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Achenseelauf 7.9.2014 - Österreichs schönste 23,2 km

Achenseelauf 7.9.2014 - Österreichs schönste 23,2 km

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Tja, eigentlich ist der Achenseelauf mehr als ein Halbmarathon, sondern mit 23,2 km nochmal "plus 10 %". Und eigentlich auch eine gespaltene Persönlichkeit: die ersten 14 km mehr oder weniger flach auf Asphalt oder Parkweg, die letzten 9 km Singletrail, nichts für nicht Schwindelfreie, nur für Trittsichere.
Aber ein Lauf mit tollen Aussichten in Tirol, 2013 zum schönsten Panoramalauf Österreichs gekürt. Grund für mich, zum 4. Mal zu starten. Und ich wollte eine neue Bestzeit (für mich!) laufen ...

Die alte Regel hatte wieder mal Gültigkeit: 10 km-Lauf verregnet, dafür am Sonntag morgen entgegen allen Vorhersagen sonnig und trocken. :nick:
Also fertig gemacht und ab zum Start. Beim Achenseelauf sind allem Anschein nach fast nur echte Cracks unterwegs, kaum sogenannte "Freizeitläufer". Ich reihe mich ja schon immer weit hinten ein. In der ersten Reihe stehen die favorisierten Kenianer und ... zwei Ziegen. Jawoll, Ziegen. Ich habe noch nicht herausgekriegt, warum die immer vorneweg gefahren werden, aber sie bilden bis Achenkirch (km 14) das Führungsfahrzeug. Dieses Jahr hat der Sprecher auch das erste Mal vor der Passage Achenkirch bis Gaisalm explizit gewarnt, steil und glitschig nach den Regenfällen.
Ich trabe immer langsam los, der erste km geht bergab, da kann man schnell überpacen. Und dann geht´s erstmal in ganz leichtem Auf und Ab gegen den Uhrzeigersinn am See entlang, auf Asphalt bzw. Parkweg. Bis km 5 wierde ich nur überholt, ab dann sammele ich so nach und nach Läufer ein. In Achenkirch stand mein Mann mit neuer Wasserflasche und drei Schlucken Cola light - so als Koffeinschub für die zweite Hälfte. Von der Zwischenzeit 1:35,54 hätte ich ruhig eine Minute schneller sein können, aber hat gepasst. Der Sprecher rief mir dann auch extra zu, ich sähe noch so munter aus ....
Dann ging´s in die (neudeutsch) Single Trail Passage. Da habe ich jedes Jahr gut Zeit wettgemacht. Dieses Mal einen Stein blöd genommen, und böse umgeknickt. "Als ob einer mit dem Messer von hinten zwischen Knöchel und Ferse reinsticht". Erstmal Schock, Tränen in den Augen, vorsichtiges Weitergehen nach kurzer Zwangspause. Denn so wie unsere Herren Fußballer sich bei so etwas am Boden wälzen, geht da halt nicht. Pfadbreite ca. 40 cm, links 15 Meter steil in den See runter, rechts Steilwand hoch. Und da ich mir noch nie was gebrochen oder gerissen hatte, wußte ich ehrlich gesagt gar nicht, was nun eigentlich los war. Nach einer Weile ging´s dann ganz gut weiter, nur halt vorsichtig aufgetreten. Und prompt beim letzten Abstieg zur Gaisalm nochmal umgeknickt, aua, aua. Nach einer Weile wieder losgehoppelt. Festgestellt - gerade auftreten geht, nur halt bloß nicht verkanten. Das Ärgerliche: ich war noch nie konditionell so stark wie dieses Jahr! Fast die ganze Strecke von der Gaisalm bis Pertisau durchgelaufen (in früheren Jahren auch mal große Strecken gegangen). Und weiter Läufer eingesammelt ... unter anderem einen Herr, Alterklasse M 70, mit Herzschrittmacher. Riesenleistung!Die letzten Meter nochmal alles gegeben - die Uhr blieb bei 2:52,59 stehen - leider knapp (um 30 Sekunden) eine neue PB verfehlt. Ohne das blöde Umknicken wäre es eine Superzeit für mich geworden! Platz 24 in meiner Altersklasse (o.k. von 30), und Rang 866 (von 930 ins Ziel Gekommenen) gesamt. Und es war wieder ein toller Lauf. Abgesehen von der schönen Landschaft und der sehr abwechslungsreicher Strecke kriegt man für das Startgeld von 28 Euro u.a. ein Funktionsshirt (das auch tatsächlich passt, was bei anderen Läufen leider nicht immer selbstverständlich ist), ein Nudelpaket, Einkaufsgutschein, Medaille, und noch einige andere Gutzis. Und vor allem eine sehr gute Betreuung, denn auf den schwierigen Streckenabschnitten sitzen wirklich alle paar hundert Meter Kollegen von der Bergwacht oder Rettung, es gibt ausreichend Verpflegungsstände (Labestationen auf österreichisch) und immer Anfeuerung. Das einzige Manko: Zeitmessung mit dem sogenannten "Green Chip" - der ist an zwei Seiten offen, und ich hatte die ganze Zeit Angst, er rutscht aus den Schnürsenkeln heraus. Mir nicht, aber einem Innsbrucker Lauffreund ist genau das passiert und er hat rund 5 Minuten verloren mit zurücklaufen und Chip suchen .
Der Achenseelauf 2015 ist aber schon vorgemerkt .... ein toller Lauf für alle Berg- und Traillauffreunde. Impressionen seht Ihr unter https://www.flickr.com/photos/achenseet ... 249686086/
Läuferische Grüße
Anette und Iwan
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