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Freeletics - gehypter Mist oder sinnvolle Ergänzungssportart?

Freeletics - gehypter Mist oder sinnvolle Ergänzungssportart?

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Freeletics als Neuverpackung guter alter Ganzkörperübungen wie Liegestütze, Hampelmänner, Kniebeugen und Klimmzüge scheint zumindest in meiner Wahrnehmung eine immer breitere Beliebtheit zu erlangen. Neulich habe ich es sogar in der Bodensatz-TV-Sendung "taff" entdecken können.

Der ästhetische Traum vom Sixpack (dem am Bauch, nicht dem, das man sich in den Bauch schütten möchte), ein neues Körpergefühl und pathetisch formulierte Motivationsfloskeln ("Schmerz ist Schwäche, die deinen Körper verlässt") treiben mehr und mehr Couchpotatoes in Parks oder auf Spielplätze. Per Smartphone-App kann man zwischen verschiedenen Workouts wählen, einige sind kostenlos verfügbar, das komplette Programm gibt es für 5 Euro. Für 40 Euro gibts einen "persönlichen" Coach, der einen Trainingsplan zusammen stellt, je nach angegebenen Ziel (strength, endurance, beides) und Vorleistung wird dann so weit ich weiß nach einem Algorithmus der Wochenplan aufgestellt. Das eigene Workout wird mit Punkten belohnt - je schneller man das Workout beendet, desto mehr Punkte gibt es. Bonuspunkte gibt es für die Ausführung der einzelnen Übungen in der schwersten Variante, zusätzliche Punkte gibt es außerdem für neue persönliche Bestleistungen. Die Punkte sind in ein Levelsystem eingegliedert, nach World-of-Warcraft-Manier kann man hier also nicht seinen Avatar, sondern seinen eigenen Körper hochleveln (auch Gamification genannt). Außerdem kann man sich mit seinen Freunden und anderen Athleten vernetzen, so dass man deren Bestzeiten zu den jeweiligen Workouts stets mit angezeigt bekommt, was zusätzliche Motivation bringen soll.

In den Newsletter-Mails wird Anfängern empfohlen mit mindestens vier Workouts/Woche zu beginnen. Auch wenn einzelne Workouts anfangs länger als eine Stunde dauern sollten, solle man diese auf jeden Fall zu Ende führen. Hier ein "Selbsttest" einer Journalistin.
Neuerdings beinhaltet die App auch die Kategorie "Running". Hierbei werden wie bei runtastic o.ä. die Strecke per GPS und die Dauer aufgezeichnet, auch hier werden neue persönliche Bestleistungen mit Extra-Punkten belohnt und die Newsletter-Marketing-Motivations-Einpeitscher ermutigen einen, sich zu neuen Höchstleistungen zu "pushen". Per Knopfdruck kann ich meinen Mitstreitern auch zu einem guten Workout gratulieren. Kurzum: Es wird so ziemlich alles aufgefahren, um die Menschen zu motivieren, sich endlich mal ordentlich auszupowern. Dazu die Sprüche der Macher auf deren offiziellen Seiten, wie z. B.: "Your Personal Best is right in front of you. Don't lose sight. Chase your PB and once you've reached it, it's time to beat it" Es wird ein Gemeinschaftsgefühl suggeriert ("ihr alle seid free athletes...") und dass man immer an seine Grenzen gehen solle.

Nun meine Einschätzung: Ich habe jetzt ein paar Mal mitgemacht, mich mit Leuten im Park getroffen und drauf los freeletict. Ich behaupte jetzt mal, dass ich in körperlich guter Verfassung bin.
Das Freeletics-Training ist absolut fordernd und anfangs glaubt man nicht, dass man es überhaupt schafft, aber naja, natürlich schafft man es und hinterher fühlt man sich natürlich gut, weil die Geschichte rum ist. Da der Fokus allerdings zu sehr auf schneller Ausführung liegt als auf sauberem Training, neigt man zu hastigen Bewegungen, arbeitet eigentlich immer mit Umkehrschwung, bei den Burpees hängt der untere Rücken nach der 100. Wiederholung dann halt schon mal durch, bei den Klimmzügen reißt man sich mit Gewalt nach oben anstatt kontrolliert vorzugehen. Folge sind natürlich Muskel- und Gelenkschmerzen - aber hey: das ist ja die Schwäche, die meinen Körper verlässt (oder halt der Wirbel, der kurz vorm Ausrenken steht).

Da ja vor allem Neulinge angesprochen werden, die zusätzlich mit absurden Transformationsvideos gelockt werden, sehe ich hier die Gefahr, dass wenn man ausschließlich freeletics betreibt, es nach einigen Wochen/Monaten zu Überlastungen kommen kann. Oder es führt zu Frustration und man hört schnell wieder auf. Das ganze Konzept ist so mit äußeren Motivatoren ausgestattet, dass es mich irgendwie doch ein wenig abstößt. Ich mach es trotzdem ab und zu mit - aber nur als Ergänzung oder wenn ich wie nächste Woche im Urlaub bin, dann ist es sicherlich ein effektives Training.

Auf den Keks geht mir aber dieser pseudomasochistische Ansatz, bei dem das Sich-Quälen als eine Art Tugend stilisiert wird und im nächsten Satz klar wird, dass es dann doch bloß um den egoistischen Antrieb geht, möglichst gut auszusehen. Positiv ist, dass es viele Leute motiviert, Sport zu machen. Negativ ist, dass sehr wahrscheinlich viele Leute keine richtige Einweisung in diese Form des Trainings bekommen, niemand außer den Mittrainierenden die Ausführung kontrolliert, viele Leute erstmal viel kleiner anfangen müssten, viele Leute sich bei einer solchen Dauerbelastung wirklich schaden könnten und eigentlich alle Leute, die freeletics machen, auf jeden Fall auch unterstützend im Fitnessstudio trainieren müssten. Aber das Gegenteil ist der Fall: viele melden sich ab, frei und draußen zu trainieren ist ja schließlich effektiver - sagen zumindest die Macher. Ich bin mir da nicht so sicher. Das ist eigentlich mein größter Kritikpunkt. Den Level-Punkte-Mist kann ich wahrscheinlich nur nicht leiden, weil ich mich ungerne wie ein Rollenspielcharakter behandeln lassen will, der unbedingt noch 50 Klimmzüge machen muss, damit er endlich Level drölfzig erreicht.

Was meint ihr? Ist hier ein freeletics-Jünger, der mich erleuchten kann oder ist es im Grunde genommen nur Turnvatter Jahn/Zirkeltraining im neuen Gewand und eine weitere tolle Möglichkeit, den Leuten kurzfristig Geld aus der Tasche zu ziehen und sich nicht oder zu wenig darum zu kümmern, ob sich die Mehrheit im Laufe der Zeit dabei Schaden zufügt?

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McAwesome hat geschrieben: Was meint ihr? Ist hier ein freeletics-Jünger, der mich erleuchten kann oder ist es im Grunde genommen nur Turnvatter Jahn/Zirkeltraining im neuen Gewand und eine weitere tolle Möglichkeit, den Leuten kurzfristig Geld aus der Tasche zu ziehen und sich nicht oder zu wenig darum zu kümmern, ob sich die Mehrheit im Laufe der Zeit dabei Schaden zufügt?
So ganz versteh ich dich nicht: Du hast es probiert und gemerkt, dass es dir körperlich nicht gut tut und du das Pseudo-Motivationsgedöns drumherum nicht magst. Was würde es dir bringen, vielleicht doch jemanden zu finden, der den Ansatz gaaaanz toll findet und diese Auffassung gut begründet - könntest du dann über all das hinweg sehen, was dich bislang stört?

Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass sich das Ganze aufgrund deiner Beschreibung liest wie eine neue Sau, die durch's globale Fitness-Dorf getrieben wird. Ich bin eh der Auffassung, es gibt viele verschiedene Ansätze, die gleichermaßen effektiv zum Ziel "verbesserte Fitness" und/oder "verbesserte Optik" führen können. Und selbst wenn da doch ein Ansatz dabei sein sollte, der noch ein bisschen effektiver oder gesünder ist als die anderen: Wenn er dich nicht anspricht, z.B. weil er auf Motivationsfaktoren setzt, die für dich keine sind, wirst du ihn nicht auf Dauer praktizieren!

Beim Lauftraining ist das ja nicht anders: Wenn ein bestimmter Trainingsaufbau dir auf Dauer (nicht bei einer einzelnen Einheit) unerfreulich oder langweilig vorkommt, wirst du sie auch nicht dauerhaft beibehalten.


VG,
kobold

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kobold hat geschrieben:So ganz versteh ich dich nicht: Du hast es probiert und gemerkt, dass es dir körperlich nicht gut tut und du das Pseudo-Motivationsgedöns drumherum nicht magst. Was würde es dir bringen, vielleicht doch jemanden zu finden, der den Ansatz gaaaanz toll findet und diese Auffasung gut begründet - könntest du dann über all das hinweg sehen, was dich bislang stört?
Nein wahrscheinlich nicht, aber es wäre eine andere Sicht der Dinge, die ich vielleicht übersehen habe. Wie gesagt, als Alternative ab und zu finde ich es ganz witzig, jetzt am Samstag war schönes Wetter, da hab ich lieber draußen trainiert als im Studio. Für Fortgeschrittene ist es sicherlich ne Herausforderung, die einen irgendwie zum Training treibt. Aber es richtet sich ja vor allem an Anfänger und lockt mit absurden Heilsversprechen, was ja gut fürs Marketing aber schlecht für viele Menschen ist.

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Die Übungen an sich sind alle super. Aber warum trifft man sich dazu zum gemeinsamen Training. Ich ärgere mich immer wenn an dem Geräteparcour (den ich 2-3mal die Woche beim Laufen passiere und für ein ca 30minütiges Programm nutze) zu viele andere Leute (ab heute werde ich sie "Free Athletes" nennen) sind und ich bei der Klimmzugstange oder den Liegestützholmen anstehen muss.
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:Die Übungen an sich sind alle super. Aber warum trifft man sich dazu zum gemeinsamen Training. Ich ärgere mich immer wenn an dem Geräteparcour (den ich 2-3mal die Woche beim Laufen passiere und für ein ca 30minütiges Programm nutze) zu viele andere Leute (ab heute werde ich sie "Free Athletes" nennen) sind und ich bei der Klimmzugstange oder den Liegestützholmen anstehen muss.
Ja, finde die Übungen auch großartig. Gemeinsames Training ist das Konzept des Ganzen. Bin selbst absoluter Solosportler, aber beim freeletics leidet man anscheinend gemeinsam. Der Mensch als soziales Wesen sucht ja auch Mitstreiter und sobald man das Gleiche tut, ist man sich direkt wohl gesonnen. Oder irgendsowas. #together... Kommt ein free athlete nicht zum Training, so kann beim nächsten mal durch öffentliches shaming an sein Durchhaltevermögen appelliert werden.

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Zuallererst einmal:
"... treiben mehr und mehr Couchpotatoes in Parks oder auf Spielplätze ..."
Sagt wer? Steht wo? Auf die Floskel "mehr und mehr" folgt ja oft genug inhaltsleerer, unbewiesener Mist.

Es gibt also wieder irgendeinen neuen Fitness-Trend - bei dem aber merkwürdigerweise ja immer nur dieselben Menschen teilzunehmen scheinen, denn meinen Eindrücken nach sinkt der Anteil an völlig unsportlichen Menschen durch keinen dieser Trends je in wahrnehmbarem Maße. Englische Bezeichnungen, martialisches Vokabular, dummdreiste Motivationssprüche: macht McFit seit Jahren.

Man soll also die Übungen eher schnell als richtig machen und das viermal in der Woche. Da braucht es wohl kein sportmedizinisches Fachwissen, um zu einer Einschätzung zu kommen.

Den Spruch mit der Schwäche, die den Körper verlässt, hab ich letztens auch auf dem Laufshirt eines Lauftreffs gelesen. Wenn man mit "Schmerzen" die normale Anstrengung meint, dann mag das ja noch angehen und ist einfach nur so unsäglich dämlich. Wenn damit dazu aufgerufen wird, richtige Schmerzen (= ernstzunehmende Warnsignale des Körpers) zu ignorieren oder als Teil des Sports anzusehen, dann ist das darüber hinaus noch dämlich.

Ich bin übrigens ausgesprochen glücklich darüber, weder wie eine der Schreckensgestalten auf der verlinkten Seite auszusehen noch mich mit irgendwelchen mir fremden Menschen zu einer Gruppe zugehörig fühlen zu wollen.

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ich habe diese Burpees früher bis zum Abwinken beim Boxtraining gemacht (sogar ohne den Ausdruck zu kennen). Und da wurde genau wie bei den Freeletics verfahren: einfach viel und schnell aneinandergereiht anstatt sauber und systematisch zu trainieren mit dem Fokus auf der richtigen Übungsausführung (da muss ich mal eine Lanze für die BB und Crossfitler brechen). Hunderte Liegestütze und minutenlanger Ellbogenstütze im Wechsel mit endlosen Situps-Serien :nene:
was willste machen, nützt ja nichts

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McAwesome hat geschrieben:[
Was meint ihr? Ist hier ein freeletics-Jünger, der mich erleuchten kann oder ist es im Grunde genommen nur Turnvatter Jahn/Zirkeltraining im neuen Gewand und eine weitere tolle Möglichkeit, den Leuten kurzfristig Geld aus der Tasche zu ziehen und sich nicht oder zu wenig darum zu kümmern, ob sich die Mehrheit im Laufe der Zeit dabei Schaden zufügt?
Moin Kollege,

das habe ich mich auf schon ein paarmal gefragt. Ich laufe auch ziemlich aktiv, mag aber auch Krafttraining. Die Ganzkörperübungen sind, wie Du ja auch einschätzt, gar nicht schlecht. Und logisch ist das eine Art Trimm Dich Pfad und natürlich ist da auch ein wenig Turnvater Jahn drin. Das finde ich aber gar nicht schlimm. Man muss das Rad nicht neu erfinden. Wenn der gesunde tägliche Salat nicht mehr schmeckt, tut´s ja evtl. auch ein neues Öl. Man macht aber nicht alles neu.

Jetzt will jemand Geld damit verdienen!? So what? Warum nicht. Wenn´s Käufer gibt. Damit habe ich kein Problem. Die Frage des Schadens ist schon eher relevant. Aber auch das würde ich relativieren. Der erste 10er, 15er, 30er oder 35er im Training ist sicher auch nicht gesünder. Und von ordentlicher Lauftechnik kann bei mind. 95% der Läufer keine Rede sein. Wollen wir deshalb das Laufen verbieten oder unter "Führerscheinvorbehalt" stellen?

Hier mal meine persönlichen Erfahrungen. Ich finde Freeletics ganz spannend. Da mir die Einheiten aber zu hart sind, um ein vernünftiges Laufpensum aufrechtzuerhalten, mache ich es nicht. Die einzelnen Übungen baue ich aber gern in Zirkeltrainingseinheiten ein. Diese sind auch hart (mit Laufanteilen), aber bei weitem nicht auf dem Freeletics-Niveau. Wenn mir das Laufergebnis egal wäre, könnte ich mir vielleicht 2 Einheiten pro Woche vorstellen.

Dass sich das Konzept durchsetzt glaube ich nicht. Es ist einfach zu hart, um langfristig nicht zu ermüden. Und wenn Du weisst jede Einheit die Woche ist Schmerz, dann nimmt die Freude auch mal ab. Hier fehlt einfach die Abwechslung aus Be- und Entlastung. Genau hier beisst sich die Katze in den Schwanz. Vom berechtigten Einwand der ganzen HIT (oder wie auch immer) Jünger, dass die Belastung bei extensiven Belastungen - immer und immer wieder - den Körper irgendwann überfordern, werden sie selbst eingeholt. Tausche Pest gegen Cholera...

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hardlooper hat geschrieben:Also, ich finde das gut, aber ob sich das für einen alten Mann wie mich noch lohnt?

Aber für jüngere Kerls, 'nen ordentlichen Bart (verlagert von der Brust zum Unterkiefer) dazu und 'ne Underbüx von Calvin Klein - passt doch :daumen: .
http://i.ytimg.com/vi/vGnAQqlrKoE/maxresdefault.jpg

Knippi

Zumindest scheint es sehr gesund zu sein. Sogar Leberflecke/Muttermale verschwinden, die dann wenigstens nicht mehr entarten können.

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leviathan hat geschrieben: Hier mal meine persönlichen Erfahrungen. Ich finde Freeletics ganz spannend. Da mir die Einheiten aber zu hart sind, um ein vernünftiges Laufpensum aufrechtzuerhalten, mache ich es nicht. Die einzelnen Übungen baue ich aber gern in Zirkeltrainingseinheiten ein. Diese sind auch hart (mit Laufanteilen), aber bei weitem nicht auf dem Freeletics-Niveau. Wenn mir das Laufergebnis egal wäre, könnte ich mir vielleicht 2 Einheiten pro Woche vorstellen.
kommst du also auch zu der Einschätzung dass ein funktionelles Ganzkörper-Krafttraining für einen ambitionierten Hobbyläufer gerade nicht so dynamisch und "anaerob" ausgeführt werde sollte hinsichtlich Verträglichkeit mit dem Laufen?
was willste machen, nützt ja nichts

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Mahlzeit,

also prinzipiell befürworte ich ja jeden Trend der dafür sorgt, der Leute von der Couch lockt und zum Sport bewegt.
In diesem, wie in vielen anderen Fällen, sehe ich jedoch auch das Problem, dass die meisten sich damit auf dauer gesehen ehr schädigen als sich zu verbessern. Und in diesem Moment wird ein Stiefel draus, denn wenn sich so ein Couchmensch bei sowas verletzt (und ich meine jetzt nicht hinfällt oder so), dann kommt der kleine Schweinehund schnell mit deinen Parolenschildern um die Ecke auf denen da steht "Sport ist Mord", wodurch dergeartete Personen in Zukunft noch schlecht für Sport zu begeistern sind.

Den Trend ohne Geräte zu trainieren finde ich generell super, er bringt ja auch massig Vorzüge gegenüber Gerätetraining, aber ist halt immer seine Sache der Ausführung der Übungen.
Wenn ich hier in meinem Kämmerchen neue Übungen mache, und diese nur 3 mal Sauer schaffe, dann mach ich halt erstmal mehrere Sätze mit nur 3 Übungen. Aber da sieht mich auch keiner, da unkt keiner weil ich nicht gleich 3x20 schaffe in Rekordzeit.
Leider habe viele, gerade die jüngeren, nicht die Geduld und die Ruhe dafür.
Bin wieder da und will auch bleiben.
Bild
Bild
HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

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RennFuchs hat geschrieben:kommst du also auch zu der Einschätzung dass ein funktionelles Ganzkörper-Krafttraining für einen ambitionierten Hobbyläufer gerade nicht so dynamisch und "anaerob" ausgeführt werde sollte hinsichtlich Verträglichkeit mit dem Laufen?
Ich würde diese Frage bejahen. Allerdings baue ich diese Übungen dann doch wieder sehr "dynamisch und anaerob" ins Training ein. Mein letztes Zirkeltraining sah wie folgt aus:

Laufzirkel mit 3km einlaufen dann 2x( 800m in 2:28, 15 Burpees, je 8 einbeinige Kniebeuge, 40 Situps, 800m 2:28, 20x hochspringen mit Knie zur Brust, 20 Ausfallschritte, 10 Liegestütz mit klatschen, 40 Hyperextensions, 800m in 2:29) , 3km auslaufen – zwischen den Übungen und Serien keine Pausen, auch keine Serienpausen


Das ist schon auch hart, aber schnelles Laufen ist Bestandteil. Aufgrund der Übungen nimmt die gesamte Erschöpfung im Laufe des Trainings stark zu. Und ich bin am nächsten Tag auch breit. Das ist aber nicht so wild, weil die harte "Lauf"-Einheit ja hinter mir liegt. Wenn die am nächsten Tag dran wäre - Gute Nacht.

Wenn ich mich aber immer vom Athletiktraining regenerieren müsste, wo hätten dann die harten Laufeinheiten ihren Platz?

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Kulturgeschichtlich ist der Athlet ein Phänomen der Neuzeit. Geist war alles, Körper nichts. Selbst die Lauferei zähle ich noch zur Bleichsucht. Schauen wir uns die Läufer genau an: zu dick oder zu dünn, kaum muskulös. Quälerische Askese mit der fixen Idee einer unklaren Belohnung. :teufel: Ins Große gerechnet Herdentrieb ohne die Kraft des Eingeständnisses der Wahrheit sich verrannt zu haben. Das Ideal innerer Werte ins Körperliche übersetzt: Sportlerherz und rote Blutkörperchen. Wenn ich mich schinde, dann bitte mit sichtbaren Resultat vor dem Spiegel. :D
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Meisterdieb hat geschrieben: mit der fixen Idee einer unklaren Belohnung. :teufel: Ins Große gerechnet Herdentrieb ohne die Kraft des Eingeständnisses der Wahrheit sich verrannt zu haben.
Nenn mir auch nur ein einziges Thema im Leben, welches hiervon nicht betroffen ist und Du darfst mich zu Deinen Jüngern zählen :zwinker5:

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Meisterdieb hat geschrieben:Kulturgeschichtlich ist der Athlet ein Phänomen der Neuzeit. Geist war alles, Körper nichts. Selbst die Lauferei zähle ich noch zur Bleichsucht. Schauen wir uns die Läufer genau an: zu dick oder zu dünn, kaum muskulös. Quälerische Askese mit der fixen Idee einer unklaren Belohnung. :teufel: Ins Große gerechnet Herdentrieb ohne die Kraft des Eingeständnisses der Wahrheit sich verrannt zu haben. Das Ideal innerer Werte ins Körperliche übersetzt: Sportlerherz und rote Blutkörperchen. Wenn ich mich schinde, dann bitte mit sichtbaren Resultat vor dem Spiegel. :D
Papalapapp:
Krafttraining, Laufen oder welcher körperlich intensive Sport auch immer macht auch losgelöst von messbaren Ergebnissen Spaß - Und das schon aus biologischen Gründen (Ausschüttung von Hormonen). Bei einigen führt das dann leider auch zum Bewundern und zur Schau stellen ihres eigenen Körpers (oder einarmig Liegestütze ausführenden Baby-Avatars). Das ganze Herdentrieb/Werte Blabla erklärt höchstens die Beweggründe mit dem Training anzufangen.


Fassen wir Freelatics nochmal zusammen: sinnloses aneinanderreihen eigentlich guter Übungen zu Selbstinszenierungs- und pseudo- Gemeinschaftsgefühlerzeugungs-Zwecken (Gott wie ich die 90er vermisse)
was willste machen, nützt ja nichts

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Ich finde das hier eine interessante Diskussion, das mal vorweg!
Es ist ja in der Tat so, dass man kaum mal 5 MInuten auf Youtube surfen kann, ohne über ein von 6 Millionen Freeletics Videos zu stolpern.
Was ist da dran und wenn ja warum... ? Die Frage ist doch völlig legitim.

Ich finde einige Aspekte daran recht gut, aber nicht in der in den Videos gezeigten Version.
-Sport mit Mehreren? Feine Sache für die die es mögen
-Sport ohne Geräte? Auch eine feine Sache. Nicht neu aber deswegen nicht schlecht. Nun halt mal wieder in neuem Gewand
-Sport ohne Pausen und im Grunde genommen mit Abfälschen, hauptsächlich schnell und viel? - Da wirds schon schwieriger. Ambitionierte Sportler, die wissen was sie tun, trainieren oft bewusst mit unsauberen Übungen. Fragt mal Arni, der hat das in den 70ern schon gepflegt und propagiert. Nicht NUR, aber AUCH. Aber für interessierte Anfänger ist das m.E. komplett daneben. Da gehen auch diese Videos nach hinten los.
-Generell halte ich von dieser Art Training mehr als davon, ins Fitnessstudio zu rennen und sich aufzupumpen. Beim Freeletics ist wenigstens ein Ganzkörperaspekt dabei, der das komplette Herz/Kreislauf System fit macht. Schaut Euch hingegen mal diese Nasen im Fitnessudio an, die hauptsächlich Bizepz und Bankdrücken machen, aber Beine wie Stelzen haben.... :hihi:

Ich selbst habe so eine Art "Freeletics light" für mich definiert. ein morgendliches Workout aus Liegestütze, Klimmzüge und GoodMornings/Kniebeugen. Soll nicht länger als 20 Minuten dauern (Muss ja in den Tagesablauf passen) , dafür aber 5x die Woche.
Ich mach das auch alleine, weil ich da auch eher Einzelgänger bin.
Ob (mir) das was bringt, bzw. gebracht hat? OH JA ! Das hat es. Gerade in Verbindung mit Laufen ist das ziemlich nach vorne losgegangen... Mein Fitnessgrad ist derzeit um einiges besser als vor 20 Jahren und ich habe auch nicht mehr das Bedürfnis wegzusehen, wenn ich mich im Spiegel sehe.
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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leviathan hat geschrieben: Und logisch ist das eine Art Trimm Dich Pfad und natürlich ist da auch ein wenig Turnvater Jahn drin. Das finde ich aber gar nicht schlimm. Man muss das Rad nicht neu erfinden. Wenn der gesunde tägliche Salat nicht mehr schmeckt, tut´s ja evtl. auch ein neues Öl. Man macht aber nicht alles neu.

Jetzt will jemand Geld damit verdienen!? So what? Warum nicht. Wenn´s Käufer gibt. Damit habe ich kein Problem. Die Frage des Schadens ist schon eher relevant. Aber auch das würde ich relativieren. Der erste 10er, 15er, 30er oder 35er im Training ist sicher auch nicht gesünder. Und von ordentlicher Lauftechnik kann bei mind. 95% der Läufer keine Rede sein. Wollen wir deshalb das Laufen verbieten oder unter "Führerscheinvorbehalt" stellen?

Dass sich das Konzept durchsetzt glaube ich nicht. Es ist einfach zu hart, um langfristig nicht zu ermüden. Und wenn Du weisst jede Einheit die Woche ist Schmerz, dann nimmt die Freude auch mal ab. Hier fehlt einfach die Abwechslung aus Be- und Entlastung. Genau hier beisst sich die Katze in den Schwanz. Vom berechtigten Einwand der ganzen HIT (oder wie auch immer) Jünger, dass die Belastung bei extensiven Belastungen - immer und immer wieder - den Körper irgendwann überfordern, werden sie selbst eingeholt. Tausche Pest gegen Cholera...
Dass damit Geld verdient werden will, ist nicht weiter verwerflich. Dass es alter Kram in neuer Verpackung ist auch nicht. Dass jegliche Art von Sport, egal wie ausgeübt, Risiken birgt, stimmt ja auch. Es darf auch gerne jeder losballern, wie er möchte, ohne Bescheid zu wissen. Genau so passiert es ja auch.

Das Verkaufsversprechen ist ja sinngemäß: Werde ein free athlete und ändere damit dein Leben ("welcome to the new you") und dann fängt man an und ist durch das Marketinggesabbel ganz duselig, wird von seinen freeletics-Kollegen angefeuert, die letzten 10 Burpees doch noch ohne Pause wegzumachen, außerdem winkt bei ner neuen Bestleistung ein neues Level.

Prinzipiell ist es eine gute Idee, aber dieser mitschwingende Pathos, das leichtsinnige Drauflostrainieren und die fehlenden Hinweise, dass es für ein gescheites Training mehr braucht, als einfach nur so viele Workouts in so kurzer Zeit wie möglich zu absolvieren, stören mich. Es wäre mir neu, dass sich sinnvolle Hinweise, Ratschläge für gescheite Unterstützungsübungen und evtl noch Einweisungen in die grundlegenden Trainingslehren negativ auf das Verkaufsergebnis auswirken. Stattdessen macht man einen auf testosterongeschwängert und baut in den Trainingsplan so Sachen wie hell-weeks ein, in der jeden Tag bis zu 3 Workouts anstehen. Okay, nach den 15 Wochen Trainingsplan sehen die Leute aus wie auf dem Cover von fit for fun (gibts das noch?), den meisten wachsen komische Bärte und sie brauchen keine Brille mehr, aber langfristig, wie du auch richtig sagst, ist das nicht wirklich angelegt. Um bei der Sache zu bleiben, muss einem ja die Sache an sich Spaß machen und nicht nur, dass man endlich Level 99 erreicht hat. Wenn ich Computer spiele und am Ende angelangt bin, spiele ich das Spiel nur ganz vielleicht aus Nostalgiegründen nochmal. Ne Runde Aphrodite, einfach weils früher so schön war, wird dann schwierig, weil man ja wieder bräsig aufm Sofa hängt.

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freilaufend hat geschrieben:Zuallererst einmal:

Sagt wer? Steht wo? Auf die Floskel "mehr und mehr" folgt ja oft genug inhaltsleerer, unbewiesener Mist.

Es gibt also wieder irgendeinen neuen Fitness-Trend - bei dem aber merkwürdigerweise ja immer nur dieselben Menschen teilzunehmen scheinen, denn meinen Eindrücken nach sinkt der Anteil an völlig unsportlichen Menschen durch keinen dieser Trends je in wahrnehmbarem Maße. Englische Bezeichnungen, martialisches Vokabular, dummdreiste Motivationssprüche: macht McFit seit Jahren.
Achso. Das sage ich. In meinem Freundeskreis gibt es Leute und... naja im Internet :D Ja wahrscheinlich lässt sich immer wieder eine ähnliche Klientel für diese Art von "guck mal wie hart ich bin"-Sport begeistern, macht ein bisschen damit rum, verletzt sich oder hört dann wieder auf. Die Wenigsten werden dabei bleiben, einfach weil es so viele Hindernisse gibt, die freeletics nicht wirklich ausräumt, sondern eher noch verstärkt (Verletzungsgefahr, Übertraining, zu wenig Abwechslung).

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Bei einigen führt das dann leider auch zum Bewundern und zur Schau stellen ihres eigenen Körpers (oder einarmig Liegestütze ausführenden Baby-Avatars).
Den verwende ich auch in anderen Foren und das interessiert gar nicht wenig die Weiblein, eine alte Geschichte. :teufel:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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gecko63 hat geschrieben: -Sport ohne Pausen und im Grunde genommen mit Abfälschen, hauptsächlich schnell und viel? - Da wirds schon schwieriger. Ambitionierte Sportler, die wissen was sie tun, trainieren oft bewusst mit unsauberen Übungen. Fragt mal Arni, der hat das in den 70ern schon gepflegt und propagiert. Nicht NUR, aber AUCH. Aber für interessierte Anfänger ist das m.E. komplett daneben. Da gehen auch diese Videos nach hinten los.
Richtig: Man fängt an, sieht die Videos als Motivation und Heilsversprechen gleichzeitig, quält sich vielleicht bis über den Punkt, an dem es noch gesund ist und wird dazu verleitet, falsch zu trainieren. Man kann ja durchaus Sachen wir Klimmzüge oder auch Burpees mit Schwung machen, aber dann muss halt der ganze Bewegungsapparat darauf vorbereitet sein - was bei Anfängern, die ja gerade hierbei angesprochen werden, nicht der Fall ist.
gecko63 hat geschrieben: -Generell halte ich von dieser Art Training mehr als davon, ins Fitnessstudio zu rennen und sich aufzupumpen. Beim Freeletics ist wenigstens ein Ganzkörperaspekt dabei, der das komplette Herz/Kreislauf System fit macht. Schaut Euch hingegen mal diese Nasen im Fitnessudio an, die hauptsächlich Bizepz und Bankdrücken machen, aber Beine wie Stelzen haben.... :hihi:
Naja das ist für mich die gleiche Seite einer anderen Medaille. Die bekommen von den Trainern im Fittnesscenter auch nicht gescheit erklärt, was es braucht, um langfristig Erfolg zu haben. Fitnessstudiobesitzer leben ja von hochmotivierten Leuten, die keinen Erfolg beim Training erfahren, denn die melden sich an, trainieren wie wild, sehen wenig Erfolge, bleiben weg (somit keine Geräteabnutzung), aber kündigen nicht, weil sie immer wieder ein schlechtes Gewissen haben und eigentlich ja jederzeit wieder voll einsteigen wollen. Ich bin auch jahrelang ins Studio gerannt und hat sich so gut wie nix getan. Im Endeffekt sau ärgerlich, weil man das jedem wahrscheinlich in ein paar Stunden sinnvoll vermitteln könnte.

gecko63 hat geschrieben:Ich selbst habe so eine Art "Freeletics light" für mich definiert. ein morgendliches Workout aus Liegestütze, Klimmzüge und GoodMornings/Kniebeugen. Soll nicht länger als 20 Minuten dauern (Muss ja in den Tagesablauf passen) , dafür aber 5x die Woche.
Ich mach das auch alleine, weil ich da auch eher Einzelgänger bin.
Ob (mir) das was bringt, bzw. gebracht hat? OH JA ! Das hat es. Gerade in Verbindung mit Laufen ist das ziemlich nach vorne losgegangen... Mein Fitnessgrad ist derzeit um einiges besser als vor 20 Jahren und ich habe auch nicht mehr das Bedürfnis wegzusehen, wenn ich mich im Spiegel sehe.
Perfekt. Blöd nur, dass damit niemand Geld verdient!

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Meisterdieb hat geschrieben:Den verwende ich auch in anderen Foren und das interessiert gar nicht wenig die Weiblein, eine alte Geschichte. :teufel:
ich hoffe Du verzeihst mir diese Spitze, ich find den Avatar sogar recht cool.

@alle zu den Begrifflichkeiten: Warum haben sich Calisthenics (zumindest der Begriff) eigentlich nicht durchgesetzt. Im Grunde ja ähnlich wie Freeletics. Vor ein zwei Jahren hat man davon öfters was gehört. Gesehen habe ich davon bis auf im Netz im realen Leben noch nie etwas. Und kann es sein das dieser angebliche Crossfit-Trend auch wieder schnell verebbt ist (erinnere mich noch an aufwändige Reebok/Eurosport Werbekampagnen)?
was willste machen, nützt ja nichts

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McAwesome hat geschrieben: Es wäre mir neu, dass sich sinnvolle Hinweise, Ratschläge für gescheite Unterstützungsübungen und evtl noch Einweisungen in die grundlegenden Trainingslehren negativ auf das Verkaufsergebnis auswirken.
Die Umsätze sind ja nur die halbe Miete. Am Ende zählt Umsatz abzüglich Kosten. Und zumindest letztere werden durch vernünftige Einweisung sicher belastet. Es gibt nur weniger (Achtung Wortspiel) Zalando´s, die "lasst uns wachsen, Geld spielt keine Rolle" langfristig überleben.
und baut in den Trainingsplan so Sachen wie hell-weeks ein
Unglücklicherweise werde ich von sowas magisch angezogen :klatsch:

Vielleicht kam das falsch rüber. Ich würde den grössten Teil Deiner inhaltlichen Einschätzung zu Freeletics sofort unterschreiben. Die von Rennfuchs eingebrachten Aspekte bzgl. der Verträglichkeit mit dem Laufen ist für uns auch sehr relevant.

Ich habe hier lediglich eine liberalere Einstellung. Wir sind alle über 18 und jeder weiss: "Alles hat seinen Preis." Wer sich die ganze schnelle Lösung wünscht, muss auch das Risiko tragen incl. das des Scheiterns.

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Prinzipiell sehe ich das genau so. Und ich finde dieses "Wow wir sind alle so hart, guckt uns an!"-Getue zwar peinlich, aber irgendwie ist es mir auch nicht ganz fremd. Deshalb mach ich ja ab und zu auch mal ein Workout. Klar, jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber damit endet ja jede Diskussion darüber, ob das verkaufte Produkt auch gesund ist für Anfänger und einen sinnvollen Einstieg in einen sportlicheren Alltag bringt.

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Wenn man über den Dingen stehen will, muß man etwas tun, was man i.d.R. selbst gar nicht konsequent durchhält: Verpackung und Inhalt trennen.

Die Gestaltung der Freelethics-Website und die Art, wie das Zeugs dort angepriesen werden, lösen bei mir augenblicklich den CTRL-W-Reflex aus. Daß man an allen Ecken und Enden aufgefordert wird, sich da irgendwo zu registrieren, macht es nicht besser. In den gängigen sozialen Netzwerken läßt sich schlecht Geld verdienen, also macht man eben kurzerhand selber ein Netzwerk auf, das den Rahmen für einen zünftigen Profit liefert. Was mich daran stört ist, daß da Geld mit dem x-ten Aufguß altehrwürdiger Ideen verdient werden soll. Aber wir sind ja schließlich alle schon groß und können selbst(bestimmt) entscheiden ob und wie weit wir uns auf sowas einlassen. Also ist es nicht nötig, daß ich mir dazu weitere Gedanken mache oder mir sogar noch die Arbeit mache, sie aufzuschreiben.

Wie gesagt: Man hält diese Trennung zwischen aufwendig-verlockender Verpackung und Inhalt selber gar nicht durch. Denn natürlich sind es auch bei mir ansprechende Verpackungen, die zu einem guten Teil für die Art und Weise verantwortlich sind, wie ich mein Training gestalte und ob und wie ich läuferisch vorankomme. Da gibt es z.B. ein Lauf-ABC-Filmchen von Pete Magill, auf das ich irgendwann mal gestoßen bin und nach dem ich seither arbeite. Vor allem weil mir der Typ gefällt, in zweiter Linie, weil mir das Arrangement sinnvoll erscheint und schließlich weil es mir so ganz einfach Spaß macht. Da sind also Signale im Spiel, die genauso funktionieren wie bei denen, die sich von den Waschbrettheinis bei Freelethics ansprechen lassen. Was soll ich da also herumkritisieren?

Und Geld lasse auch ich nebenbei noch auf der Strecke: Gerade habe ich mir Pete Magills Laufbuch zugelegt. Okay, der Unterschied liegt sicher darin, daß er anders als manch andere nicht so tut, als habe er das Rad neu erfunden. Im Gegenteil: Andauernd verweist er auf irgendwelche ziemlich aktuellen Studien, die er auch in einem Literaturverzeichnis aufführt. Aber letztlich lasse ich mich genauso wie die Freilethen von dem motivieren, was mir Kurzweil verheißt, und dafür gebe ich dann gelegentlich auch noch Geld aus.

Eigentlich ist mir also alles recht, was die Leute vom Sofa holt, solange sie es dabei nicht übertreiben und sich mehr schaden als nutzen oder - schlimmer noch! - dem Konvertitensyndrom anheimfallen (in diesem Fall von der Sofakartoffel zum missionarischen Extrem-, Barfuß- oder Sonstwasläufer) und alle Welt zu ihrem neuen Weg zu bekehren suchen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Also ist es nicht nötig, daß ich mir dazu weitere Gedanken mache oder mir sogar noch die Arbeit mache, sie aufzuschreiben.
stimmt, damit tust du dich erfahrungsgemäß schwer :hihi:

dem Konvertitensyndrom anheimfallen
gefällt mir

offtopic, weil du das Lauf ABC angesprochen hast: ich praktiziere es ja auch regelmäßig (eigentlich immer vor Temposachen im Stadion), weigere mich aber nach wie vor anzuerkenne, dass die Übungen durch die paar Wiederholungen sich auf meine über Jahre eingebrannte Lauf-DNA auswirken. Oder überspitzt gesagt: 50mal/Woche bewusst Anfersen soll millionenfaches unbewusstes "irgendwie Laufen" positiv beeinflussen. :confused: :wink:
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:Oder überspitzt gesagt: 50mal/Woche bewusst Anfersen soll millionenfaches unbewusstes "irgendwie Laufen" positiv beeinflussen. :confused: :wink:
Das ist die läuferische Form der Homöopathie. Daran kann man glauben oder nicht. Es gibt Befürworter und Gegner. Beide Seiten haben gute Argumente. Aber selbst wenn der physiologische Nutzen Null sein sollte, würde ein Placebo von 3% bei einer Zeit von 1:10 im Halbmarathon eine Verbesserung auf 1:08 bedeuten. Das musst Du mit Training erstmal schaffen. Das wäre auch die einfachste Form das Central Governor Modell auszuarbitrieren :D
Klar, jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber damit endet ja jede Diskussion darüber, ob das verkaufte Produkt auch gesund ist für Anfänger und einen sinnvollen Einstieg in einen sportlicheren Alltag bringt.
@McAwesome: Ich finde die von Dir aufgeworfene Frage interessant und auf jeden Fall diskussionswürdig und -bedürftig. Ich glaube auch, dass sich sehr deutlich herauskristallisiert hat, wer davon profitieren kann und wer eher nicht. Und es gab durchaus gute Hinweise, welche Rosinen man sich kann. Ich hätte eher eine deutliche Argumentation für die gegenteilige Meinung erwartet.

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aghamemnun hat geschrieben: Eigentlich ist mir also alles recht, was die Leute vom Sofa holt, solange sie es dabei nicht übertreiben und sich mehr schaden als nutzen oder - schlimmer noch! - dem Konvertitensyndrom anheimfallen (in diesem Fall von der Sofakartoffel zum missionarischen Extrem-, Barfuß- oder Sonstwasläufer) und alle Welt zu ihrem neuen Weg zu bekehren suchen.
Eben des Pudels Kern. Laufen ist nach dem Tod Gottes die neue Religion. Wiederum ist alle Welt besessen von einer Heilserwartung. Vielleicht nicht ewiges Leben (wenngleich ich vermute viele Läufer glauben daran), aber mindestens ewige Jugend. Und wer 20 Jahre treu zum Gottesdienst (in den Wald) gelaufen ist, für den sind eben andere Bewegungen Blasphemie, des Teufels. :teufel:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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leviathan hat geschrieben:Das ist die läuferische Form der Homöopathie. Daran kann man glauben oder nicht. Es gibt Befürworter und Gegner.
da ich ja wie gesagt nicht daran glaube, kann ich es also komplett sein lassen (oder ich "verdünne" mein Lauf ABC noch weiter, dann müsste es ja zumindest aus homöopathischer Sicht wirksamer werden). Von Gegnern habe ich bisher noch gar nichts gewusst.
ich glaube auch, dass sich sehr deutlich herauskristallisiert hat, wer davon profitieren kann und wer eher nicht. Und es gab durchaus gute Hinweise, welche Rosinen man sich kann.
widmen wir uns mal den "Rosinen":

Subjektiv durch die Freelethics Brille betrachtet erhält man eine Gemeinschaft, welche Motivation, Herausforderung, Trainingsanleitung/Pläne Lifestyle und Social Media bietet. Dies alles ist objektiv betrachtet nicht notwendig um die körperlichen Erfolge zu erreichen, die das Training selbst verspricht.

Faktisch hat man hat ein forderndes Ganzkörper-Kraftausdauertraining mit starkem Fokus auf anaerober Ausdauer (ähnlich wie das klassische Zirkeltraining aus dem Schulsport) und damit verbunden höherem Kalorienverbrauch als vergleichbare Trends wie der klassische Trimm dich Pfad/Waldspielplatz, Crossfit, Calisthenics oder "Ghetto Workout" (die mehr auf Kraft- und Muskelzuwachs abzielen) es bezwecken.

Durch die dynamische Ausführung bis zur konditionellen (und nicht nur muskulären) Erschöpfung steigt jedoch das Verletzungsrisiko und für Ausdauersportler/Läufer vor allem Gefahr sich "abzuschießen", was eine Vereinbarkeit mit einem ambitionierten Lauftrainingsplan mMn stark einschränkt.
was willste machen, nützt ja nichts

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Generell stehe ich solchen "Trainingsmethoden" positiv gegenüber. Vllt. bewegen sich dadurch ein paar mehr Leute als das sie Schimmel ansetzen. Kritischer sehe ich allerdings die Sache das der ganze Spaß ohne "professionelle" Anleitung betrieben wird. Ausführung wird verfälscht um ja noch einen draufzusetzen und der King im Park zu sein. Und selbst wenn es unter Anleitung steht, wie viele selbsternannte Fitnessgurus gibt es und der "Laie" lässt sich falsch anleiten. Wenn ich mir die unzähligen Videos anschaue wird mir teilweise übel. Je lauter, bunter es angeprissen wird um so doller muss es ja sein und der ehemalige Sesselpuper fällt drauf rein. Nur wie trennt der gemeine EX-TV Junkie die Spreu vom Weizen. Und wie viele Neu-Athleten hören wieder auf weil nix passiert. Nicht weil sie nix tun sondern nach dem Training schön zu MCD rennen, sich die Burger reinballern und am Wochenende voll im selben Park liegen in dem sie nen Tag vorher noch "trainiert" haben. (Sry. vllt bissel übertrieben) Aber wie viele Leute habe ich im Studio (damit vergleiche ich das mal) kommen und gehen sehen, weil sie nicht konsequent an der Sache drangeblieben sind und sich auf die Sache eingelassen haben. Die Unerfahrenen hören nicht auf ihren Körper, ziehen Wiederholung um Wiederholung durch und wundern sich das irgendwann der Körper streikt.

Alles in allem keine schlechte Sache aber bitte nur mit gescheiter Anleitung. :zwinker5:

P.S. Nicht alle Kraftsportler sind Schwäne :D (Dicke oben, unten dünne)
Der Blog >>> https://schnellebeine.wordpress.com

Schmerz vergeht, Stolz bleibt!


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2016 beginnt verletzt *heul

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OT:
aghamemnun hat geschrieben:...Da gibt es z.B. ein Lauf-ABC-Filmchen vonPete Magill, auf das ich irgendwann mal gestoßen bin und nach dem ich seither arbeite. Vor allem weil mir der Typ gefällt, in zweiter Linie, weil mir das Arrangement sinnvoll erscheint und schließlich weil es mir so ganz einfach Spaß macht...
https://www.youtube.com/watch?v=UDcXPIT380k
was ein Typ. Den Mann richtig ernst zu nehmen fällt zwar im ersten Moment schwer, hat man sich aber mal an den "Sendung mit der Maus" Moderations-Stil gewöhnt durchaus interessant. Davon inspiriert heute mal seit Monaten wieder Hill-Spirnts an meine Tour gehängt.
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben: Durch die dynamische Ausführung bis zur konditionellen (und nicht nur muskulären) Erschöpfung steigt jedoch das Verletzungsrisiko und für Ausdauersportler/Läufer vor allem Gefahr sich "abzuschießen", was eine Vereinbarkeit mit einem ambitionierten Lauftrainingsplan mMn stark einschränkt.
Jau, das kann ich so unterschreiben. Nach nem Freeletics-Training hatte ich mir mal ne Laufeinheit gegönnt. Da ging natürlich nicht mehr viel. Das wirft für mich die Frage auf, für wen diese von den Machern vorgeschriebene min. 4x/Woche-Schuftrerei überhaupt vorgesehen ist. Als Unterstützung zum Hauptsport, wenn man bspw. Fußball spielt, Läufer ist oder was auch immer, eignet sich das nicht. Erfahrene Sportler aber, die bereits intensiv ihren Sport ausüben, wären die Einzigen, die diesen hohen Intensitäten am ehesten gewachsen wären. Damit ist aber klar, dass sich das Ganze an Neulinge richtet oder solche, die zumindest für einen gewissen Zeitraum nichts anderes machen wollen.

Die holen sich dann den 15-Wochen-Coach für 40 Euro. Der gibt einem dann die Workouts vor und die Teilnehmer, die ich bislang getroffen habe, jammern schon ganz gerne rum. Auch so ein Ärgernis für mich: Da verschreibe ich mich diesem ganzen "Ich gebs mir dreckig, denn ich kann nicht anders" und dann heul ich den anderen Leuten da die Ohren voll, was ich wieder für ein übles Programm habe und was mir alles weh tut. Ich finde das regelrecht abstoßend. Ich frag dann, warum sie es überhaupt machen, es ist doch ihre freie Entscheidung.
Ich weiß natürlich, dass man dort in der Gruppe dann eigentlich hören will: "Ja Mensch, krass, aber bald hast du's ja geschafft und gut, dass du es durchhältst." Aber wahrscheinlich werden genau solche Leute von Freeletics angezogen: diejenigen, die ihr Leiden gerne zur Schau stellen und dafür gelobt werden wollen, was sie alles aushalten können und wie sie sich quälen können. Schaufenster-Masochismus ist das doch. Und richtig Spaß am Sport haben die auch nicht, sondern nur an den anerkennenden Blicken ihrer Mitstreiter - aber gut, jaja, immerhin wird sich vom Sofa erhoben und Motive zum Sport sind weder gut noch schlecht usw. Aber zum Schluss noch: Solche Leute sind doch genau die, die auch diese strongman-Runs mitmachen, oder nicht? Und im Ziel das Bier exen. Weil sie so hart sind.

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RennFuchs hat geschrieben:OT:


https://www.youtube.com/watch?v=UDcXPIT380k
was ein Typ. Den Mann richtig ernst zu nehmen fällt zwar im ersten Moment schwer, hat man sich aber mal an den "Sendung mit der Maus" Moderations-Stil gewöhnt durchaus interessant. Davon inspiriert heute mal seit Monaten wieder Hill-Spirnts an meine Tour gehängt.
Welcher Mann? :confused: Ich will jedenfalls ein Kind von Grace :love:
Gruß
pop

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pop hat geschrieben:Welcher Mann? :confused: Ich will jedenfalls ein Kind von Grace :love:
Um gottes willen nein, das würde ihre Figur ruinieren.

@McAwesome:
Ich gebe dir absolut recht was die potentielle Schnittmenge von Adwenturerun Teilnehmern mit Free Athlethes angeht.

Zu deiner Frage nach der Eignung: ich denke so ein Training 1x wöchentlich oder alle 2 Wochen kann in der Grundlagenfase durchaus gute Reize setzen.

40
Mahlzeit,

ich kann mich McAwesome da nur von der Meinung anschließen.

Ich für meinen Teil treibe Sport weil ich es für mich möchte, weil ich für mich fit sein will, weil ich von meinem Körper gewisse Dinge erwarte und weiß, was ich dafür tun muß.
Diese Schausportler machen das, damit sie Anerkennung bekommen, mehr nicht. Das ist so ein geprolle, ich kann das nicht nachvollziehen.
Ich hab mir das ganze nochmal genauer angeschaut, und ich kann nur den Kopf schütteln.
Mir ist aber auch klar, dass dieser "Trend" schnell wieder weg ist, genau so wie ich mir sicher bin, dass die meisten, die solch einen 15 Wochen Trainier bezahlen nicht bis zum Ende durchhalten, einfach weil der Körper vorher schon nen Vogel zeigt zusammen mit einer Ansage, wer Herr im Haus ist.

Bei uns einem Wald haben die vor einiger Zeit auch so dollte Geräte aufgebaut, bisher habe ich 2 mal da welche trainieren sehen. Einmal eine Gruppe von 3 Jungen Männern, die haben die Übungen langsam und ordentlich gemacht, gegenseitig Hilfestellung gegeben und wenn die Übung nicht mehr richtig geklappt hat, es gelassen. Das sah für mich nach Training aus. Denen hat man es aber auch am Körper angesehen.
Die andere Gruppe bestand aus 5 Jungens, alle recht schlank aber nicht wirklich kräftig. Diese haben da rumgehampelt, dass war schon nicht mehr schön. Ich glaube die haben nicht eine Übung sauber hinbekommen. Ich schätze mal das waren welche von diesen Leuten, über die wir hier schreiben.

Anfangs dachte ich es geht um den Trend ohne Geräte zu trainieren, den ich ja durchaus begrüße, nur mit etwas mehr Trara und Sozialverknüpfung. Das hätte ich noch für gut befunden, aber das ist reine Geldmache in unserer Schaustellergesellschaft.
Bin wieder da und will auch bleiben.
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HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
GARMIN Connect <-> Lauftagebuch

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Ich frag dann, warum sie es überhaupt machen, es ist doch ihre freie Entscheidung.


Ach Gott, der freie Wille ist ein notwendiges Konstrukt für den Rechtsstaat. Die Masse ist im Grunde orientierungslos und giert nach Führung (Erfolg Hitlers). Bestseller "Fit ohne Geräte" von Mark Lauren. Der Mann ist authentisch, der glaubt an sich. Wieder Führerprinzip.
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Meisterdieb hat geschrieben:Ach Gott, der freie Wille ist ein notwendiges Konstrukt für den Rechtsstaat. Die Masse ist im Grunde orientierungslos und giert nach Führung (Erfolg Hitlers). Bestseller "Fit ohne Geräte" von Mark Lauren. Der Mann ist authentisch, der glaubt an sich. Wieder Führerprinzip.
Der Mann hat einach von der (unterbewussten) Einsicht der Leute profitiert lieber ein 15€ Buch im Regal verstsuben zu lassen als eine 50€ im Monat Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Beide erfüllen den Zweck der "ich könnte jeferzeit trainieren" Illusion.

Ich hatted das Buch als PDF (für lau) und habe es aus Desinteresse bald wieder gelöscht. In meinem Fitnesstudio war ich seit Februar nicht mehr ;-)

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RennFuchs hat geschrieben: Fassen wir Freelatics nochmal zusammen: sinnloses aneinanderreihen eigentlich guter Übungen zu Selbstinszenierungs- und pseudo- Gemeinschaftsgefühlerzeugungs-Zwecken (Gott wie ich die 90er vermisse)
Na dann erinnere dich mal an deine hormongeschwängerte Jugend da gings doch fast ausschliesslich darum ..
Im Prinzip finde ich es besser wenn die zusammen abpowern als langweilig rumzuhängen, da kommt oft nur Blödsinn raus.
Gut, es ist kein ausgebildeter Trainer dabei, aber im Fittnesstempel schaut ersterer dir auch nicht permanent über die Schulter, falls du doch mal zu hohe Gewichte auflegst und dir dabei die Sehnen verletzt.
Was Verletzungen betrifft bin ich der Ansicht das Ganzkörperübungen hier immer besser sind als isolierte (falls langsam und kontrolliert ausgeführt)
Und ist doch logisch das freelatics, calisthenics und co. sich besser anhört als Zirkeltraining ..
Oder Burpees als Hock-Streck-Sprünge .. :)

VG.

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Da hast du mich gehörig missverstanden. "Die 90er" bezog sich nicht auf mein damaliges Alter, Lebensgefühl oder andere Begrifflichkeiten für Kraftgymnastik sondern auf das Social (life) ohne Media!

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RennFuchs hat geschrieben:Da hast du mich gehörig missverstanden. "Die 90er" bezog sich nicht auf mein damaliges Alter, Lebensgefühl oder andere Begrifflichkeiten für Kraftgymnastik sondern auf das Social (life) ohne Media!
Sorry :handshak: ,
na dann haben wir beide ja die gleiche Wellenlänge :daumen:
VG.

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Habe jetzt nicht alles durchgelesen, was ihr hier so geschrieben habt, wollte mich aber nur mal dazu äußern.

Betreibe Freeletics seit mitte des Jahres regelmäßig, habe zuerst den Coach 15 Wochen durchgezogen (4-5 mal die Woche) und mache seit 3 Monaten nun circa eigenes Training, da ich meinen Fokus aufs Laufen lege und mein Kraftergänzungstraining mit Freeletics-Übungen auffülle.

Zum Thema zu Kraftraubend: Kann ich nur zu Teilen bestätigen. Es gibt Übungen ,die sind mehr cardio lastig, und andere, die mehr auf Strength gehen. Zur Not kann man auch nur einzelne Übungen machen.

Ich jedenfalls bin ein Fan der Platform, da man sich dort gegenseitig Kommentare schreibt und auch unterstützt oder einfach mal einen "Daumen hoch" gibt für eine neue Bestleistung oder gute Einheit.

Z.b eine Cardioeinheit ist Aphrodite und da ist man auch nicht bei 90% maxHF ständig, geht mir zumindest so. Ist wohl eher zwischen einem schnellen Dauerlauf bis Tempodauerlauf angesiedelt bei mir von der Herzfrequenzbelastung und danach brauche ich auch nicht viel mehr Pause, mache auch öfters davor oder danach am selben Tag noch meine Trainingseinheit.

Mehr Strength ist dann z.b wenn man sowas wie Artemis einbaut, aber aufgrund der großen Rep zahlen sind das für mich alles klare Kraftausdauerübungen, die gerade für Läufer gut geeignet sind, um Kraftausdauer und keine reine Muskelberge aufzubauen.

Werde das ganze auch weiterhin nutzen und als Ergänzungstraining betreiben. Meistens trainiere ich 4-5 mal die Woche Laufen und 2-4 mal die Woche Krafttraining (Freeletics) a 20-40min.

Übrigens, ein großer Grund warum ich das mache ist auch, weil ich den Sport auch mache, um mich rund um wohl zu fühlen. Und da gehört auch dazu, dass man eben nicht wie ein Kenianer abgemagert ohne Muskeln am Oberkörper rumläuft, sondern auch einen stabilen Core besitzt und ein wenig definierte Schultern, Arme und Rücken. Insgesamt also einen athletischen Körper, ganzheitlich. Und es sorgt vorallem für Abwechslung. Früher hatte ich es wirklich satt, immer nur andauernd Laufen, aber meistens wechsle ich Lauftraining mit Krafttraining ab und so bleibt Spaß und Motivation erhalten.

Zum Thema nach der Freeletics Einheit Lauftraining: Das mache ich genau anders herum. Wenn ich denn mal Krafttraining nach dem Laufen mache, ist es dann nur ein normaler Dauerlauf a 10k oder Fahrtspiel, das mich sowieso nicht plättet, und danach kann ich dann noch schön eine Freeletics Einheit z.b Oberkörper a 30 min einschieben. Kein Problem
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

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RennFuchs hat geschrieben:@ Infest: dein Beitrag zählt nicht mehr. Wir hatten uns bereits auf "gehypter Mist" geeinigt :teufel:
:zwinker2:

Am Ende ist jeder Herr seiner selbst und weiß was am besten für einen ist... im Prinzip ist Freeletics ja nix neues, sondern es werden Sachen wie Kniebeuge, Lunges, Klimmzüge, Liegestütze kombiniert und meistens mit dem eher in amerika bekannten Burpees, das übrigens auch eine sehr gutes compounding Exercise ist.

Der Vorteil für mich besteht halt natürlich in der Vergleichbarkeit in bestimmten Übungen mit Reihenfolgen. Z.b Aphrodite mit den Burpees ist sehr cardio lastig und wenn man da seine Zeit verbessern kann , motiviert das, als wenn man die Übungen nur getrennt voneinander ausführt.

Natürlich geht bei allem Ausführung vor Zeit. Aber auch hier ist jeder Herr seiner selbst ;-)
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

50
Kritik

Ein United-States-Navy-Matrose, der Verletzungen während der Durchführung einer CrossFit Workout erlitten hat, behauptete, dass CrossFit ein erhöhtes Risiko darstellt, an Rhabdomyolyse zu erkranken. Er verklagte erfolgreich seinen Trainer und erhielt 300.000 USD an Schadenersatzforderungen.[37] Laut Stuart McGill, einem Professor für Wirbelsäulen-Biomechanik an der Universität von Waterloo, überwiegt das Verletzungsrisiko bei einigen CrossFit-Übungen, wenn sie mit einer schlechten Ausführungsform in zeitlich begrenzten Trainingseinheiten durchgeführt werden, den gesundheitlichen Nutzen. Er fügte hinzu, dass es ähnliche Risiken in anderen Trainingsprogrammen gebe, es jedoch durch die CrossFit-Online-Gemeinschaft Sportlern ermöglicht wird, das Programm ohne richtige Übungsausführung durchzuführen, was das Risiko erhöht.[38]

Weitere Kritiker in Bezug auf CrossFit verweisen auf den Mangel an Periodisierung, unlogische oder willkürliche Übungssequenzen und die Problematik der Akkreditierung eines Standards für Ausbilder und Partner.[27]
Quelle
Verletzungen kommen beim Crossfit in der Tat nich gerade selten vor. Mittlerweile wurde auch schon die erste Studie im "Journal of Strength and Conditioning Research" veröffentlicht. Ergebnis: Die Verletzungshäufigkeit beim Crossfit ist in etwa vergleichbar mit der beim Turnen oder olympischem Gewichtheben. Dennoch stehen Kontaktsportarten wie Kampfsport oder Rugby in der Liste weiter oben.

Schutz vor Verletzungen sollten Sie sich als Crossfitter selbst zur Aufgabe machen. Das Wichtigste ist dabei, die Techniken der einzelnen Übungen sauber zu erlernen. Im Klartext bedeutet das: Suchen Sie sich einen versierten Coach. Verzichten Sie zu Beginn auf hohe Gewichte, gerade bei Übungen aus dem Turnen oder Gewichtheben. Nur so minimiert sich Ihr Verletzungsrisiko und Sie können sich beim Crossfit voll auf Ihre Trainingserfolge konzentrieren.
Quelle
Doch gleichzeitig regt sich Kritik: Die Übungen aus dem Gewichtheben, der Leichtathletik und dem Turnen, aus denen sich das jeweilige Workout of the Day zusammensetzt, sind oft hoch komplex. Nicht jeder kann sie von Anfang an korrekt umsetzen. Auf Außenstehende wirkt die Boxengemeinschaft ein wenig wie eine Sportsekte, deren Anhänger nicht selten bis zur vollkommenen Erschöpfung Gas geben.Sportwissenschaftler Dr. Till Sukopp (35): „Eine Studie aus den USA zeigt, dass bei Crossfit die maximale Sauerstoffaufnahme zwar gut ist. Aber dass von 54 Testpersonen sechs schon nach einer Trainingseinheit verletzungsbedingt ausfielen, ist dramatisch.
Quelle

Und noch ne Kritik.
CrossFit – Kritik | Athletiktraining-Berlin.de
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