RennFuchs hat geschrieben:gemeint war wohl, dass die 5:00 min/km nicht ganz zu den anderen Renn-Paces passen.
Das hatte ich schon verstanden. Die 5:00 MRT erscheinen langsam angesichts des HM-Tempos. Aufgrund meines bisher quasi komplett ausgefallenen Trainings auf Distanzen jenseits der HM-Distanz würde ich aktuell einen Marathon recht defensiv angehen, daher die Aussage, dass 5:00 vielleicht ein gutes MRT für mich wäre. Ich will im nächsten September meinen ersten Marathon laufen, einen Zieleinlauf mit einem 5:00er Durchschnittstempo würde ich gern schon jetzt verbindlich buchen...
hardlooper hat geschrieben:Na gut, aber der Kollege, der da aus Berlin, der da auf seinem Schatten herumtrampelt, der könnte ungefähr die richtige Richtung angezeigt haben?
Die da wäre? Mehr lange Läufe? Steht auf dem Plan. Der erwähnte 28km-Lauf war nur leider der Auftakt zu einer Serie von Erkältungskrankheiten, die aktuell noch nicht überstanden ist.
KBR4 hat geschrieben:Ausserdem fand ich den mit den 50% mehr Schrittlänge jetzt wirklich lustig
Ich persönlich würde schon für 5% töten... dann hätte ich endlich die Sub-3 und könnte beruhigt auf Golf umsatteln
Puh, dann war es doch ein bisschen lustig! Bin ich ja froh, dass ich die Stimmung wieder etwas auflockern konnte.
Allerdings wäre es wohl bei anderthalb mal so langen Schritten mit Sub-3 auch wieder nichts, die Schrittfrequenz wäre dann plötzlich der limitierende Faktor, man mag es kaum glauben. Und mit solchen Sprüngen würde wohl auch kaum jemand von uns überhaupt die Distanz bewältigen.
alcano hat geschrieben:Gerade ich als Anfänger sehe das etwas anders als du, Zak - obwohl es bei mir jetzt noch nicht sooo wichtig ist, was/wie ich trainiere, da ich mich eh vor allem durch gelaufene Kilometer verbessere.
Du schreibst lauter kluge Dinge in besonnener Art. Wie könnte ich da widersprechen? Ich bin übrigens gemessen an meiner Trainingszeit Anfänger. Ich habe erst im Juli mit dem Laufen angefangen, bin dabei insgesamt erst knapp 500km gelaufen und war vor etwas über einem Jahr noch adipös.
Ich möchte nur zu bedenken geben, dass Trainingszeit grundsätzlich begrenzt ist. Wenn Du die Zeit hast, dann mache alles, was Dir in den Sinn kommt. Ich muss schon gucken, ob ich Dehnübungen und Krafttraining zeitlich neben dem Lauftraining und solcher Lappalien wie Familie und Beruf unterbringen kann. Von daher konzentriere ich mich auf die Dinge, von denen ich mir am meisten verspreche.
Gerade bei der Lauftechnik macht es doch Sinn, sich von Anfang an einen möglichst sauberen Stil anzueignen.
Das ist aber nicht dasselbe, wie zu versuchen, längere Schritte zu machen.
Gewöhnt man sich erst mal an einen (möglicherweise suboptimalen) Laufstil, wird es - je mehr Kilometer man mit diesem absolviert - immer schwieriger, diesen später zu korrigieren.
Das wird oft behauptet, überzeugt mich aber nicht, da die Bewegungsabläufe beim Laufen doch eh schon sehr tief vergraben liegen und sicherlich schwierig zu korrigieren sind. Kommen die stilistischen Schwächen hingegen von unterentwickelten Muskelpartien, können die jederzeit mit demselben Aufwand behoben werden. Schlecht wäre allerdings, wenn der schlechte Stil Schäden am Bewegungsapparat verursacht. Ich sehe häufiger Läufer, die sich in der Vertikalen viel zu sehr bewegen. Sicher ein schlechter Laufstil mit einigem Gefährdungspotential. Könnte man jetzt sagen, dass diese Läufe durch eine zu geringe Schrittlänge limitiert sind? Das ist nicht rein rhetorisch gefragt.
Gleicher Punkt wie oben, es geht nicht darum, was mehr hilft, sondern was ganz allgemein gesehen hilft.
Wenn jemand über Kopfschmerzen klagt und sagt, er habe schon Kühlung mit einem nassen Waschlappen probiert, liegt es dann nicht so fern zu fragen, ob er es schon mit einer Aspirin probiert hat? Muss man daraus gleich eine Generalattacke auf das nachweislich in vielen Fällen hilfreiche Stirnkühlen machen?
Dass längere Schritte Voraussetzung für schnelleres Laufen sind (die Frequenz kann ja nicht unbegrenzt erhöht werden), ist unbestritten. Um längere Schritte zu machen, wird mehr Kraft benötigt.
Da möchte ich schon einhaken. Wir dürfen wohl weiterhin ausgehen, dass Cazzy bei den 45 Minuten auf 10km nicht die gesamte Zeit in Maximalgeschwindigkeit gelaufen ist. Auf kürzeren Strecken wird er schneller als 4:30 laufen können. Für meine Begriffe heißt das, dass er längere Schritte machen kann und damit, dass er ausreichend kräftig ist, um seinen Körper über eine längere Strecke nach vorn zu schnellen als er es durchschnittlich beim 10km-Lauf tut.
Es wäre mir nun aber neu, dass beispielsweise bei den Gewichthebern Kraft als das Element gilt, das einen dieselbe Bewegung 10.000 hintereinander machen lässt. Ist der Begriff "Kraft" bei den Läufern denn anders definiert? Es wäre mir auch neu, dass Bodybuilder mit großen Muskelpaketen gute oder gar schnelle Langstreckenläufer wären (bitte nicht die Diskussion slow-twitch, fast-twitch eröffnen). Wenn es um die Frage geht, wie man neben dem Laufen selbst geeignete Muskeln für das Laufen aufbauen kann, würden mir als Laien zuerst Eigengewichtsübungen einfallen, die jedoch deutlich intensiver sein sollten als Hopserlauf&Co, um überhaupt einen nennenswerten Reiz für den Muskelaufbau zu bieten. Das wären beispielsweise Fersenheben, Einbeinkniebeuge, Beckenheben.
Auch wenn ich mich hier auf Zaks Aussagen bezog, falls ein erfahrener Läufer mich in meiner (möglicherweise falschen) Ansicht korrigieren möchte, nur zu, ich bin gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen. Deshalb sind ja viele von uns hier in diesem Forum: um dazuzulernen.
Dem schließe ich mich an, allerdings habe ich keine Lust, mich dabei schulmeisterlich und ohne Begründung runterputzen zu lassen.