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Demotiviert - Was ist mit der Pace los?

Demotiviert - Was ist mit der Pace los?

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Hallo liebe Leser,

ich schilder erst einmal mein Problem und komme dann auch auf mich persönlich zu sprechen, damit man nicht erst den ganzen Text lesen muss bevor man feststellt, dass ihr mir vielleicht doch nicht helfen könnt.

Ich hab das Problem, dass meine Pace von Lauf zu Lauf stark variiert (immer GA1).
Ich laufe mit Pulsuhr und versuche immer einen durchschnittlichen Puls von etwa 135-140 zu halten, doch meine Pace ist einfach total unterschiedlich, teilweise um bis zu 2min!!! pro km. Ich verstehe nicht warum und wieso und würde gerne Tips, Anregungen und Hilfen von euch bekommen.
Heute z.b. bin ich mit einer durchschnittlichen Hf von 147 gelaufen und habe eine pace von 6:24, insgesamt 9.3km.
Vor einer Woche genau mit einer durchschnittlichen HF von 139 mit einer pace von 5:33, insgesamt 10,5km.

So nun zu dem Rest^^
Ich bin männlich, 25 Jahre alt, 1.88m groß und 64kg leicht. Meine Hf max liegt bei gemessenen 192. Ich habe mit dem "richtigen" Laufen vor 3 Monaten begonnen, habe aber vorher 22 Jahre lang Fußball gespielt und bin auch recht viel Fahrrad gefahren (anfangs 3.000km und die letzten 4 5 Jahre etwa 1.500-2.000km pro Jahr).
Ich habe bis Ende der letzten Woche vorwiegend GA1 trainiert und meine Dauer der Läufe langsam gesteigert, bevor ich diese Woche mit einem Trainingsplan eingestiegen bin für 10km unter 45min.
Ich habe das Gefühl, dass entweder was mit der Pulsuhr (FT4 von Polar) oder dem GPS von runtastic nicht stimmt, wobei welbst wenn bei runtastic 50m Unterschied pro km wären, nicht die teilweise 2min pace-Unterschiede erklären würde...
Die FT4 ist genau 3 Monate alt, also eig kann die Batterie nicht leer sein und ich fühle mich auch so "erschöpft", wie mir die Uhr in dem Moment auch anzeigt.

Ich liste nun mal meine letzten Trainingsdaten auf, vielleicht bringt das ja auch noch was.

12.10.: 11,0km - 6:15min/km - 140Hf (schnitt) - Höhenmeter 161
13.10.: 12,5km - 6:28min/km - 133Hf (schnitt) - Höhenmeter 205
15.10.: 15,5km - 5:53min/km - 137Hf (schnitt) - Höhenmeter 285
17.10.: 9,5km - 6:01min/km - 154Hf (schnitt) - Höhenmeter 140
19.10.: 10,5km - 5:33min/km - 139Hf (schnitt) - Höhenmeter 101
21.10.: 8,5km - 6:17min/km - 133Hf (schnitt) - Höhenmeter 95
23.10.: 11,0km - 6:15min/km - 152Hf (schnitt) - Höhenmeter 240
25.10.: 9,5km - 6:24min/km - 147Hf (schnitt) - Höhenmeter 252

Ich bin am 30. August die Silvesterlaufstrecke gelaufen, auf die ich hintrainiere, das war so etwa 3 Wochen, nachdem ich angefangen habe zu laufen.
30.08.: 10,7km - 5:00min/km - 165Hf (schnitt) - Höhenmeter 216
Ich bin die Strecke flott gelaufen aber ich war am Ende nicht fertig und hatte auch keinen Muskelkater oder sonstige Beschwerden in den nächsten Tage. Meine Zeit war dann 53:30min für 10,7km.
Deshalb habe ich mir einen Trainingsplan für unter 45 rausgesucht, um am Ende unter 48min zu kommen, d.h. ich müsste die pace von damals 5:00min/km auf 4:30min/km steigern, was ich eigentlich für machbar hielt.

Nun bitte ich einfach mal zu spekulieren, woran es liegt, dass meine pace so abweicht. Gut, oben in den Beispielen sind es keine 2 Minuten, aber teilweise ist die Hf auch dafür deutlich erhöht und die pace trotzdem so langsam... Ich weiß echt nicht, woran es liegen könnte... Ich esse eigenltich immer gleich, habe mir auch nicht ein Rinderfilet 20 min vorher reingehauen oder so^^
und die Höhenmeter machen ja auch nicht soo viel aus oder? Bei den beiden geringen Höhenmeterläufen ist die pace ja auch um 44sec/km unterschiedlich, obwohl es die gleiche Strecke war, nur einmal vor und einem hinter dem See her...
Achso, und bei der bisher schnellsten pace von 5:33 saß ich vorher auch 2 Stunden im Auto, habe mich dann umgezogen und bin losgelaufen, also auch keine optimale Vorbereitung.

Vielen dank für eure Tips, Anregungen und Lösungsvorschläge, nur bitte eins nicht, ich laufe NICHT ohne Pulsuhr ;)

LG Running-Gag

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Den Puls so niedrig halten zu wollen, ist Quatsch. Laufe diese Läufe nach Gefühl so, dass Du hinterher nicht sonderlich erschöpft bist, dann passt das schon.

Viel Spaß,

Carsten

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Bei deiner eigentlichen Frage kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Da müssen mal die Experten hier ran.

Mir ist beim lesen nur einige Gemeinsamkeiten zu mir aufgefallen (Alter, Fußballvergangenheit, ungefähres Leistungsvermögen). Daher die Frage: Mit welchem Trainingsplan bereitest du dich auf die 10 km in unter 45 Min. vor?

Ich laufe allerdings größtenteils ohne Pulsuhr, weil ich mich total ausgebremst fühle und mich bei einer pace von über 06:00 auch ziemlich langweile beim Lauf. Wie kommt es, dass du nicht ohne Uhr laufen willst?

Gruß

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jtax hat geschrieben:Bei deiner eigentlichen Frage kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Da müssen mal die Experten hier ran.

Mir ist beim lesen nur einige Gemeinsamkeiten zu mir aufgefallen (Alter, Fußballvergangenheit, ungefähres Leistungsvermögen). Daher die Frage: Mit welchem Trainingsplan bereitest du dich auf die 10 km in unter 45 Min. vor?

Ich laufe allerdings größtenteils ohne Pulsuhr, weil ich mich total ausgebremst fühle und mich bei einer pace von über 06:00 auch ziemlich langweile beim Lauf. Wie kommt es, dass du nicht ohne Uhr laufen willst?

Gruß
Ich hab den hier aus dem Forum genommen, weil er mir von den Tagen her auch genau passt und zusagt... ;-)

Ka, ich will halt einfach meinen Puls wissen um einordnen zu können, wie gut es war und um meine Datenaufzeichnung einfach komplett zu haben. ;)

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CarstenS hat geschrieben:Den Puls so niedrig halten zu wollen, ist Quatsch. Laufe diese Läufe nach Gefühl so, dass Du hinterher nicht sonderlich erschöpft bist, dann passt das schon.
Running-Gag hat geschrieben:Ka, ich will halt einfach meinen Puls wissen um einordnen zu können, wie gut es war und um meine Datenaufzeichnung einfach komplett zu haben. ;)
Wenn's ohne nicht geht, lass dir den Puls während des Laufes nicht anzeigen und lauf' mal so, wie Carsten vorschlägt. Auswerten kannst du die Pulswerte ja dann danach. Probier's doch einfach mal eine Weile und schau, ob sich was ändert. Möglicherweise werden dir die ausgewerteten Pulswerte aber beim nächsten Lauf im Kopf rumspuken.
The exception kills (Amerikanisches Sprichwort)

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naja ich frage mich was das bringt?
Ob ich während dem lauf oder erst nach dem lauf weiß, dass mein puls deutlich höher war als sonst, is doch egal. ich rege mich eh immer erst danach auf^^ ;-)

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Mahlzeit,

und da haben wir schon wieder ein Opfer von Pulsmän.

Dir ist aber klar, von was der Puls alles abhängig ist?
Wie war an den Tagen das Wetter? Was hast Du vorher gegessen? Wie lange war zwischen Essen und Laufen pause? Wie Müde warst Du an den Tagen? Wie war deine Stimmung an den Tagen?
Aufgrund der Verschiedenen Distanzen und Höhenmetern schätze ich mal, es sind immer andere Strecken/Untergründe?

Notier mal das drum herum zu deinen Laufwerten, vielleicht kann man so einen gemeinsamen Nenner finden.
Auch das nachhalten des Ruhepulses kann sinnvoll sein.
Bin wieder da und will auch bleiben.
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HM-10/14 - 2:10:08 | 10k-11/14 - 49:45 ...to be continue
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Running-Gag hat geschrieben:Ich hab das Problem, dass meine Pace von Lauf zu Lauf stark variiert (immer GA1).
Ich laufe mit Pulsuhr und versuche immer einen durchschnittlichen Puls von etwa 135-140 zu halten, doch meine Pace ist einfach total unterschiedlich, teilweise um bis zu 2min!!! pro km. Ich verstehe nicht warum und wieso und würde gerne Tips, Anregungen und Hilfen von euch bekommen.
Das ist kein Problem sondern im Gegenteil, völlig normal. Das ist auch der Sinn des Puls- kontrollierten Trainings: Man soll unabhängig von der pace mit einer bestimmten Intensität laufen. Egal ob Steigungen Hitze, Formschwäche oder Blähungen auftreten: Die Intensität bleibt gleich

Und wenn Du weiterhin versuchst, im Training ständig einen konstanten Puls zu halten, wirst Du wenig bis gar keine Fortschritte machen. Ein wesentlicher Bestandteil des Trainings ist ja gerade das Variieren der Intensität. Jedes mal die 10km in 60min. oder bei 150bpm zu laufen bringt Dir also gar nix.
Deshalb habe ich mir einen Trainingsplan für unter 45 rausgesucht, um am Ende unter 48min zu kommen, d.h. ich müsste die pace von damals 5:00min/km auf 4:30min/km steigern, was ich eigentlich für machbar hielt.
Das ist überhaupt nicht machbar. Du strebst eine 10km- WK- Zeit an, welche um 5min. schneller als Deine PB ist und trainierst nach einem Plan, welcher für Läufer empfohlen wird welche 8min schneller sind. Im Training läufst Du aber immer die selbe Strecke mit der immer gleichen Intensität.
Vielen dank für eure Tips, Anregungen und Lösungsvorschläge, nur bitte eins nicht, ich laufe NICHT ohne Pulsuhr ;) LG Running-Gag
Wenn Du schon auf der Pulsuhr bestehst, dann such Dir einen pulsorientierten Trainingsplan. Da wird Dir auch vorgegeben mal intensiver, und mal lockerer zu trainieren. Deine Ziele sind nach meiner Meinung viel zu hoch gesteckt und Dein Verständnis von Training ist auch verbesserungsbedürftig.

Strebe beim Sylvesterlauf eine Zeit um die 50min. an. Das ist bei effektivem Training vieleicht möglich.

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Plattfuß hat geschrieben:
Strebe beim Sylvesterlauf eine Zeit um die 50min. an. Das ist bei effektivem Training vieleicht möglich.
Die 50 Min. hat er ja schon jetzt drauf ohne übermäßige Anstrengung. Da macht es meiner Meinung nach doch eher Sinn im Plan Richtung 45 zu laufen und wenns dann eine 47 oder 48 wird geht die Welt ja auch nicht unter.

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Running-Gag hat geschrieben:.... Meine Zeit war dann 53:30min für 10,7km.
Das ist das Ergebnis welches er bei einem 10km Lauf hat.
jtax hat geschrieben:Die 50 Min. hat er ja schon jetzt drauf ohne übermäßige Anstrengung. Da macht es meiner Meinung nach doch eher Sinn im Plan Richtung 45 zu laufen und wenns dann eine 47 oder 48 wird geht die Welt ja auch nicht unter.
3min schneller wären eine starke Verbesserung. 5min schneller sind nach meiner Meinung unrealistisch.

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Running-Gag hat geschrieben:Ka, ich will halt einfach meinen Puls wissen um einordnen zu können, wie gut es war und um meine Datenaufzeichnung einfach komplett zu haben. ;)
Wenn du das tun würdest, wäre alles in Butter. Du lässt dich aber davon verrückt machen und versaust dir damit den Laufspaß.

Du läufst noch nicht so lange, dass Fußballer nicht unbedingt läuferisch fit sein müssen, liest man hier im Forum allenthalben. Betrachte dich noch als Anfänger und genau desrum ist deni Puls diversen Schwankungen stärker unterworfen als der eines schon länger trainierenden Läufers. Weiterhin ist der Puls allgemein normalen Schwankungen unterworfen, die Temperatur hat einen Einfluss darauf, die Tageszeit an der man läuft und nicht zuletzt hat man mal bessere und mal schlechtere Tage. Laufe einfach mal mehr nach Pace statt Puls und schaue dabei wie du dich fühlst. Aufzeichnen kannst du den Puls ja immer noch, aber unterwegs einfach nicht auf die Uhr schauen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Running-Gag hat geschrieben:naja ich frage mich was das bringt?
Dass Du mit dem Schleichen aufhörst und mit dem Training anfängst.

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@Runninggag: Du solltest Dich einem Lauftreff anschließen. Die gibt es in KL meines Wissens in großer Zahl. Ich laufe auch meist mit Pulsmesser, käme aber nie auf die Idee, mich davon in den hügeligen Kaiserslauterner Wäldern ausbremsen zu lassen - die Höhenmeter haben es in sich, speziell auch beim KL-HM.

Ich finde es übrigens gruselig, wenn sich schlanke 25jährige zu Tode schonen. Falls Du eine Freundin hast - trägst Du im Bett auch einen Pulsmesser, um Dich nicht zu überanstrengen?

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dicke_Wade hat geschrieben: Laufe einfach mal mehr nach Pace statt Puls und schaue dabei wie du dich fühlst. Aufzeichnen kannst du den Puls ja immer noch, aber unterwegs einfach nicht auf die Uhr schauen. Tommi
Hi, sehe ich genauso!

Seitdem ich ohne Brustgurt laufe, habe ich 1. weniger nerviges Equipment, 2. mehr Spaß am Laufen, 3. weniger Stress und 4....jetzt kommt's: wesentlich schnellere Zeiten!

Lieben Gruß :D

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Hallo Running-Gag,

du läufst jetzt seit 3 Monaten, trägst einen Pulsmesser, sammelst Daten und hinterher fragst du dich, was denn da wohl los gewesen sein könnte. Jetzt frage ich dich: Was bringt es dir einen Pulsmesser zu nutzen? Was hast du davon zu wissen, welchen Puls du wann bei welchem Lauf hattest? Das sind für dich absolut nicht relevante Daten. Der Pulsmesser wurde aus zwei Gründen erfunden und wird aus eben diesen beiden Gründen heute vermarktet:

1. weil die Firmen, die ihn herstellen, damit sehr viel Geld verdienen. Ebenso alle Händler bis er bei dir am Arm ist. Diese Herrschaften haben alle das Ziel dein Geld in ihre Taschen zu bekommen. Wenn du Glück hast, wird man dich beim Kauf beraten, was man mit einem Pulsmesser tatsächlich Sinnvolles tun kann. Und immer wenn sich das Gesicht des Verkäufers mit einem süffisanten Lächeln überzieht, solltest du davon ausgehen, dass das gerade besprochene Gerätemerkmal - vorsichtig formuliert - nicht so wichtig ist ...

2. Mit einem Pulsmesser können (die meisten) Freizeitläufer ihr Training auf relativ einfache Weise steuern. Dazu benötigen sie aber einige Voraussetzungen. Wichtig ist zunächst, dass sie nicht voreingenommen sind. Es gibt viele arrivierte Läufer, die nie einen Pulsmesser genutzt haben, ihn auch nicht brauchen (niemand sollte ernsthaft behaupten man könne nicht ohne Hf-Messer trainieren). Dann sollte man wissen, unter welchen Umständen ein Hf-Messer technisch bedingt falsche Anzeigen anbietet. Und vor allem sollte man wissen, wovon die Herzfrequenz abhängig ist.

Nur grundsätzlich hat man bei gleichem Tempo und Strecke heute dieselbe Herzfrequenz wie gestern und morgen. Es gibt ein paar wichtige Einflussgrößen, die durchaus den Hf-Schnitt eines Trainings um ein paar bpm (Herzschläge pro Minute) nach oben oder unten manipulieren können (z.B. Temperatur, Luffeuchtigkeit, Ernährung zwischen zwei Trainings, Grad der Erschöpfung durch das letzte Training, psychische Verfassung). Treffen ein paar Faktoren aufeinander, dann kann ein Trainingstag dabei heraus kommen, der eine große Abweichung bedeutet. Bei dir, da du versuchst den Puls als Konstante zu definieren, eben starke Tempoabweichungen.

Noch eins: Es gibt wenig, was den Puls so rapide in die Höhe katapultiert wie Steigungen. Deshalb lassen sich Trainings mit abweichenden Steigungen (also divergierende Strecken) nur sehr schwer über den Puls miteinander vergleichen. Da du Höhenmeter angibst, scheint dein Elektronikdingsbums über GPS Höhen zu messen: Vergiss es! Im Auf und Ab messen die meisten GPS-basierten Geräte viel zu ungenau.

Und nun zu deinem eigentlichen Fehler: Einen Pulsmesser im Training sinnvoll zu nutzen bedeutet, dass man seine maximale Herzfrequenz kennt. Oder zumindest, so lange die (noch) nicht bekannt ist, einen hinreichend verlässlichen Ersatzwert benutzt (wie man den bekommt, damit will ich mich hier nicht aufhalten, das würde zu weit führen). Beim einfachsten Prozedere leitet man aus diesem Hfmax Trainingsbereiche ab und läuft eben nicht nur in GA1 oder wie auch immer man die Bereiche nennt, was wiederum völlig unwichtig, da nicht genormt ist. Man nimmt Pulsbereiche als Trainingsvorgabe, weil es einfacher ist den Puls in einem Bereich zu halten, als auf einem bestimmten Wert. Und, weil man dann die Möglichkeit hat, wenn ein Tag vom Puls her aus dem Ruder läuft, an den Rand des Bereichs auszuweichen und immer noch sinnvoll zu trainieren.

Damit hat es sich aber nicht. Das eigentlich Entscheidende muss parallel dazu ablaufen und das steht weder im (Online) Handbuch deines Hf-Messers noch sagen es dir die Verkäufer: Mit der Zeit sollte man immer seltener auf den Pulsmesser blicken müssen, z.B. dann auch die akkustische Anzeige fürs Verlassen irgendwelcher Bereiche ausschalten, weil man ein Gefühl, ein Gespür, dafür bekommt, in welchem Tempo man läuft. Idealerweise guckt man nach einer Weile auf den Pulsmesser und bekommt bestätigt, dass man den angepeilten Trainingsbereich tatsächlich auch einhält.

Das geht aber alles nicht in 3 Monaten. Und schon gar nicht, wenn man das Pferd vom falschen Ende her aufzäumt. Ich lief viele Jahre ganz ohne Pulsmesser. Ich war also schon Läufer, als ich mir einen angeschafft habe. Angeschafft habe ich ihn damals, um den Trainingsplan umsetzen zu können, der in meinem Laufbuch abgedruckt war. Den Umgang mit diesem Pulsmesser (siehe oben) lernte ich in den folgenden Monaten. Dabei hatte ich den Vorteil - und den hast du nicht -, dass ich zu jener Zeit fast ausschließlich flache Strecken trainierte. Eine der wesentlichen Verwirrgrößen, die auch deinen Angaben innewohnt, schied also für mich aus.

So weit das. Spekulieren werde ich nicht, denn spekulieren hieße Behauptungen, Mutmaßungen in die Welt zu setzen. Die helfen nicht. Im Nachhinein und aus der Ferne lassen sich deine Werte ohnehin nicht nachvollziehen. Und auch das solltest du wissen: Es gibt für vieles Erklärungen. Manches lässt sich sogar schlagend beweisen. Aber manchmal hast du trainiert und wirst keine Erklärung dafür finden, wieso heute "alles irgendwie anders war". Beispiel: Als ich anfing mit Pulsmesser zu trainieren, wollte ich natürlich vieles von dem, das in kundigen Bücher geschrieben steht, überprüfen. Und tatsächlich fand ich den Einfluss von Sonne und Außentemperatur bestätigt. Im kühlen Wald laufend, zeigte mein Pulsmesser den Wert xxx bpm. Dann lief ich am Fluss entlang in blanker Sonne und der Puls stieg bei gleichem Tempo (übrigens auch bei gleichem Belastungsempfinden) um 5 bpm. Minuten später verkrümelte ich mich wieder im Wald und der Puls fiel wieder ... So fand ich vieles bestätigt. Einmal hatte ich im Beruf richtig fetten Ärger. Ergebnis: Mein Puls beim Training war Spitze! Vor allem, weil mir der Ärger nicht aus dem Kopf ging ...

Fazit: Laufe und achte weniger auf deinen Pulsmesser. Werde dir darüber klar, dass ständig im ungefähr selben Pulsbereich zu laufen zu Beginn einer Läuferkarriere durchaus sinnvoll ist, aber nach 3 Monaten und guter aerober Ausdauer wäre es dann sinnvoller, die Tempi zu variieren. Nach Gusto! So lange nach Gusto, bis du mit dir eins bist, was du denn laufend eigentlich erreichen willst. Und wenn du das weißt, wirst du einen irgendwie gearteten Plan brauchen, wie du dieses Ziel gut erreichen kannst. Und DANN kommt der Pulsmesser zu Ehren. DANN kannst du aus deinem Hfmax Trainingsbereiche ableiten und den Plan - wohin auch immer der dich führen soll - umsetzen. Bezüglich Pulsmesser und Lauftraining hat man nicht das Henne-Ei-Problem. Also was ist zuerst da gewesen. Lauftraining gab es schon lange vor der Erfindung der Elektronik und vor dem Einsatz eines Pulsmesser steht immer die Frage: Was will ich und nach welchem Plan will ich es?

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Erst eimal vielen Dank für eure vielen Kommentare, Meinungen und Vorschläge. Das hat mich insgesamt schon weiter gebracht.
Aber ich glaube, ich habe einige Infos vergessen oben reinzuschreiben, weshalb manches sich dann auch revidiert.

Also die oben genannten Daten waren allesamt GA1, aber ich bin zwischendurch auch GA2, Intervalle, Fahrtspiel und REKOM unterwegs gewesen, ebenso geschwommen und Fahrrad gefahren. Ich laufe also NICHT nur GA1 ;-)

Aber CarstenS, zu deinem Vorschlag habe ich noch Fragen.Du sagst, konzentirer dich aufs schnelle Laufen und nicht auf das Rumkriechen.
Wenn ich nun aber Grundlagenausdauer trainieren möchte, wie stellst du dann sicher, dass genau diese auch trainiert wird und nicht irgendwas anderes oder du zu viel schnelle Einheiten die Woche läufst? Und woher weißt du dann am Ende deiner Trainingseinheit deine pace oder sonstige Daten oder läufst du gänzlich ohne technische Unterstützung und schaust dann am Ende des Wettkampfs erstmals auf die Uhr ob die letzten 10 Wochen gut oder schlecht waren!?
Ich will auch nicht auf Gedeih und Verderb bei 137 Schlägen laufen, sondern im GA1-Bereich, so wie U_d_o ja auch schrieb.

Aber nun bin ich doch um einiges schlauer, dass Temperatur, Steigung usw. doch so viel Einfluss auf auf die pace hat. ich dachte, dass würde vielleicht maximal 15-25 sek ausmachen und eben keine 60 oder mehr...

Dann zu Plattfuß, meine persönliche Bestzeit ist nicht bei 53:xx sondern darunter, nur bin ich eben noch nie volle Pulle gelaufen. Ich schätze meine Zeit momentan auf etwa 51min ein, sodass mir nur noch etwa 3 min fehlen und das wiederum finde ich machbar in den kommenden 9 oder 10 Wochen Vorbereitung.

Danke niils oder wie auch immer du heißen magst, aber persönlich angreifen musst du mich nicht. Wenn du was dazu zu sagen hast gerne, wenn nicht, einfach weiterklicken, danke!

Und nun zu meiner Abschlussfrage :-D
Manche schreiben, laufe bei gleichbleibender pace, manche schreiben, laufe bei gleichbleibendem puls, eine Variation habe ich dann ja, nur dass ich beim ersten den Puls variiere und beim zweiten die pace, also so wie jetzt...
Was ist denn nun sinnvoller?
Also mir ist klar, dass ich nicht immer 10km in 6:00 pace laufen sollte, aber ich laufe eigentlich keinen Tag in der Woche die gleiche km Anzahl, sodass ich da schon immer eine Variation drin habe... Und nur GA1 mache ich ja auch nicht, wie gesagt, mind 1 mal pro Woche GA2 mit Intervalle o.ä.

LG

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Mal wieder eine 1+ für U_d_o

Udo, mal unter uns, wenn Du in der Schule auch auf alles so ausführlich geantwortet hast, wie hier im Forum... wurdest Du oft verprügelt? :teufel:

Spaß beiseite, ich schätze Deine Postings wirklich sehr.
Bin wieder da und will auch bleiben.
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U_D_O ist mein Haupttrainer! Wenn auch nur virtuell, aber habe ihn schon kennengelernt (ohne Autogrammwunsch :) ) beim Münstermarathon '13
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Running-Gag hat geschrieben:Aber CarstenS, zu deinem Vorschlag habe ich noch Fragen.Du sagst, konzentirer dich aufs schnelle Laufen und nicht auf das Rumkriechen.
Nein, ich meinte, Du solltest Dich aufs Laufen konzentrieren, und die Polemik wäre auch nicht nötig gewesen, vor allem, wenn ich gewusst hätte, dass Du auch Tempoeinheiten machst.
Wenn ich nun aber Grundlagenausdauer trainieren möchte, wie stellst du dann sicher, dass genau diese auch trainiert wird und nicht irgendwas anderes oder du zu viel schnelle Einheiten die Woche läufst?
Wie stellst Du das denn sicher ohne alle zwei Wochen eine Leistungsdiagnostik zu machen? ;)

Es ist einfach nicht so, dass Du die Grundlagenausdauer nicht trainierst, wenn Du ein wenig schneller läufst. Die Obergrenze von 73%, die Du Dir da auferlegt hast, ist auch sehr niedrig. Wenn Du aus einer geplanten normalen Dauerlauf einen Tempodauerlauf machst, merkst Du das auch ohne Uhr. So lange es sich nicht nach Tempodauerlauf anfühlt und Du bei der nächsten Einheit nicht noch schwere Beine davon hast, war es nicht zu schnell.
Und woher weißt du dann am Ende deiner Trainingseinheit deine pace oder sonstige Daten oder läufst du gänzlich ohne technische Unterstützung und schaust dann am Ende des Wettkampfs erstmals auf die Uhr ob die letzten 10 Wochen gut oder schlecht waren!?
Ach, im Moment mache ich ohnehin nur lockere Dauerläufe (meinetwegen GA1 ;) ) und laufe keine Wettkämpfe. Als ich noch richtig gelaufen bin, bin ich aber tatsächlich lange Zeit mit ganz normaler Stoppuhr gelaufen. Die Tempoeinheiten habe ich mit Tempovorgabe gemacht und die mittleren Dauerläufe nach Gefühl. Wenn am Tag nach einer Tempoeinheit die Beine schwer waren, eher langsamer. Wenn am nächsten Tag dann die Beine schon wieder lockerer waren waren, dann zügiger. Ob das Training gut lief, habe ich an den Tempoeinheiten gemerkt, aber auch bei mittleren Dauerläufen. Wenn ich dann beispielsweise gemerkt habe, dass ich eine bestimmte meiner Standardstrecken unter einer Stunde gelaufen bin, obwohl ich nur wenig Druck gemacht habe, und ich bei ähnlicher gefühlter Anstrengung einige Wochen vorher noch langsamer gewesen wäre, dann war offenbar alles ok.

Und übrigens: Ich habe das zwar nie getan, aber ein Freund von mir ist auch schon Wettkämpfe ohne Uhr gelaufen, weil er das Gefühl hatte, dass er dann besser ein geeignetes Tempo trifft.
Ich will auch nicht auf Gedeih und Verderb bei 137 Schlägen laufen, sondern im GA1-Bereich, so wie U_d_o ja auch schrieb.

Aber nun bin ich doch um einiges schlauer, dass Temperatur, Steigung usw. doch so viel Einfluss auf auf die pace hat. ich dachte, dass würde vielleicht maximal 15-25 sek ausmachen und eben keine 60 oder mehr...
Die Steigung hat natürlich einen großen Einfluss. Der Rest hat eigentlich keinen so großen Einfluss. Wenn Du aber in einem zu niedrigen Bereich zu laufen versuchst, dann kann folgendes eintreten:

Nimm mal einen normalen Tag. Da läufst Du mit Deinen 137 Schlägen schon langsam. Wenn Du etwas langsamer läufst, ist die HF daher kaum niedriger. Wenn Du stattdessen mit 132 Schlägen laufen wolltest, müsstest Du daher schon viel langsamer laufen. Nun stell Dir einen Tag vor, an dem aus irgendeinem Grund Deine HF einfach mal 5 Schläge höher ist. Das ist an sich nicht viel, wenn Du dann aber versuchst, mit 137 zu laufen, ist das, als würdest Du ansonsten versuchen mit 132 zu laufen. Sinnvoll ist das nicht.

Viel Spaß und Erfolg!

Carsten

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Vielen Dank.

Ich glaube, ich werde weiter versuchen mit Pulsuhr zu laufen, aber mir weniger Gedanken drum machen, ob ich jetzt unter 140 oder über 140 bin usw...
Ich schaue beim Laufen auch nicht alle 5 Minuten drauf, ich merke selbst, dass ich zu schnell bin, bzw dass ich eig zu langsam bin für die Anstregnung die ich grade da fühle, aber ich werde auf jeden Fall weniger auf die Uhr schauen und mehr drauf achten, was meine Muskeln mir sagen ;-)
Und das mit den guten und schlechten tagen kenne ich nur zu gut, dann versuche ich unter 140 zu kommen und laufen dann ne 7er pace -.- und der puls geht auch nich runter...

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Running-Gag hat geschrieben:Vielen Dank.

Ich glaube, ich werde weiter versuchen mit Pulsuhr zu laufen, aber mir weniger Gedanken drum machen, ob ich jetzt unter 140 oder über 140 bin usw...
Ich schaue beim Laufen auch nicht alle 5 Minuten drauf, ich merke selbst, dass ich zu schnell bin, bzw dass ich eig zu langsam bin für die Anstregnung die ich grade da fühle, aber ich werde auf jeden Fall weniger auf die Uhr schauen und mehr drauf achten, was meine Muskeln mir sagen ;-)
Und das mit den guten und schlechten tagen kenne ich nur zu gut, dann versuche ich unter 140 zu kommen und laufen dann ne 7er pace -.- und der puls geht auch nich runter...
Geht doch :)


Hatte vor 6 Monaten auch angefangen mit meinen Puls zu tracken, wollte ja "ALLES RICHTIG MACHEN".

Braucht man definitiv nicht. Messe heute manchmal noch, schaue aber nicht drauf.
Stelle fest, dass der Puls aber in der Tendenz immer etwas weiter runter geht.

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Mahlzeit,

ich richte mich etwas nach der Atemmethode was das Tempo angeht.
Lange Läufe für die Grundlagenausdauer laufe ich mit 4 Schritte ein und 4 Schritte ausatmen, zum Ende sind es dann schon mal 3:4.
Beim Dauerlauf sind es dann so 3:3 bis 2:3
Bei Tempoeinheiten bis ich meist bei 2:2

Darüber kann ich das Tempo ganz gut bestimmen zwischen 6:40 - 7:00 auf langen Läufen bis 5:30 bei schnellen Läufen.
Intervalle laufe ich nicht, und beim Fartenspiel läuft ja eh alles nach Lust und Laune.

Das ganze ist aber auch von der Tagesform abhängig.

Hier mal ein Beispiel meine HF Aufzeichnung nach der Methode, und die Strecke war stark unterschiedlich, und ich war mit dem Kinderwagen unterwegs, hier ändert sich die Belastung auch auf der flachen Graden je nach Untergrund sehr stark.
Bin wieder da und will auch bleiben.
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Mario Be hat geschrieben:Mahlzeit,

ich richte mich etwas nach der Atemmethode was das Tempo angeht.
...
Bei Tempoeinheiten bis ich meist bei 2:2
Wenn du noch zählen kannst, bist du zu langsam ... :hihi:

Im Ernst: Wenn du damit klar kommst - prima. Mich überkam noch die das Verlangen, meine Schritte und Atemzüge zu zählen. Ich hab inzwischen eigentlich relativ gut im Gefühl, wie schnell ich bestimmte Einheiten laufen muss (wenn ich es mal drauf anlege, in bestimmten Tempo- oder Belastungsbereichen zu laufen). Mein Garmin hilft mir immer mal wieder, das Gefühl neu zu "kalibrieren". Mehr braucht's eigentlich nicht für mich.

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kobold hat geschrieben:Wenn du noch zählen kannst, bist du zu langsam ... :hihi:
Schönen Dank auch :zwinker5:

Du läufst aber auch schon ein oder Tage länger als ich, da sollte das Körpergefühl auch ein ganz anderes sein.
Zudem zähle ich auch nur noch, wenn ich die Belastung kontrollieren will.. z.B. bei einem Anstieg.
Manchmal hilft aber auch diese Methode wenn es hart wird, in dem Bereich zu bleiben, wo ich bleiben möchte, wenn z.B. die letzten km bei einem Tempolauf hart werden.
Würde ich die ganze Zeit durch zählen, würde ich wohl Wahnsinnig werden.
Bin wieder da und will auch bleiben.
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