Banner

Als Anfänger: Laufen nach Puls oder nach Gefühl, einfach drauf los oder nach Plan?

Als Anfänger: Laufen nach Puls oder nach Gefühl, einfach drauf los oder nach Plan?

1
Hallo liebe Community,

kurz zu mir: ich bin absoluter Anfänger was das Laufen betrifft und habe auch jetzt erst richtig angefangen. Ich habe letztes Jahr einen Silvesterlauf bei uns im Nachbarort mitgemacht und dieses Jahr den Airportrun Hannover. Beides aber gänzlich untrainiert und dementsprechend musste ich viel gehen. Nun möchte ich gerne richtig laufen und war letzte Woche schon 2 Mal los.
Eine Bekannte meinte zu mir, dass ich in einem niedrigen Pulsbereich laufen soll. So bei 130. Das ist bei mir dann aber eher walken, da mein Puls sehr schnell steigt. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass man im Wohlfühltempo laufen soll und gar nicht auf den Puls achten soll. Was wäre denn für einen Anfänger das beste?
Dann hab ich mir noch Runkeeper runter geladen und mir dort den Trainingsplan für einen 5 km Lauf ausgesucht. Ziel dabei ist es die 5 km in eins ohne Gehpausen durchlaufen zu können. Vielleicht kennt der eine oder andere die App und den Plan!? Man läuft im Wechsel. Mal 2,4 km laufen/gehen, dann Intervall und 45 Min gehen/joggen, alle 2 Tage. Nach und nach werden die Intervalle und der 2,4 km Lauf gesteigert. Sonntag war der 2,4 km Lauf dran. Den hab ich aber auch mehr oder weniger als Intervall absolviert, weil ich nicht nur walken wollte und beim laufen geht der Puls ja dann wieder hoch (hab mich an den Rat der Bekannten gehalten). Heute ist dann Intervall 8 x 1 Minute mit 1 1/2 Minuten Gehpausen dazwischen dran.
Ich frage mich, ob der Plan so in der Art Sinn macht oder ob ich lieber gleich die vollen 5 km in Angriff nehmen sollte?
Vielleicht kann mir ja jemand aus dem Wirr Warr helfen

Vielen Dank schonmal

3
Der Rat Deiner Bekannten ist Quatsch. Ich weiß jetzt nicht, ob Du schon 5km am Stück Laufen kannst, wenn Du nicht zu schnell läufst, Dich aber auch nicht vom Pulsmesser irritieren lässt. Falls ja, dann kannst Du das ruhig tun. Falls nein, dann ist dieser Plan wahrscheinlich nicht falsch.

Viel Spaß! Und nicht vergessen: Es ist nur Laufen.

C.

4
Mahlzeit,

also mal als erstes, das mit dem Puls ist Schwachsinn! sorry wenn ich es so hart sage.
Wenn man nach Puls trainiert, dann nach prozentualen Pulsbereichen, errechnet am persönlich Maximalpuls. Diesen zu ermitteln sind Anfänger aber nicht in der Lage, weil der restliche Körper diese Belastung nicht schafft.

Daher solltest Du auf jeden Fall erstmal weiter mit Zeit/Distanz anstelle von Puls trainieren.

Diese "Intervalle" aus Laufen und gehen sind eine gute Methode wenn man eine bestimmte Anfangsdistanz noch nicht durchlaufen kann.

Und wie Carsten schon schrieb, es ist nur Laufen. Laufen ist die natürliche Art der Fortbewegung.
Bin wieder da und will auch bleiben.
Bild
Bild
HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

5
Habe gesehen, dass es einen extra Bereich für Anfänger gibt... Sorry, dann hätte ich das Thema dort gepostet.

Danke für eure Antworten. Habe gedacht, dass ich meine Ausdauer am besten trainiere, wenn ich immer in einem unteren Pulsbereich jogge und dass sich dann mein Puls auch zwangsläufig irgendwann senkt.

6
Mario Be hat geschrieben:...Und wie Carsten schon schrieb, es ist nur Laufen. Laufen ist die natürliche Art der Fortbewegung.
Was willst du damit sagen, in diesem Zusammenhang und überhaupt? Kein Mensch läuft, um sich fortzubewegen, ich kenne diese Art der Bewegung nur aus dem Sport, Menschen laufen eine bestimmte Strecke, einige messen die Zeit, andere den Puls oder beides. Im Alltag sehe ich sonst niemanden laufen oder wo kann man das sehen?
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
Bild
Bild

7
Melanchen hat geschrieben:Vielleicht kann mir ja jemand aus dem Wirr Warr helfen
Hallo Melanchen,

du bist ein Opfer medialer und technischer Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts, der Tatsache, dass heute viel mehr Mitmenschen regelmäßig joggen und vielleicht auch deiner darauf fußenden Bedenken. Als ich mit dem Laufen anfing gab es kein Internet, Pulsmesser musste man noch an der Hüfte tragen mit Leitungen zum Brustgurt, man wurde noch ein bisschen komisch angeguckt von Passanten, dass man so was Sinnloses tut und außerdem machte ich mir keinen Kopf, ob ich und wie weit ich laufen kann. Vielleicht habe ich es auch von Anfang an richtig gemacht, sozusagen zufällig. Ich erwähne das nur, um dir zu zeigen, dass du erstens gar nichts brauchst, um mit dem Laufen zu beginnen. Im Grunde nicht mal eine Uhr. Die ist aber hilfreich, wenn man die eigene Fähigkeit ausdauernd zu joggen mit der Zeit steigern möchte. Was du mit Sicherheit nicht brauchst, ist ein Pulsmesser. Entfernungsmessung auch nicht, wenngleich es einfach Spaß machen kann zu sehen, wie der Kilometerzähler sich erhöht. Für manche ist es vielleicht motivierender ihre Lauffortschritte in Streckenlängen dokumentiert zu bekommen, als einfach nur zu sehen, dass sie heute 30 min am Stück und in ein paar Wochen schon 45 oder 60 min laufen können.

Methodisch ist wichtig zu wissen, dass jeder Laufeinsteiger über unterschiedliche Voraussetzungen verfügt und demnach auch zu Beginn über eine andere "Reichweite". Es gibt tatsächlich Menschen, die, ihres Alters oder bestimmter Handicaps (u.a. Übergewicht) wegen, zu Beginn nur ein paar Meter oder Minuten zu Wege bringen. Für die ist dann ein spezieller Trainingsplan der mit alternierendem Laufen-Gehen arbeitet der richtige. Ein nicht zu alter, mobiler, normal veranlagter Laufeinsteiger bringt aber normalerweise die Fähigkeit mit (insbesondere wenn er/sie vorher anderen Sport betrieben hat) von Beginn an 20, 30 min am Stück LANGSAM zu laufen. Das ist dann die Basis, um sich von Woche zu Woche zu steigern. Ich habe vor ein paar Wochen ein Laufseminar beendet, das genauso heterogen besetzt war. Laufeinsteiger (totale!), die nach 6 min des Eingangstests die Segel strichen und zwei andere, die sofort 20 min und weiter laufen konnten.

Teste dich: Laufe langsam los und prüfe, wie lange du in diesem Tempo durchhältst. Langsam heißt: So langsam, dass du noch flüssige, eindeutige Laufschritte zustande bringst. Normalerweise kann man sich in diesem Tempo noch mit jemandem satzweise unterhalten ohne gleich außer Atem zu kommen (Ich habe aber auch erlebt, dass Laufeinsteiger schon beim langsamsten Tempo nach einer Minute schnaufen wie Dampflokomotiven. Eine ältere, übergewichtige Dame war so eine. Aber kein Grund zur Mutlosigkeit: Nach 12 Wochen lief sie 30 min am Stück, unter Anstrengung, aber das Schnaufen war verschwunden und sie konnte bei Trainingsläufen mit mir satzweise reden).

Angenommen du schaffst auf diese Weise 30 min, dann wäre das die Grundlage für weiteres Training. Das sollte dreimal pro Woche erfolgen, mit mindestens einem Ruhetag zwischen den Lauftagen. Die ersten Wochen - bezogen auf obiges Beispiel von 30 min Dauerlauf - sähen dann ungefähr so aus:

Woche 1: 20, 20, 25 (alle Angaben in min, Tempo immer langsam)
Woche 2: 20, 25, 25
Woche 3: 20, 25, 30
Woche 4: wie Woche 1
Woche 5: 25, 25, 30
Woche 6: 25, 30, 30
Woche 7: 25, 30, 35
Woche 8: wie Woche 5
Woche 9: 30, 30, 35
usw.

Auf diese sehr schonende Weise wirst du irgendwann in die Lage kommen 45 bis 60 min langsamen Dauerlauf ohne Probleme absolvieren zu können. Dann und erst dann ist es an der Zeit die bisher stereotyp langsame Laufweise mit Tempoanteilen zu ergänzen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten (je nach individuellem Ziel und Gusto), das wäre aber der nächste Schritt in der Zukunft. Schaffst du es beim "Eingangstest" länger zu laufen, erreichst du diesen Zeitpunkt entsprechend früher.

Die bedächtige Vorgehensweise beim Steigern des Pensums hat ihre Ursache nicht allein in der Notwendigkeit sich ausdauermäßig nicht zu überfordern. Da wäre sicher bei den meisten mehr drin. Sie soll auch gewährleisten, dass der Bewegungsapparat - vor allem: Gelenke, Sehnen, Bänder, Knochen - genug Zeit erhält sich an die Belastung anzupassen.

Falls du mehr über Laufanfang oder auch Trainingspläne dafür wissen möchtest empfehle ich dir unsere Laufseite. Dort wird insbesondere den unterschiedlichen Voraussetzungen von Laufeinsteigern Rechnung getragen. Du findest Infos entweder unter "Themen für Einsteiger" oder "Trainingspläne" im Menü am linken Rand.

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

8
Also das Thema pulsorientiertes Training ist einfach noch nichts für Anfänger. Und deine Bekannte kann leider auch nicht viel Ahnung haben wenn sie Dir aus dem Stehgreif nen Puls zum trainieren nennt. Zudem werden wirklich nie in einem Trainigsplan Pulswerte angegeben sondern immer Pulsbereiche in Prozent, einfach weil der Puls eine so individuelle Sache ist.

Aber generell stimmt, dass man durch längere langsame Läufe seine Grundlagenausdauer steigert. Dafür kann man aber andere und einfachere Methoden nutzen. Seine Atmung, oder den "Trick" mit dem Sprechen beim Laufen.
Bin wieder da und will auch bleiben.
Bild
Bild
HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

9
barefooter hat geschrieben:Was willst du damit sagen, in diesem Zusammenhang und überhaupt? Kein Mensch läuft, um sich fortzubewegen, ich kenne diese Art der Bewegung nur aus dem Sport, Menschen laufen eine bestimmte Strecke, einige messen die Zeit, andere den Puls oder beides. Im Alltag sehe ich sonst niemanden laufen oder wo kann man das sehen?
Noch so ein Abtrünniger, der seinen Wochenendeinkauf nicht jagen geht und auf dem Weg zur Arbeit nicht vom Säbelzahntiger gejagt wird. :nene:
Steif
---------------------------------------
Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

10
Ich hatte einen Kollegen, Spitzname "Der Indianer" (lange Matte und Stirnband), beim Fahrpersonal - weiß nicht mehr ob nun Biermeister oder Fahrer - der ist jeden Tag laufend zur Arbeit gekommen. Nur hatten wir auch sensationelle Duschen - alles vom Feinsten.

Knippi

11
barefooter hat geschrieben:Was willst du damit sagen, in diesem Zusammenhang und überhaupt? Kein Mensch läuft, um sich fortzubewegen, ich kenne diese Art der Bewegung nur aus dem Sport, Menschen laufen eine bestimmte Strecke, einige messen die Zeit, andere den Puls oder beides. Im Alltag sehe ich sonst niemanden laufen oder wo kann man das sehen?
Schau dir mal die Kinder an (sind auch schon Menschen)
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

12
Hallo Udo,

danke für deine ausführliche Antwort. 30 Minuten am Stück langsam laufen schaffe ich sicher nicht. Aber vielleicht teste ich das mal. Aber dann muss ich die Pulsuhr zu Hause lassen. Die bremst mich sonst aus.

13
Melanchen hat geschrieben:Hallo Udo,

danke für deine ausführliche Antwort. 30 Minuten am Stück langsam laufen schaffe ich sicher nicht. Aber vielleicht teste ich das mal. Aber dann muss ich die Pulsuhr zu Hause lassen. Die bremst mich sonst aus.
RICHTIG!

DA siehst Du auch, dass Pulstraining nix für Anfänger wie uns ist.
Bin wieder da und will auch bleiben.
Bild
Bild
HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

14
@hardlooper & d`Oma joggt

Darum bin ich darauf garnicht erst eingegangen, ich will nicht, dass es hier zu einer Grundsatzdiskussion ausartet, ob der Mensch nun von Natur aus läuft oder... ja halt oder
Bin wieder da und will auch bleiben.
Bild
Bild
HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

15
Mario Be hat geschrieben: Darum bin ich darauf garnicht erst eingegangen, ich will nicht, dass es hier zu einer Grundsatzdiskussion ausartet, ob der Mensch nun von Natur aus läuft oder... ja halt oder
Wenn ich ehrlich sein soll: mir ist es egal, was er als natürliche Fortbewegung hat. Vermutlich Gehen.

Knippi

16
Mario Be hat geschrieben:RICHTIG!

DA siehst Du auch, dass Pulstraining nix für Anfänger wie uns ist.
Ja, so langsam sehe ich es ein ;-) Dabei ist sie so schön. Wobei tragen schadet ja nicht. Ich darf nur nicht drauf gucken ;-)

19
Hallo,
Wie du schon beschrieben hast sind 30 Minuten durchlaufen in 4-6 Wochen bei dir nicht drinn, wie
bei ca 40% der Anfänger. Du solltest deinen Focus auf die 20 Minuten durchhalten richten. Gute Grundlagenvoraussetzung für einen schonenden Einstieg sind auch Wechseltrainings 3 Einheiten die Woche z.B. Powerwalking eine Unterstufe zum Laufübergang ca. 8-10 Min Km Flach, das selbe etwas langsamer kombiniert mit Bergaufwalk z.B. 2 Min danach 1 Min bergab leichter Lauf zum Ausgangspunkt zurück. 4-5 Wiederholungen, jede Woche Bergaufwalk 20 Sek. pro Belastung mehr. Kombiniert werden die Einheiten mit einem Radtraining, hier ist Pulsorientierung sinnvoll bei m/w 25 Jahre ca. 150 Puls Maximal. Bei Interesse kann ich dir mal was aufschreiben wie hier die ersten 2-3 Monate aussehen würden. Geschätzt wenn du kein Übergewicht über 5% Maximal hast, bist du in 12 Wochen bei 30-35 Minuten Ausdauerlauf. Bei Interesse einfach schreiben, Email mfcall@googlemail.com
Grüße Michael

20
wetjack hat geschrieben: Wie du schon beschrieben hast sind 30 Minuten durchlaufen in 4-6 Wochen bei dir nicht drinn, wie bei ca 40% der Anfänger.
Woher hast Du denn diese Zahl?
wetjack hat geschrieben: Du solltest deinen Focus auf die 20 Minuten durchhalten richten.
Ooooooch, da finde ich @U_d_os Ansatz schon besser.
wetjack hat geschrieben: Gute Grundlagenvoraussetzung für einen schonenden Einstieg sind auch Wechseltrainings 3 Einheiten die Woche z.B. Powerwalking eine Unterstufe zum Laufübergang ca. 8-10 Min Km Flach, das selbe etwas langsamer kombiniert mit Bergaufwalk z.B. 2 Min danach 1 Min bergab leichter Lauf zum Ausgangspunkt zurück. 4-5 Wiederholungen, jede Woche Bergaufwalk 20 Sek. pro Belastung mehr. Kombiniert werden die Einheiten mit einem Radtraining, hier ist Pulsorientierung sinnvoll bei m/w 25 Jahre ca. 150 Puls Maximal.
Wenn man das entheddert (also vom hinderlichen Streusand für die Augen befreit), bliebe netto laufen bei jedem dieser 3 Trainings pro Woche 4 - 5 x 1 Minute leichter Lauf bergab übrig - viel zu wenig.
wetjack hat geschrieben: Bei Interesse kann ich dir mal was aufschreiben wie hier die ersten 2-3 Monate aussehen würden. Geschätzt wenn du kein Übergewicht über 5% Maximal hast, bist du in 12 Wochen bei 30-35 Minuten Ausdauerlauf. Bei Interesse einfach schreiben, Email mfcall@googlemail.com
Lass doch mal einen Plan für einen sogenannten "Dummy"-Läufer" (also anonym) rüberwachsen. Konstruierte Historie - Übungsanweisungen - Aussichten.

Knippi

21
Mario Be hat geschrieben:@hardlooper & d`Oma joggt

Darum bin ich darauf garnicht erst eingegangen, ich will nicht, dass es hier zu einer Grundsatzdiskussion ausartet, ob der Mensch nun von Natur aus läuft oder... ja halt oder
An dieser Stelle schlage ich vor, die Steinzeiternährung (Vgl. dazu eingehend den Thread des etwas wirren HF-Studis) noch einmal im Detail aufzugreifen und ihn in einen Kontext zum verloren gegangenen Jagdtrieb (Vgl. Ernährung) zu stellen :-D. Wie sagte dazu unlängst eine Bekannte (proper "Mädsche" mit 160 cm / 115 kg) in breitestem Kölsch: Iiiisch renn doch net durch dä Wald! Biste jeck?!
Bild


September 2014 -> 99,5 kg >> Mai 2015 -> 79 kg >> September 2015 -> 77 kg >> Februar 2016 -> 76 kg
Solum certum est, nihil esse certi

22
d'Oma joggt hat geschrieben:Schau dir mal die Kinder an (sind auch schon Menschen)
Tatsächlich habe ich neulich ein Kind gesehen, ein elfjähriges Mädchen lief - einem urwüchsigen Impuls folgend - barfüßig fast 200 m hin und wieder zurück. So etwas gibt es also, ist aber eine Ausnahme.

23
barefooter hat geschrieben:Tatsächlich habe ich neulich ein Kind gesehen, ein elfjähriges Mädchen lief - einem urwüchsigen Impuls folgend - barfüßig fast 200 m hin und wieder zurück. So etwas gibt es also, ist aber eine Ausnahme.
ich sehe hier in meinem Ort viele Kinder, die müssen von den Eltern gebremst werden, die können nicht gehen - die laufen in der Bewegung, gehen ist langweilig.
Da wird hin und hergerannt, sicher oft im Spiel und nicht um von A nach B zu gelangen, aber es wird mit Freude gerannt - nicht gegangen.
Und Rennen ist für mich = Laufen
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

24
d'Oma joggt hat geschrieben:ich sehe hier in meinem Ort viele Kinder, die müssen von den Eltern gebremst werden, die können nicht gehen - die laufen in der Bewegung, gehen ist langweilig.
Da wird hin und hergerannt, sicher oft im Spiel und nicht um von A nach B zu gelangen, aber es wird mit Freude gerannt - nicht gegangen.
Und Rennen ist für mich = Laufen
War heute mit meinem Sohn in einem Tierpark, der junge ist 1 1/2, der ist nur von Gehege zu Gehege gerannt, und ja, um von a nach b zu kommen...aber vielleicht ist das wirklich nicht normal, sollte ich mit ihm zum Arzt?
Bin wieder da und will auch bleiben.
Bild
Bild
HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

25
Körper- und geistige Entwicklung bei Kindern gehen mit Bewegung einher und dabei ist eine Trennung beider Faktoren bis zu einem bestimmten Alter nicht möglich. Kinder, die in ihrem Bewegungsdrang "gebremst" werden, sind auch in ihrer geistigen Entwicklung gebremst. Dass dies für Erwachsene nicht gilt, zeigt anschaulich die Masse an fettleibigen bis adipösen Wissenschaftlern ;)
Bild


September 2014 -> 99,5 kg >> Mai 2015 -> 79 kg >> September 2015 -> 77 kg >> Februar 2016 -> 76 kg
Solum certum est, nihil esse certi

26
Ich drifte mal vom "Kinder laufen durchaus auch..."-Thema wieder ab zum Ursprung :)

Ich würde auch empfehlen, nicht auf "Bekannte" zu hören, die "auch laufen" und dann Tipps geben, die bei ihnen ja so toll geklappt haben. Jeder Mensch ist anders und nur weil deine Bekannte mit einem Puls von 130 trainiert und damit gut zurecht kommt muss das für dich nicht zutreffen.
Ich laufe seit etwa drei Jahren. Davon aber eigentlich erst seit Anfang des Jahres wirklich aktiv und regelmäßig. Da mein Vater schon seit Jahren wirklich aktiv läuft habe ich da das ein oder andere mitgenommen und bin auch vorher durchaus mal mit Pulsmesser gelaufen. Das hätte ich mir aber lieber gespart, du hast Recht, mich hat das auch fürchterlich abgelenkt und vor allem hat mich das Ergebnis immer völlig geschockt. Von den 130 war ich nämlich weit entfernt...

Angefangen habe ich dieses Jahr dann mit meiner "Hausrunde" um einen Park. Eine Runde hat etwa 1,4 km und glaub mir, wenn ich die komplett ohne Gehpausen geschafft habe, war ich echt froh ;) Da ich einfach nicht der Typ bin für die "1 Min. laufen, 1 1/2 Min. Gehen"-Methode, habe ich diese 1,4 km Runde so lange durchgezogen, bis ich die wirklich locker durchlaufen konnte in einem (für mich) Wohlfühltempo. Als das geklappt hat, bin ich die Runde eben zwei Mal gelaufen.
Nach der dritten Runde wurde es dann doch langweilig und ich hab mich getraut mal woanders zu laufen (und dann eben auch weiter). Aber alles ohne Pulsmesser sondern rein nach Gefühl.
Ich hatte immer mein Handy dabei und habe Strecke etc. mit runtastic mitgeschrieben.

Inzwischen laufe ich zwischen 8 und 10 km pro Einheit, kürzere Einheiten auch gerne mal schneller. Nach meinem ersten 10,5km Wettkampt nächste Woche möchte ich dann auch anfangen mit Intervalltraining etc.

Inzwischen habe ich einen Garmin Forerunner 610, habe dadurch also auch Kontrolle über meinen Puls. Meistens laufe ich aber nur mit der Zeitanzeige. Klar, ist technische Spielerei, aber so fange ich langsam an, mein Laufgefühl auch mit Fakten zu vergleichen. Und durch das dokumentieren kann ich mich selbst kontrollieren und mir quasi selbst in den Hintern treten. Das muss aber jeder für sich wissen und in "deinem Stadium" wäre ich damit einfach komplett überfordert gewesen.

Ob der Trainingsplan etwas für dich ist musst du selbst entscheiden. Ich stehe mir da "selbst im Weg" weil ich es unangenehm finde, in Laufklamotten zu gehen ;) Daher war für mich der Weg mit meiner Runde am angenehmsten. Wobei der Trainingsplan vermutlich die vernünftigere Strategie ist!
Pulsmesser würde ich daheim lassen und die (gut gemeinten?) Tipps meiner Bekannten gleich im zweiten Ohr wieder rauslassen :)
RunningMathea - Immer gegen den Wind!

2014: 5km - 28:47
10,5km - ????? (14.9.)

27
Für alle hier mal die nicht wirklich kampieren was Lauftraining im Körper auslöst.
Du läufst ,nach dem Laufen hast du ein Belastungsreitz ausgelöst. Dieser geht an Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke, Stresshormone, Organe und wirkt sich bei dem einem Mehr, dem anderen weniger positiv oder negativ aus. X kann schneller laufen, der Körper ist nach dem Training kaum platt, bei Y geht nach einem langsamem kurzem Lauf nichts mehr, dieser benötigt mindestens 2 Tage Regeneration. Wenn Y sich nach 36 Stunden fit fühlt und losläuft passt die Regeneration nicht und du läufst in den nächsten Tagen einer Überlastung entgegen, wobei X nach maximal 24 Stunden wieder auf dem Höhepunkt voll regeneriert ist. Beide sind gleich schwer, gleiche groß, beide m/w
Die Belastung bei Y ist zu hoch, er will schneller im Training laufen, weil er auch im WK schneller werden will, er läuft schneller länger, ist platt fühlt sich nicht gut resigniert und weis nicht was los ist.
X macht super Fortschritte lach sich ins Fäustchen, Y kommt nicht weiter steht kurz vor Depressionen.
Meine Tochter ist 11,5 Jahre spielt ab und zu Fußball, läuft 800 M in 3:10, ist im Ziehl nicht platt, ich Laufe dieses Jahr nur im Grundlagen Bereich ohne Tempotraining 41 Minuten auf 10 Km, andere laufen aus der Grundlage 37 Minuten, andere schaffen es nie unter 60 Minuten.
Du must deinen Körper regelrecht verarschen, das es sich niemals automatisch auf die nächste Trainingseinheit einstellen kann, die guten Läufer sind die kreativsten Läufer, ob Mittelstrecke, 10000 m oder HM, bzw Marathon. Wenn du solche Probleme hast wie du und noch am Anfang stehst kann ich nur dazu raten einen CUT zu machen und von 0 an zu fangen ohne wenn und aber. Es gibt viele Bücher, überall erfahrene Läufer die auch gerne bereit sin zu helfen, schmeiß dein Geld nicht für Trainingspläne raus. Ein guter Trainer, wird dir nicht in 3 Monaten das Trainingsverhalten, Anleitung zur Planung vermitteln wollen. Hir gilt oft, je länger gezahlt wird, um so besser ist der Läufer fur den Trainer.Die Leute die nicht weiterkommen machen zu über 80% die gleichen Fehler, sie geben dem Körper nicht genügend Zeit um sich auf die Veränderung einzustellen, reagiert der Körper mit Protest und du reagierst nicht hast du verloren, du bleibst auf der Strecke, fängst an im Laufstiel, Ahtemtechnik, Trainingsplan und was weis ich nicht rumzumengen 1000 Fragen kommen auf,, nach einem Jahr bist du so durcheinander das du nicht mehr weist ob du m oder w bist. Einige laufen hier im Forum herum.
Wenn du deinem Körper einfach gesagt die Belastung gibst die er bis zum nächsten Lauf kompensieren kann und du Spaß beim laufen hast, wirst du Fortschritte und Erfolge feiern. Gelingt dir dies nicht den Zustand herzustellen, muss ich nicht weiter schreiben was dann passiert.
Nimm bitte nichts hiervon ,auch Andere nicht persönlich
Egal wie du die Sache löst, es gibt mindestens 10 Lösungsansätze für dein Problem, nur du kannst aber letztenendes nur etwas daran ändern. Du must wissen was gut Läuft, nur du entscheidet letztenends ob du Erfolge feiern kannst. Die Anderen, mit Ratschlägen, Kommentaren und Tips können nicht für dich laufen, sind auch nicht für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich.
Für einen Neuanfang benötigte du ca. 4 Monate, etwas Vernunft und Geduld, wird sich sich bezahlt machen, kurzfristig denken geht beim Laufen nicht, pro Jahr höchstens 2 Ziele setzen dann klapt das auch bei dir.
Viel Spaß und Erfolg für dein Training
Grüße Michael

28
Mario Be hat geschrieben:Mahlzeit,

also mal als erstes, das mit dem Puls ist Schwachsinn! sorry wenn ich es so hart sage.
Wenn man nach Puls trainiert, dann nach prozentualen Pulsbereichen, errechnet am persönlich Maximalpuls. Diesen zu ermitteln sind Anfänger aber nicht in der Lage, weil der restliche Körper diese Belastung nicht schafft.
Hier muss ich entschieden widersprechen. Bin beim Schwimmen im Meer mal einem Delphin begegnet, sieht auf den ersten Blick aber ganz arg nach Hai aus, so erreicht man ganz locker seinen Maximalpuls :uah: :D
Gruß
pop
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“