"Immelmannlauf" der Bundeswehr - Überraschender Ausgang
1Servus, ich berichte hier mal ganz kurz vom sogenannten Immelmannlauf, ausgerichtet von der Bundeswehr, jedoch auch für die Öffentlichkeit gedacht. Der fand gestern im nördlichsten Teil von Deutschland im tiefsten Schleswig Holstein statt. Da ich dort lange Zeit wohnte, nahm ich selbst die lange Ausreise aus Frankfurt in Kauf. Es sollte hier mein erster Wettkampf sein seit ca. 7 Monaten, da ich im Wintertraining war und direkt zu Saisonbeginn von einer lästigen Verletzung heimgesucht wurde. Die Bestzeit über 10km habe ich im letzten Jahr gelaufen in einer zeit von 34:47 Minuten. Über 5km liegt sie bei 16:48 Minuten. Aufgrund des Wohnort- und somit auch Trainerwechsels würde das Training drastisch umgestellt - Tempo sollte nun das wichtigste im Training sein. Da war ich zunächst mal sehr skeptisch, da ich bisher ein anderes Konzept verfolgt habe, stets nach der Lehre von Lydiard. Aber man muss ja mal neues wagen... So, jetzt zum Lauf. Ich habe mich für die 10km entschieden, für den Saisonbeginn vielleicht nicht die schlauste Wahl, aber ok. Erstmal reinkommen ins Wettkampfgeschehen. Wenige bekannte Gesichter dort, aber bei der Bundeswehr weiß man nie. Mit ein, zwei starken Läufern ich schon gerechnet. Das Feld insgesamt war eher klein, vielleicht 250 Teilnehmer über 10km. So habe ich mich an der Startlinie vorne eingereiht. Nach dem Startschuss dann hat sich direkt eine Dreiergruppe abgesetzt, bestehend aus zwei Soldaten, heute im Läuferdress, und mir. So konnten wir hinter dem Führungsfahrzeug herlaufen und uns zumindest einbilden, dass es etwas Windschatten gibt. Was bei einer Entfernung von etwa 100m natürlich eine Illusion ist. Denn es war mal wieder extrem windig bis teilweise leicht stürmisch, für Schleswig Holstein ja leider normal. Ich war es aber leider nicht mehr gewöhnt aus dem schönen, windstillen Hessen wo die Häuser bei einer solchen Windstärke vermutlich schon weggeflogen wären... Egal, also liefen wir nun und der erste Kilometer wurde in 3:14 Minuten absolviert, leicht zu schnell. Aber das Gefühl war gut, wie halt immer nach nem ersten Kilometer, was soll da auch schon sein? So ging es dann auch weiter und während des Laufes ist bei ein kurzen Gespräch herausgekommen, dass die beiden das Ziel hatten, unter 34 Minuten zu laufen. Ok, gewagt, aber ich versuche es dann auch. Die Kilometer haben wir dann an diese Zielzeit angepasst, immer so bei ca 3:18-3:20 min. Die 5km Durchgangszeit lag bei 16:44 Minuten. Moment... Hey, das war ja eine neue Bestzeit. Schade, dass die nicht zählt. Nun denn, es kamen ja noch weitere 5km. Bei Kilometer 6 war dann quasi der Wendepunkt. Und es ging plötzlich gegen den Wind. Das war wie eine Wand, ich fand es wirklich heftig. Beim Versuch, das Tempo gegen den Wind zu halten, schoss das Laktat in die Beine. Also minimal rausgenommen, es lag nun bei ca. 3:23 min/km. Nichtsdestotrotz wurde die Dreiergruppe ziemlich abrupt auseinandergerissen, zwischen 1. und 2. entstand eine Lücke von etwa 20m, weitere 50m dahinter war dann ich. Jetzt hieß es, gegen den Wind zu kämpfen und auf Sicht dran zu bleiben. Laut der Uhr war ich auf einem guten Kurs, 8km in in 26:58min, die 9 dann in 30:27min. Jetzt ging's wieder in die Kaserne und es wurde somit windstiller. Dann ging's auf dem Sportplatz, wo noch etwa 200m zu laufen waren. Nun hieß es, diese noch in maximal 35 abzureißen. Puha. Also, Gas nochmal aufdrehen und zum Zielsprint ansetzen. Die beiden Mitläufer waren im Ziel, ich kam dann auch an und stoppte die Uhr bei 33:57 Minuten. Die anderen beiden kamen etwa 15 und 20 Sekunden vor mir an. Die offizielle Zeit stimmte sogar mit meiner gestoppten überein, die 34er Grenze war geknackt, was mir eine neue Bestzeit um fast 1 Minute sowie den dritten Gesamtplatz und den Altersklassensieg U20 bescherte. Klar, insgeheim hatte ich gehofft, dass unter 34 möglich ist. Aber dass es tatsächlich klappt, hat mich doch ein bisschen überrascht. Und sehr gefreut. Dann stehen die Saisonziele jetzt fest: 10 km in 32:59 und 5000m im 15:30-15:45 Minuten. Schnellere Zeiten nehme ich auch immer gerne :p Lediglich die Siegerehrung dauerte leider sehr lange, da das Personal offensichtlich leicht fehlgeplant hatte. So wurde es ein langer Abend und ich war nach einer Siegerehrung, die eigentlich für 21 Uhr angesetzt war, um 23 Uhr Zuhause. Mit einem Anfahrtsweg von etwa 2 Minuten. Aber trotzdem, perfekte Veranstaltung für schnelle Zeiten, für das Wetter kann niemand was. In diesem Sinne, sportliche Grüße, Dennis. PS: Bitte entschuldigt das Format. Da ich den Bericht vom Smartphone schreiben musste, da ich jetzt und in nächster zeit keinen Zugriff auf einen PC habe, lassen sich Absätze u.ä. leider nicht einfügen. In der mobilen Ansicht sieht der Bericht halbwegs brauchbar aus, ich hoffe dass es jetzt passt.