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Knieschmerzen nach Einlagen?

Knieschmerzen nach Einlagen?

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Hallo zusammen,

ich dachte ich frage hier mal kurz nach weil es wieder sicherlich drei Wochen dauert bis ich bei unserem örtlichen Orthopäden vorstellig werden kann.

Hintergrund: Ich habe einen Knickfuß links und Senkfüße beidseitig. Das hat der Orthopäde auch innerhalb fünf Minuten korrekt erkannt. Ich selbst habe leider ein Jahr gebraucht um das zu erkennen, es war einfach eine blöde Verkettung von Ereignissen. Zusammengefasst heißt das ich jogge jetzt sehr begeistert seit einem Jahr, das monatliche Pensum schwankt zwischen 30 und 85km. Aufhören will ich auf keinen Fall mehr, zweimal die Woche muss einfach sein, u.a. auch wegen einem Tinnitus der sonst wieder auftauchen würde :)

Anfänglich ging natürlich konditionell wenig beim joggen, über eine kleine Winterpause im Januar/Februar hin erfolgte erst im April/Mai/Juni jetzt das richtige hohe Pensum, wo mir dann erst auffiel dass meine stetigen Gehpausen alle zwei bis drei KM von einer Minute Dauer eigentlich nur des linken Fußes wegen nötig waren, weil der im äußeren Fußgelenk schmerze und von dort Schmerzen das Wadenbein hochzogen Richtung Knie.

Also war ich jetzt endlich mal beim Orthopäden und der verschrieb mir eine Fuß- bzw Sprunggelenkbandage ODER Einlagen und fragte mich, was ich davon will. Unwissend wie ich bin sagte ich "beides, wenn sie das empfehlen, mir ist das egal - ich bin ja kein Experte". Antwort bekam ich keine, aber ein Rezept für beides. Also holte ich auch beides.

Zuerst erhielt ich die Bandage, mit der ich dann drei Mal laufen war. Die Schmerzen im linken Fußgelenk und Wadenbein, die ich bisher alle paar KM hatte, waren auch entweder ganz weg oder gering. Soweit so gut.

Jetzt habe ich die Einlagen bekommen von einer örtlichen "Fußorthopädie", wo der Vater mit dem Sohnemann die Einlagen selbst herstellt. Die Einlagen haben innen einen recht hohen Schaum, der anfänglich beim joggen ein wenig stört und wehtut, geht aber von allein wieder nach ein paar Minuten weg. Was allerdings neu ist sind Knieschmerzen. Und zwar im Meniskusbereichb zw äußerlich (sozusagen links) unterhalb der Knieschneibe.

Ich wollte deswegen einfach hier mal nachfragen ob man wirklich Bandage UND Einlagen tragen sollte, und ob Einlagen wirklich so toll sind. Ich würde ja fast auf sie verzichten, ich will mich unter keinem Umständen verletzen. Ich verstehe noch nicht so ganz welchen Effekt die Bandage hat, jedenfalls scheint sie mir weitaus "gesünder" und "natürlicher", da die Einlage durch die starke Erhöhung der Innenseite meines Fußes natürlich auch das ganze Wadenbein nach außen dreht und die Schmerzen, die ich vorher im äußeren, vorderen Fußgelenk hatte jetzt weiter oben an der gleichen Stelle im Knie erscheinen...

Bin um jegliche Informationen zum Thema erfreut! :)

Viele Grüße,
Marcel.

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Nungut, vielleicht liegt es ja nicht an den Einlagen, aber es klingt dann doch wie ITB-Syndrom bzw. "Läuferknie".

Meine Laufstrecken befinden sich fast nur in hügligem Gelände im Wald, und zuhause gibt es auch drei Stockwerke :D
Auch beim treppabsteigen schmerzt das Bein.

Im Grunde schmerzt es seit Montag Abend bis jetzt, nicht übermäßig, aber doch sehr spürbar.

Nur doof dass die Orthopäden hier so wenige sind, dass man kaum einen Termin bekommt. Mein jetziger ist bis 18.7. im Urlaub, argh.

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Hallo,

wenn du durch die Einlagen Schmerzen bekommst soltest du die erstmal weglassen. Es kann sein daß durch die Einlagen jetzt andere Winkelkräfte auf deine Füße wirken und daß dadurch die Sehnensätze gereizt wurden. Hier kann dehnen helfen.

Gruß Christian
Laufen macht Spaß und den Kopf frei.
Den Spaß an "swim, bike, run" entdeckt :daumen:
2015 - Braveheartbattle finished + alle Jahre wieder Strongmanrun finsihed :D


Geplant 2015: Marathon Münster, Triathlon, Münsterland Giro :)
Aktuelle Fußwerk:
Brooks PureDrift , Saucony Type A6, Brooks PureGrit

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Ob die Einlagen nun für dich gut sind oder schaden, das kann man nicht aus der Ferne beurteilen. Einlagen sind nicht per se schlecht aber auch nicht das Allheilmittel - das ist von Fuß zu Fuß verschieden. Eines solltest du dir aber klar machen. Ohne Einlagen ist für deinen kompletten Körper ein anderes Laufen als mit und da sollte man sich langsam heran tasten. Und nicht von heute auf morgen komplett umsteigen. Das kann zu leichten Beschwerden führen aber auch zu gravierenden Verletzungen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Vielen Dank für Eure Antworten! Ich denke auch dass Kräfte jetzt anders auf das Knie bzw Wadenbein einwirken, weil es durch die Einlage ja im grunde auch nach außen gedreht wird (das Wadenbein). Das es genau dann am Kontaktpunkt zum Knie schmerzt ist für mich kein Wunder.

Der Fußorthopäde jedenfalls meinte nur "an den Einlagen" kann es nicht liegen - ich nehme mal wohlwollend an dass er sagen wollte das Einlagen per se nichts schlechtes sind und sein Produkt einwandfrei gefertigt ist.

Ich denke ich laufe jetzt mal vorsichtig bis zum 18.8. weiter, ich war jetzt noch einmal laufen und es auch nicht schlimmer geworden.
Ich berichte dann auch von meinem Arztbesuch :)

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Hallo Marcel,
was ist denn nun bei Deinem Orthopädenbesuch herausgekommen.
Ich habe so ziemlich das selbe Problem, deshalb frage ich nach.

Es grüßt aus Kiel

Peter

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Hallo Peter,


folgendes seither: Mit den Einlagen war mir ein schmerzfreies Laufen nicht möglich, nicht nur die Knie machten Probleme, sondern auch an der Fußsohle drückte es gewaltig, so dass ich teilweise wegen letzterem abbrechen musste...


Der Orthopäde meinte übrigens ich soll einfach weitermachen. Was ich aber nicht tat.




Ich hatte mir dann jedenfalls ein zweites Paar Schuhe gekauft, und zwar Neutralschuhe von Mitsuno, zu meinen bisherigen Brooks Ravenna 4. Die neuen Schuhe waren etwas weniger geräumig, könnte man sagen.


Jedenfalls hat bei den Schuhen dann zusätzlich zum Knie teilweise noch die Ferse leicht geschmerzt, was einen Bekannten dazu bewegte mir von speziellen Einlagen zu erzählen, die das Problem an der Ferse angehen.
Es gibt also wohl diese Schaumabdruck-Einlagen, computer/laser gestützt erstellte Einlagen, und diese Fersenmethode, wo der Fuß vermessen wird, wenn er in der Luft hängt (stehend den Fuß für Einlagen zu vermessen sei das wohl grundsätzlich falsch).
Das klingt für mich also nach der Methode der Wahl.
Da ich aber momentan keine 180€ für solche Einlagen herumliegen habe, habe ich beschlossen nur mit Bandage zu laufen, was ja auch schmerzfrei ist und bleibt.
Ich muss die Bandage allerdings mindestens 10min vor dem Laufen anziehen, um den Fuß daran zu gewöhnen.
Komischerweise ist dies nach dem Wochenende teilweise zu kurz, da kann es sein das selbst 20min nicht reichen, der Fuß will dann einfach nicht und scheint sehr schnell überanstrengt zu sein.


Weiter ist es inzwischen auch so das ich jetzt immer abwechselnd die zwei Schuhpaare trage.
Was ich selten immer noch habe sind leichte Knieschmerzen mal für einen Moment nach dem Aufstehen.
Sehr eigenartig, als ob ich da die Beine verdrehen würde.




Zusammengefasst nochmal:
Ich weiß, ich sollte Einlagen tragen, und zwar auch tagsüber, und wahrscheinlich nur in Neutralschuhen.
Wahrscheinlich sollten es auch diese speziellen oder bessere Einlagen sein (die Messmethode klingt überzeugend, die Schaumabdruckdinger würde ich beim Arztbesuch diesesmal anzweifeln bzw mindestens ansprechen,
ich glaube ich hab die angedreht bekommen weil ich nur gesetzl. versichert bin beraten wurde ich ja auch nicht und private Patienten wurden mir zeitlich vorgezogen).


Ich bin aber davon überzeugt das dass alles noch viel genauer bei mir untersucht werden müsste - meine Hüfte ist auch nicht 100% gerade wenn ich so vor dem Spiegel stehe (wie bei vielen anderen auch).
Ich würde dir also empfehlen, möglichst viel mit den Ärzten zu besprechen bevor du dir was andrehen lässt, dieses "halt mal ausprobieren" ist ja keine Lösung.


Ich persönlich werde mich irgendwann nochmal zu Ärzten begeben und abklären, warum ich überhaupt diesen Knick/Senkfuß habe und ob höherwertige Einlagen nicht besser wären UND ob es ein Problem ist, wenn man diese nicht permanent trägt, sprich: nur beim Sport.
Mich interessiert auch, ob eine Bandage alleine auf Dauer in Ordnung ist, sprich: keine Schäden verursachen kann bzw. Schäden ausreichend verhindert.
Außerdem interessiert mich ob ich eine (leichte) Bänderschwäche habe, ich habe zumindest auch noch eine Bindegewebsschwäche und damit Dehnunggstreifen.


Mehr Infos habe ich dir momentan nicht, auch wenn es etwas viel Spekuliererei meinerseits ist - ich hoffe es hilft dir etwas.


Ich werde mich melden wenn ich etwas weiß und du mach das doch auch,
das hier scheint der einzige Beitrag zu dem Thema im deutschsprachigen Internet zu sein


MfG
Marcel

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Hi Marcel,

ich habe auch diesen Knick-Senk und Spreizfuß. Bei meinem Arzt war das dann genauso: Einlagen, ist halt der einfache ärztliiche Standard, ohne individuell beim Patienten zu schauen. Bei mir hat das aber auch überhaupt nichts gebracht, außer weitere Beschwerden an der Achillessehne und Zuzahlungen für die Einlagen. Einlagen sind zudem nur ein Hilfsmittel und kein Heilmittel. Ich habe daher das Thema Laufschuhe bei mir komplett umgestellt und bin von den schweren, gedämpften Schuhen auf leichte, dünne und kaum gedämpfte Schuhe umgestiegen. Kurze Distanzen bis 10 km laufe ich inzwischen mit den Vibram five Fingers, längere bis zum Marathon mit den Nike free 3.0.. Dadurch haben sich bei mir die Achillessehnenbeschwerden und das Läuferknie komplett verabschiedet. Ich würde Dir daher empfehlen, statt Einlagen mal ein Paar Natural running Schuhe zuzulegen und mit denen zu laufen. Aber erstmal nur kurze Distanzen bis maximal 1-2 km und sehr langsam. Die Füße werden dadurch immer stärker und das Laufgefühl ist ein Traum. Viel Spaß und Glück dabei. Gruß Rico

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Hallo Rico,

das deckt sich auch mit meiner Erkenntnis das Schuhe für Supinierer/Überpronier genau das falsche machen: Der Fuß wird noch schwächer, da er unterstützt wird. Ich denke so ist mein Problem auch entstanden und daher der Griff zu Neutralschuhen.

Ich laufe jetzt ja Beschwerdefrei und beide Schuhe sind relativ normal bzw wenig gedämpft - einer ist 1 Jahr alt und hat kaum mehr Dämpfung als der neue Mizuno, der wenig Dämpfung hat.

Danke dir für deine Info!

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Hi Marcel,

das hört sich doch gut und positiv an bei Dir. Ich denke auch, dass die Schuhwahl ganz entscheidend dazu beiträgt, ob man schmerzfrei und mit Freude läuft oder eben nicht. Zu diesem Thema gibt es auch ein supertolles Buch: "Born to run" von Christopher Mc Dougall. Falls Du das noch nicht gelesen hast, kann ich Dir das wirklich empfehlen.

Viele sportliche Grüße
Rico
Antworten

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