Banner

Der Große Straßenlaufdiskussionthread

4652
Rolli hat geschrieben:Glückwunsch an Amanal!!! Suuuuuuuuuuuuper Leistung! :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:
Da schliesse ich mich gerne an! Hammer-Leistung von Amanal. Habe ihm zwar ne Zeit deutlich unter 2:10 zugetraut,- aber dermassen deutlich drunter u. dass in seinem 2. Marathon ist schon mega stark...
PB Marathon: 02:57,20h (Münster, Sept.2019) HM-Splits: 01:28,34 / 01:28,46; AK-Platz 6
50.Hermannslauf April 2022: 02:16,37 (31,1km Trail, ca. 520 HM; 700M. Gefälle); AK-Platz 4 (von über 400 in AK 55)
49.Rennsteig-Supermarathon Mai 2022: 06:47,56h (73,9km, 1835 HM) Gesamtplatz 46; AK-Platz 3
60. Marathon Essen, Okt. 22: 03:08,22h (AK-Platz 3)

PB Halbmarathon: 01:25,10h (Nov. 2019, DJK-Halbmarathon Gütersloh)
PB 10km: 39:00 (März 2020; Trainingslauf); 9,2km: 35:51 (Isselhorster Nacht)
Rothaarsteig-Trail-Marathon (835 Höhenmeter), Okt. 2019: 3:18:00h (AK-Platz 1; Gesamt-Platz 11)



"Wenn du nicht anfängst, besser werden zu wollen, hörst du auf, gut zu sein!" (Martin Luther)

4653
voxel hat geschrieben:Na ja ist schon ärgerlich für Pflieger, aber sollte kein Drama sein. Wenn man die richtige mentale Einstellung drauf hat, macht man ein "Jetzt erst recht" - Moment draus und kanalisiert den Ärger in eine Topleistung. Das Training von Canova dürfte eigentlich einen Riesenschub bringen, was die Einstellung angeht bin ich mir aber nicht so sicher.
Ich greife die obige Aussage nochmal auf.
Mit 2:12:15 ist Pflieger eine PB gelaufen, jedoch hinter seinen eigenen Erwartungen (Olympiaquali) geblieben. Der zitierte "Riesenschub" durch das Canova Training ist also ausgeblieben, oder doch nicht? Sinngemäß schreibt er auf FB, dass der "Valencia Marathon vielleicht auch der Auftakt in seine zweite Marathon-Karriere sei, denn er bedeute auch einen Fortschritt."
Wie seht Ihr das? Ist ihm die Quali noch zuzutrauen oder im weiteren sogar noch eine Entwicklung in Richtung 2:10 und schneller?

4654
Albatros hat geschrieben:Ich greife die obige Aussage nochmal auf.
Mit 2:12:15 ist Pflieger eine PB gelaufen, jedoch hinter seinen eigenen Erwartungen (Olympiaquali) geblieben. Der zitierte "Riesenschub" durch das Canova Training ist also ausgeblieben, oder doch nicht? Sinngemäß schreibt er auf FB, dass der "Valencia Marathon vielleicht auch der Auftakt in seine zweite Marathon-Karriere sei, denn er bedeute auch einen Fortschritt."
Wie seht Ihr das? Ist ihm die Quali noch zuzutrauen oder im weiteren sogar noch eine Entwicklung in Richtung 2:10 und schneller?
Also wenn man sich die Geschichte mal im Detail angehört hat was er am Do und Fr vor dem Rennen für einen Stress hatte und er dann am Samstag irgendwie früh am morgen anreisen musste. Das ist dann sicher alles andere als optimal für ihn gelaufen. Sicher reine Spekulation was sonst drin gewesen wäre, aber sicher alles andere als ideal und natürlich mega ärgerlich.

Zur 2:10:59 von Ringer fehlt im jetzt nicht so viel als, dass ihm die Zeit nicht zuztrauen wäre, auch wenn ich mir von Ringer etwas mehr erwartet hätte. Gerade im Vergleich zu Petros der ja schier über sich hinaus gewachsen ist und eine Zeit hingelegt hat, die man von dem wie das Jahr bisher so gelaufen ist sicher auch nicht unbedingt erwarten musste. Sein Trainer hat ja bei dem Angangstempo sogar Schnappatmung bekommen. Ringer ist - soweit ich es gelesen habe - auch schon gedanklich bei einem weiteren Versuch im Frühjahr. Ihm ist wohl bewusst, dass seine Zeit für Olympia zu wenig sein könnte.

Insofern müsste Pflieger (um darauf zurückzukommen) die Zeit von Hendrik Pfeiffer schlagen und das ist eigentlich auch so das Niveau wo ich ihn sehen würde wenn mal alles zusammenpasst. So um 2:10 rum würde ich ihm zutrauen, deutlich drunter eher nicht.

Für Gabius wird es jetzt natürlich auch ziemlich eng. Ob er nochmal eine Sub 2:10 im Köcher hat? Da bin ich mir nicht so sicher ....

4655
Wer (wie ich) dachte, dass mit den neuen Regeln die Schuhgeschichte sich beruhigt lag leider daneben. Es sah ja so aus als hätte Adidas (und auch Asics) zu Nike aufgeholt und als wäre die Schuhmarke nicht mehr so wichtig, aber seit dem Halbmarathin sieht es so aus, als wäre Adidas an Nike vorbei gezogen und das ist vmtl. (leider) noch nicht das Ende.

https://www.letsrun.com/news/2020/12/ut ... -marathon/

https://www.letsrun.com/news/2020/12/ad ... ld-record/

Diese Entscheidung ist meines erachtens eine absolute Katastrophe. Mal sehen ob irgendwann zurückgerudert wird, weil das kann wirklich den Wettbewerb komplett zerstören:

https://www.theguardian.com/sport/2020/ ... technology

4656
Und abschließend noch zu den Damen:

Die Leistungen der Schöneborn-Zwillinge hätte ich so auch niemals erwartet. Da wird Katahrina Steinruck jetzt auch nochmal nachlegen müssen, um sicher zu gehen. Gerade auch von den Unterdistanzen her war das wirklich ein Wahnsinnsschritt. Da frage ich mich auch ob sie das in Zukunft so bestätigen können. Aber zunächst mal wirkl großer Respekt und Anerkennung.

4657
DoktorAlbern hat geschrieben: Diese Entscheidung ist meines erachtens eine absolute Katastrophe. Mal sehen ob irgendwann zurückgerudert wird, weil das kann wirklich den Wettbewerb komplett zerstören:

https://www.theguardian.com/sport/2020/ ... technology
Hier der Text von der WA Seite.

https://www.worldathletics.org/news/pre ... mpetitions

Ich bin da zwiegespalten. Denn die Argumentation der Industrie ist logisch und macht m.E. auch Sinn. Klar werden dann einige wieder Vorteile haben, aber die hatten sie schon immer. Erst durch den Nikehype wurde das so offensichtlich aber letztlich ist das eigentlich das Normalszenario.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4658
Habe mir am Sonntagmorgen extra den Wecker gestellt für Valencia.
Für die zur Verfügung gestellten Bilder konnte NDR ja nix. Es war einfach schön mal wieder Wettkämpfe zu sehen :nick:

Allgemein hat es mich gefreut, das endlich dieses ätzende "nix geht über Nike Vaporfly/Alphfly" vorüber ist :nick:

Der WR im Halbmarathon ist schier unglaublich. Trotz Corona wurden in 2020 neue PBs /WR/NRs aufgestellt. Ich kann mir das nur durch die fehlende Wettkampfdichte erklären. "Endlich" konnten ein paar Wehwehchen ausgeheilt werden und vielleicht konnten viele Sportler/innen mal wieder eine richtig ordentliche Grundlage aufbauen.
Das sollten manche Trainer vielleicht mal für die Zukunft im Kopf haben. Ich persönlich denke aber, dass das eine einmalige Geschichte sein wird. Viele Sportler finanzieren sich ja durch die Teilnahme an Wettkämpfen und von nur einem WK pro Jahr können nur Leute wie Kipchoge und Co. leben.


Aus deutscher Sicht finde ich es toll, dass im Marathon der Nachwuchs von unten nach oben "drückt".
Mehr nationale Konkurrenz finde ich persönlich sehr wichtig.

Die beiden Schöneborn Zwillinge haben voll überzeugt, echt spitze.

Richard Ringers Debüt ist leider etwas im Schatten von Amanal Petros untergegangen. Dennoch war das eine klasse Leistung und ich traue ihm weitere Steigerungen für die Zukunft zu.

Pflieger hätte ich gerne ein besseres Resultat gewünscht. Von der Sympathieseite hätte er es verdient gehabt.
Für Tom Gröschel und Anja Scherl war es leider kein guter Tag...


Amanals nationaler Rekord hat mich überrascht aber zugleich bin ich völlig begeistert davon. Noch Anfang/Mitte 2020 hatte ich ein Interview von ihm gelesen, in dem er von Motivationsproblemen durch die Coronazeit gesprochen hatte und er nach eigenen Angaben stellenweise nur 40km/Woche gelaufen sei.
Dass er jetzt wieder hochmotiviert und fit ist, freut mich umso mehr :daumen:

Als er die ersten 5km in unter 15 Minuten angelaufen ist, dachte ich zunächst, dass er sich irgendwie "vertan" hätte. Nach den 10km in unter 30 Minuten habe ich ehrlich gesagt an "DNF" geglaubt...
Als er dann aber bei der Hälfte immer noch auf Spur war, habe ich ihm zugetraut, dass er das durchziehen könnte.
Und am Ende eine 2:07er Zeit, einfach nur grandios!!! :daumen: :daumen: :daumen:

4659
RunSim hat geschrieben:Trotz Corona wurden in 2020 neue PBs /WR/NRs aufgestellt. Ich kann mir das nur durch die fehlende Wettkampfdichte erklären.
+1.

Es müsste nur lauten, Wegen, nicht Trotz. :wink:

Nichtsdestotrotz leben sehr viele Läufer aus Afrika von den vielen Starts an den vielen Läufen. Die hat unsere Politik dann irgendwann auf dem Gewissen, denn ich denke was in Deutschland die Kleinkünstler sind die gerade durch Raster fallen, sind es in Afrika die Läufer.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4660
Albatros hat geschrieben:Ich greife die obige Aussage nochmal auf.
Mit 2:12:15 ist Pflieger eine PB gelaufen, jedoch hinter seinen eigenen Erwartungen (Olympiaquali) geblieben. Der zitierte "Riesenschub" durch das Canova Training ist also ausgeblieben, oder doch nicht? Sinngemäß schreibt er auf FB, dass der "Valencia Marathon vielleicht auch der Auftakt in seine zweite Marathon-Karriere sei, denn er bedeute auch einen Fortschritt."
Wie seht Ihr das? Ist ihm die Quali noch zuzutrauen oder im weiteren sogar noch eine Entwicklung in Richtung 2:10 und schneller?
Hallo Albatros,
das ist schwierig zu beantworten. Das Training von Canova wirkt, davon bin ich überzeugt. Die neuen Adidasschuhe auch. Zusammengenommen wäre das Potential für eine stärkere Leistung da gewesen. Aber es hat nicht gereicht und es hat mich ehrlich gesagt auch nicht überrascht.
Ich habe mir ein paar Podcasts von Pflieger angehört. Normalerweise liebe ich Podcasts, aber die konnten mich irgendwie nicht fesseln. Geht so in die Richtung mentale Härte. Aber das war nur mein subjektiver Eindruck, ich möchte ihm auch nicht Unrecht tun. Schließlich war er schon bei Olympa dabei und gehört zu den besten Läufern Deutschlands. Von daher abwarten was im Frühjahr passiert. Vielleicht in Hannover? :-)

4661
JoelH hat geschrieben:Hier der Text von der WA Seite.

https://www.worldathletics.org/news/pre ... mpetitions

Ich bin da zwiegespalten. Denn die Argumentation der Industrie ist logisch und macht m.E. auch Sinn. Klar werden dann einige wieder Vorteile haben, aber die hatten sie schon immer. Erst durch den Nikehype wurde das so offensichtlich aber letztlich ist das eigentlich das Normalszenario.
Warum findest du das logisch? Muss man einen Schuh wirklich zwingend in einem Wettkampf testen? Damit macht man ja genau dieses Hightech-Fenster auf das meiner Ansicht nach geschlossen gehört. Wenn ein Schuh verfügbar ist darf er im (wegen mir "Elite"-) Wettkampf gelaufen werden, sonst nicht! Also sobald es um Geld und Rekorde geht würde ich diese Schuhe nicht zulassen ...

Und ganz allegmeine scheint die Bückse der Pandorra einfach geöffnet zu sein ... Adidas verbaut statt einer Carbonplatte jetzt 5 "Carbon-Rods". Insgesamt etwas unbefriedigend. Es wird schon prognostiziert, dass es bald eine neue Generation Spikes gibt. Allgemein keine gut Entwicklung für den Wettbewerb. Im Unterschied zum Schwimmen kann man Schuhe ja nicht einfach verbieten, aber aus meiner Sicht wäre es besser die Regel weiter zu verschärfen als neue Schlupflöcher zu öffnen.

4662
RunSim hat geschrieben:Habe mir am Sonntagmorgen extra den Wecker gestellt für Valencia.
Für die zur Verfügung gestellten Bilder konnte NDR ja nix. Es war einfach schön mal wieder Wettkämpfe zu sehen :nick:

Allgemein hat es mich gefreut, das endlich dieses ätzende "nix geht über Nike Vaporfly/Alphfly" vorüber ist :nick:

Der WR im Halbmarathon ist schier unglaublich. Trotz Corona wurden in 2020 neue PBs /WR/NRs aufgestellt. Ich kann mir das nur durch die fehlende Wettkampfdichte erklären. "Endlich" konnten ein paar Wehwehchen ausgeheilt werden und vielleicht konnten viele Sportler/innen mal wieder eine richtig ordentliche Grundlage aufbauen.
Das sollten manche Trainer vielleicht mal für die Zukunft im Kopf haben. Ich persönlich denke aber, dass das eine einmalige Geschichte sein wird. Viele Sportler finanzieren sich ja durch die Teilnahme an Wettkämpfen und von nur einem WK pro Jahr können nur Leute wie Kipchoge und Co. leben.


Aus deutscher Sicht finde ich es toll, dass im Marathon der Nachwuchs von unten nach oben "drückt".
Mehr nationale Konkurrenz finde ich persönlich sehr wichtig.

Die beiden Schöneborn Zwillinge haben voll überzeugt, echt spitze.

Richard Ringers Debüt ist leider etwas im Schatten von Amanal Petros untergegangen. Dennoch war das eine klasse Leistung und ich traue ihm weitere Steigerungen für die Zukunft zu.

Pflieger hätte ich gerne ein besseres Resultat gewünscht. Von der Sympathieseite hätte er es verdient gehabt.
Für Tom Gröschel und Anja Scherl war es leider kein guter Tag...


Amanals nationaler Rekord hat mich überrascht aber zugleich bin ich völlig begeistert davon. Noch Anfang/Mitte 2020 hatte ich ein Interview von ihm gelesen, in dem er von Motivationsproblemen durch die Coronazeit gesprochen hatte und er nach eigenen Angaben stellenweise nur 40km/Woche gelaufen sei.
Dass er jetzt wieder hochmotiviert und fit ist, freut mich umso mehr :daumen:

Als er die ersten 5km in unter 15 Minuten angelaufen ist, dachte ich zunächst, dass er sich irgendwie "vertan" hätte. Nach den 10km in unter 30 Minuten habe ich ehrlich gesagt an "DNF" geglaubt...
Als er dann aber bei der Hälfte immer noch auf Spur war, habe ich ihm zugetraut, dass er das durchziehen könnte.
Und am Ende eine 2:07er Zeit, einfach nur grandios!!! :daumen: :daumen: :daumen:
Das Corona hinsichtlich der Zeiten kein Nachteil ist hat sich jetzt über das gesamt Jahr hinweg gezeigt. Da spielen sicher mehrere Effekte eine Rolle, ich will natürlich auch das böse D-Wort nennen ;-)

Ringer hat mich eher etwas enttäuscht. Ich dachte schon, dass er auf Anhieb ein vergleichbares Niveau wie Gabius bei seinem Umstieg zeigen kann, zumal seine ersten Straßenläufe sich ganz gut angelassen haben. Gerade die Leute mit denen er im Wettbewerb steht sollte er eigentlich halbwegs im Griff haben. Aber es zeigt sich, dass gerade Marathon keine reine Mathematik ist. Baumann hat ja auch nie einen gescheiten Marathon zusammenbekommen. Ich würde aber auch damit rechnen, dass hier bald eine Sub2:10 kommt.

Insgesamt ist das Niveau jetzt wirklich deutlich gestiegen, gerade auch in der Dichte. Da gab es aber über die letzten Jahre mittlerweile auch erheblichen Nachholbedarf. Trotzdem schön wenn es endlich auch mal bei ein paar Leuten funzt. Die Schöneborn-Zeiten erstaunen mich immer noch. Ich hoffe nicht, dass sie das Zwillingsschicksal erleiden und in diesem Bereich stecken bleiben ;-) Bei den beiden scheint mir aber das Potenzial von der Unterdistanz etwas limitiert zu sein, aber ich täusche mich natürlich gerne ;-)

4663
DoktorAlbern hat geschrieben:Warum findest du das logisch?

Muss man einen Schuh wirklich zwingend in einem Wettkampf testen?
Du weisst doch selbst, im Trainings läuft keiner so stark wie im Wettkampf. Des Weiteren finde ich es logisch, dass die Industrie so argumentiert. Und(!) es war auch vorher schon so. Nur durch den Nikehype wurde es plötzlich als unfair deklariert. Aber Prototypen wurden doch schon immer verwendet.


DoktorAlbern hat geschrieben: Damit macht man ja genau dieses Hightech-Fenster auf das meiner Ansicht nach geschlossen gehört.
Wieso? An den Regularien an sich ändert sich nichts, es ist eben nur erlaubt Schuhe, die die aktuell gültigen Regularien erfüllen(!!!), auch dann schon an zu melden wenn es keine Serienprodukt dazu gibt.

Es wird also auch weiterhin keine 20cm hohen Sohlen geben und Sprungfedern sind auch weiterhin nicht möglich, Prototyp oder Serie, egal.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4664
Ich gehe noch weiter. Die bisherige Regel war eher ein "Lex Nike". Die sind mit der entsprechenden Entwicklung längst fertig und haben mittlerweile die 3. Generation am Start und sie konnten das Tempo frei wählen. Die meisten Eliteläufer haben sich derzeit aber für Generation 2 entschieden, der Unterschied zwischen Genration 2+3 scheint nicht entscheidend zu sein. Es sieht dann auch eher nicht so aus, als würden da noch große Sprünge mit Generation 4 kommen. Nike störte dieses Prototypenverbot zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt nicht. Zusätzlich wurde ja die Regelung an die Nike-Schuhe angepasst, nicht umgekehrt.

Die Konkurrenz wurde durch die Regelung hingegen aufgehalten, daher finde ich es nur fair, dass sie weg ist.

Ich glaube auch, dass das Wettrüsten zwischen Adidas und Nike eher vorbei ist. Ja, man wird um Nuancen verbessern können aber sobald man das Prinzip einmal 100% verstanden und entsprechend umgesetzt hat (also am ehesten in Generation 2), dann ist nicht mehr viel Verbesserung drin.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4665
ruca hat geschrieben: Ich glaube auch, dass das Wettrüsten zwischen Adidas und Nike eher vorbei ist. Ja, man wird um Nuancen verbessern können aber sobald man das Prinzip einmal 100% verstanden und entsprechend umgesetzt hat (also am ehesten in Generation 2), dann ist nicht mehr viel Verbesserung drin.
Das denke ich nicht. Es kommen noch einige Sprünge, die gerade die Regeln, die technische Unterstützung erlauben, ermöglichen. Und die Platte ist eine technische Unterstützung.

4667
Wieviel Prozent der vom Schuh resorbierten Energie werden denn aktuell rückgewonnen?

Wer weiß schon was sich da in der Materialwelt noch so finden läßt. PEBA war ja nichtmal neu, sondern nur neu verarbeitet. Und irgendwie ist auch mein Eindruck, dass die anderen Hersteller -so es denn bekannt ist- mehr auf neue Verarbeitungsmethoden (von EVA und TPU) stützen, als neue Materialien zu nutzen.
Klar, die Trendwende weg vom flachen Rennschlappen zum Sohlenmonster ist erstmal durch, aber die Vaporfly-like Schuhe haben halt auch schlicht aufgezeigt, dass neue Konzepte viel bringen können und ob es da noch andere Möglichkeiten jenseits der aktuellen Platten und dicken Sohlen gibt, würde ich zumindest offen lassen.

4670
JoelH hat geschrieben:Warten wir also erst Mal ab. Zumal die Langzeitfolgen solcher Schuhe ja auch noch nicht bekannt sind.
Welche Langzeitfolgen meinst Du? Alle werden irgendwann verletzt. Die Zeiten stehen aber da und wollen wieder unterboten werden, ohne Rücksicht auf Verluste.

4672
Rolli hat geschrieben:Welche Langzeitfolgen meinst Du? Alle werden irgendwann verletzt. Die Zeiten stehen aber da und wollen wieder unterboten werden, ohne Rücksicht auf Verluste.
Im Leistungssport hast du sicher recht. Da wird die Gesundheit unter die Leistung gestellt. Aber die Ausbreitung der Carbon-Platten (oder sonstigen Platten) im Breitensport ist etwas bedenklich. Ebenso das max-Cushion.
Eingeschränkte Mobilität im Fuß, maximale Entlastung der Fußmuskulatur und durch die hohen Sohlen und oft eher schmale Bauweise Instabilität mit entsprechender Belastung höherliegender Gelenke (Sprunggelenk, Knie, Hüfte,...).
Wie gesagt, Leistungssport ist die eine Sache (Leistung>Gesundheit, war schon immer so). Leistungssportler mit intensivem Zusatztraining ist die eine Sache.
Wenn man sich aber mal anschaut wer so alles und wie auf diesen supersteifen Highheels rumgejoggt wird, dann ist das eine andere Geschichte.

4673
Dirk_H hat geschrieben:Im Leistungssport hast du sicher recht. Da wird die Gesundheit unter die Leistung gestellt. Aber die Ausbreitung der Carbon-Platten (oder sonstigen Platten) im Breitensport ist etwas bedenklich. Ebenso das max-Cushion.
Eingeschränkte Mobilität im Fuß, maximale Entlastung der Fußmuskulatur und durch die hohen Sohlen und oft eher schmale Bauweise Instabilität mit entsprechender Belastung höherliegender Gelenke (Sprunggelenk, Knie, Hüfte,...).
Wie gesagt, Leistungssport ist die eine Sache (Leistung>Gesundheit, war schon immer so). Leistungssportler mit intensivem Zusatztraining ist die eine Sache.
Wenn man sich aber mal anschaut wer so alles und wie auf diesen supersteifen Highheels rumgejoggt wird, dann ist das eine andere Geschichte.
Und Du glaubst, dass wegen der möglichen Gefahren keiner der 5h-Marathonie mehr die Schuhe kauft, um sein Ziel zu erreichen?
Leistung>Gesundheit
Vor allem, wenn der Schuh eher als Event-Schuh getragen wird.

Übrigens, schätzt Du da die Gefahren, die Du hier beschrieben hast, als realistisch ein?
Eingeschränkte Mobilität im Fuß, maximale Entlastung der Fußmuskulatur und durch die hohen Sohlen und oft eher schmale Bauweise Instabilität mit entsprechender Belastung höherliegender Gelenke (Sprunggelenk, Knie, Hüfte,...).

4674
Rolli hat geschrieben:Und Du glaubst, dass wegen der möglichen Gefahren keiner der 5h-Marathonie mehr die Schuhe kauft, um sein Ziel zu erreichen?
Nein, aber das haben die vor 10 Jahren bei der Natural Running Bewegung auch nicht gemacht und plötzlich waren nicht mehr die Knie kaputt, sondern die Achillessehnen geschreddert.

vgl. https://www.laufschuhkauf.de/2012/12/ma ... chuhmarkt/

in der Retrospektive sehr interessant wie ich finde.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4675
Rolli hat geschrieben:Und Du glaubst, dass wegen der möglichen Gefahren keiner der 5h-Marathonie mehr die Schuhe kauft, um sein Ziel zu erreichen?
Wahrscheinlich dopen von denen sogar einige. Man muß alle Hilfsmittel in Anspruch nehmen. :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4676
Rolli hat geschrieben:Übrigens, schätzt Du da die Gefahren, die Du hier beschrieben hast, als realistisch ein?
Ganz konkret sehe ich die Gefahr von Bänderrissen. Einerseits, weil die Dinger im Fersenbereich eher instabil sind und man so leicher als mit flachen Schuhen überhaupt umknickt, andererseits weil der Weg nach unten deutlich länger ist und das Gelenk im Falle des Falles weiter überdehnt werden kann.
Wie groß diese Gefahr tatsächlich ist, hängt natürlich auch stark von der konkreten Konstrukion ab, Nike scheint hier besonders kritisch, Saucony eher nicht. Adidas, Asics und Hoka habe ich noch nicht in Natura gesehen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

4677
Rolli hat geschrieben:Und Du glaubst, dass wegen der möglichen Gefahren keiner der 5h-Marathonie mehr die Schuhe kauft, um sein Ziel zu erreichen?
Natürlich werden sie die weiter kaufen. Ehrgeiz kennt keine Zeitgrenzen. Wenn man Epo (oder anderes) legal kaufen könnte, dann würde man das auch in allen Leistungsklassen finden.
Aber ist das ein Grund die negativen Aspekte dieser Schuhe nicht zu benennen oder wegzureden?
Ich glaube einem nicht unerheblichen Teil der Hobbyläufer ist nicht klar, dass diese Schuhe nicht gesund sind.
Rolli hat geschrieben:Vor allem, wenn der Schuh eher als Event-Schuh getragen wird.
Genau das nimmt halt mit dem zunehmenden Angebot und auch langsam absinkenden Preisen ab.
Ok, einer ist keiner, aber ich kenne jemanden der fast nurnoch Vaporfly läuft. Und dazu einige die den recht regelmäßig im Training tragen.
Ich bin zuletzt auch 1x/Woche Adizero Pro gelaufen. Nicht max-Cushion, aber schon extrem steif obwohl die Adidas Platte angeblich noch milde ist.
Rolli hat geschrieben:Übrigens, schätzt Du da die Gefahren, die Du hier beschrieben hast, als realistisch ein?
Schwer zu sagen, wie schwer sie wiegen werden, aber generell realistisch:ja. Es sind reale Gefahren. Das Problem der Instabilität sehe ich sicher und hört man auch immer wieder (O-Ton: Kurven laufen ist ungut mit den Schuhen). Dass max-Cushion und resultierende Abnahme der Fussmuskulatur (>Plattfuß, Pronation) ein Problem ist, ist auch nicht neu, wobei da die Alltags-Ultraboost-Tragerei wohl das größere Problem sind. Letzteres ändert aber nichts daran, dass es nicht gut ist, wenn die Laufschuhe so sind. Die Platte sollte dieses Problem noch verstärken und mit der reduzierten Mobilität zusätzliche Probleme bringen.
Einiges wird sich da wohl erst über die Zeit zeigen.

4678
1. Kurvenverhalten ist tatsächlich ein Problem... bei 3:00/km. Wenn man damit aber 5:00/km läuft sehe ich überhaupt kein Problem.
2. Die Höhe... naja... kann man schlecht sagen. Ob dadurch wirklich mehr umgeknickt wird als mit flachen Schuhen? Die Ausgleichbewegung kann sogar die Stabilität des Sprunggelenkes verbessern.
3. Fußmuskulatur? Ich sehe da sogar positives, weil man damit größere Schrittlänge erreichen, was die Flexibilität des Fußes anspricht. Hier sehe ich sogar Gefahr, weil ich selbst ungewöhnliche Ermüdung im Fußgewölbe bei dem Schuh bemerke.

Alles mehr als Spekulationen.

Ich persönlich empfinde die Schuhe als sehr angenehm und ein Segen für müde Füße. Vor allem merke ich kaum den Aufprall auf einem harten Boden. Also mehr positives als negatives. Ich kenne auch kaum jemanden, der sich über die Schuhe beschwert oder irgendeine Verletzung davon getragen hat.

4679
Ich würde vermuten, dass die Achillessehne stärker belastet wird. Die Zehengelenke werden durch die Carbonplatte versteift, dadurch ist der Fuß nicht mehr so flexibel, was wiederum dazu führen sollte, dass in der Vorwärtsbewegung mehr Zug auf der hinteren kinetischen Kette entstehen könnte, da der sich nicht auf Achilles- und Plantarsehne verteilt, sondern sich in Richtung Achillessehne verschiebt.
VG Frank
5km - 19:38 (2009) ~ 10km - 40:02 (2011) ~ 15km - 61:07 (2010) ~ 10M - 67:37 (2009) ~ HM - 1:29:01 (2008) ~ M - 3:14:29 (2012)
Nächster Wettkampf: TBD

4680
*Frank* hat geschrieben:Ich würde vermuten, dass die Achillessehne stärker belastet wird.
Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann von der Deutschen Sporthochschule Köln zu Deiner Vermutung:

"Mehr Reaktivität, mehr Tempo, weniger Energieverbrauch. Klingt verlockend, hat aber auch seinen Preis. „Durch die Versteifung wandert der Kraftangriffspunkt beim Abstoß weiter nach vorne und der Hebel der Kraftwirkung am Sprunggelenk wird vergrößert“, erklärt Biomechaniker Brüggemann. „Dadurch wird die Achillessehne bei jedem Abstoß stärker belastet.“ Für den gut trainierten Athleten wird das vor allem bei kürzeren Distanzen kein Problem darstellen. Für die breite Masse sieht Brüggemann den Einsatz aber kritisch."

https://www-sportaktiv-com.cdn.ampproje ... pruefstand

4681
Bekele hat sich vor London auch recht kritisch geäußert. Leider finde ich das Interview nichtmehr. Zwischen den Zeilen stand aber im Prinzip, dass er seine Wadenverletzung den Schuhen zuschreibt und dabei insbesondere der neusten Generation. Ich glaube die neuen Nike haben 4mm statt 8mm Drop, was zusätzlich auf die Wade gehen wird.

@Rolli: Ich kenne dich zwar nicht und habe dich nie laufen gesehen, aber ich gehe davon aus, dass du technisch sauberer als 99% der Läufer unterwegs bist. Du trainierst viel, inkl. Athletik. In Bezug auf meinen ersten Beitrag würde ich dich daher in die Kategorie "die eine Seite" stecken und nicht die Breitensportlergruppe.
Dazu zählt dann auch, dass jemand der 3:00/km laufen kann bei 5:00/km mit so einem Schuh keine Probleme hat. Aber ob das bei jemandem der nur 5:00/km laufen kann auch so ist, ist eine andere Sache.

PS: Und wenn ich Sorge hätte, dass die Carbonplatte unweigerlich zu einer Verletzung führen würde, dann würde ich nicht damit laufen. Vor den hohen Sohlen habe ich tatsächlich mehr Respekt.
Am Ende wird es auch ein Ding der Maßhaltigkeit sein. > Was läuft man sonst für Schuhe und was tut man sonst für seine orthopädische Gesundheit.

4682
Maddin85 hat geschrieben:Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann von der Deutschen Sporthochschule Köln zu Deiner Vermutung:
...
müsste eigentlich
Gert-Peter Brüggemann
Biomechanik-Experte & True Motion Geschäftsführer.
heißen, steht so ganz unten im Interview

Nicht gerade objektiv, wenn der Herr seinen eigenen Laufschuh an den Mann bringen will.

Was zwar nicht bedeutet, dass die Aussage falsch sein muss, aber auch keine Quelle, der ich mein Vertrauen schenken würde, da zu großes Eigeninteresse.

Es ist ja nicht so, dass Achilles für Läufer bisher unbekannt gewesen wäre. Wer da Probleme hat, ist ehe wählerisch bei der Schuhwahl und sollte auch in Zukunft vorsichtig sein.
Allgemein wird gelten, je ausgewogener und gesünder die Muskulatur und Orthopädie, desto besser verträgt sich der Schuh mit dem Läufer, hier ist es dann auch egal welcher Schuh. Genauso wie Minimalschuhe sind halt auch diese nicht für jeden und Jedezeit geeignet. Was die Läufer daraus machen ist deren Eigenverantwortung überlassen.
Einen gesunden Laufschuh gibt es nicht, weil die (Freizeit)Läufer schon zu viele orthopädische Probleme mitbringen. Ich würde grundsätzlich jedem misstrauen, der in einem einzigen Schuh die Lösung für orthopädische Probleme sieht. Vaporfly u. Co versprechen nicht, dass man gesünder sondern nur ökonomischer und damit schneller läuft.
Davon ab, ist immer alles eine Frage der Dosis.

Wenn man mal das Carbon außen vorlässt, werden die Probleme, die diese Schuhe verursachen können, doch auch nicht gravierend andere sein als bei den meisten Hokas mit Blick auf Rockersohle und Bauhöhe. So mal als Gedanke, viele Ultras sind ja auch nicht sonderlich schnell unterwegs. Hat sich da seit sie im Trend sind bei den Verletztenrate was getan?

4683
Catch-22 hat geschrieben: Nicht gerade objektiv, wenn der Herr seinen eigenen Laufschuh an den Mann bringen will.
Das ist erst einmal eine Unterstellung und auch nicht sachlich! Frühere Untersuchungen zum Thema Dämpfung bei Laufschuhen zielten in eine ähnliche Richtung. Vielleicht findet jemand noch Quellen zu dem Thema.

Ich selber laufe übrigens auch Platte, allerdings mit flacher Sohle und 0mm Sprengung. Funktioniert bei mir bei schnellen Einheiten sehr gut. Schade nur, dass ich die Schuhe nach nicht einmal 200km neu besohlen lassen muß - mit einer Vibramsohle!

4684
Nö, da er Geschäftsführer von True Motion ist

(hab es gerade oben editiert)
Es hat doch auch vor 2 Jahren keiner den Adidas Geschäftsführer oder von mir aus Produktentwickler gefragt, was er von den Auswirkungen der Vaporfly auf die Gesundheit der Läufer hält.

4685
Catch-22 hat geschrieben:Nö, da er Geschäftsführer von True Motion ist
dennoch wird er an der Uni als

https://www.dshs-koeln.de/visitenkarte/ ... ueggemann/

Prof. geführt. Und in diesem Artikel geht es lediglich um die Biomechanik. Er stellt lediglich fest was da im Fuß passiert, aber er urteilt nicht darüber. Er sieht die Schuhe ja als durchaus sinnvoll an, aber eben nicht für jeden. Da gehen doch hier auch alle konform.

Die Gefahren sich mit diesen Schuhen eher zu verletzen ist einfach gegeben. Auch Richard Ringer sagte in seinem Instavideo nach Valencia, dass es, ich meine zwei in seiner Gruppe geschmissen hat. Das kommt ja nicht von ungefähr. Auch die Gefahr in den Kurven ist m.E. eine physikalische Tatsache, die stehst höher und damit ist die Gefahr umzuknicken einfach ebenfalls höher. Ist ein simpler Fakt, dass man in Highheels eher umknickt als in Birkenstock. Des Weiteren und da sehe ich z.B. eine Gefahr, bei Großen Marathons läuft nur die Elite geradeaus, aber der Normalo hat oft einiges an Verkehr vor sich, es wird also nicht nur gerade vorwärts gelaufen sondern auch mal schnell zur Seite ausgewichen und das ist mit diesen Schuhe ebenfalls relativ gefährlich.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4686
Wie ich oben schon schrieb, heißt es ja nicht, dass ich seine Aussagen als falsch betrachte. Es ist aber ein für mich sehr erheblicher und nicht ignorierbarer Interessenkonflikt drin.

Er ist 2017 in den Ruhestand gegangen. An den Vaporflys u. ähnliche "Superschuhen" hat er direkt nicht gearbeitet. Soll heißen, er nimmt auch nur an, hat aber den Einfluss dieser Schuhe auf den Körper nicht erforscht.

Ich wiederhole es gerne noch einmal: Was zwar nicht bedeutet, dass seine Aussagen falsch sein müssen ... für mich hat es nun mal ein erhebliches Geschmäckle, da er schlicht die Konkurrenz der anderen Hersteller ist. Die anderen Hersteller beschäftigen bestimmt auch reichlich Biomechanikexperten, er ist sicher nicht der einzige, der den Status inne hat.

4688
Das ist für mich eine ziemliche irrelevante Diskussion weil die Schuhe nicht mehr verschwinden werden. Und ich sehe nicht, dass man vor irgendwas speziell warnen müsste. Vor meinen Saucony Type A6 hat mich auch keiner gewarnt, dass es mir bei den ersten Läufen die Waden wegbrennen wird. Genauso wie man nicht vor dem Kauf von Spikes "gewarnt" wird. Erinnert mich ein wenig an das Aufkommen von den Carving-Skiern. Da wurde auch ohne Ende gewarnt und sicher gibt es da jetzt die ein oder andere Knieverletzung mehr, aber am Ende sind die Skier jetzt Stand der Technik und haben das Skifahren auch nach vorne gebracht.

Die ursprüngliche Frage ja auch ob das Reglement so wie es ist sinnvoll ist und gerade auch die jetzt doch wieder teilweise Öffnung für Prototypen. Und da hab ich doch so meine Zweifel. Im Prinzip hat man genügend Raum für eine Materialschlacht gelassen. Wahrscheinlich hätte man gerade für die Elite die Regeln noch enger fassen müssen. Aber beim Schwimmen haben sie ja auch recht lang gebraucht bis sie die Anzüge komplett verboten haben ...

4689
JoelH hat geschrieben:Man könnte fast meinen du kannst ihn aus irgendeinem Grund nicht leiden.
Wieso denn das? Muss ich jetzt fragen, in welchem Verhältnis du zu ihm stehst?

Ich finde es einfach nur irreführend hier einen Experten, der er gewiss ist, anzuführen, aber nicht dazu zu schreiben, dass die Meinung mit Vorsicht zu genießen ist.
Das Problem ist hier bei nicht der Herr Prof sondern wie Maddin85 das Zitat eingefügt hat. Es suggeriert einen unabhängigen Experten, was der Professor nun einmal nicht mehr ist. Das wird erst deutlich, wenn man den verlinkten Beitrag liest. Und ich denke schon, dass man das mit erwähnen sollte und zwar direkt beim Zitat, da es nicht irrelevant ist. Drum steht es in dem Bericht ja auch drin, genauso wird auch der Experte von ON benannt. Was dann jeder aus der Info macht, ist jedem selbst überlassen.

4690
Catch-22 hat geschrieben:Wieso denn das?
Weil du so vehement gegen ihn angehst. Und es auch immer wieder wiederholst.

Ich kenne den Mann überhaupt nicht, ich gehe nur davon aus, dass er, da er als Wissenschaftler gearbeitet hat, zwischen Wissenschaft und Eigeninteresse unterscheiden kann. Anders wäre es, wenn er Politiker wäre, dann wäre ich auch skeptisch.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

4691
JoelH hat geschrieben:Weil du so vehement gegen ihn angehst. Und es auch immer wieder wiederholst.
Ja, klar, wiederhole ich mich, wenn ihr es von mir verlangt. :zwinker4:
Das hat ja aber mit ihm nichts zu tun sondern nur damit, dass ihr ihn als aktiven Professor darstellt, was er eben nicht mehr ist. Er ist Geschäftsführer von True Motions
Ich kenne den Mann überhaupt nicht, ich gehe nur davon aus, dass er, da er als Wissenschaftler gearbeitet hat, zwischen Wissenschaft und Eigeninteresse unterscheiden kann. Anders wäre es, wenn er Politiker wäre, dann wäre ich auch skeptisch.
Das ist aber deine Entscheidung es so zu betrachtet, andere sehen es nun mal anders. Ich lese den verlinkten Beitrag aber allgemein mehr als Werbetext als objektive Berichterstattung. Da wurden zwei Experten von zwei Werbepartnern des Magazins gefragt, was sie von den Schuhen der Konkurrenz halten. Für mich keine objektive Meinung.
Ich betrachte ihn als Mensch und Geschäftsmann und Geschäftsleute haben immer ihr Interesse im Auge.

4692
JoelH hat geschrieben:Weil du so vehement gegen ihn angehst. Und es auch immer wieder wiederholst.

Ich kenne den Mann überhaupt nicht, ich gehe nur davon aus, dass er, da er als Wissenschaftler gearbeitet hat, zwischen Wissenschaft und Eigeninteresse unterscheiden kann. Anders wäre es, wenn er Politiker wäre, dann wäre ich auch skeptisch.
Der Interessenkonflikt ist der Hauptgegenargument sich mit seiner Aussage ernsthaft auseinandersetzen zu müssen. Ob Du es willst oder nicht.

Übrigens, ich bin auch voreingenommen, weil die die weiche Schuhe einfach mag. Mir ist noch keine wissenschaftlich begründete Debatte unter die Augen gekommen, die erhöhte Verletzungsgefahr bestätigt oder mal vermutet. Einzelne Aussagen findet man im Netz zu jedem Thema... man muss nur lange genug suchen.

4693
JoelH hat geschrieben:Ich kenne den Mann überhaupt nicht, ich gehe nur davon aus, dass er, da er als Wissenschaftler gearbeitet hat, zwischen Wissenschaft und Eigeninteresse unterscheiden kann. Anders wäre es, wenn er Politiker wäre, dann wäre ich auch skeptisch.
Ein Geschäftsführer ist doch das Äquivalent zum Politiker. Beide stehen für eine Sache ein. Beide können habilitierte Experten auf einem Gebiet sein und sich entsprechend äußern. Beide sprechen allerdings in ihrer aktiven Rolle als Geschäftsführer bzw. Politiker. Entsprechend ist das zu kennenzeichnen. Karl Lauterbach bspw. ist zwar habilitiert, allerding schon lange nicht mehr als Wissenschaftler tätig. Seine Expertise kann zwar wertvoll sein, allerdings spricht er als Politiker, nicht als Wissenschaftler.

Die Aussage des TrueMotion Geschäftsführers/Profs mag zwar korrekt sein, aber eine Fußnote zu seinem möglichen Interessenskonflikt darf nicht vergessen werden. Auch Beratungsunternehmen führen bspw. Studien mit habilitierten Wissenschaftlern durch, die Ergebnisse können zur Kenntnis genommen werden, jedoch darf der Hinweis nicht fehlen, dass ggf. ein Eigeninteresse bei den Autoren vorliegt.

Zum Regelwerk: Prototypen zu erlauben zu erlauben ist richtig, um weiter Wettbewerb und Innovation um die schnellste Technik zu fördern. Dabei darf die "Regulierungsbehörde" allerdings die Entwicklungen nicht aus den Augen verlieren und muss entsprechende Leitplanken setzen - diese sehe ich derzeit allerdings für gegeben.

4694
coffeerun hat geschrieben:Ein Geschäftsführer ist doch das Äquivalent zum Politiker. Beide stehen für eine Sache ein. Beide können habilitierte Experten auf einem Gebiet sein und sich entsprechend äußern. Beide sprechen allerdings in ihrer aktiven Rolle als Geschäftsführer bzw. Politiker. Entsprechend ist das zu kennenzeichnen. Karl Lauterbach bspw. ist zwar habilitiert, allerding schon lange nicht mehr als Wissenschaftler tätig. Seine Expertise kann zwar wertvoll sein, allerdings spricht er als Politiker, nicht als Wissenschaftler.

Die Aussage des TrueMotion Geschäftsführers/Profs mag zwar korrekt sein, aber eine Fußnote zu seinem möglichen Interessenskonflikt darf nicht vergessen werden. Auch Beratungsunternehmen führen bspw. Studien mit habilitierten Wissenschaftlern durch, die Ergebnisse können zur Kenntnis genommen werden, jedoch darf der Hinweis nicht fehlen, dass ggf. ein Eigeninteresse bei den Autoren vorliegt.

Zum Regelwerk: Prototypen zu erlauben zu erlauben ist richtig, um weiter Wettbewerb und Innovation um die schnellste Technik zu fördern. Dabei darf die "Regulierungsbehörde" allerdings die Entwicklungen nicht aus den Augen verlieren und muss entsprechende Leitplanken setzen - diese sehe ich derzeit allerdings für gegeben.
Wir können jetzt natürlich einen Interessenkonflikt Brüggemanns konstruieren, sollten aber dabei nicht die jeweilige Zielgruppe der genannten Produkte aus den Augen verlieren.

Der Nike Vaporfly ff. richtet sich nach meinem Verständnis eher an eine überschaubare Zielgruppe und dürfte kein unmittelbares Konkurrenzprodukt für den True Motion U-Tech darstellen, oder täusche ich mich? True Motion vertreibt wohl eher (schwergewichtige) Schuhe für das tägliche Training.

https://truemotion.run/Herren/

4695
coffeerun hat geschrieben:Zum Regelwerk: Prototypen zu erlauben zu erlauben ist richtig, um weiter Wettbewerb und Innovation um die schnellste Technik zu fördern.
Die Frage ist, ob man das als erstrebenswert ansieht. Oder anders formuliert: wie viel ist eine Rekordzeit "wert", wenn man nicht weiß, welchen Anteil an dieser die Technik und welchen die Läuferin oder der Läufer hatte?

Nicht, dass es hier eine einfache oder richtige Antwort gäbe. Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie viel Spektakel man sich vom Sport erhofft und was man als spektakulär empfindet (z.B. schnelle Zeiten oder packende Duelle).
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

4696
Maddin85 hat geschrieben:Der Nike Vaporfly ff. richtet sich nach meinem Verständnis eher an eine überschaubare Zielgruppe und dürfte kein unmittelbares Konkurrenzprodukt für den True Motion U-Tech darstellen, oder täusche ich mich?
Läufer und Läuferinnen? Die Zielgruppe für einen Vaporfly ist die ganze Laufszene, die das nötige Kleingeld für den Schuh hat. Theoretisch kein unmittelbares Konkurrenzprodukt, da TrueMotion keine expliziten Wettkampfschuhe anbietet. Dennoch hier mal ein Ausschnitt eines Werbetextes von deren Homepage: "Ein Spa für Deine Füße. Lass dich begeistern vom butterweichen, sanften Abrollen, spüre die bewegungsnatürliche Stabilität und Sicherheit in Deinem ganzen Körper und erlebe den berühmten Trampolin-Effekt beim Abdruck."

Aber so ein riesiges Fass sollte das doch auch gar nicht werden. Es wurde richtigerweise darauf hingewiesen, dass der zitierte Professor in erster Linie kein Professor mehr ist, sondern Geschäftsführer eines Laufschuhherstellers. Er mag einen wissenschaftlichen Hintergrund haben, seine wissenschaftliche Karriere ruht jedoch. Damit ist seine Positionsbezeichnung eben nicht mehr Prof., sondern Geschäftsführer. Das gehört einfach zur Transparenz und ist keine Wertung.

4697
Die halbe Laufbibel von Dr.Marquardt besteht aus Hochglanzfotos von Sportlern mit Nikeschuhen. Natural Running und Nike Free, so'n Zufall. Und die Zusammenarbeit von Polar mit Dr.Hottenrott hat sich auch für beide Beteiligte sehr gelohnt. Wes Brot..... :D
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

4698
alcano hat geschrieben:Die Frage ist, ob man das als erstrebenswert ansieht. Oder anders formuliert: wie viel ist eine Rekordzeit "wert", wenn man nicht weiß, welchen Anteil an dieser die Technik und welchen die Läuferin oder der Läufer hatte?
Ein bloßer Schuh ist doch schon Technologie. Wenn man jegliche Technologie ausschließen wollte, dann müsste man barfuß laufen.

Deshalb habe ich ja gesagt: die Regulierungsbehörde muss die Leitplanken für die Entwicklung vorgeben; Sprungfedern sind deshalb bspw. nicht erlaubt. In Zukunft mögen Carbon-Platten ggf. verbannt werden, aber das muss entsprechend begründet und in den Regularien festgelegt werden. Die Technologie der Carbon-Platte und des Schaums haben einen deutlich signifikanten Effekt, der m.M.n. jedoch durch die bisher sinnvolle Regelsetzung legitim ist.

4700
coffeerun hat geschrieben:Aber so ein riesiges Fass sollte das doch auch gar nicht werden. Es wurde richtigerweise darauf hingewiesen, dass der zitierte Professor in erster Linie kein Professor mehr ist, sondern Geschäftsführer eines Laufschuhherstellers. Er mag einen wissenschaftlichen Hintergrund haben, seine wissenschaftliche Karriere ruht jedoch. Damit ist seine Positionsbezeichnung eben nicht mehr Prof., sondern Geschäftsführer. Das gehört einfach zur Transparenz und ist keine Wertung.
Geschenkt! Ich denke auch, dass niemand das fundierte Fachwissen von Prof. Dr. Brüggemann anzweifelt.

Es ging aber auch um die Belastung der Achillessehne durch den Nike Vaporfly ff.

Wir sind uns sicherlich einig, dass es sich nicht um Schuhe für das tägliche Training für den Hobbyläufer handelt, sondern um Schuhe für einen besonderen Einsatzzweck.

Ich gebe es aus dem Gedächtnis wieder, den Link finde ich nicht mehr. Allein aus dem Höhenunterschied (Sprengung) im Schuh von 10mm ergeben sich erhöhte Drehkräfte, die auf die Sprunggelenke einwirken und diese belasten.

Vielleicht findet jemand den Artikel, es ging auch um das Thema "barfuß Laufen".

Zurück zu „Laufsport allgemein“