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Stunden-Paarlauf beim ABC-Zentrum Berlin am 2.12.2014

Stunden-Paarlauf beim ABC-Zentrum Berlin am 2.12.2014

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Da hab ich gestern doch wieder mal einen neuen hübschen Lauf kennen und schätzen gelernt. Schon vor Jahren las ich im SCC-Forum vom Stunden-Paarlauf beim ABC-Zentrum. Glaube die Lauffreundin hat davon berichtet. Als Paarlauf hab ich den gleich wieder abgetan, da ich ja keine Freundin oder Partner habe. Dass das auch was anderes bedeuten könnte, auf die Idee bin ich da gar nicht gekommen. Hätte ja mal fragen können. :lol: Letzte Woche frug mich Lauffreund Uwe, ob ich nicht für seinen verhinderten Laufpartner einspringen könnte. Ich unter Vorbehalt zugesagt und auf Arbeit meinen Meister gefragt, ob ich etwas später zur Nachtschicht kommen könnte. War kein Problem und dem Spaß stand nichts mehr im Wege. Ich mir die Örtlichkeit auf Google-Mäps angeschaut, musste ja wissen, wohin ich fahren und latschen muss. Gar nicht gewusst, dass bei der Jannowitzbrücke hinter dem Wohnblock ein Stadion ist. Na Prima! Kurze Wege! Dass das keine 400-Meter sondern eine 250-Meterbahn sein würde, erfuhr ich erst später, das änderte aber nichts an unserer Taktik. Uwe und ich wir waren uns flink einer Meinung, dass wir jede Runde wechseln würden. Das war eh das Sinnvollste und alle anderen hielten das ebenso. Da noch einige Zeit war, trank ich vorher noch einen Glühwein vom Stand. Zum Aufwärmen *grins* Ein paar Minuten liefen wir uns warm (eigentlich zu wenig aber es ging schon ganz gut) Schon beim Hoppeln im Stadion auf dem Fußballkunstrasen kam mir das komisch vor, wie schnell ich eine Runde rum hatte. Auch optisch kam mir das Stadion durchaus klein vor. Später erwähnte es auch der Sprecher, dass die Runde 250 Meter misst. Damit kann man Pacetechnisch gut rechnen. Ich hab vorher bei dem Halbstundenlauf etwas zugeschaut und da war ein ganz schönes Gedrängel auf der Bahn, da machte ich mir kleine Sorgen. Zumal die Schnelleren in der Kurve außen überholen mussten. Aber nur ganz kleine Sorgen. Es waren noch einige mehr Lauffreunde anwesend, vor allem vom Lauftreff Nauen-Falkensee, für die auch ich starten würde. Ich hab ja schon auf Fatzebuck gelesen, dass Ines öfters bei diesem Lauftreff mit unterwegs ist. Auch ein paar Mauerwegler waren anwesend. Man ist halt nirgends mehr alleine an Laufen. Find ich schön das.

Unser Start war dann auch schnell ran, und Uwe sollte den Startläufer von uns beiden geben. Die Wechselzone war gegenüber der "Rundezählmaschinen" von Ziel-Zeit. Ich war ja gespannt, wie sich die ganze Wechselei abspielen würde. Beim Ersten Durchlauf hab ich Uwe schon mal nicht gesehen - das ging ja gut los! Aber in der nächsten Runde, ich erinnerte mich noch rechtzeitig, was für Laufsachen er an hatte, sah ich ihn rechtzeitig. Und fortan funktionierten unsere Wechsel mit Handschlag bestens. Immer mal ein wenig aufpassen, dass man sich mit anderen Läufern nicht ins Gehege kam. Jeder passte so gut es ging auf und ich hatte nirgends Probleme und rannte selbst auch niemandem vor die Haxen. Man merkte schon, da warfen viele erfahrene und faire Sportsleute unterwegs.

So, was die Rennerei betrifft, da war ich ja gespannt, wie sich das bei mir anlaufen würde. Hab ich mit solch kurzen Strecken in dem Tempo eh keine Erfahrung, konnte ich nur hoffen, mich halbwegs auf mein Gefühl verlassen zu können. Im Prinzip ist das ja ne Art Intervalltraining mit Stehpause. Meine erste Runde fühlte sich gut an und es machte Spaß so flott zu laufen. Ich beendete sie in 54 Sekunden. Alles unter einer Minute ist auch unter 4 min/km. Also für mich alten Ultraschlurfer verdammt schnell. Und ich nehme das gleich mal vorweg. Alle 30 Runden, die ich lief, waren unter einer Minute. *stolzgugg* Ich hatte mir extra sehr alte Laufschuhe, bei denen die Dämpfung fast platt ist, angezogen. Das sollte auf ner Tartanbahn vor Vorteil sein und ich fühlte mich mit den Schuhen in der Tat sehr wohl. Da ich dies für mich auch als eine Art Tempotraining ansah, achtete ich auch bewusst auf meinen Laufstil und die Körperhaltung. Hintere Beinstreckung, Kniehub und kräftige schwungvolle Armbewegungen. Alles schon wichtig und das machte mir richtig Spaß. Und ich freute mich natürlich, dass ich so schnell wetzen konnte. Nebenbei bewunderte ich einige Kräcks, mit welchem Tempo sie an mir vorbei zogen. Das war schon toll anzuschauen. Auch wenn viele Läufer auf der Bahn waren, es war auch unterwegs ein sehr rücksichtsvolles miteinander und so bemerkte ich nirgends Schwierigkeiten. Und ja, das Überholen auf einer Bahn weiter außen war schon schwerer und nervig aber es war eben so.

Nach nicht einmal einer halben Stunde machte sich mein rechter Piriformis bemerkbar. Nicht, dass mich das nun überraschte. Der ärgert mich schon seit einigen Wochen, mal mehr mal weniger. Glücklichereweise drückt der bei mir nicht auf den Ischias, so dass es "nur" ein nerviger Muskelverhärtungsschmerz ist. Ich tu ja auch ganz gut was dagegen aber so ein flottes Gelaufe ist natürlich alles andere als förderlich. In meiner knappen Minute Pause dazwischen dehnte ich öfters und mit Runde und Runde beruhigte er sich dann etwas. Gefühlt nahm ich etwas Tempo raus aber auch nur gefühlt. Der jeweilige Blick auf die Uhr nach dem Wechsel zeigte mir was anderes. Da es nicht schlimmer wurde, drückte ich die Sache in den Skat und machte mir weiterhin keinen großen Kopf mehr darum. Meine Kondition war es eher, die mir nun zusehends zu schaffen machte. Klar war schon lange mein Ehrgeiz geweckt und wollte nun auch die restlichen Runden unter einer Minute bleiben. War schon lustig. Das Anlaufen nach dem Wechsel war verdammt locker, die Beine flogen nur so und die die Atmung war ruhig. Keine 100 Meter später fingen die Beine an, schwer zu werden. Gleich gefolgt mit zunehmender Atemnot. Nach 150 bis 180 Metern begann jeweils der Kampf, das Tempo so aufrecht zu halten. Und dann jedes mal der Gedanke, dass mir Uwe nicht genügend Zeit lassen würde, mich richtig zu erholen. Aber das machte Spaß, das war richtig schön. Und ich war ja damit nicht allein, die allermeisten um mich herum taten das Gleiche. Ich muss an der Stelle noch einmal erwähnen, dass ich seit fast 8 Jahren keinerlei Intervalltraining mehr gemacht habe *grins* Allerdings ist das wohl auch ein nicht geringer Unterschied, ob man sich für sich alleine im Stadion quält oder bei solch einer Veranstaltung. Mit So vielen Gleichgesinnten und lauter musikalischer Unterhaltung. Ähm, komischerweise war meine schnellste Runde bei "Atemlos" von Helene Fischer. Was soll mir das nun sagen?

Ich rechnete hoch und kam zu dem Schluss, dass Uwe die letzten Sekunden in seiner Runde absolvieren würde. Aber weit gefehlt. Ich lief in meiner letzten Runde, und kurz nachdem ich durch die Zeitmessung fiel der "Vorschuss" also eine Minute vor Ende und ab da durfte nicht mehr gewechselt werden. Das wusste ich bis zu dem Moment nicht und das traf mich absolut falsch. Ich gab in meiner letzten Runde halt noch einmal alles, hatte einen genialen Endspurt hingelegt und keine Luft mehr für noch ein paar Meter extra. So ein Driss! 50 Minuten auf dem Zahnfleisch ohne Luft musste ich mich durch kämpfen und hatte doch keine Chance. Wurde langsamer und langsamer bis endlich der Doppelschuss zum Ende kam. Nein das konnte meiner guten Laune absolut keinen Abbruch tun, das war eine kleine Fußnote mehr nicht. Ich weiß bis jetzt, welchen Platz wir zweie belegten, ich denk mal gute Mittelfeld. Aber die Sache an sich war eine ganz tolle und hat viel Spaß gemacht. Und ich weiß, ich werde nächstes Jahr da wieder oder bei einer anderen ähnlich gearteten Laufveranstaltung wieder starten. Anschließend ging es noch über den Weihnachtsmarkt beim Alexa. Bratwurscht und Crepes futtern und natürlich Glühwein süffeln :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Das hört sich ja nach einer Menge Spaß an. Und ein Intervalltraining nach acht Jahren Abstinenz so durchzuhalten, Hut ab. Und Glühwein und Crêpes waren dann ja mehr als verdient.
Aber 4er Zeiten sind ja gar nicht ultratauglich.[url=http://javascript<strong></strong>:void(0)]:hihi:[/url]

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Sab215 hat geschrieben: Aber 4er Zeiten sind ja gar nicht ultratauglich.[url=http://javascript<strong></strong>:void(0)]:hihi:[/url]
Nö gar nicht :hihi:

Hab gerade meine Auswertung fertich. Schnellste Runde war 3:30/km :geil: *sabber* und insgesamt eine Durchschnittspace von 3:47/km :bounce: Aber auch für Ultras ist eine gute Grundschnelligkeit sooo verkehrt nich :D

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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Hehe, Spaßhab ich jetzt schon daran. Aber halt nicht nur :wink: bei den langen Kanten hab ich viel länger was davon :hihi:

Hab eben erfahren, dass die Runde nur 243 Meter misst. Das versaut mir nun den restlichen Abend da meine Tempi ja nun doch nicht so schnell waren *schluchtz*

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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Ach sieh an, dann waren wir wohl Nachbarn... zumindest in der Wechselzone. Hat wirklich Spaß gemacht :daumen:

Ich habe mir dasselbe dann Donnerstags nochmal in Potsdam angetan. Allerdings auf einer 400m Bahn... und das ist deutlich anstrengender: Muskelkater hatte ich bis einschließlich Sonntag :sauer:

Gruß vom großen Blonden mit SCC Singlet

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Jo ich denke auch, dass 400 dann auf Dauer härter werden und es schwer wird, das Tempo hoch zu halten :daumen:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener
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