Banner

2014: eine ostfriesische Odyssee

51
Moin.

Ich bin vorsichtig optimistisch, dass die ostfriesische Odyssee fortgesetzt werden kann. Nachdem ich das ganze WE unterwegs war und die Tage viel arbeiten durfte, habe ich Sa/So nur etwas Kraft/Stabi gemacht und Mo/Di gar nix. Die Zeit hätte ich zwar gehabt, aber der Fuß zwickte noch und auf Rad hatte ich irgendwie keinen Bock. Gestern bin ich dann mal losgetöffelt und war überraschend schmerzfrei. Ganz locker ohne Uhr; ne gute Stunde. Hatte ganz widerliche Beine zu Beginn, später wurde es etwas besser.

Heute habe ich mir zwei Paar neue Schuhe gegönnt und bin anschließend bei herrlichem Wetter gut 15 km gleichmäßig in 4:34 gelaufen. Zwickte etwas zu Beginn, wurde aber zunehmend besser. Ich habe zwar noch etwas gemerkt, aber es weder ein Zwicken noch Schmerz. Eher ein leichtes Ziehen. Nach dem Lauf habe ich nichts gemerkt. Mein Ernährung war die letzten nicht so dolle, dafür gab es gerade Emder Matjes mit Bratkartoffeln.

Schauen wir mal.

P.S. Gestern war ich bei unserem 3000m Bahneröffnungslauf. Ziemlich windig. Der Sieg ging mit 10:02 an meinen Trainingspartner. Die Elite nahm nicht teil.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

52
Viel zu berichten gibt es nicht. Indes bin ich guter Hoffnung, auch wenn ich nicht schwanger bin. Nach meiner Zwangspause war es mir nun möglich, sechs Tage am Stück zu laufen. Die sahen wie folgt aus:

Mi: 65' ohne Uhr
Do:15 @ 4:34 (gleichmäßig)
Fr: 11,68 @ 5:06 / 60' Kraft/Satbi
Sa:12,5 mit 5x 200m (34/35) und 4x400m (73/74)
So:14,48 @ 5:17 / 60' Zirkeltraining
Mo:16,14 @ 4:34
Di: /

>80 km hintereinander – da will ich nicht meckern. Heute Morgen wollte ich ganz früh laufen gehen, aber ich habe es gelassen. Das Fleisch war schwach. Gönne mir einen Tag Ruhe, da ich am WE wenig geschlafen habe. Samstagabend wurde es spät, der nächste Tag war komplett verplant. Allerdings wollte ich Sonntag unbedingt laufen, deshalb bin ich morgens schon um 6 Uhr völlig schlaftrunken los. Richtig wach wurde ich erst später in der Kirche, als das erste zu singende Lied angekündigt wurde: Morning Has Broken.

Wo bin ich denn hier gelandet? Cat Stevens alias Yusuf Islam hat es doch glatt ins offizielle Evangelische Gesangbuch geschafft. Na ja.Mehr oder weniger, wie ich anschließend feststellen sollte. Aber wach war ich auf jeden Fall. Als unser Gesang verstummte, holte der Pastor einen Lindt-Schokohasen hinter seinem Pult hervor. Ein nicht vorhandenes Raunen nahm der Pastor zum Anlass, uns umgehend zu beschwichtigen: Nein, wir hätten uns nicht im Kalender geirrt.

Und obwohl er eine ausgesprochene Schwäche für Süßigkeiten hätte, würde er diesen Schokohasen nicht vor unseren Augen verspeisen. Den Hasen hochhaltend legte er eine Pause ein. Sein Blick wanderte durch die spärlich besetzten Reihen. Die Luft war zum Zerreißen gespannt. Plötzlich, mit einer beherzten Drehung nach rechts, wandte er sich dem Organisten zu: Dieser Hase sei zum Zeichen des Dankes, weil er so kurzfristig für den Stammorganisten eingesprungen sei, der leider erkrankte. Der Empfänger des Hasens bekam von alledem leider nichts mit. Der Blick des älteren Herrn beharrte – voller Konzentration – auf der Orgel.

„Wer seine Hand an den Pflug legt und schaut zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes“, fuhr der Pastor fort, nachdem der Hase wieder unter dem Pult verschwand. Die anschließende Interpretation des Pastors regte mich zum Nachdenken an, während ich so allerlei sang.

Den Vergleich des Propheten Elia mit Osama Bin Laden fand ich sehr gewagt, auch wenn der Pastor ergänzte, dass letztgenannter nicht annähernd so interessant gewesen sei. Meiner Meinung nach hätte Elias hochinteressante Geschichte dieses Aufhängers nicht bedurft. Gut vorgetragen wurde sie aber allemal.

Hmm. Irgendwie bin ich vom Thema abgekommen. Nach der Kirche ging ich mit meinem Onkel und meiner Tante Fisch essen. Mein Onkel, der noch nie in seinem Leben selbst Sport getrieben hat, aber – seit er Rentner ist – wirklich jede Sportveranstaltung im Fernsehen verfolgt, hat mal irgendwo gehört, dass gute Läufer die 10 km in 35 Minuten laufen. Sollte ich das irgendwann mal schaffen, hätte er eine Belohnung für mich (als ob ich diesen Anreiz benötigen würde). Nachdem er sich akribisch meine WK-Termine notiert hatte, gab er mir noch einen weisen Rat mit auf den Weg: „Jan, Du wirst nicht jünger!“ Wo er Recht hat, hat er Recht. Gewusst habe ich es allerdings schon vorher.

To be continued
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

54
JensR hat geschrieben: :zwinker2: und das machst du alles freiwillig?! :wink:
Dafür zahle ich ja immerhin jeden Monat :nick:
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

56
JensR hat geschrieben:ach eins von den Abos wo man schwer rauskommt was :zwinker2:
Die leben doch von den Karteileichen :wink: Ich bekomme auch regelmäßig Post...in Form von Spendenaufrufen
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)
Antworten

Zurück zu „Tagebücher / Blogs rund ums Laufen“