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Marathon- ja/ nein? :/

Marathon- ja/ nein? :/

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Hallöchen :)

Ich bin gerade 18 Jahre alt und laufe seit letztem August regelmäßig... mittlerweile 3-4mal die Woche mit ca. 40 Wochenkilometern. Vor August bin ich gar nicht gelaufen!!!!
Also würde ich mal sagen, dass ich immer noch blutige Anfängerin bin... meinen ersten Halbmarathon habe ich am 9. März bzw. den würde ich gerne mitlaufen. Ich habe schon jetzt einen Lauf über 18,99 km in 1:57h (mit Runkeeper gemessen xD) gemacht und habe mich danach echt noch super gefühlt :D

Wäre es denn jetzt auch realistisch auf den Düsseldorf- Marathon am 27. April zu trainieren?
An Motivation fehlt es mir nicht, mittlerweile ist das Laufen bei mir nicht mehr wegzudenken!
Ich will mir noch nicht mal ein Zeitlimit setzen, sondern nur den Marathon nur beenden! ;)

Also wäre das realistisch zu schaffen oder sollte ich mein "Marathon- Debüt" lieber auf den Herbst schieben?

Ich freue mich auf eure Erfahrungen & Tipps!

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FreeYourself hat geschrieben:Wäre es denn jetzt auch realistisch auf den Düsseldorf- Marathon am 27. April zu trainieren?
Realistisch? NEIN!
Sinnvoll: NEIN!
Bescheuert? JA!

Plane deinen ersten Marathon für 2015 ein. Sonst kann es passieren, dass es dein letzter ist und du anschließend die Wartezimmer der Sportärzte bevölkerst. Höchstwahrscheinlich schon vor dem Marathon.

Gruss Tommi

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FreeYourself hat geschrieben:...Wäre es denn jetzt auch realistisch auf den Düsseldorf- Marathon am 27. April zu trainieren?...
Ich war lange nicht mehr hier und stelle fest, die Anfragen sind dieselben geblieben und die Antworten wahrscheinlich auch, die einen sagen HÜ, die anderen HO, also von "mach mal, wird schon" bis "um Himmels willen".

Ich mag nicht so sehr von früher schwärmen, denn was soll schon besser gewesen sein in einer Zeit als es so gut wie keine offenen Volksläufe mit Marathon gab. 10 km war Standard, für 20 km musste man schon weit fahren, für eine Marathon bis in den Schwarzwald. Diese Tatsache führte aber dazu, dass man allgemein einfach zu laufen anfing, um vielleicht irgendwann mal überhaupt an einem Volkslauf teilzunehmen. Insofern war das Training stressfreier als heute, wo Marathon oder mindestens die Hälfte davon schon beim Einstieg auf dem Zettel steht, denn es haben ja schon so viele geschafft und die Erwartungen der Freunde sind groß.

Kurzum: Im ersten Jahr Wettkampf 10 km, im zweiten Jahr 20 km (heute Halb-Marathon) und erst im 3. (dritten) Jahr MARATHON. Da das heutzutage nichts mehr bedeutet, würde ich mich sehr genau fragen, warum es diese Distanz sein MUSS.

Hintergrund: Trotz jugendlichem Überschwang und hoher Motivation sind die Risiken für Verletzungen zu groß, auch solchen mit Folgeschäden durch Überlastung.. "Früher" galt allein das Alter von nur 18 Jahren als für zu jung, warum Frauen ausgeschlossen waren, bleibt rätselhaft.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Okay, dann werde ich erstmal auf kleinere Ziele hinarbeiten :) Deswegen habe ich ja mal gefragt! Ich bin ja noch nicht so lange dabei & da kommt man eben auch auf solche Ideen... aber beim Sportmediziner saß ich bisher noch nicht & habe das auch nicht vor! :)

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Vor hat das niemand, aber es kommt halt leider hin und wieder mal vor. Bei vielen zumindest und das ist keine Schande, man sollte es nur nicht zu lange hinauszögern, wenn es denn soweit ist. Ziele sind durchaus wichtig und sie halten die Motivation aufrecht und ich kann dir versichern, ich hab auch schon nach ein paar Monaten der Lauferei von einem Marathon geträumt. Den Traum hab ich mir nach fast genau 2 Jahren auch erfüllt und habe ihn genossen. Noch dazu bei tollem Wetter in einer wunderschönen Stadt - Wien. Bewahre dir deinen Traum, aber such dir auch Nahziele. Man könnte durchaus meinen, dass du schon locker einen Halbmarathon drauf hast, aber bedenke, du hast dich seit deinem Laufbeginn bis jetzt ganz schön gesteigert. Das kann gut gehen, aber dich auf Dauer auch überlasten. Damit meine ich eher deine Gelenke nebst Sehnen und Bänder. Die Muskeln und die Kondition scheinen bei dir ja schon ganz gut in Form zu sein, der Rest braucht leider länger, um sich anzupassen. Behalte dein Pensum so bei bis zu deinem Halben im März und dann viel Spaß dabei :)

Gruss Tommi

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Hallo FreeYourself :hallo:

befreie Dich selbst von Deinem Gedanken, dieses Jahr einen M. laufen zu wollen.

Mein Vorschlag: Trainiere doch dieses Jahr erstmals überhaupt strukturiert. Nächstes Jahr trainierst Du dann für einen Marathon und überlegst Dir, wo Du 2016 Dein Debüt geben möchtest. Das M-Training wird Dir viele Fragen beantworten, die Du Dir noch gar nicht gestellt hast. Der Marathon läuft ja nicht weg, Deine Motivation evtl. schon. Es ist wie mit Prüfungen jeglicher Art: wenn man gut vorbereitet ist, hat man einfach ein besseres Gefühl.

VG
Jan
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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Ethan hat geschrieben: 2016
:tocktock: ( :wink: )
2025.

Ich hab letztes Jahr erfolgreich 3 Jungs von dem "Marathontraum" befreien können und alle 3 liefen diesen Monat neue PB über 800m. Nun wollen sie nichts anderes machen als rennen, rennen, rennen!

FreeYouself... suche Dir mal einen Leichtathletikverein und lerne erst mal schnell laufen.

Gruß
Rolli

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Herzlich willkommen! :hallo:

Ambitionierte Pläne als bescheuert hinzustellen hat hier ja Tradition. Dies ohne Rückfragen zur sportlichen Vergangenheit zu tun ist wohl unüberlegt. Von 40 WKM zum Marathon braucht sicher nicht jeder 2 Jahre und nicht jeder ist im gleichen Maße von orthopädischen Risiken betroffen. Ein durchtrainierter Ausdauersportler schafft so was mit extrem geringer Vorbereitungszeit...

Bei sehr ambitionierten Zielen ist der Anschluss an eine örtliche Laufgruppe und der Rat eines erfahren Trainers zu empfehlen anderenfalls sollte man sich einfach an längere Strecken langsam herantasten, um die Risiken für Verletzungen zu minimieren. Während ich an dieser Stelle bewußt auf die Angabe eines sinnvollen Starttermins verzichten möchte... unter langsam und sinnvoll verstehe ich 10% Steigerung von max. Distanz und WKM pro Monat. 10% je Woche wie öfters mal erwähnt ist erachte ich über einen etwas längeren Zeitraum unsinnig.

Erst mal viel Spass beim Training auf Deinen ersten HM!

Grüße Matthy

PS: Meinerseits möchte ich nun auch nicht gut gemeinte Ratschläge als bescheuert darstellen. Was hast Du an Sport bisher gemacht? Wie ist es um Deine Fitness bestellt?
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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Rolli hat geschrieben: :tocktock: ( :wink: )
2025.

Ich hab letztes Jahr erfolgreich 3 Jungs von dem "Marathontraum" befreien können und alle 3 liefen diesen Monat neue PB über 800m. Nun wollen sie nichts anderes machen als rennen, rennen, rennen!

FreeYouself... suche Dir mal einen Leichtathletikverein und lerne erst mal schnell laufen.

Gruß
Rolli
Auch wenn ich dir vollinhaltlich Recht gebe, es gibt Ausnahmen!
Ich kenne persönlich einen Läufer der mit 22 über die 100 km 7:13 gelaufen ist...
So mancher Weltklasse Ultraläufer hat ebenfalls bereits in jungen Jahren damit angefangen.

Das nur der Ordnung halber :zwinker5:
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Mhim hat geschrieben:Auch wenn ich dir vollinhaltlich Recht gebe, es gibt Ausnahmen!
Ich kenne persönlich einen Läufer der mit 22 über die 100 km 7:13 gelaufen ist...
So mancher Weltklasse Ultraläufer hat ebenfalls bereits in jungen Jahren damit angefangen.

Das nur der Ordnung halber :zwinker5:
Verstehe... mich beeindruckt aber 1:46 auf 800 und nicht 100km in 4:20er Schnitt.

(es gibt Jung und Alt die 100km laufen können, aber nur junge Leute können schnell 800m rennen)

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M.Skywalker hat geschrieben:...Was hast Du an Sport bisher gemacht? Wie ist es um Deine Fitness bestellt?
Da schreibt sie:
Vor August bin ich gar nicht gelaufen!!!!
Wenn hinter dem Satz VIER Rufzeichen stehen, muss nicht lange nachgefragt werden.

M.Skywalker hat geschrieben:Bei sehr ambitionierten Zielen ist der Anschluss an eine örtliche Laufgruppe und der Rat eines erfahren Trainers zu empfehlen anderenfalls sollte man sich einfach an längere Strecken langsam herantasten, um die Risiken für Verletzungen zu minimieren.
Nur allzu richtig!
... unter langsam und sinnvoll verstehe ich 10% Steigerung von max. Distanz und WKM pro Monat. 10% je Woche wie öfters mal erwähnt ist erachte ich über einen etwas längeren Zeitraum unsinnig.
Wenn etwas öfters oder immer wieder erwähnt wird, muss das nicht richtig sein, aber eine Steigerung 5% bis maximal 10% pro Woche mit jeweils einer Woche Stagnation pro Monat und noch einmal einer längeren Pause (zum Beispiel Winter oder aus anderen Gründen), erscheint mir SEHR sinnvoll. Bei deiner Rechnung bin ich innert 12 Monaten auf sage und schreibe 130 km an einem Stück. Beim Training bestünde (theoretisch) auch das Risiko, mal eben einen Ultra einbauen zu müssen, wenn zwischendurch auch nur leicht geschlampt wurde, die Kilometer pro Monat aber stimmen sollen.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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M.Skywalker hat geschrieben:Dies ohne Rückfragen zur sportlichen Vergangenheit zu tun ist wohl unüberlegt. Von 40 WKM zum Marathon braucht sicher nicht jeder 2 Jahre und nicht jeder ist im gleichen Maße von orthopädischen Risiken betroffen. Ein durchtrainierter Ausdauersportler schafft so was mit extrem geringer Vorbereitungszeit...
Rückfragen? :confused:

Bei diesem Eingangspost erübrigen sich Rückfragen ja wohl ;)
FreeYourself hat geschrieben:Ich bin gerade 18 Jahre alt und laufe seit letztem August regelmäßig... mittlerweile 3-4mal die Woche mit ca. 40 Wochenkilometern. Vor August bin ich gar nicht gelaufen!!!!
Also würde ich mal sagen, dass ich immer noch blutige Anfängerin bin
Vor diesem Hintergrund würde ich mich selbst als bescheuert bezeichnen, würde ich nicht versuchen, sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Sicher, sie kann machen was sie will, ist noch jung und es ist möglich, dass sie das alles ohne orthopädische Schäden übersteht. Es ist ihr Risiko.

in deinem zweiten Absatz schreibst du selbst
M.Skywalker hat geschrieben:Während ich an dieser Stelle bewußt auf die Angabe eines sinnvollen Starttermins verzichten möchte... unter langsam und sinnvoll verstehe ich 10% Steigerung von max. Distanz und WKM pro Monat. 10% je Woche wie öfters mal erwähnt ist erachte ich über einen etwas längeren Zeitraum unsinnig.
Widersprichst du dich da nicht etwas?

Gruss Tommi

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Erstmal würde ich euch recht geben, dass diese Jahr zu früh ist. Aber generell denke ich, dass auch junge Läufer Marathon laufen sollten, wenn sie Lust darauf haben.
Ich selber bin jetzt 19 und habe letztes Jahr meinen ersten Marathon gefinisht und hatte keinerlei Probleme. Ich weiß zwar, dass ich auf Mittelstrecken wahrscheinlich erfolgreicher wäre, aber das reizt mich einfach nicht so wie lange Strecken.
Dazu muss man noch sagen, dass ich seit 10 Jahren im LA-Verein bin und dementsprechend viel Koordination (Lauf-ABC), Stabi und Kräftigung gemacht habe, also gute Voraussetzungen habe.
Wenn du also Marathon laufe willst, dann tu es, aber laufe nicht nur, sondern achte auf auf Technik (Lauf-ABC) und Kraft bzw. Stabilität und lass dir Zeit. An deiner Stelle würde ich erstmal den HM dieses Jahr noch schneller laufen und nächstes Jahr im Frühjahr mal probieren, wie dein Körper mit höheren Belastungen umgeht und wenn das dann gut läuft, im Herbst 2015 einen Marathon laufen.

Gruß
Jaxi
10km:0:38:51h Wittener Abendlauf (Oktober 2014)
HM: 1:26:26h Blumensaatlauf Essen (November 2014)
Marathon: 3:51:22h Novo-Nordisk Gutenberg Marathon Mainz (Mai 2013)

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Rolli hat geschrieben: :tocktock: ( :wink: )
2025.
Wer ist gestorben? :wink:
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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M.Skywalker hat geschrieben:Ambitionierte Pläne als bescheuert hinzustellen hat hier ja Tradition.
42km zu Fuß zurücklegen zu wollen, ist ambitioniert?

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Jaxi hat geschrieben:Erstmal würde ich euch recht geben, dass diese Jahr zu früh ist. Aber generell denke ich, dass auch junge Läufer Marathon laufen sollten, wenn sie Lust darauf haben.
Schon klar, Du hast einige Sachen getestet und Deine Strecke gefunden und das ist gut so.

Leider, in 90% der Fälle, fängt ein Junge Mann/Frau mit einem 50-jährigen Nachbar / Bekannten / Onkel an, der nichts anderes kennt, als durch die Gegend zu joggen. Er erzählt dauerhaft wie sich ein Marathon in 4 Stunden toll anfühlt. Dabei fangen seine Augen zu glänzen, wenn er als "Betreuer" so ein jungen Mann/Frau Richtung 3:30 "trainieren" kann, was er nie erreichen konnte......... Toll :klatsch:

Verein beitreten, dies und das versuchen, und dann eigene Ziele unter Betreuung eines Trainers erreichen. Ob 400m / 1500m / 10km oder Marathon ist dabei egal, und glaub mir, der Marathon wird selten dabei sein.

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Rolli hat geschrieben:FreeYouself... suche Dir mal einen Leichtathletikverein und lerne erst mal schnell laufen.
+1. Lerne erstmal laufen, sonst endest du als joggende Mutti - wie ich als joggender Papi.
Jaxi hat geschrieben:Ich selber bin jetzt 19 und habe letztes Jahr meinen ersten Marathon gefinisht und hatte keinerlei Probleme.

Dazu muss man noch sagen, dass ich seit 10 Jahren im LA-Verein bin und dementsprechend viel Koordination (Lauf-ABC), Stabi und Kräftigung gemacht habe, also gute Voraussetzungen habe.

10km: 0:42:49h Brückenlauf Gossfelden (August 2013)
HM: 1:37:22h Burgwaldmarathon (August 2013)
Marathon: 3:51:22h Novo-Nordisk Gutenberg Marathon Mainz (Mai 2013)
Sorry, aber das ist für mich ein abschreckendes Beispiel eines 19-jährigen aus der Leichtathletik. Wie schnell läufst du denn die 1000 m?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Jaxi hat geschrieben:.
Ich selber bin jetzt 19 und habe letztes Jahr meinen ersten Marathon gefinisht und hatte keinerlei Probleme. Ich weiß zwar, dass ich auf Mittelstrecken wahrscheinlich erfolgreicher wäre, aber das reizt mich einfach nicht so wie lange Strecken.
Dazu muss man noch sagen, dass ich seit 10 Jahren im LA-Verein bin und dementsprechend viel Koordination (Lauf-ABC), Stabi und Kräftigung gemacht habe, also gute Voraussetzungen habe.

Mal ganz ehrlich? Für 10 Jahre LA Training und Dein Alter bist Du sehr langsam.

Sig Jaxi:
10km: 0:42:49h Brückenlauf Gossfelden (August 2013)
HM: 1:37:22h Burgwaldmarathon (August 2013)
Marathon: 3:51:22h Novo-Nordisk Gutenberg Marathon Mainz (Mai 2013)

Nachtrag: Mist, das hätte ich mir auch schenken können. D-Bus war schneller

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Hör nicht auf die Stoppuhr Schwätzer hier FreeYourself!
Das Erreichen von Zielen beim Laufen ist abhängig von Talent, Motivation und Fleiß. Klar hast du noch nicht lange trainiert, aber das sagt nicht unbedingt was aus.
Niemand sagt, dass du deinen ersten Marathon gleich < 4h laufen musst. Sammel einfach deine Erfahrungen und mach dir 'ne schöne Zeit beim Laufen.

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Yin hat geschrieben: Niemand sagt, dass du deinen ersten Marathon gleich < 4h laufen musst.
Ich sagt das!

Der Rest ist Unsinn und als Ziel für Damen/Herren mittleren Alters als erstrebenswert.

Und bitte nicht auf die 68er Leistungsbremser hören, die sich den Schreibtisch mit einer Finischer-Urkunde schmücken wollen.

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FreeYourself hat geschrieben:... laufe seit letztem August regelmäßig...Also würde ich mal sagen, dass ich immer noch blutige Anfängerin bin... meinen ersten Halbmarathon habe ich am 9. März bzw. den würde ich gerne mitlaufen.
Wäre es denn jetzt auch realistisch auf den Düsseldorf- Marathon am 27. April zu trainieren?...
Also wäre das realistisch zu schaffen oder sollte ich mein "Marathon- Debüt" lieber auf den Herbst schieben?
Hallo FreeYourself,

deine Jugend und offensichtlich hohe Motivation gepaart mit einigermaßen Ausdauertalent haben dich binnen weniger Monate so weit gebracht, dass du nun immerhin an der Schwelle zum Halbmarathon stehst. Und wie es scheint, wirst du den am 9. März in einem Tempo laufen können, das dich mit einer Zeit von nur knapp über zwei Stunden ins Ziel bringen wird. Ich will jetzt nicht unken und einfach mal davon ausgehen, dass diese Unternehmung gut für dich ausgehen wird. Gut vor allem im Sinne von "verletzungs- und beschwerdefrei".

Doch um das klar zu sagen: Hättest du vor ein paar Wochen angefragt, ob du im Frühjahr 2014 einen Halbmarathon anpeilen sollst, dann hätte ich dir damals von diesem Ziel abgeraten und empfohlen erst einmal einen 10km-Lauf zu absolvieren, dann vielleicht noch einen und deine Zeit zu verbessern. Und zwar nicht, weil ich unterstellt hätte, dass du keine 21 km weit im Frühjahr würdest laufen können. Nicht alles was man als (talentierter nicht von Handicaps gebremster) Einsteiger von der Ausdauer her in den ersten Monaten erreichen kann, sollte man sich tatsächlich auch antrainieren! Der Grund dafür ist, dass man seinem Körper Gelegenheit geben muss, die ständig wachsende Leistung auch von den Sehnen, Gelenken und dem Knochengerüst her zu verkraften. Wenn man in einen Kleinwagen unvermittelt einen Porschemotor einbaut und einfach losbrettert, nicht zuvor dafür sorgt, dass die tragenden Elemente der Karosserie verstärkt werden, dann wird es die Karre irgendwann zerreißen ... Der Vergleich hinkt und übertreibt. Natürlich. Er soll dir auch nur verdeutlichen, worauf ich raus will.

Vollends vermessen wäre nun, dem Halbmarathon binnen weniger Wochen gleich einen Marathon folgen zu lassen. Du kannst das nicht wissen aber - nur mal so dahin gesagt: Ein Marathon ist weit mehr als einfach "nur" zwei Halbmarathons. Ein Marathon ist nicht einfach nur die doppelte Menge an zu laufenden Kilometern. Nicht nur doppelte Quantität, es besteht auch Qualitätsunterschied. Worin der besteht, wirst du dereinst erfahren, wenn du auf einen Marathon trainierst.

Vom Marathon (-training) rate ich dir nicht nur wegen der fehlenden orthopädischen Voraussetzungen ab, sondern auch, weil das Training für eine Distanz von 42 km in dieser verbleibenden kurzen Zeit in deiner speziellen Situation nicht zu schaffen ist. In diesem Zusammenhang ist es erst einmal egal, ob du nur "Ankommen" willst oder unter vier Stunden bleiben. 42 km wollen gelaufen sein. Wenn du unter "Ankommen" auch einreihst die letzten 10 bis 15 km zu gehen, dann mag es möglich sein, das ist dann aber kein gelaufener Marathon, sondern ein gegangener ...

Und nun zur ganzen Härte des Schicksals von Menschen, die davon träumen einen Marathon zu laufen. Oder für solche wie dich, bei denen der Traum durch grenzenlose Naivität ersetzt zu werden scheint :zwinker5: : Alle Fachleute - das sind Menschen, die von einer Sache wirklich etwas verstehen, im Falle des Marathons erfahrene Läufer, Trainer, Mediziner, Physiotherapeuten, die Läufer betreuen -, also alle diese Fachleute werden dir mehr oder weniger übereinstimmend sagen, dass man mindestens 1,5 bis 2 Jahre Lauferfahrung ohne längere Trainingsunterbrechungen haben sollte, bevor man sich an ein Marathontraining wagt. Ans Training wohlgemerkt, nicht den Marathon selbst. Ein spezifisch auf einen Marathon ausgerichtetes Training dauert in etwa 12 Wochen.

Mithin ist auch ein Marathontermin im Herbst eine gewagte Sache. Den Grund für ein erhöhtes Risiko habe ich oben schon erläutert. Es dauert Monate, bevor dein Körper die schlecht bis gar nicht durchbluteten und deshalb verzögert mit Nährstoffen versorgten Sehnen und Gelenke so verstärkt hat, dass dir Trainingsdistanzen jenseits 25 km und die Gesamtbelastung eines Marathontrainings nichts mehr anhaben können (wahrscheinlich nichts mehr anhaben können, ein Restrisiko sich zu verletzen besteht immer). Die meisten Laufverletzungen bestehen aus Kniebeschwerden, zweit häufigste Ursache für den Besuch einer Arztpraxis sind Blessuren der Achillessehnen. Ein Gelenk führt die Verletzungshitliste an und eine Sehne (nebenbei die wichtigste Sehne für den Läufer überhaupt, erringt die Silbermedaille. Das ist kein Zufall. Aber man muss auch nicht zwangsläufig zum Personenkreis gehören, der Blessuren aus dieser Hitliste kennen lernt. Man braucht nur jeweils dem zu folgen, was bekannt ist. Zumal dann, wenn es einem jemand sagt.

Meine Empfehlung: Freu dich auf den Düsseldorf Marathon. Aber 2015 und nicht in diesem Jahr. Bis dahin wirst genug Lauferfahrung haben und einen ausreichend konditionierten Bewegungsapparat.

Wünsche dir alles Gute und den Mut zu den richtigen Entscheidungen :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Wow... eure Resonanz ist ja wirklich der Wahnsinn!
Ich hätte ehrlich gesagt vielleicht auf 2-3 Antworten gehofft, aber das mir hier jetzt so viele Leute schreiben, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.

Erstmal schon danke, dass ihr mir alle geantwortet habt.
Ich habe es mir jetzt wirklich anders überlegt und werde den Marathon noch nicht machen! Sondern den Marathon am 27. April aus der Zuschauerperspektive analysieren ;)


Auf die Marathonidee war ich auch erst durch diesen Artikel hier gekommen:

Held oder Verrückter?: Marathon ohne Training - FIT FOR FUN

(kombiniert mit einem dieser schicken Trainingsplanentwürfe)
Marathon Trainingsplan: Lauf-Trainingspläne für jedes Marathon-Zeitziel - RUNNER’S WORLD

Klar, dort heißt es schon, dass man auch ziemlich verrückt dafür sein muss. Aber ich hatte ja vor zu trainieren und war das letzte halbe Jahr auch nicht untätig :)
Zudem finde ich, dass man durch solche Artikel und die Online- Trainingspläne ziemlich schnell das Bild vermittel bekommt, dass man mit einem 3- monatigen Training den Marathon schafft.
SO bin ich darauf gekommen. Ich habe mir schon etwas dabei gedacht, auch wenn es wohl nur ziemlich bescheuert klang, haha. :D

Ich möchte mir jetzt durch das Laufen auch keine gesundheitlichen Schäden zufügen.
Nun wie wäre es denn sinnvoll weiterzulaufen, um auch einen Trainingserfolg zu haben?
Oder was kann/ sollte ich mir als nächstes Ziel setzen... ich bin gerade ziemlich ratlos, wie ich weiterlaufen soll. Ich habe mir anscheinend schon mit den 21km zu viel vorgenommen und ziemlich falsch trainiert, obwohl ich darauf geachtet habe mich langsam zu steigern.
Bei mir lief das alles so auf Grundlage: Solange ich mich beim Laufen wohl fühle, kann ich ja wohl kaum alles falsch machen. Naja, anscheinend schon :P Aber man kann nun mal nicht alles wissen :)

Nochmal danke für eure Antworten und wohl die Sicherung meiner Gesundheit,
FreeYourself

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FreeYourself hat geschrieben:Zudem finde ich, dass man durch solche Artikel und die Online- Trainingspläne ziemlich schnell das Bild vermittel bekommt, dass man mit einem 3- monatigen Training den Marathon schafft.
Na klar geht das oft. Manche schaffen das auch ohne Training. Mir, und anscheinend auch anderen, ging es aber darum, dass du aufgrund deines jungen Alters durchaus eine ordentliche Läuferin werden könntest, und nicht eine Marathonbeenderin.

Siehe
Rolli hat geschrieben:Der Rest ist Unsinn und als Ziel für Damen/Herren mittleren Alters als erstrebenswert.

Und bitte nicht auf die 68er Leistungsbremser hören, die sich den Schreibtisch mit einer Finischer-Urkunde schmücken wollen.
FreeYourself hat geschrieben:Nun wie wäre es denn sinnvoll weiterzulaufen, um auch einen Trainingserfolg zu haben?
Oder was kann/ sollte ich mir als nächstes Ziel setzen...
Geh ins Verein, lern das Laufen mit Technik-, Koordinations- und Kraftübungen und Intervalltraining mit Gleichgesinnten und -altrigen, anstatt 20 km im Lauftreff mit den mehr als doppelt so alten Muttis und Papis zu schlören.
Die Erfolge holst du dir dann mit immer schneller werdenden Zeiten über verschiedene Strecken bis hin zu 10000 m / 10 km.
Meinetwegen Nahziel 5 km in 24 min; erstes Fernziel 5 km in 19:45.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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FreeYourself hat geschrieben:Auf die Marathonidee war ich auch erst durch diesen Artikel hier gekommen:

Held oder Verrückter?: Marathon ohne Training - FIT FOR FUN
Da sieht man mal wieder, was solche Zeitschriften anrichten können. :klatsch:
FreeYourself hat geschrieben:Bei mir lief das alles so auf Grundlage: Solange ich mich beim Laufen wohl fühle, kann ich ja wohl kaum alles falsch machen. Naja, anscheinend schon :P Aber man kann nun mal nicht alles wissen :)
Das fatale an vielen Überlastungsverletzungen ist, dass es eine Weile braucht, eh diese sich zeigen. Man fühlt sich noch wohl und hat keine Schmerzen, aber an der betreffenden Stelle "arbeitet" es schon.
D-Bus hat geschrieben:Geh ins Verein, lern das Laufen mit Technik-, Koordinations- und Kraftübungen und Intervalltraining mit Gleichgesinnten und -altrigen, anstatt 20 km im Lauftreff mit den mehr als doppelt so alten Muttis und Papis zu schlören.
Die Erfolge holst du dir dann mit immer schneller werdenden Zeiten über verschiedene Strecken bis hin zu 10000 m / 10 km.
Meinetwegen Nahziel 5 km in 24 min; erstes Fernziel 5 km in 19:45.
+1

Gruss Tommi

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Wenn du seit August läufst und schon ne Weile auf 40 Wkm bist und dich keine Zipperlein plagen, seh ich für den Marathon eigentlich kein großes Problem. Du musst halt überlegen, ob es nicht klüger wäre auf den Unterdistanzen noch Erfahrung zu sammeln. Mir persönlich hat es für 2 schlecht vorbereitete (wegen orthopädischen Zipperlein) Marathons gut getan 2 Jahre Wettkampferfahrung zu sammeln, bevor ich mich an den ersten Marathon gewagt habe. Ich seh zwar jetzt keine große Gefahr, wenn du z.b. in Frankfurt mitlaufen willst. Der findet im Oktober statt. Wenn man zwischendurch merkt, dass Zipperlein dazu kommen und man die Wkm nicht halten kann oder gar aussetzen muss, kann man das Ziel ja noch verschieben auf nächstes Jahr. Der Grund, warum ich dir vom Marathon abraten würde, ist eigentlich nur: Fang nicht mit den großen Dingern an, wenn du die kleinen noch nicht gemacht hast. Ich hatte nach 1 Jahre Training erst den ersten Wettkampf überhaupt (ein 10 Kilometerlauf).

Tu was du für richtig hälst und lass dich nicht so verrückt machen. Ein Marathonlauf wird hier gerne als fast unüberwindbare Hürde dargestellt, auf die man sich ein halbes Leben vorbereiten soll. :) Das ist natürlich nicht so.

Aber lass dir eins gesagt sein: Der Marathon läuft dir net weg. Es ist also keine Eile geboten :)

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Ich finde, dass man nicht gleich in einen Verein muss. Man kann auch gut erst einmal ein Jahr lang für sich laufen und Ausdauer aufbauen. Danach kann man immer noch entscheiden, worauf man Lust hat.

Auch muss man gerade als junger Mensch nicht gleich Angst vor Verletzungen haben. Distanzen bis Halbmarathon sind gut auch mit einem kurzen Aufbau zu bewältigen.

Trotzdem würde auch ich empfehlen, auch mal kürzere Wettkämpfe zu machen und sich dabei die Seele aus dem Leid zu rennen. Einfach, um zu sehen, was geht, und um herauszufinden, ob einem das nicht vielleicht auch Spaß macht, vielleicht sogar mehr als die längeren Distanzen. Denn eines ist klar: Irgendwie einen Marathon zu laufen, ist keine große Leistung. Die eigenen Zeiten zu verbessern kann auf jeder Distanz ein beliebig anspruchsvolles Ziel sein.

Gruß

Carsten

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Rolli hat geschrieben: Verein beitreten, dies und das versuchen, und dann eigene Ziele unter Betreuung eines Trainers erreichen. Ob 400m / 1500m / 10km oder Marathon ist dabei egal, und glaub mir, der Marathon wird selten dabei sein.
Wer sagt, dass die TE gut genug für einen Verein ist und wer sagt, dass sie überhaupt Interesse daran hat, sich von einem Trainer betreuen zu lassen, der mit mit großer Wahrscheinlichkeit (wenn sie denn ein lohnendes Objekt ist) nicht ihre, sondern *seine* Ziele erreichen will? Wer sagt, dass sie Interesse daran hat, möglichst schnell 800 m zu laufen? Vielleicht *will* sie ja um die Worte von D-Bus zu benutzen eine joggende Mama werden?

Was ich sagen will: ich denke nicht, dass jemand nur weil er eine Sache bereits in jungen Jahren beginnt dazu verpflichtet ist, hohe Ziele zu haben. Achtzehnjährige haben m.E. genauso Anspruch auf ein Hobby wie Fünfzigjährige. Natürlich ist es nicht falsch, jemand auf seine Möglichkeiten hinzuweisen, die er jetzt (vielleicht) hat und später nicht mehr. Aber ob er diese Möglichkeiten nutzt, ist seine Sache.

tina

31
Tina, mit Deinem Kredo stimme ich zwar überein, aber es gibt durchaus auch Vereine, in denen man sich um jeden kümmert. Dein Bild ist da etwas schief.

Gruß

Carsten

32
CarstenS hat geschrieben: , aber es gibt durchaus auch Vereine, in denen man sich um jeden kümmert.
Das stimmt.
Dein Bild ist da etwas schief.
Nicht unbedingt mein Bild von Vereinen, höchstens meine Interpretation von dem was Rolli unter einem Verein bzw. der Betreuung durch einen Trainer versteht.

tina

33
TinaS hat geschrieben:Wer sagt, dass die TE gut genug für einen Verein ist
Tina, das ist nicht das erste mal, wo Du Dich ablehnend gegenüber Vereinssport äußerst. Das zeigt, dass Du von der Materie einfach keine Ahnung hast.
Ein Leichtathletikverein ist kein elitäres Gebilde, die nur den "guten" oder "sehr guten" Talenten vorbehalten ist. Jeder der gerade mal 3km durchjoggen kann wird dort gerne gesehen und beachtet. Natürlich widmet der Trainer nicht so viel Aufmerksamkeit den Neulingen und er testet erstmal, ob die Wille zum Training zuerst da ist, trotzdem wird keiner (KEINER!) stehen gelassen.
Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und es werden nicht Trainers "SEINE" Ziel verfolgt. Das ist einfach Unsinn und Beleidigung für alle sich angegierten Trainer im Verein, die viel Zeit und Geld (ja, sehr viel Geld) ins sportliche Ausbildung der Schützlinge investieren. Man Zeigt nur unterschiedlichen Wegen und Möglichkeiten auf. Testet dies und das und erstellt zusammen mit dem Athleten sinnvolle Ziele.
Hier wird keiner zu einer Strecke/Disziplin gezwungen!
Wer wird hier verpflichtet? Wo verpflichtet? Zu was verpflichtet?

Im Verein treffen sich einfach junge Läute, die Spaß am Sport haben. Sie werden dabei durch einen Trainer unterstützt und mit qualifizierten Ratschlägen zu Erfolgen oder einfach nur gesunden Sport begleitet.

Und Lauftreff... Leider ist ein Lauftreff mit Leuten gefühlt, die versuchen ihre Unwissenheit zu vermehren. Und gerade dort werden junge Leute mit falschen Vorstellungen der Mamis und Papis in mittleren Jahren auf den, für die Kinder ungeeigneten Strecken, verschließen.

Ich kenne beide Seiten sehr gut und will noch einmal sagen: DU HAST KEINE AHNUNG!

Gruß
Rolli

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TinaS hat geschrieben:Was ich sagen will: ich denke nicht, dass jemand nur weil er eine Sache bereits in jungen Jahren beginnt dazu verpflichtet ist, hohe Ziele zu haben. Achtzehnjährige haben m.E. genauso Anspruch auf ein Hobby wie Fünfzigjährige. Natürlich ist es nicht falsch, jemand auf seine Möglichkeiten hinzuweisen, die er jetzt (vielleicht) hat und später nicht mehr. Aber ob er diese Möglichkeiten nutzt, ist seine Sache.
Zweifelsfrei. Deshalb geben wir hier ja auch keine Befehle, sondern Empfehlungen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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CarstenS hat geschrieben:Ich finde, dass man nicht gleich in einen Verein muss. Man kann auch gut erst einmal ein Jahr lang für sich laufen und Ausdauer aufbauen. Danach kann man immer noch entscheiden, worauf man Lust hat.

Auch muss man gerade als junger Mensch nicht gleich Angst vor Verletzungen haben. Distanzen bis Halbmarathon sind gut auch mit einem kurzen Aufbau zu bewältigen.

Trotzdem würde auch ich empfehlen, auch mal kürzere Wettkämpfe zu machen und sich dabei die Seele aus dem Leid zu rennen. Einfach, um zu sehen, was geht, und um herauszufinden, ob einem das nicht vielleicht auch Spaß macht, vielleicht sogar mehr als die längeren Distanzen. Denn eines ist klar: Irgendwie einen Marathon zu laufen, ist keine große Leistung. Die eigenen Zeiten zu verbessern kann auf jeder Distanz ein beliebig anspruchsvolles Ziel sein.

Gruß

Carsten
Carsten, wo würdest Du Deine Kinder schicken, wenn sie Spanisch lernen wollen? Zu einem Nachbar der "schon" 2x 2 Wochen Urlaub in Spanien gemacht hatte, oder doch lieber zu einem Sprachlehrer, der Spanisch auch kennt?

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Rolli hat geschrieben:Carsten, wo würdest Du Deine Kinder schicken, wenn sie Spanisch lernen wollen? Zu einem Nachbar der "schon" 2x 2 Wochen Urlaub in Spanien gemacht hatte, oder doch lieber zu einem Sprachlehrer, der Spanisch auch kennt?
Ich 'abe gar keine Kinder. Und die OP ist auch keines mehr.

Ich stehe dem Vereinssport ja auch positiv gegenüber, aber Laufen ist einfach, und man kann es auch erst einmal selber beginnen. Ich denke nicht, dass es da etwas gibt, das man mit 18 noch lernen kann, mit 20 aber nicht mehr.

Ich selber bin in einem Verein ohne „richtigen“ Training, in dem aber dennoch ernsthaft trainiert wird. (Wir hatten allerdings schon einmal deutlich bessere Zeiten als im Moment.) Wäre vielleicht mit auch fachkundigerer technischer Anleitung mehr möglich gewesen? Vielleicht.

Das Problem der falschen Vorbilder, das Du beschreibst, sehe ich auf jeden Fall auch. Aber für wichtiger als sofort in einen Verein zu gehen halte ich, sich der Möglichkeit des leistungsorientierten Trainings überhaupt bewusst zu sein. Nicht nur die Joggerbücher zu lesen und erst recht nicht Fit for Fun. Die Gefahr bei dem, was Du schreibst, ist, dass der Eindruck entstehen kann, die Alternativen wären nur Joggen oder ein leistungssportlicher Aufbau im Verein.

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CarstenS hat geschrieben: Aber für wichtiger als sofort in einen Verein zu gehen halte ich, sich der Möglichkeit des leistungsorientierten Trainings überhaupt bewusst zu sein.
Wie gesagt, auf Möglichkeiten hinzuweisen ist nie falsch. Aber glaubt ihr wirklich, dass ein Achtzehnjähriger das nötig hat? Auch wenn ich mich in diesem Alter noch nicht im Geringsten fürs Laufen interessiert habe, wusste ich dass es im Nachbarort einen Verein gibt, in dem Damen meines Alters durchaus auf nationaler Ebene erfolgreich im Crosslauf sind (ok, ich geb zu, das war *keine* Mittelstrecke). Eine Klassenkameradin von mir hat da sogar eine Zeitlang mittrainiert.
Nicht nur die Joggerbücher zu lesen und erst recht nicht Fit for Fun.
Auch da geb ich dir recht.
Die Gefahr bei dem, was Du schreibst, ist, dass der Eindruck entstehen kann, die Alternativen wären nur Joggen oder ein leistungssportlicher Aufbau im Verein.
Bei mir entsteht eher der Eindruck, dass es *keine* Alternative zum Aufbau im Verein gibt bzw. dass alles andere minderwertig ist.

tina

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Rolli hat geschrieben: :tocktock: ( :wink: )
2025.

Ich hab letztes Jahr erfolgreich 3 Jungs von dem "Marathontraum" befreien können und alle 3 liefen diesen Monat neue PB über 800m. Nun wollen sie nichts anderes machen als rennen, rennen, rennen!

FreeYouself... suche Dir mal einen Leichtathletikverein und lerne erst mal schnell laufen.

Gruß
Rolli
Sorry, Rolli, aber bei 19 Km in 1:57 h, auch wenn 18 Jahre jung, fehlt mir der Glaube daran, daß da ein 800 Meter Talent schlummert.

Für Sport im Verein bin ich auch, aber letztlich soll es dem TE Spass machen. Die Frage war ja nicht OB Marathon laufen, sondern WANN. Damit scheint doch schon eine Entscheidung gefallen zu sein, oder?

Keine Ahnung, wann sie ersten Marathon laufen sollte, denn ich habe keine Glaskugel. Letzlich kann man aber wohl anhand der KM und Geschwindigkeit sagen, daß sie einen Marathon in absehbarer Zeit schaffen wird, wenn auch langsam.

Ach ja, mir nötigen 100 KM in 4:20 Min./km schon Respekt ab. Aber auch ich würde der TE dazu raten sich einem Verein anzuschließen. Nicht weil ich an das Mittelstreckentalent glaube, sondern weil es einfach Spass macht im Verein und weil es dort Menschen mit einem "Befähigungsnachweis" gibt. Ein wenig Laufschule kann jedenfalls nicht Schaden, denke ich.

Gruß

Jeannine

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Rolli hat geschrieben:Tina, das ist nicht das erste mal, wo Du Dich ablehnend gegenüber Vereinssport äußerst. Das zeigt, dass Du von der Materie einfach keine Ahnung hast.
Ein Leichtathletikverein ist kein elitäres Gebilde, die nur den "guten" oder "sehr guten" Talenten vorbehalten ist. Jeder der gerade mal 3km durchjoggen kann wird dort gerne gesehen und beachtet. Natürlich widmet der Trainer nicht so viel Aufmerksamkeit den Neulingen und er testet erstmal, ob die Wille zum Training zuerst da ist, trotzdem wird keiner (KEINER!) stehen gelassen.
Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und es werden nicht Trainers "SEINE" Ziel verfolgt. Das ist einfach Unsinn und Beleidigung für alle sich angegierten Trainer im Verein, die viel Zeit und Geld (ja, sehr viel Geld) ins sportliche Ausbildung der Schützlinge investieren. Man Zeigt nur unterschiedlichen Wegen und Möglichkeiten auf. Testet dies und das und erstellt zusammen mit dem Athleten sinnvolle Ziele.
Hier wird keiner zu einer Strecke/Disziplin gezwungen!
Wer wird hier verpflichtet? Wo verpflichtet? Zu was verpflichtet?

Im Verein treffen sich einfach junge Läute, die Spaß am Sport haben. Sie werden dabei durch einen Trainer unterstützt und mit qualifizierten Ratschlägen zu Erfolgen oder einfach nur gesunden Sport begleitet.

Und Lauftreff... Leider ist ein Lauftreff mit Leuten gefühlt, die versuchen ihre Unwissenheit zu vermehren. Und gerade dort werden junge Leute mit falschen Vorstellungen der Mamis und Papis in mittleren Jahren auf den, für die Kinder ungeeigneten Strecken, verschließen.

Ich kenne beide Seiten sehr gut und will noch einmal sagen: DU HAST KEINE AHNUNG!

Gruß
Rolli

Direkt dazu: Ich denke, es gibt socleh und solche Vereine. Bei uns ist es tatsächlich so, dass jeder kommen kann, wie er will und da wird dann auch nich rumgemeckert, wenn jemand selten kommt.
Ich kenne aber auch das Gegenbesispiel von einem anderen Verein bei uns in der Region, in dem die Jugendlichen härter rangenommen werden und zum allergrößten Teil spätestens nach zwei (in der Regel sehr erfolgreichen) Jahren die LA an den Nagel hängen und keine Lust mehr haben.

Mit Sicherheit ist das Training in den zuletzt genannten Vereinen kurzfristig effiktiver und wahrscheinlich unumgänglich, wenn man wirklich ganz nach oben will, aber wer den Sport als reines hobby betreibt und dabei vor allem Spass haben will, ist m.E. in den zuerst genannten Vereinen besser aufgehoben.
10km:0:38:51h Wittener Abendlauf (Oktober 2014)
HM: 1:26:26h Blumensaatlauf Essen (November 2014)
Marathon: 3:51:22h Novo-Nordisk Gutenberg Marathon Mainz (Mai 2013)

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D-Bus hat geschrieben: Sorry, aber das ist für mich ein abschreckendes Beispiel eines 19-jährigen aus der Leichtathletik. Wie schnell läufst du denn die 1000 m?
Das kann ich so jetzt nicht stehenlassen, auch wenn es etwas vom Thema weggeht. 10 Jahre LA heißt NICHT 10 Jahre Ausdauerlaufen. Natürlich gehört zum LA-Training auch das Laufen, aber bei uns geht das i.d.R. nicht über 2km Ein-/Auslaufen und das Sprinten hinaus. Regelmäßig laufen gehe ich etwa seit 3, davor sehr unregelmäßig und wenn, dann ohne irgendeine Idee von Trainingsprinzipien.
Wenn man sich andere Leichtathleten anschaut, dann wird man schnell feststellen, dass es da doch einige gibt, die nicht besonders schnell laufen und das ist ja auch in Ordnung so, schließlich (und ich glaube, das missverstehen hier im Forum einige) besteht die LA neben dem Laufen auch noch aus Springen und Werfen.
Andersherum würde ja auch keiner auf die Idee kommen, Robert Harting oder David Storl als abschreckendes Beispiel der LA zu bezeichnen, weil sie (auf langen Strecken) nicht besonders schnell laufen.
10km:0:38:51h Wittener Abendlauf (Oktober 2014)
HM: 1:26:26h Blumensaatlauf Essen (November 2014)
Marathon: 3:51:22h Novo-Nordisk Gutenberg Marathon Mainz (Mai 2013)

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Jaxi hat geschrieben:Das kann ich so jetzt nicht stehenlassen, auch wenn es etwas vom Thema weggeht. 10 Jahre LA heißt NICHT 10 Jahre Ausdauerlaufen.
Jaxi, vorher schriebst du von 10 Jahren LA-Training mit u.a. viel Lauf-ABC. Da passt ein Marathon in fast vier Stunden schlecht zu. Dass dies Ergebnis wohl gut zum Training passt, deutet m. E. um so mehr darauf hin, dass du auf kürzeren Distanzen viel besser aufgehoben wärest. Das war mit "abschreckendes Beispiel eines 19-jährigen aus der Leichtathletik" gemeint.
Jaxi hat geschrieben:Andersherum würde ja auch keiner auf die Idee kommen, Robert Harting oder David Storl als abschreckendes Beispiel der LA zu bezeichnen, weil sie (auf langen Strecken) nicht besonders schnell laufen.
Ich würde auch Harting und Storl von einem Marathon abraten.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich habe ja nie gesagt, dass ich auf den längeren Distanzen besser aufgehoben bin, es macht mir nur schlicht und einfach mehr Spass, darum mach ich es so und nicht anders. Lauf-ABC ist übrigens in der LA nicht nur fürs Laufen gut, sondern v.a. auch für die Sprungdisziplinen und den Sprint, gehört somit also zu (fast) jeder Einheit.
Und zum zweiten Punkt: Es ging mir nicht darum, wem man vom Marathon abraten sollte, sondern was als "abschreckendes Beispiel (eines 19-jährigen) aus der Leichtathletik" bezeichnet werden kann. Denn warum ich das sein soll, ist mir irgendwie immer noch nicht klar. Falls du dich auf den Fakt beziehst, dass ich lieber kürzere Strecken laufen sollte, wäre das ja geklärt, sonst wäre ich für weitere Erklärungen dankbar.
10km:0:38:51h Wittener Abendlauf (Oktober 2014)
HM: 1:26:26h Blumensaatlauf Essen (November 2014)
Marathon: 3:51:22h Novo-Nordisk Gutenberg Marathon Mainz (Mai 2013)

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Hobbyjoggerin hat geschrieben:Sorry, Rolli, aber bei 19 Km in 1:57 h, auch wenn 18 Jahre jung, fehlt mir der Glaube daran, daß da ein 800 Meter Talent schlummert.

Für Sport im Verein bin ich auch, aber letztlich soll es dem TE Spass machen. Die Frage war ja nicht OB Marathon laufen, sondern WANN. Damit scheint doch schon eine Entscheidung gefallen zu sein, oder?

Keine Ahnung, wann sie ersten Marathon laufen sollte, denn ich habe keine Glaskugel. Letzlich kann man aber wohl anhand der KM und Geschwindigkeit sagen, daß sie einen Marathon in absehbarer Zeit schaffen wird, wenn auch langsam.

Ach ja, mir nötigen 100 KM in 4:20 Min./km schon Respekt ab. Aber auch ich würde der TE dazu raten sich einem Verein anzuschließen. Nicht weil ich an das Mittelstreckentalent glaube, sondern weil es einfach Spass macht im Verein und weil es dort Menschen mit einem "Befähigungsnachweis" gibt. Ein wenig Laufschule kann jedenfalls nicht Schaden, denke ich.

Gruß

Jeannine
Ich hab' auch geschrieben:
Verein beitreten, dies und das versuchen, und dann eigene Ziele unter Betreuung eines Trainers erreichen. Ob 400m / 1500m / 10km oder Marathon ist dabei egal, und glaub mir, der Marathon wird selten dabei sein.
3 von einen Schützlingen habe ich bei einem 10km Volksauf kennen gelernt. Eingeladen, andere Trainingsformen und Strecken gezeigt und sie haben jetzt schon vergessen, dass man 10km Volksläufe laufen kann. Einer rennt 400, der andere 800 und der dritte 3000m. Nicht weil ich das so will ( :tocktock: ). Nein! Nur weil die da am Besten abschneiden und dadurch auch Spaß macht.

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Hobbyjoggerin hat geschrieben:Sorry, Rolli, aber bei 19 Km in 1:57 h, auch wenn 18 Jahre jung, fehlt mir der Glaube daran, daß da ein 800 Meter Talent schlummert.
... es ist nie zu spät.

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Rolli hat geschrieben:... es ist nie zu spät.
Das nenne ich Optimismus.

Ich mag Deine Begeisterung, auch wenn ich in einigen Punkten anderer Meinung bin. Letztlich muss sie selbst wissen was sie machen will. Sie ist alt genug.

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Ich kann dich sooo gut verstehen.
Hab im letzten Frühjahr mit dem Laufen angefangen (bin davor auch noch nie gelaufen) und bin dann nach 5 Monaten
meinen ersten Halbmarathon gelaufen.
Ich wollte auch unbedingt den Marathon - Am besten gleich den ersten Termin nach meinem Halbmarathon-Debüt!
Oder noch besser: Kurzfristig noch ummelden von Halbmarathon auf Marathon.
Alle Warnungen habe ich gekonnt ignoriert und habe nach dem Halbmarathon weiter Vollgas gegeben.
Das Ergebnis: Ich bin seit gut zwei Monaten in Behandlung wegen meinem Läuferknie.
Meine Kondition ist im Eimer und ich habe bei jedem Laufen Schmerzen - Zunächst war nach 3 km (!!!) Schluss, dann nach 5... Inzwischen geht etwas mehr und ich steigere mich langsam - sehr, sehr langsam.
Schön, dass dir das Laufen soviel Spaß macht und dich (so wie mich) das "Virus" gepackt hat :)
...Aber um dir so eine "Zwangspause" zu ersparen: Lauf erst mal den Halbmarathon. Dieses Jahr, vielleicht auch nochmal nächstes Jahr. Und dann nehm dir dein Marathon-Debüt vor.
Glaub mir, man merkt nichts und denkt "Warum sagen alle, ich soll weniger Laufen - Klappt doch!" und von einem auf den anderen Tag geht nichts mehr.

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CarstenS hat geschrieben:.

Ich stehe dem Vereinssport ja auch positiv gegenüber, aber Laufen ist einfach, und man kann es auch erst einmal selber beginnen. Ich denke nicht, dass es da etwas gibt, das man mit 18 noch lernen kann, mit 20 aber nicht mehr.
Die Vorteile einer leichtathletischen Allroundausbildung konnte ich an meiner früheren Lebensgefährtin bewundern. Als Kind/Jugendliche schon im Verein, Bewegungsabläufe springen, laufen und werfen spielerisch gelernt, an Fünfkampf und Sprintwettbewerben teilgenommen. Dann zunächst Spezialisierung auf Läufe bis 400 Meter. Aufgrund von Trainerempfehlung Umstieg auf 800 Meter als Juniorin. Die ist sie dreimal wettkampfmäßig gelaufen (inkl. Gewinn Landesmeistertitel). Danach wg. Studium LA an den Nadel gehängt und 10 Jahre nur noch ein bißchen gejoggt. Dabei lief sie mir über den Weg.... :zwinker5: . Es hatte einige Mühe gekostet, aber ich konnte sie hin und wieder zu Teilnahmen an regionalen, kürzeren Läufen überreden. Mich hat erstaunt, mit wie wenig Trainingsaufwand (kein Plan, keine speziellen Intervalle) sie 5KM (knapp) sub. 20 Minuten laufen konnte. Und der federleichte Laufstil war absolut auffallend zwischend all den Volkslauftrampeln :teufel: . Ihre "Liebe" gehörte aber der Bahn. Wir sind dann rein in einen Verein und sie hat -immer noch ohne großen Aufwand- die 800 Meter sub 2:30 Min. geschafft, in der AK immerhin Platz 2 der Landesbestenliste.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer als junger Mensch sportlichen Ehrgeiz hat, sollte sich laufen nicht selbst beibringen sondern möglichst früh gelehrt bekommen.

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FreeYourself hat geschrieben:Held oder Verrückter?: Marathon ohne Training - FIT FOR FUN

Klar, dort heißt es schon, dass man auch ziemlich verrückt dafür sein muss. Aber ich hatte ja vor zu trainieren und war das letzte halbe Jahr auch nicht untätig :)
Zudem finde ich, dass man durch solche Artikel und die Online- Trainingspläne ziemlich schnell das Bild vermittel bekommt, dass man mit einem 3- monatigen Training den Marathon schafft.

Ich möchte mir jetzt durch das Laufen auch keine gesundheitlichen Schäden zufügen.
Nun wie wäre es denn sinnvoll weiterzulaufen, um auch einen Trainingserfolg zu haben?
Oder was kann/ sollte ich mir als nächstes Ziel setzen... ich bin gerade ziemlich ratlos, wie ich weiterlaufen soll. Ich habe mir anscheinend schon mit den 21km zu viel vorgenommen und ziemlich falsch trainiert, obwohl ich darauf geachtet habe mich langsam zu steigern.
Hallo FreeYourself,

es wird eine Menge dummes Zeuge geschrieben (nicht nur übers Laufen, aber darüber reden wir ja jetzt hier) und für viel Geld in Zeitschriften verkauft. Mal ist es dumm, weil es wirklich inhaltlich hohl und unsinnig ist, dann wieder weil es ohne Wertung der Wichtigkeit für einen Freizeitläufer verkauft wird oder auch - wie in diesem Fall -, weil falsche Begriffe verwendet werden, um etwas zu charakterisieren. Mit fehlenden Voraussetzungen - gleich welcher Art - einen Marathon zu laufen ist nicht verrückt. Man muss nicht den Verstand verloren haben, um dergleichen zu tun. Es ist auch nicht "verrückt" in einem Sinne, wie "verrückt sein" heute oftmals mit positivem Anstrich verwendet wird: Es gilt als cool Ungewöhnliches, Besonderes, etwas, das keiner oder wenige sonst tun, zu unternehmen, um sich als außergewöhnlicher Vogel darzustellen. Es ist chic, zumindest ein bisschen verrückt zu sein.

Wenn jemand einen Marathon ohne oder mit viel zu wenig Training läuft, dann ist das mindestens eine Dummheit und nicht verrückt. Unüberlegt und voller Risiko. Menschen, die Verantwortung für mehr als sich allein tragen, werden dergleichen eher nicht tun. Statt solchem Tun ein Forum und eine reißerische Schlagzeile zu widmen, sollte man lieber über die Risiken aufklären und alle Argumente zusammen tragen, die es für die meisten Menschen als ungeignet erscheinen lassen. Nur weil es 10, 15, 20, 25 ? von hundert Bedenkenlosen ohne (Spät-?) Schäden überstehen, heißt das nicht, dass man den übrigen 30, 40, 50 ? nicht sagen sollte, was ihnen ggf. bevorsteht. Das ist (auch) die Aufgabe von verantworlichem Journalismus. So viel dazu.

Ich verstehe deine Ratlosigkeit, wenn du etwas tust, was dir Spaß macht und das anscheinend bisher ohne negative Folgen geblieben ist, von dem nun manche abraten. Ich kann dir nur nahelegen, deinen Laufumfang pro Woche einstweilen nicht zu steigern. Innerhalb dieses Laufumfanges an höchstens vier Trainingstagen kannst du dich immer noch befriedigend austrainieren. Du brauchst nun nicht unbedingt einen Trainingsplan, selbst wenn du diesen Halbmarathon (im März war das oder?) laufen willst. Teil dir deinen Kilometervorrat, mit dem dein Körper derzeit zurecht zu kommen scheint (du schriebst, wenn ich es recht im Kopf habe von 40 km), folgendermaßen ein:
  • 1 Lauf sehr langsam und lang (ca. 12, 13, 14 km) in Richtung Halbmarathon von der Länge her gesteigert, bis etwa 16, 17 km
  • 1 Lauf mit Tempoeinlagen (das kann ein langes Stück 4, 5, 6 km sein, mit konstant erhöhtem Tempo, oder auch im Gelände ein Fahrtspiel. Wenn du nicht weißt was das ist einfach fragen)
  • 2 Läufe mittelweit und gegenüber dem langen Lauf mit "etwas" erhöhtem Tempo
  • Jede dritte Woche lässt du einen Trainingstag weg (dann also nur 3 Läufe), am besten verzichtest du auf einen der mittellangen Läufe. Diese Woche dient der Regeneration.
Ich bin sicher, dass du den Halbmarathon "von der Luft" und der Kraft her ohne Schwierigkeiten wirst laufen können. Danach solltest du zwei Wochen bei stark reduziertem Pensum und ganz ohne Tempo regenerieren. Hinter den zwei Regenerationswochen, kannst dann vielleicht mal einen Trainingsplan ausprobieren. Wie wäre es sich einen 10km-Lauf in deiner Nähe zu suchen und für diesen Lauf zu trainieren. Du wirst zu jenem Zeitpunkt anhand von Trainingsleistungen sicher eine Vorstellung davon haben, welche Zielzeit dich fordern könnte. Such dir einen entsprechenden Plan im Netz. Solltest du unsicher sein, was realistisch ist, frage einfach hier im Forum.

Noch einmal: Das Wichtigste scheint mir derzeit zu sein, dass du deinen Wochenumfang nicht weiter erhöhst. Sinn ist, dass dein Körper Zeit erhält den Bewegungapparat zu "härten".

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Jaxi hat geschrieben:Es ging mir nicht darum, wem man vom Marathon abraten sollte, sondern was als "abschreckendes Beispiel (eines 19-jährigen) aus der Leichtathletik" bezeichnet werden kann. Denn warum ich das sein soll, ist mir irgendwie immer noch nicht klar. Falls du dich auf den Fakt beziehst, dass ich lieber kürzere Strecken laufen sollte, wäre das ja geklärt
Genau. Wenn ich als Hobbyjogger nächste Woche beim 100 m-WK mit 23 sek. in der Vorrunde ausscheiden würde, würde ich das als abschreckendes Beispiel eines Langstrecklers sehen.

Trotzdem könnten mir das die Foristen nicht verbieten. ;-)
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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bones hat geschrieben: Sig Jaxi:
10km: 0:42:49h Brückenlauf Gossfelden (August 2013)
HM: 1:37:22h Burgwaldmarathon (August 2013)
Marathon: 3:51:22h Novo-Nordisk Gutenberg Marathon Mainz (Mai 2013)

r
Mein Gott............. :klatsch: so was hab ich mit weit über 50 gelaufen....... :klatsch:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
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