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Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5401
Albatros hat geschrieben:Und basierend auf ner 1:20:37 wären wir dann wo?
Gestern hat bei den Kollegen Motschmann, Pflieger und Abraham gezeigt, dass auch bei den Profis solche Formeln nur Mathematik sind. Insgesamt ein aus deutscher Sicht rcht enttäuschender Marathontag. Keine weitere EM-Norm (von WM ganz zu Schweigen) bei den Männern.

Die Frauen dann solide aber auch ohne Ausreißer nach oben. Hendel hatte sich wohl schon etwas mehr ausgerechnet, wohingegen Schöneborn wohl einfach die Norm ins Ziel bringen wollte, was ihr auch gelungen ist. Bei den Männern haben jetzt wohl 7 Läufer die EM-Norm, wenn ich es richtig verstehe. Wobei Tom Gröschl wohl die WM laufen möchte. Somit kämen auch tatsächlich alle zum Zug.

Bei den Frauen habe ich nicht ganz den Überblick: Steinruck, Dattke, Mayer, 2x Schöneborn, Hendel haben auf jeden Fall die EM-Norm. Kejeta ist die Zeit bei Olympia auch gerannt, das müsste als auch zählen. Scherl hat die Norm wohl auch, das wären auch schonmal 8 Läuferinnen. Hab ich da noch wen übersehen? Hottenrott hatte jetzt länger keinen M meher gefinisht ...

5403
DoktorAlbern hat geschrieben:Gestern hat bei den Kollegen Motschmann, Pflieger und Abraham gezeigt, dass auch bei den Profis solche Formeln nur Mathematik sind.
Pflieger ist wegen Rücken raus, Motschmann hatte wohl Krämpfe… Insofern bringen die Formeln da natürlich nix - aber zumindest bei Pflieger passen HM und M PB meines Wissens ganz gut zusammen, was die Mathematik betrifft…
Und ja, aus deutscher Sicht war das gestern eher ernüchternd…

5404
DoktorAlbern hat geschrieben:Kannst du für die Geizhälse die interessantesten Aussagen zusammenfassen?
"Robben: Wo tat es eigentlich nicht weh, ist doch die Frage. Im Ernst: Ich hatte schon auf den ersten Kilometern Probleme unter dem Fuß, das ging nicht weg und war nicht schön. Später kamen Oberschenkelprobleme hinzu, ich hatte drei Krämpfe. Mein Puls war auch zu hoch. Da war wirklich alles dabei. Die letzten neun Kilometer waren eine Qual. Eigentlich hatte ich gehofft, unter drei Stunden laufen zu können, aber das war nicht möglich."

5405
Albatros hat geschrieben:... Motschmann hatte wohl Krämpfe…
Robben offensichtlich auch ;-)

Ich persönlich habe ja noch keine Marathonerfahrung, aber das scheint halt einfach nochmal ein ganz anderes Spiel zu sein. Da kann so viel mehr passieren was einem in die Suppe spuckt und man hat viel weniger Schüsse. Und das stellt auf allen Leistungsniveaus die Menschen vor Herausforderungen. Umso beeindruckender wenn es jemand schafft regelmäßig abzuliefer. Natürlich fällt mir da als erstes Kipchoge ein, aber auch Katherina Steinruck zeigt hier auf ihrem Niveau eine bemerkenswerte Konstanz.

5406
Kipchoge ist m.E. ein schlechtes Beispiel. Klar ist er extrem konstant. Aber, vorsicht jetzt kommt meckern auf sehr hohem Niveau, er wird selten gefordert.

Seine Leistungsfähig liegt bei einer 1:59. Wenn er also eine 2:05 bis 2:10 aufs Board bringt, dann läuft der nicht am Limit.
Das ist m.E. der Unterschied. Alle anderen ballern volle Granate. Darum klappt es nur selten.

Klar sieht das bei Kipchoge dann immer gut aus, aber letztlich ist er nicht bis ans Limit gefordert. Da sehen wir auch gut aus.
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5407
Wenn er nicht grad ne sub2 Challenge hat oder den WR jagt läuft er auf Platzierung.
Wie war das mit dem Pferden, die nur so hoch springen wie sie müssen…
Bis auf London hat das ja ganz gut funktioniert - mal abwarten wie lange noch…

5408
JoelH hat geschrieben:Klar sieht das bei Kipchoge dann immer gut aus, aber letztlich ist er nicht bis ans Limit gefordert.
Ich denke das täuscht. Sein Laufstil sieht immer sehr gut aus - auch wenn es bei ihm gar nicht läuft wie in London 2020.
Seine Leistungsfähig liegt bei einer 1:59.
Jein. Seine 1:59:40 bei der Ineos-Geschichte und seine 2:01:39 aus Berlin sehe ich als absolut gleichwertig an.

Es fängt schon damit an, dass die Marathonstrecke in Berlin die üblichen 42m Sicherheitszugabe hat. Das hatte die Strecke in Wien unter Garantie nicht.
Schon sind es nur noch 1:52 Minuten Unterschied verteilt auf 42,2km. Ein Unterschied von 2,6s/km.
Und beim Weltrekordlauf hatte er ab KM17 nur noch einen Pacer, der eher neben als vor ihm gelaufen ist - und ab KM 25 war er ganz allen.
Bei Ineos hatter hingegen die Armada an Windschattenläufern bis (fast) ins Ziel und dazu das perfekte Pacing per Auto mit Laser.

Und wieviel Energie er nach einem definitiven "Bis ans Limit"-Lauf noch hat, hat er ja öfters im Ziel demonstriert.

Ich gehe davon aus, dass er jedesmal ans Limit geht - er ist nur beim Pokerface besser als der Rest. :D
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5409
Ich sehe bei Kipchoge auch vor allem, dass er sich die Kräfte extrem gut einteilt und sein Leistungsvermögen hervorragend einschätzen kann. Vor allem scheint er sich nach den WKs immer sehr gut zu regenerieren. Aber natürlich ist das auch Veranlagung. Ich habe oft das Gefühl "gewöhnliche" Menschen haben nur eine gewisse Anzahl an Top-Marathons im Köcher. Und wenn die weg sind, dann wird es schwer, beziehungsweise ist es schwer diese am Stück auf die Straße zu bekommen.

Un mal unabhängig davon wie sehr Kipchoge gefordert wird, welche Läufer*innen schaffen es denn über so einen annähernd großen Zeitraum ein konstantes Niveau abzuliefern? Wenn ich da mal in Deutschland rumschaue und 5 Jahre in die Vergangenheit blicke, da ist nicht so viel übrig bzw. sehr schwankend unterwegs.

5410
Ellis Cross takes down Mo Farah at Vitality London 10,000

Aldershot athlete springs surprise on multiple global track champion with major upset on the streets of the British capital

As a mere club runner keen to run the Vitality London 10,000 on Monday, Ellis Cross had to pay his own entry fee of £37. Leaving home at 6am, he travelled to the start on a train. His dream goal was to finish “somewhere near the top five”. Such was his disinterest in his actual time, he didn’t even wear a watch.

Via: https://athleticsweekly.com/event-repor ... 039956210/
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

5411
ruca hat geschrieben: Seine 1:59:40 bei der Ineos-Geschichte und seine 2:01:39 aus Berlin sehe ich als absolut gleichwertig an.
Ein wenig off-topic, zugegeben:

1:59:41 ist richtig. INEOS gibt die Zeit auf die Zehntelsekunde genau – 1:59:40,2 – an, aber Berlin, wie auch sonst im Marathon üblich, auf die Sekunde genau. Kipchoge ist in Berlin irgendetwas zwischen 2:01:38,1 und 2:01:39,0 gelaufen. Ab 2:01:39,1 stünde der WR bei 2:01:40.

5414
Kepler hat geschrieben:aber Berlin, wie auch sonst im Marathon üblich, auf die Sekunde genau. Kipchoge ist in Berlin irgendetwas zwischen 2:01:38,1 und 2:01:39,0 gelaufen. Ab 2:01:39,1 stünde der WR bei 2:01:40.
Witzig, Du hast Recht. Aus den Wettkampfregeln:
19.10.2 Bei Läufen, die teilweise oder ganz außerhalb des Stadions stattfinden, und wenn die Zeit nicht genau auf die Sekunde angezeigt wird, ist die Zeit auf die nächstlängere volle Sekunde aufzurunden und so zu erfassen, z.B. ist 2:09:44,3h als 2:09:45h zu erfassen.
Das heißt defacto läuft jede große Uhr (und die im TV mitlaufende Zeit) bei großen Marathons falsch, die dürften nur für den Startschuss selbst 0 Sekunden anzeigen und müssten dann sofort auf 1 s springen, sie benötigen aber die übliche Sekunde... :)

Selbst bei Olmpia ist es falsch:
https://www.youtube.com/watch?v=qM86YswsgLI

Startschuss bei 7:23 und ich bekomme bei 7:33 ein Standbild mit eingeblendeten 9s hin. :nick:

Wobei ich mich bei solchen Läufen wie Kipchoges Weltrekord eh frage, ob da im Ziel dann tatsächlch die Transpondermessung genommen wird (das Messfeld ist deutlich breiter als die Linie) oder dann doch lieber optisch geschaut wird.
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5415
ruca hat geschrieben: Das heißt defacto läuft jede große Uhr (und die im TV mitlaufende Zeit) bei großen Marathons falsch, die dürften nur für den Startschuss selbst 0 Sekunden anzeigen und müssten dann sofort auf 1 s springen, sie benötigen aber die übliche Sekunde... :)
Warum? Es hat nichts mit der Uhr zu tun sondern mit Ablesenart der Endzeit.

5417
ruca hat geschrieben:Weil da dann eine falsche Zeit steht, wenn das Bild beim Zieldurchlauf angehalten wird.
Nicht richtig. Die Allgemeine Uhr (für alle) läuft weiter und die Siegerzeit wird automatisch aufgerundet.

Habe sogar geprüft über Standbild: die laufende Uhr hat noch 2:08:43 angezeigt und Siegerzeit für Kipchoge 2:08:44.

5418
Rolli hat geschrieben:die laufende Uhr hat noch 2:08:43 angezeigt und Siegerzeit für Kipchoge 2:08:44.
Genau das meine ich ja. Die mitlaufende Uhr ist ja auch nur eine Art "Service" ohne Verbindlichkeit (speziell die im TV eingeblendete).
Und für die TV-Zuschauer, die diese dann doch überraschende Regelung nicht kennen, ist es dann doch "falsch".
(Davon abgesehen ist es ja nicht ungewöhnlich, dass diese Uhren Mist anzeigen die auf den Autos werden ja oft individuell per Hand gestartet und sogar die "große Uhr" zeigte beim ersten Sub2-Versuch Unsinn an).

Da es nur eine Sekunde ist, fällt es schlichtweg nicht auf. Man stelle sich ähnliches aber mit 10s oder gar einer Minute vor. Da hätte man die Anzeige (oder alternativ die Rundungsregel) längst geändert.
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5419
ruca hat geschrieben:Genau das meine ich ja. Die mitlaufende Uhr ist ja auch nur eine Art "Service" ohne Verbindlichkeit (speziell die im TV eingeblendete).
Und für die TV-Zuschauer, die diese dann doch überraschende Regelung nicht kennen, ist es dann doch "falsch".
(Davon abgesehen ist es ja nicht ungewöhnlich, dass diese Uhren Mist anzeigen die auf den Autos werden ja oft individuell per Hand gestartet und sogar die "große Uhr" zeigte beim ersten Sub2-Versuch Unsinn an).

Da es nur eine Sekunde ist, fällt es schlichtweg nicht auf. Man stelle sich ähnliches aber mit 10s oder gar einer Minute vor. Da hätte man die Anzeige (oder alternativ die Rundungsregel) längst geändert.
Eigentlich verstehe ich Deine Bedenken nicht. Wenn man die Reglung versteht, ist das doch alles korrekt.

Es ist 2:08:43,1 und nicht 2:08:44 (was die Uhr korrekt angezeigt mit 2:08:43) und sie spring erst auf 2:08:44, wenn die Zeit 2:08:44,00 erreicht. Für die Laufzeit wird aber aufgerundet auf 2:08:44. Für mich alles korrekt.

5421
ruca hat geschrieben:Sie gibt übrigens in HH am 24.4. ihr Marathondebut.

Sie ist dafür extra früh nach HH gekommen, hat sich die Strecke angeschaut und einige PR-Termine gemacht. Es gab auch eine Extra-Pressekonferenz des Veranstalters. Der letzte Athlet, für den in HH so ein Aufwand getrieben wurde, war ein gewisser Eluid Kipchoge, der hier 2013 sein Debut gegeben hatte und dessen Streckenrekord bis heute steht.
Hat ja ganz gut geklappt mit Streckenrekord und achtbester jemals gelaufener Zeit! :daumen:
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

5424
spaceman_t hat geschrieben:geschaut. War spannend (zumindest ab Marathon-Beginn).
Der Norweger ist ja eine Maschine. Was der an Muskelmasse mitschleppen muss und trotzdem beim Laufen alle abhängt....
Da war ich auch schwer beeindruckt - 1,74m und 77kg und dann noch 2:38 für den abschließenden Marathon! :geil: :geil:
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

5425
In diesem Thread im Runner's World-Forum sprechen die Leute darüber, wie schnell sie laufen können.
Auf die Frage „Wie weit muss jemand laufen, bevor das Laufen wirkungslos wird?“ schreibt ein Nutzer: „Kommt darauf an, was für Schuhe man trägt! Einige Oberteile lassen Ihre Füße besser atmen als andere. Wenn es sich also zu heiß anfühlt, hören Sie einfach auf und machen Sie ein paar langsame Schritte, bis es wieder kühl ist.

5427
Rauchzeichen hat geschrieben:Anja Scherl hat keinen Bock mehr auf den DLV wegen des Prodedere bei der Nominierung für die EM Startplätze im Marathon.
Meine Meinung:
Nominiert werden sollten die aktuell schnellsten und nicht die, die irgendein Procedere einhalten.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

5428
blende8 hat geschrieben:Meine Meinung:
Nominiert werden sollten die aktuell schnellsten und nicht die, die irgendein Procedere einhalten.
Da hast Du grundsätzlich Recht und ich sehe das auch so.

Allerdings hat - soweit mir bekannt - der Kroatische Verband im Fall von Kristina Hendel noch immer keine Freigabe erteilt. Wenn man dann schon eine Deadline klar (?) formuliert und die verstrichen ist, sollte man sich schon an seine eigenen Vorgaben halten...

Da Scherl nun nicht mehr für den DLV starten will, könnte sie es künftig umgekehrt ja mal bei den Kroaten versuchen... :D

5429
blende8 hat geschrieben:Meine Meinung:
Nominiert werden sollten die aktuell schnellsten und nicht die, die irgendein Procedere einhalten.
+1

5430
Albatros hat geschrieben:Wenn man dann schon eine Deadline klar (?) formuliert und die verstrichen ist, sollte man sich schon an seine eigenen Vorgaben halten...
Genau das ist meiner Meinung nach der ganz große Bock.

Eben mal geschaut - ich sehe da keinerlei Spielraum.

https://www.leichtathletik.de/fileadmin ... linien.PDF
3.2.6.1 Nominierungszeitraum
27.01.2021 – 30.04.2022
3.2.6.2 Nominierungstermin
03.05.2022
blende8 hat geschrieben:Nominiert werden sollten die aktuell schnellsten und nicht die, die irgendein Procedere einhalten.
Dann muss man die selbstgemachten Regeln halt entsprechend gestalten. Ist ja kein Hexenwerk.
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5431
@Rolli & blende: ich bin grds. auch der Meinung, daß die schnellste nominiert werden. Wir sprechen hier von Profisportlern. Und auch die haben doch ein Anrecht auf Planungssicherheit. Wenn nun hier im Hintergrund die Regeln auf der Ziellinie neu geschrieben werden, ist das alles andere als seriös. Genau das ist aber passiert. Da könnte man auch argumentieren, daß einem das Ergebnis nach 42km nicht passt und verlängert auf 47km. Und das bestenfalls noch im Rennen. Und die gewollte Athletin weiß vorab davon. Wenn so etwas in der Politik passiert, nennt man das Bananen Republik.

Edit: Überschneidung mit ruca und volle Zustimmung.
nix is fix

5432
Jetzt aber mal ganz praktisch gedacht:
Von den 6 Starterinnen wird doch sehr sicher noch (mindestens) eine ausfallen oder in so schlechter Form sein, dass es Sinn macht, wenn sie den Platz wieder abgibt (den Ersatzplatz gibt es nicht ohne Grund). Klar wäre es blöd, unter diesen Umständen in eine womöglich unnötige Vorbereitung zu gehen aber das ist ja ganz ähnlich wenn man selbst ausfällt...

Es gab außer den Verband verklagen und sich eingeschnappt in die Ecke zu verziehen also durchaus eine weitere Option.

Das macht das Verhalten des DLV aber um kein Stück besser.
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5433
Das ist ja aber nur eine Seite der Medaille.

Natürlich fehlen interne Informationen bzgl. des Transfers von Hendel. Aber rein hypothetisch kann es ja durchaus auch sein, dass der DLV vom kroatischen Verband bereits vor dem 3.5. einen mündliche Zusage hatte, dass die Freigabe erteilt wird. Es fehlte lediglich das unterzeichnete Dokument, welches wegen Urlaub (es ist für mich aus dem Text nicht ersichtlich wer im Urlaub war) eben einen Tag verzögert eintraf. Denn es ist ja schon seltsam, dass das Dokument genau zwischen der DLV-Frist (3.5.) und der endgültigen Frist (7.5.) auftaucht. Das ist ja sicher kein Zufall.

Professionell ist das nicht, aber ein mündlicher Vertrag ist m.W. eben genau ein solcher. Sollte es also diese Zusagen gegeben haben, dann sehe ich die rechtlichen Chancen von Scherl gar nicht als so gut an.

Aber es ist eben wie üblich im DLV, ein dilettantischer Kindergarten.
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5434
JoelH hat geschrieben:Aber es ist eben wie üblich im DLV, ein dilettantischer Kindergarten.
Wenn es das erste Mal passieren würde, hätte ich ja noch ansatzweise Verständnis. Um Fate Tola gab es damals aber ähnliche Theater. Wenn ich mich richtig erinnere, war es damals auch nur eine Frage von ein paar Tagen und da hatte Tola dann Pech.
Und jetzt ist es anders, weil die Bundestrainerin im Urlaub war? Die machen sich doch lächerlich.
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5435
Wer hat denn den Urlaub am Nominierungstag freigegeben? Und es ist schon oft eigenartig, dass sich solche "Freiagaben" immer bis zum allerletzten Drücker hinziehen.

Der nachrückerplatz ist gerade immarathon schon sehr unattraktiv, wenn der DLV da einen "echten" Nackrücker in Petto haben möchte, dann müssten man diesen Athlet*innen schon irgendwas anbieten, damit sie im Fall der Fälle auchon Form sind. Ich würde mich da auch noch voller Inbrunst in eine Marathonvorbereitung stürzen, wenn ich im Zweifel eine Woche vorher nicht weiß ob ich auch starte.

Ganz schlimm finde ich auch die Geschichte mit der Ombudsstelle und den Athletensprechern. Das scheinen dann nur pro forma Institutionen zu sein und das ist dann auch einfach bedauerlich.

5436
DoktorAlbern hat geschrieben: Der nachrückerplatz ist gerade immarathon schon sehr unattraktiv, wenn der DLV da einen "echten" Nackrücker in Petto haben möchte, dann müssten man diesen Athlet*innen schon irgendwas anbieten, damit sie im Fall der Fälle auchon Form sind. Ich würde mich da auch noch voller Inbrunst in eine Marathonvorbereitung stürzen, wenn ich im Zweifel eine Woche vorher nicht weiß ob ich auch starte.
Das lässt sich nicht verändern. In jeder Form der Nominierung. Auch bei einfachen Landesmeisterschaften müssen die Wackelkandidaten schon früh im Saison liefern und alles in die Waagschale werfen, um die Norm zu erfüllen. Die "Schnelleren" können sich da zurück lehnen und weiter nach Plan trainieren.

Wenn man das nicht will... dann verzichtet man eben und schaltet nicht sofort die Presse ein, mit "Ungerechtigkeit" Geschrei. (obwohl ich glaube, dass der Artikel nicht durch die Sportlerin initialisiert wurde)

5438
Albatros hat geschrieben: Allerdings hat - soweit mir bekannt - der Kroatische Verband im Fall von Kristina Hendel noch immer keine Freigabe erteilt.
Laut Laufen.de liegt es an der WA
Kristina Hendel, die aus Kroatien kommt und seit 2021 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, ist aber bisher noch nicht für Deutschland startberechtigt. Hier fehlt noch die entsprechende Bestätigung des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics, der wiederum ein Freigabe-Prozedere voraus geht, in das die nationalen Verbände involviert sind.
Quelle: https://www.laufen.de/d/amanal-petros-u ... uenchen-an
Das kam vor 5 Tagen. Wenn also Hendel noch gar keine Startberechtigung für Deutschland hat, dann hätte der Verband sich für Anja entscheiden müssen.

5439
JoelH hat geschrieben:aber ein mündlicher Vertrag ist m.W. eben genau ein solcher.
Das Startrecht selbst ist aber kein Vertrag. Es ist eine Berechtigung, die nach erfolgreicher Prüfung der notwendigen Voraussetzungen erteilt wird oder nicht.

Wenn dem DLV ein mündlicher Vertrag / eine mündliche Zusage langte, dann hätten sie bis zum 3.5. auch das Startrecht erteilen müssen. Entweder gab es am 3.5. ein Startrecht oder nicht, da gibt es nix zwischen. Und wenn das Startrecht -wie im Artikel behauptet- erst am 4.5. da war, dann war das nach den Nomnierungsregeln schlichtweg zu spät.

Beim HSV ist auch schon mal ein Transfer geplatzt, weil ein Faxgerät streikte und die erforderlichen Dokumente erst 20 Minuten nach Schluss des Transferfensters beim DFB eintrafen. Blöd gelaufen, ist dann aber so - selbst Schuld, wenn man es erst in der letzten Sekunde macht.
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5440
Rolli hat geschrieben:Wenn man das nicht will... dann verzichtet man eben und schaltet nicht sofort die Presse ein, mit "Ungerechtigkeit" Geschrei.
Ja, aber sie beschwert sich ja explizit nicht darüber, dass das Leben als Wackelkandidatin ungerecht wäre, dass ein Nachrückerplatz eine sehr undankbare Aufgabe ist, oder sonst irgendwie über die Nominierungsregeln. Sondern sie beschwert sich darüber, dass die eigenen Nominierungsregeln vom DLV willkürlich nicht eingehalten werden. Und da kann ich das "Ungerechtigkeit Geschrei" absolut nachvollziehen.

5441
@Catch-22

Wenn es so gelaufen wäre, dann hätte sich Hendel zurecht beschwert, wieso die Verbände es nicht geschafft haben den Papierkram bis zum 3.5. zu erledigen, sondern bis zum 4.5 gebraucht haben. Und wir hätten dasselbe in grün, nur mit umgekehrten Vorzeichen was die Athleten betrifft.

Denn es ist faktisch anzunehmen, dass das Dokument und das gesamte Prozedere nicht einzig und alleine genau an diesem 4.5. abgelaufen ist, sondern schon eine Weile am köcheln ist.
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5443
JoelH hat geschrieben:Ich meinte die Freigabe von Seiten der Kroaten gegenüber den Deutschen. Wenn die mündlich bereits zugesichert war, dann ist das wie ein Vertrag. M.E.
Ja.
Aber dieser Vertrag bedeutet nicht automatisch die Startberechtigung.

Die gilt ab Erteilung.
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5444
Dartan hat geschrieben:Ja, aber sie beschwert sich ja explizit nicht darüber, dass das Leben als Wackelkandidatin ungerecht wäre, dass ein Nachrückerplatz eine sehr undankbare Aufgabe ist, oder sonst irgendwie über die Nominierungsregeln. Sondern sie beschwert sich darüber, dass die eigenen Nominierungsregeln vom DLV willkürlich nicht eingehalten werden. Und da kann ich das "Ungerechtigkeit Geschrei" absolut nachvollziehen.
Ich habe es zu anderem Thema geschrieben.

5445
ruca hat geschrieben:Ja.
Aber dieser Vertrag bedeutet nicht automatisch die Startberechtigung.

Die gilt ab Erteilung.
M.E. war es ja so, dass Hendels Nominierung zunächst eingeklammert war, mit der Bedingung, dass die Freigabe noch fristgerecht (welche Frist auch immer, ich denke die Internationale Nominierungsfrist) erteilt wird. Zumindest las ich dies so irgendwo auf Instagram, ich glaube über laufen.de

Ich meine letztlich ist das alles Kaffeesatzleserei, solange man nicht den gesamten Kontext erfassen kann. Man sieht hier eben auch nur eine Seite der Geschichte. Und na ja, es kommt mal wieder von den "Streitbaren" aus Regensburg, wie gefühlt immer. Das hat für mich immer einen leicht säuerlichen Beigeschmack. Letztes Jahr war es Dattke die wegen irgendwas unfair behandelt wurde und so zieht sich das irgendwie durch die letzten Jahre.
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5446
JoelH hat geschrieben:@Catch-22

Wenn es so gelaufen wäre, dann hätte sich Hendel zurecht beschwert, wieso die Verbände es nicht geschafft haben den Papierkram bis zum 3.5. zu erledigen, sondern bis zum 4.5 gebraucht haben. Und wir hätten dasselbe in grün, nur mit umgekehrten Vorzeichen was die Athleten betrifft.

Denn es ist faktisch anzunehmen, dass das Dokument und das gesamte Prozedere nicht einzig und alleine genau an diesem 4.5. abgelaufen ist, sondern schon eine Weile am köcheln ist.
Der Papierkram ist ja aber immer noch nicht erledigt. Klar, ist es auch für Hendel großer Mist. Nur hat man eben Regeln für die Nominierung aufgestellt. Wenn Bedingung ist, dass bis zum Stichtag neben der Zeit auch Startberechtigung vorhanden sein muss, dann sollte man sich daran auch halten. Man kann doch die Versäumnisse der Verbände nicht eine andere Sportlerin ausbaden lassen.

5447
Catch-22 hat geschrieben: Man kann doch die Versäumnisse der Verbände nicht eine andere Sportlerin ausbaden lassen.
Wie gesagt, umgekehrt wird da auch ein Schuh daraus, nur müsste sich den dann Hendel anziehen und nicht Scherl. Aber kaputtgeschustert hätte den auch der DLV. Denn die Freigaben etc. im Hintergrund, schreibst du ja selbst (WA, kroatischer Verband, DLV), gehen über einige Tische hinweg. Sie ist da auch nur Passagier und kann das beantragen, aber wenn auf dem Amt einer Urlaub hat, dann haste eben gelitten.

Versuch mal hier in der Stadt zur KFZ-Zulassung zu kommen, da haste 3 Monate Wartezeit, wenn du Glück hast und der einzige Wissende dort nicht gerade mal wieder dauerkrankgeschrieben ist. Dem ist es total egal, dass du dann eben ohne gültige Papiere dein neues Auto bewegen willst. Der Polizei hingegen nicht.
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5448
JoelH hat geschrieben:M.E. war es ja so, dass Hendels Nominierung zunächst eingeklammert war, mit der Bedingung, dass die Freigabe noch fristgerecht (welche Frist auch immer, ich denke die Internationale Nominierungsfrist) erteilt wird. Zumindest las ich dies so irgendwo auf Instagram, ich glaube über laufen.de
Wenn der DLV eindeutig die internationale Nominierungsfrist meinte, dann hast Du Recht und es ist der Tat kein Problem.

Ist aber schwer vorstellbar. Was hätte der DLV denn gemacht, wenn die Startberechtigung noch in der sprichwörtlich letzten Sekunde eingetroffen wäre? Die hätten ja gar keine Zeit mehr für eine Meldung gehabt...
Die paar Tage Abstand zwischen nationaler und internationaler Nominierungsfrist haben durchaus ihren Sinn.
JoelH hat geschrieben: Versuch mal hier in der Stadt zur KFZ-Zulassung zu kommen, da haste 3 Monate Wartezeit, wenn du Glück hast und der einzige Wissende dort nicht gerade mal wieder dauerkrankgeschrieben ist. Dem ist es total egal, dass du dann eben ohne gültige Papiere dein neues Auto bewegen willst. Der Polizei hingegen nicht.
Schönes Beispiel: Selbst wenn die Behörde Dir Deine Kiste jahrelang nicht zulässt, darfst Du mit ihr trotzdem nicht auf die Straße - auch wenn die gesiegelten Kennzeichen schon "in der Post" sind.
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5450
ruca hat geschrieben: Schönes Beispiel: Selbst wenn die Behörde Dir Deine Kiste jahrelang nicht zulässt, darfst Du mit ihr trotzdem nicht auf die Straße - auch wenn die gesiegelten Kennzeichen schon "in der Post" sind.
Das ist korrekt, es sollte ja nur das Problem von Hendel aufzeigen, dass man alles richtig machen will und kann, aber trotzdem völlig der Behördenwillkür unterworfen ist, ohne irgendwelchen Einfluss darauf zu haben.
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