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Militär Leistungsmärsche

Militär Leistungsmärsche

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Guten Tag zusammen

Ich werde im Februar 2015 in der Schweiz meine Rekruten schule beginnen.
Dort wird in der ersten Woche mit ca. 10 Kilo einen 10 km Marsch,
In der zweiten Woche mit ca. 40 Kilo 20 km Marsch,
In der dritte ca. 40 Kilo 30 km Marsch und in der vierten Woche einen 50 km Marsch mit 40 Kilo gefordert.

Alles immer möglichst schnell und in Einzelleistung.

Ich bin auf der Suche nach einem geeignetem Training.

Momentan mach ich jede Woche eine Einheit von 60min mit Steigendem Gewicht ( Momentan 15 Kilo) und eine ohne Zusatz extra Gewicht dafür grössere Distanzen (Momentan 15-20 km). Alles in Kampfstiefeln der Schweizer Armee.

Meine Leistungen sind leider nicht sehr rosig:

1. 14km in 2h 23min ohne Zusatz Gewicht (ca.5 Kilo im Rucksack) (Mit einer Pause von 10min und Studieren der Karte Zwischen durch)
2. Mit 15 Kilo in 55 min 6 km.

Beide Einheiten sind in Kampfstiefeln und leicht Hügeligem Gelände absolviert. Ca. 200-250 Höhenmeter.

Wo finde ich noch mehr Infos zum Thema?
Mit Google habe ich einiges entdeckt, möchte aber noch mehr Infos, Bücher etc...

Was könnt ihr mir empfehlen?

Neben diesem Training mache ich jede Woche noch 2-3 Krafteinheiten und 1-2 Laufeinheiten wenn 2 dann eine Intervall.
Nebenbei betreibe ich noch Kampfsport (Muay Thai und BJJ) aber dies ist mehr nebensächlich.

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Hallo Brandon,

ich glaube nicht, daß es hier viele Tipps gibt, weil das doch sehr speziell ist. Ehrlich gesagt verstehe ich diese Steigerungen in so kurzer Zeit auch nicht; vermutlich will man die Rekruten damit nur "kleinkriegen"; denn einen echten Sinn kann ich da nicht erkennen.

Anyway: Zieh Dein Training einfach so durch. Abwechselnd Distanz und Gewicht erhöhen, aber nicht beides zusammen, halte ich für sehr sinnvoll.

Im übrigen halte ich Deine Zeiten für gar nicht so übel. Du wirst sehen, daß viele das gar nicht schaffen werden, weil sie untrainiert sind. Ich habe erst einmal ein ähnliches Event gemacht - in diesem Jahr die 4daagse in Nijmegen (waren übrigens viele Schweizer dabei, vor allem auch Soldaten). Da gab es auch unter den Soldaten viele, die am vierten Tag auf Blasen herumgehumpelt sind, nach jeweils 40 km (mit 10 kg Gepäck). Bis Februar hast Du ja noch einige Zeit. Wichtig ist, daß Du auch bei Kälte und Schnee Dein Training nicht abbrichst, sondern höchstens etwas reduziert (am besten auch das nicht). Dann wirst Du das schaffen und wir uns vielleicht 2015 oder 2016 in Nijmegen sehen: Du in Uniform, ich ohne.
Gruß vom NordicNeuling

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Ich werde zu den Fallschirmaufklärern gehen ( Deutschland glaube ich KSK vergleichbar), dort wird natürlich einiges gefordert. Die Abschlussübung ist angeblich über 200 km laufen (Nach ca. 40 Wochen Militär).
Heute war ich wieder unterwegs und bin über die letzten 5 km ge joggt. Das war leider eine schlechte Idee, jetzt habe ich auf der Fussoberseite unter dem Schienbein diverse Abschürfungen aber nur links. Muss ich das nächste mahl wohl anderst binden.

Danke für das Lob, ich werde natürlich weiter nach Tipps suchen.

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Da kommt man sich mit 30 km und 10 kg ganz klein vor. Das war bis vor wenige Jahre noch der regelmäßige Standard für Truppengattungen der Kampftruppe in Deutschland. Gefechtsmärsche im Teileinheitsrahmen gab es natürlich auch, aber da spielte Zeit weniger die Rolle.

Die vergleichbare Truppengattung in Deutschland sind eher die "Fernspäher". Bei denen gab/gibt es auch 50er Märsche.

Tipps hab ich leider keine, nur eine Menge Respekt. 40 kg wären bei mir 60% vom Körpergewicht. Ich drück die Daumen.

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Brandon Jacobs hat geschrieben:Die Maximale last die man Trangen muss sind angeblich 60 Kilo Ausrüstung aber ich weiss nicht wie viele Km.
:haeh: :confused: :tocktock: :tocktock:
Da fällt mir (sonst) nichts mehr ein!
Gruß vom NordicNeuling

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Sicher dass du mit 40KG Marschgepäck los ziehen musst? Für 50KM mit dem Gepäck würd ich zwei Tage ansetzen, möglichst schnell ist Wahnsinn.
Möglichst schnell hatten wir bei Leistungsmärschen mit 10KG auf dem Buckel um die dreißig Kilometer.
Finde das sehr übertrieben, die normale Rückenbelastung in Gefechtsmarsch lag bei mir bei 20-25KG mit Kochgeschirr, Ernährung, Kleinkram, Dackelgarage, Wäsche für mehrere Tage und 3L Wasser für den jeweiligen Tag, das passte auch gerade so in den Rucksack und ab KM 10 war es auch nicht mehr lustig. Schmeissen die euch Bleiplatten da rein? Mit 40KG auf dem Buckel kannst du wohl grade mal so stehen, von rumlatschen mal ganz zu schweigen.
Ich würde zusehen, dass du durch einen Latzug o.Ä., Kreuzheben und Kniebeugen (mit Stange) deinen Rücken trainierst, dazu noch sowas wie die gute alte Military Press, Seitenheben mit Kurzhantel für eine ordentlich ausgeprägte Nackenmuskulatur (Erspart dir viel Schmerz).
Beine durch die Beinpresse und Beincurls/Beinstrecken trainieren, wenn du schon so viel Krafttraining machst lohnt es sich gleich auch noch die Oberarme, Brust und Bauch zu trainieren, du musst schließlich auch die 40KG(!!!!) ggf. ohne Hilfe auf- und ablegen können.
Und geh halt viel Spazieren und Laufen, mit Gepäcksystem oder einfach einer gut bestückten Bleiweste.

Gibt es in der Schweiz auch sowas wie den Basisfitnesstest?
Müsst ihr nicht noch Klimmzüge, HiBa und Ähnliches abspulen?

Vorrausetzungen für das KSK:
  • fünf Klimmzüge im Ristgriff mit Aushängen;
  • Physical Fitness Test, mind. 20 Punkte insgesamt, keine Einzeldisziplin unter drei Punkten;
  • Überwinden der Hindernisbahn (Feldanzug, Helm) in max. 1:40 min;
  • 7 km Geländelauf (Feldanzug, 20 kg Gepäck) in max. 52 min;
  • 500 m Schwimmen in max. 13 min.
Unverbindlich von:
Sondereinheiten.de - Einheiten - KSK - Kommando Spezialkräfte - Einstellung
Für mehr Matsch

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http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de ... rttest.pdf

Das wäre der einstigs Test für die Schweizer Armee um zu der Elite dem AAD 10 zu kommen. Diese Einheit ist "fast" vergleichbar mit dem Fallschirmaufklärer welche ich in der Rekrutenschule absolvieren möchte.

Ich habe jetzt nochmals nachgefragt. Aber ich bin mir sicher das in der Schweiz jeder Offizier mindesten einmal ein 100er machen muss.

Wie würdet ihr das Gewicht steigern beim Laufen?

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Welche Socken verwendet Ihr? Ich habe jetzt das Problem, dass ich immer an der Fersen kleine Blasen bekomme. Momentan trage ich, Dünne Socken direkt auf dem Fuss und darüber meine alten Lauf socken.

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Brandon Jacobs hat geschrieben:Wie würdet ihr das Gewicht steigern beim Laufen?
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22130400das ist vielleicht was für dich. Ist nur eine Zusammenfassung, das wichtigste da denk ich
"Meta-analysis indicated that large training effects (≥0.8SD units) were apparent when progressive resistance training was combined with aerobic training and when that training was conducted at least 3 times per week, over at least 4 weeks" scheint eine sehr intensive Untersuchung zu sein, würd sich mglw. lohnen sie genau anzusehen.

Ansonsten kannst du auch in den Querverweisen von NCBI schauen, hab nichts gesehen, aber könnt mir gut vorstellen, daß das US-Militär dazu einige Untersuchungen gemacht hat

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Brandon Jacobs hat geschrieben:Welche Socken verwendet Ihr? Ich habe jetzt das Problem, dass ich immer an der Fersen kleine Blasen bekomme. Momentan trage ich, Dünne Socken direkt auf dem Fuss und darüber meine alten Lauf socken.
Doppelt Socken= Blasen vorprogrammiert, wozu die Laufsocken?
Hast du deine Stiefel eingelatscht und fettest sie immer ordentlich ein? Benutzt du überhaupt Stiefel?

Ich bin im Urlaub 5 Tage je ~30km/Tag mit 08/15 Decathlon Trekkingsocken gewandert, ging klar.
Für mehr Matsch

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Meine Schuhe sind:

2 paar Kampfstiefel: Kampfstiefel 90 der Schweizer Armee Kampfstiefel CH-Armee Minerva in Ostermundigen kaufen bei ricardo.ch
1 paar ca. 100 Km / 2 paar ca. 50 Km eingelaufen bis jetzt.
Nach jedem Gebrauch komplett Reinigung mit Trocken-bürste / Wenn nötig mit Wasser anschliessend trocknen und einfetten.

Das verwenden von 2-3 paar Socken wird so empfohlen von der Schweizer Armee http://a-shop.ch.darwin.sui-inter.net/t ... ersche.pdf

Ich werde heute in einem Outdoor Shop mich beraten lassen und dann 2 verschiedene Paare ausprobieren eines heute im Eilmarsch mit 22.5 KG und am Wochenende noch mit einem längeren Marsch so 4-5h ca.

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Mit doppelt Socken hatte ich aber auch gute Erfahrungen gemacht. In der Anfangszeit erste Schicht glatt, darüber Bundeswehrsocken, später als erste Schicht Laufsocken. Blasen gab es immer in den Bundeswehrstiefeln, nach Wechsel auf Haix und LOWA hatte ich dann keine Probleme mehr. Aber da ist jeder Fuß anders.

Beim Laufen von langen Läufen wird ja gern Hirschtalg-creme empfohlen. Vielleicht wäre das auch mal einen Versuch wert, wenn man von Blasen nicht verschont wird.

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Mir hat auch Tapen geholfen bei den 4daagse. Und was heißt 2 Paar Stiefel? Hast Du die zweiten dabei (im Marschgepäck)? Wenn ja: Mir hilft auch regelmäßiges Schuhewechseln gegen Blasen (je nach Tempo und Umständen alle 12-25 km). Übrigens sind 30 km oder > 40 km noch einmal eine ganz andere Hausnummer! Bei 30 km würde ich auch noch nicht wechseln, bei 50 km aber rechtzeitig, s. oben.
Gruß vom NordicNeuling

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Mein Mann kommt gerade von einem " normalen " Leistungsmarsch der Bundeswehr zurück und ich versuche mal zu schreiben, was mir da so auffällt - und vielleicht hilft es ja......

Bei Socken sind bei seinem empfindlichen Kameraden die " No-Blister-Socks " aus dem US-Shop die erste Wahl. Gibt es sicher auch bei allen bekannten Militärausrüstern zu bestellen.

Bei den Schuhen sind HAIX die erste Wahl - sofern man privat angeschaffte Ausrüstung nutzen darf.

Die Steigerung von Strecke / Gewicht sollte Schwerpunktmässig durch Ausdehnung der Strecke, weniger durch Erhöhung des Gewichts erfolgen. Wenn du dafür sorgst, das du die Strecke mit geringem / mittelmässigem Gewicht gut schaffst und mit Krafttraining für einen sehr guten Muskelaufbau sorgst solltest du auf der sicheren Seite sein.
Der Tipp stammt übrigens von meinem Bruder, der beim KSK war.

Letztendlich geht es bei diesen Herausvorderungen doch nur um eines: Das Herausfiltern von denjenigen, die IMMER einen Schritt weiter gehen als die anderen. Die nach eine langen Nacht noch den Rucksack schultern und sagen " Jupp, auf geht`s, wird schon passen ! "

Viel Erfolg!!!

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Danke für alle Tipps und Antworten.

Letzte Woche hatte ich die Klinisch-Psychologische Eignungsabklärung. Von dieser Seite habe ich das Okay erhalten.
Diesen Freitag folgt noch die dritte Medizinische Abklärung mit Belastung EKG etc.

Die Socken werde ich mir bestellen, ein Versuch ist es wert :)

Momentaner Trainingszustand:

25 Leistungskilometer kein Problem, diese Woche kommt mein erster 30er.

25 Kilo Zusatz Gewicht gehen auch. Leider hat der Schweizer Armee Rucksack keinen Hüftgurt darum liegt alles auf den Schultern, gibt schöne Einschnitte :nick:

Für euch noch was zu lachen:

Ich hatte noch 11 min und ca. 1000m bis zur Bahnstation wo nur jede Stunde ein Zug fährt. Da ich aber noch über eine Bahnschranke musste die schon 2min vor der Zugabfahrt sich schlisst blieben mir noch 9min. In dieser Stunde hatte ich schon 5 Lkm zurück gelegt und wusste das es knapp wird. Also fing ich an zu renne in Kampfstiefel und mit 22.5 Kilo Gepäck. Da es bergauf ging rannte ich 2min meine Uhr Zeigte noch 700m gut 2min Laufen, dann das eine Treppe hoch, dann waren es noch 500m.

Die vorbeifahrenden Autofahrer auf der Landstrasse hatten ein super Bild vor sich. Ein 1.70 m grossen Mensch im Halbdunkel mit Stirnlampe, KS, Militär Rucksack der Käuchend die Strasse hoch rennt. Noch 3min bis Zugabfahrt, da ich bei der Bahn arbeite weis ich das die Barriere in 15sek anfängt zu blinken also spurt rüber sie beginnt zu blinken. Mein blick wandert zum Andreas Kreuz und da blieb ich an der letzten Scheine hängen fiel nach vorne platschte wie ein Nasser Sack auf meinen Bauch. Die wartenden Bahnreisenden mussten alle lachen. :teufel:

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Mit viel Gewicht habe ich leider keine Erfahrung da ich seit Jahren Gewicht reduziere beim Gepäck:-)
Aber mit langen Strecken haben ich schon eingiges auf dem Buckel (mehr als 30 100km Märsche oder weiter)
Meine Tips:
Immer schön cremen am Po und anderen potenziellen Reibungsstellen. (zB Vaseline)
Füße sauber halten so weit es geht. verschiedenes probieren. Cremen (gewol Fußcreme original die silberne) oder Fußpulver.
Socken verschiedenes testen. Das ist total unterschiedlich wer mit was zurecht kommt.
Platz im Schuh haben, denn die dehnen sich immer mehr aus.
Ruhe bewahren am Anfang auf wenn es schnell gehen soll. Am Anfang untertourig und dann erst aufdrehen beim Wandern.
Langsam und systematisch die Streckenlängen steigern. Pausen dazwischen bzw Kombination mit kurzen schnellen Einheiten und Kraft.
Regelmäßig und gut essen.
Ansonsten verweise ich gern auch mal auf mein Blog: Strongwalkers Notizen. Da findest du so maches über das lange wandern...
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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