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Der Große Straßenlaufdiskussionthread

4101
leviathan hat geschrieben:Ich habe auch keine andere Lösung. Aber auch Veranstalter, Vermarkter, Funktionäre sollten hier in die Verantwortung genommen werden.
+1
Denn die verdienen mit dem ganzen "Dreck" ja nun auch verdammt viel Kohle. Und wo Kohle ist, da ist Betrug leider auch oft nicht weit weg.

leviathan hat geschrieben: Zwischen dümmlich und unerfahren existiert ein breites Feld.Das sind häufig sehr junge Sportler ohne jede Lebenserfahrung. Denen wird häufig jeder Schritt definiert. Dann hast Du im Gegensatz 10 Jahre ältere Harvard Absolventen in Unternehmen, die behutsam herangeführt werden sollen, Verantwortung zu übernehmen. Da sehe ich durchaus eine Lücke. Wenn sie diese Verantwortung übernehmen, muss ihnen auch klar sein, wozu sie sich verpflichten.
Ja da hast du natürlich auch Recht. Meine Aussage war vielleicht ein wenig zu pauschal.
Aber auch hier gibt es nach eminem Daherhalten leider keine andere Möglichkeit als das Risiko einzugehen und die "naiv/dummen" zu bestrafen, wenn sie von Trainern oder Funktionären zum Doping gebracht werden. Man kann nciht daovn ausgehen, das man als 18-Jähriges Nachwuchstalent die Eier hat um einem Trainer zu widersprechen. Kann dann ja auch mal schnell das vorzeitige Karriere-Aus sein.

leviathan hat geschrieben: Das ist sicher keine Zuckerschlecken. Unglücklicherweise gibt es aber in vielen Sportarten nicht viel mehr zu holen als auf dem Ponyhof. Und dann fallen auch noch die Streicheleinheiten weg. Hört sich nach einem ziemlich besch… Deal an :wink:


Jau, take it or leave it :frown:

4102
Den Umgang mit (vermeintlichen) Ex-Dopern finde ich sehr schwierig. Bei Baumann könnte man die Frage stellen ob es realitischerweise überhaupt möglich war in den 90er solche Erfolge zu feiern ohne nachzuhelfen. Und wenn man sagt, dass das nicht möglich war was sollte dann die Konsequenz daraus sein? Der Typ hat viele Leute begeistert und egal ob mit oder ohne Doping krasse sportliche Leistungen abgeliefert.

Was macht man dann mit Ex-Athleten wie Kristin Otto. Da gab es zwar nie eine rechtskräftige Verurteilung aber im Prinzip weiß es jeder. Und obwohl sie sich zu dem Thema nicht äußert hat bekommt sie eine Festanstellung beim ZDF. Wenn sie es zugeben würde, dann wäre sie wahrscheinlich rausgeflogen. Also ist das Ganze doch recht pharisäerhaft.

Wenn ich mir anschaue wie heute der Ulle beisammen ist, dann hab ich da echt etwas Mitleid. Ich persönlich hatte schon relativ früh mit ihm gebrochen, weil ich ihn als Person einfach nicht so super fand aber wie der jetzt unterwegs ist ... Alter Schwede! Und da spielt sicher auch mit rein, dass er in Deutschland keinen Fuss mehr auf den Boden bringt und das obwohl er nie rechtskräftig verurteilt wurde. Wobei die Indizien natürlich viel heftiger sind als bei Baumann. Wenn ich mit meinem spanischen Kollegen rede wie schulterzuckend die Spanier mit dem Thema Doping umgehen ... Leute wie Contador sind da trotzdem Helden ... da kann ich schon verstehen wenn das jemand wie der Ulle als ungerecht empfindet.

Ich bin da unter dem Strich bei Leviathan: Doping lohnt sich (zumindest meistens). Die einzige Konsequenz für mich ist alle sportlichen Spitzenleistungen mit einer gesunden Portion Misstrauen zu beäugen, auch wenn es dann mal falsche trifft.

Zusätzlich muss man das auch immer im zeitgeistlichen Kontext sehen. heute ist Doping gesellschaftlich (zumindest in Deutschland) ganz anders geächtet und im Fokus als vor 20 bis 40 Jahren. Wenn heute jemand dopt lädt er aus meiner Sicht andere Schuld auf sich als damals. Wobei man am Ende wohl sagen muss dass in vielen Sportarten halt ganz ohne an der absoluten Spitze einfach nichts geht.

4103
DoktorAlbern hat geschrieben: Zusätzlich muss man das auch immer im zeitgeistlichen Kontext sehen. heute ist Doping gesellschaftlich (zumindest in Deutschland) ganz anders geächtet und im Fokus als vor 20 bis 40 Jahren. Wenn heute jemand dopt lädt er aus meiner Sicht andere Schuld auf sich als damals. Wobei man am Ende wohl sagen muss dass in vielen Sportarten halt ganz ohne an der absoluten Spitze einfach nichts geht.
Bei den anderen Punkten bin ich bei Dir, hier aber nicht. Es hat sich hier nichts entscheidendes geändert - nur es werden seltener Sportler erwischt als damals, was meiner Meinung aber nicht daran liegt, dass es seltener gemacht wird sondern deutlich professioneller als damals. Damals hatten nur die Dopingjäger Dopinglabore, heute haben es auch die Doper. Und bei den Microdosen Epo kann im nächsten Dopingtestzeitfenster nix mehr gefunden werden, es werden also nur noch extrem Unvorsichtige erwischt.

Ich finde es äußerst traurig, dass Kristin Otto beim ZDF um ihren Job fürchten müsste, falls sie auspackt. Genauso auch Baumann. Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein. Wer hilft, aufzuklären, wie es damals abging, kann für die Zukunft helfen, es zu verhindern.

Was mich aber am meisten nervt ist, dass gerade in Deutschland so getan wird, als gäbe es im Fußball das Problem überhaupt nicht, da es dort schlichtweg nix bringt. Ex-Fußballer sind Nationalhelden, basta. Und Ex-Radfahrer sind Doper. Basta. Ja, bei den Fußballern wird äußerst selten jemand erwischt. Aber wenn ein Spieler eigentlich über dem Zenit seiner Karriere ist, und nach einer Verletzungspause mit nie gesehenen Muskelbergen zurückkehrt und die Saison seines Lebens spielt, gehen nicht mal ansatzweise Alarmglocken an...
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4105
Rolli, deinen Einwand verstehe ich nicht. Von Hajo Seppelt war keine Rede. Und Doping ist im Straßenlauf ein vorhandenes Phänomen, was durchaus diskussionswürdig ist, womit wir beim Großen-Straßenlaufdiskussionsthread wären...

4106
DoktorAlbern hat geschrieben:Der Typ hat viele Leute begeistert und egal ob mit oder ohne Doping krasse sportliche Leistungen abgeliefert
...und viele Sportler um Geld, Ansehen und sportlichen Erfolg betrogen, wenn er gedopt hat.
Was macht man dann mit Ex-Athleten wie Kristin Otto. Da gab es zwar nie eine rechtskräftige Verurteilung aber im Prinzip weiß es jeder. Und obwohl sie sich zu dem Thema nicht äußert hat bekommt sie eine Festanstellung beim ZDF. Wenn sie es zugeben würde, dann wäre sie wahrscheinlich rausgeflogen. Also ist das Ganze doch recht pharisäerhaft.
Sicherlich war Doping im Leistungssport eher die Regel als die Ausnahme. Nichts desto trotz - ein rechtskräftiges Urteil ist doch ein guter Orientierungsfaden oder lzumindest ein besserer als Keiner.
Wenn ich mir anschaue wie heute der Ulle beisammen ist, dann hab ich da echt etwas Mitleid.


Ich habe durchaus auch Mitleid mit Ullrich, da er bereits im Jugendalter wohl systematisch mit Dopingmittel aufgebaut wurde und sehr sehr früh in dem System gelandet ist. Das sein heutiger Zustand mit seinem Status als überführter Doper zu tun hat, glaube ich nicht. Ist nicht so, dass diese Vorfälle bei ihm was völlig Neues wären.

voxel hat geschrieben:Rolli, deinen Einwand verstehe ich nicht.
Pure Provokation.

4108
voxel hat geschrieben:Rolli, deinen Einwand verstehe ich nicht. Von Hajo Seppelt war keine Rede. Und Doping ist im Straßenlauf ein vorhandenes Phänomen, was durchaus diskussionswürdig ist, womit wir beim Großen-Straßenlaufdiskussionsthread wären...
Es ist die Rede von einem TV-Kommentator, der vor 20 Jahren auf der Bahn gelaufen ist. :zwinker2:
Den Zusammenhang zu Threadtitel kann ich jetzt nicht erkennen.

4110
D-Bus hat die These aufgestellt, dass dieser Moderator nur deswegen Moderator ist, weil er vor 20 Jahren außerordentliche Leistungen gebracht hat. Diese Leistungen stehen in direktem oder indirektem, bewusstem oder unbewusstem Zusammenhang mit Doping. Daher wird der Schluss gezogen dass er noch heute vom Doping profitiert und dass finanziert durch die GEZ Zahler. Auch andere Beispiele zeigen, dass sich Doping leider zu rechnen scheint.

Diese Diskussion fand ich bisher ganz interessant.

4111
voxel hat geschrieben:D-Bus hat die These aufgestellt, dass dieser Moderator nur deswegen Moderator ist, weil er vor 20 Jahren außerordentliche Leistungen gebracht hat. Diese Leistungen stehen in direktem oder indirektem, bewusstem oder unbewusstem Zusammenhang mit Doping. Daher wird der Schluss gezogen dass er noch heute vom Doping profitiert und dass finanziert durch die GEZ Zahler. Auch andere Beispiele zeigen, dass sich Doping leider zu rechnen scheint.

Diese Diskussion fand ich bisher ganz interessant.
Schon. Dafür gibt es doch andere Thread zu diesem Thema. Ich finde nur schade, dass die Diskussionen im Bereich Leistungsport immer bei Doping enden.
Und bei Hajo habe ich den Eindruck, dass er sich freut, wenn er wieder was zu berichten hat ("Komme ich jetzt ins Fernsehen?") . Mich machen die neue Fälle aber eher traurig.

4112
DoktorAlbern hat geschrieben:Zusätzlich muss man das auch immer im zeitgeistlichen Kontext sehen. heute ist Doping gesellschaftlich (zumindest in Deutschland) ganz anders geächtet und im Fokus als vor 20 bis 40 Jahren. Wenn heute jemand dopt lädt er aus meiner Sicht andere Schuld auf sich als damals.
Das ist ein wichtiger Aspekt. Wir blicken heute häufig nicht mit der Perspektive von damals auf die Vergangenheit. Und damit urteilen wir vielleicht auch nicht so ganz ausgewogen.
Wobei man am Ende wohl sagen muss dass in vielen Sportarten halt ganz ohne an der absoluten Spitze einfach nichts geht
Dann gibt es ja grob nur zwei Lösungsansätze. Erstens wäre, daß man Doping freigibt und somit Chancengleichheit herstellst. Die zweite Lösung ist stringenter zu prüfen, härter und konsequenter zu bestrafen und auch gegenüber "Helfern" abschreckend zu intervenieren.

Ersteres hat den Nachteil, daß Sportler sich gesundheitlich gefährden müssen, um vorn mitzuspielen. Zweiteres hat den Nachteil, daß echte Konsequenz keine Ausnahmen zulassen. Und genau so habe ich auch D-Bus in Bezug auf Baumann verstanden.

Natürlich gäbe es auch Grauschattierungen. Diese würden aber den zweiten Weg immer konterkarieren. Wer saubere Sportler unterstützen will, kann aber nur konsequent den zweiten Weg einschlagen. Da wird es sicher den einen oder anderen Fall geben, der einem leid tut oder wo man Verständnis aufbringen mag. Wenn man das zulässt, sollte man auch offen sagen und eingestehen, daß man eigentlich für die Freigabe ist.

Letztendlich muss man die Menschen daran messen, was sie tun und nicht daran, was sie sagen.
Rolli hat geschrieben:Ich finde nur schade, dass die Diskussionen im Bereich Leistungsport immer bei Doping enden.
Natürlich ist das schade. Leider könnte man aber in der Retrospektive argumentieren, daß Leistungssport dort besonders erfolgreich ist, wo das Doping beginnt. Und damit ist es wichtiger Bestandteil des Systems Leistungssport.

Und natürlich finden das viel unappetitlich. Aber wenn nicht darüber in dieser Intensität gesprochen wird, bleibt es auch so.
nix is fix

4113
Ja das Thema ist an sich traurig.

Bei Hajo liegt es in der Natur der Sache, dass er sich freut. So wie sich der Jäger über die unverhoffte Beute freut, oder ein Paparazzi über den Skandal.
Die Firma IBM hatte mal ein Entwicklungsteam, welches Software entwickelt hat. Und ein separates Testteam, welches nur Fehler in der Software finden sollte. Was glaubst, wie die sich über jeden Fehler in der Software gefreut haben. Die Fehler wurden behoben und die Qualität ging nach oben. Daher ist ein umtriebiger Hajo, der Fehler und Lücken entdeckt durchaus wichtig. Und wenn er dabei selbst etwas Ruhm einheimsen will, kann ich es ihm nicht verdenken.

Gerne können wir auch über den neuen Halbmarathon Weltrekord diskutieren. Der kam bisher zu kurz.

4114
ruca hat geschrieben:Bei den anderen Punkten bin ich bei Dir, hier aber nicht. Es hat sich hier nichts entscheidendes geändert - nur es werden seltener Sportler erwischt als damals, was meiner Meinung aber nicht daran liegt, dass es seltener gemacht wird sondern deutlich professioneller als damals. Damals hatten nur die Dopingjäger Dopinglabore, heute haben es auch die Doper. Und bei den Microdosen Epo kann im nächsten Dopingtestzeitfenster nix mehr gefunden werden, es werden also nur noch extrem Unvorsichtige erwischt.

Ich finde es äußerst traurig, dass Kristin Otto beim ZDF um ihren Job fürchten müsste, falls sie auspackt. Genauso auch Baumann. Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein. Wer hilft, aufzuklären, wie es damals abging, kann für die Zukunft helfen, es zu verhindern.

Was mich aber am meisten nervt ist, dass gerade in Deutschland so getan wird, als gäbe es im Fußball das Problem überhaupt nicht, da es dort schlichtweg nix bringt. Ex-Fußballer sind Nationalhelden, basta. Und Ex-Radfahrer sind Doper. Basta. Ja, bei den Fußballern wird äußerst selten jemand erwischt. Aber wenn ein Spieler eigentlich über dem Zenit seiner Karriere ist, und nach einer Verletzungspause mit nie gesehenen Muskelbergen zurückkehrt und die Saison seines Lebens spielt, gehen nicht mal ansatzweise Alarmglocken an...
Also das sehe ich ganz anders ... Wenn ich in den 90er Radprofi bin und da in ein System hineinwachse und mein ganzes Umfeld mir suggeriert "man macht das halt so" und ich sehe alle meine Teamkollegen machen das so, dann kann ich zwar auch sagen mir ist die ganze Sache zu heiß. Aber ich komme doch nie auf die Idee irgendwas "unrechtes" zu tun. Das ist doch genau Ulles Punkt: "Ich habe nie jemanden betrogen". Und ich kann diese Wahrnehmung verstehen auch wenn ich sie nicht zu 100% teile.

Heute ist jeder der sich mit Radsport beschäftigt sensibilisiert für das Thema und es wird in fast allen Medien in Deutschland ausführlich darüber beichtet. Da kann sich dann keiner Hinstellen und sagen ihm wäre nicht bewusst gewesen auf was er sich einlässt. Da muss man sich dann schon richtig doof stellen und damit ist man dann auch anders "schuldig" als damals.

Wie kommst du zu der These, dass heute weniger Leute erwischt werden als früher? Also in den letzten 2, 3 Jahren vielleicht aber davor kamen doch massenweise Altfälle ans Licht und da kann ja jederzeit wieder was kommen.

4115
ruca hat geschrieben:Bei den anderen Punkten bin ich bei Dir, hier aber nicht. Es hat sich hier nichts entscheidendes geändert - nur es werden seltener Sportler erwischt als damals, was meiner Meinung aber nicht daran liegt, dass es seltener gemacht wird sondern deutlich professioneller als damals. Damals hatten nur die Dopingjäger Dopinglabore, heute haben es auch die Doper. Und bei den Microdosen Epo kann im nächsten Dopingtestzeitfenster nix mehr gefunden werden, es werden also nur noch extrem Unvorsichtige erwischt.
Werden wirklich weniger erwischt? Läufer in Deutschland, derzeit ja (zufällig ist unsere Spitze ja auch deutlich langsamer geworden im Vergleich zu Baumann und Krabbe und Co), weltweit wohl kaum.
ruca hat geschrieben:Ich finde es äußerst traurig, dass Kristin Otto beim ZDF um ihren Job fürchten müsste, falls sie auspackt. Genauso auch Baumann. Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein. Wer hilft, aufzuklären, wie es damals abging, kann für die Zukunft helfen, es zu verhindern.
+1
Aber grade die verstockte Prozessierei von den hier genannten Armstrong, Ullrich, Krabbe und Baumann (mit unterschiedlichen Ausgängen) finde ich so abstoßend. Krabbe und Armstrong sind dadurch anfangs ja sogar noch reicher geworden. :klatsch:
Aufgeklärt hat von denen doch keiner, leider, bsw. im Gegensatz zum ebenfalls hier genannten Jaksche.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4116
voxel hat geschrieben:Gerne können wir auch über den neuen Halbmarathon Weltrekord diskutieren. Der kam bisher zu kurz.
Der war überfällig. Schließlich war der alte von 2010 (oder so), als der Marathon-WR noch über drei Minuten langsamer war.
Außerdem wurde der HM-WR grade mal um 5 Sekunden verbessert. Vermutlich wird der in Kürze noch weiter runtergehen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4118
leviathan hat geschrieben:
Dann gibt es ja grob nur zwei Lösungsansätze. Erstens wäre, daß man Doping freigibt und somit Chancengleichheit herstellst. Die zweite Lösung ist stringenter zu prüfen, härter und konsequenter zu bestrafen und auch gegenüber "Helfern" abschreckend zu intervenieren.
Das mögen zwei Lösungsansätze sein, aber ich stelle die These auf, dass niemand von uns jemals in irgendeiner ernst zunehmenden Sportart die Umsetzung erleben wird.
Lösungsansatz 1: Wer schaut sich dann noch sowas an? Wer macht da mit? Gibt es da dann wirklich keine Grenzen? Laufen da dann "Menschen" die halb Mensch halb Gazelle sind? Auch wenn das die Triviallösung ist ich kann mir niemals vorstellen dass das jemand machen wird.
Lösungsansatz 2: Warum sollte man das machen? Wer hat Interesse daran? Ich sage niemand! Im wesentlichen läuft doch alles gut, außer dass Länder die etwas stringenter sind in manchen Sportarten keine Chance haben. Sowas könnte ja am Ende nur von staatlicher Seite angeschoben werden und so lange Staaten teilweise selber ins Doping verstrickt sind wird sich da nichts tun. Und der Sport selbst? Das ist alles Aufwand und kostet und am Ende ist da kein echter Mehrwert. Von demher: Viel besser als es gerade ist wird es glaub ich nicht mehr ... Leider ... Vielleicht war dumm und glücklich doch gar nicht so schlecht ;-)

4120
leviathan hat geschrieben:Dann gibt es ja grob nur zwei Lösungsansätze. Erstens wäre, daß man Doping freigibt und somit Chancengleichheit herstellst. Die zweite Lösung ist stringenter zu prüfen, härter und konsequenter zu bestrafen und auch gegenüber "Helfern" abschreckend zu intervenieren.
Das zweite passiert doch, langsam und in Schritten. Z. B. wurde in den letzten zwei Jahrzehnten in einigen Ländern Doping kriminalisiert. Zum anderen werden die Kontrollen immer besser (und häufiger). Hier z. B. kann man sehen, wie von Jahr zu Jahr weniger Athleten und Radfahrer verdächtige Blutwerte aufwiesen (und dass Radler nicht unbedingt mehr als Läufer dopen): Da kann man auch sehen, dass grade die 1500 m-Läufer besonders viel (Blut-)dopten (damals 54% der Medaillengewinner mit verdächtigen Blutwerten ggü. 28% bei 5000 m und 11% beim Marathon).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

4121
D-Bus hat geschrieben:Das zweite passiert doch, langsam und in Schritten.
Das ist mir schon klar. Ich bin hier auch etwas optimistischer als DoktorAlbern. Ich habe die beiden Pole dargestellt, um zumindest das theoretische Spektrum zu zeigen. Da wahrscheinlich alle hier eine konsequente Ächtung des Dopings wünschen, habe ich eben auch die Konsequenzen aufgezeigt. Und um niemanden auf die Füße zu treten, habe ich es exemplarisch an meinem eigenen Verhalten getan.
nix is fix

4122
Mir geht es mit den Idolen und Mitfiebern wie Levi, aber dieser schlechte Beigeschmack lässt sich nicht komplett schönreden.
Eines meiner ersten und prägendsten Sporterlebnisse waren Ben Johnsons 100m bei Olympia 1988 - meine Fresse hat er mich begeistert - für zwei Tage.
War denn Armstrong der bessere Radfahrer als Ulle, oder der konsequentere Doper?
Kann mir auch vorstellen das Ulle durch die frühe und lange Selbstoptimierung durch zugeführte Supstanzen, auch eine geringere Schwelle gegenüber den Gebrauch von chemischen Drogen hat, die ihn jetzt so richtig übel aussehen lassen. Was mich noch mehr als sein Zustand betrübt, ist das ich ihn für seine fragwürdigen sportlichen Leistungen immer noch bewundere. Scheint so zu sein wenn man viel Zeit mit daumendrücken verbringt.
Z

4123
Zemita hat geschrieben: War denn Armstrong der bessere Radfahrer als Ulle, oder der konsequentere Doper?
Ulle hatte bei weitem mehr Talent (sagte selbst Armstrong), aber Armstrong war - in allen (Lebens-)Bereichen - professioneller.
Kann mir auch vorstellen das Ulle durch die frühe und lange Selbstoptimierung durch zugeführte Supstanzen, auch eine geringere Schwelle gegenüber den Gebrauch von chemischen Drogen hat, die ihn jetzt so richtig übel aussehen lassen.
Ulle und Selbstoptimierung? Der hat wohl eher Schadensbegrenzung betrieben. Und aufputschenden Substanzen war der freilich nie abgeneigt, in welche Richtung auch immer. Was da nun was bedingt hat, wenn überhaupt, keine Ahnung. Fest steht das Resultat, und das ist so traurig wie folgerichtig.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

4124
D-Bus hat geschrieben:Der war überfällig. Schließlich war der alte von 2010 (oder so), als der Marathon-WR noch über drei Minuten langsamer war.
Außerdem wurde der HM-WR grade mal um 5 Sekunden verbessert. Vermutlich wird der in Kürze noch weiter runtergehen.
Die mediale Beachtung des Weltrekords ist tatsächlich noch viel schlimmer als ich es befürchtet habe. Wenn man sich anschaut wie beliebt der HM bei Laufveranstaltungen ist sollte man eigentlich annehmen die Relevanz wäre höher. Damit wird auch nochmals klar unterstrichen warum dieser Rekord für Kipchoge total uninteressant sein könnte. Das spielt ja schon fast in der Liga des Stundenweltrekords ;-)

Kennt jemand die Streckencharakteristik? Die 10er Zwischenzeiten lassen ja darauf schließen dass da sogar für Kiptum noch einige Sekunden drin gewesen wären. 27:16min für die zweiten 10 sind ja echt der Wahnsinn. Also normal sollten die 58min bei einem ernsten Versuch aus der absoluten Elite auf jeden Fall fallen ...

4125
DoktorAlbern hat geschrieben:Kennt jemand die Streckencharakteristik?
https://www.valenciaciudaddelrunning.co ... -marathon/
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

4126
DoktorAlbern hat geschrieben:Die mediale Beachtung des Weltrekords ist tatsächlich noch viel schlimmer als ich es befürchtet habe. Wenn man sich anschaut wie beliebt der HM bei Laufveranstaltungen ist sollte man eigentlich annehmen die Relevanz wäre höher.
Bist Du da wirklich erstaunt? In Deutschland wird nicht mal der Berliner HM im TV übertragen obwohl es da über 35.000 Teilnehmer und hunderttausende Zuschauer gibt.
Bei den Elite-Läufern wird es in der Öffentlichkeit meist als Vorbereitung für den Marathon angesehen (ja, es gibt hier und da HM-Spezialisten aber die kennt kaum jemand) und bei den Amateuren wird ja auch nicht Kegeln oder Völkerball übertragen obwohl das auch hunderttausende betreiben...
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4127
Ich rede ja nicht von einer Fernsehübertragung, aber ich habe auf Anhieb nicht mal in der Tagespresse eine kleine Meldung gefunden. Und das ist eine Disziplin aus der olympischen Kernsportart die mittlerweile ja sogar bei Europameisterschaften ausgetragen wird.

Wahrscheinlich hängt es aber auch von der Inszenierung und den handelnden Personen ab. Wenn der Kipchoge jetzt da einen große angekündigten Versuch unternehmen würde wäre die Aufmerksamkeit auch eine andere. Ich kann mich noch an den Stundenweltrekord vom Haile erinnern. Der wurde sogar live auf Eurosport übertragen, bis dahin wusste ich nicht mal dass so ein Weltrekord existiert. Und seitdem habe ich davon auch nichts mehr gehört ...

4128
ruca hat geschrieben:Bist Du da wirklich erstaunt? In Deutschland wird nicht mal der Berliner HM im TV übertragen obwohl es da über 35.000 Teilnehmer und hunderttausende Zuschauer gibt.
Dafür 3te Fußball-Liga.

4129
DoktorAlbern hat geschrieben:Ich rede ja nicht von einer Fernsehübertragung, aber ich habe auf Anhieb nicht mal in der Tagespresse eine kleine Meldung gefunden.
Mal schnell gegoogelt:

https://www.sueddeutsche.de/news/sport/ ... -99-561481
https://www.bild.de/sport/aktuelles/spo ... .bild.html
https://www.swr.de/swraktuell/Neuer-Wel ... d-100.html
https://www.freiepresse.de/sport/kiptum ... el10348950
https://rp-online.de/sport/leichtathlet ... d-34140509
https://www.wr.de/sport/kenianer-kiptum ... 67369.html

usw. usw. usw.

Zumindest die dpa-Meldung dürfte flächendeckend in der Tagespresse abgedruckt worden sein.
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4130
Hmm ... in der Zeitung selbst hab ich die Meldung nicht gesehen. Aber vielleicht bin ich einfach zu Oldschool wenn ich Zeitung lese ;-) Dann ziehe ich alles zurück und behaupte das Gegenteil ... Ganz toll die breite mediale Berichterstattung über den HM-Weltrekord :daumen:

4131
Also das ist ja noch nicht mal ganz komplett ausgereizt. Da muss man ja sogar über eine Brücke wie das aussieht ;-)

Abgesehen von der Brücke gibt es jetzt nichts offensichtliches warum die zweiten 10 so schnell waren. Evtl. etwas Wind aber dafür sind die zweiten 10 ja mit etwas mehr Kurven gespickt. Also ich würde sagen Minimum 10sek schneller wären bei dem Split drin gewesen.

4132
Halbmarathon war noch nie olympisch oder WM-Disziplin, die Existenz einer Nischen-WM und die bisher einmalige? Austragung bei einer EM ändern daran nicht viel. Der Rekord ist nur unwesentlich relevanter als 10 Meilen oder 25 km und für Nicht-Läufer völlig uninteressant. Dazu von einem bisher praktisch unbekannten Athleten. Wenn Farah oder Rupp den gelaufen wären, hätte man vermutlich mehr gehört.
Außerdem gab es gerade einen spektakulären WR in einer olymp. Laufdisziplin ;)
Mein Schulweg war zu kurz...

4133
Die Vermarktung der Läufer war nie eine Stärke des DLV

"Dafür muss man wissen, dass der DLV die Laufbewegung in den 70er- und 80er-Jahren verschlafen hat. Anstatt eigene Laufformate zu entwickeln oder (Halb-)Marathons auszurichten, überließ der DLV das Feld privaten Anbietern und Vereinen. Dadurch ging nicht nur Kompetenz verloren, sondern auch wertvolle Einnahmen sowie die Nähe zu den Millionen von Läufern im Breitensport.

Weil es deutschlandweit derzeit bereits mehr als 130 Marathonläufe und rund 3500 Volks- und Freizeitläufe gibt, konzentriert sich die DLM mit ihren Unternehmen nun darauf, Plattformen rund um den Laufsport zu entwickeln, die es so bislang nicht gab. Zwei dieser Angebote sind die Website Laufen.de und das Magazin „Läuft“, also zwei journalistische Plattformen, auf denen Endkonsumenten Trainings-, Fitness- und Ernährungstipps bekommen und, auf denen Laufevents vorgestellt oder Produkte erklärt und bewertet werden."

https://www.sponsors.de/news/magazin/so ... t?active=1
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4134
DoktorAlbern hat geschrieben:Also das ist ja noch nicht mal ganz komplett ausgereizt.
Das gilt aber für jede Strecke. Sogar beim Berlin-Marathon ließen sich bestimmt Alternativen zum "Anstieg" bei Kilometer 27 finden sowie einige Zick-Zack-Ecken (speziell am Ende) beseitigen. Und Frankfurt beweist, dass man trotz vieler scharfer Kurven schnell laufen kann.

Und selbst beim Sub2-Versuch in Monza waren die Regeln (auch wenn sie nicht galten) streckenbezüglich nicht ausgereizt. Hier war es ja potteben und der Wind hätte von allen Seiten gleich angegriffen. Es ist durchaus möglich, eine regelkonforme Strecke zu erstellen, die insgesamt leichtes Gefälle hat (Start und Ziel müssen nicht identisch sein) und bei der der Wind nur unterstützt.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4135
Das mit der idealen Strecke wurde jetzt ja auch schon mehrfach rauf und runter diskutiert. DIE ideale Strecke gibt es dann am Ende wohl nur in der Theorie. Ich denke die Höhenmeter sind schon das A und O und sowas wie eine größere Brücke sollte man halt vermeiden wenn man eine ganz schnelle Strecke haben will. Das mit den Kurven ist wenn die Straßen breit genug sind und diese maximal 90° haben vom Effekt eher überschaubar denke ich. Wenn es zu lange ganz gerade dahin geht ist das psychologisch wahrscheinlich auch nicht so top.

In jedem Fall ist im HM wohl tatsächlich noch verdammt viel Luft drin. Und bzgl. Relevanz kann man sicher argumentieren, dass mittlerweile wohl x-fach mehr hocklassige HM-Renne als 10000m und wahrscheinlich sogar 5000m Rennen gibt. Also aus rein sportlichen Gesichtspunkten gibt es da schon Aspekte und insofern ist er für mich deutlich relevanter als 25km oder 10 Meilen, zumindest Stand heute ...

4136
Spannendes Finale bei den Männern beim NYC Marathon. Der Favorit Kamworor sah lange am lockersten aus, konnte aber der Attacke eines schon sehr unrund wirkenden Desisa nichts entgegensetzen und wurde auch noch vom vorher schon zurückliegenden Kitata abgefangen.

Bei den Frauen hat sich dagegen Mary Keitany nach ca. 25 km mit einem schier unglaublichen split (10km sub 31) sehr deutlich abgesetzt, ist nach einer langsamen ersten Hälfte die schnellste zweite Hälfte in einem Frauenrennen überhaupt gelaufen (75:50 - 66:58) und hat mit über 3 min Vorsprung gewonnen.
Mein Schulweg war zu kurz...

4137
JoelH hat geschrieben:Manche hören aber auch nur was sie hören wollen, oder verstehen etwas was so wie sie es verstehen wollen.

@Ted86
Also der Begriff Amateur hat für mich einen deutlich negativeren Touch als Freizeit.
Ich habe den Abschnitt auch gesehen und habe es genauso empfunden.
Der Kommentar vom Baumann war unter aller Sau.

Übrigens ging es nicht darum ob sie Amateur oder Profis sind sondern das auf PROFINIVEAU trainiert wird. Darauf wurde natürlich nicht eingegangen. Stattdessen lieber ein Totschlagargument: "sind keine Profis" fertig aus. Er kapiert es einfach nicht.

Übrigens hat er noch einen drauf gesetzt:

"Die meisten Profis haben ja auch noch nen Job nebenbei oder studieren!"

Der wollte Recht haben sonst nix und es wird Zeit den Deppen endlich abzusetzen aus den Übertragungen. Er erzählt immer wieder den gleichen unlustigen Müll und will sich profilieren.

Bitte hier:

https://youtu.be/9GCvUUEYW0c?t=2279

4139
meshuggah hat geschrieben:Ich habe den Abschnitt auch gesehen und habe es genauso empfunden.
Der Kommentar vom Baumann war unter aller Sau.

Übrigens ging es nicht darum ob sie Amateur oder Profis sind sondern das auf PROFINIVEAU trainiert wird. Darauf wurde natürlich nicht eingegangen. Stattdessen lieber ein Totschlagargument: "sind keine Profis" fertig aus. Er kapiert es einfach nicht.

Übrigens hat er noch einen drauf gesetzt:

"Die meisten Profis haben ja auch noch nen Job nebenbei oder studieren!"

Der wollte Recht haben sonst nix und es wird Zeit den Deppen endlich abzusetzen aus den Übertragungen. Er erzählt immer wieder den gleichen unlustigen Müll und will sich profilieren.

Bitte hier:

https://youtu.be/9GCvUUEYW0c?t=2279
Ich habe mir den Abschnitt gerade angesehen, und er bestätigt meine vorherigen Erfahrungen, dass es ihm allein um den Begriff geht, er aber von den 2:30 h-Läufern als "Weltklasse" spricht. Und der Aussage von Ralf Scholz, dass die NichtprofiläuferInnen wohl mehr leisten als die Profis, setzt er eben relativierend entgegen, dass die deutschen Profis in der Regel eben auch studieren oder arbeiten.

Von mangelnder Wertschätzung kann da also meines Erachtens überhaupt keine Rede sein, eher im Gegenteil. Die Relativierung halte ich auch für angebracht, ist ja ein bisschen wie die Diskussion, ob die/der 6 h-LäuferIn mehr leistet als die/der 4 h-LäuferIn.

Dass da immer wieder das gleiche erzählt wird, liegt in der Natur der Sache, die Veranstaltung dauert mehrere Stunden, es passiert eigentlich nie etwas, und die Fernsehsender gehen auch immer davon aus, dass jedes Mal Leute zuschauen, die mit Laufen, geschweige denn Marathon so nix am Hut haben. Genauso wie auch bei vielen anderen Sportarten, die nur selten im Fernsehen gezeigt werden, nochmal die Regeln oder zumindest die auffälligsten Dinge erklärt werden.

Insofern sehe ich da, ohne auf die Dopinggeschichte einzugehen, weder einen Deppen noch reine Profilierungswut.

4140
meshuggah hat geschrieben: Übrigens hat er noch einen drauf gesetzt:

"Die meisten Profis haben ja auch noch nen Job nebenbei oder studieren!"
Was ist daran bezogen auf die deutschen Marathonis falsch?

Es gibt eine Handvoll Sportsoldaten oder (Bundes-)Polizisten, die sich wirklich voll auf den Sport konzentrieren können, der Rest muss sehen, wie er sich über Wasser hält. Nein, von der Sporthilfe (so man sie überhaupt bekommt) kann man nicht leben. Auch das Geld der Sponsoren langt nur selten.

Gabius hat z.B. neben der Sportkarriere studiert und ist approbierter Arzt. Scherl arbeitet Vollzeit bei Datev. Stockhecke hat studiert und arbeitet auch voll. Und selbst die "Marketing-Hahners" bieten ihre Laufcamps und Laufreisen an, was man durchaus als "Job nebenbei" bezeichnen kann.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Apropos Sporthilfe. In der Zeitschrift Focus war zu lesen:

" Der Düsseldorfer Julian Flügel, Olympia-Teilnehmer im Marathon, verzichtete zuletzt auf die 200 Euro Förderung monatlich. Weil er von seinen Sponsorengeldern fünf Prozent an die Sporthilfe hätte zurückzahlen müssen, lohnte sich dieses „Geschäft“ für ihn nicht."
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4143
Interessant was Simon Stützel gestern bezüglich des Vaporfly 4% gesagt hat. Wenn ich es richtig verstanden habe hatte er und ein Trainingskollege die Gelegenheit die Schuhe zu testen. Dabei hat er sich (oder beide, oder der Kollege, da bin ich mir nicht mehr sicher) wohl irgendeine Stressfraktur zugezogen. Offenbar aufgrund des ungewohnten Verhaltens des Schuhs. Ich hoffe ich gebe das jetzt richtig wider, fand das aber sehr interessant.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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ruca hat geschrieben:Bei einem Fall kann man noch sagen "Zufall", "Pech", "blöd gelaufen". Sollte sich das häufen, wird es sehr interessant ob die IAAF da einfach zuschaut oder technische Beschränkungen kommen (bzw. durchgesetzt werden).
Sicher, kann natürlich Zufall sein. Dennoch interessant. Übrigens, passt ja irgendwie dazu, Arne Gabius (ich glaub auf Insta hab ich das gelesen) wurde auch wegen seinen Schuhen befragt und der trägt den Vaporfly nur im Wettkampf, trainieren tut er vorwiegend mit dem Pegasus 35 Turbo.
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JoelH hat geschrieben:Sicher, kann natürlich Zufall sein. Dennoch interessant. Übrigens, passt ja irgendwie dazu, Arne Gabius (ich glaub auf Insta hab ich das gelesen) wurde auch wegen seinen Schuhen befragt und der trägt den Vaporfly nur im Wettkampf, trainieren tut er vorwiegend mit dem Pegasus 35 Turbo.
Ist doch auch die Marketing Linie. Nike selbst schreibt doch, dass sie den Pegasus Turbo entwickelt hätten, weil die Profi Läufern die Karbonplatte zwar im Wettkampf mögen, im Training jedoch als zuviel empfinden. - > https://news.nike.com/news/nike-zoom-pegasus-turbo
Ob das nun stimmt oder nur so gesagt wird, um die Verkaufszahlen anzukurbeln, weiß man nicht.

4148
Bedingt durch den Aufbau der Sohle mit der eingebauten Carbonfeder gab es bei Stützel und seinem Trainingspartner heftige Reaktionen am Wadenbeinköpfchen und x (habe ich vergessen).

Der Schuh sollte nur sehr wenig im Training genutzt werden, ergo reiner Wettkampfschuh.

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meshuggah hat geschrieben:Zur Babyjoogerin:

Ihr Kinder wollen da mal dabei sein! Sie macht es deswegen! Aber ohne die Infos kann man natürlich gerne draufhauen.

Übrigens ist Kerstin Bertsch (so heißt die Dame) Rekordgesamtsiegern im hier ansäßigen Lauf-Main-Cups und hat im Frühjahr beim Frankfurter HM schon einen Weltrekord mit Babyjogger geknackt.

https://www.main-lauf-cup.de/allgemein/ ... ieger.html
Also meine Tochter würde auch Barfuß durch den Schnee rennen "wollen" wenn ich das vorschlage und im Zweifelsfall halbwegs verkaufe. Inwiefern Kinder in diesem Alter zu belastbaren Willensäußerungen in der Lage sind ist Gegenstand vieler hitziger Diskussionen und führt teilweise zu Glaubenskriegen. Für mich von außen betrachtet sehe ich nicht wo da irgendwas cooles für ein Kind sein soll wenn man 3 Stunden in einem Jogger bei herbstlichen Wetter durch Frankfurt geschoben wird.

Und weil das Ganze so spannend ist haben die beiden dann auch Kopfhörer auf der Rübe ... wie bereits geschrieben mute ich meinen Kindern schon auch mal was zu, aber das ist für mich wirklich eine reine Befriedigung des eigenen Egos.

Und zum sportlichen Wert ... Ja das ist eine gute Leistung, aber es gibt halt tausende Frauen die jederzeit in der Lage wären den Weltrekord zu brechen wenn sie wollten. Also ist das eine nette Anekdote aber halt auch nicht mehr.

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