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Der Große Straßenlaufdiskussionthread

2051
Yin hat geschrieben:Fragt mal jemanden außerhalb eures Läuferumfeldes wer Anna Hahner oder Arne Gabius ist. (oder besser noch: fragt nach Scherl)
Ihr werdet feststellen, dass dieses Thema außer uns vermutlich niemanden interessiert. Von daher finde ich die hier angestellten Verschwörungstheorien doch leicht überzogen. Wenn man sich die Einschaltquoten des HH Marathon anguckt, kann man froh sein, wenn überhaupt noch übertragen wird! Einschaltquoten NDR Fernsehen | NDR.de - Fernsehen - Service
Es soll auch viele interessierte Läufer geben, die selbst am Sonntag Morgen laufen. Dazu wird die Übertragung ja nicht beworben. Und FFM und Berlin laufen in der ARD. Was natürlich ein Vorteil ist.
Das wird keine als touristisches Event angehen.
Lisa wird ihre Tempomacher vermissen und weiss garnicht wie sie das alleine laufen soll :D Und #golisa-Schilder wird es auch keine geben.

2052
Der Livestream vom Boston-Marathon läuft recht gut. Leider wird nur die Zeit und keine zurück gelegte Entfernung eingeblendet, wäre in Amerika zwar nur Meilen aber besser als nichts.

2056
sbm80 hat geschrieben:Es soll auch viele interessierte Läufer geben, die selbst am Sonntag Morgen laufen. Dazu wird die Übertragung ja nicht beworben. Und FFM und Berlin laufen in der ARD. Was natürlich ein Vorteil ist.
Ja, viele die cih kenne laufen eben sonntags von 9 bis 12 und nur wegen eines Marathons lässt man das eigene Marathontraining eben nicht sausen.
Und die Nicht-Läufer sind für sowas eben schwer zu begeistern, zumal um die Zeit am Sonntag :winken:
Don't be scared of failure,the only failure is never to try!

2059
Kurze Zwischenfrage und danke für die Links :daumen: : Laufen Frauen in der Spitze eigentlich einen geringeren Umfang als Männer? Also gibt es da biologische Grenzen?
3000m 11:09min l 5km 18:50min l 10km 38:44min

2060
Es ist wirklich eklig mit anzusehen, wie hier Menschen diffamiert werden und jegliche Handlungen ohne eigene Reflexion ins Kreuzfeuer genommen werden. Die Vereinnahmung von öffentlichen Personen ist ein ganz erbärmlicher Zug, der im Endeffekt nur auf einen selbst zurückführt. Es sei denn man ist eben involviert. Woran ich meine Zweifel habe, bei dem geistigen Auswurf. So kommt man erst garnicht in die Position, dass man kritisiert werden kann.

Einfach freuen oder eben kritisieren. Aber anonym draufhauen ist so öde und nichtig.

2061
PaulPatella hat geschrieben:Auch aus diesem Artikel:
"Als die Norm auf 2:28:30 war, haten wir uns ja entschieden, dass wir uns voll auf den Halbmarathon konzentrieren. Als sie reduziert wurde, waren wir voll im Plan, haben gesagt, wir ziehen das durch und fangen nicht an zu überlegen. Erst durch die Reduzierung wurde es ein Thema."

Diese Sätze sollte man im Lichte des Ergebnisses ausdrucken und den DOSB- und DLV-Funktionären links und rechts um die Ohren hauen, bis sie sie verstanden und verinnerlicht haben.
Bin mir nicht so sicher. Für mich war/ist die Reduzierung ein Fehler. Genau wie ein Fehler von Anja gewesen wäre, wenn sie die alte Norm zu erreichen nicht versucht hätte.

2062
veltjens hat geschrieben:Es ist wirklich eklig mit anzusehen, wie hier Menschen diffamiert werden und jegliche Handlungen ohne eigene Reflexion ins Kreuzfeuer genommen werden. Die Vereinnahmung von öffentlichen Personen ist ein ganz erbärmlicher Zug, der im Endeffekt nur auf einen selbst zurückführt. Es sei denn man ist eben involviert. Woran ich meine Zweifel habe, bei dem geistigen Auswurf. So kommt man erst garnicht in die Position, dass man kritisiert werden kann.

Einfach freuen oder eben kritisieren. Aber anonym draufhauen ist so öde und nichtig.
Dafür muss man nicht um 5:00 Uhr aufstehen und Zeitungen austragen...

2063
Andres hat geschrieben:Fate Tola mischt vorne mit in der Spitzengruppe. Prognostizierte Endzeit 2:30 h und bei den Männern 2:13 h.
Aber auch nur, da die erste Hälfte kein Tempo gelaufen wurde. Bei 1:15h wären wohl auch einige deutsche Läuferinnen mitgekommen

2064
Rolli hat geschrieben:Bin mir nicht so sicher. Für mich war/ist die Reduzierung ein Fehler. Genau wie ein Fehler von Anja gewesen wäre, wenn sie die alte Norm zu erreichen nicht versucht hätte.
Bis Februar hatte sie eine HM-Bestzeit von 1:13:xx. Mit sowas greift nur Anna Hahner eine 2:28h an :D

2066
Andres hat geschrieben:
Der Artikel ist wirklich sehr interessant und macht vielleicht auch den "Freizeitläufern" Mut, dass man kein Profi sein muss, um bei Olympischen Spielen teilzunehmen. Natürlich bleibt sie eine große Ausnahme. Obwohl das bei den Männern mit dem Julian im Prinzip auch so ist.
Wenn es nach dem Bundestrainer geht, ist eine Scherl gar nicht möglich :zwinker5:

Neue Rahmenbedingungen nach der Wende: Laufend weiterentwickeln | Frankfurter Neue Presse
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2068
Hab mir jetzt grade die FB-Seite der Hahners angesehen. Auch die kritischen Kommentare, hehe. Ich glaube durchaus, dass beide die Beiträge selbst schreiben. Einige Kommentatoren und vor allem -innen scheinen mir eher gekauft zu sein. So wie Putins Kommentatoren auf Websites der Tageszeitungen oder die Typen, die sich für einen Werbebeitrag in einem Forum anmelden.

2071
Durch die Ergebnisse von Boston wird die Olympiaticketvergabe, nicht nur in Deutschland, noch einmal deutlich spannender.
Was ergibt sich denn daraus für Deutschland neues? Ich kann nichts erkennen!

2072
kalue hat geschrieben:Was ergibt sich denn daraus für Deutschland neues? Ich kann nichts erkennen!
Er meint die 2:34:xx h unsere neuen Deutschen.

Wobei man natürlich auch sagen muss, dass es ein Rennen ohne Tempomacher ist. Und 1:15h auf den ersten 21 km bei Gefälle, mit Tempomacher wahrscheinlich nie passiert wäre :D Danach wurde die 15 Frauengruppe halt zerrissen. Mit einem "Ich habe zwei Tempomacher für mich alleine"-Rennen ist das natürlich nicht vergleichbar.

2074
ruca hat geschrieben:Ermöglicht eine sehr bequeme Lösung: Die Zwillinge für die große Show und Scherl für die Leistung.
Wieso? Sie hat doch die 2:28h aus dem Herbst stehen. Im Prinzip hat sie ähnliches wie Lisa Hahner (2:28/2:35h) gemacht. Nur, dass die eben vom FFM Marathon verpflichtet wurde und sie eben vom Berlin-Marathon. Und FFM nebenbei DM war.

Es würde im Falle einer Einbürgerung m.E. einen Grund mehr geben, dass der Hahner-Clan einen Aufstand machen wird.

Es ist ja übrigens auch die Situation denkbar, dass Tochter Heinig eine bessere Zeit als Anna Hahner läuft und dann fliegt sie wegen der Einbürgerung raus. Ich denke, dass die Einbürgerung rausgezogen wird, da sie eh keine Medaillen-Chance hat und einer Deutschen den Platz wegnehmen wird.

2075
sbm80 hat geschrieben:Er meint die 2:34:xx h unsere neuen Deutschen.
Dieser Satz ist sowas von Neudeutsch - diese Art von Syntax kenne ich noch gar nicht!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

2076
sbm80 hat geschrieben:Wieso? Sie hat doch die 2:28h aus dem Herbst stehen. Im Prinzip hat sie ähnliches wie Lisa Hahner (2:28/2:35h) gemacht. Nur, dass die eben vom FFM Marathon verpflichtet wurde und sie eben vom Berlin-Marathon. Und FFM nebenbei DM war.

Es würde im Falle einer Einbürgerung m.E. einen Grund mehr geben, dass der Hahner-Clan einen Aufstand machen wird.

Es ist ja übrigens auch die Situation denkbar, dass Tochter Heinig eine bessere Zeit als Anna Hahner läuft und dann fliegt sie wegen der Einbürgerung raus. Ich denke, dass die Einbürgerung rausgezogen wird, da sie eh keine Medaillen-Chance hat und einer Deutschen den Platz wegnehmen wird.
Verschwörungen, Verschwörungen, überall Verschwörungen...

2077
sbm80 hat geschrieben:Ich denke, dass die Einbürgerung rausgezogen wird, da sie eh keine Medaillen-Chance hat und einer Deutschen den Platz wegnehmen wird.
Die Einbürgerung wird nicht rausgezogen. Am Samstag steht der Einbürgerungstest für Fate Tola an. Sofern Sie diesen besteht, wäre Sie für Deutschland startberechtigt.
PBs:
10 km - 35:55
(Stadtlauf Braunschweig, 20.09.2015)
15 km - 55:07 (Celler Wasa-Lauf, 13.03.2016)
21,1 km - 1:19:30 (Braunschweig Halbmarathon, 30.10.2016)
42,195 km - 2:49:10 (Chicago, 09.10.2016)


Wettkämpfe 2017:
Hannover Halbmarathon - 1:20:26 (09.04.)
Düsseldorf Marathon - 2:53:57 (30.04.)
Elm Super Trail (72 km, 1.130 Hm) - 6:14:11 (21.05.)
Berlin Marathon - 2:50:59 (24.09.)

2078
sbm80 hat geschrieben:Es ist ja übrigens auch die Situation denkbar, dass Tochter Heinig eine bessere Zeit als Anna Hahner läuft und dann fliegt sie wegen der Einbürgerung raus. Ich denke, dass die Einbürgerung rausgezogen wird, da sie eh keine Medaillen-Chance hat und einer Deutschen den Platz wegnehmen wird.
Wie kommst Du denn darauf? Wenn Heinig schneller sein wird, wird sie auch dabei sein. Ich finde es übrigens auch ein wenig befremdlich, daß hier der Eindruck einer Einbürgerung "Auf Teufel komm raus" vermittelt wird. Und das der Steigerung von Medaillenchancen zu Liebe. Die Frau lebt schon länger hier. Sie ist mit einem deutschen Partner seit geraumer Zeit zusammen. Hier ist niemand über den afrikanischen Läuferbasar gelaufen und hat ein paar Athleten ins Körbchen gelegt. Das sollte hier bitte nicht unter den Tisch fallen.

2079
Und dass eine Einbürgerung keine Garantie für irgendwas ist, das hat Fußballprofi Sean Dundee schmerzlich erfahren müssen. Der hatte sich extra in einem Eilverfahren einbürgern lassen und am Ende kein einziges Spiel in der A-Nationalmannschaft machen dürfen...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

2080
leviathan hat geschrieben:Sie ist mit einem deutschen Partner seit geraumer Zeit zusammen.
Ich bin mir nicht sicher, ob der deutsche Partner einem jeden hier deutsch genug ist.

2081
Bei Heinig bin ich skeptisch, mit einer HM-Zeit von knapp unter 1:13 h glaube ich, dass es sehr schwer werden wird um die 2:30 h oder darunter zu laufen. Die besten Läufer HM-Zeit x 2 + 5 Minuten. Bei Scherl hat das genau gepasst und das war ein perfekter und gleichmäßiger Lauf.

2082
Andres hat geschrieben:Bei Heinig bin ich skeptisch, mit einer HM-Zeit von knapp unter 1:13 h glaube ich, dass es sehr schwer werden wird um die 2:30 h oder darunter zu laufen. Die besten Läufer HM-Zeit x 2 + 5 Minuten. Bei Scherl hat das genau gepasst und das war ein perfekter und gleichmäßiger Lauf.
Der HM war aber nach einem Jahr Verletzungspause.

Nach deine Formel müsste A. Hahner 1:11h im HM laufen können und davon ist sie weit weg ...

Dann hängt jetzt die Olympia-Teilnahme von Anna Hahner an einem Einbürgerungstest ... :D

2084
sbm80 hat geschrieben:Nach deine Formel müsste A. Hahner 1:11h im HM laufen können und davon ist sie weit weg.
Bei den Hahners haben eigentlich ihre Unterdistanzeiten noch nie so richtig zu den Marathonzeiten gepasst. Ein Wunder das sie überhaupt den Marathon so schnell laufen konnten. Aber das ist ja nun auch vorbei. Die Leistungen stagnieren und sind tendenziell sogar rückläufig. Ihr langes Trainingslager mit dem Schnelligkeitstraining hat anscheinend nicht viel gebracht. Dafür sind die die grundlegenden Trainingsumfänge zu hoch, weil sie von einen Marathon zum nächsten gehen.

2085
sbm80 hat geschrieben: Dann hängt jetzt die Olympia-Teilnahme von Anna Hahner an einem Einbürgerungstest ... :D
Und habe immer geglaubt, dass es an den von Deutschen gelaufenen Zeiten abhinge.
Wobei für mich ein deutscher Pass als alleiniges Merkmal für Deutsch sein ausreicht/gilt.
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

2087
d'Oma joggt hat geschrieben:Und habe immer geglaubt, dass es an den von Deutschen gelaufenen Zeiten abhinge.
Wobei für mich ein deutscher Pass als alleiniges Merkmal für Deutsch sein ausreicht/gilt.

Jein. Gegenbeispiel: Mir sind diverse Leute bekannt, die zum Christentum konvertieren wollten. Da sie in ihrem Heimatland dafür einen Kopf kürzer gemacht worden wären, haben sie es vorgezogen, erst zu emigrieren und sich dann erst taufen zu lassen. Bis dahin lautete ihr Selbstverständnis: "Wir sind Christen, wir sind bloß noch nicht getauft." Ich wüßte nicht, was es an einer solchen Haltung auszusetzen gibt. Kritikwürdig fände ich, wenn überhaupt, den umgekehrten Fall: reines Karteileichendasein - bzw. auf die Staatsangehörigkeit übertragen, wenn jemand in dieses Land hineingeboren ist und sich an diesem Projekt partout nicht beteiligen will.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

2088
d'Oma joggt hat geschrieben:Und habe immer geglaubt, dass es an den von Deutschen gelaufenen Zeiten abhinge.
Die Zeiten hat sie als Äthiopierin erlaufen, da sie Äthiopierin ist und vielleicht bleibt.
Ansonsten ist die Diskussion müßig. Warten wir die Entscheidung des DLV/DOSB ab in 3 Wochen und gut. Wobei die Verbände ja auch nicht gerade stellvertretend sind für Rationalität.

2089
sbm80 hat geschrieben: Dann hängt jetzt die Olympia-Teilnahme von Anna Hahner an einem Einbürgerungstest ... :D
Das stimmt zwar, ist aber unausgewogen beleuchtet. Ja, es bedarf einer Formalie. Die ist genauso zu sehen wie die Notwendigkeit eines Visums - nicht mehr und nicht weniger.

Ich danke Dir ernsthaft für diese Zeile. Das hat mir gezeigt wie schnell man Themen aus einer verzerrten Perspektive wahrnehmen kann. Mein erster Impuls war leider: "Ja! So ist es nunmal." Erst beim Nachdenken ist mir bewusst geworden, daß wir irgendwo im Blinddarm unterwegs sind.

Edit: Ob bewusst oder unbewusst, das ist ein sehr smarter Weg des Populismus :ausruf:

2090
Andres hat geschrieben:Bei den Hahners haben eigentlich ihre Unterdistanzeiten noch nie so richtig zu den Marathonzeiten gepasst. Ein Wunder das sie überhaupt den Marathon so schnell laufen konnten.
Die andere Perspektive wäre: "Toll, was die aus ihren Unterdistanzleistungen gemacht haben."
Ihr langes Trainingslager mit dem Schnelligkeitstraining hat anscheinend nicht viel gebracht.
Ich kenne die beiden zu wenig, um das einschätzen zu können. Wir könnten ja auch fragen, ob denn jedes Training zu jedem Athleten passt. Vielleicht war es ja auch ein Irrweg auf die Stimmen von Außen zu hören und sich so stark auf die Unterdistanzen zu konzentrieren. Der Weg war bis dahin gut. Die Entwicklung war nicht mehr steil, aber immer noch positiv. Vielleicht war das auch genau Ihr Training. Währenddessen sie sich auch über die Unterdistanzen verbessert hatten.

Wie gesagt, kann ich das nicht einschätzen. Ich befürchte aber, daß wir da im gleichen Boot sitzen. Nicht nur deshalb bewundere ich Dein Selbstbewusstsein zu wissen, was für die beiden Mädels richtig und falsch ist :zwinker5:

2091
aghamemnun hat geschrieben:Jein. Gegenbeispiel: Mir sind diverse Leute bekannt, die zum Christentum konvertieren wollten. Da sie in ihrem Heimatland dafür einen Kopf kürzer gemacht worden wären, haben sie es vorgezogen, erst zu emigrieren und sich dann erst taufen zu lassen. Bis dahin lautete ihr Selbstverständnis: "Wir sind Christen, wir sind bloß noch nicht getauft." Ich wüßte nicht, was es an einer solchen Haltung auszusetzen gibt. Kritikwürdig fände ich, wenn überhaupt, den umgekehrten Fall: reines Karteileichendasein - bzw. auf die Staatsangehörigkeit übertragen, wenn jemand in dieses Land hineingeboren ist und sich an diesem Projekt partout nicht beteiligen will.
Was hat Christ sein mit Deutsch sein zu tun?
Ich bin deutsche Staatsbürgerin, muss ich jetzt Christ sein?
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

2092
Yin hat geschrieben:Die Zeiten hat sie als Äthiopierin erlaufen, da sie Äthiopierin ist und vielleicht bleibt.
Ansonsten ist die Diskussion müßig. Warten wir die Entscheidung des DLV/DOSB ab in 3 Wochen und gut. Wobei die Verbände ja auch nicht gerade stellvertretend sind für Rationalität.
Die erlaufenen Zeiten gehören zur Person und nicht zur Staatsbürgerschaft
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

2093
Edit: Ob bewusst oder unbewusst, das ist ein sehr smarter Weg des Populismus :ausruf:
Das ist die Wirklichkeit. Im Endeffekt muss sie hoffen, dass dieser Test verhauen wird. Sie hat jahrelang trainiert, die Norm erfüllt und jetzt geht sie nicht mit da eine Afrikanerin in ihrem Land, was Olympia angeht perspektivlos ist, und Deutsche werden will. Schon extrem bitter. V.a. wenn man London um 10 sec verpasst hat.
Die Entwicklung war nicht mehr steil, aber immer noch positiv.[/quote]

Bei Anna Hahner gabs keine Entwicklung mehr. Die machte ihr Debüt in Düsseldorf 2012 in 2:30h. Dann verletzt im Frühjahr und in FFM, mit Rad fahren und Aquajogging übern den Sommer, eine 2:27h. Dann der Sieg 2014 in Wien in 2:28h. Was m.E. aber auch eine langsamere Strecke ist. Im Herbst 2014 die 2:26h in Berlin und seither 3x 2:30h. Was exakt eben die Zeit aus 2012 ist. M.E. will sie halt immer PB laufen und hatte damals in Berlin halt einen Sahnetag (wie jetzt Scherl in HH). Wäre sie in Berlin 2015 auf 2:28h angegangen so hätte es wohl für Olympia gereicht.

2094
@leviathan

Wenn Leichtathletik aber populär sein will, wenn Leichtathleten aber populär sein wollen (und die Hahners wollen genau das, sie leben davon), dann muss eben auch das Mutmaßen, ob nun laienhaft, fachkundig oder irgendwo dazwischen, über Leistungen, Gründe für Leistungen und sonst etwas erlaubt sein. Genau das geschieht Woche für Woche in den Bundesligastadien, und von genau dieser Anteilnahme träumt ein jeder Manager von Sportlern in einer Randsportart.

Anders ausgedrückt: Wer für seinen Broterwerb in die Öffentlichkeit drängt, der muss mit genau diesem Phänomen leben. Er wird analysiert, krititisiert, mal sachlich, mal weniger. Das finde ich hier noch alles sehr im Rahmen.

Zudem: Wenn die Bayern als Vollprofis im Pokal gegen Amateure aus der Oberliga verlieren, dann braucht es keinen ausgebildeten Fußballlehrer, um zu sagen, dass da etwas falsch gemacht wurde. Ebensowenig kann man angesichts der Niederlage der Zwillinge im Fernduell mit einer Freizeitläuferin noch davon ausgehen, dass die beiden so große Talente sind wie immer gesagt/aus dem Talent jederzit das Bestmögliche herausholen.

Das Entscheidende ist für mich hierbei, wie viel Häme man ausschüttet. Ein kleines bisschen kann ich nachvollziehen, allzu viel nicht. Das sind junge Frauen, die dürfen Fehler machen, jederzeit und ohne dafür bloßgestellt zu werden. Das sind aber eben auch glattgemanagte Vollprofis, die auch keinen Kükenbonus brauchen.

2095
d'Oma joggt hat geschrieben:Die erlaufenen Zeiten gehören zur Person und nicht zur Staatsbürgerschaft
Das zielt auf eine komplett andere Betrachtung sportlicher Leistungen hin, welche ich gar nicht so schlecht finden würde. Wenn man das so streng trennen würde, dann würde es bei Olympia auch keine Medaillenspiegel nach Land mehr geben. Gerade in der aktuellen Hahner/Tola Diskussion macht dieser Ansatz aber tatsächlich schon Sinn.
Am fairsten wäre es demnach, einfach nur die 30 schnellsten Marathonläufer weltweit unabhängig ihrer Staatszugehörigkeit starten zu lassen. Das wiederum würde aber wohl bestimmten Funktionären nicht schmecken, da ich mir das Starterfeld dann schon ausmalen kann.

2096
sbm80 hat geschrieben:Sie hat jahrelang trainiert, die Norm erfüllt und jetzt geht sie nicht mit da eine Afrikanerin in ihrem Land, was Olympia angeht perspektivlos ist, und Deutsche werden will. Schon extrem bitter. V.a. wenn man London um 10 sec verpasst hat.
Natürlich ist das bitter für sie. Auf der anderen Seite kann kann Fate nichts dafür, daß eine andere London um 10s verpasst hatte. Ich sehe auch nicht die Perspektivlosigkeit als Grund der Einbürgerung. Das ging doch schon lange. An der Stelle muss man einfach akzeptieren, daß keiner beeinflussen kann, wo die Liebe hinfällt. Ihr neue Heimat ist Deutschland und das nicht erst seit 14 Tagen. Das passiert eben, siehe Wilson Kipketer, Kaysa Bergquist, etc. Ich kann da beim Besten Willen nichts Anrüchiges finden.
Bei Anna Hahner gabs keine Entwicklung mehr. ...Dann der Sieg 2014 in Wien in 2:28h. Was m.E. aber auch eine langsamere Strecke ist. Im Herbst 2014 die 2:26h
Das ist jetzt eineinhalb Jahre her. Seitdem flüstert Ihr auch jeder ins Ohr, daß sie auf den Unterdistanzen schneller werden muss. Das hat man wohl auch eine Zeitlang probiert. Ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht besser gefahren wäre, wenn sie weiter voll auf ihr Konzept gesetzt hätte. Du kannst sie ja mal auf ihrer FB Seite fragen :D

2097
crsieben hat geschrieben:Wenn Leichtathletik aber populär sein will, wenn Leichtathleten aber populär sein wollen (und die Hahners wollen genau das, sie leben davon), dann muss eben auch das Mutmaßen, ob nun laienhaft, fachkundig oder irgendwo dazwischen, über Leistungen, Gründe für Leistungen und sonst etwas erlaubt sein.
Das ist richtig. Und denke nicht, daß wir hier nicht abgefeiert hätten als Anja Scherl in Hamburg der deutschen Marathonelite ein Schnippchen geschlagen hat.
Das Entscheidende ist für mich hierbei, wie viel Häme man ausschüttet.
Genau das war mein Anliegen :daumen:
Dank Dir für die Klarstellung.

2098
aghamemnun hat geschrieben:Dieser Satz ist sowas von Neudeutsch - diese Art von Syntax kenne ich noch gar nicht!
Was meinst du denn zu dem folgenden Satz?
sbm80 hat geschrieben:Ich denke, dass die Einbürgerung rausgezogen wird, da sie eh keine Medaillen-Chance hat und einer Deutschen den Platz wegnehmen wird.
Statt einer Deutschen fliegt eine Deutsche nach Rio? Ist das einfach nur albern oder ein besonders raffinierter rhetorischer Kunstgriff?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2099
d'Oma joggt hat geschrieben:Was hat Christ sein mit Deutsch sein zu tun?
Ich bin deutsche Staatsbürgerin, muss ich jetzt Christ sein?
Huch, ich hätte nicht gedacht, daß das jetzt so schwer zu verstehen war. Du hattest geschrieben, ein deutscher Paß reiche für Dich als Merkmal fürs Deutschsein. Das überzeugt mich nur teilweise (klar ist Deutsche/r, wer eingebürgert ist), also habe ich als Gegenbeispiel die Christen ohne Taufschein gebracht. In ähnlicher Weise kenne ich auch Leute, die hier lange gelebt haben und sich voll und ganz mit dem Land identifizieren, aber aus unterschiedlichen, i.d.R. nicht von ihnen selbst zu vertretenden Gründen keine Staatsbürger sind. Die sind in meinen Augen bessere Deutsche als manche anderen, z.B. passionierte Steuerhinterzieher.

Ist jetzt hoffentlich deutlicher.
D-Bus hat geschrieben:Was meinst du denn zu dem folgenden Satz?

Statt einer Deutschen fliegt eine Deutsche nach Rio? Ist das einfach nur albern oder ein besonders raffinierter rhetorischer Kunstgriff?
Beides: albern und Kunstgriff.

Albern ist wieder mal das mangelhafte Deutsch. Am Ende hätte es zwingend "würde" statt "wird" heißen müssen. Das ist normalerweise eine Kleinigkeit, aber ich lege schon Wert darauf, daß Deutschtümelei, mag sie schon inhaltlich anfechtbar sein, doch wenigstens sprachlich über jeden Zweifel erhaben ist.

Ein Kunstgriff ist die Weglassung des Wörtchens "anderen" zwischen "einer" und "Deutschen"
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

2100
Also ich denke verstanden zu haben, was sbm80 sagen wollte und halte diese Gedanken nicht für albern. Es ist doch Realität, dass es zu der Frage, wann jemand deutsch ist, unterschiedliche Auffassung gibt und ohne dieses Auffassungen zu teilen, muss man sie doch zur Kenntnis nehmen. Was ist daran albern, sie in seine Überlegungen mit einzubeziehen? :confused:

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