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Knieschmerzen als Anfänger

Knieschmerzen als Anfänger

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Hallo zusammen,
ersteinmal etwas kurz zu mir: ich bin 21 Jahre alt, wiege 52 kg und bin 1,65 m groß. Ich habe nach einer etwa halbjährigen Pause vor 3 Wochen wieder begonnen zu laufen. Ich befolge strickt den Trainingsplan für 5km den es hier auf der Website gibt (3x pro Woche). Also Intervalle in normaler Geschwindigkeit mit kurzen Pausen dazwischen. Außerdem laufe ich mit einer Pulsuhr um nicht zu schnell zu laufen.

Allerdings habe ich etwa seit einer Woche Schmerzen in beiden Knien, die sich an der Vorderseite des Knies befinden.
Sind das einfach Schmerzen die Anfänger aufgrund einer noch nicht vorhandenen Muskulatur in den Beinen haben können? Oder sollte ich lieber eine Pause einlegen? Ich habe auch schon überlegt ob es von hügeligem Gelände kommen könnte, da ich gerne im Wald laufe.

Vielen Dank für euern Rat!

2
Ich vermute dass es eine Überbelastung ist. Ich kenne deine Umfänge vor der Pause nicht, aber für meinen Teil habe ich oft nach längeren Pausen die Erfahrung gemacht, dass ein zu schneller Einstieg eine zu hohe Belastung für mich darstellt.

Ich würde mal zwei bis drei Tage pausieren und gucken ob es sich bessert.

3
Was heißt denn "Schmerzen"?
Eher so ein Zwicken oder richtig starke Schmerzen?
Nur beim Laufen oder immer?

In Maßen ist so was relativ normal, dass es irgendwo "zwickt und zwackt" am Anfang.
So lange es nicht schlimmer wird und man es durch Pausentage gut im Griff hat, würde ich es tolerieren.
Vielleicht mal 2-3 Tage Pause machen.
Längere Pausen sind eher nicht sinnvoll, da man sich so den Trainingseffekt zunichte macht.
Ist eine sehr individuelle Geschichte.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

4
"nicht vorhandene Muskulatur" :wink: gloob mir du hast schon genug vorhandene Muskulatur. Lass es etwas ruhiger angehen, wenn es schmerzt. Vergiss das Dehnen nicht! Und sollte es auch durch paar Tage Laufpause nicht besser werden ab zum Sportarzt. Ansonsten viel Spaß beim Laufen :)

Gruss Tommi

5
Knieschmerzen hat vermutlich so ziemlich jeder am Anfang. Bei mir hat Voltaren und eine Woche Laufpause geholfen und seitdem kamen die Schmerzen nie wieder.

6
Am Anfang ist das leider so, da der Körper (Sehnen,...) sich erst an die Belastung gewöhnen muss. Es sollte aber weniger werden mit der Zeit.
Da es an beiden Knien ist, denke ich auch nicht, dass es eine Verletzung sein soll.
Aber eine Diagnose ist das nicht; nur eine Mutmaßung.

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Und manchmal tun auch die "erfahrenen Knie" weh. Man sollte nur nicht ständig auf den Schmerz weiter trainieren, weder als Anfänger noch als alter Läufer. :wink:

Gruss Tommi

9
Ich hänge mich mal mit meiner leicht hypochondrischen Frage hier ran, dann muss wenigstens nicht noch ein neuer Faden herhalten für etwas, was viele Erfahrenere wahrscheinlich als amüsant ansehen werden:

ich laufe erst seit Ende Juli, habe aber sehr schnell den Umfang gesteigert (Details siehe unter "Welche Ziele sollte ich mir setzen?"). Mehr oder weniger auf Aufforderung des Forums bin ich dann Ende August einen offiziellen Halbmarathon gelaufen, der für mich sehr gut mit 1:48:21 lief. Muskulatur und Kreislauf sind also auf einem erfreulichen Niveau. Insgesamt bin ich jetzt vier oder fünf mal über 20km Distanz gelaufen und es macht mir Spaß, ist keine Quälerei oder so. Kürzere Einheiten sind dann ca. 12 bis 16km lang, aber gefühlt viel zu schnell vorbei.

Nachdem zwei Tage nach dem Halbmarathon noch Kind Nr. 3 auf die Zielgerade gegangen ist, habe ich aber nicht mehr viel Zeit fürs Training, aktuell hoffe ich auf zwei Läufe pro Woche. Dann habe ich aber auch so richtig Lust aufs Laufen und gerate daher in Gefahr, es zu übertreiben. Am Sonntag bin ich auf diese Weise wieder rund 20km gelaufen, dabei mit dem Havelhöhenweg (für hiesige Verhältnisse) auch einige Höhenmeter (laut GPS unglaubliche 260 davon :D ). Obwohl ich mich beim Lauf gegen Ende schon ziemlich schlapp gefühlt habe, bin ich muskulär eher schneller wieder auf dem Damm gewesen als bei den vorherigen langen Läufen. Muskulär zeigt die Formkurve also weiterhin nach oben. Aber die Knie fühlen sich komisch an. "Komisch" heißt dabei, dass sie nicht schmerzen oder so, sie scheinen einfach etwas "Spiel" zu haben und knacken manchmal ein wenig. Wenn ich mich z.B. im Stehen nach etwas umdrehe, kann es sich so anfühlen, als ob das Knie sich leicht verzögert minimal mit einem kleinen Ruck mitdreht. Auch beim Autofahren gab es beim Kuppeln (alte Kiste, extrem lange Kupplungswege) leichte Blockaden im Knie.

Ist das nun normal oder ein erstes Anzeichen, dass ich zuviel laufe für die kurze Zeit, die ich überhaupt erst laufe? Stehe ich gar kurz vor der Invalidität? :zwinker2: Oder ist das nur das Äquivalent eines Muskelkaters fürs Knie? :confused:

Ich habe mehrfach versprochen, es mit meinen 40 Lenzen (ach ja: 175cm, 76kg) vernünftiger angehen zu lassen, das hier ist mein diesbezüglicher Versuch, mein Versprechen einzuhalten...

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Na ja, dieser Weg da oben auf den Haveldünen ist ja auch was Spezielles. Als ich noch nicht lief, habe ich mit meiner Frau da mal eine kleine Birke weggeholt und da lief so ein (für uns) Wundertier vorbei. Das nächste Mal bleibst Du schön "unten" am Wasser und "alles wird gut".

Knie meckern eben mal - manchmal geht es "einfach weg" - machmal kommt der Gips/die Schiene/die Bandage.

Knippi

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Die Frage ist auch, wie gut ist die Selbsteinschätzung / das Körpergefühl von jemanden? Kann er oder sie sich gesund und kritisch einschätzen?

Mal ein Beispiel: In unserer Abteilung gibt es enorme und überdurchschnittliche hohe Krankenstände.
Ich will nicht jedem Angestellten vorwerfen, er würde nur blaumachen und wäre gar nicht ernsthaft krank.
Wenn jemand einen Beinbruch hat oder einen starken Magen-Darm-Virus z.B., dann steht außer Frage, dass man dann nicht arbeiten gehen kann.

Allerdings gibt es viele körperliche Beeinträchtigungen, die nicht schwarz oder weiß sind, sondern in einer Grauzone liegen.
Wenn ich z.B. Kopfweh habe, muss ich selber einschätzen können: Ist es eher starke Migräne und ich gehöre ins Bett oder kann ich eine Kopfschmerztablette nehmen und trotzdem ins Büro gehen, das legt sich schon nach einem Stündchen? Ist die Erkältung so schlimm oder nehme ich einen Tee und Taschentücher mit ins Büro? Jeder entscheidet morgens bei seinen Zipperlein, die er so hat: Ist das so schlimm, dass ich wirklich nicht arbeiten kann oder ist es nicht so schlimm?

Wer bei 42 Grad Fieber noch ins Büro kommt, hat diese gesunde Selbsteinschätzung nicht. Und jemand, der bei leichten Ziehen im kleinen Finger eine Krankmeldung reinschiebt, weil er einen Gelenkstumor vermutet, hat diese gesunde Selbsteinschätzung auch nicht.

Ich glaub, jeder hat mal irgendwelche "Zipperlein", ein Läufer sowieso und erst recht ab 30 aufwärts. Und auch da muss jeder Sportler kritisch und mit gesundem Körpergefühl entscheiden: Wie schlimm ist es? Wie oft tritt es auf? Wird es währenddessen schlimmer oder geht es wieder zurück? Wie sehr beeinträchtigt mich das und wie stark ist es? Das kann niemand von außen für die betroffene Person selbst einfach so einschätze ohne genauere Beschreibung. Wir sind keine Glaskugelbesitzer oder Kaffeesatzleser.

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@hardlooper:

Den Havelhöhenweg kann ich mir ganz gut sparen für die nächsten Läufe, die Treppen haben mich ziemlich genervt, die sind abwärts geradezu lebensgefährlich. Und mit dem aktuellen Stand an Laub sind die Aussichten jetzt auch nicht so überwältigend. Also das nächste mal am Wasser lang. Wenn ich mal Höhenmeter trainieren will, kann ich ja die Rodelrampe um die Ecke hoch laufen und anschließend langsam wieder runterspazieren.


@Lilly35:

Ich bin eher so der Typ "was nicht umbringt, härtet ab". Nachdem ich aber im Frühjahr zum ersten mal in meinem Leben zum Orthopäden musste, habe ich begriffen, dass es Schmerzen gibt, die man nicht so einfach ignorieren kann. Ich war sehr froh, dass das nach einiger Zeit wieder vorbei war. Schmerzmittel sprechen bei mir nur sehr wenig an (nein, keine Drogenvergangenheit...) und persistierende Schmerzen sind nicht so mein Traum. Erkältungen und ähnliche Lappalien kenne ich und kann ich einschätzen. Wenn ich mir aber ein Knie ruiniere, dann nützt mir der Lerneffekt für das andere nur noch wenig. Insofern ist es sehr schwierig für mich mit der Einschätzung dessen, was da vor sich geht, mit fehlt eben die Erfahrung, die ich auch nicht unbedingt sammeln möchte, jedenfalls nicht die negative. Aber das weiß man ja vorher nicht. Von daher erscheint mir der kulturbegründende Ansatz, aus der Erfahrung anderer zu lernen, sinnvoll. Früher hätte ich gar nicht so weit gedacht und einfach weitergemacht. Vermutlich wäre ich jetzt über Marathondistanz unterwegs und hätte in ein paar Wochen meine erste Knie-OP, nach der ich dann auf Schach hätte umschwenken müssen...

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@zak: Klar ist das sinnvoll, nachzufragen und aus den Erfahrungen anderer zu lernen. Außerdem ist das hier ein Forum. Das ist ja dafür da, dass wir uns unterhalten, Fragen stellen, Erfahrungen austauschen. Klang wohl oben alles etwas härter als es gemeint war. Man kann nur schlecht etwas einschätzen, wenn die Beschreibung fehlt. Deine war ja genau, aber von juhum leider nicht, so dass es da echt schwer fällt, etwas zu sagen, was nicht an Kaffeesatzlesen grenzt.

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Kein Problem, dass ich eventuell etwas übervorsichtig bin, gebe ich zu. Aber ich bin halt auch noch nicht sehr lange ein "M40 Senior", da muss ich mich noch dran gewöhnen, dass nicht mehr alles rundläuft und das eben einschätzen lernen. Nach neun Wochen Lauftraining fehlt mir da noch einiges.
Aber dass das Forum hier zum Erfahrungen austauschen ist? Da bin ich mir nicht immer sicher... :fechten:

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Da du von "Knacken im Knie" geredet hast: Ich habe letztens nach "Knirschen im Knie" gesucht und bin da über einen Artikel gestolpert, der vom Unterschied knacken und knirschen handelte. Ob nun alles Gesetz ist, was dieser Dr. Walpert sagt, weiß ich nicht. Aber vielleicht ist es interessant für dich:

Es knackt beim Treppensteigen, es knirscht beim Hinknien: Viele kennen die bedenklichen Geräusche aus dem Kniegelenk nur zu gut. Doch was steckt dahinter und wann muss man zum Arzt? Wir haben den Knieexperten Doktor Jürgen Walpert gefragt, wann unser Kniegelenk in Gefahr ist.

Knacken allein ist unbedenklich

"Das Knacken im Kniegelenk kommt vom Kniestreckapparat. Es entsteht, wenn die Kniescheibe im Zuge des Streck- und Beugevorgangs in ihrer Gleitrinne verrutscht", erklärt Dr. Jürgen Walpert, Facharzt für Orthopädie und physikalische und manuelle Therapie der Klinik Fleetinsel in Hamburg und Mitglied im Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU).

Die Oberschenkelmuskulatur ist dann nicht kräftig genug, um die Kniescheibe richtig zu stabilisieren. "Es handelt sich in diesem Fall um einen kurzfristig gestörten Bewegungsablauf, der das spontane Knacken auslöst", erklärt der Experte. Bedenklich sei dies erst einmal nicht und auch das Kniescheibengleitlager werde dadurch nicht abgenutzt. "Kommen allerdings Schmerzen hinzu, sollte die Ursache von einem Arzt abgeklärt werden", rät Walpert.

Auch bei harmlosen Fehlstellungen wie X-Beine oder seltener O-Beine kann das Knacken auftreten, da sich die Kniescheibe nicht richtig zentrieren kann. "Nach Knie-Operationen wie einem Kreuzbandersatz verspüren Patienten ebenfalls oft ein Knacken, da sich bei ihnen durch den Mangel an Bewegung die Muskulatur zurückbildet", erklärt der Knie-Experte. Aber: Aus dem Knacken entwickelt sich kein Knirschen. Das sind zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder.

Knirschen immer ernst nehmen

Wenn es nicht knackt, sondern knirscht, sollte man alarmiert sein: "Das Knirschen hat eine andere Bedeutung als das Knacken. Es entsteht, wenn über Jahre ein zu hoher Anpressdruck der Kniescheibe gegen das Kniegleitlager besteht. Oder wenn der Knorpel hinter der Kniescheibe durch verschiedene Erkrankungen des Kniegelenks dauerhaft geschädigt ist, wie bei einer sehr starken X-Bein-Fehlstellung", sagt Walpert.
Das Knirschen sei immer krankhaft und die Ursache solle in jedem Fall abgeklärt werden - auch wenn zunächst keine Schmerzen bestehen. "Die Kniescheibe wird langfristig aufgerieben und Knochen- sowie Knorpelpartikel lösen sich ab. Das löst das Knirsch-Geräusch aus."

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Erstmal ne Frage: Dehnst du deinen Quadrizeps regelmäßig? Ein erhöhter Tonus desjenigen erhöht die Belastung der Kniescheibe unnötig.

Was dein Empfindungen am Knie betrifft ist es wohl unmöglich, zu sagen, was es ist und ob das nu harmlos ist oder nicht. Ich empfehle dir, als Erstes die Belastung zu verringern und zu fühlen, was sich im Knie tut.

Gruss Tommi

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@Lilly35:

Es ist definitiv ein Knacken oder Rucken, kein Knirschen. Es war sicherlich durch die einmalige Belastung verursacht und scheint auch schon wieder nachzulassen. Ich frage mich halt nur, ob das eine substanzzerstoerende Ueberlastung oder nur ein kraeftiger Trainingsreiz war, der zu einer positiven Anpassung fuehren wird.

@dicke_Wade:

Danke fuer die Erinnerung ans Dehnen, das habe ich manchmal gemacht, aber definitiv zu wenig. Bis eben war mir zugegebenermassen gar nicht klar, dass Dehnen nicht nur dem Muskel, sondern auch den Gelenken dient. Ich bin extrem ungelenkig, komme mit den Haenden bei durchgestreckten Beinen nur bis irgendwo zu den Schienbeinen. Ich hatte in dem Zusammenhang mir eigentlich nur gedacht, dass dann meine Gelenke wenigstens nicht ausgeleiert sind. Dass es auch zuviel sein kann, ist mir nicht in den Sinn gekommen. Der Quadrizeps ist der vordere Oberschenkelmuskel, oder? Naja, ich werde sowieso das ganze Dehnprogramm fest auf den Plan nehmen. Zu vorher und/oder nachher gehen meines Wissens die Meinungen auseinander. Ich dehne immer hinterher (also wenn ich denn mal dehne), aber dabei hatte ich auch immer nur den Gedanken an die Erholung des Muskels im Kopf, so dass mir Dehnen nach der Belastung sinnvoller erschien. Ich meine, dass ich in der Jugend nach einem Dehnen nach dem Aufwaermen mal fuer mich festgestellt hatte, dass dann anschliessend gar nichts mehr ging. Aber das duerfte ein Trugschluss gewesen sein.

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Zak_McKracken hat geschrieben:Danke fuer die Erinnerung ans Dehnen, das habe ich manchmal gemacht, aber definitiv zu wenig.
Nüx zu danken :daumen: Auch ich "vergesse" es hin und wieder und handele wider meiner Überzeugung und manchmal bekomme ich mit zeitlicher Verzögerung die Quittung.
Zak_McKracken hat geschrieben:Bis eben war mir zugegebenermassen gar nicht klar, dass Dehnen nicht nur dem Muskel, sondern auch den Gelenken dient.
In meiner Kindheit und Jugend hab ich leistungssportlich Gewichtheben betrieben. Und durch das teilweise heftige Training (jeden Tag K Kniebeuge mit ner Menge Gewichten) hatten wir alle mehr oder weniger starke Probleme mit der Kniescheibe. Daher hab ich das Beispiel gewählt. Der Muskeltonus des Quadrizeps (ja das ist der große vorne am Oberschenkel) war enorm erhöht und konnte im Prinzip durch Dehnen und Massagen allein nicht auf Normalzustand gebracht werden. Oder hätte vielleicht, wenn wir wirklich viel Zeit inverstiert hätten (wir waren jung und brauchen die Zeit anderweitig :hihi: ) Die Turner haben ja auch gute Muskelberge und sind dennoch äußerst gelenkig. Auf jeden Fall konnte keiner von uns länger mit gebeugten Knien an einem Tisch sitzen. Es war immer ein Einfädeln unser aller Beine, wenn wir beispielsweise annem Vierertisch saßen :hihi: Autofahren war eine Tortour. Der schon gereizte Knorpel unter der Patella wurde durch den permanenten Druck außerhalb der Trainingsbelastung zusätzlich gereizt. Bei anderen Gelenken sind es die Sehnen (bei Läufern beliebt: die Achillessehne) die durch einen zu hohen Tonus außerhalb der Laufbelastung unter permanentem, zu hohem Zug stehen.

Ein weiteres Beispiel für die Sinnhaftigkeit des Dehnens: Beim Laufen kommt es auf den Abdruck des Beines nach hinten an. Wade, hinterer Oberschenkel und Gesäßmuskel arbeiten da wie blöd. Wenn jetzt der Hüftbeuger einen zu hohen Tonus (Volksmund: verkürzt) hat, dann müssen die Arbeitsmuskeln nicht nur den Körper gegen den Luftwiderstand etc. nach vorne bringen, nein sie müssen auch noch den Widerstand des Hüftbeugers bei jedem Schritt überwinden. Das erfordert zusätzliche Kraft und Energie. Oft schleicht sich bei solchen Läufern ein Laufstil ein, bei dem gar keine richtige Hüftstreckung mehr statt findet. Das kann man sehr deutlich erkennen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ich sehe schon, ich muss mich mal sehr viel mehr mit dem Aufbau der Beine beschäftigen, einfach nur benutzen ist offenbar zu einfach gedacht... :D

Ich habe jetzt direkt mal nachgeschlagen, wo der Hüftbeuger ist. Offenbar ist das das, was in meinem (nicht laufspezifischen) Dehnprogramm als Lendendarmbeinmuskel bezeichnet wird. Das Dehnprogramm mache ich überhaupt erst, seit mir der Physiotherapeut nach meinem Rücken im Frühjahr erklärt hat, dass meine Brustmuskeln zu kräftig und kurz seien. Hatte ihn gefragt, weshalb mir immer die Arme einschlafen, wenn ich auf der Seite liege. Was man sich nicht so alles von so einer 25jährigen Fettqualle anhören muss... :teufel:

Was ich eigentlich beim Laufen stilistisch so alles falsch mache, würde mich mal brennend interessieren, aber ich habe keine große Hoffnung auf eine besonders zuverlässige Auskunft, wenn ich mich mal demnächst beim Laufschuhkauf beraten lasse. Wahrscheinlich würde ich auch sofort ganz anders laufen, wenn mir jemand angekündigtermaßen zuguckt oder ich gar auf einem Laufband laufen müsste. Jedenfalls laufe ich aktuell mit vor knapp 15 Jahren gekauften (und dennoch kaum abgenutzten) Schuhen, die mir ein Verkäufer in einem Sportfachgeschäft in die Hand gedrückt hat, nachdem ich ihm nicht sagen konnte, ob ich nun "proniere" (?) oder nicht. Ich glaube, die sind für jemanden, der das tut. Einfach, weil er meinte, dass das am wahrscheinlichsten sei... :hihi: :klatsch:

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Zak_McKracken hat geschrieben:ob ich nun "proniere" (?) oder nicht. Ich glaube, die sind für jemanden, der das tut. Einfach, weil er meinte, dass das am wahrscheinlichsten sei... :hihi: :klatsch:
Sehr schön! :hihi:
Mein ersten Laufschuhe, die ich vom Verkäufer angedreht bekam, hatten auch eine Pronationsstütze. Einfach so. Wir hatten über das Thema gar nicht gesprochen und ich hatte damals keine Ahnung davon.

Beim zweiten Laufschuhkauf musste ich auf ein Laufband. Mir wurde ein absolut grader Laufstil attestiert und man drückte mir Neutralschuhe in die Hand.

Beim nächsten Laufschuhkauf habe ich den Verkäufer nach einem Neutralschuh gefragt. Ich wurde von ihm gebeten, meine Schuhe, die ich grad trage, mal herzuzeigen. Der Verkäufer zeigte mir, dass meine Sohlen an der Ferse deutlich eher außen abgenutzt sind statt an der Innenseite und ich somit ein Supinierer wäre. So bekam ich den ersten Supinationsschuh.

Beim nächsten Laufschuhkauf sagte ich dem Verkäufer: "Ich brauche einen Schuh. Ich bin Supinierer." Der schütttelte nur den Kopf und meinte: "So gut wie alle Läufer sind Pronierer! Es gibt nur 2% Supinierer, also verdammt selten. Und Sie meinen, dass Sie genau zu den 2% gehören?" Er bat mich, meine Schuhe auszuziehen, mich jeweils auf nur ein Bein zu stellen und das Bein etwas zu beugen. Seine Diagnose war: Ihre Schuhe sind zwar deutlich außen abgelaufen und nicht innen, aber wenn sie das Bein beugen, knickt ihr Sprunggelenk etwas nach innen. Also müsste ich doch Schuhe mit Pronationssstütze haben. Wenn auch nur mit leichter Stütze.

Ich habe also schon alles an Laufschuhen durch. Und wisst ihr was? Mir ist es mittlerweile irgendwie völlig egal. Ich amüsiere mich darüber, dass mir jeder Verkäufer was anderes erzählt. Letztendlich nehme ich den Schuh, der sich gut anfühlt und nicht am Fuß stört. Ich hatte noch keine Schmerzen, die bei einem Schuh auftraten und beim anderen nicht, egal ob Supination, Pronation oder Neutral. Gott sei Dank!

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:D

Sogar ich habe von dem Spurenlesen bezüglich der Abnutzung der Sohlen schon gehört. Habe natürlich gleich nachgeguckt. Trotz des hohen Alters sind meine Schuhe (Asics) auf der Sohle überhaupt nicht erkennbar abgenutzt. Das bedeutet vermutlich, dass ich einen schwebenden Laufstil habe. Oder aber einfach nur, dass ich zu wenig laufe.

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Da das Thema nun aufkam, habe ich noch mal gegoogelt, wie genau das denn nun richtig ist. Nun sagt das Internet einem auch nicht immer die richtigen Dinge, aber nach einer Grafik von Neutral, Überpronation und Supination, die als Vergleich dargestellt wurde, kamen alle drei an der Ferse eher außen auf. So sind ja auch meine Schuhe abgenutzt. Das heißt dann ja anscheinend gar nichts. In der Grafik war der Unterschied nur im Abrollverhalten nach vorne zu sehen. Der neutrale rollte grade ab, der eine eher nach innen, der andere nach außen.

So, an meinen Laufschuhen kann ich ebenfalls keine erkennbaren Abnutzungserscheinungen sehen. Also mal meine Freizeitschuhe, die Chucks, rausgekramt. Die sind an der Ferse außen abgelaufen, und im vorderen Bereich innen. Also hatte der letzte Verkäufer demnach Recht? Und kann ich das Laufverhalten, was ich in Freizeitschuhen beim Gehen habe mit dem Verhalten beim Laufen/Joggen vergleichen?
Ach, was solls.. ist ja auch egal. Meine neuen Schuhe sind toll, ich mag sie.

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In Berlin gibt es offenbar zwei spezialisierte Laufschuhläden in unmittelbarer Nähe zueinander und nicht allzu weit von mir, "Lunge" und "Ausdauerzone". Da könnte ich mir demnächst mal jeweils anhören, was die so über den richtigen Schuh für mich meinen. Wenn die zu unterschiedlichen Schlüssen kommen, muss ich wohl eine Münze werfen oder nach Sympathie entscheiden. Nur, wo kaufe ich, wenn beide dasselbe sagen? Den linken Schuh bei dem einen, den rechten bei dem anderen? Wenn ich nichts kaufe, belegen die mich bestimmt mit einem Vodoo-Fluch, weil sie glauben, dass ich nach ihrer Beratung meine Schuhe im Internet bestelle...

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Zak_McKracken hat geschrieben:IWenn ich nichts kaufe, belegen die mich bestimmt mit einem Vodoo-Fluch, weil sie glauben, dass ich nach ihrer Beratung meine Schuhe im Internet bestelle...
DAS ist ein gaaaanz wundes Thema!!!

Überall bekommt man vorgeworfen, man würde den regionalen Fachhandel kaputt machen, in dem man sich dort schön lange beraten lässt, um mit dem Wissen dann doch im Internet zu kaufen.

Meine Erfahrung (nicht speziell auf Laufsport bezogen, sondern ganz allgemein): Ich gehe nur in ein Geschäft, wenn ich auch kaufwillig bin. Nur mal so zum gucken gehe ich nie rein, nur wenn ich wirklich was will. Und was passiert mir andauernd, was mir schon manches Mal den Kragen hat platzen lassen?

Ich bekomme so blöde Antworten wie: Haben wir nicht mehr vorrätig. Schauen Sie mal im Internet. Ne, die Farbe/Größe gibt es nur online. Bestellen Sie doch da. Kann ich Ihnen nicht sagen, sie können ja mal im Internet googeln.

Es ist einfach die Pest! Und dann wird gejammert, dass die Leute nur noch im Internet bestellen! Unfassbar. Habe vor 2 Wochen noch eine Diskussion mit so einem Verkäufer angefangen und ihm gesagt, mit solchen Aussagen entzieht er sich selber seine Existenzgrundlage!!! :sauer: :sauer: :sauer:

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Lilly35 hat geschrieben:DAS ist ein gaaaanz wundes Thema!!!

Überall bekommt man vorgeworfen, man würde den regionalen Fachhandel kaputt machen, in dem man sich dort schön lange beraten lässt, um mit dem Wissen dann doch im Internet zu kaufen.

Meine Erfahrung (nicht speziell auf Laufsport bezogen, sondern ganz allgemein): Ich gehe nur in ein Geschäft, wenn ich auch kaufwillig bin. Nur mal so zum gucken gehe ich nie rein, nur wenn ich wirklich was will. Und was passiert mir andauernd, was mir schon manches Mal den Kragen hat platzen lassen?

Ich bekomme so blöde Antworten wie: Haben wir nicht mehr vorrätig. Schauen Sie mal im Internet. Ne, die Farbe/Größe gibt es nur online. Bestellen Sie doch da. Kann ich Ihnen nicht sagen, sie können ja mal im Internet googeln.

Es ist einfach die Pest! Und dann wird gejammert, dass die Leute nur noch im Internet bestellen! Unfassbar. Habe vor 2 Wochen noch eine Diskussion mit so einem Verkäufer angefangen und ihm gesagt, mit solchen Aussagen entzieht er sich selber seine Existenzgrundlage!!! :sauer: :sauer: :sauer:
Und die Reaktion des Verkäufers war übrigens auch der Knaller. Ihm wäre es völlig egal, wo ich kaufe. Er wäre ja nur Angestellter. Ja, da haste aber weit gedacht, mein Junge...

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:klatsch: :hihi:

Wahrscheinlich macht er den Job auch nur, um mit Mitarbeiterrabatt einzukaufen.

Das mit dem Hinweis auf die eigene Internetseite habe ich auch schon erlebt. Weshalb glauben die, dass ich dann überhaupt bei denen bestellen werde? Mit einem Funken Verstand könnten die doch die Bestellung im Laden selbst in meiner Anwesenheit über ihre tolle Seite machen und mich dann noch -- als Gipfel des Services -- wählen lassen, ob ich die Ware gleich nach Hause haben oder im Laden abholen will. Naja, wahrscheinlich ist der Arbeitgeber zu geizig, seinen Mitarbeitern eine Kommission zu zahlen. Wer mit Erdnüssen zahlt, muss sich nicht wundern, wenn Affen für ihn arbeiten...

27
Zak_McKracken hat geschrieben:Mit einem Funken Verstand könnten die doch die Bestellung im Laden selbst in meiner Anwesenheit über ihre tolle Seite machen und mich dann noch -- als Gipfel des Services -- wählen lassen, ob ich die Ware gleich nach Hause haben oder im Laden abholen will.
Eigentlich nerven mich solche Reaktionen ja schon dermaßen, dass ich erst recht woanders kaufe. Aber an dem Tag war ich irgendwie extrem hartnäckig und hatte Bock auf Diskussionen. Also diskutiere ich die grundsätzliche Thematik der Existenzgrundlage und der Unterstützung des regionalen/stationären Handels gegenüber Internet-Shopping mit dem Typen. Da hat er aber nicht angebissen.

Dann habe ich ihn gefragt, ob er denn nicht die 2. Filiale, die sie in der Stadt haben, kontaktieren mögen, ob die das gewünschte Produkt haben. Nein, wollte er nicht, höchstwahrscheinlich wäre das vergebene Mühe, weil das da bestimmt auch nicht mehr vorhanden ist.

Dann habe ich mit ihm disktutiert (da ich vorher im Internet schon gesehen hatte, dass es bei der Online-Bestellung auch die Möglichkeit "Lieferung zum Shop" gibt, ob er es nicht bestellen könnte, ich würds auch direkt jetzt mit EC-Karte bezahlen. Die müssten mir dann nur sagen, wann ich es abholen kann. Selbst da hat der Typ nicht angebissen und meinte, dann könne ich es ja gleich selbst bestellen. Dann hätte ich mir auch einen Weg gespart.

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Hehe, kann mir nicht vorstellen, dass der Cheffe des Ladens von dem Angestellten begeistert ist, wenn er davon erführe :wink: Nein, du sollst jetzt nicht petzen ;) Ich muss mir demnächst auch wieder paar neue Schuhe käufen. Aber ich kann dazu nicht zu meinem Stammdealer :o( Der führt nämmisch keine Salomon :motz:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

33
Ich hatte die Woche ueber wieder wenig Zeit und sowieso Bedenken, bei das wackelige Knie noch was nachzulegen. Gestern bin ich dann aber eine Tempoeinheit gelaufen, meine 12,5km Wald- und Seenrunde mit ein paar Hoehenmetern, sandigen Stellen und ein paar Strassenueberquerungen habe ich mit knapp schneller als 5:00 gemacht. Fuer mich ist das ein ordentlicher TDL und ich war sehr zufrieden mit mir. Auf dieser "Hausrunde" moechte ich demnaechst die Stundenmarke knacken.

Gegen Ende habe ich dann wieder gemerkt, wie das Pflaster immer staerker durch die Schuhe drueckte. Die durch die Ermuedung nachlassende Kraft verschlechtert doch stark den Laufstil (so ich ueberhaupt einen solchen habe) und jeder Schritt bedeutet dann eine umso groessere Belastung. Insofern werde ich laenger als diese Runde nur ausnahmsweise laufen und dabei auf die Belastung achten. Die 20km-Marke werde ich erstmal nur noch bei offiziellen HMs (habe da ein paar auf dem Kieker) und langsamen Laeufen ohne Hoehenmeter (Havelufer statt -hoehenweg) ueberschreiten.

Erfreulich ist jedenfalls, dass ich nach dem erwaehnten TDL und anschliessendem gewissenhaften Dehnen keine Probleme mit den Knien festgestellt habe, kein Rutschen, kein Knacken.
Antworten

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