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Laufstilumstellung und Grundlagenausdauer. Passt das?

Laufstilumstellung und Grundlagenausdauer. Passt das?

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Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und deshalb noch nicht so vertraut mit dem Forum. Daher bitte ich schon jetzt darum, falls mein Beitrag trotz vorangegangener Suche fehl am Platz ist, mir das nicht übel zu nehmen.

Jetzt aber zur eigentlichen Frage.

Ich bin ein Triathlion-Neuling, der aber aufgrund gesundheitlicher Probleme momentan nicht mehr Schwimmen kann. Um nicht ganz auf den Triathon zu verzichten, nehme ich hin und wieder mit Freunden an Staffeln teil und übernehme dabei den Laufpart.

Da ich mit meinen Zeiten aber nicht wirklich zufrieden bin, habe ich mir überlegt, diesen Winter auf Vorderfußlaufen umzustellen. Ich habe gelesen, das es zumindest bei kurzen Strecken effektiver und schneller sein soll.

Die Staffeln bei denen ich hauptsächlich laufen möchte, haben i.d.R. eine Laufstrecke von 5km. Aber auch der eine oder andere längere Wettkampf wird dabei sein.

Daher wollte ich den Winter nutzen um an meiner Lauftechnik zu arbeiten. Jedoch wollte ich zeitgleich meine Ausdauer verbessern. Meine Überlegung war, 2x die Woche GA (Fersenlauf) und 1x Lauf ABC mit anschließenden kurzen Vorderfußeinheiten.

Macht es Sinn die GA im normal (bei mir Fersenlauf) Stil zu absolvieren, oder ist das kontraproduktiv, da ich mir das dann nie abgewöhne?

Ich bin für alle Tipps die mich etwas schneller machen, und meinen Laufstill nicht mehr so schwerfällig aufsehen lassen, dankbar.

Grüße Svendron

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Meine Antwort paßt vielleicht nicht ganz auf Deine Frage...

Das Vorfußlaufen und Natural Running ist ja seit einiger Zeit recht angesagt. Gesünder, natürlicher, usw... Ich hatte vor knapp 2 Jahren einige Probleme mit meiner rechten Ferse und war damit bei einem Sportmediziner. Ich sprach ihn auch auf das Thema Vorfußlaufen an, ob dies generell besser für den Fuß ist (so wie es in den ganzen Natural Running Ratgebern proklamiert wird), speziell wegen meines Problems mit der Ferse.

Er ist hierbei eher skeptisch! Sicherlich bedeutet verstärktes und bewußtes Vorfußlaufen eine Entlastung für die Ferse - gleichzeitig aber eine deutliche Mehrbelastung für die Wadenmuskulatur und auch Achillessehne. Wenn man umstellt, dann braucht das eine längere(!) Zeit, um die Wadenmuskulatur und Sehnen daran zu gewöhnen und stärker aufzubauen. Eine plötzliche Umstellung würde gesundheitliche Probleme bedeuten. Habe ich hinter mir, weil ich auch meinte, das mal unbedingt ausprobieren zu müssen, nachdem ich Born to run von McDougall gelesen hatte... :D

Der Mittelfußlauf ist eigentlich ein guter Kompromiß, gerade bei längeren Läufen. Das sagte mir der Orthopäde auch...

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Hallo Harzer²,

danke für Deinen Kommentar. Den Mittelfußlauf hatte ich mir auch schon überlegt. Habe mir erhofft, dass dann der Umstieg auch nicht so schwer wäre. :) Da ich aber hauptsächlich auf den kurzen Strecken gute Zeiten erzielen möchte, habe ich dann doch zum Vorfußlauf tendiert.

Für die Umstellung habe ich die kommenden Monate bis zum Beginn der neuen Saison eingeplant, da ich auf jeden Fall Verletzungen und Probleme vermeiden möchte. Also Zeit habe ich wahrscheinlich genug, vielmehr ist die Frage, wie ich das am besten angehe und ob ich meine GA Einheiten trotzdem noch im Fersenlauf absolvieren kann.

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Ich bin ein absoluter Freund des Vorfußlaufes geworden!
Richtig ist, dass eine Entlastung der Knie und auch der Schienbeine stattfindet
Richtig ist auch, dass das eine Mehrbelastung für Waden und Achillessehnen bedeutet.
Allerdings kann man die Waden und Sehnen trainieren, das Knie nicht wirklich ... nur indirekt über stützende Muskulatur.
Was Harzer schreibt, unterschreibe ich auch: Es braucht ZEIT! Wenn man sich diese lässt, kann das sehr gut funktionieren.
Die Skepsis eines Orthopäden kenne ich auch, aber ehrlich gesagt imponiert mir das nicht mehr wirklich, denn die vielen Einlagen und Krankengymnastiken haben MIR nie wirklich weiter geholfen.
Bei mir war es so, dass mich die Umstellung auf Vorfuss (Und erst DANACH in richtung Mittelfuß!) von sämtlichen Beschwerden befreit hat.
Und das dermaßen erfolgreich, dass ich mittlerweile 180 Wochenkilometer laufe, was bisher noch nie möglich war in meinem Leben, weil ich immer Schmerzen in den Knien und Schienbeinen bekommen habe. Für mich war es das letzte Experiment bevor ich aufgegeben hätte und es hat mich erst so richtig ans Laufen gebracht.
Ich laufe mittlerweile sehr entspannt bis HM Distanzen auf diese Weise und ich lächle dabei viel über die vielen stapfenden und stampfenden Fersenläufer, die einem dabei begegnen ;) (Schlechten Stil gibt es in beiden Lagern mehr als Guten, soviel ist wohl klar)

Ich will auf keinen Fall missionarisch rüberkommen und wenn Du das nur machen willst um schneller zu werden aber ansonsten eigentlich keine Beschwerden beim Laufen hast, gibt es keinen zwingenden Grund umzusteigen, das sollte Dir klar sein.
Auf jeden Fall ist die Sache nichts, was man eben mal so ausprobieren kann. Bedacht und Geduld sind gefragt.

In Meinem Blog habe ich meinen Weg genauer beleuchtet (Älterster Beitrag)

Lieben Gruß
Gecko
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Hallo,
eine Laufstilumstellung sollte schon gut begründet sein. Einfach so, weil man schneller werden will, ist keine gute Begründung.
Schaun wir mal, was andere machen:
Im Kurzstreckenbereich bis 400m dominiert der Ballenlauf, ein bisschen Mittelfuß, der Fersenaufsatz kommt kaum vor.
Im Mittelstreckenbereich bis 1500m ist Ballen und Mittelfußaufsatz kommt in etwa ausgeglichen vor, allerdings ist der Fersenaufsatz auch zu beobachten.
Im Langstreckenbereich ist der Mittelfußaufsatz dominierend, gefolgt vom Fersenaufsatz. Wenig im Einsatz ist der Ballenaufsatz. Achtung hier liegt die Falle: bei den kurzen Langstrecken bis 10km ist durchaus der Ballenlauf zu finden, bei den längeren Strecken geht es deutlich mehr in den Fersenlauf.
Quelle: WP1204 Langstrecke [Institut für Sportwissenschaft TU-D]
Was sagt mir das? Triathlon geht über 5000m und mehr, ist also eine Langstrecke. So ohne Not ist eine Laufstilumstellung nicht wirklich angesagt. Wenn einem noch das Risiko einer möglichen Verletzung zu groß ist (das ja beim Laufstilwechsel durchaus erhöht ist), dann erübrigt sich die Frage.

Tom
Tom

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svendron hat geschrieben:Also Zeit habe ich wahrscheinlich genug, vielmehr ist die Frage, wie ich das am besten angehe und ob ich meine GA Einheiten trotzdem noch im Fersenlauf absolvieren kann.
Beim langsamen Dauerlauf mit Schuhen ist das Vorfußlaufen ja sowieso nicht gerade "natürlich".

Eine Umstellung kann bei gewissen Problemen schon Sinn machen, muss halt nach und nach geschehen und die Muskulatur muss so gestärkt werden das das ganze keine Verlagerung der Problemzonen wird.
Ein guter Laufstil hängt aber eher weniger davon ab mit welchem Teil des Fußes man als erster den Boden berührt, gibt hier aber eh einige Threads die das behandeln und auch die Spitzenläufer betrachten.

Es sollte aber für die meisten Läufer kein Problem sein z.B. Minimalschuhe in das Training einzubauen, ist für den Stil sicher empfehlenswert...

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Ich danke Euch allen für die verschiedenen Tipps. Ich werde jetzt mal ein bisschen weiter stöbern und mir die verschiedene Threads zum Thema Laufstil anschauen. Vielleicht finde ich da ja ein paar Hinweise die mir helfen, etwas leichtfüßiger zu laufen. :)

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Der momentane Hype ums Vorfusslaufen wird genauso lange dauern bis die nächste Laufstil-Sau durchs Dorf getrieben wird mit der man entweder Ratgeber oder Produkte glaubt verkaufen zu können.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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AiAi hat geschrieben:Beim langsamen Dauerlauf mit Schuhen ist das Vorfußlaufen ja sowieso nicht gerade "natürlich".
"natürlich" wurde/ist immer durch Möchtegern Laufgurus sehr oft missbraucht...

Aber warum kann man auch nicht langsam im Vorfußlaufen?

Zur Thema:
Klar, dass die Behauptung, dass Vorfußstil gesünder ist, einfach falsch und irreführend ist. Frage mal die Orthopäden und Leute, die sich jahrelang mit Achilles-, Ferse- und Wadeproblemen rum quälen müssen.

Viel wichtiger ist, dass man das Kein nicht mit gestreckten Knie in den Boden rahmt.

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Rolli hat geschrieben: Viel wichtiger ist, dass man das Kein nicht mit gestreckten Knie in den Boden rahmt.
Ich spendiere ein B und ein m :P

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Rolli hat geschrieben:"natürlich" wurde/ist immer durch Möchtegern Laufgurus sehr oft missbraucht...
Und genau deswegen stehts unter Anführungszeichen :wink:
Rolli hat geschrieben: Aber warum kann man auch nicht langsam im Vorfußlaufen?
Hab nie behauptet das man das nicht kann...

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binoho hat geschrieben:Ich spendiere ein B und ein m :P
Schwere Q-Einheit und Glas Wein lasse ich lieber sein... Danke für die Buchstaben. :D
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