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Interessante Artikel zum Marathon

Interessante Artikel zum Marathon

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Hallo,

heute bin ich in der FAZ auf ein Interview und einen interessanten Artikel zum Marathon gestoßen, in denen die unterschiedlichen Motivationen inkl. ihrer Grenzen und Nebenwirkungen m. E. recht treffend dargestellt sind. Ich halte beide für lesenswert, auch wenn man zu den Einschätzungen von Oliver Stoll sicherlich auch anderer Meinung sein kann.
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Mahlzeit,

ja, interessante Artikel.
Und ich hätte auch gedacht, dass die Hobbyläufer den Profis mit finanzieren.
Interssant fand ich auch den Alten man, bei dem man gedrängelt hat :zwinker5: Ich finde es immer wieder klasse, wenn Leute in dem Alter noch solche sportlichen Ambitionen zeigen.
Aber die Berichte zeigen auch, dass die Organisatoren mit dazu beitragen, dass viele ohne passende Vorbereitung an den Start gehen, um später sagen zu können, ich hab das auch mal geschafft.
Aber ich glaube da zählen dann die Zahlen mehr als die Vernunft.
Bin wieder da und will auch bleiben.
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HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
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Das mit dem "Mitfinanzieren" ist doch Augenwischerei. Kein Sponsor wuerde sechs- und siebenstellige Summen auskehren fuer ein Rennen, an dem zehn Afrikaner und sonst niemand teilnimmt. Es ist eben doch die Masse der Normalos, die den Marathon vom blossen Wettlauf zum Event erheben und dadurch fuer das Interesse der Sponsoren sorgen. Ausserdem sind auch schon die 40.000 Starter ganz nebenbei ein schoenes Werbepublikum, die dann noch jahrelang im Wald mit Finisher-Shirts Reklame machen...

Ein Marathon wuerde ganz sicher eher ohne internationale Spitzenlaeufer funktionieren als ohne Normalos.

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Zak_McKracken hat geschrieben:Ein Marathon wuerde ganz sicher eher ohne internationale Spitzenlaeufer funktionieren als ohne Normalos.
Für die vielen kleinen Veranstaltungen sind sie sicher nicht nötig. Aber es gibt nun mal die großen internationalen Läufe der World Marathon Majors Serie, die einfach eine Kategorie für sich sind. Sie haben große Teilnehmer- und Zuschauerzahlen, z.T. eine lange Tradition, eine i.d.R. attraktive Streckenführung durch die jeweiligen Metropolen und sie haben die internationalen Top-Läufer als i-Tüpfelchen für die Sponsoren. Diese Mischung ist dann für die Veranstalter, die Städte, die Sponsoren, die Profi Läufer, die vielen Zuschauer und auch für die Teilnehmer interessant, sofern man Stadtmarathons mag. Nur in dieser Kombination funktioniert es, denn ohne die Elite und entsprechend finanzstarke Sponsoren, sowie eine Stadt, die ihren Marathon auch als Image-Kampagne nutzt, könnte man schließlich auch keinen solchen Marathon, z.B. durch die abgesperrte Innenstadt in Berlin, organisieren.
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

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Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Ich würde die Aussagen von Oliver Stoll zu 100% so unterschreiben.
Dort [bei den großen Stadtmarathons] werden die Finisher-Zeiten nach hinten verschoben, auf sechs Stunden und mehr. Das heißt, dass jemand, der nicht gut trainiert ist, mit viel Spazierengehen die Chance bekommt, das Ziel zu erreichen. Er gilt dann als Marathon-„Läufer“, bekommt wie jeder andere eine Finisher-Medaille und ein Finisher-T-Shirt und hat etwas zur Selbstdarstellung. Ich habe gehört, heutzutage muss jeder einen Marathon in seinem Lebenslauf haben. Das treibt die Massen dorthin, das halte ich für gefährlich.
Letztens hab ich zum ersten Mal den Begriff "Bucket List" gehört: eine Liste von Dingen, die man meint, in seinem Leben getan haben zu müssen. Da steht dann drauf, dass man einen Marathon gelaufen sein muss. Und danach hetzt man weiter zum nächsten Spiegelstrich.

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@Rumlaeufer:

Ja, ich stimme Dir zu. Ich wollte nur einmal den vollkommen gegensätzlichen Blickwinkel illustrieren, gerade weil das eine ohne das andere nicht richtig funktionieren würde. An dem "Rechenbeispiel" in dem Interview hatte mich aufgeregt, dass Kosten pro Normalläufer berechnet wurden. Ein Läufer mehr kostet dann also wieder 98€ (oder wieviel es in FFM waren) extra? Das ist doch alles Quatsch. Die haben halt Kosten (Organisation, Personal, Material und Prämien) und, um diese zu decken, Einnahmen aus verschiedenen Quellen (öffentliche Mittel, Fernsehgelder, Startgebühren und Sponsoren). Daraus jetzt irgendwelche Durchschnittskosten zu berechnen, finde ich unredlich. Die Aufschlüsselung der verschiedenen Einnahmen würde mich aber mal interessieren. Wieviel "kostet" der (steuernzahlende) Normalläufer wohl noch, wenn man zuerst noch die Gelder aus öffentlichen Quellen von den Kosten der Veranstaltung abzieht?

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Ich habe vor jedem volle Hochachtung der einen Marathon finisht auch vor die Personen in hohen Alter!

Jedoch finde die nach hinten Verschiebung der "Schlusszeit" bei großen Stadtmarathons auf über 6 Stunden nicht schön! Habe mir das nun schon öfters beim Berlin Marathon angeschaut und muss sagen dass der größte Teil der nach 6 Stunden ins Ziel trabt so aussieht als wenn er gleich umfallen würde weil sie kaum noch Haltung bewahren können!

Ich wäre auch für eine Arztbescheinigung um jeden Läufer einfach auch mal zu zeigen das es bei der großen Belastung auch einen gesunden Körper braucht! Und das unterschätzen meiner Meinung nach viele Spassläufer (die von null auf Marathon laufen wollen)

zu den Sponsoren da schließe ich mich meinen Vorrednern an.
Mission: erster Mensch sein der den Marathon unter 2h läuft!
Daran trainiere ich jede Nacht in meinem Traumland auf hochturen!! :hihi::daumen::D

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tobi_one hat geschrieben: Jedoch finde die nach hinten Verschiebung der "Schlusszeit" bei großen Stadtmarathons auf über 6 Stunden nicht schön!
D mit seinen 6 h M sind nicht mal das Schlusslicht. Schaue dir doch Internationale Events an, vor allem die Amis sind doch recht moderat bei einigen M-Veranstaltungen. Alleine der ING NYC dürfte sich dann auch um die 8 h bewegen. Du entscheidest als erwachsener Mensch selbst, ob du dir das geben musst.
muss sagen dass der größte Teil der nach 6 Stunden ins Ziel trabt so aussieht als wenn er gleich umfallen würde weil sie kaum noch Haltung bewahren können!
:hihi:

Nun, Haltung bewahre ich auch nicht immer, wenn ich das Ziel anstrebe. Aber auf jedem Nachzielfoto kann ich schon wieder lächeln. Im Übrigen sehen sub-3 Läufer auch nicht so frisch aus, wenn sie das Ziel anpeilen, weil sie einfach ausgepowert sind und völlig fertig. Das haben wohl die meisten Läufer gemein. :zwinker2:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Ja ich sehe auch nicht immer so frisch auf den letzten km vorm Ziel aus!
Für mich sieht es halt nur recht erschreckend aus wie man mit so wenig Geschwindigkeit so fertig aussehen kann.
Mission: erster Mensch sein der den Marathon unter 2h läuft!
Daran trainiere ich jede Nacht in meinem Traumland auf hochturen!! :hihi::daumen::D

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Ganz nach olle Einstein: Geschwindigkeit ist Relativ. Gilt vor allem auch beim Marathon :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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tobi_one hat geschrieben:Ja ich sehe auch nicht immer so frisch auf den letzten km vorm Ziel aus!
Für mich sieht es halt nur recht erschreckend aus wie man mit so wenig Geschwindigkeit so fertig aussehen kann.
Das Aussehen beim Zieleinlauf spiegelt die jeweils individuell unterschiedliche Anstrengung wahrscheinlich ganz treffend wider. Und wenn man sich dann ohne vernünftige Vorbereitung mehr schlecht als recht in 5:30 h über die klassische Distanz gequält hat, ist es eher der Beleg für eine Überanstrengung inkl. aller Risiken, wie sie im Artikel genannt sind. Aber je nach persönlicher Motivation hat man unterwegs seinen Spaß gehabt, oder man hat ja wenigstens sein Finisher Shirt und die Medaille, um sich als Held feiern lassen zu können. :peinlich:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Es geht hierbei m.E. um den Trainingsstand, um das Abrufen der Leistung und die äußeren Bedingungen in diesem WK. Ein sub-3 Läufer kann elend aussehen, weil er alles gibt beim WK und fertig ist. Die >5 h Läufer sehen halt durch das fehlende Training und die damit verbundenen orthop. Probleme dann grottig und müde aus. Es ist eine ganz individuelle Geschichte eines Läufers.

Ich trainiere vor WKs immer sehr ernsthaft und intensiv, schaue jedoch auf den meisten Fotos im M recht fröhlich und frisch aus. Vermutlich, weil ich die Leistungen nicht abrufe, die ich vorher intensiv trainiert habe. (Jetzt mal von den beiden M in DUS und BM abgesehen, wo ich verletzt war).
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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freilaufend hat geschrieben: Letztens hab ich zum ersten Mal den Begriff "Bucket List" gehört: eine Liste von Dingen, die man meint, in seinem Leben getan haben zu müssen. Da steht dann drauf, dass man einen Marathon gelaufen sein muss. Und danach hetzt man weiter zum nächsten Spiegelstrich.
Ich kenn schon einige die Vorstellungen haben was sie so im Leben an solchen Ereignissen erleben müssen. Für die meisten waren da gewisse Urlaube drauf, manche haben wohl auch mit dem Gedanken an einen Marathon geliebäugelt. Ich kenn aber eigentlich niemanden der aus diesem Grund dann wirklich Marathon gelaufen ist. Kenne ein paar die aus heiterem Himmel eben von 0 auf Marathon wollten, aber von denen hat noch fast keiner einen gefinished und einige haben das Ziel auch "aufgegeben" (wobei sogar welche zumindest beim Laufen selbst geblieben sind).


Was den Wirtschaftsfaktor Laufen betrifft: ist mittlerweile eh bekannt das der Laufsport den Sportgeschäften einen nicht zu verachtenten Umsatz beschert. Mittlerweile stagniert das aber glaub ich ziemlich, aber das man nicht auf Dauer immer mehr verdienen kann ist eh logisch. Ist aber auch bei irgendwelchen Fitness-Trends nicht anders, da sieht man dort natürlich auch schnell das Potenzial, was aber eben nichts schlechtes sein muss.
Das Städte von Events profitieren können ist natürlich auch logisch. Gastronomie, Hotels usw bekommen da nicht nur mehr Kunden, es ist auch eine gute Werbung wenn eine Stadt mit sowas aufwarten kann (selbst bei kleineren Läufen) und die Läufer kommen oftmals auch gerne wieder.

tobi_one hat geschrieben: Ich wäre auch für eine Arztbescheinigung um jeden Läufer einfach auch mal zu zeigen das es bei der großen Belastung auch einen gesunden Körper braucht! Und das unterschätzen meiner Meinung nach viele Spassläufer (die von null auf Marathon laufen wollen)
Ich hab mich weder vor meinem ersten HM noch vor meinem ersten M extra durchchecken lassen. In vielen Fällen ist das wohl einfach nicht nötig.
Das wer unvorbereitet an den Start geht wirst du mit einem Attest auch nicht verhindern können und die Vorerkrankungen die wirklich kritisch sein können wirst du mit irgendeinem "Schnelltest" wohl sowieso nicht aufdecken. Eher schafft man einen Alibi-Test bei dem der Mediziner schnell ein wenig Geld für fast keine Arbeit bekommt.
Ein erster Schritt wäre wohl einfach direkt bei der (Online-) Anmeldung explizit unübersehbar darauf hinzuweisen das der Marathon eine große Belastung darstellen kann und nur vorbereitet bei guter Gesundheit gelaufen werden sollte (dann vllt noch ein paar kritische Krankheitsbilder nennen die man im Vorfeld nicht haben sollte, Herzprobleme sollte z.B. logisch sein). Ich bin sicher nicht so naiv das ich glaube das das groß was hilft, aber Aufwand wäre es wohl absolut keiner und zumindest eine gute Reaktion auf diverse Fälle.
Vllt hilfts was wenn ein umfassender Check (auch im Hinblick auf die sportlichen Herausforderungen) günstig für jedermann zugänglich ist, wäre zumindest sinnvoller als ein schnelles Attest vom Arzt.


Noch zu den Motiven: Läufer hier in Kategorien unterteilen zu wollen ist mir zu einfach gedacht. Oft spielen viele Faktoren eine Rolle und manchmal ist der Marathon auch einfach der "logische" nächste Schritt im Läuferleben :wink:

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Schon erstaunlich was einige Psychologen aus dem Hobby-Lauf in das Leben hineininterpretieren wollen und alles mit leicht negativen Hauch deuten.

Hat schon jemand eine Psychostudie gesehen, warum man ein/eine Psychologe/in wird?

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Also ein früherer Lehrer meinte mal, man wird Psychologe, wenn man selbst Probleme hat, keine Ahnung, ob da was dran ist. Man kann auf jeden Fall jeden Scheiß in alles hinein interpretieren.

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Hallo Eckard,

vielen Dank für den Lesehinweis.

Menschen handeln durchaus mal irrational oder gegen ihre Natur. Das ist aber nicht nur beim Laufsport über lange Distanzen so. Das ist in allen Sportarten an der Tagesordnung und auch im übrigen Leben. Wer unter Schmerzmitteln oder krank oder schlecht trainiert einen Marathon läuft macht einen Fehler. Und er weiß, dass er falsch handelt. So wie jeder, der zu schnell mit dem Auto fährt, weiß, dass er seine Unversehrtheit mehr riskiert als erforderlich wäre. Der Unterschied ist: Der Raser gefährdet auch andere. Deshalb muss man dagegen vorgehen. Ich sehe allerdings keine Notwendigkeit wegen grassierender Unvernunft weniger, die ganze Laufgemeinde zu verunglimpfen oder etwa ein ärztliches Attest zu verlangen. In diesem Zusammenhang: Bei den 100 Meilen von Berlin wird ein Attest verlangt. Ich will nun niemandem zu nahe treten, frage mich aber schon, wie der eine oder andere, definitiv und haarsträubend schlecht vorbereitete Teilnehmer, von dem ich dort Kenntnis erhielt, in den Besitz des Papiers gekommen ist. Welcher Arzt gibt sich dafür her? Mein Arzt "begleitet" mich durchs Laufjahr, war selbst Marathoni und weiß wie ich mich vorbereitet habe. Deshalb hab ich das Attest bekommen. Anscheinend lief das nicht bei allen Läufern so ab. Dieser "Wisch" löst also nicht wirklich Probleme. Er schafft dafür eine bürokratische Hürde für den in gesundheitlichen Fragen verantwortungsbewussten Läufer.

Auch von der Verkürzung der Cut-Off-Zeiten halte ich nichts. Diese Medaille hätte mutmaßlich eine Kehrseite: Wenn einer auf Marathonkurs unterwegs ist und ihm wird klar, dass er es in (als Beispiel) vorgegebenen 5h nicht schafft - egal aus welchem Grund -, dann wird er alles dafür geben, zur Not auch seine Sicherheit und Gesundheit, um es doch noch im Limit zu packen.

Ich wünsche dir alles Gute für den Rest deines (Lauf-) Jahres :daumen:

Gruß Udo :winken:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:"Bei den 100 Meilen von Berlin wird ein Attest verlangt. Ich will nun niemandem zu nahe treten, frage mich aber schon, wie der eine oder andere, definitiv und haarsträubend schlecht vorbereitete Teilnehmer, von dem ich dort Kenntnis erhielt, in den Besitz des Papiers gekommen ist.":
Hallo Udo, natürlich waren da nicht alle soooo optimal vorbereitet wie Du. Ich habe jetzt mal ein paar Namen der letzten Finisher in der D-U-V-Statistik abgefragt und durchweg nur Leute gefunden die wußten auf was sie sich da eingelassen hatten. Einige hatten nur sehr wenige oder keine Ultras in diesem Jahr vor Berlin gehabt, andere wie schon 2 oder 3 mal einen 100er hinter sich gebracht. Das Attest sollte nur bestätigen daß man die Strecke ohne Schaden bewältigen können sollte. Sinnvoller ist was Jens von der Tortourderuhr verlkangt und abfragt: Wer 100KM laufen will sollte mehrmals über 60KM gelaufen sein. Wer 100 Meilen laufen will sollte wissen, wie sich 100KM in den Beinen anfühlen. Und wer die 230K laufen möchte sollte erfahrener Mehrtagesläufer sein. Da sollte man einhaken und für einen Marathonstart doch ein oder zwei gefinishte Halbmarathons vorweisen können. Und so kann man das fortführen: Für jede Strecke mindestens 2 x ein gefordertes Ergebnis über eine passende Unterdistanz. Dann würde auch nicht, wie letztens in Dortmund beim Halbmarathon, der Rettungswagen 13 x im Einsatz sein müssen.
Gruß
na_sowas

nächste Ultraläufe:
Apr - 24h Seilersee
Aug - 100M Mauerweglauf ¿

Bestzeiten:
100M -> 25:55:02 - Mauerweglauf 2014 / 100KM -> 14:12:10 - Thüringen Ultra 2014 / K78 -> 12:42:00 - Swissalpine / 6h -> 56,472KM - Münster 2014 / 50KM -> 4:56:20 - Bottrop 2012 / M -> 3:58:10 - Essen 2011 / HM -> 1:45:46 - Dortmund 2007 / 15KM -> 1:14:10 - Silvesterlauf Werl 2011 / 10KM -> 47:40 - Herdecker 2011

Finished: 67 (118) x M, davon 39 (72) x Ultra (incl Trainingsläufe)


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Hallo Udo,

bei den großen Marathons kann man bei einem Teil der Teilnehmer schon gewisse Zweifel an der vernünftigen Vorbereitung auf einen solchen Lauf haben, aber statt eines entsprechenden Appells an die Eigenverantwortung im Anmeldeprozess dem Veranstalter zusätzliche bürokratische Maßnahmen aufzudrücken, ist wahrscheinlich auch nicht zielführend. :gruebel: Nein, es gibt halt gewisse Entwicklungen bzw. unterschiedliche Motivationen bei den Teilnehmern, und das halte ich grundsätzlich auch für i.O. Schon der Alte Fritz muss geahnt haben, wie sich die Marathonszene in den letzten Jahren entwickelt hat, als er so treffend sagte:

"Es soll ein jeder nach seiner Facon selig werden!" :zwinker2:

U_d_o hat geschrieben:Ich wünsche dir alles Gute für den Rest deines (Lauf-) Jahres :daumen:

Gruß Udo :winken:
Danke, ich werde es nach meinem Fehlversuch in Oldenburg ruhig angehen und die Marathonsaison Ende November beim Twistesee Adventsmarathon in Bad Arolsen locker ausklingen lassen. :zwinker2:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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na_sowas hat geschrieben:Ich habe jetzt mal ein paar Namen der letzten Finisher in der D-U-V-Statistik abgefragt und durchweg nur Leute gefunden die wußten auf was sie sich da eingelassen hatten.
Hallo na_sowas,

du wirst bei einem 100 Meilen Lauf mit größter Wahrscheinlichkeit keinen Starter finden, der nicht vorher schon ein paar Ultras absolviert hat. So - pardon - bekloppt wird ja wohl niemand sein. Bei einem 6h-, 12h- oder 24h-Lauf mag das anders ein, da kann schließlich jeder jederzeit pausieren, schlafen gehen oder auch aufhören. Aber eben nicht auf einer 100 Meilen-Rundstrecke für die ein Limit von 30 Stunden ausgesprochen ist. Natürlich wissen "die", auf was sie sich da einlassen. Das hindert aber manche nicht daran unzureichend (und zwar total unzureichend) vorbereitet auf diese Strecke zu gehen. Nur weil Leute Ultras schon mal gelaufen sind oder häufiger laufen, sind sie nicht weniger leichtsinniger als andere Läufer.

Nur wenige haben die Möglichkeit sich so umfänglich auf einen Saisonhöhepunkt vorzubereiten wie ich. Ich habe die Zeit und die Mittel und die Unterstützung und ich mache von allem Gebrauch. Darum geht es aber nicht. Mein Ziel ist nicht nur gesund und ungeschoren ins Ziel zu kommen, sondern in der bestmöglichen mir und in meinem Alter noch möglichen Zeit. Man kann diese Strecke auch mit deutlich weniger Training, als ich das von mir verlangte, sicher bewältigen.

Ein ärztliches Attest kann keineswegs bestätigen, dass man eine Strecke ohne Schaden bewältigen kann. Das kann kein Arzt. Er kann lediglich bestätigen, dass nach seinem Ansehen ein Läufer gesund genug für diese Strecke ist und ausreichend trainiert in den Wettbewerb geht. Und genau da steht für mich das Fragezeichen. Niemand schreibt einem Arzt vor, wie er zu seiner Bewertung kommt. Die Aussagekraft dieser Atteste strebt im Einzelfall gegen Null. Ich habe das schon selbst erlebt. Für Monaco damals stellte mir meine Ärztin ohne Nachfragen und unbesehen den Wisch aus. Natürlich wusste sie, dass ich viel laufe. Aber ist das ein Kriterium?

Auch Qualifikationsnachweise - dass man soundsooft, dieses und jenes gelaufen haben muss - nerven gewaltig. Die Mehrzahl der Ultras, Marathonis, Läufer auf anderen Strecken, bereitet sich ausreichend vor. Das muss reichen. Wer es nicht tut, hat die Reaktion seines Körpers mit sich abzumachen.

Es gibt genug Gesetze, Vorschriften und Regeln im Leben. Ich möchte keine zusätzlichen, die mir die meine Jahreslaufplanung erschweren.

Alles Gute.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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