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Laufen mit Heuschnupfen

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Am Anfang versuchte ich während der “Hauptpollenflugzeiten” nicht zu laufen. Mit der Zeit bemerkte ich jedoch das ich während des laufens nie Heuschnupfen Symptome hatte und lief also wieder wann ich wollte und Zeit hatte.
Inzwischen mache ich mir über den Pollenflug beim Laufen bzw. bei der Planung meiner Läufe und Strecken überhaupt keine Gedanken mehr. Selbst beim Laufen durch hohe Wiesen, blühende Wälder oder vorbei an Ziegen (kein Witz kommt öfter mal vor) habe ich keinerlei Beschwerden und genieße deshalb diese Zeit umso mehr.
Interessante Beobachtung, die ich auch ganz genauso gemacht habe. Mein Eindruck ist außerdem, daß die Beschwerden (jedenfalls bei mir) zu einem nicht ganz geringen Teil auch psychisch bedingt sind (keine Ahnung, ob und wie gut das erforscht ist): Auf Anstrengungen im Freien, die mir unangenehm sind, reagiere ich mit z.T. schweren Niesattacken. Wenn die Anstrengung mir aber gefällt, habe ich keinerlei Beschwerden. Ich laufe oder fahre mit dem Rad steile Berge hinauf, mitten durch dichte Pollenwolken - und es passiert gar nichts. Also packe ich den Stier ganz einfach bei den Hörnern, und anstatt mich im Haus zu verkriechen und auf den Herbst zu warten, gehe ich um so ausgiebiger laufen.

Leider ist das Problem aber eben auch nicht nur psychisch bedingt: Letzte Woche mußte ich mich für die Zeit bis zu den Sommerferien vom Chor abmelden. Es geht einfach nicht. Ich vermute, daß die Probleme beim Singen und z.T. auch beim Sprechen mit dem Atemrhythmus zusammenhängen. Der ist beim Laufen sehr gleichmäßig und trotz der tiefen Atemzüge relativ locker und entspannt. An diese Ruhe ist beim Singen auf gleichem engagiertem Niveau natürlich überhaupt nicht zu denken. Vielmehr muß man in unregelmäßigen Abständen z.T. innerhalb von Sekundenbruchteilen versuchen, möglichst viel Luft in die Lungen zu bringen. Das machen meine Atemwege zur Zeit leider nicht mit. Schade.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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bluerabbit78 hat geschrieben:Selbst beim Laufen durch hohe Wiesen, blühende Wälder oder vorbei an Ziegen (kein Witz kommt öfter mal vor) habe ich keinerlei Beschwerden und genieße deshalb diese Zeit umso mehr.
Etwas anders verhält sich die Sache dann nach dem Lauf. Es scheint so als würde der Heuschnupfen versuchen die beschwerdefreie Zeit während des Laufes wieder nach zu holen. Wahrscheinlicher liegt es einfach an dem durch den Lauf geschwächten Immunsystem.
Die Schlussfolgerung stimmt nicht ganz....
Heuschnupfen ist ja keine Schwäche des Imunsystems sonder eine Überreaktion. Während körerlicher Anstengung (also auch beim Laufen) braucht der Körper seine Ressourcen für andere Dinge und das Immunsystem wird dadurch quasi etwas runter gefahren was die Überreaktion auf Pollen verhindert. Den Effekt das man während der Belastung keine Beschwerden hat, dafür aber hinterher umso mehr teilen viele Sportler. Wenn der Körper wieder im "Normalmodus" ist schlägt das Immunsystem wieder voll zu und will die unterwegs eingsammelten Pollen wieder los werden.
Daher nach dem Sport am besten schnurstracks unter die Dusche und evtl noch die Nase/Augen ausspülen

Grüsse
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Ich habe auch Heuschnupfen von Kindheit an.

Da ich nun 47 Jahre alt, überblicke ich einen ziemlichen Zeitraum.
Ich nehme auch Antihistaminika (Levoceterizin systemisch + Livocab Augentropfen + Foster Dosieraerosol) und wenn ich insbesondere auch noch vermehrt Haare wasche, bin ich weitestgehend symptomfrei.

Das jedoch hauptsächlich infolge mehrerer Hyposensibilisierungsbehandlungen (als 12jähriger, dann mit Mitte 30 und nochmals Anfang 40).

Das ist die einzige nachhaltig wirksame und kausale Behandlung, die es gibt und sie bringt nach den 3 Jahren, die man halt durchhalten muss, eine massive Symptomreduktion über viele Jahre.

Ich habe keinerlei Lust, systemisch oder auch nur am Auge Kortisol einsetzen zu müssen und an dem Punkt war ich vor den beiden letzen Hyposensibilisierungen infolge der stark gewordenen Symptome auf Gräserpollen.

Glücklicherweise ist mein Hautarzt bereit, mir die Injektion in Eigenverantwortung mitzugeben, da ich in einer Klinik arbeite und für den hochunwahrscheinlichen Fall einer anaphylaktischen Reaktion dann ja sofort ein Arzt zur Stelle wäre. Denn 3 Jahre lang über jeweils ein viertel Jahr einmal pro Woche wegen einer s.c.-Spritze zum Hautarzt zu pilgern und dann noch je eine halbe Stunde im Wartezimmer nachzusitzen, wäre doch sehr nervig.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
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Hallo,

ich habe es mal versucht mit der Hyposensibilisierung, es hat bei mir leider keine Verbesserung gebracht :(
Ich versuche das beste draus zu machen und versuche meistens dann abends zu laufen, ich weis nicht warum aber da geht es am besten bei mir. Erklären kann ich das nicht.

Gruß

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coldfire30 hat geschrieben:Den Effekt das man während der Belastung keine Beschwerden hat, dafür aber hinterher umso mehr teilen viele Sportler. Wenn der Körper wieder im "Normalmodus" ist schlägt das Immunsystem wieder voll zu und will die unterwegs eingsammelten Pollen wieder los werden.
Das ist wohl so. Ich hatte phasenweise nach dem Laufen unter der Dusche (!) richtige Niesattacken.
There are no answers. Only choices.

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Also ich kann nur Cortison empfehlen!
Ich weiß, das dieses Mittel für viele Leute ein rotes Tuch ist.
Ich habe mich mit meinem Arzt aber eingehend darüber unterhalten, und er meinte, dass das einmal im Jahr nicht schlimm sein gerade bei jungen Leuten.

Problem bei mir ist einfach, das ich so eine HEFTIGE Allergie habe, das nichts mehr geht. Wirklich nichts.
Augen schwellen an, tränen ununterbrochen, teilweise 7-8 Nieser hintereinander, Nase komplett dicht wirklich komplett, nur noch durch den Mund kann ich Atmen. Das ist Mega Kagge, das wünsche ich wirklich keinem.

Letztes Jahr habe ich nun das erste mal damit angefangen und mir Cortison (Volon A) als Injektion direkt Muskulär spritzen lassen.
5 Tage hat es gedauert, und die Allergie ist WEG!!!!! Und damit meine ich weg! 99% Beschwerdefrei. Ich kann wenn ich will durch ein Feld mit frisch geschnittenen Graß laufen und mich darin wälzen. Es ist weg!!!

Die ganze Saison hat man Ruhe dadurch.
Dieses Jahr habe ich es wieder gemacht, 1 Mai bin ich hin gegangen, Spritze geholt und ich habe keine Probleme mehr.....

Kann ich jedem nur ans Herz legen.
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PBs:

5KM : 25:12 (Trainingslauf)
10KM : 55:14 (Trainingslauf)
15KM : 01:31:31 (Trainingslauf)
Erster Halbmarathon : 02:16:37 (Trainingslauf)

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Ich greife das Thema noch einmal auf. Bei mir sind Hasel-, Erlen- und besonders Birkenpollen die Übeltäter - und das auch nur in Jahren mit besonders starkem Pollenflug, dann kann es mich schon einmal sehr heftig erwischen. Betroffen sind Augen, obere Atemwege und die Bronchien, Asthmaattacken, die monatelang anhalten können, kommen vor. Zur Zeit hilft mir - bei starkem Birkenpollenflug - das Medikament Lorano, die Symptome in den Griff zu bekommen. Interessanterweise hatte ich davor 4 symptomfreie Jahre am Stück.

Mit dem laufen habe ich nicht pausiert, nur einmal habe ich auf den langen Lauf verzichtet (letzten Sonntag), die Einheit am Montag aber nachgeholt. Das Intervalltraining (3000/2000/1000m) heute war ein Reinfall. Es fühlte sich an, als hätte jemand den Stecker gezogen. 3 bis 5sek pro Intervall blieb ich unter dem Soll.

Liegt es an der Allergie oder am Medikament, das laut Beipackzettel müde machen soll?

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Ich habe schon mein ganzes Leben Allergien, die z.T. immer da waren (Gräser, Getreide, Hausstaubmilben), z.T. später dazu gekommen sind (Haselnüsse, Birken) und z.T. nur temporär über einige Jahre vorhanden waren (Katzenhaare). Mit etwa 5 Jahren habe ich im Mai eine Kortisonspritze bekommen. Die hat für den Sommer ausgereicht. Mit 6 Jahren habe ich wieder eine solche Spritze bekommen. Die hat nicht mehr ganz gereicht. Für den Sommer, in dem ich 8 war, brauchte ich schon zwei Kortison-Spritzen. Danach haben meine Eltern diese "Behandlung" abgebrochen.
Meine erste Hyposensibilisierung (im Moment läuft die 4.) habe ich mit 11 Jahren begonnen. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, die Hyposensibilisierung hätte nichts gebracht. Andererseits: wer weiß, wie schlimm es ohne geworden wäre?
Ich nehme während der relevanten Zeiten Ceterizin, was mich nicht ermüdet und bei mir gut wirkt. Loratadin wirkt bei mir überhaupt nicht. Außerdem benutze ich ein Nasenspray (z.Z. Alergodil, aber ich bin da nicht festgelegt). Augentropfen habe ich nicht. Für den Notfall, der etwa alle zwei Jahre einmal eintritt, habe ich Salbuhexal, falls ich keine Luft mehr bekomme.
Auch ich habe beobachtet, daß ich beim Laufen keinerlei Beschwerden habe. Nach dem Laufen sind sie einfach wieder so da wie vorher. Nicht schlimmer, aber auch nicht besser. In allergischen Akutphase sind meine Laufleistungen allerdings deutlich schwächer als normal. Außerdem fällt es mir schwerer, mich zum Laufen aufzuraffen.

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kalue hat geschrieben:In allergischen Akutphase sind meine Laufleistungen allerdings deutlich schwächer als normal.
Genau so geht es mir auch gerade!

In der Vergangenheit habe ich das so zwar seltener beobachtet, aber einmal (2014: sehr starker Pollenflug von Hasel, Erle, Birke) lag ich sogar mit 39° Fieber flach., Nun führe ich meine Formschwäche auch ein bisschen auf eine gerade überwundene Verletzung zurück.

Der Spuk könnte bei mir in 2 Wochen wieder vorbei sein, wenn keine Birkenpollen mehr in der Luft sind.
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