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Laufsucht, Laufen, zuviel des Guten?

Laufsucht, Laufen, zuviel des Guten?

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Hallo.
Ich schreibe hier, weil ich mich echt frage...ob das, was ich mache, noch gesund ist.
Zu meiner Person: bin 22 Jahre alt,weiblich, laufe seit 9 Jahren. Schon bald hat bei mir das Laufen Suchtcharakter angenommen bzw. ich konnte nicht mehr mich wohlfühlen ohne...was ja soweit normal ist. Ich habe mich trotzdem immer wieder zu lauffreien Tagen gezwungen,meistens einem pro Woche.

In all den Jahren hat sich mein Laufdrang allerdings krass gesteigert. Und seit einem Jahr ist es nun so, dass ich sehr, sehr exzessiv Sport treibe. Zunächst war es Fitnesscenter mit Laufen kombiniert, derzeit ist es nur noch Laufen, und das nicht zu knapp. Seit März laufe ich täglich. Und zwar zwischen 2,5 und 4 Stunden. Das sind zwischen 20-30 Kilometer am Tag. Genau weiss ich es nicht, da ich nichts messe, kein Puls, keine Kilometer. Ich habe keine Marathon-Ambitionen. Ich habe auch keinen Trainer o.ä. Trotzdem ist mein Laufverhalten so, als müsste ich für irgendwas trainieren. Ich tu's aber nur für mich.

und: es macht Spass. Ich fühle mich gut dabei und danach. Klar, manchmal gibt oder gab es Tage, da liefs nicht so rund. Da bin ich halt statt 3h40min nur 3h20min gelaufen. Aber ich frage mich dennoch, ob das noch gesund sein kann. Lange Zeit war es gut möglich zeitlich, da ich ein Jahr arbeitslos war (fertig Schule und so, nur gejobbt). Jetzt arbeite ich tägl. von 8.30-17.30 und merke, dass es eng wird. Ich stehe also morgens um 4 auf und laufe dann ca. vpn 4.30 bis 7.15, was nicht ganz der Hälfte von dem entspricht, was ich gewöhnt bin. Dafür am Wochenende dann halt lange.

Worauf ich hinauswill: ich habe Angst, plötzlich tot umzufallen. Von einer Sekunde auf die andre. Zack, Bumm, aus. Denn obwohl mir das Laufen Spass macht, schreit eine Stimme in mir, dass es zuviel ist. Und dass ich mich ohne Laufen so elend fühle, das macht mir auch Angst.

Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen? Mir sagen, was ich denken/fühlen/machen soll?
Bin vollends überfordert.

Lieben Dank im Voraus.
Aril

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äh...danke für die Info.
Für mich IST Sport ein Hobby, und zwar mein grösstes, deshalb frag ich hier ja, ob es gesundheitlich bedenklich ist, soviel davon zu treiben wie ich es tue.

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aril hat geschrieben:Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen? Mir sagen, was ich denken/fühlen/machen soll?
Um auf andere Gedanken zu kommen:
1) Schaff dir einen Freund an.
2) Versuche, dich beruflich zu verbessern.

Um deine Lauffreude konstruktiv zu nutzen:
1) Geh in einen Verein.
2) Lies Laufbücher.
3) Nimm an Wettkämpfen teil.

Interessant für dich ist vielleicht auch der Fall von Pam Reed, die jahrelang mehrmals täglich lief. S. z. B. hier.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als gesunder Mensch vom Laufen tot umkippt. Allerdings kannte ich einen Schüler (16 Jahre), der trotz ärztlicher Sportbefreiung an der Laufprüfung (freiwillig) teilnahm und dabei tatsächlich gestorben ist. War aber ein (ihm bekannter) Herzfehler. Sicher dachte er nicht, dass es diese Folgen haben kann, aber etwas nachdenklich wird man schon.

Allerdings wenn schon sterben, dann doch bitte so, schnell und schmerzlos bei der Ausübung seines Hobbies.

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Wenn du schneller laufen würdest, könntest du gar nicht mehr 3h täglich laufen. Dann wärst du nach 1 Stunde platt bzw. mit etwas Glück hättest du dann auch noch am nächsten Tag keine Lust auf Laufen wegen Muskelkater :D

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Ich wohne nun seit etwa 10 Jahren in Elbnähe. Genauso lange gibt es 2 Personen, die mir immer und immer wieder dort auffallen. Ein Läufer und eine Läuferin. Eigentlich egal wann und wie (also ich zähle jetzt auch Radfahren, Spazierengehen, auf ein Bier in der Kleinen Rast sitzen und natürlich beim Laufen) - besonders bei dem Kerl denke ich immer, so häufi wie ich den da immer sehe - das kann doch kein Zufall sein - hat der keine anderen Hobbys als laufen? Vor allem habe ich ihn sowohl schon im Kapitänsviertel, als auch in Wittenbergen gesehen. Wir reden hier von einer 10km Strecke von Altona bis fast Wedel. Er ist nicht sonderlich schnell und hat einen ziemlich vermurksten Laufstil. Irgendwann habe ich ihn auch mal ohne Mühe überholt. Bei ihm denke ich auch, dass da irgendwas nicht ganz richtig läuft. Man kann ihn auch nicht mit Blicken fixieren - er steht scheinbar neben sich.

Sie, also die Frau, sehe ich häufig und sie ist verdammt schnell - auch schon im Training.

Kurz: sie halte ich für ambitioniert und er läuft vor irgendwas, wahrscheinlich sich selbst, weg! Lauf Forrest, lauf!
Steif
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aril hat geschrieben:Hallo.
Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen? Mir sagen, was ich denken/fühlen/machen soll?
Bin vollends überfordert.
Lieben Dank im Voraus.
Aril
Also Laufen zerfrisst das Gehirn, ich könnt Beispiele nennen....
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
Bild

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Auch Hallo, :winken: .
aril hat geschrieben: Worauf ich hinauswill: ich habe Angst, plötzlich tot umzufallen. Von einer Sekunde auf die andre. Zack, Bumm, aus.
Wahrscheinlich nicht, wenn dann evtl. "was Orthopädisches".
aril hat geschrieben: Denn obwohl mir das Laufen Spass macht, schreit eine Stimme in mir, dass es zuviel ist. Und dass ich mich ohne Laufen so elend fühle, das macht mir auch Angst.
Die Stimme schreit, sie flüstert nicht, das sagt vieles. Angst ist Schietkroam :nick: .
aril hat geschrieben: Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen? Mir sagen, was ich denken/fühlen/machen soll?
Bin vollends überfordert.
So ein Internetforum, fast nur Halbwissende, sicher auch. Lass da mal die Profis ran.

Gute Besserung.

Knippi

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kro4president hat geschrieben:Wenn du schneller laufen würdest, könntest du gar nicht mehr 3h täglich laufen. Dann wärst du nach 1 Stunde platt bzw. mit etwas Glück hättest du dann auch noch am nächsten Tag keine Lust auf Laufen wegen Muskelkater :D
Wer regelmäßig läuft, bekommt keinen Muskelkater mehr - auch nicht bei hohem Tempo.
Gruß vom NordicNeuling

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Das tut jetzt wahrscheinlich nicht viel zur Sache.
Eine meiner ehemaligen Nachbarinnen habe ich auch zu allen erdenklichen Tageszeiten beim Laufen angetroffen.
Und das auch weit entfernt von unserem Wohnort.

Kurz nachdem ich dann aus weggezogen bin habe ich sie im Fernsehen gesehen, als sie als Siegerin des Leipzig Marathons ein Interview gab....

Und dann noch zur Sache:
Wenn du selbst schon den Eindruck hast, dass es zu viel ist sprich doch evtl. mit einem Sportarzt.
Die können solche Situationen wohl noch am ehesten nachvollziehen.

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Danke für eure Antworten!

Also..ich bin 177c, gross und ca. 58kg schwer. Mal sind's 57,dann wieder 59 Kilo. Ums Abnehmen geht es mir aber wirklich NICHT.

Nun, wenn ich laufe, dann wirke ich glaube ich nicht als sei ich 'völlig neben mir'. Ich geniesse vor allem die wunderschöne Natur, oft lächle ich tatsächlich vor mich hin..aber klar gibt es auch Tage an denen ich einfach nur in mich versunken bin, grade so nach 2-3h, und keinen Bock habe auf Blickkontakt mit älteren Damen, die mit ihren Hundis Gassi gehen.

Ich werde mit einem Sportarzt reden, gute Idee.
und ich werde wohl morgen versuchen, nur eine Stunde zu laufen, oder gar keine.Nicht weil ich mich erschöpft fühle,sondern weil ich Angst habe.

Einen Freund hab ich übrigens, das schliesst sich doch nicht aus ;) gerade wenn ich morgens von 4-7 renne, kriegt das ja keiner mit. Früher kams aber auch schon vor, dass ich die Schule geschwänzt habe, um ausgiebig laufen zu gehen. Ich renne natürlich auch sehr langsam, werde regelmässig von Joggern überholt.Ich weiss,dass ich für 24km ungefähr 3h benötige.

Na ja,vermutlich kann mir niemand hier sagen, ob das, was ich mache, körperlich wirklich schädlich ist oder nicht. Aber vllt kennt ja jemand jemanden der sowas auch tut oder eben nicht..was ich bisher gelesen habe hat mir schonmal geholfen. danke :)

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Körperlich schädlich ist es sicher nicht.
Das einzige, wenn du sooo langsam läufst, es vom Laufstil her evtl. nicht so optimal ist.

Eher würde ich mir Gedanken machen, ob es psychisch zur Sucht wird.
Kannst du aufhören?
Einfach mal mehrere Tage nicht laufen?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Echt? :D
Da bin ich beruhigt..ist es denn wirklich soooo langsam?
24km in 3h..? Ich weiss es ja nicht..
Nein,kann ich nicht. Einen Tag ist das höchste aller Gefühle,und das höchstens 1x im Monat,allerhöchstens,dann drehe ich durch.

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aril hat geschrieben: Also..ich bin 177c, gross und ca. 58kg schwer. Mal sind's 57,dann wieder 59 Kilo. Ums Abnehmen geht es mir aber wirklich NICHT.
Vom BMI her an der unteren Grenze des Normal-Gewichts. Also wenn es nicht weniger wird, wohl ok.
aril hat geschrieben: Nun, wenn ich laufe, dann wirke ich glaube ich nicht als sei ich 'völlig neben mir'. Ich geniesse vor allem die wunderschöne Natur, oft lächle ich tatsächlich vor mich hin..aber klar gibt es auch Tage an denen ich einfach nur in mich versunken bin, grade so nach 2-3h,
Ich habe ziemlich lange geraucht. Das war mal wirklich bekloppt. Dann ist diese 'Sucht' doch völlig ok. Und viele Läufer können deine Gefühle bei solchen Lalas bestätigen und ich kann dich auch wirklich sehr gut verstehen, dass du das gerne jeden Tag hast.
aril hat geschrieben: Einen Freund hab ich übrigens, das schliesst sich doch nicht aus ;) gerade wenn ich morgens von 4-7 renne, kriegt das ja keiner mit.
Ich stehe auch um kurz nach 4 auf um Familie und Sport unter einen Hut zu bringen. Ich mache auch meist an 6 Tagen in der Woche Sport, allerdings nicht deine zeitlichen Umfänge. M.E. spricht das auch eher für als gegen die Sache, da dazu Disziplin notwendig ist. Mir fehlt auch etwas, wenn ich keinen Sport machen kann. Das ist keine Sucht, sondern normal wenn man gewohnt ist sich viel zu bewegen. Bei deinem Tempo ist das gesundheitlich mit Sicherheit kein Problem. Lass es ruhig mal von einem Sportarzt abklären ob alles ok ist. Ist halt ein bisschen mehr als andere laufen, so what?

Gruß
Gid

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Also ich find es jetzt nicht sooo langsam, du läufst ja, wie du sagst, um die Natur zu genießen und weil es ein gutes Gefühl macht, nicht um schnell zu sein.

Ich find das Laufen an sich total o.k., ich hab Freunde, die am Tag so viel mit ihren Hunden draußen verbringen und durch die Natur laufen Ich seh das Problem darin, dass du es zwar genießt, aber auch wieder nicht, sondern dich die ganze Zeit fragst, ob das "richtig" oder "Ungesund" oder sonst wie nicht o.k ist. Und die Frage ist, ob es eine Phase ist und du ggf. in 1/2 Jahr wieder sportlich was anderes machst ...

Was ich tun würde:
1.) gutes Geld für gute Laufschuhe investieren
2.) Hast du irgendwelche körperlichen Beschwerden beim oder nach dem Laufen? Das würd ich medizinisch abklären lassen
3.) Wenn es dich gemütstechnisch belastet, obwohl du eigentlich das Laufen genießen möchtest (als wenn jemand Schokolade ist und schon während des Essens ein schlechtes Gewissen bekommt,so dass er es eigentlich dann doch nich genießen kann), dann würde ich mal versuchen, mir bei einem Psychologen ein Beratungsgespräch zu besorgen. Der kann zum Einen vielleicht mit dir zusammen herausfinden, ob und was dahintersteckt, dass du so abhängig bist vom Sport und die Psychologen haben auch oft Methoden, wie man in bestimmten Situationen seinen Schwächen (vielleicht sind es ja auch Stärken) gut handeln lernt.
Viele Grüße von WinniePu

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aril hat geschrieben:Echt? :D
Da bin ich beruhigt..ist es denn wirklich soooo langsam?
24km in 3h..? Ich weiss es ja nicht..
Nein,kann ich nicht. Einen Tag ist das höchste aller Gefühle,und das höchstens 1x im Monat,allerhöchstens,dann drehe ich durch.
Du bist bei 7:30 min/km oder 8km/h.

Unterer Durchschnitt ist so bei 6:00 min/km, respkt. 10 km/h, oberer 5:00, 4:00 ist gut, drüber professionell.

Bei Frauen 10-20sec mehr? Bin mir da nicht sicher.

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bones hat geschrieben:Bei schweren psychischen Störungen wäre ein Arztbesuch hilfreicher als die Anmeldung in einem Hobbysportlerforum.
vielleicht ist auch beides gut, das eine shclieißt das andere ja nicht aus, also ob es nur psychisch gesunde sportler gäbe

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Wenn du an der jetzigen Situation was ändern willst, schon allein aus Zeitgründen, lauf schneller (bei deinem BMI und den 9 Jahren solltest du deine 24km in 2h locker schaffen). Damit löst sich deine ganze jetzige "Situation" in Luft auf, dann läufst du sicher freiwillig nicht mehr jeden Tag.

Tot umfallen bei deinem Tempo? Ich denke eher auch mal das du in Zukunft irgend- "was Orthopädisches" bekommst bei den Umfängen.

Zum Thema Arzt wurde schon einiges gesagt und ist in deinem Fall vermutlich ratsam (würde aber eher zum Physiologen gehen als zum Sportarzt) , hast ja selber geschrieben das du jeden Tag laufen willst ... musst? Morgens um 3:45 aufzustehen (täglich?) um es zeitlich irgendwie zu schaffen "ausgiebig laufen zu gehen" halte ich für bedenklich, schaut sehr nach Zwang aus.

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Wenn du gesundheitlich keine Probleme hast und hoffentlich keine bekommst dann spricht ja nichts dagegen. Wenn dein Beruf und Familienleben nicht darunter leidet dann lauf. Du machst dir aber Sorgen. Du musst dich selbst fragen woher die Sorgen kommen. Reden andere dir das ein? Viele, vor allem Nichtläufer haben kein Verstàndnis für das was du tust und sind schnell dabei mit abwertenden Urteilen. Du bezeichnest dich selbst als süchtig. Die Antwort, wie schlimm das ist und wie es dich eventuell negativ berinflusst, kannst nur du dir selbst beantworten. Ansonsten, genieße das Laufen, genieße dabei deine Umwelt und hab viel Spaß.

Gruss Tommi

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aril hat geschrieben: Einen Tag ist das höchste aller Gefühle,und das höchstens 1x im Monat,allerhöchstens,dann drehe ich durch.
Was heißt, du drehst durch?
Hast du Entzugserscheinungen?
Dann ist es schon eine Sucht und du solltest dir Hilfe suchen.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Aden hat geschrieben:Du bist bei 7:30 min/km oder 8km/h.
Das hast du fix ausgerechnet, Respekt!
Unterer Durchschnitt ist so bei 6:00 min/km, respkt. 10 km/h, oberer 5:00, 4:00 ist gut, drüber professionell. Bei Frauen 10-20sec mehr? Bin mir da nicht sicher.
Gibt es darüber Erhebungen oder wie kommst du auf diese Werte? Hast du die festgesetzt, für dich, für den Rest der Welt oder sind sie irgendwo verankert, im Grundgesetz oder der Bibel, 04:00 ist gut, alles drüber weniger gut bis hin zu böse bei 07:30 - zur Hölle mit denen!
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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@Aril: ich denke, Dein Verhalten ist in vielerlei Hinsicht ungesund. Du wirst zwar vermutlich nicht plötzlich tot umfallen, musst durch die ständige intensive Belastung im immer gleichen Trott aber mit bleibenden Schäden rechnen, bis hin zur Laufunfähigkeit. Sportlich wäre eine Variation des Trainings (auch mit kürzeren, viel schnelleren Läufen) dringend nötig.

Noch wichtiger scheint es mir, aber Deine Ängste in den Griff zu bekommen und herauszufinden, was Dich eigentlich ständig auf die Strecke treibt. Könnte es sein, dass Du damit Deine Arbeitslosigkeit kompensiert hast? Das wäre ja jetzt nicht mehr nötig bzw. schädlich, weil Du damit vielleicht Deine Stelle gefährdest.

Angesichts der Intensität Deines Eingangs-Postings würde ich Dir dringend empfehlen, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Mit Google-Suche findet man zu der Thematik weitere Hinweise, z.B. folgenden Artikel: Sportsucht: Folgen und Behandlung - gesundheit.de

Gute Besserung!

Nils

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Also, ob du echt Hilfe brauchst oder nicht, wage ich nicht zu beurteilen, aber etwas positives hat die Sache jedenfalls: Von den vielen Lastern, die man haben kann, finde ich Laufen immer noch besser als Saufen, Rauchen, Glücksspiel usw...hier ist die Dosis, die das Gift macht, deutlich höher angesetzt, es sollte dir schon möglich sein, auf ein gesundes Maß zu reduzieren.
Gruß
pop

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Angst habe ich vor allem deshalb, weil mir viele Leute sagen, dass es zuviel ist, und mir ein Bekannter von einem Typ erzählt hat, der laufsüchtig gewesen ist und eben fast draufgegangen wäre- da ich sowieso schon hypochondrisch veranlagt bin,find ich solche Storys gar nicht lustig.
Klar, Nichtläufer verstehen das sowieso nicht, die schütteln nur verständnislos den Kopf. Manche bewundern es aber auch so à la "das find ich echt stark"...dabei muss ich mich dazu ja nicht zwingen oder so, ich mach's ja gern, für mich ist das nicht-laufen ein viel grösserer Zwang bzw das ist einer, das Laufen ist keiner.

Um 4 aufzustehen ist für mich in der Regel auch kein Problem, wache sogar meist von selbst auf. Meinen Freund stört das nicht, weil er bei sich zuhause lebt, 15km von hier entfernt, und um diese Zeit noch friedlich schläft ;)
Gute Laufschuhe hab ich- das ist auch das einzige an meiner Laufausrüstung, wo ich Wert drauf lege, dass es 100% professionell ist.

Am liebsten würd ich ja auch sagen, ich lauf einfach bissel mehr als andere, und solang ich mich wohlfühle,why not? Aber die Angst ist nun mal da. Hm.
Ich war vor nicht allzu langer Zeit bei der Ärztin und die meinte, wenn ich von 4h auf 2h täglich reduziere, wäre es möglich, damit wenigstens meinen Eisenmangel etwas zu bessern. Das hab ich nämlich: Eisenmangel,stark. Aber den hatte ich schon immer. Ansonsten waren meine getesteten Werte soviel ich weiss alle gut.

Seufz. Na dann!
Ich habe NACH dem Laufen keine Beschwerden..aber iich hatte auch schon Schmerzen (aufgrund zB einer Überdehnung oder mal Bauchweh) und bin dann immr trotzdem laufen gegangen, wenns ging.

Was ich befürchte was passiert wenn ich nicht laufe? Nichts. Ich fühle mich einfach schrecklich. Und dann ist es einfach einfacher und angenehmer, doch zu laufen, als darauf zu verzichten.

Es war sicherlich eine Kompensation als ich beruflich nicht tätig war, allerdings muss ich sagen dass ich denke es hängt eh alles zusammen, die Arbeitslosigkeit war ja auch nicht Zufall, ich hätte wohl arbeiten können, wenn ich gewollt hätte, aber das Leben gefiel mir, wie es war, täglich stundenlang Laufen bei prächtigem Wetter war für mich das Tollste. Körperlich wird man da einfach halt schon sehr schnell von abhängig, denn wenn ich jetzt 'nur' 2h laufe merke ich dass mein Körper gern noch länger würde.

Ich schätze es sehr wie ihr mir Tipps gebt,danke :,-)
Ich werde mal sehen obs in meiner Stadt einen Sportarzt gibt.

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barefooter hat geschrieben:Das hast du fix ausgerechnet, Respekt!



Gibt es darüber Erhebungen oder wie kommst du auf diese Werte? Hast du die festgesetzt, für dich, für den Rest der Welt oder sind sie irgendwo verankert, im Grundgesetz oder der Bibel, 04:00 ist gut, alles drüber weniger gut bis hin zu böse bei 07:30 - zur Hölle mit denen!
Welche Werte würden du und McA vorschlagen?

Keine Angst, in die Hölle kommst du nur wegen moralischer Fehlleistungen, hat nichts mit laufen zu tun.

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Aden hat geschrieben: Keine Angst, in die Hölle kommst du nur wegen moralischer Fehlleistungen, hat nichts mit laufen zu tun.
Beim Marathon abkürzen und so was. :nick:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
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aril hat geschrieben: Angst habe ich vor allem deshalb, weil mir viele Leute sagen, dass es zuviel ist, und mir ein Bekannter von einem Typ erzählt hat, der laufsüchtig gewesen ist und eben fast draufgegangen wäre-
Darüber solltest du dir keine Gedanken machen.

1. Ein Bekannter hat gehört ...
2. lässt sich nicht auf dich übertragen
3. wer kennt schon die Vorgeschichte
4. höre ich auch immer wieder mal vereinzelt - vorzugsweise von Stubenhockern und Nichtsportlern
Ich war vor nicht allzu langer Zeit bei der Ärztin und die meinte, wenn ich von 4h auf 2h täglich reduziere, wäre es möglich, damit wenigstens meinen Eisenmangel etwas zu bessern. Das hab ich nämlich: Eisenmangel,stark.
Sicherlich wird Sport nicht der Auslöser sein, wäre es jedoch hilfreich wie die Ärztin es ggf. beschreibt, würde ich einen Ansatz suchen wollen. Runter mit den TE und schauen, in welche Richtung sich deine Eisenwerte entwickeln.

Es war sicherlich eine Kompensation als ich beruflich nicht tätig war, allerdings muss ich sagen dass ich denke es hängt eh alles zusammen, die Arbeitslosigkeit war ja auch nicht Zufall, ich hätte wohl arbeiten können, wenn ich gewollt hätte, aber das Leben gefiel mir, wie es war, täglich stundenlang Laufen bei prächtigem Wetter war für mich das Tollste.
Das gibt mir allerdings zu denken.

Ich hatte auch erst den Ansatz, deine Größe und Gewicht zu erfragen. Aber das scheint bei dir noch zu stimmen. Da du vor deiner Arbeit läufst, wirst du vermutlich auch nicht bei weiteren Aktivitäten in deinem Leben eingeschränkt. Ich würde mir nebenher noch ein anderes, zeitunabhängiges Hobby suchen wollen, an dem du auch Spaß dran hättest. Muss nix mit Sport zu tun haben. Da du einen Freund hast, würde ich dann zumindest die gemeinsame Zeit, sprich WE nicht sporteln.

Ein vernünftiges Maß gibt es nicht pauschal, es muss passen. Es passt nicht mehr, wenn die Aussage deiner Ärztin stimmt, was ich nicht beurteilen kann. Es passt auch nicht mehr, wenn du lieber arbeitslos und bedürftig bist, damit du deiner Leidenschaft nachgehen kannst.

Was sagt dein Freund dazu, wenn du die WE jeweils 3-4 h weg bist?
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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aril hat geschrieben:Seit März laufe ich täglich. Und zwar zwischen 2,5 und 4 Stunden. ...

Ich stehe also morgens um 4 auf und laufe dann ca. vpn 4.30 bis 7.15, was nicht ganz der Hälfte von dem entspricht, was ich gewöhnt bin
Hmmm, 4:30 bis 7:15 Uhr = 2:45 Stunden - dann betrüge dein normales Pensum mehr als 5:30 Stunden?! :confused: :logik:

Wie auch immer: Solange keine orthopädischen Beschwerden oder zunehmende physische Erschöpfungszustände eintreten, ist das von der körperlichen Seite her ok. Wenn du aber dermaßen auf's Laufen fixiert bist, dass du nicht mehr "ohne" kannst, ohne dich deutlich beeinträchtigt zu fühlen, und sogar deine Verpflichtungen in Job oder Familie vernachlässigst (Stichwort: Schule schwänzen, Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von staatlichen Almosen in Kauf nehmen), um laufen zu können, und/oder deine Freundschaften nicht mehr pflegst, fällt das aus psychologischer Sicht nicht mehr in den Bereich "gesunden" Verhaltens.

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Aden hat geschrieben:Welche Werte würden du und McA vorschlagen?

Keine Angst, in die Hölle kommst du nur wegen moralischer Fehlleistungen, hat nichts mit laufen zu tun.
Ich halt mich da raus, ich fand nur die sehr bestimmt vorgetragenen Werte so pseudo-objektiv, dass ich es begrüßte, dass jemand dagegen aufbegehrte. Nix für ungut allerdings! :hallo:

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aril hat geschrieben:Was ich befürchte was passiert wenn ich nicht laufe? Nichts. Ich fühle mich einfach schrecklich. Und dann ist es einfach einfacher und angenehmer, doch zu laufen, als darauf zu verzichten.
Es ist auch angenehm im Whirlpool zu liegen oder vor der Glotze.
Trotzdem mache ich das nicht 4 h am Tag.
Du hast doch einen Verstand, der dir sagt, dass du es übertreibst.
Es schadet dir zwar nicht körperlich, aber es ist sinnlos.
Genauso könntest du ja auch 5 h am Tag mit dem Auto durch die Gegend fahren. Genauso sinnlos.
Also arbeite mit deinem Verstand dagegen an.
Suche dir sinnvolle Tätigkeiten, vergeude deine Lebenszeit nicht.
Laufen kannst du ja, aber nicht 4 h am Tag!

Wenn du das nicht kannst, brauchst du psychologische Hilfe.
Gehe nicht zu einem Sportarzt, sondern zu einer Suchtberatung.
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ach, ich bin in Mathe nicht so gut - 3,5h waren ungefähr mein Durchschnittspensum und momentan sind es 2-2,5h pro Tag, täglich. So.

Warum sollte mein Freund was dazu sagen, wenn ich 4h weg bin? Wir sehen uns sowieso erst nachmittags, und ich laufe morgens, mittags. Und auch wenn ich laufen würde wenn wir 'zusammen' wären, dann müsste er sich halt allein beschäftigen in der Zeit, das solte ja wohl drinliegen mit 27 :) wir haben ja nachmittaghs/abends/nachts dann genug Zeit füreinander.

Nun ja. Ich finde vor der Glotze sitzen überhaupt nicht toll. Und mein Verstand sagt mir überhaupt nicht, dass 4h Joggen am Tag schlecht sind. Mein Verstand schweigt sich dazu aus. Ich meine: alles kann zur Sucht werden, wenn man es exzessiv betreibt, vor allem werden beim Laufen Endorphine ausgeschüttet. Woher soll ich die kriegen, wenn ich nicht laufe? Durchs Fernsehgucken? Ausserdem ist das doch nicht vergeudete Lebenszeit, wenn ich laufe, ganz im Gegenteil. Das gibt mir sehr viel mehr als im Büro rumzusitzen,räusper.

Wie dem auch sei. Bin erstmal beruhigt und bedanke mich. Nichtsdestotrotz werde ich nun dieses verkürzte Pensum beibehalten (war heute zB nur 2h,gemächliches Tempo) und dann morgen allenfalls pausieren.

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aril hat geschrieben: Also..ich bin 177c, gross und ca. 58kg schwer. Mal sind's 57,dann wieder 59 Kilo. Ums Abnehmen geht es mir aber wirklich NICHT.
Also Untergewicht und Du siehst da kein Problem drin?

Es gibt Leute, die sammeln allen möglichen Scheiss und müllen sich ihr Leben zu. Es gibt Leute, die hopsen von einer Beziehung in die nächste weil sie nicht bindungsfähig sind, wieder andere können sich aus dem gleichen Grund überhaupt nicht binden. Es gibt Leute, die müssen zwanghaft Dinge bestellen oder kaufen. Dann wieder welche, die die Finger nicht vom Daddelautomaten lassen können oder nicht ihre Poker"freunde" links liegen lassen können. Wie wirken solche Leute auf Dich? Wie wirken Abhängige auf Dich, die scheinbar nicht körperlich von irgendwelchen Stoffen abhängig sind? Ich sehe bei Dir allerdings vielleicht doch eine Abhängigkeit - von körpereigenen Drogen - Glückshormonen!?
Steif
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aril hat geschrieben:Warum sollte mein Freund was dazu sagen, wenn ich 4h weg bin? Wir sehen uns sowieso erst nachmittags, und ich laufe morgens, mittags. Und auch wenn ich laufen würde wenn wir 'zusammen' wären, dann müsste er sich halt allein beschäftigen in der Zeit, das solte ja wohl drin liegen mit 27 :) wir haben ja nachmittags/abends/nachts dann genug Zeit füreinander.
Es ging um die WE, wo du mit deinem Freund evtl. zusammen sein könntest. Auch nicht, ob er alleine bleiben und sich selbst bespaßen kann, sondern um die Isolierung und letztendlich die Vereinsamung. Es werden nicht ausreichend Kontakte mehr gepflegt, es wird sich nicht mehr um andere Belange gekümmert. Dein Augenmerk wird in Folge dessen mehr und mehr auf dich gelenkt ... Mal nebenher, so gesund scheinst du nicht zu sein. Wenn ich mir erlese, welche Auswirkungen Eisenmangel hat, dann müsste das mit körperlichen Beschwerden einher gehen.

TV halte ich auch nicht für erstrebenswert. Vielmehr könnte man sich mit Hobbys beschäftigen, die zwar weg vom Sport sind, jedoch zumindest so glücklich machen. Eben mit Tätigkeiten, die du auch frühs zeitunabhängig machen kannst, weil das wohl die Zeit ist, wo du trainierst.

Versuche doch mal ein Lauftagebuch zu führen und aufzuschreiben, wie viel Zeit du am Tag damit verbringst.

Ich bin darauf gespannt, wie lange du deine lauffreien Zeiten durchhältst und denke eher nicht, dass du diese konsequent umsetzt. Überzeuge mich. :)
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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ach nein, ich habe doch kein Untergewicht. BMI an der Untergrenze, c'est tout. :)

Nun, Abhängige wirken auf mich abhängig. Aber je nach Sucht und je nach Mensch und je nach Situation ist das natürlich unterschiedlich. Ich kenne zB einen Alkoholiker, dem geht es gesundheitlich zwar ok, sprich er ist nicht sichtbar krank, aber den physischen und psychischen Zerfall bemerkt man natürlich trotzdem.
KLAR bin ich süchtig nach Laufen! Absolut. Ich gebe es sofort zu. Aber ich mag daran nichts ändern, da ich nicht sehe, was daran schädlich sein soll - ich habe ja nur ANGST dass es mir schaden kann, körperlich, meinem Herz, Kreislauf, was weiss ich, aber seelisch befriedigt es mich ja so, dass ich nicht Grund sehe, damit aufzuhören. Bei der Rauchsucht oder Alksucht ist das anders,da spürt man ja die negativen Konsequenzen seiner Sucht, was bei mir beim Joggen nicht der Fall ist.

Meine Kontakte leiden zum Glück nicht drunter. 4h sind das Maximum am Tag und damit lässt sich das meiste gut vereinbaren. Abends weggehen etc. liegt auf jeden Fall immer drin :)
Vllt wärs wirklich sinnvoll, mir andere Hobbies anzuschaffen. Nur leider macht mir das wenigste Spass und ich habe kein Geld. Joggen ist gratis. Ich wüsste nicht, was ich machen sollte. Hab schon sehr viel ausprobiert in meinem Leben und mich immer schnell gelangweilt. Hm.

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aril hat geschrieben:Vllt wärs wirklich sinnvoll, mir andere Hobbies anzuschaffen. Nur leider macht mir das wenigste Spass und ich habe kein Geld. Joggen ist gratis. Ich wüsste nicht, was ich machen sollte. Hab schon sehr viel ausprobiert in meinem Leben und mich immer schnell gelangweilt. Hm.
Wie wäre es mit Ehrenamt? Gib das mal in Google ein und deine Stadt dahinter. Was meinst du, was alles möglich ist. Kostenlos, sinnvoll und befriedigend zugleich.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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nun du argumetierst ja jetzt auch typisch süchtig..alles gar kein problem eben

der ganze thread bringt dann auch nichts, das was du raushören wolltest, das es ok ist, hast du offenbar irgendwo gelesen. alles andere wird gekonnt überlesen. irgendwann hast du sicher die folgen.

ich finde es dennoch interesant zu erfahren: warum fühlt es sich schrecklich an nicht zu laufen, wovor hast du angst?

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Es ist dein Leben, du schuldest niemanden etwas, Laufen macht dir Spaß, du schädigst keinen Dritten und nicht die Umwelt.... dann laufe :zwinker5:
Wenn dein Körper nicht mehr will oder eine Pause braucht, dann sagt er es dir. Ein Problem könnte es erst geben, wenn du nicht mehr laufen kannst und du deinem Leben (deiner Freizeit) einen neuen Sinn geben musst. Vergiss den BMI, so knapp an der Untergewichtsgrenze.
Du findest sowohl fürs Viel-Laufen als auch fürs Weniger-Laufen Argumente und/oder Arztmeinungen!
Lg, der sulimo :hallo:

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt wünschst!" Ghandi

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Schwieriges Thema, weil es ja auch grundsätzliche Fragen aufwirft. Selbst ich mit meinem eher überschaubaren Wochenpensum von 50 km höre ab und zu, ob das nicht alles viel zu viel sei. Das verneine ich. Andere hier laufen viel mehr, laufen Ultraläufe, trainieren das Dreifache von mir. Ist das zu viel? Das würde niemand pauschal so sagen.

Aber wenn jemand am liebsten jeden Tag bis zu vier Stunden laufen will, dann empfinden wir das fast alle als zu viel. Ist das eine vernünftige Einschätzung? Woher kommt diese Einschätzung? Wer sind wir, das wir (ich selbst explizit eingeschlossen) alles jenseits unserer eigenen Vorstellungskraft gleich als bedenklich oder gar krankhaft einstufen.

Skeptisch macht mich, dass in dir eine Stimme, wie du schreibst, "schreit", das sei zu viel. Und du es trotzdem bislang nicht ändern konntest.

Skeptisch macht mich, dass du eine Weile arbeitslos warst, weil du so viel laufen wolltest.

Das sind Indizien, dass da etwas nicht stimmt. Denn auch wenn du schreibst, dass sei nun einmal einfach dein Hobby: Wie denkst du über jemanden, der jeden Tag vier Stunden mit seiner Modelleisenbahn spielt? Und der phasenweise wegen seiner Modelleisenbahn nicht mehr arbeiten gehen konnte?

So sehr ich versuche zu respektieren, dass jeder so viel laufen kann, wie er oder sie will: Die Hintergründe sind es, die mich aufhorchen lassen.

Übrigens find ich auch so viele Stunden Sport bei einem BMI nah am Untergewicht fahrlässig. Und deine Aussage, nicht wegen des Gewichts zu laufen, die würde jede Person mit derartigen Problemen so treffen.

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Hm.... ich weiß ja nicht. Ich bin kein Psychologe, aber ich sehe das irgendwie entspannter als die meisten hier.

Hallo erst mal...

Also Du bist 22 Jahre jung und geil auf Laufen. So sehr, dass Du eine zeitlang keinen Bock hattest zu arbeiten. Also ich weiß ja nicht wie es den Anderen geht, aber mit 22 hatte ICH auch keinen Bock auf arbeiten! Ich war da schon Geselle (Hatte bei Lufthansa in der Werft gelernt) und mich KOTZTE mein Job an. Lauter alte Knacker über 30 mit Schnurrbärten und Hyphoteken, Spät- und Nachtschichten... ich kam mir gefangen vor und habe gekündigt. Ich habe damit einen todsicheren Arbeitsplatz aufgegeben mit Betriebsrente und einigermaßen gutem Auskommen. Meine Eltern haben mir das lange übel genommen, wie Du Dir vorstellen kannst.
Dann habe ich mich ein Jahr rumgeschlagen und ein unbezahltes Praktikum in einem Tonstudio gemacht. Ich dachte halt ich bin cooler als die Anderen und fasse da schon Fuß in dem Metier. Tja, hat nicht geklappt... Also noch eine Zweitausbildung nachgeschoben und auf IT umgesattelt. In der kommenden Zeit habe ich gekifft, gefeiert, gesoffen und gerockt, denn ich habe auch noch fast 17 Jahre lang den Frontman einer Deutschrockband gegeben :party4:
Hier mal ne Kostprobe:
http://staudtmusik.de/mucke/markus_stau ... lblind.mp3
Text und Musik sind von mir und es geht um ANGST! bzw. die WUT, die man auf sein eigenes Spiegelbild hat, in welchem man diese Angst sieht und dann erkennt, dass man nicht immer was dagegen tun kann. Klingt pessimistisch aber solche Gedanken waren auch mal in meinem Kopf zu Hause.
Im Übrigen gehts mir mittlerweile prima ;)

Jetzt bin ich 45 und wenn ich ehrlich bin, kann man mich eigentlich erst seit ungefähr 10 Jahren als einigermaßen erwachsen bezeichnen.

Du hingegen läufts!
Für Dein Leben gerne!
Um Gottes Willen dann LAUFE und hör auf Dich deswegen verrückt zu machen!

Klar musst Du Prioritäten setzten, was Arbeit und Alltag anbelangt, aber das ist Dir ja scheinbar auch klar.
Lies mal das Buch "Born to Run" Darin werden einige sehr skurrile Typen (Auch Frauen!!) vorgestellt, die in der Ultralauf Szene zu Hause sind oder waren. Die ticken alle nicht ganz sauber, sind aber faszinierend und super symphatische Gestalten. Einige von denen sind in meinen Augen absolut auf dem schmalen Grad zwischen genialem Lebenskünstler und Freak. Bewundernswert? Absolut Ja! Aber es wird auch deutlich, dass die gar nicht anders können und von ihrem Traum völlig vereinnahmt sind. Das ist nichts für jeden und das Buch versteht es gut, das auch deutlich zu machen. Ich mag einfach die positive Austrahlung von dem Teil.

Meiner Meinung nach musst du Dich nur mal vernünftig sortieren. Wenn das Laufen Dir so viel gibt, dann sollte es auch ein absoluter Schwerpunkt sein dürfen, ohne Angst oder schlechtes Gewissen. Am Ende sind die Anderen nicht immer alle schlauer als Du.
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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@gecko63
wow, vielen Dank erstmal. Hat mir Mut gemacht :)

DA WURDE WAS FALSCH VERSTANDEN.
Ich war doch nicht wegen der Lauferei arbeitslos, um Gottes willen! ;-) Ich habe ein paar Mal die Schule geschwänzt, um Laufen gehen zu können, das ja. Aber arbeitslos war ich nicht wegen diesem Hobby. Es ist eher so, dass Laufen einfach meine Priorität Nr 1 ist, und wenn dem nicht so wäre, würde ich mich vielleicht für anderes interessieren, zB dafür, Geld zu haben, mehr als ich habe, dann wäre ich vielleicht bestrebt gewesen, 8h am Tag in einer Bar zu jobben. Das wollte ich aber nie, deshalb genügte es mir, hin und wieder als Babysitterin zu arbeiten, womit ich eben halt nicht viel verdiente, aber dafür ausgiebig laufen konnte.
Ausserdem werd ich finanziell ja noch von meinen Eltern unterstützt. Klar ist das nicht auf ewig ein Umstand, den man leben kann, aber..das gibt leider ja auch die Gesellschaft vor. Aber das führt jetzt wohl zu weit.

Die Stimme, die in mir schreit, schreit, weil andere Leute mich skeptisch gemacht haben. Ich lasse mich sehr schnell verunsichern. Eine Freundin hat zB erzählt, sie hätte geträumt, dass ich gestorben sei. Für mich ein sicheres Indiz, dass mir was passieren würde. Hätte ich keine Horrorstorys gehört von umkippenden Leistungssportlern, dann weiss ich nicht, ob die Stimme in mir "zuviel" sagen würde. Denn..ich fühle mich wohl dabei.

Nichtsdestotrotz gibt es tatsächlich viel, das bedenklich ist. Das sehe ich wirklich ein. Dass ich unfähig bin, einen normalen Tag zu verleben ohne mich zu betrinken, wenn ich nicht laufe, das ist scheisse. Aber: wenn ich laufe, geht's mir dafür umso besser. Ich weiss halt nicht. Irgendwo sind wir alle spezielle Wesen. Ich vielleicht etwas mehr als andere ;P
Aber gerade darum denke ich halt, dass ich vermutlich auf andere Weise crazy wäre, wenn es nicht das Laufen wäre.

Wovor habe ich Angst, wenn ich nicht laufe? Gute Frage. Vor allem, vor nichts, vor mir selber, vor der Welt - aber darum geht's gar nicht. Ich laufe nicht, um vor der Angst davon zu laufen. Ich laufe, weil mein Körper danach lechzt. Und wenn ich nicht laufe, dann fühle ich mich den ganzen Tag wie ein eingesperrtes Tier und beleidige wildfremde Jogger, indem ich sie mit "Ja, du hast's gut" anraunze.

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McAwesome hat geschrieben:Ich halt mich da raus, ich fand nur die sehr bestimmt vorgetragenen Werte so pseudo-objektiv, dass ich es begrüßte, dass jemand dagegen aufbegehrte. Nix für ungut allerdings! :hallo:
Ok, das nächste Mal, wenn du allgemein von schneller oder langsamer schreibst, vergiß nicht die entsprechende Studie zu verlinken.

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aril hat geschrieben: Nichtsdestotrotz gibt es tatsächlich viel, das bedenklich ist. Das sehe ich wirklich ein. Dass ich unfähig bin, einen normalen Tag zu verleben ohne mich zu betrinken, wenn ich nicht laufe, das ist scheisse.
:D Na hör mal - noch ein paar Leichen mehr im Keller, die Du hier so nach und nach in den Vorgarten legst?

Knippi

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nniillss hat geschrieben:
Gute Besserung!

Nils
Ich lauf unter anderem auch jeden Tag, hab ich was am Kopf? Ja. Aber haben wir nich alle einen "Schuss"? Strecken die man mit dem Auto fährt zu laufen ?

siehste..... :hihi: :hihi: :hihi:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
Bild

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2,5 bis 4 Stunden täglich ist starker Tobak - aber es gibt sie da draussen, die Hobbyathlethen die das tun. Einige ambitionierte Hobby-LD-Triathleten kommen auf 20 Stunden im Jahresschnitt (Peak-Wochen aussen vor) ... allerdings trainieren die 3 Sportarten plus Krafttraining und belasten den Körper damit vielseitig.

Herzprobleme bei so einem Pensum bekommt man wahrscheinlich nicht - warum auch, der Körper reguliert das selbst. Wenn Du Dich zu hart forderst geht eben einfach nichts mehr. Da du das anscheinend nicht kennst, läufst Du wahrsch. Ewigkeiten im GA1-Bereich durch die Gegend - die restlichen Systeme sind angepasst.

Ob das was Du hier machst erstrebenswert ist, steht auf einem anderen Blatt. Genügend Mitschreiber haben schon angedeutet, dass Deine Argumentation tatsächlich hin und wieder auf Sucht hinausläuft. Lass den Gedanken doch mal reifen.

Ich habe übrigens den Pro-Tipp ... wenn Du meinst Du musst Dich fordern ... lauf doch mal 3 Tage lang nicht.
mein Sportblog : Endurange | road - trail - bike

WK-Planung Run:

22.03.2015 - 10K - Citylauf Dresden / 12.04.2015 - HM - Obermain Marathon / 03.05.2015 - HM - Weltkulturerbelauf Bamberg / 10.05.2015 - 10,5K - Maisels Fun Run / 20.06.2015 - 36km - Zugspitz Basetrail XL / 27.09.2015 - MRT - Berlin Marathon

WK-Planung Bike:

17.05.2015 - 70km - Rund um die Altstadt Nürnberg / 31.05.2015 - 300km - Mecklenburger Seenrunde / 26.07.2015 - 170km - Arber Radmarathon / 02.08.2015 - 165km - Frankenwald Radmarathon
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