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Zufrieden mit dem Debut - Koblenz City Triathlon 04.05.2014

Zufrieden mit dem Debut - Koblenz City Triathlon 04.05.2014

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Seit einigen Jahren bewege ich mich im Laufsport, für den Triathlon habe ich auch bereits lange Bewunderung aufgebracht. Selbst getraut habe ich es mich als miserabeler Schwimmer und mit Rad-Erfahrung gegen Null aber lange Zeit nicht. Außerdem hatte ich Angst, durch das zusätzliche Rad- und Schwimmtraining nicht weiter neue Lauf-PBs jagen zu können.

Die Bewunderung und Faszination wurde größer und größer und die Berichte und Feedbacks eines lieben (leider) ehemaligen Kollegen haben mich zusätzlich animiert. Letztes Jahr dann also ein gebrauchtes Rennrad gekauft und im nicht mehr ganz jugendfrischen Alter einen Kraulkurs gemacht. Mühsam war es - und ist es immer noch - diese Technik drauf zu bekommen. Anfangs tat ich mich da schwer und habe das eigentlich schon für 2013 geplante Debut auf 2014 verschoben um weiter am Schwimmen zu arbeiten. Das lief so nebenher nebem dem Laufen und Rad habe ich fast gänzlich sein gelassen.

Für den heutigen Sonntag hatte ich mir dann das Debut vorgenommen beim Koblenz City Triathlon über die Sprintdistanz (500-20-5). In Vorbereitung dessen zum 01.01.2014 in die Schwimmabteilung des örtlichen Sportvereins eingetreten und neben dem wöchentlich einmaligen Vereinstraining versucht, mindestens eine, besser zwei Schwimmeinheiten / Woche zu machen. Rollentraining über den Winter? :peinlich: Nö.
Rennrad dann erstmals im März ausgepackt und seitdem paarmal gefahren. Dabei gemerkt, dass es Spaß macht aber was ganz anderes als Laufen und alles andere als ein Selbstläufer.

Will die, die auf einen Rennbericht warten auch nicht länger warten lassen und zum wesentlichen kommen:

Raceday T-1:

Gewissenhaft gestern eine Checkliste abgearbeitet, Tasche gepackt, im Kopf alles X-mal durchgegangen. Alles parat gelegt, den ganzen Tag über kaum was anderes im Kopf gehabt. Recht früh vor dem Fernseher eingeschlafen. Als ich dann wach wurde, den Ferseher ausmachte und von der Couch zum Bett ging wollte ich der Aufregung wegen dann doch nicht so recht wieder einschlafen.

Raceday:

Wecker klingelt früh. Fertig gepackte Tasche und Rad geschnappt, ab zum Bahnhof, Anreise per Zug. Ist am einfachsten, da ich ein kleines Auto habe in welches das Rad nicht passen würde. Außerdem ist es stressfrei, der Bhf nicht weit weg von meiner Haustüre und das Veranstaltungsgelände in Koblenz auch nur 500 Meter vom Bhf weg.
Strahlender Sonnenschein, es verspricht ein schöner Tag zu werden. Angekommen, raus aus dem Zug, zur Startnummernausgabe. Viele Leute tummelten sich hier und teure Räder soweit ich das mit meinem Mini-Hardware-Sachverstand sagen kann. Aufregung stieg, aber im positiven Sinne. Ich hab mich einfach so gefreut, paar Stunden später mich Triathlet schimpfen zu dürfen, Teil des Ganzen zu sein, Spaß zu haben, den Grundstein für weitere WKs zu legen etc.

Die Orga war (gut, mir fehlt der Vergleich zu anderen Veranstaltungen) top, nur freundliche Leute, sol soll das sein. An dieser Stelle (falls jemand der Verantwortlichen hier mitliest) ein dickes Danke und ein großes Lob!
Check-In: Die Ordner wollen mich erst mal nicht reinlassen. "Wieso das?" denke ich, habe doch ein rosa Bändchem am Handgelenk. Die junge Dame fragt "Darf ich bitte sehen, ob sie einen Helm dabei haben?" Tasche auf, Helm ausgepackt, vorgezeigt, rein darf ich. Freie Platzwahl. Habe mir einen Fixpunkt gesucht damit ich das Rad auch wiederfinde. Eine Firma am Straßenrand hatte dankenswerterweise einen großen Fahnenmast. Davor dann also das Rad abgestellt und alles dazu gelegt, was später gebraucht wird. 5-10 mal überlegt, ob ich was vergessen habe und raus aus der Wechselzone. Zeit totschlagen bis zum Start, Tunnelblick.
Wettkampfbesprechung, dann geht es auch schon los für die ersten Startblöcke. Ich wusste, das ich etwa noch eine Stunde habe. Weiter Zeit totgeschlagen, Kopfkino. Irgendwann dann Trainingsanzug aus, rein ins Hallenbad (dort wurde auf 25-Meter Bahnen geschwommen). Pro Bahn sechs Starter. Bei den vorherigen Startblöcken zugeschaut und gesehen, dass dort auch alle mit Wasser kochen, hier und da auch Brustschwimmer dabei.
Aufruf zu meinem Startblock. Auf meiner Bahn dann die positive Überraschung: von sechs gemeldeten StarterInnen nur vier (inkl. mir) da, also mehr Platz auf der Bahn. Kurz abgesprochen wer wie schnell ist. Einer mit Schwimmzeit ca. 7 Minuten, wir anderen drei auf einem Level.
Auf einmal ging alles ganz schnell und es ging schneller los als mir lieb war. Hupsignal und los gings. Beim Schwimmen dann auf den ersten vier Bahnen viel Wasser geschluckt und es lief unrund. Dann merkte ich, dass ich in meinen Rhytmus kam und es besser lief. Ab da habe ich genossen und hätte ohne die Atmung sicher ein Dauer-Grinsen im Gesicht gehabt beim Schwimmen.
Nach 20 Bahnen dann raus. Hatte mit Kälte gerechnet. Aber barfuß, mit nassen Klamotten, kein Problem, war positiv überrascht. Hatte mir im Vorfeld einen Einteiler gekauft, komfortabeles Teil, top-zufrieden damit.
Fahnenmast gesucht, ah da ist das Rad. Helm auf, Sonnenbrille, Startnummer, Schuhe an und ab zum Balken geschoben. Aufgesprungen, Schuhe in die Pedale geklickt und losgeradelt. Wendepunktstrecke, komplett flach, vier Kiloemter, fünfmal zu fahren. Durch die zeitversetzten Starts nicht auszumachen, wer an welcher Position liegt. Ständig an das Windschattenverbot gedacht und einfach nur reingetreten. Bei den 180-Grad-Wenden war Überholverbot. ich habe da mangels Erfahrung und Technik wirklich sehr langsam gemacht und mit dem inneren Fuß vorsichtshalber auch ausgeklickt.
Auf Runde drei war es dann: Im Gegenverkehr einer böse, böse gestürzt. An der Stelle 1-2 Sekunden überlegt ob ich das Rennen der Ersten Hilfe wegen damit beenden soll. Dann aber gesehen, dass sofort ein WK-Richter vor Ort war. Zudem auch Angst gehabt, einen Folgeunfall zu provozieren wenn ich stehenbleibe, also weiter. Hoffe dem Armen ist weiter nichts passiert und er konnte weitermachen.
Immer wieder mal überholt worden von scharf aussehenden Rädern und ihren Modellathleten im Sattel. Diese Geräusche im Ohr, je nachdem was für Laufräder oder Scheiben die Überholer haben, krass.
Nach Runde Nummer fünf in die Wechselzone, rechtzeitig abgestiegen, mein Zeug gesucht. Hier dann auch - wie schon beim ersten Wechsel auch - etwas zu viel Zeit liegen gelassen. Egal, woher soll da Routine kommen? Das nächste Mal läuft besser!
Weiter also auf die Laufstrecke: Wendepunktstrecke, zweimal zu laufen. Meine vermeintliche Paradedisziplin. Die ersten 500 Meter liefen aber schleppend, Koppeltraining hatte ich im Vorfeld viermal gemacht. Aber - wie beim Schwimmen auch - war das eine Momentaufnahme und irgendwann fand sich der Rhytmus wie von selbst. Überholt, überholt, überholt. Genossen, mich gut gefühlt und irgendwann kam sogar der Gedanke "och Menno, das war es ja gleich schon".
Da ich mich auf meiner Uhr (Garmin 310xt) verdrückt hatte wusste ich nur die Gesamtzeit, nicht jedoch, wie ich beim Laufen so liege. Gefühlt aber irgendwp zwischen 10k- und HM-Renntempo.
Zielbereich kommt näher, das Glückgegefühl bringt mich fast zum platzen.
Zieleinlauf, Uhr abgedrückt, Wasser, Iso und Obst geschnappt. Da dann auch paar Leute gesehen, die ich zwar nicht kannte, mit denen ich aber im Vorfeld ins Gespräch kam.
Den einen oder anderen netten Plausch gehabt, noch etwas die Sonne genossen und dann zur Dusche.
Mit Tasche auf dem Buckel und das Rad schiebend ein Restaurant gesucht, da was gegessen und ab zum Bhf.
Zug war voll, Radabteil berstend voll, die Leute dort unentspannt. Zugfahrt nach Hause damit die härteste Challenge des Tages.
Jetzt zu Hause und immer noch nicht das Grinsen aus dem Gesicht bekommend. Die nächsten Tri-WK werden kommen, ganz bestimmt.
Danke an diesen geilen Sport, an alle Helfer heute und an alle, die mich dazu animiert haben, allen voran mein bereits erwähnter Ex-Kollege, der mich "infiziert" hat. :daumen:
5 k 18:59 (12/2014) - 10 k 38:10 (11/2014) - HM 01:26:21 (09/2014) - M 03:20:02 (03/2014)
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