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Mein 1. Marathon - New York City 2014

Mein 1. Marathon - New York City 2014

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Hallo zusammen,

dieser Laufbericht wird insgesamt etwas länger, und beinhaltet neben dem eigentlichen Lauf am kommenden Sonntag auch ein paar Zeilen zu meiner Vorgeschichte. Entsprechend editiere ich hier die weiteren Teile im Laufe der Zeit einfach hinzu :)

Teil 0 - Ein Gedanke


"Welches ist der widerstandsfähigste Parasit? Ein Bakterium, ein Virus, ein Darmwurm? [...] Ein Gedanke! Resistent, hochansteckend, wenn ein Gedanke einen Verstand erstmal infiziert hat, ist es fast unmöglich, ihn zu entfernen." - aus dem Film Inception
Es ist November 2010 und ich besuche meinen besten Freund im Big Apple. Seit etwa einem Jahr promoviert er dort. Stipendium und schicke Einzimmerwohnung im Financial District inklusive. Entsprechend attraktiv ist ein Besuch für mich. Nicht nur, dass ich den Kumpel nach langer Zeit wieder sehe, nein, gleichzeitig kann ich eine Woche in der großartigsten Stadt der Welt verbringen und muss noch nicht einmal ein Hotel buchen, geschweige denn bezahlen.

Nach den Klassikern --Broadway (das seinerzeit noch völlig unterschätzte Green Day Musical), Panoramafotos vom Top of the Rock (nein, das überlaufenere, teurere Empire State hat definitiv die schlechtere Aussichtsplattform), Brooklyn-Bridge bei Sonnenuntergang, High-Line Spaziergang, Shopping-Odyssee und Knicks-Game-- müssen rasch andere Erlebnisse geplant, und in die Tat umgesetzt werden. Ich bin schließlich in der Stadt, die niemals schläft und die Zeit bis zum Rückflug rinnt unaufhaltsam davon.

Etwas Ausgefallenes muss her, also fröne ich meiner größten Leidenschaft und gehe surfen. Ja, richtig gehört: Surfen. Und ja: Das ist möglich, wenn auch mit eher großem Aufwand verbunden: Früh aufstehen und Wellen-Bedingungen per Live-Webcam checken, 45 Minuten mit dem A-Train raus zum Far Rockaway Beach, Surfshop auf der 92nd suchen und Board sowie 4mm Neoprenanzug mieten, nur um nach wenigen Minuten im Wasser zu merken, dass der Anzug löchrig wie ein Schweizer Käse ist und die Atlantik-Suppe mitten im Herbst auch stark Richtung einstellige Grad-Celsius Bereiche fällt. Völlig verausgabt und am Ende meiner Kräfte beende ich die Session entsprechend nach nicht einmal 90 Minuten mit magerer Wellenausbeute und schwöre mir, den morgigen Sonntag in völliger Ruhe im Central Park zu verbringen, ehe es wieder heimwärts geht.

Als ich Tags drauf die 5th Ave Richtung Park flaniere, sehe und höre ich von weitem Menschenmassen, die mir selbst für diese wahnsinnige Stadt etwas zu groß, zu laut erscheinen. Von einem neuen iPhone und entsprechenden Schlangen vor dem Apple Store hätte ich doch etwas mitbekommen? Ich nähere mich der Szenerie und erinnere mich schlagartig an die Aushänge, die mir in den Tagen zuvor in der ein oder anderen U-Bahn Station begegnet sind. "Planned Service Changes: New York City Marathon".

Und tatsächlich: Nachdem ich mich bis ca. zur Hälfte der etwa 15-reihigen Menschenmassen vorgeschoben habe, erhasche ich einen Blick auf das, was da an der südöstlichen Ecke des Central Parks vor sich geht. Ich sehe --im abgesperrten Bereich-- nahezu gleich große Menschen-, nein Läufermassen. Eine schier endlose Kette mal schnell, mal langsam laufender Sportler. Zwischendrin Gestalten, die mich zweifeln lassen, ob das hier wirklich eine ernst gemeinte Sportveranstaltung ist. Ein als Torrero verkleideter Spanier bleibt in der Kurve wild gestikulierend stehen, kniet sich auf ein Bein und verneigt sich vor der völlig ausflippenden Zuschauermenge. "You know this guy?" - frage ich den Mitzwanziger, der neben mir steht und besonders laut applaudiert und gebrüllt hat. "Nah, I cheer for everybody!" - erwidert er trocken. Bevor es für Mr. Torrero Richtung Zieleinlauf geht, klatscht er mit den NYPD Cops ab und posiert für ein Erinnerungsfoto mit einem ihm zugereichten Baby. Die Menge ist erneut außer sich. Eine Atmosphäre, genau nach meinem Geschmack.

Ich schaue mir das Spektakel bei schönstem Sonnenschein und angenehmen, zweistelligen Celsiusgraden weiter an, spaziere dabei noch Richtung Columbus Circle und bekomme mit, wie mir Finisher mit schweren Medaillen um den Hals, in Aludecken gehüllt und schwer humpelnd entgegenkommen und dabei Schulterklopfer, High-Fives und "You did great" Aufmunterungen erhalten. In diesen Momenten merke ich, wie sich ein Gedanke in mir ausbreitet. Es bleibt mir bis zum heutigen Tag ein Rätsel, ob das Abspeichern des Gedanken einer aktiven, bewussten Handlung meinerseits geschuldet war, oder ob sich der Gedanke sozusagen schon immer in meinem Kopf befand und ich ihn nur habe finden müssen. Fakt ist: An diesem 7. November 2010 entschließe ich mich, auch irgendwann einmal auf der anderen Seite des Absperrzauns zu stehen, nein, zu laufen und meinen Enkelkindern erzählen zu können, dass ich den New York City Marathon geschafft habe...

Teil 1 - Der Weg zum Marathon ist kein Sprint

"Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern." - Henry Ford
Nun ist zu meiner Situation zu sagen, dass ich Anno 2010 kein Läufer war. Sicher, in der Schule gab es rund 10 Jahre zuvor einmal eine Auszeichnung dafür, dass ich 15 Minuten am Stück habe laufen können (Ehrlicherweise habe ich mich allerdings rund die Hälfte der Zeit hinter einer Mauer versteckt). Ja, ich war sportlich und habe mehrfach die Woche auf dem Fussballplatz gestanden, aber von einem Marathon war ich bis zu jenem Tag körperlich und vor allen Dingen geistig so weit entfernt wie der HSV von einem Nicht-Abstiegsplatz.

In rückblickend naiver, jedoch zumindest hands-on basierter Herangehensweise versuche ich noch am Ort des Geschehens heraus zu bekommen, ob es in diesem Jahr, Zweitausendundzehn, nichtnocheinen New York City Marathon-Lauf gibt, und wo ich mich für selbigen denn in die Starterliste eintragen kann. Angesichts einer nicht zu vernachlässigenden Menge an Resturlaub und der bereits erwähnten Möglichkeit der kostenfreien Unterkunft bietet sich das ja schließlich an. Der geneigte Laufsportfanatiker wird es erahnen: So einfach geht das Ganze dann (zum Glück) leider doch nicht.

Fast forward > Ende Dezember 2010: Die Idee, eines Tages den NYC Marathon zu laufen hält sich auch nach meiner Rückkehr fix in meinem Kopf. Einzig: Der Enthusiasmus des 7. November hinsichtlich Nägeln mit Köpfen ist nun, einige Wochen und viele tausend Kilometer von den großartigen Eindrücken entfernt auf die Größe eines Stecknadelkopfes geschrumpft. Seinen Anteil daran hat sicher auch die Tatsache, dass ich nach eingehender Web-Lektüre herausgefunden habe, dass eine sichere Teilnahme entweder recht teuer ist (~$2.500) oder einem Glücksspiel gleicht und man warten muss bis man in einer Ziehung von rund 5-8 pro 100 zu den Glücklichen zählt.

Enter three friends and a shitload of beer: Wie so oft in meinem Leben bedarf es aber, wenn ich mir irgendwann einmal etwas in den Kopf gesetzt habe nur eines kleinen Zündfunken, um die Maschinerie wieder zum Laufen zu bringen. Und so ist es der Tag vor Heiligabend, in einer Kneipe mit meinen besten Freunden, als wir von Hü über Hott und von Ästchen auf Stöckchen irgenwann beim Thema New York Marathon angekommen sind. Draußen rieselt weiter Schnee auf die bereits gänzlich weiße Vorstadt-Idylle und drinnen erzähle ich von meinen Erlebnissen, endend mit:"Lauf ich auch definitiv irgendwann!"

Was dann passiert, kann ich mit Fug und Recht als schicksalhaft bezeichnen, denn meine Freunde springen drauf an. Schluck Bier -"Hört sich gut an, ich bin dabei" - Jägermeister-Runde - "Ich auch" - Schluck Bier - "Ihr seid bescheuert, dann lasst uns jetzt direkt anmelden." Keine zwanzig Minuten später, dem aufkeimenden mobilen Internet sei Dank, haben wir es tatsächlich geschafft, vier Anmeldungen für die Lotterie zum New York Marathon 2011 einzureichen.

Am nächsten Tag allerdings wird unsere potentielle Startergruppe bereits um ein Viertel dezimiert, nachdem Freund Nummer Drei seine Kreditkartendaten im Vollsuff wohl falsch eingegeben hat und sichtlich erleichtert vermeldet, dass seine Anmeldung damit hinfällig sei. Alle Überzeugungsversuche, sich doch erneut anzumelden bleiben erfolglos, sodass es bei drei möglichen Startplätzen belassen werden muss.

Fast forward > Irgendwann im Frühjahr 2011: Zu einem Zeitpunkt, als unsere alkoholgeschwängerten Anmeldungen schon längst in Vergessenheit geraten sind, erhalten wir im Abstand weniger Minuten per E-Mail die traurige Kunde, dass wir leider leider kein Losglück hatten. Eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Trauer macht sich in mir breit und das Thema New York City Marathon verschiebe ich per Kalender-Erinnerungsfunktion auf Mitte November 2011.

Ebendann und diesmal gar ohne Hinzufügen alkoholischer Mutmacher melde ich mich erneut zur Lotterie an. Von den beiden seinerzeit noch so begeisterten Freunden bekomme ich einen Tag vor Heiligabend 2011 nur noch einen zum Mitmachen animiert. Der Willen des zweiten, unter keinen Umständen mehr auf eine solche Selbstmord-Mission aufzuspringen, ist auch nach mehrfachen Jägermeister-Runden nicht zu brechen.

Wie es der Marathon-Gott so will, erhalten wir beide auch im Frühjahr 2012 wieder die altbekannte Absage und den freundlichen Hinweis, es doch via Charity oder International Travel Partner zu versuchen. Aber nix' da. Längst habe ich das Kleingedruckte gelesen und verstanden, dass ich nur lange genug am Ball bleiben muss, um spätestens nach meiner dritten Absage bei der dann vierten Bewerbung ganz ganz sicher dabei zu sein. Der Alarm für Mitte November ist schnell gesetzt und die Anmeldung absolviere ich mittlerweile im Schlaf. Sozusagen ein erster sichtbarer Trainingseffekt.

Freund Nummer eins hingegen geht der Atem aus. Er lebt seit einiger Zeit in den Staaten und man sieht sich immer seltener. Entsprechend erfahre ich erst im Frühjahr 2013, dass er es diesmal gar nicht erst probiert hat. Ich hingegen erhalte in routinierter Art meine Absage und wage mich zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich zu freuen. Da Superstorm Sandy die 2012er Edition des Laufs im wahrsten Sinne des Wortes hat ins Wasser fallen lassen, bleiben die Regeln für das Erlangen eines Startplatzes einige Monate unklar und ich rechne zunächst mit dem Schlimmsten, nämlich dass ich in summa 5 statt der angedachten 4 Jahre warten muss. Ein neuer Hauptsponsor inklusive neuer Webseite tut sein übriges.

Im November 2013 dann die finale Gewissheit: "Applicants who were denied entry in the three drawings in 2011, 2012, and 2013 and who were not subsequently accepted via an alternative method (such as through an International Travel Partner, sponsor, or charity). Please note that 2014 is the last year that guaranteed entry will be offered under this provision." :nick: Auch wenn ich bis auf allererste, kleinste Trainingseinheiten noch rein gar nichts hinsichtlich meines ersten Marathons erreicht habe, dieser Tag nach weit über 1.000 Tagen zähen Wartens fühlt sich definitiv wie ein Sieg an. Scheitern kann ich immer noch, aber kapituliert habe ich bisher nicht!

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Teil 2 - I'm finally in - Help!
"Das Unmögliche möglich zu machen wird ein Ding der Unmöglichkeit"- Andy Brehme
Der quantitativ anstrengendste Teil bis zu meinem persönlichen New York Marathon ist erledigt. Pah, was sind schon 3 Jahre Wartezeit? Was mir dann allerdings relativ schnell klar wird ist, dass der qualitativ anstrengendste Teil noch vor mir liegt. Das Ding mit dem Training... In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder überlegt, ob ich den Marathon einfach nur runterjoggen soll, vielleicht sogar kostümiert. Tanzend. Gehend. Lachend. Feixend. So wie Mr. Torrero seinerzeit. Aber hier kommt mein Ehrgeiz ins Spiel, sodass ich frühzeitig, irgendwann zwischen der ersten und zweiten Lotterie-Teilnahme beschlossen habe, dass wenn ich das Ding schon laufe und es durchaus sein kann, dass ich danach keinen weiteren Marathon mehr laufen werde, ich es auch in für meine Verhältnisse "anspruchsvollen" allerhöchstens 3 Stunden und 59 Minuten machen möchte. Die 4-Stunden-Schallmauer. Der Stoff für Stammtisch-Helden.

Entsprechend beginne ich mich zumindest rudimentär in Trainingspläne und die Wissenschaft dahinter einzulesen. Parallel schraube ich die Wochenkilometer ab den Wintermonaten hoch, erwische mich aber auch noch zu regelmäßig beim Abkürzen und Absagen. "Ich könnte ja, wenn ich will und der 12-Wochen Trainingsplan am Ende reißt das schon noch raus". Zum Frühjahr werde ich disziplinierter, investiere in neue Schuhe, tracke meine Läufe regelmäßig und laufe erstmalig in die 20km Region.

Ein 12-wöchiger Trainingsplan mit 4 Einheiten pro Woche steht soweit und liest sich "machbar". Ein 10KM Wettkampf im Juli, der erste überhaupt für mich, bringt zwar wegen massiver 230 Höhenmeter nur eine 50:00min Zeit, aber nach allen mir bis dahin bekannten Umrechen-Faktoren sollte das trotzdem als Gradmesser für eine Sub 4 reichen. Am 11. August soll der Plan starten. Am 10. August spiele ich mein letztes Fussballspiel, denn ich liebe diesen Sport und sage mir, dass ich damit erst dann aufhöre, wenn der Plan startet. Es kommt wie es kommen muss, und ich verletze mich in dem Spiel. Ein Gegner tritt mir unabsichtlich auf mein Sprunggelenk und ich verdrehe selbiges mit dem ganzen Gewicht meines Körpers. Der Schmerz sticht unmittelbar in den Fuss. Es fühlt sich an wie tausend Nadelstiche, nein, wie ein großer Vierkantnagel, der mir mit Anlauf in den Mittelfuss gerammt wird. Hochlegen, Kühlen, Ruhig halten. Das Spiel kenne ich bereits. Beim Orthopäden am nächsten Tag dann die Entwarnung: Gebrochen ist nichts und die Verstauchung des Gelenks sollte innerhalb von 4-6 Wochen geheilt sein. Aircast an und weiter ruhig halten.

Ich schone mich 4 Wochen intensivst und lege mir dabei einen neuen 8 Wochen-Plan auf Basis des Greif-Countdowns zurecht. Dann mache ich mit mir selbst einen Deal: Die erste Woche des Plans ziehe ich durch und wenn es dann aufgrund der Schmerzen oder aufgrund nicht vorhandener Fitness nicht klappen sollte, vergesse ich das Sub 4 Ziel und laufe doch in Lederhose oder Neoprenanzug. Doch auch wenn ein Teil von mir vielleicht hofft, dass ich mich bequem auf die Ausrede "Hab halt Schmerzen im Sprunggelenk" zurückziehen kann, so kommt es nicht. Die ersten Einheiten laufen ausgezeichnet und mein persönlicher Point of no return ist erreicht. Es gibt kein Zurück mehr, jetzt wird das verdammte Ding auch in unter 4 gelaufen.

Nun sind es nur noch wenige Tage bis zum großen Lauf und es stehen laut Plan nur noch zwei Mini-Einheiten am Samstag an. Was trainingsseitig jetzt nicht drin ist, kommt auch nicht mehr rein. Ganz ehrlich: Ich bin skeptisch, ob ich mein Ziel erreichen werde. Rund 400 Höhenmeter, prognostizierte Gegenwinde bis zu 50km/h, eisige Temperaturen und lange Wartezeiten im Startbereich oder der Trouble mit 49.999 anderen Läufern... An Ausreden mangelt es sicher nicht, wenn es nicht so wird, wie ich es mir vorstelle... Aber hey: Ich werde versuchen, das für mich Unmögliche möglich zu machen.

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Du schreibst ja so schön wie unsere Frau Schmid damals. :daumen:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
Bild

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Sehr poetischer Bericht, ich drück' die Daumen für die Sub 4. Leider habe ich ein Jahr später und damit zu spät die Lotterie begonnen, dreimal nicht gelost worden und damit die garantierte Teilnahme verpasst. DERTOUR freut sich jetzt ... :teufel:

Schade vielleicht, dass Dein erster Marathon gleich in New York und damit fast nicht mehr zu toppen ist. Ich wünsche uns allen einen schönen Lauf ! :daumen:

LG Christof.

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cnirw hat geschrieben:Sehr poetischer Bericht, ich drück' die Daumen für die Sub 4. Leider habe ich ein Jahr später und damit zu spät die Lotterie begonnen, dreimal nicht gelost worden und damit die garantierte Teilnahme verpasst. DERTOUR freut sich jetzt ... :teufel:

Schade vielleicht, dass Dein erster Marathon gleich in New York und damit fast nicht mehr zu toppen ist. Ich wünsche uns allen einen schönen Lauf ! :daumen:


LG Christof.
...und ich habe 3x vergeblich an der Verlosung teilgenommen und fahre trotzdem nicht,habe auf die garantierte Teilnahme verzichtet.....
Saarotti

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Hi,
ich kann nur sagen: GENIESSE ALLES dort!!!!
Geh zur Pastaparty, mach den Friendship-Run und schau Dir evtl. auch die Halloween-Parade an!!!!

War zweimal da (2003 und 2009) - wirklich, wirklich klasse.

Drücke die Daumen - Du kommst durch!!!! Das Publikum wird Dich über die Strecke tragen.

CiaoCiao Rennmaus4444
Ziele 2020:
Ultra-Rodgau 50 km - 30 km gepackt
Altweilnauer Waldcrosslauf - 1. Platz in der AK 👍
Saison-Aus
HM Frankfurt - abgesagt
Marathon Deutsche Weinstraße - abgesagt
diverse RTFs - abgesagt
IM FRANKFURT - ABGESAGT
Wer immer das tut was er kennt, wird immer bleiben was er ist.

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Klasse Bericht. Mach weiter so.
Bin 2010 selber den NYC-Marathon gelaufen und es war das bisher beeindruckendste
Lauferlebnis für mich.
Ich wünsche allen Teilnehmern gutes Gelingen und geniesst es in vollen Zügen

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...ein kleiner Livebericht meiner Hinreise: Wegen der Streikgefahr bei der LH buchte ich sicherheitshalber einen Airberlin Flug nach JFK, auch auf die Gefahr hin dass Airberlin bis dahin längst Pleite sein könnte ;-)

Nun denn: Den ersten Airbus hat der Kapitän wohl schonmal kaputt bekommen. Der zweite wird grade befüllt und dann sollte es hoffentlich mit nur 4 Stunden Delay Richtung NYC gehen um 17 Uhr :-)

Habe mich für 15 Euro mit Wasser eingedeckt und versuche so gut es geht locker zu bleiben und zu stretchen. Gut, dass heute kein Lauf mehr ansteht :D

Hauptsache ich Schaffs morgen noch zur Expo um meine Nummer zu holen...

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Ein letztes kurzes Update vor dem großen Tag:

Nach ziemlich katastrophaler Anreise inkl. Flugzeugwechsel nach 3-stündigem im-Flugzeug-sitzen plus eine Stunde am Gate schaffte ich es gegen 22 Uhr local time endlich in mein Air BnB Appartement in Brooklyn. Völlig verschwitzt gab das Koffer schleppen dann direkt Schmerzsignale an den Schulterbereich.

Heute morgen bin ich los zum Convention Center, um meine Startnummer zu besorgen. Das Wetter zeigte sich dabei mit gefühlten 3 Grad bei Wind und Regen leider von seiner hässlichsten Seite. Orga vor Ort empfand ich als TOP. Nummer und Package abholen dauerte zusammen ca. 3 Minuten. Bin dummerweise danach noch auf die Expo gegangen. Was ein Overkill an unnötigen Informationen und Eindrücken. Da ziehen sich Leute einen Tag vor dem Rennen literweise Gatorade, Powerbar und sonstwas rein, decken sich mit komplett neuen Klamotten ein (laufen die etwa morgen darin?) und spazieren kilometerweit über die Gänge. Ich habs bei einem kleinen Erinnerungsfoto belassen und bin dann ganz schnell wieder Richtung Appartement. Mein erfreulicherweise überaus geselliger Gastgeber hat exzellent für mich gekocht und der Reis wird mich hoffentlich über die letzten Meter tragen morgen ;)

Wettertechnisch wird es wohl saukalt werden morgen, was mir insbesondere für den Startbereich noch Angst macht, da ich nur eine lange Jogginghose über meine Laufshort habe und ein Fleeceshirt. Handschuhe, Mütze, Schal dazu, na es wird vielleicht doch reichen. Hatte noch überlegt aufgrund des Wetters doch in lang zu laufen, aber ich belasse es jetzt bei Shirt + Short. Lauf ich am Ende eben schneller wenn mir kalt wird ;)

Nun bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, werde mich zeitig ins Bett aufmachen und hoffen dass der Wecker pünktlich klingelt.

Denn Bericht zum Rennen gibt es dann im Verlauf der Woche :)

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Teil 3 - Den größten Sieg in der Niederlage finden

"Nein liebe Zuschauer, das ist keine Zeitlupe, der läuft wirklich so langsam"- Werner Hansch
Es ist Sonntag. Der erste Sonntag im November. Marathon-Sonntag in New York. Ich liege im Bett meines Appartements im 11. Stock und schaue auf die Uhr. 4:00 Uhr morgens. Dabei habe ich den Wecker doch erst auf 5:15 Uhr gestellt. Der vor dem Fenster heulende Wind hat mich wohl wieder geweckt. An Weiterschlafen ist bei meinem jetzigen Adrenalinspiegel nicht mehr zu denken. Also lege ich mich auf den Rücken und versuche möglichst unaufgeregt, geradezu meditativ auszuharren, bis der Wecker endlich den Tag aller Tage einläutet.

Die letzten Vorbereitungen sind in Windeseile abgeschlossen. Laufshort und vorbereitetes Shirt anziehen. Joggingbuxe und Fleece-Zipper drüber. Socken und Schuhe an. Bag geschnappt. Das war's schon. Laufen ist am Ende eben doch ein ziemlich einfacher Sport. Ich frühstücke zwei Roggenbrote mit Marmelade, trinke abgemessene 600ml Wasser und bin froh, dass ich den wichtigeren der Toilettengänge noch erfolgreich hier abschließen kann. Mit der Subway gehts zum Whitehall Terminal, meine Fähre läuft um 7:00 Uhr aus. Auf Staten Island geht's per Bus weiter zum Startdorf. Dort angekommen liefere ich mein Bag beim UPS Truck ab, verzehre exakt 1.5 Donuts und trinke weitere 500ml Wasser. Die nun folgenden 75 Minuten bis zum Start verbringe ich weitestgehend wieder in möglichst energiesparender Toter-Hund-Stellung, lediglich unterbrochen durch zwei weitere Toilettengänge.

10:05 Uhr. Kanonenschläge lassen die Starter kurzzeitig zusammenzucken, dann folgt euphorisches Schreien und der Tross bewegt sich Richtung Startlinie. Was folgt ist der berühmte Wurf ins kalte Wasser. Ins gefühlt -10 Grad kalte Wasser, um genau zu sein. Mein Plan, die ersten 4 Kilometer auf 5:55 Pace zu laufen wird jäh durchkreuzt. Der Wind bläst dem Feld derart um die Ohren, dass links und rechts von mir Mützen umherfliegen und die ein oder andere ungewollte Schlangenlinie zu beobachten ist. Ich selbst drücke meine rechte Hand vor meine Startnummer, aus Angst das Ding würde abreissen können, die linke lege ich auf den Kopf, um meine Mütze zu fixieren. Jeder Blick auf etwas anderes als den unmittelbaren Vor- und Nebenmann könnte schmerzhaft enden. An Überholen, oder langsamer laufen ist nicht zu denken. Man wird einfach mitgeschoben und muss fressen was kommt. In meinem Fall eine 5:59 auf dem ersten Kilometer, gefolgt von einer 5:33 und 5:29 auf dem abwärts fallenden Teil der Brücke. Ich ahne bereits, dass insbesondere die etwas zu schnellen Kilometer sich später rächen könnten.

In Brooklyn angekommen schaffe ich es über einige 5:42 Kilometer in mein geplantes 5:38 Renntempo zu kommen, merke allerdings schnell, dass ich die Rechnung ohne die Steigungen gemacht habe, und schwenke fortan um auf den Abgleich meiner durch 5 teilbaren Kilometer Zeiten. Sicherheitshalber habe ich den Startknopf meiner Stoppuhr etwa 30 Meter vor dem Start betätigt, habe so also noch Puffer eingebaut zu meiner 3:59:00 Wunschzeit.

Bei der Halbmarathon-Marke mit ziemlich genauen 2 Stunden denke ich noch, dass ich es mit einer schnelleren zweiten Hälfte schaffen könnte, war doch mein Plan ab KM35 nochmal alles zu mobilisieren was geht. ich fühle mich noch fit, habe erst kurz zuvor ein erstes Gel verdrückt und artig nur schluckweise Wasser getrunken. Die Rechnung habe ich leider ohne den Wirt, in meinem Fall die Queensborough-Bridge gemacht, die die Teilnehmer recht schnell im zweiten Streckenabschnitt erwartet.

Der Aufstieg ist nicht der steilste, allerdings zieht er sich gefühlt endlos dahin und die ersten Kilometer fordern ihren Tribut. Am Streckenrand sehe ich eine Menschentraube und eine in stabiler Seitenlage fixierte Teilnehmerin. Kein gutes Omen. Am Wendepunkt der Brücke angekommen gleiche ich die Zeiten ab und merke, dass ich mit einer 6:02 doch gar nicht sooo schlecht im Aufstieg war. Es folgt bergab rollen lassend der schnellste Kilometer mit 5:15 gefolgt von akzeptablen Werten auf der 1st Ave. Gefühlsseitig schwanke ich im Minutentakt zwischen himmolhochjauchzend (im Kopf male ich mir aus, wie es sich anfühlen würde mein Ziel noch zu erreichen) und zu Tode betrübt (ich sehe das Ende der 1st Ave in gefühlten 10.000 km Entfernung, eine Pizza-Filiale zur rechten und frage mich, was ich hier eigentlich mache).

Ich mampfe weitere Gels bei Meile 18 und 22, greife an den Stationen nun auch zu je einem Schluck Gatorade gefolgt von 3 Schlücken Wasser und gebe nochmal alles. Greatest Comeback in Sports History, das muss doch irgendwie machbar sein. Ich laufe nun am Rand der Straße statt in der Mitte und schaue den Zuschauern in die Augen. Alle paar Meter ein "Go Tobi" - "You can do it". Klar, die sind doch alle nur wegen mir hier. Doch auch diese Form des Dopings lässt meine Kilometerzeiten nicht mehr kontinuierlich auf die nun benötigten 5:35er Werte kommen. Die 5th Ave hoch mobilisiere ich alles was geht und bleibe wie verhext auf 5:49er Werten hängen.

Etwa bei Meile 23 und dem Beginn eines leichten Schwindelgefühls dann die Entscheidung: Ich breche den Sub 4 Versuch ab, bevor ich umkippen sollte und jogge den Rest ins Ziel. Ab jetzt wird nur noch genossen. Es folgen die 6 geilsten Kilometer meines Lebens. Ich klatsche ab was geht, schütte mir Wasser ins salzverkrustete Gesicht, harre Ecke Central Park South/5th Ave ein paar Sekunden aus an dem Ort, wo vor vier Jahren alles begann und wische mir eine Träne aus den Augen. Kurzzeitig überlege ich, ob es möglich ist nochmal zurück zu laufen, entscheide mich dann allerdings doch für die letzte lange Grade zum Columbus Circle und versuche auf den vielen Kamerastationen irgendwie das mittlerweile schmerzentstellte Gesicht zu einem Lachen zu zwingen. Links und rechts gehende Menschen, einige stehen und dehnen sich. Immerhin das bleibt mir erspart. Auch wenn die letzten zwei Kilometer mit 7:10er Pace unter ferner liefen abgehakt werden müssen, bin ich stolz, den Marathon komplett erlaufen zu haben. Auf der Zielgraden rufe ich meine Familie an und feiere die letzten 400 Meter gemeinsam am Telefon.

Am Ende liege ich mit einer 4:11:18 in einem Bereich, in dem der typisch Deutsche in mir sich die Nummer schön reden könnte: Kräftezehrende Anreise, Kalte Temperaturen, kontinuierlicher Gegenwind, langsamster Marathon seit den 80ern, in New York läuft eh jeder 10 Minuten langsamer,... Gut, dass der Ami in mir sich vor dem Rennen zwei kleine aber wichtige Worte als reminder auf den Arm gekritzelt hat: NO EXCUSES. Nein, es lag an nichts und niemandem außer mir selbst, dass ich meine Wunschzeit nicht erreicht habe.

Das positive daran: Ich werde definitiv im nächsten Jahr wieder kommen!

The End.

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Toller Bericht! Gratulation zum ersten Marathon. Wenn schon die Profi´s dieses Jahr über 6 min länger unterwegs waren, sind 11 min. für einen Ersttäter quasi nichts :nick:

12
Hi!
Gratulation zum ersten Marathon Finish und auch danke für den lebhaften Bericht.

Da wir ungefähr in dem gleichen Bereich gelaufen sind, seh ich beim Lesen den Lauf wieder live vor Augen.......klasse.

Gruß,
GH
"Schmerz vergeht- Stolz bleibt"

13
So ein schöner Bericht! Danke dafür! Ich würde sooo gerne ebenfalls in NY laufen.... LG Phila
05/14 M Hamburg 3:24

04/17 M Hamburg 3:18:20 pb
03/17 Venlo HM 1:32:13 pb

15
Momentan offen sind nur die Sweepstakes, da gehen schonmal 60 Plätze relativ formlos weg. Die richtige Verlosung startet für 2015 Mitte Januar soweit ich das richtig in Erinnerung habe.

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Phila hat geschrieben:Wie nimmt man eigentlich an der Verlosung teil??? :confused:
Eigentlich müsstest du doch locker über die Quali-Zeit reinkommen können.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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tob11 hat geschrieben:Das positive daran: Ich werde definitiv im nächsten Jahr wieder kommen!

The End.
Sofern das Losglück hold ist.

Sehr schön geschrieben. Da bekomm ich direkt Lust mich anzumelden, obwohl ich so schnell keinen Marathon laufen wollte :)
Merke ich mir mal für viiiel später. Genauso wie den Medoc!

18
Gratulation,super Bericht....
Ich verstehe allerdings den Hype um den New York Marathon nicht mehr,
bin selber 2x dort gelaufen,aber in diesem Jahr.???Stimmung an der Strecke?
Da war doch gar nichts,die Krönung die fast leere Tribühne im Ziel...(von der grottenschlechten TV Übertragung ganz zu schweigen)
Saarotti

20
Die Stimmung fand ich schon gut, allerdings fehlt mir der Vergleich zu den Vorjahren. Berlin hat auch immer eine durchgehend tolle Stimmung, aber in NYC fand ich das schon noch besser. Die halb-leeren Tribünen im Zielbereich haben mich auch überrascht - das kalte und windige Wetter könnte hier die Erklärung sein.

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@D-Bus ich habe gestern gesucht und gefunden. Ja ich komme mit meiner Zeit tatsächlich hin :nick: . Wie alt dürfen diese Zeiten sein die nachgewiesen werden müssen?
05/14 M Hamburg 3:24

04/17 M Hamburg 3:18:20 pb
03/17 Venlo HM 1:32:13 pb

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Phila hat geschrieben:@D-Bus ich habe gestern gesucht und gefunden. Ja ich komme mit meiner Zeit tatsächlich hin :nick: . Wie alt dürfen diese Zeiten sein die nachgewiesen werden müssen?

Guaranteed Entry for 2015 | TCS New York City Marathon

"Time Qualifiers

The time-standard qualifying window for the 2015 TCS New York City Marathon is January 1−December 31, 2014. The total number of time-qualifier spots is to be determined. All runners who meet the time standards in the 2014 TCS New York City Marathon or in an NYRR half-marathon will be eligible for guaranteed entry. The remaining time qualifier spots will be filled on a first-come, first-served basis until the cap has been reached; details and times are below.

2014 NYRR-eligible races: 2014 Fred Lebow Manhattan Half, 2014 NYC Half, 2014 More Magazine/Fitness Magazine Women's Half-Marathon, 2014 Brooklyn Half, 2014 Staten Island Half, 2014 Grete’s Great Gallop, 2014 TCS New York City Marathon

In order to claim your guaranteed entry, you must submit your application and pay the 2015 processing and entry fees during the application window (PLEASE NOTE: The application will open on January 15, 2015, and will close one month later, on February 15, 2015.). You are not automatically placed in the race. Guaranteed entries that are not submitted during this time period are forfeited.

A limited number of time-qualifier spots will be available to runners who meet the time standards in a non-NYRR race. These spots will be filled on a first-come, first-served basis until the cap has been reached. If you meet the time standards in a non-NYRR race, you will be required to complete the non-guaranteed entry application, to indicate on the application that you are applying as a time qualifier, and to provide your finishing time and the name of the 2014 race. Results must be verifiable online.

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About the Time Standards

The TCS New York City Marathon is known for being an extremely diverse race, and at New York Road Runners, we pride ourselves on offering many methods by which runners can gain entry. To continue to promote this diversity, we are excited to announce our decision to increase the number of runners who will be able to earn guaranteed entry by meeting time standards. To celebrate our most competitive athletes, we have also decided to relax those standards.

In reviewing entries from nearly a decade of New York City Marathon history, we found that the percentage of time qualifiers has been inconsistent across the different age categories; qualifying by time was tougher for runners in certain age groups. We intend for our new standards to offer equal access to our most competitive applicants across all age categories and to allow the highest possible percentage of runners from each category to earn guaranteed entry into the TCS New York City Marathon. We have also considerably increased the number of athletes who can qualify by time."

Also ich verstehe das so, dass die Qualizeiten in 2014 erlaufen werden müssen. Und auch sonst gibt es noch einige Besonderheiten, gerade wenn man an nicht gelisteten Läufen teilgenommen hat.... da gilt: Wer sich zuerst bewirbt..... es gibt dafür gesonderte Kontingente.

CiaoCiao Rennmaus4444
Ziele 2020:
Ultra-Rodgau 50 km - 30 km gepackt
Altweilnauer Waldcrosslauf - 1. Platz in der AK 👍
Saison-Aus
HM Frankfurt - abgesagt
Marathon Deutsche Weinstraße - abgesagt
diverse RTFs - abgesagt
IM FRANKFURT - ABGESAGT
Wer immer das tut was er kennt, wird immer bleiben was er ist.

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@saaroti: welchen Support soll ich denn als Läufer erwarten, wenn mir als Zuschauer das Wetter nicht in die Karten spielt.

Hierzulande stellt sich bei diesen Verhältnissen kein" Grunz" an die Strecke, sofern es nicht in Berlin stattfindet.........

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GH_läuft hat geschrieben:@saaroti: welchen Support soll ich denn als Läufer erwarten, wenn mir als Zuschauer das Wetter nicht in die Karten spielt.

Hierzulande stellt sich bei diesen Verhältnissen kein" Grunz" an die Strecke, sofern es nicht in Berlin stattfindet.........
...sicher spielt das Wetter eine Rolle,wobei,so schlecht war es nun auch wieder nicht.
Aber vielleicht es es ja auch die immer schlechtere Akzeptanz der NYRR in
New York (nach Sandy.....)
Saarotti

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@saarotti: da stimme ich dir zu, da ich 2012 auch das Gefühl hatte, dass die Absage politisch getrieben war.
Wir waren 2012 in NY vor Ort, mit der Startnummer in der Hand, als die Veranstaltung abgesagt wurde.
Die Wahlen in den USA mit den (berechtigten) Kritiken am Lauf waren ausschlaggebend, jedoch bestand der Betrug am Läufer in der Feigheit, alles gesamt vorher abzusagen und nicht erst alle anreisen zu lassen, um das Geld in der Stadt zu lassen.

GH
"Schmerz vergeht- Stolz bleibt"

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saarotti hat geschrieben:bin selber 2x dort gelaufen,aber in diesem Jahr.???Stimmung an der Strecke?
Da war doch gar nichts,die Krönung die fast leere Tribühne im Ziel...
saarotti hat geschrieben:...sicher spielt das Wetter eine Rolle,wobei,so schlecht war es nun auch wieder nicht.
Aber vielleicht es es ja auch die immer schlechtere Akzeptanz der NYRR in
New York (nach Sandy.....)
In 2013 war die Strecke voll von Zuschauern, ebenso auch die Tribüne und dies noch zu Zeiten wo ich einschwebte. Vielleicht gerade wegen Sandy im Jahre zuvor?
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Det_isse hat geschrieben:In 2013 war die Strecke voll von Zuschauern, ebenso auch die Tribüne und dies noch zu Zeiten wo ich einschwebte. Vielleicht gerade wegen Sandy im Jahre zuvor?
...ist ja alles nur Spekulation,an den Hot Spots,wo hauptsächlich Touristen stehen,ist immer was los....aber gerade im ersten drittel....
Saarotti

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Hallo tob11,

ein sehr toller, aufwendiger Bericht...., bis auf den Schluss, gipfelnd im letzten Absatz. Wie kann man sich so ein Highlight wie den NYC-Marathon, den man gut überstanden hat, am Ende durch solche Worte madig reden?
O.k. das Wetter kann einem die Freude verleiden. Mir ging das auch schon mal so, als ich in Köln beim Marathon von A-Z im Regen lief.
Doch mit der Anreise, da würde ich definitiv mindestens schon am Donnerstag vor Ort sein. So habe ich es jedenfalls bei meinem NYC Marathon gemacht. Doch deswegen alles Negativ sehen?...Sorry für meine Klarheit, doch damit nimmst du dir was Entscheidendes aus dieser Lauferfahrung weg. Nun, jeder soll nach seiner eigenen Facon selig werden und tut das wahrscheinlich auch..

Ich wünsche einen läuferisch-beobachtenden (ich liebe die Brücken in NY, denn dort sieht man am meisten,) entspannten NYC Marathon 2015! (Wenn´s denn mit ner Startnummer wieder klappt..) Wer hat sonst die Chance, New York zu Fuß auf diese Art zu erobern. Wahrscheinlich niemand sonst, als ein Marathoni.

Läuferische Grüße

Glückwunsch!

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Hey Tobi,

ich gratuliere dir zum erfolgreichen Bestehen beim NYC Marathon! Top :daumen:

...und dann möchte ich mich für den überaus spannenden und interessanten Bericht bedanken. Man muss aufpassen, den Parasiten nicht selbst zu bekommen ;-)

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Leichtlauf hat geschrieben:ein sehr toller, aufwendiger Bericht...., bis auf den Schluss, gipfelnd im letzten Absatz. Wie kann man sich so ein Highlight wie den NYC-Marathon, den man gut überstanden hat, am Ende durch solche Worte madig reden?
Nöö, er hat es nicht madig geredet, er hat es auf den Punkt gebracht wie es manch anderer auch empfunden haben mag. Ich hätte es sogar noch kritischer formuliert, er hat nicht erwähnt, dass wegen der vielen Starter stellenweise kein Platz zum Laufen war, zumindest war das bei mir so.

Letztendlich war der New York Marathon 2014 eine ambivalente Veranstaltung mit Licht und Schatten und das konnte man dem Bericht gut entnehmen.

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Leichtlauf hat geschrieben:Hallo tob11,

ein sehr toller, aufwendiger Bericht...., bis auf den Schluss, gipfelnd im letzten Absatz.
Der Schluss hat mich auch gestört: wie kann man nur während eines Wettkampfs telefonieren, insbesondere wenn es da so voll ist! Die zwei Minuten hätte Mama auch wohl noch warten können...

tob11 hat geschrieben:Auf der Zielgraden rufe ich meine Familie an und feiere die letzten 400 Meter gemeinsam am Telefon.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Hallo zusammen,

Ich habe mir den letzten Absatz jetzt nochmal durchgelesen und glaube, die Verwirrung könnte darin liegen, dass ich mit "die Nummer schönreden" ausschließlich "die Zeit schönreden" meinte! Wunsch war eben Sub 4 und das hat nicht sein sollen. Wichtig für mich ist (auch damit ich für's nächste Jahr noch besser vorbereitet reingehe und mich in den Trainingsläufen nicht darauf ausruhe, dass es ja eigentlich dieses Jahr schon eine Sub 4 gewesen wäre, wenn nicht hätte hätte aber aber), dass es mich nicht interessiert ob da viel Wind war, man die ersten Meilen nicht so gut Laufen konnte wie morgens um 8 im Stadtpark oder ob die Anreise vielleicht etwas mühselig war. Geschätzte ca. 15.000 Läufer oder mehr hatten am Sonntag die exakt gleichen Bedingungen und sind Sub 4 ins Ziel gekommen. Das ändert natürlich überhaupt gar nix daran, wie perfekt dieser Tag für mich war. Es sei meinen Schreibfähigkeiten geschuldet, wenn das bisher nicht deutlich genug rausgekommen ist.

Bezüglich des Telefonierens: In meiner Zielzeit hätte ich selbst wenn ich mich in die Streckenmitte gestellt hätte zum Telefonieren glaube ich keine Sportler mit ernsthaften Sieg-Ambitionen die Zeit verdorben (hinderlicher fand ich da eher die gehenden oder sich dehnenden Läufer am Ende). Natürlich habe ich mich weder hingestellt, noch bin ich Schlangenlinien gelaufen, noch wurde ich langsamer o.ä. De facto lag mein letzter Kilometer sogar wieder im 6.50er Bereich und war somit schneller als die vorigen. Modernster Technologie sei Dank drückt man heutzutage einen Knopf am Kopfhörerkabel, spricht "Ruf zu Hause an" ins Mikrofon und fertig ist. Da meine Familie den Marathon gemeinsam zu Hause im TV verfolgt hat und meine Meilen-Zwischenstände mit Taschenrechner und Bleistift auf die Zielzeit hochgerechnet haben, und wir innerhalb unserer Familie solche Erlebnisse gerne teilen war mir halt danach, den Zieleinlauf, als gefühlt wichtigsten/emotionalsten Moment des Rennens "gemeinsam" zu erleben. Muss man nicht toll finden, interessiert mich dann allerdings nicht weiter :) Ich denke nicht, dass sich vor Ort irgendwer daran gestört hat, also werde ich mir im Nachhinein auch kein schlechtes Gewissen deswegen einreden lassen. Wenn ich irgendwann mal auf Sub 2:15 Level bin, kann ich ja damit aufhören ;)

Sonnige Grüße aus the City, morgen geht's dann wieder heimwärts.

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du musst dich nicht rechtfertigen, tobi. in meinen augen gibt es dafür keinen anlass. ich sag mir immer, jedem das seine...die emotionen und eindruecke teilen zu wollen, finde ich vollkommend menschlich und super...und in anbetracht der streckenbreite wohl eher ein scherz, wenn sich manche aufregen.

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tob11 hat geschrieben:Muss man nicht toll finden, interessiert mich dann allerdings nicht weiter :) Ich denke nicht, dass sich vor Ort irgendwer daran gestört hat, also werde ich mir im Nachhinein auch kein schlechtes Gewissen deswegen einreden lassen. Wenn ich irgendwann mal auf Sub 2:15 Level bin, kann ich ja damit aufhören ;)
Ich war vor Ort, und mich haben mich die - zum Glück wenigen - Telefonierer gestört. tob11 war ja leider nicht der einzige. Da ist es auch fast egal, ob sub-2:15 oder 4:15, denn auf beiden Niveaus laufen genug Leute, die diesen WK als Wettkampf angesehen haben. Man stelle sich vor, jeder >4:00-Marathoni hätte zwischendurch telefoniert...
Junior2013 hat geschrieben:und in anbetracht der streckenbreite wohl eher ein scherz, wenn sich manche aufregen.
Na ja, Aufregen ist was anderes. Ich finde, Telefone haben in Wettkämpfen, ob nu im Fussball- oder Laufsport, nichts zu suchen. Und Streckenbreite im Central Park zu der Zeit? So sah das 2013 nach vier Stunden aus:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Telefone haben in Wettkämpfen, ob nu im Fussball- oder Laufsport, nichts zu suchen.
Nichts für Ungut, aber D-Bus muss ich zu 100% zustimmen.

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Well, agree to disagree...

Dass ich meine Kopfhörer auf den letzten Metern zu etwas anderem als auf den ersten 41.8 km genutzt habe hat niemand gemerkt. Versprochen :-)

Wenn dich konkret jemand beim Laufen behindert hat, womit auch immer, solltest du das besser mit demjenigen ausmachen.

Beste Grüße
Antworten

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