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fehlt mir das Läufer-Gen?

fehlt mir das Läufer-Gen?

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Hallo Zusammen,

ich W35 laufe seit 2009. Der erste "Lauf" endete nach ca. 200m mit hochrotem Kopf und Atemnot. Erfolge stellten sich danach eigentlich schnell ein. Nach 2 Monaten der erste 10er, nach 4,5 Monaten das erste Mal die Halbmarathondistanz geschafft. Mittlerweile laufe ich abends nach Feierabend auch mal gemütlich 17km.

Mein Problem ist, dass ich immer noch unendlich langsam bin (Pace 6:30 - 7:00). Das Laufen fällt mir immer noch nicht wirklich leicht, bzw. ist das eher selten der Fall.

Seit dem Frühjahr habe ich mein Training umgestellt. 1x die Woche Sprinttraining auf dem Sportplatz. 1x Woche Intervall/ Fahrtspiel und 1-2 die Woche längere gemütliche Läufe für die Ausdauer. Dazu mache ich auch Übungen zur Muskelkraft und Stabilisation. Ziel war, den 10km Kö-Lauf Anfang September mal in unter 1 Stunde zu schaffen. Hat nicht geklappt, knapp dran vorbei mit 1:00:47. Ich musste bei km 8 eine Gehpause einlegen, weil ich so fix und fertig war.

Ich bin kerngesund laut meinem Arzt, mein Blutwerte sind hervorragend, Lungenfunktionstest war super, Ruhepuls liegt bei 49, Maximalpuls bei 193 laut Belastungstest. Mit mir sollte also gesundheitlich alles ok sein. Trotzdem fällt mir das Laufen immer noch schwer und jede noch so kleine Tempoveränderung bringt mich sofort aus dem Takt.

Fehlt mir einfach das Läufer-Gen oder woran kann es noch liegen? Ich weiß, dass nicht jeder Mensch dazu veranlagt ist, Spitzenzeiten zu erreichen, aber einen Pace sub 6:00 sollte doch jeder erreichen können ohne nach 500m aus der Puste zu kommen, oder?

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Du liegst mit deiner Vermutung richtig. Dir fehlt nicht nur das Läufergen, Du besitzt sogar allem Anschein nach das Läufer-Antigen.
Jetzt liegt es an dir sich das einzugestehen und das Laufen konsequenter Weise ganz einzustellen ;-)

Nein im Ernst, was für eine Antwort erhoffst du dir hier?

Was sollen die Sprints denn bringen? Ich würde stattdessen eher einen flotten kürzeren Dauerlauf machen mit paar Steigerungen im Anschluss.

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Warum ist dir die Zeit denn eigentlich so wichtig? Ich muss sagen, dass es für mich persönlich um das Laufen und v.a. um die Ausdauer geht und für mich ist DAS die eigentliche Leistung beim Laufen: dass man lange Strecken ohne Pausen zurücklegt. Ich weiger mich, mich selbst einem Lesitungs- und Geschwindigkeitsdruck zu unterwerfen. Klar freue ich mich, wenn ich auch schneller werde, aber so wichtig finde ich das persönlich nicht. Die Hauptsache ist doch, dass du Spaß am Laufen hast. Das war jetzt eher eine philosophische Antwort, aber vielleicht bringt sie dir ja dennoch was... :wink:

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@Rennfuchs: Vielleicht gibt es irgendwas, was ich "übersehen" habe? Vielleicht hat jemand einen Rat?
Ich habe ja schon einiges durch? Es gibt Leute, die sagen, lass doch mal den Eisenwert testen. Vielleicht Magnesiummangel. Vielleicht ist das Training zu eintönig. Variiere Tempo und Distanz. Tu was für die Rumpfstabilität.. usw.. Ich habe ja nun schon einiges versucht, aber hier sind so viele Läufer in diesem Forum, vielleicht hat der ein oder andere eine Idee?

@Run80: Ich habe keine Ambitionen, eine Top-Läuferin zu werden, aber mein großer Traum wäre der Big Sur Marathon oder der NY Marathon. Ich habe dafür nicht die Ambition, eine Top-Zeit hinzulegen, aber wenn man ehrlich mit sich selbst ist, sollte man wenigstens eine gewisse Grundgeschwindigkeit haben, um überhaupt daran teilnehmen zu können. Wenn ich dafür 6 Stunden benötigen würde, wäre das ja nur eine lange Quälerei und es ist fraglich, ob mich nicht vorher der Besenwagen einsammelt.

@Pastis: Sorry, das hatte ich vergessen. Ich bin 175cm groß udn wiege 59,5kg.

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Also ich kann die Fragestellung gut nachvollziehen. Wenn Lilly seit Frühling zwei mal die Woche Tempotraining macht, sollte sie auch schneller werden - wird sie aber nicht. Und einen Pace sub 6:00 ist ja wirklich nicht sonderlich ambitioniert für eine normale, gesunde Mittdreißigerin. Ich laufe auch seit einer Weile seeehr gemütlich und komme nicht von der Stelle und mir fehlt das Läufergen nicht, daher bin ich gespannt, ob jemand dazu was sagen kann (außer vom Laufen abraten ;)

Lilly: Ich gehe davon aus, dass du normalgewichtig bist. Würdest du vielleicht mit einer Leistungsdiagnostik (laktattest oder so) dahinterkommen - nur so eine Idee?

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Macht dir das Laufen Spaß? Dann bleib einfach dran und arbeite "im Kleinen" an deinen Zeiten, oder lauf just for Fun. Es ist eben nicht jeder gleich und nicht jeder schnell. So what- solange du Spaß hast, es dir gut geht beim Laufen, ist doch alles super. Wer sagt denn, dass jeder 10 km in <60 min laufen können muss?

Klar hat man immer wieder Spaß dran seine eigenen Zeiten zu unterbieten, mE sollte das aber der Punkt sein, den viele vergessen: was nützt es denn, sich mit anderen zu vergleichen- neben Usain Bolt oder Haile sehen wir auch alle mau aus (ich sowieso ;) ).
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

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Wenn deine Blutwerte i.O. sind (Eisen?), dann sind es wohl wirklich die Gene.
Vielleicht bist du bei der Gauss-Glockenkurve eben ganz am Rand?
Da muss es ja auch welche geben. :)

Wie laufen denn die Sprints und Intervalle?
Wie schnell bist du da so? Und wie ist dein Puls dann?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Pastis hat geschrieben: Würdest du vielleicht mit einer Leistungsdiagnostik (laktattest oder so) dahinterkommen - nur so eine Idee?
Das halte ich für "mit Kanonen auf Spatzen geschossen".
Was mir einfällt: Eisenwerte abklären könnte sinnvoll sein.

Ansonsten wüsste ich auch gern mehr über das Training (Wochen-km, Gestaltung der Sprint- und Intervalleinheiten).

Was mich schneller macht, wenn ich es drauf anlege, sind v.a. Tempoläufe im "Schwellenbereich", also im zügigen, gefühlt "angenehm anstrengenden Tempo". Bei einer 10 k-Zeit knapp über 60 Minuten würde man etwa eine Pace von 6:10 versuchen. Sowas kann man als Dauerlauf machen (20-30 Minuten), anfangs aber besser als Intervalle (z.B. 2 x 10 Minuten zügig, dazwischen 5 Min. langsam laufen) - natürlich jeweils ruhig ein- und auslaufen.

Schließlich: Leistung/Tempo ist nicht alles! Wenn dir das Laufen Freude macht, stress dich nicht mit den Zeiten, sondern lauf und genieße! :daumen:

vg,
kobold

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Hallo Lilly,

ich habe eine ganz ausgefallene Idee, die Dir vielleicht genauso hilft, wie mir. Ich hatte beim Laufen viel zu große Schritte bei einer Schrittfrequenz von vielleicht 150 Schritten in der Minute gemacht, weil mir mein Sportlehrer damals beim Sprint immer sagte, ich müsse größere Schritte machen, um schneller zu werden.

Nachdem ich dann nach 20 Jahren mit dem Joggen anfing, war ich zwar gefühlt recht schnell (knapp unter 6 min/km), konnte die Gescheindigkeit aber nicht lange durchhalten. Geholfen hat mir (so denke ich zumindest), dass ich meine Schrittlänge bewusst verkürzt habe und mit 180 - 190 Schritten die Minute versucht habe, durchzuhalten. Ich habe später die Frequenz auf über 200 Schritte erhöht. Natürlich ist das dann irgendwann zu viel und mittlerweile habe ich mich bei 190 Schritten eingependelt und vergrößere wieder die Schrittlänge, wenn es schneller gehen soll.

Anfangs musste ich mich erst daran gewöhnen, eine höhere Frequenz zu laufen und hatte auch ganz ungeheure Schmerzen im Schienbein. Aber nach gar nicht so langer Zeit viel es mir dadurch leichter, (noch :-)) schneller zu werden. Und die Schmerzen waren nach 2 Monaten auch vorbei.

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Also ich kanns gut nachvollziehen, dass man schneller werden will. Klar macht laufen Spaß, die Natur ist schön, die Vögel pfeifen usw ;-)
Aber letztendlich gibt es viele die AUCH laufen, weil sie sehen wollen, wie sie sich verbessern und was sie im Leisten zu stande sind (abhängig vom Training natürlich)
Mich würde es auch fuchsen, wenn ich nach Jahren des Trainings nicht schneller werde.
Also ich hätte 2 Vorschläge. Du versuchst es einmal mit Krafttraining für die Beine, entweder im Fitnessstudio wenn du eh gehst (Kniebeuge usw.) oder eben durch Squatjumps an Treppen oder durch Hügelläufe. Vielleicht ist auch einfach dein Laufstil nicht "gut genug" um schneller zu werden.
Meine andere Variante ist (durchaus kann man es auch ergänzen) dass du mal mit einer anderen Sportart anfängst, z.b. Schwimmen oder Fahrrad fahren, um dort andere Muskeln zu trainieren und auch um dort deine Grundlagenausdauer anders zu trainieren. Ob das alles wissenschaftlich gut ist, kann ich dir leider nicht sagen, aber eines ist ja so gut wie sicher, neue Trainingsreize machen einen schnell, nicht das Monotone ;)
LG

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Tigertier hat geschrieben:Macht dir das Laufen Spaß? Dann bleib einfach dran und arbeite "im Kleinen" an deinen Zeiten, oder lauf just for Fun. Es ist eben nicht jeder gleich und nicht jeder schnell. So what- solange du Spaß hast, es dir gut geht beim Laufen, ist doch alles super. Wer sagt denn, dass jeder 10 km in <60 min laufen können muss?
kobold hat geschrieben: Schließlich: Leistung/Tempo ist nicht alles! Wenn dir das Laufen Freude macht, stress dich nicht mit den Zeiten, sondern lauf und genieße! :daumen:
Hallo, kommt immer darauf an, wer solche "Weisheiten" :wink: von sich gibt...wenn Ihr auch nicht schneller könnt, ok, dann passt das, ansonsten sind solche Bemerkungen nur ärgerlich.

Beispiele:
Ein Paar versucht schon jahrelang verzweifelt Nachwuchs zu bekommen, dann komme ich, der 4 Kinder und 3 Enkelkinder hat und sage, ist doch nicht so schlimm, Hauptsache der Sex macht Spaß... :wink:

Oder: einem Übergewichtigen gelingt es trotz Disziplin und Sport nicht, den gewünschten schlanken Körper zu bekommen, dann kommt so ein Spargeltarzan und sagt, na Hauptsache ist doch, du hast gute Blutwerte...

Oder: ein Dirk Nowitzki sagt, Geld ist nicht so wichtig...

Sorry, dass ich gerade etwas nervös auf diese Ratschläge reagiere, aber ich bin leider auch einer, der was das Laufen betrifft, auch nicht gerade begeistert ist vom Verhältnis Aufwand/Resultate...

Wie gesagt, wenn's bei einem selbst gut klappt, hat man leicht reden...

Grüße, Walter

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Nach 2 Monaten der erste 10er, nach 4,5 Monaten das erste Mal die Halbmarathondistanz geschafft.
Wie schnell bist Du denn auf 5 km und HM?

Es liest sich so, als hättest Du zu schnell den Umfang gesteigert und Dir das Trödeln angewöhnt. Ich würde versuchen erst mal auf 5 km schneller zu werden und dann erst die Distanz steigern.

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hardlooper hat geschrieben:Hi Walter,

was schlägst Du vor?

Knippi
Wie soll ich zur Problemlösung beitragen können, wenn ich selber das Problem habe? :klatsch:
Also ich warte auf Vorschläge, vielleicht kann ich ja für mich auch etwas herausfiltern... :)

Grüße...

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walter.h hat geschrieben:Wie soll ich zur Problemlösung beitragen können, wenn ich selber das Problem habe? :klatsch:
Indem Du aufschreibst, welches Training bei Dir nicht hinhaut.

Knippi

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Hallo Lilly,

Viel ist schon gesagt und Tipps und Anregungen sowie Nachfragen hast du erhalten. Was mir eigentlich gut beim Tempoaufbau hilft, ist die Abwechslung beim Streckenprofil. Mal kurze giftige Anstiege oder leichte Steigung über 1-2 km oder Treppen laufen. Mir fällt es nämlich mental schwerer, lange ''schnell'' auf einer flachen Strecke zu laufen. Ich quäl mich halt gern... Soweit das manchmal eine leichter Anstieg über 1 km schneller ist als die durchschnittliche pace . Der Tempogewinn stellt sich dann fast automatisch ein bei mir.

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Ich habe einmal eine BBC-Reportage gesehen, wo bei dem Moderator (Dr. Michael Mosley) getestet wurde ob er auf Training anspricht.
Es wurden seine Trainingsfortschritte gemessen und es wurde ein Gen-Test gemacht.

Der Gen-Test hat vorausgesagt, dass er ein sogenannter "non-responder" ist, also NICHT auf Training anspricht. In der Tat hat er kaum Fortschritte bei der Ausdauerleistung gezeigt.

20% der Bevölkerung sind laut dem Bericht non-responder.

Details siehe: BBC News - Can three minutes of exercise a week help make you fit?

Das Fazit des Moderators:
It turns out that the genetic test they had done on me had suggested I was a non-responder and however much exercise I had done, and of whatever form, my aerobic fitness would not have improved. My dreams of winning Olympic gold ended there and then.

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Ja, und wenn man hier bei diesem Thema weiter nach unten scrollt, dann sieht man unter "Ähnliche Themen" Beiträge über das Unfit-Gen.

Hab's zur Kenntnis genommen - das Leben geht weiter. (ich als Betroffener kann das so salopp formulieren, und wünsche allen Leidensgenossen viel Glück und trotzdem ein ausgefülltes Leben :nick: :wink: )

Und alle, die unter 4min/km laufen, sollen das Herunterspielen dieses gravierenden Gen-Defektes gefälligst unterlassen! :nick: :wink: :D :zwinker4:

Grüße... :hallo:

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Rennpony hat geschrieben:Wie schnell bist Du denn auf 5 km und HM?

Es liest sich so, als hättest Du zu schnell den Umfang gesteigert und Dir das Trödeln angewöhnt. Ich würde versuchen erst mal auf 5 km schneller zu werden und dann erst die Distanz steigern.

Ja an das habe ich auch gleich gedacht.

@Lilly
Um das wirklich alles beurteilen zu können, wäre die Angaben über dein typische Training mit Pace wichtig.
Speziell die 1000er Intervalle haben oft einiges an Ausagekraft. Man läuft die normalerweiße so 5-10 sec. schneller als bei einem 10er Wettkampf, läuft du die jetzt schon schneller, dann bringen dich Sprints kaum weiter weil, dann fehlt dir eindeutig die Tempohärte => Tempodauerlauf. Schaffst du diese Intervalle kaum unter 6:00 dann würden vorallem Intervalle im 200-600m Bereich helfen.

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wow.. so viele Antworten innerhalb kurzer Zeit! Danke.

Mein Eisenwert ist übrigens top. Eher leicht erhöht als zu niedrig, was bei Frauen ja eher selten ist, aber kein Grund zur Sorge laut meinem Doc.

Walter hat mich auch ohne Ratschlag tatsächlich etwas aufgebaut. Man sagt ja oft, Frauen hilft es oft schon, wenn man sie versteht.. :wink:

Ich bin Anfang November zum Martinslauf (Halbmarathon) in Düsseldorf angemeldet, den ziehe ich auch noch durch. Kann ja ewig laufen, nur eben nicht schnell.

Den Marathongedanken hänge ich jetzt vorerst mal an den Nagel und versuche erst, auf kürzere Distanzen schneller zu werden. Nächstes Jahr im Juni ist der Firmenlauf in Düsseldorf über ca. 6km. Vielleicht sollte ich erstmal auf die kurze Distanz trainieren. Wenn das hinhaut, könnte ich für den Kö-Lauf 2015 in Düsseldorf den 10er noch einmal avisieren. Und falls es bis nächstes Jahr wirklich funktioniert, dass ich endlich ein halbwegs vernünftiges Tempo drauf habe, dann kann ich ja wieder mit dem Marathongedanken spielen. Distanzen erweitern ist bei mir kein Problem, Tempo erhöhen dagegen schon. Vielleicht hat sich mein Körper von Anfang an an mein "Trödeltempo" gewöhnt. Hatte damals extra so langsam angefangen, weil jede Laufliteratur schreibt, man soll erst an der Distanz arbeiten und erst dann am Tempo.

Vielleicht probiere ich erst jetzt mal anders herum. Mein Tempotraining sah übrigens folgendermaßen aus - je nach Tagesform: 6 - 8 x jeweils 1km in Pace sub 6 (ca. 5:45). Das ging auch - wenn auch nicht einfach.

Meine Bestzeit auf 5km waren 28 Minuten (da hatte ich einen guten Tag :-)), meine Bestzeit auf 10km 58:15 - danach war ich fix und fertig. Dies war 2 Wochen vor dem Kö-Lauf, leider konnte ich es am Wettkampftag nicht wiederholen... Halbmarathon Bestzeit im privaten Training, also kein Wettkampf: 2:20h.

Irgendwie ist die Leistung auch nicht verlässlich abrufbar. Ich weiß vor dem Loslaufen nie, ob ich nach 2km umdrehen muss, weil der Atem nicht ruhig wird oder ob es so schön ist, dass 15-20 draus werden... Tja.. aber Spaß macht es trotzdem noch.

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Du läufst eine Spitzenleistung und willst die 2 Wochen nacher noch mal toppen? => ich kann das nicht

Könntest du uns ganze 4 Wochen Training eventuell mit Pace reinstellen, vielleicht gibt es da Möglichkeiten zum optimieren.

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Ich denke mal, mit der richtigen Trainingsstruktur ist noch ne Menge bei dir heraus zu holen. Eine andere Baustelle könnte dein Laufstil sein. Möglich, dass du ineffizient läufst und zuviel Energie für relativ geringes Tempo benönigst. Das ist hier im Forum aber recht schwer zu beurteilen. Werfe die Flinte nicht ins Korn. :wink:

Gruss Tommi

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Woche 1:

MO Ruhetag
DI 5 x 1000m in 5:27 (etwas zu schnell angegangen, konnte das nicht so gut einschätzen)
MI Muskeltraining
DO Fahrtspiel (6,5km / Durchschnittspace 6:07)
FR Muskeltraining
SA 15km in 6:31
SO Stabilisation, Kraft, Yoga, Dehnübungen

Woche 2:
MO Ruhetag
DI 1x1000, 1x800, Rest 8x400 in Pace 5:00 (eigentlich wieder zu schnell, deshalb wurden die Intervalle auch kürzer, weil ich nicht mehr konnte)
MI Muskeltraining
DO Fahrtspiel 7,5km in 6:15
FR Muskeltraining
SA 10km in 7:08 (Kreislauf, zu warm angezogen, schlechte Tagesform)
SO Stabilisation, Kraft, Yoga, Dehnübungen

Woche 3:
MO Ruhetag
DI 6 x 1000m in 5:45 (Tempo einschätzen geht jetzt besser)
MI Kraft, Stabilisation
DO Fahrtspiel 7,5km in 6:23
FR nix gemacht
SA 12km in 6:30
SO Testlauf 10km in 59:20, Pace 5:55 (juchuu!)

Woche 4:
MO Ruhetag
DI 8 x 1000m in 5:47
MI Kraft, Stabilisation
DO Fahrtspiel 7,5km in 6:32
FR Ruhetag
SA 10km in 58:54 (Pace 5:53) Morgenstund hat Gold im Mund!! (nicht 58:15 wie oben angegeben, hab mich vertan)
SO Yoga, Dehnung

Dann, eine Woche vor dem Lauf ging kaum noch was. Hatte kein Tempotraining in der Vorwoche mehr geplant. Das Fahrtspiel ging gar nicht, war völlig k.o. Dann sollte noch ein gemütlicher Lauf in der Vorwoche stattfinden, den musste ich nach 2,5km abbrechen, weil nichts ging.
Und seit dem KÖ-Lauf habe ich auch einen akuten Leistungeinbruch, von Tempotraining und Fahrtspiel kann momentan nicht die Rede sein. Bin schon froh, ganz langsam in Pace 7:00 - 7:30 (trotzdem Gehpausen) meine Hausrunde zu schaffen. Momentan geht mein Puls schon auf 180, wenn ich nur eine Treppe hoch muss. Und mein Ruhepuls lag vergangenes Wochenende (im Bett liegend) bei sagenhaften 88! Da versucht man, sein Tempo zu erhöhen und was passiert? Ich bin so langsam wie zuvor.

P.S.: Und ja, auch wenn mich das manchmal frustriert, trotzdem macht mir Laufen noch Spaß. Aber wenn mein Bekannter (Extrem-Raucher, Extrem-Trinker, extrem übergewichtig) auf die Idee kommt, er könne ja auch mal mit Sport anfangen (Mitte 40) und der direkt beim ersten Versuch seit dem Schulsport damals 5km durchläuft in sub 6:00, dann frage ich mich schon, was ich verkehrt mache... :geil:

Noch ein paar Daten: 18,6% Körperfett. Ich persönlich meine, dass ich für eine Frau ganz gute Muskeln habe. Hüfte kippt leicht nach vorne und ich laufe etwas auf der Außenkante wurde mir im Studio gesagt. Bei Bunert wurde mir allerdings ein gerader Laufstil diagnostiziert. Hab mich beim Kö-Lauf fotografieren lassen. Was die Fotos angeht, finde ich persönlich, dass meine Beine zu sehr "einsacken"/einknicken beim Laufen. Vielleicht hindert das die Vorwärtsbewegung. Aber mit durchgestrecktem Bein soll man auch nicht auftreten, oder? Leider beobachtet man sich selber so selten beim Laufen... Habe meinem Studio schon vorgeschlagen, die sollen einen Standspiegel vor dem Laufband aufbauen, damit ich mich selbst dabei mal anschauen kann. Ich bin zwar der Frischluft-Läufer und mag keine Laufbänder, aber hey.. wenn es hilft...

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Hallo Lilly,

ich vermisse in deinem Tagebuch die Erholungspausen insbesondere vor dem Wettbewerb, Stichwort tapering. Schau' dir mal die Systematik der Trainingspläne z.B. hier auf RW an, in der Woche vor dem Event wird das Training deutlich herunter gefahren.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Ok, ich sehe schon das Training schaut vom Aufbau her gut aus, aber mir fehlt bei den 4 Wochen die regenerations Woche bzw. die Ruhe Woche vorm Wettkampf.
Du solltest mindestens alle 4 Wochen eine Woche zur Regeneration nutzen.Woche 4:
BSP für Ruhewoche ohne Wettkampf:
MO Ruhetag

DI Fahrtspiel 7,5km eher langsamer als sonst
MI Kraft, Stabilisation
DO 8km Regenerativ (ca. 07:00)
FR Kraft, Stabilisation
SA langen Lauf kürzen zb. 12km Regenerativ (ca. 07:00)
SO Ruhetag

Und wenn du einen Wettkampf macht, der dir wichtigist, wäre ich so vorgegangen:
Woche 3:
MO Ruhetag
DI 6 x 1000m in 5:45 (Tempo einschätzen geht jetzt besser)
MI Kraft, Stabilisation
DO [Fahrtspiel 7,5km in 6:23] Testlauf 10km
FR nix gemacht
SA (12km in 6:30) 15km in 7:00
SO [Testlauf 10km in 59:20, Pace 5:55 (juchuu!)] 5-8km in 7:00

Woche 4:
MO Ruhetag
DI [8 x 1000m in 5:47]3x1000m im Wettkampftempo, diese Einheit sollte zum üben der richtigen Geschwindigkeit sein, nicht keulen.
MI Kraft, Stabilisation
DO [Fahrtspiel 7,5km in 6:32] 4x500 im Wettkampftempo, auch zum Üben
FR [Ruhetag] 1-2km in 6:30 gegen Abend
SA 10km Wettkampf
SO Yoga, Dehnung

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Lilly35 hat geschrieben: Vielleicht hat sich mein Körper von Anfang an an mein "Trödeltempo" gewöhnt. Hatte damals extra so langsam angefangen, weil jede Laufliteratur schreibt, man soll erst an der Distanz arbeiten und erst dann am Tempo.
Da sind Wochen gemeint, vielleicht Monate, aber doch nicht 5 Jahre!
Gruß vom NordicNeuling

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Wenn du nähe Rheinpark laufen solltest könnte ich (sobald du dein aktuelles Formtief überwunden hast) ja mal an einem WE schauen, ob bei deinem Laufstil noch was rauszuholen ist. War selber allerdings nie im Verein und hab nur angelesenes Halbwissen.

VG Martin

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Hallo Lilly,

das was Tempo85 geschrieben hat, ist sehr gut und das solltest du mal so umsetzen! Dann bei deinen Intervallen, hast du eine Freundin oder Partner der dich stoppen kann? Dann kannst du üben die Zeiten einzuhalten....
Dann was mir noch auffällt, machst du auch mal Lauf-ABC? Oder trainierst deine 100 Meter-400 Meter- 800 Meter Zeit auch mal? Denn alles was du unten trainierst, kriegst du oben geschenkt ;) hier machts Spaß 25 meter sprinten dann 25 meter traben usw....
Weitere Frage, sind deine Strecken bei langen Läufen nur flach? Wenn ja ändere hier etwas dran und zum Schluß auch mal 2-3 Steigerungen am besten auf einen Hügel, kleinen Berg.
Regeneration ist wichtig, tut gut und hilft dir besser zu werden! Das wird schon und wenn es nicht allein geht, es gibt doch sicher einen netten Lauftreff bei dir?

Viel Spaß und immer kreativ sein!

Liebe Grüße
Isa

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Kreativ sein ist wohl das oberste Gebot. Ich bin ja tatsächlich lange Zeit stets dieselben Strecken in meinem üblichen Wohlfühltempo gelaufen. Das ist toll, das ist entspannend und gut, um einfach fit zu bleiben, zieht aber keine Leistungssteigerung mehr nach sich. Der Körper hat sich dran gewöhnt.

Den Körper mal aus der Gewohnheit zu treiben und Dinge anders zu machen als vorher (mit dem Tempo spielen, Streckenlänge variieren, Intervalle oder am Schluss 3 Steigerungen zu laufen) geben neue Anreize. Oft steht mir auch einfach der Kopf im Weg. Schaffe ich die lange Strecke? Schaffe ich die Intervalleinheit? Schaffe ich die Steigung da vorne? Bin dann vorher schon so nervös, dass mein Atem unruhig wird und der Puls hoch geht.

Ich habe mal eine englische Marathon-Doku gesehen, dort berichtete eine Frau von einem steilen kurzen Anstieg auf der Marathonstrecke. Und sie hat beobachtet, dass die meisten stehenblieben und ins Gehtempo verfielen, als sie um die Ecke bogen - beim bloßen Anblick des Hügels und nicht erst, als sie am Hügel ankamen und dort hoch mussten. Da haben also nicht die Beine am Hügel versagt, sondern bereits der Kopf, noch bevor man am Hügel angekommen war.

Manchmal, wenn ich "nicht mehr kann" und in eine Gehpause verfalle, frage ich mich danach selber ab: Wer hat denn jetzt gesagt, du kannst nicht mehr? Waren es die Beine? Nein, die hätten noch gekonnt. War es der Kreislauf? Nein, der ging auch noch.. und dann muss es manchmal wohl der Kopf gewesen sein, der das behauptet hat. Gut, es ist nicht immer der Kopf, manchmal jappse ich wirklich mit hochrotem Kopf.. :-))) Aber vielleicht sollte ich einfach den Druck rausnehmen, schließlich bin ich keine Profiläuferin und verdiene damit nicht mein Geld. Und dann noch etwas Kreativität und Abwechslung - ohne Angst, ob ich es schaffe, sondern mit Vorfreude auf neue Lauferlebnisse. Einfach gesagt, oder? Außerdem steht jetzt der Herbst bevor, das allein sollte mir auch schon was bringen. Bei Temperaturen oberhalb der 20 Grad - geschweige den bei richtig sommerlichen Temperaturen - geht bei mir eh kaum was. Ich bin persönlich ja die absolute Regenläuferin - es gibt nichts schöneres für mich, als sich beim Laufen so richtig nass regnen zu lassen. Meine Aufwärmübung vor einem Lauf: ein kleiner Regentanz! :-)

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Lilly35 hat geschrieben:Ich bin persönlich ja die absolute Regenläuferin - es gibt nichts schöneres für mich, als sich beim Laufen so richtig nass regnen zu lassen. Meine Aufwärmübung vor einem Lauf: ein kleiner Regentanz! :-)
Du bist das also. Da verfluche ich Petrus seit Tagen und muss jetzt erfahren, dass wir die ganzen Wolkenbrüche deinen Schamanenkünsten zu verdanken haben. 😠

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Hallo Lilly
klingt doch alles sehr vernünftig was du schreibst. Wo in Düsseldorf läufst du denn rum?
Hast du schonmal versucht in einer Gruppe zu laufen?
Einmal im Monat ist ja der Lauftreff vom MetroGroupMarathon ab Apollo am Rhein, verschiedene
Tempogruppen. je nach Lust 1 - 3 Brückenrunden. Das nächste Mal im Oktober

Du köntest auch mal beim Running Team Grafenberg vorbeischauen. Völlig locker und unverbindlich
Läufer/innen von recht schnell bis eher gemütlich. (schau mal bei Interesse in die Kö Lauf Ergebnisse)
Kein Verein, keine Verpflichtungen
Treffpunkz z.B am Sonntag 9:30 am Parkplatz Aaper Wald für einen LaLa 19K @ 630
Oftmals hügelige Strecken im Wald, diesmal aber nach Ratingen und über Knittkuhl zurück.

Treffen gibt es regelmässig dreimal / Woche mit unterschiedlichen Ideen, ein sehr guter
Lauftrainer ist dabei.

Falls du mehr Infos möchtest, melde dich


Gruß

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

33
Hallo Ulli,

ich wohne in Oberkassel, laufe dementsprechend linksrheinisch hoch (Richtung Strandbad Lörick) oder runter. Oder über die Brücken und rechtsrheinisch hoch (Richtung Kaiserswerth) oder runter (Medienhafen) oder alles kombiniert - je nach Streckenlänge. Also immer irgendwie am Rhein lang.

Ich gebe hiermit öffentlich zu, ich bin eher die "Alleine-Läuferin". Unterhalten kann ich mich beim Laufen eh nicht. Und was mache ich, wenn die anderen zu schnell für mich sind? Oder auch, wenn sie langsamer sind (wenn das überhaupt geht)? Und alleine kann ich loslaufen, wann ich will und muss mich nicht nach festen Terminen richten. Doch vielleicht ist ja doch mal einen Versuch wert, wenn ich alleine nicht so recht weiterkomme? Schaden kann es sicherlich nicht.

@Rennfuchs: Auch Petrus verlässt mich manchmal. Hätten wir beim Kö-Lauf 15 Grad und Regen gehabt statt Ü20 Grad & Sonnenschein, hätte es vielleicht eher mit sub 6 geklappt...? Und mal ehrlich: die heiße Dusche und das Sofa sind nach einem Regenlauf doch 1000 Mal schöner, oder?

Ich habe übrigens letztes Jahr beim Strongmanrun am Nürburgring mitgemacht. Ziemlich am Anfang kam schon der erste Wassergraben, ich bin also über 20km in klitschnassen Schuhen & Socken gelaufen. Nach 23,9km (so die Streckenlänge) hatte ich keine einzige Blase am Fuß. Ich bin wohl einfach für´s Nasse gemacht! :-)))

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Hallo Lilly

schöne Strecken, die sind mir von den Marathon Vorbereitungen gut in Erinnerung!
Ich gebe hiermit öffentlich zu, ich bin eher die "Alleine-Läuferin"
Hab' ich mir schon gedacht, und auf mich trifft das auch zu: 90% alleine, 5% Gruppe,
5% mit einzelner Lauffreundin


Aber weil du das geschrieben hattest
Den Körper mal aus der Gewohnheit zu treiben und Dinge anders zu machen als vorher

dachte ich das wäre vielleicht ab und an mal eine Überlegung wert, zumal eben ein Lauftrainer dabei ist, der
mal einen Blick auf die Lauftechnik werfen kann.

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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nachlangerpause hat geschrieben: ....zumal eben ein Lauftrainer dabei ist, der mal einen Blick auf die Lauftechnik werfen kann.
:nick: , und zumal man evtl. die Bedenken in Richtung Gendefekt wenn nicht ausräumen - dann wenigstens etwas zerstreuen kann.

Knippi

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ach übrigens... zum Thema Laufstil: Sicherlich wird der nicht perfekt sein und bestimmt gibt es hier einige Optimierungsmöglichkeiten, aber trotzdem kann das allein ja auch nicht dafür verantwortlich sein, dass ich soo langsam bin.

Kennt ihr das, wenn ihr draußen Läufer krumm und schief daherwackeln seht und euch denkt: "Auaaa.... das muss doch weh tun?"
Jedes Mal, wenn ich draußen laufen gehe, sehe ich Läufer, bei denen mir das Zuschauen schon Schmerzen verursacht - und die sind schneller unterwegs als ich.

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Hallo Lilly,

vielleicht solltest Du Dich einfach ein paar schnelleren Läufern anschließen, die bereit sind, in einem Tempo vor Dir herzulaufen, dass Du zwar schaffst, aber Dir alleine nie zutrauen würdest.

Meine Frau ist mit mir auch deutlich schneller, als wenn sie für sich alleine einen Tempolauf macht. Keine Ahnung, woran das liegt. Ich habe ihr schon einen Pulsmesser verordnet, der dafür sorgen soll, dass sie den Puls oben hält. Wenn sie nach ihrem Körpergefühl rennt, ist sie schon bei einem 125er Puls außer Atem und macht lieber langsam, damit sie es wieder zurück schafft.

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MarcYa hat geschrieben:Hallo Lilly,

vielleicht solltest Du Dich einfach ein paar schnelleren Läufern anschließen, die bereit sind, in einem Tempo vor Dir herzulaufen, dass Du zwar schaffst, aber Dir alleine nie zutrauen würdest.

Meine Frau ist mit mir auch deutlich schneller, als wenn sie für sich alleine einen Tempolauf macht. Keine Ahnung, woran das liegt. Ich habe ihr schon einen Pulsmesser verordnet, der dafür sorgen soll, dass sie den Puls oben hält. Wenn sie nach ihrem Körpergefühl rennt, ist sie schon bei einem 125er Puls außer Atem und macht lieber langsam, damit sie es wieder zurück schafft.
Ich habe dazu mal einen Artikel gelesen, Link habe ich leider nicht mehr, anscheinend geht es da vorallem um den Kopf.
Anscheinend verlangen vorallem Tempodauerläufe alleine weit mehr Gehirnleistung als wenn man die mit anderen absolviert. Es scheint so das schnelles laufen nicht nur körperlich sondern auch geistig ermüdend ist und wenn man einen Mitläufer hat denkt der für einen was es leichter macht ein höheres Tempo zu laufen.

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Meine schnellsten Läufe habe ich tatsächlich nicht allein gemacht, sondern mit einem "Pacemaker".
Den Test-10er in den Wettkampfvorbereitung für den Kö-Lauf bin ich tatsächlich da sogar das erste Mal in meinem Leben sub 6 gelaufen! Ein tolles Gefühl danach, eine PB erreicht zu haben!

An die Läufe selbst habe ich allerdings eher negative Erinnerungen.. Mich hat das sogar richtiggehend aggressiv gemacht!! Wie kann der so schnell laufen, der weiß doch, dass ich das nicht kann!!!! :sauer: Und NEIN!! Der will die vor uns doch nicht noch überholen, ich jappse doch jetzt schon wie ein Nilpferd!!!! :tocktock: Und warum läuft er noch so locker und leicht, während ich kurz vor dem Herzinfarkt stehe??? :geil: Meine Güte, war ich da wütend!!! Die Zeit war top (also für meine Verhältnisse), aber ich war stinkesauer und völlig fertig!!! :klatsch: grrr..

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Dann laufe am besten im Dunkeln im Tiergarten in Berlin oder so ähnlich. Da werden auch Reserven freigesetzt, wenn Dich ein paar (vermeintlich) zwielichtige Gestalten verfolgen. Ich wette, da kannst Du auch einige km unter 5 min/km laufen. Diese Erfahrung musste ich vor einigen Jahren machen und da war ich noch kein Jogger.

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Im Tiergarten in Berlin bin ich dieses Jahr tatsächlich schon gelaufen.. naja, eher verlaufen. Am helllichten Tage. Und ich musste mal. Und es war heiß und ich hatte noch nicht gefrühstückt und hatte Hunger und überhaupt. War dieses Jahr auch eine meiner besten Zeiten. Aber dafür immer nach Berlin reisen..???

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Gibt es solche Ecken nicht überall. Manchmal reicht schon ein abgelegener Waldweg, wenn ein da ein Auto überholt, dass dann nach ein paar Kurven weiter am Rand parkt. Man muss seiner Fantasie nur genügend Spielraum lassen. Dann hat man auch gleich ein paar Erfahrungen gesammelt, wie man unter Adrenalin-Überschuss laufen kann.

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Isa251 hat geschrieben:Hallo Lilly, ....

...Viel Spaß und immer kreativ sein!

Liebe Grüße
Isa
Das Wort zum Sonntag! So einen kreativen Trainingsvorschlag habe ich noch nie bekommen! :daumen:

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So, nun aber wieder zurück zum Ernst des Lebens! :)

Der 10er liegt hinter mir mit 1:00:47.
Der Halbmarathon liegt vor mir - Zielzeit demnach 2:15 - 2:20 - noch 7 Wochen.

Habe mir nun mehrere HM-Pläne mit der Zielzeit angeschaut.

Was mich verwirrt:

Es sind sehr wenig lange Läufe dabei. Bei einem sogar nur ein langer Lauf und der geht nur über 15km.
Sollte ich nicht mehr längere Läufe einplanen?

Zweitens: Bei einer realistischen Zielzeit von 2:15 - 2:20 muss ich im HM eine Pace von 6:24 - 6:38 halten.
Aber geschätzte 90% der Laufleistung in den Plänen, die ich gesehen habe, bewegen sich im Bereich über 7:00 Minuten!
Wie soll ich denn über 21,1km konstant 6:24 - 6:38 laufen können, wenn ich die ganzen Wochen vorher nur langsam über 7 Minuten daher gezuckelt bin? Und wie soll der Körper überhaupt auf 21,1km eingestellt werden, werden die längsten Läufe grad mal 12-15km lang sind?

Drittens: Wo baue ich mein Muskeltraining ein? An den Ruhetagen? Oder sollte ich mir wirklich komplett trainingsfreie Ruhetage gönnen und das Muskeltraining auf die Tage mit den geringeren Laufumfängen legen?

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Hast du schon mal versucht, deine Hfmax zu bestimmen?
Wenn ja, welchen Wert erreichst du bei einem 10 km WK?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Lilly35 hat geschrieben:So, nun aber wieder zurück zum Ernst des Lebens! :)

Der 10er liegt hinter mir mit 1:00:47.
Der Halbmarathon liegt vor mir - Zielzeit demnach 2:15 - 2:20 - noch 7 Wochen.

Habe mir nun mehrere HM-Pläne mit der Zielzeit angeschaut.

Was mich verwirrt:

Es sind sehr wenig lange Läufe dabei. Bei einem sogar nur ein langer Lauf und der geht nur über 15km.
Sollte ich nicht mehr längere Läufe einplanen?

Zweitens: Bei einer realistischen Zielzeit von 2:15 - 2:20 muss ich im HM eine Pace von 6:24 - 6:38 halten.
Aber geschätzte 90% der Laufleistung in den Plänen, die ich gesehen habe, bewegen sich im Bereich über 7:00 Minuten!
Wie soll ich denn über 21,1km konstant 6:24 - 6:38 laufen können, wenn ich die ganzen Wochen vorher nur langsam über 7 Minuten daher gezuckelt bin? Und wie soll der Körper überhaupt auf 21,1km eingestellt werden, werden die längsten Läufe grad mal 12-15km lang sind?

Drittens: Wo baue ich mein Muskeltraining ein? An den Ruhetagen? Oder sollte ich mir wirklich komplett trainingsfreie Ruhetage gönnen und das Muskeltraining auf die Tage mit den geringeren Laufumfängen legen?
Also ich schätze dein Leistungsvermögen auf eine Pace von 05:45 auf 10km ein, dein bisheriges Problem war einfach die vernachlässigung der Ruhewochen, würdest du die Einhalten und nicht 6 Tage vorm Wettkampf einen Testlaufmachen (sondern min. 10 Tage abstand halten) .
Darum mein Tip trainiere auf 2:05 eventuell 2:00 und regeneriere so wie im Plan und weils der erste ist freue dich auf ~2:10. Krafttraining kannst in den Ruhetagen machen und die Langen läufe behalte einfach bei deinem Iststand das wird dir höchstens helfen, aber helte dich an die Tempoangaben

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Lilly35 hat geschrieben:Und wie soll der Körper überhaupt auf 21,1km eingestellt werden, werden die längsten Läufe grad mal 12-15km lang sind?
Selbst beim hier als zahm angesehenen Steffny ist selbst für den lahmsten Plan (nur auf Ankommen - ohne Zielzeit) ein 18-er vorgesehen. Das reicht aber definitiv. Wenn Du 18 km im Training packst, packst Du auch 21 im WK. Und was das Tempo betrifft: Das übst Du mit den kurzen Läufen (vor allem den Intervallen). Wenn Du vorher immer wieder die ganze Länge im WK-Tempo laufen würdest, wärest Du ja völlig überfordert, wenn es zum WK kommt.

Also schön den Plan einhalten (oder einen anderen wählen und den dann einhalten), denn sonst nützt so ein Plan gar nichts.
Gruß vom NordicNeuling

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So, ich mixe grad. :-)

Habe mir laut Vorschlag von Tempo85 einen etwas ambitionierteren Plan gesucht. Da stimmen die langen Läufe eher mit meiner "normalen" Pace überein, die ich sonst laufe. Das wäre schaffbar. Die kurzen Tempoeinheiten aus dem Plan könnte ich eventuell auch noch schaffen, schätze ich. Die mittleren zügigen Läufe in der vorgegebenen Pace zu halten, werde ich wohl nicht schaffen, aber wenn sie etwas langsamer ausfallen... so what.

Und der schöne Nebeneffekt: Der Plan enthält bereits Dinge wie Koordinationsübungen, Rumpfstabilität, Alternativ- und Krafttraining.
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