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Ab welcher Laufzeit/Laufstrecke soll man extra Energie tanken? (Power Bar oder Gel)

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Biggeron hat geschrieben:Hallo Leute!

Wie der Titel schon sagt:
Ab welcher Zeit oder Strecke braucht man wirklich extra Energie für unterwegs in Form von Power Gels oder Bars?
Marathon? Oder schon ab dem HM?
Gar nicht. Zumindest nicht in Form von Power Dingsbums.

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Keine Ahnung, ab wann man sowas braucht. Bisher bin ich noch nie weiter gelaufen als Marathon.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Zitat von Dieter Baumanns FB-Seite zur 2:09:32 von Arne Gabius: "Glückwunsch Arne! Und das nur mit Wasser und einer geschüttelten Cola gelaufen." So viel zum Thema ... :D wobei sich natürlich jeder fragen muss, ob er in der Lage ist, im Vorfeld so viel Selbstdisziplin aufzubringen wie Arne Gabius, was Training und Ernährung angeht.

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In 4 von 6 Marathons ging es bisher völlig ohne Nahrung, ohne Gels, ohne Irgendwas. Kann man trainieren, ebenso wie die Flüssigkeitsaufnahme, da reicht auch ein wenig Wasser und gut ist es.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Wie zu erwarten war erklingt hier jetzt wieder das vielstimmige Konzert derer, die alle Läufe nur mit Wasser aus dem örtlichen Brunnen und Schnitzen von selbst gepflückten Äpfeln bestreiten und alle Industrieprodukte für samt und sonders verzichtbar halten. Nein, nicht nur verzichtbar: Wer sie kauft, ist natürlich Opfer der bösartigen, suggestiven Verkaufstricks von weltumspannenden Konzernen, die sich auf Kosten naiverer, unwissender Läuferseelen goldene Nasen verdienen.

Ich vertrag keine Äpfel, und auch sonst kaum Obst (Fruchtzucker). Viele der Gels vertrage ich. Wenn ich bei Läufen über 30 km ungefähr bei km 15 ein Gel zu mir nehme, dann bilde ich mir zumindest ein, dass es mir etwas bringt. Kohlenhydrate sind z.B. unbestritten enthalten.

Vergleiche mit Spitzensportler klingen total souverän, helfen aber einem Freizeitsportler in der Sache nicht weiter.

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freilaufend hat geschrieben:Wie zu erwarten war erklingt hier jetzt wieder das vielstimmige Konzert derer, die alle Läufe nur mit Wasser aus dem örtlichen Brunnen und Schnitzen von selbst gepflückten Äpfeln bestreiten und alle Industrieprodukte für samt und sonders verzichtbar halten.
Lieber freilaufend, gefuttert wird anschließend :D . Äpfel und Banane wäre mir vermutlich zu viel und ich hätte Bange um's Verschlucken. Geht alles ohne, aber jeder wie er mag. :zwinker2:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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freilaufend hat geschrieben:Nein, nicht nur verzichtbar: Wer sie kauft, ist natürlich Opfer der bösartigen, suggestiven Verkaufstricks von weltumspannenden Konzernen, die sich auf Kosten naiverer, unwissender Läuferseelen goldene Nasen verdienen.
Bis jetzt hat so etwas niemand hier in diesem Faden geschrieben.

Knippi

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Da hat die Ernährungsindustrie ihr Ziel wohl erreicht, wenn der Mensch Früchte nicht mehr verträgt, Chemiebomben wie Gels und Bars hingegen schon.

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Papou hat geschrieben:Da hat die Ernährungsindustrie ihr Ziel wohl erreicht, wenn der Mensch Früchte nicht mehr verträgt, Chemiebomben wie Gels und Bars hingegen schon.
Ja, aber bitte jetzt nicht direkt hinter meinem Beitrag - wie sieht der denn jetzt aus?

Knippi

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Aggressiv? Nein, wirklich nicht. Ich hab einen Tag frei, die Sonne scheint, und gleich geh ich 20 km laufen.

Ich habe Spaß daran, Standpunkte klar (und dabei lieber überspitzt als abgestumpft) darzulegen. Da Absolutheit, mit denen hier allgemeingültige Aussagen getroffen werden ("Braucht kein Mensch, weil Arne Gabius es nicht braucht...") finde ich da wesentlich aggressiver.

Ernährung ist sehr individuell. Manche trinken fast nichts beim Laufen, andere trinken viel. Manche nur Wasser, andere ausgeklügelte Sportgetränk. Etliche mir bekannte sehr starke Läufer laufen keinen Marathon ohne drei Gels. Marketingopfer? Oder doch nur Menschen, die anders funktionieren als einige andere? Übrigens: Selbst wenn die Wirkung eines 3-Euro-Geltütchens beim Marathon aus meiner Sicht eine rein psychologische wäre: Selbst das wäre für mich völlig o.k.

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Da hat die Ernährungsindustrie ihr Ziel wohl erreicht, wenn der Mensch Früchte nicht mehr verträgt, Chemiebomben wie Gels und Bars hingegen schon.
Genau. Und deshalb sollte ich jetzt als Opfer der Ernährungsindustrie aus Protest trotzdem Früchte essen, auch wenn ich dann alle 5 km neben die Strecke *****. Sehr praxisnaher Tipp.

Hinweis: Da war jetzt wirklich aggressiv.

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hardlooper hat geschrieben:Ja, aber bitte jetzt nicht direkt hinter meinem Beitrag - wie sieht der denn jetzt aus?

Knippi
Besser als direkt davor, oder? Das sähe dann wirklich böse aus :D

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Marathon hab ich bislang noch nicht gelaufen. Bei mehreren HM irgendwo zwischen 1:45 und 2:00 hab ich nichts (auch keine Flüssigkeit) zu mir genommen. Ich hatte bisher nie den Eindruck, dass dies zu einem Leistungseinbruch geführt hätte.

Ich laufe auch im Sommer fast immer auch lange Strecken ohne zusätzliche Getränke. Wenn ich die Speicher vor dem Laufen anständig fülle, ist auch ein Lauf über 3h kein Problem.

Eine Frage ist natürlich auch, wie lange der zusätzliche Brennstoff benötigt, damit der Körper auch damit etwas anfangen kann. Wenn man bedenkt, dass eine Banane etwa 2h braucht, um Wirkung zu erzielen, kann man sich ja ausrechnen, wann man eine essen sollte.

Und bei den Triathleten ist das auch unterschiedlich. Triathlon hat ja eine Riesen-Spannbreite. Von der Jedermann-Volksdistanz bis zur Langdistanz ist es ein riesiger Unterschied. Bei einer LD und einer WK-Dauer von vllt 10 oder 12 Stunden spielt Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme eine ganz andere Rolle. Bei einer Jedermann-Distanz über 500-20-5 brauche ich normalerweise noch keine Flasche am Rad.
Grüße
Martin :hallo:

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Wenn ich 2:09h laufe, brauche ich auch keine Häppchen - ich komme in der Zeit aber auch nur halb so weit wie Herr Gabius. :peinlich:

@Threadersteller
Das kann man nicht verallgemeinern - probier es einfach selbst aus, lauf ein paar mal 20km nüchtern oder mit Gels. Dann weißt du es - sowas kann man doch prima im Winter testen - da fällt Hitze als Störfaktor weg.

Bei mir liegt die Grenze so bei 15 km (oder gut 1 1/2 Stunden) - wenn es ich länger unterwegs bin, fühlt es sich am Ende besser an, wenn ich nach 10km ein Gel reingedrückt habe. Das kann aber durchaus Kopfsache sein.

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freilaufend hat geschrieben:Wie zu erwarten war erklingt hier jetzt wieder das vielstimmige Konzert derer, die alle Läufe nur mit Wasser aus dem örtlichen Brunnen und Schnitzen von selbst gepflückten Äpfeln bestreiten und alle Industrieprodukte für samt und sonders verzichtbar halten. Nein, nicht nur verzichtbar: Wer sie kauft, ist natürlich Opfer der bösartigen, suggestiven Verkaufstricks von weltumspannenden Konzernen, die sich auf Kosten naiverer, unwissender Läuferseelen goldene Nasen verdienen.

Ich vertrag keine Äpfel, und auch sonst kaum Obst (Fruchtzucker). Viele der Gels vertrage ich. Wenn ich bei Läufen über 30 km ungefähr bei km 15 ein Gel zu mir nehme, dann bilde ich mir zumindest ein, dass es mir etwas bringt. Kohlenhydrate sind z.B. unbestritten enthalten.

Vergleiche mit Spitzensportler klingen total souverän, helfen aber einem Freizeitsportler in der Sache nicht weiter.
Von Äpfeln war auch nirgends die Rede. Ich bevorzuge Banane und / oder Trockenobst (Rosinen, Pflaumen). Und trinken Wasser und Cola.

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@freilaufend: Jemandem Aussagen in den Mund zu legen, die er/sie so nicht formuliert hat, hat mit "Standpunkte klar darlegen" nichts zu tun, sondern ist mMn einfach streitsüchtiges Auftreten.

Falls du nochmal sorgfältig lesen willst: Die Frage war, ab wann "man wirklich extra Energie für unterwegs" braucht - das Beispiel Gabius sollte zeigen, das "man" es nicht unbedingt braucht, sondern dass es erfolgreiche Gegenbeispiele gibt. Und in meinem Posting waren sogar noch die Voraussetzungen angedeutet, unter denen es "ohne" gehen könnte, einschließlich der Einschränkung, dass das möglicherweise nicht jeder hinkriegt.

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Papou hat geschrieben:Besser als direkt davor, oder? Das sähe dann wirklich böse aus :D
Ich würde es mal so sagen wollen: dem Zauber dieser Argumentation kann und mag ich mich nicht entziehen :nick: .

Knippi

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freilaufend hat geschrieben:Wie zu erwarten war
Vermutlich hätte Dir eine unvoreingenommenere Lektüre der bisherigen Beiträge einiges an Aufregung erspart.

erklingt hier jetzt wieder das vielstimmige Konzert derer, die alle Läufe nur mit Wasser aus dem örtlichen Brunnen und Schnitzen von selbst gepflückten Äpfeln bestreiten und alle Industrieprodukte für samt und sonders verzichtbar halten.
Seh ich nirgends was von. Ich weiß auch nicht, ob Apfelschnitze eine gute Idee wären. Zumindest während schnellerer Läufe sind sie wahrscheinlich etwas schwer verdaulich.
Wer sie kauft, ist natürlich Opfer der bösartigen, suggestiven Verkaufstricks von weltumspannenden Konzernen, die sich auf Kosten naiverer, unwissender Läuferseelen goldene Nasen verdienen.
Nicht alles, was Dir nicht gefällt, ist eine Verschwörungstheorie.
Vergleiche mit Spitzensportler klingen total souverän, helfen aber einem Freizeitsportler in der Sache nicht weiter.
Warum nicht? Spitzensportler laufen ihre Wettkämpfe und Qualitätseinheiten viel dichter am Limit als Freizeitsportler. Die Energiebereitstellung erfolgt also wahrscheinlich noch mehr als bei letzteren aus Kohlenhydraten. Ob und ab wann man die während des Laufens zuführen muß, ist doch gerade Thema dieses Threads. Also: Wer bei geringeren Intensitäten trainiert bzw. Wettkämpfe läuft, wird auch nicht so schnell in die Verlegenheit kommen, Energie zuführen zu müssen.

Für die Frage des TE lassen sich keine allgemein gültigen Regeln aufstellen. Außer daß man für HM auf keinen Fall zusätzliche Energie benötigt. Für Distanzen ungefähr ab Marathon gilt: ausprobieren. Beim Training benötigt man ganz sicher nichts, aber man kann sowas bei längeren Tempoeinheiten durchaus mal ausprobieren und schauen, was man wie gut verträgt. Und das kann man sich dann beim Marathon mitnehmen. Weniger wegen der zusätzlichen Energie als für den Kopf.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Biggeron hat geschrieben:Also ist das ganze "Zeug" eher was für Triathleten etc.?
Wie heißt es doch:

"Irgendwo muss das Zeugs einfach hin."
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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freilaufend hat geschrieben:Genau. Und deshalb sollte ich jetzt als Opfer der Ernährungsindustrie aus Protest trotzdem Früchte essen, auch wenn ich dann alle 5 km neben die Strecke *****. Sehr praxisnaher Tipp.

Hinweis: Da war jetzt wirklich aggressiv.
Die Frage ist doch, wieso heutzutage die Zahl der Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten markant am Steigen ist.

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bones hat geschrieben:Arne Gabius ist gestern ohne das Zeug gar nicht mal so schlecht gelaufen.
Ja... aber 2:09 und nicht wie alle anderen hier 3-5h.

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Die Frage ist doch, wieso heutzutage die Zahl der Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten markant am Steigen ist.
Ich habe nicht abgestritten, dass dies vielleicht auch an den veränderten Ernährungsgewohnheiten der Menschen liegt. In meinem Fall aber dann wohl schon an denen meiner Eltern, ich hab Obst schon als Kind nicht vertragen. Obschon von trotzigem Naturell, hat sich ein Ignorieren der beim Obstverzehr eintretenden Beschwerden als für mich nicht durchführbar herausgestellt.

Ich zweifle die Aussage, dass "niemand" diese Gels oder ähnliche Produkte braucht, in ihrer Absolutheit an. Ich behaupte im Gegenzug aber auch nicht, dass jeder sie braucht.

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Papou hat geschrieben:Die Frage ist doch, wieso heutzutage die Zahl der Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten markant am Steigen ist.
Was ist dir lieber mit 40 ohne Allergien zu sterben als mit 86 mit Allergien. Stichwort Lebenserwartung.

"Markant" steigt nur das Gejammer.

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Papou hat geschrieben:Da hat die Ernährungsindustrie ihr Ziel wohl erreicht, wenn der Mensch Früchte nicht mehr verträgt, Chemiebomben wie Gels und Bars hingegen schon.
Selten so einen Schwachsinn gelesen. Trotz Jahrzehnten im Internet.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Papou hat geschrieben:Die Frage ist doch, wieso heutzutage die Zahl der Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten markant am Steigen ist.
Ich glaube es zu wissen - aber bin nicht so bescheuert, das hier hinzuschreiben :nick: .

Knippi

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Mag sein, dass es Profis IM Wettkampf ohne Gel machen.
Bein HH Halbmarathon haben sich die Top-Läufer VOR dem Wettkampf diverse Gels reingedrückt.

Hab es selbst noch nicht ausprobiert. Wenn ich demnächst mal wieder einen Lauf über 20Km angehe ist es vielleicht mal nen Versuch Wert.
Dann kann ich wenigstens mitreden :)

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bones hat geschrieben:Beim Jedermanntempo hätte er auch Powerbar zu sich nehmen müssen? :zwinker5:
Nein. Aber bei 82% HFmax über 4h.

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Biggeron hat geschrieben: Ab welcher Zeit oder Strecke braucht man wirklich extra Energie für unterwegs in Form von Power Gels oder Bars?
Marathon? Oder schon ab dem HM?
Wie anhand der bisherigen Antworten hier ersichtlich, wird es darauf keine allein bzw. allgemein richtige Antwort geben.
freilaufend hat geschrieben: Ernährung ist sehr individuell. Manche trinken fast nichts beim Laufen, andere trinken viel. Manche nur Wasser, andere ausgeklügelte Sportgetränk. Etliche mir bekannte sehr starke Läufer laufen keinen Marathon ohne drei Gels. Marketingopfer? Oder doch nur Menschen, die anders funktionieren als einige andere? Übrigens: Selbst wenn die Wirkung eines 3-Euro-Geltütchens beim Marathon aus meiner Sicht eine rein psychologische wäre: Selbst das wäre für mich völlig o.k.
Sehe ich ähnlich. Die Bedürfnisse sind individuell verschieden und zu einem Teil auch Trainingssache. Was die Flüssigkeitsaufnahme angeht kommt es zusätzlich noch aufs Wetter bzw. die Temperaturen an.
Rauchzeichen hat geschrieben: Bei mir liegt die Grenze so bei 15 km (oder gut 1 1/2 Stunden) - wenn es ich länger unterwegs bin, fühlt es sich am Ende besser an, wenn ich nach 10km ein Gel reingedrückt habe. Das kann aber durchaus Kopfsache sein.
Ist bei mir ähnlich. Bis HM nehme ich keine Gels mit, bei den langen Trainingsläufen für den Marathon (>30km) nehme ich manchmal eins mit, manchmal nicht. Im Wettkampf (M) habe ich meistens 2 dabei, die mir *gefühlt* was bringen, aber wie die zitierten Vorschreiber schon zutreffend angemerkt haben: Ist vermutlich eher Kopfsache, aber wenns mir beim Marathon hilft, gebe ich da gerne 3 EUR dafür aus :zwinker2: .

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Ich glaub wir können zusammenfassend sagen das es individuell verschieden ist was man auf einer Langstrecke wie Marathon "braucht". :zwinker2:


Ich hab bei meinem ersten Marathon (knapp unter 3:30) 3 gels genommen (+ ein Eigengemisch mit Maltodextrin als Eigenverpflegung) und würde es wieder so machen. So ein gel (eins hat da knapp unter 2 € gekostet) ist auch nicht so teuer das ich mich als Industriopfer fühlen muss und ich hab das eben gut vertragen. Mehr als einige wenige Schluck Cola bekomm ich am Ende nicht runter, Energiedrinks (gibt anscheinend Leute die das beim M gegen Ende drinken) und Bananen sowieso gar nicht.
Wenn ich mich auf meinem Weg gut gefühlt habe und keinen Einbruch hatte, warum sollte ich dann was ändern und z.B. nur Wasser trinken!?


Beim HM ist mehr als Wasser und/oder Iso für mich auch nicht wirklich produktiv, da komm ich auch leicht ohne irgendwas aus. Lange Läufe im Training finden sowieso ohne Kohlenhydrataufnahme statt, eher kontraproduktiv und deshalb gibts wenn schon nur etwas Wasser unterwegs.

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Biggeron hat geschrieben:Hallo Leute!

Wie der Titel schon sagt:
Ab welcher Zeit oder Strecke braucht man wirklich extra Energie für unterwegs in Form von Power Gels oder Bars?
Marathon? Oder schon ab dem HM?
Hallo Biggeron,

da stellt einer im EINSTEIGERteil des Forums eine - aus seiner Sicht - harmlose Frage und wird dann überhäuft mit kübelweise - muss man so hart sagen - Mist! Da melden sich dann die an Erfahrung reichen und superklugen Schon-Lange-Läufer und geben ohne Einordnung und Relativierung ihre Ansichten weiter. Wohl gemerkt im EINSTEIGERteil dieses Forums. Es kann ja sein, dass ich da was falsch verstanden habe. Aber ist es nicht so, dass Einsteiger für gewöhnlich Fragen stellen, weil sie ein Wissensdefizit auffülllen wollen und nicht um zu provozieren? So viel zu einigen superschlauen, coolen Antworten in diesem Thread.

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Zu deiner Frage: Ernährung, also die Aufnahme von Flüssigkeiten, halbfester und fester Nahrung, beim Laufen ist ein Bereich, der sehr von den Gewohnheiten und Verträglichkeiten des jeweiligen Läufers abhängt und eben nicht nur von der Distanz der Strecke. Du fragst nur nach industriell hergestellten Produkten. Darüber hinaus kommen aber auch natürliche Produkte, wie z.B. die berühmten "Bananen" in Frage. Darüber hinaus solltest du auch wissen, dass man Kohlenhydrate auch im Laufgetränk zu sich nehmen kann. Z.B. eines der diversen Präparate, mit denen man sich isotonische Getränke anmischen kann. Oder auch hier auf fertige Getränke zurückgreifen. Was man zu sich nimmt, bestimmt zunächst die Verträglichkeit. Es gibt Läufer, die Gels oder gar feste Nahrung gar nicht vertragen und davon Bauchschmerzen bekommen oder sich übergeben müssen. Die Verträglichkeit - von was auch immer - sinkt übrigens mit dem Lauftempo.

Ob und ab welcher Distanz es sinnvoll ist Kohlenhydrate zu sich nehmen - egal in welcher Form - hängt davon ab, wie schnell man laufen will. Theoretisch kann ich mit der im Körper gespeicherten Energie 100 km oder weiter laufen (natürlich nur wenn der Bewegungsapparat darauf trainiert ist), ohne auch nur 1 kcal zu mir zu nehmen. Allerdings muss ich dann extrem(-s)t langsam laufen, damit der Körper hauptsächlich auf seine Fettsäuredepots zurückgreift. Die gespeicherten Fettsäuren reichen für - nach menschlichen Maßstäben - unbegrenzte Kilometerleistung. Sehr begrenzt allerdings verfügen wir Kohlenhydratvorräte im Körper. Die Energieerzeugung im Körper funktioniert nun so, dass immer ein Mix von Fettsäuren und Kohlenhydraten "verbrannt" wird. Je schneller wir laufen (je mehr Muskelleistung pro Zeiteinheit wir abrufen), umso mehr erhöht sich der Anteil der Kohlenhydratverbrennung. Das liegt daran, dass dieser Teil des Stoffwechsels mehr Energie pro Zeiteinheit liefern kann als der Fettsäurestoffwechsel. Und nun endlich bin ich bei deiner Frage: Angenommen jemand möchte - weil er in einem Wettbewerb läuft - die jeweilige Distanz so schnell wie irgend möglich laufen. Dann gibt es tatsächlich eine Distanz, ab der es für ihn sinnvoll ist von außen Kalorien in Form von Kohlenhydraten zuzuführen. Diese Grenze ist - wie alles beim Menschen - von Läufer zu Läufer verschieden. Sie hängt davon ab, wie effizient sein Stoffwechsel funktioniert, wie gut er trainiert ist und von vielen anderen Faktoren.

Im Grundsatz kann man allerdings feststellen - so steht es in entsprechender Literatur -, dass bis einschließlich Halbmarathon-Distanz die im Körper vorhandenen Kohlenhydratdepots ausreichen. Natürlich nur, wenn der betreffende Läufer diese Distanz methodisch sinnvoll trainiert hat, denn die Energiedepots werden mittrainiert. Sie vergrößern sich im Laufe der Zeit. Im Grundsatz lässt sich weiter feststellen, dass dem Marathonläufer seine Kohlenhydratdepots nicht reichen. Damit er dennoch mit konstanter Geschwindigkeit laufen kann und nicht einbricht, muss er sein Tempo reduzieren. Durch Aufnahme von Kohlenhydraten auf der Strecke, kann er den Verbrauch körpereigener Energie vermindern. Allerdings sind der Aufnahme von Nahrung beim Laufen Grenzen gesetzt. Magen und Darm können nur eine bestimmte Menge beim Laufen verarbeiten. Und - wie oben dargestellt - nicht jeder Läufer verträgt alles, was er zu sich nehmen könnte. Der Vorteil von Gels ist, dass man sie sofort, ohne zu kauen und ohne Flüssigkeit schlucken kann (Wasser muss natürlich danach oder davor getrunken werden). Sie sind also bei der Aufnahme relativ einfach zu handhaben. Theoretisch. Rein praktische Probleme ergeben sich durch die Mitnahme auf die Strecke und das Aufreißen/Öffnen mit glitschigen Fingern. Alles wird schwierig, wenn man nur lange genug läuft und immer unkonzentrierter und müder wird. Aber danach hast du ja nicht gefragt. Knochenharte Riegel beim Laufen zu zerkauen und zu schlucken ist allerdings noch schwieriger. Da ist dann eher eine Gehpause angesagt. Dergleichen muss man ausprobieren und mit sich selbst abmachen - aber danach hast du auch nicht gefragt ...

Zusammengefasst: Die Grenze, nach der du fragst, liegt irgendwo - abhängig vom jeweiligen Läufer - zwischen Halbmarathon und Marathon. Vorausgesetzt man will möglichst schnell auf der Strecke laufen. Was, wann, wie viel einer zu sich nimmt, hängt davon ab, was und wie viel er verträgt (und vom Limit das der Magen-Darmtrakt vorgibt).

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo Biggeron,

da stellt einer im EINSTEIGERteil des Forums eine - aus seiner Sicht - harmlose Frage und wird dann überhäuft mit kübelweise - muss man so hart sagen - Mist!
Gut - man kann auch einen Roman dazu schreiben und nachher ist der Threadersteller genau so schlau wie vorher. Immerhin hat die Industrie ihr Ziel erreicht wenn jeder glaubt ohne Gels und Pulsmesser augenblicklich tot umfallen zu müssen. Das dann Leute sich an bestimmten Kilometern unbedingt ein Gel reinhauen müssen ist doch wohl eher ein Kopfproblem als körperlicher Energiebedarf. Und was das Öffnen mit glitschigen Fingern anbelangt - ich hätte da noch zwei Eckzähnchen als Hilfsmittel. :daumen:

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hardlooper hat geschrieben:Ich würde es mal so sagen wollen: dem Zauber dieser Argumentation kann und mag ich mich nicht entziehen :nick: .

Knippi
Schön, wenn man auch sophistischem Gerede noch etwas Magisches abgewinnen kann :nick:

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freilaufend hat geschrieben:Ich habe nicht abgestritten, dass dies vielleicht auch an den veränderten Ernährungsgewohnheiten der Menschen liegt. In meinem Fall aber dann wohl schon an denen meiner Eltern, ich hab Obst schon als Kind nicht vertragen. Obschon von trotzigem Naturell, hat sich ein Ignorieren der beim Obstverzehr eintretenden Beschwerden als für mich nicht durchführbar herausgestellt.

Ich zweifle die Aussage, dass "niemand" diese Gels oder ähnliche Produkte braucht, in ihrer Absolutheit an. Ich behaupte im Gegenzug aber auch nicht, dass jeder sie braucht.
Jaja, immer den Eltern Schuld geben :zwinker5: Ne, im Ernst, eine Obstunverträglichkeit ist natürlich nichts Tolles und ich kann dir glauben, dass das Ganze echt mühsam ist.

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D-Bus hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen. Trotz Jahrzehnten im Internet.
Dann bewegst du dich definitiv auf den richtigen (oder falschen?) Seiten - oder bist einfach sehr unaufmerksam :)

Ich behaupte ja nicht, dass meine Beiträge Ausdruck von höchster Weisheit sind. Aber wenn ich sonst so sehe, was alles im Internet herumschwirrt und einem ernsthaft daran zweifeln lässt, ob man tatsächlich schon wach ist, oder doch vielmehr in einem die Menschheit veralbernden Traum feststeckt - so glaube ich doch, dass du mit obigen Satz ein wenig übertrieben hast.

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U_d_o hat geschrieben:da stellt einer im EINSTEIGERteil des Forums eine - aus seiner Sicht - harmlose Frage
Ach komm, Udo, mit mehr als zwei Jahren Lauferfahrung ist der TE doch selber kein Einsteiger mehr. Und wer an Marathon denkt, hat sich wahrscheinlich auch schon über alles mögliche schlau gemacht - und dabei festgestellt, daß es bezüglich der Wettkampfernährung mehr Meinungen als Äußerungen zum Thema gibt.

Klar, daß das Chaos sich jedesmal vergrößert, wenn jemand die alte Frage neu stellt, was man (!) denn tun und lassen solle. Das hat nichts mit mangelndem oder bösem Willen der Beteiligten zu tun. Hilfreicher wäre es halt, wenn man kurz erklären würde, wie sich einem die Lage darstellt und zwischen welchen individuellen Möglichkeiten man schwankt. So hat's der TE leider nicht angefangen. Macht aber nichts. Gemessen daran waren einige der Antworten doch immer noch ganz brauchbar.
geben ohne Einordnung und Relativierung ihre Ansichten weiter.
Ja, was soll man denn auch anderes machen, wenn's an konkreten Anhaltspunkten fehlt? Ansonsten wie ich schon sagte: So schlimm war's doch gar nicht.
Wohl gemerkt im EINSTEIGERteil dieses Forums.
Mir war, als schriebst Du es bereits.

Ansonsten ist eigentlich alles gesagt. Nur dies noch zur Erinnerung: Viele testen während der Marathonvorbereitung die Nahrungsaufnahme bevorzugt auf den langen, langsamen Läufen. Das halte ich für kontraproduktiv. Man will doch wissen, was man unter Wettkampfbedingungen verträgt. Darum finde ich es sinnvoller, solche Experimente z.B. während eines langen Laufs mit hohem Wettkampftempo-Anteil (z.B. langer Lauf mit 12-15 km Endbeschleunigung, langer Lauf mit 20 oder mehr km Wettkampftempo-Anteil, Tempodauerlauf von mindestens 10 km) zu machen. Es ist ja auch was anderes, ob man während eines gemütlichen Dauerlaufs versucht, ein Gel aus der Hose zu fingern, zu öffnen und sich reinzudrücken als während einer Tempoeinheit, wenn man sowieso schon am Japsen und etwas unkonzentriert ist.

Und generell gilt natürlich: Im Wettkampf nichts ausprobieren, was sich nicht vorher schon bewährt hat!
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Ich würde auch sagen: Irgendwo jenseits des Halbmarathons und diesseits des Marathons haben viele Läufer das Bedürfnis, etwas Energiehaltiges zu sich zu nehmen. Einige schwören dann auf natürliche Energiequellen wie Obst, andere nehmen dann lieber etwas auf Energiebereitstellung, Verdaulichkeit und letztenendes auch Praktikabilität Optimiertes wie z.B. ein Gel. Denn so eine Banane, so toll sie sein mag, stört in der Hinterntasche der Laufhose nun einmal.

Einige lehnen diese Gels aus Prinzip ab, andere schlucken alles, was der Markt so hergibt. Irgendwo dazwischen vermute ich den sinnvollen Umgang mit diesen Produkten.

Sonderfälle wie z.B. Unverträglichkeit von Obst bei mir verschieben da die Einschätzungen noch mal im Einzelfall.

Ich find's immer etwas schräg, wenn hier Läufer schreiben, "man" bräuchte auch bei längeren Läufen keine Kohlenhydrate. Wie kann "man" das über andere Läufer, andere Körper, auch andere Psychen sagen? Wie bei der Trinkerei: Ich fühl mich schon bei 15 km ohne ab und zu einen Schluck aus der Handflasche unwohl, und das liegt nicht an fehlender Fitness, Herumspinnerei oder ausgewachsener Psychose.
Darum finde ich es sinnvoller, solche Experimente z.B. während eines langen Laufs mit hohem Wettkampftempo-Anteil (z.B. langer Lauf mit 12-15 km Endbeschleunigung, langer Lauf mit 20 oder mehr km Wettkampftempo-Anteil, Tempodauerlauf von mindestens 10 km) zu machen.
Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass das ein sehr wertvoller Tipp ist. Vieles, was bei 6er-Pace gut funktioniert, funktioniert unter 5er-Pace bei mir höchstens noch als Abführmittel gut. Auch als hilfreich hat sich bei da das kurze Antesten dr geplanten Wettkampfgeschwindigkeit nach der letzten Nahrungsaufnahme, aber noch deutlich vor dem Start entpuppt - wenn noch Zeit und Kapazitäten für einen Toilettengang da sind.

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...und dann kommt dieser Gabius und schmeisst die ganzen Marketingkonzepte der ganzem NEM-und Gel-Mafia über den Haufen. Womöglich ist der auch noch ohne Pulsmesser gelaufen. :hihi:

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Siegfried hat geschrieben:...und dann kommt dieser Gabius und schmeisst die ganzen Marketingkonzepte der ganzem NEM-und Gel-Mafia über den Haufen. Womöglich ist der auch noch ohne Pulsmesser gelaufen. :hihi:
Und ohne Schuhe... Nein! Schuhe hat er an gehabt!

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Siegfried hat geschrieben:... Womöglich ist der auch noch ohne Pulsmesser gelaufen. :hihi:
Nein, soweit ging er dann doch nicht.
Das wurde sogar in der Übertragung thematisiert. Er hatte wohl eine Polar V800, die Zwischenzeiten durch Schlag auf das Display nimmt - Dieter Baumann hat vermutet, das GPS Signal sei nicht in Ordnung und wurde im Chat zur Übertragung umgehend und mehrfach korrigiert. :wink:

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Mit Schuhen, ohne Kopfhörer und ohne Handy - ich habe auch aufgepasst! :D
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
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