Höhere Bußgelder für gefährliches Parken!

Wer seinen Roller auch im Alltag nutzt, kennt das Problem. Ich würde mich daher freuen, wenn möglichst viele hier sich an die Petition anschließen würden.

Machen Sie das Zuparken teurer, Herr Verkehrsminister! | Initiative Clevere Städte

Höhere Bußgelder treffen Leute mit geringerem Einkommen mehr als andere, denen das eventuell sogar gleichgültig ist. Eine Mutter, die ihre Kinder in den entfernten Kindergarten bringen muss, und aufs Auto angewiesen ist, weil sie anschließend einen ihrer Putzjobs erledigen muss, dabei mal falsch parkt, weil sie in Eile ist, wird von der höheren Strafe richtig gebeutelt, während der Top-Manager oder der betuchte Rentner, der chronisch falsch parkt, darüber nur schmunzelt.

Ich bezweifle außerdem, dass wirklich nur diejenigen, die einen Radweg oder Bürgersteig zuparken und Fußgänger gefährden mehr bezahlen müssten, sondern wenn erhöht würde, dann überall und abkassiert würde sowieso hauptsächlich nur dort, wo die Politessenstreifen besonders viele "Opfer" finden und nicht dort, wo es für Fußgänger oder Rad/Rollerfahrer am gefährlichsten oder lästigsten wäre.

Das mit den Punkten für die Verkehrssünderkartei hingegen zieht bei allen, da bin ich absolut dafür.

Wer in den vergangenen Jahren das Oktoberfest in München besuchte, wunderte sich vielleicht über die vielen Falsch- und Im-Weg-Parker, alle schön mit Strafzettel. Aber mal ehrlich, wer alleine für die Reservierung pro Person 85 EUR (Weinzelt), für eine Mass Prosecco für die Dame 98 EUR oder für ein Ochsenkotelett 41 EUR bezahlt, was kümmern den schon 40, 60 oder 80 EUR fürs Parken ?

Die konstanten Bußgelder in Deutschland finde ich auch daneben. Andere Länder wie die Schweiz stellen das klüger an und kassieren in Abhängigkeit vom Einkommen. Ihr könnt ja eine Petition für einkommensabhängige Bußgelder starten, ich unterschreib die dann.

Aber nach derzeitiger Lage der Dinge müsste man mit eurer Argumentation alle Bußgelder in Deutschland komplett abschaffen. Vor kurzem wurden die für Verkehrsverstöße von Radfahrern drastisch raufgesetzt, jetzt gerade eben die für Schwarzfahrer, nur bei Verstößen mit dem Auto soll alles konkurrenzlos billig bleiben.

Was ist denn mit der *schluchz* armen Putzfrau, die sich kein Ticket leisten kann und doch irgendwie zu ihren zahlreichen Arbeitsstellen kommen muss? Die jetzt 60 Euro werden sie völlig in den Ruin treiben. Also holt die Ärmste halt ihr schrottreifes Fahrrad aus dem Keller, hat aber für eine StVO-konforme Beleuchtung natürlich auch kein Geld. Und fährt dann im Dunkeln als schwarzer Schatten auf dem linken Radweg (wg. eilig!), mit den Kinderchen hintendrauf, und dann kommt die böse Polizei und kassiert ganz fies ab.

Während der *buh* fette Bonze, dessen fette Wagen wg. Krankheit seines Chaffeuers gerade alle sinnlos rumstehen, gar nicht einsieht, für so ein Unterschichtstransportmittel wie den Bus auch noch ein Ticket zu lösen, und beim Erwischtwerden die 60 Euro lässig aus der Portokasse zahlt. Könnte man endlos fortsetzen. Ich gebe zu, Gefallen an diesen Gedankenspielchen zu finden.