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PULSMÄN – oder: die 2. Vertreibung aus dem Paradies

PULSMÄN – oder: die 2. Vertreibung aus dem Paradies

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Luzifer zürnte. Hatte der alte Schlawiner doch wieder mit einem genialen Zug gekontert! Eben noch hatte er, der Fürst der Finsternis, triumphiert, indem er den Menschen mit allerlei Annehmlichkeiten ihren Bewegungsdrang ausgetrieben hatte, da hatte ER mit einer Jogging-Welle gekontert. Jogging! Wenn er das Wort allein schon hörte! Bei einigen war es schon zu Mutationen gekommen, die nannten sich dann Läufer. Und das Schlimme war: all diese Infizierten entglitten ihm, nichts mehr mit leichter Beute! So konnte es jedenfalls nicht weitergehen. Er musste etwas unternehmen.

Er dachte sofort an seine rechte Hand, die Schlange. Natürlich, seit dem letzten Mal waren die Menschen gewarnt. Ohne Tarnung würde es nicht funktionieren. Er entschied sich, das Kriechtier in Form eines Marketingchefs hinunter zu schicken. Die Schlange im Tarnanzug lockte, schmeichelte, und die Menschen kosteten gierig vom „Gel der Erkenntnis“, das ihnen schmackhaft gemacht worden war. Doch dummerweise sahen sie, kaum dass ihnen das Gel den Gaumen verklebte, dass sie nackt waren und langsam. Also bedeckten sie ihre Nacktheit mit allerlei Funktionsfaserwäsche, und es dürstete sie, sich überzähliger Minuten und Sekunden zu entledigen.

Kaum hatte Gott den Frevel entdeckt, war er außer sich. Hatte er nicht alle diese seine Geschöpfe mit einer wunderbaren Mechanik und einer Steuerung ausgestattet, die ihnen alle Möglichkeiten bot, die man sich vorstellen konnte? Freilich, ein wenig Anstrengung hatte er ihnen durchaus abverlangt. Was bildeten diese undankbaren Frevler sich eigentlich ein, IHN so zu hintergehen? Und der HERR beschloss, den Menschen eine Lektion zu erteilen.

Nun war Gott allerdings auch nicht mehr der Jüngste. Er zermarterte sein Hirn, aber ihm wollte partout keine rechte Strafe einfallen. Doch dann blitzte eine vage Erinnerung an eine schon lange zurück liegende Begebenheit wieder durch seine göttlichen Windungen. Er musste sich ein wenig anstrengen, aber dann war alles wieder da, als sei es gerade eben erst geschehen. Einen Turm hatten sie gebaut, damals. Damit hatten sie IHN in seiner himmlischen Wohnung besuchen wollen. Genau so wie damals würde er ihnen diesmal wieder den Spaß verderben. Mit Verwirrung hatte er sie gestraft, auf dass keiner den anderen mehr verstand.

Dieses Mal wollte er noch einen Schritt weiter gehen: Sie sollten sich selbst nicht mehr verstehen. Ja, das war gut! Das war die gerechte Strafe. Gott war mit sich zufrieden und hieß die Engel, ein wenig zu frohlocken. Dann nahm er einen Klumpen Lehm, knetete daraus PULSMÄN, instruierte ihn und schickte ihn hinab.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de
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