute Laune.

Ergebnis:
Schmerzen haben sich reduziert auf 2-3 von 5-6 beim Training (von 5-6 auch im Alltag) nach der individuellen Schmerzskala 0-10. Im Alltag jetzt 0-1, außer morgens nach dem Training, tja.
Keine üblen Schmerzen mehr bei Treppensteigen
Training - nicht nur Joggen - bis 50km pro Woche mit Einschränkung möglich.

Mein Fazit bei chronischer(!) AS-Entzündung:
Es gibt zwei ärztliche Linien:
Schonen hilft bei mir nicht.
Reizen hat einen relativen Erfolg.

Zukunft:
Ungewiss, wie lange das gut geht oder gar besser.

Empfehlung:
Man muss seine persönliche Behandlung selber herausfinden, versierte Physiotherapeuten, Sportärzte, und Orthopäden helfen da sicherlich.

Wer eine Patentlösung weiss, bitte bei mir melden.

Tom

der sich nicht frustrieren lassen will.....
bei 40 km / Woche bin ich momenatn auch - allerdings nie schmerzfrei (aber ist halt auszuhalten). Röntgenreizbestrahlung habe ich noch nicht probiert - wäre also mal einen Versuch wert. Erstmal Danke für die Tipps

Steven

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Ich habe dieses Thema extra aus der Versenkung geholt (und mich nur deshalb hier im Forum angemeldet), da mich dieser Thread hier letztlich nach Jahren erfolgloser Suche nach den Ursachen meiner Achillessehnenprobleme auf die richtige Fährte gebracht hat (danke dafür!!!). Ähnlich wie elva habe ich alles erfolglos durch und mich beim Lesen der Liste sofort wiedergefunden.

Vielleicht hilft mein Erfahrungsbericht dem ein oder anderen, der ähnlich wie ich verzweifelt durchs Netz streift.

Vor etwa vier Jahren traten plötzlich Probleme am Achillessehnenansatz auf, die ich zuvor noch nie hatte. Wurde dann schlimmer und schlimmer, bis ich einen Arzt aufsuchen musste und meine erfolglose Odyssee begann. Die Schmerzen kamen und gingen (waren auch mal komplett weg), sind aber prinzipiell mein ständiger Begleiter im Laufsport geworden. Vorweg - ich bin ein recht guter Läufer (15:30 auf 5k und 2:36 Marathon) mit sehr gut und vielfältig ausgeprägter Athletik (Sportlehrer, Schwimmer, habe schon immer viel Kraft/Balance usw. gemacht).

Die Diagnosen im Laufe der Jahre bei unterschiedlichen Ärzten und Physios beliefen sich grundsätzlich auf: Überlastung (der Höhepunkt bei einem Arzt war die Aussage: "Einige Menschen sind halt nicht fürs Laufen gemacht. Lassen Sie den Sport doch einfach."). Das widersprach eigentlich von Anfang an meiner Intuition, da die Schmerzen eher unabhängig vom Trainingspensum auftraten und ich vorher auch schon Wochen mit über 100km komplett beschwerdefrei gelaufen war. Aber als ahnungsloser Sportler glaubt man den Experten natürlich und kann sich im Nachhinein ja auch vieles einreden ("Biste wohl doch neulich zu lang/intensiv/ermüdet gelaufen etc..." - sone Überlastung lässt sich immer irgendwo reininterpretieren.).

Bei den Maßnahmen kann ich im Prinzip die Liste von elva kopieren - nix hat wirklich geholfen. Höhepunkt war hier drei Monate komplette Laufpause mit mehrwöchigem kontrollierten Lauf-/Geh-Wiedereinstieg. Schmerzen waren dann irgendwann wie "angeschaltet" direkt wieder da. Auch ein sechswöchiges exzentrisches Krafttraining und begleitende Physiomaßnahmen und Kortisonspritze brachten letztlich eher eine Verschlechterung als Besserung (auch aufm Ultraschall sichtbar). Aussagen waren dann meistens: "Müssen Sie noch länger durchhalten. Ist sehr hartnäckig und kann halt bis zu nem Jahr dauern".

Ich hatte mir schon häufiger gedacht, dass es irgendeine Art von Druckschmerz sein muss, bin aber nie auf die Fersenkappe gekommen. Habe natürlich etliche Paar Schuhe und auch Einlagen durchprobiert; bei einigen war's besser, bei anderen weniger. Im Laufladen gab man mir meistens die Empfehlung, feste Schuhe mit viel Führung zu laufen. Auch da widersprach meine Intuition, denn ich bin schon früher eher ungerne führende Schuhe gelaufen, dafür viel lieber Nike Free und leichte Racer. Aber auch da redet man sich im Nachhinein viel ein.

Der letztendliche Auslöser kam über den Sportunterricht. Hatte mir eine neues Paar Hallenschuhe zugelegt, zusätzlich ein Paar neue Wanderschuhe. Bei beiden Schuhen merkte ich (v.a. beim Hallenschuh nach dem Sportunterricht), dass die Beschwerden direkt sehr heftig und die Schuhe defintiv nicht optimal waren. Beide Schuhe sind wirklich sehr stabil und fest, gerade im Fersenbereich. Hab dann mal systematisch alle meine Lauf- und Alltagsschuhe durchgeschaut und überall dasselbe Bild: Harte Fersenkappe = schlecht, weiche Fersenkappe = besser. Kurz gegoogelt kam ich dann recht schnell auf die Tipps, die Fersenkappe zu entfernen. Das tat ich dann direkt bei nem alten Paar Adidas Adios (was allerdings auch eher einem Gemetzel glich) und siehe da: Auf Anhieb hatte ich ein mega gutes Laufgefühl und direkt den Eindruck, dass das das Problem war. Ich laufe Mittelfuß mit nem recht kräftigen Fersenabdruck; da dachte ich mir schon immer mal wieder, dass sone Fersenkappe irgendwie meine natürliche Fußbewegung blockiert.

Mit ein bisschen Googeln bin ich dann auf den Cyclone von Topo Athletics (vorher nie gehört) gekommen, einem Schuh, ohne Fersenkappe (die es sonst so gut wie gar nicht auf dem Markt gibt!). Bin jetzt dreimal damit gelaufen, zwar nicht schmerzfrei, aber unfassbar viel besser als mit allen Schuhen vorher. Auch im Alltag bin ich jetzt auf Schuhe ohne Fesrenkappe umgestiegen und merke, wie die Beschwerden täglich besser werden. Neulich hab ich sie nen Tag lang mal gar nicht registriert, ohne sonst irgendwas im Alltag oder Training geändert zu haben.

Ich bin mir also ziemlich sicher, die Lösung gefunden zu haben - die dann letztlich doch mega simpel war. Es schockiert mich deshalb auch umso mehr, dass kein Arzt oder Physio sowas auch nur in Erwägung gezogen hat (ich hab's sogar mal angesprochen; mehr als ein "Hmh" kam dabei nicht rum).

Ich werde mir jetzt noch andere Paar von Topo Athletics zulegen, auch die Nike Free werde ich wieder laufen (hab ich zur Zeit schon im Alltag an). Ein Schuh, mit dem ich früher gute Erfahrungen gemacht hatte, ist der Brooks Ricochet, der im Fersenbereich gut gepolstert ist.

Gerne schreibe ich in ein paar Wochen nochmal, wie die Entwicklung lief und hole den Thread nochmals aus der Versenkung :) . In der Zwischenzeit hoffe ich, dem ein oder anderen vielleicht den entscheidenden Hinweis gegeben haben zu können. Bleibt stabil, vielleicht ist also die vermeintlich einfache Lösung auch die richtige.

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Das kann ich so unterschreiben. Bei mir ist es die Kombination aus Minimalschuhen im Alltag (meistens Groundies) und Altra Laufschuhen (Rivera), die mich nach Jahren beschwerdefrei werden ließen.

Für mich machen das Training der Fußmuskulatur im Alltag und die Freiheit im Zehenraum verbunden mit Nullsprengung den Unterschied.

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Ich hatte auch viele Probleme mit meiner Achillessehne.
Ich habe alle Tipps befolgt.
- Reizstrom...nichts genützt
- Salbe...Voltaren, Pferdesalbe..rausgeworfenes Geld
- Wippen an der Treppe ...ja..n bischen.aber auch nicht der Durchbruch
- Wadenmuskeln stärken..ich mache noch Krafttraining..Kniebeugen..daran solls also nicht liegen...also auch nicht geholfen
- lange Pause..ja..aber nach 2mal Laufen waren die Probleme wieder da
- Geleinlagen..bessert alles etwas..aber auch nicht der Durchbruch

Der Durchbruch war letztendlich ein Gang zum Orthopäden der mir Einlagen mit leichter Erhöhung machte. Das ist nicht nur die Erhöhung, da die Geleinlagen ja auch keine Besserung brachte.
Fazit ist. Ich kann jetzt wieder 10km (sogar mit Erhöhung/Berg) laufen und habe die nächsten Tage danach keine Problem. Für mich waren die Einlagen (hat die Krankenkasse bezahlt) der Stein der Weisen.

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Man sieht, wie diffus das Problem oft ist. Ich war mit flachen Sohlen/Barfußlaufen erfolgreich. Habe mir vorgenommen, dazu Anfang Juli etwas zu schreiben. Dann wäre ich seit einem Jahr beschwerdefrei....

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Ich hatte eher dein Eindruck, dass das Umstellen auf geringe Sprengung und weniger Dämpfung, (dazu Minimalschuhe im Alltag) für Achillessehenprobleme gesorgt hat. War aber eher "Umstellungsprozess", wo durch Mehrbelastung der Waden und Achillessehnen eine kleiner Überbelastung entstanden ist.

Das Ganze hat ca. 1 Jahr gedauert und seit dem hatte ich nie wieder Probleme.

Das oft empfohlene exzentrische Wadentraining hat mir nicht gutgetan. Ich hatte eher das Gefühl die Waden damit noch stärker zu beanspruchen.

Was mir geholfen hat:
- tiefe Massage (mit Golfball) der Wadenmuskeln... dort gab es am betroffenen Bein einen Punkt.... der hat ganz schön geschmerzt... war ein Tipp eines Physios...
- Dehnen der Wadenmuskeln
- Und im Alltag eher mal gedämpfter unterwegs zu sein... Ich habe mir z.b. einen Fersendämpfer in meine vivobarefoots gelegt... das war schon angenehm...

Fazit von mir:
Wenn du schon Achillesprobleme hast, wäre jetzt evtl. der falsche Moment um auf Barfuss-Gedöhns umzusteigen... und wenn nur langsam! Langsamer als z.b. ich das machen konnte.
Nicht falsch verstehen: Auf lange Sicht ist der Umstieg auf wenig Sprengung schon sinnvoll und wird die Waden und Achillessehne stärken!

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Tricody hat geschrieben: Mit ein bisschen Googeln bin ich dann auf den Cyclone von Topo Athletics (vorher nie gehört) gekommen, einem Schuh, ohne Fersenkappe (die es sonst so gut wie gar nicht auf dem Markt gibt!). Bin jetzt dreimal damit gelaufen, zwar nicht schmerzfrei, aber unfassbar viel besser als mit allen Schuhen vorher. Auch im Alltag bin ich jetzt auf Schuhe ohne Fesrenkappe umgestiegen und merke, wie die Beschwerden täglich besser werden. Neulich hab ich sie nen Tag lang mal gar nicht registriert, ohne sonst irgendwas im Alltag oder Training geändert zu haben.
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ach, lese das gerade....
Die Topo's hätte ich dir jetzt auch ans Herz gelegt... Laufe nur noch diese Schuhe... das Gute ist, dass es auch Schuhe gibt die ein bisschen Sprengung haben, wie z.B. der von dir erwähnte Cyclone... War für mich gewöhnusbedürftig, aber mittlerweile auch mein Liebelingsschuh...
Die anderen, auch die Trailschuhe, sind schon echt klasse!
Nutze den MT-2 z.B. als Wanderschuh, oder auch mal im Alltag...
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