Auf diesen Lauf hab ich mich schon gefreut. Nach zwei Wochen wieder Laufen der erste Wettkampf. Okay, nur ein schneller Trainingslauf mit Zeitmessung und alkfreien Weizen hinterher aber das Drumherum ist schon schön und ich lasse mich noch immer von der Wettkampfatmosphäre mitreißen. Son Halben kann ich immer mal auf Kante laufen, so halbwegs zumindest. Das macht (teilweise) Spaß und gibt auch immer nen Trainingseffekt. Darüber hinaus treffe ich Freunde aus dem Verein (meiner organisiert den Lauf) und Freunde aus der Berliner Laufszene. Da allerdings leider wenige, da zeitgleich auf dem Tempelhofer Flugfeld die Marathonstaffel stattfand. Sonst wären es sicher auch so noch einige Läufer mehr gewesen, da die Marathonstaffel schon einen guten Ruf in Berlin hat und viele da immer wieder starten. Ja und nicht zuletzt lockt da das Tropical Island, in dem man nach dem Lauf kostenfrei inklusive den Rest das Tages verbringen kann. Das ist auch finanziell lukrativ. Meldet man sich frühzeitig an, bezahlt man 25 € Startgebühr und eben inklusive Tropical Island. "Normale Gäste" bezahlen 45 € mit Sauna. Also spart man 20 € und hat noch einen Wettkampf obendrein. Der Lauf findet zum dritten mal statt und dieses Jahr wurde das erste mal ein Halbmarathon angeboten. Fein fein! Leider etwas zu kurz, nur offiziell 20,65 km. Letztes Jahr rannte ich die 12 Kilometer auf Zeit und hängte freiwillig noch zwei Runden dran, damit sich das auch lohnt
Die Anfahrt von Berlin ist auch nicht so weit, von der Haustür war ich 1,5 Stunden unterwegs, das ist gut erträglich.
Rechtzeitig anderthalb Stunden vor dem Start eingetroffen war noch viel Zeit, zum Rumlungern und Schwätzen. Das schöne ist, egal wie mistig das Wetter draußen ist, man kann sich bis wenige Minuten vor dem Start im Warmen (etwa 26 °C) aufhalten. Es war zwar trocken aber saukalt und noch dazu wehte eine steife Brise. Natürlich vom Westen und den haben wir dann auf der Startbahn im Gesicht. *örgs* Dieses Jahr war allerdings der Start und das Ziel direkt vor dem Haupteingang, was ich sehr angenehm fand. Und so verging die Zeit, ich besorgte mir noch etwas Wasser und dann ging es auch schon los.
Der Plan war, wenn man das überhaupt Plan nenne konnte, dass ich den ersten Kilometer in 6er Pace einlaufe und dann auf 5:30 beschleunige und das Tempo bis zum Ende halten werde. Dabei wusste ich überhaupt nicht, wie mir diese 5:30 behagen könnten. Waren einfach aus der Luft gegriffen. Ich hatte keinen Schimmer, wo ich mit der Leistung stehe. Außerdem hab ich mich nicht auf den Lauf vorbereitet und noch Tags zuvor in der Muggibude Kraft für die Beine trainiert. Aber ich hatte einen Plan und so lief ich mal los. Ich stand etwas zu weit hinten und so waren die ersten Meter mühsam aber das passte zu meinem Vorhaben des Einlaufens. Der erste Kilometer war dann auch ein wenig zu schnell, es fühlte sich aber angenehm an und so lief ich nur einen Tick schneller um aufs Solltempo zu kommen. Mit Anne hab ich die ersten zwei Kilometer noch angenehm geschwätzt, noch hatte ich genug Luft dafür, bis sie sich etwas zurückfallen lies. Das war heute nicht ihr Tempo. Dann bogen wir auf die Startbahn ein und es kam, wie ich es befürchtet hatte. Eisiger Wind von vorne und ich hätte eine gute Windstopperjacke gebrauchen können. Im Gesicht wäre es dennoch arschkalt gewesen. Und an den Händen. Die Handschuhe vom Decathlon sind eindeutig ein Fehlkauf, wenn die nicht mal das ab können. Durch den Wind kam mein Tempogefühl leicht durcheinander, aber nur sehr leicht, ich konnte doch ziemlich gleichmäßig durchlaufen.
In der zweiten Runde musste ich dann schon das erste mal in die Büsche.
Ärgerlich aber nicht zu ändern. Das brachte mich schon etwas aus dem Rhythmus und da brauchte ich ein paar hundert Meter, bis es wieder fluffig lief. Ansonsten gab es erst einmal nichts zu meckern. Und so hatte ich die zweite Runde rasch im Sack. Die dritte Runde ging mir dann auf den Sack. Das schnelle Laufen strengte an, das Knie tat weh, die Adduktoren ebenfalls. So schnell laufen ist total ungesund, hab ich ja schon immer gewusst. Meine Lust sank rapide ab. Der Gedanke, nach der dritten Runde aufzuhören war schon da, wenn auch es zu tun, völlig absurd war. Da müsste mir schon ein Bein abfallen, dass ich bei nem Halbmarathon abbreche. Also half alles Jammern nüscht und ich musste wohl oder übel weiter laufen. Langsamer werden war auch nich drin. Immerhin war Kraft noch genügend vorhanden und jetzt zu verlangsamen wäre auch nicht viel anders gewesen als ein Abbruch. Sehr aufmunternd und belustigend waren dann bei Start und Ziel immer Eckys Ansagen, wenn er mich kommen sah. Er hat nur ein klein wenig übertrieben, gaaaanz wenig
Die vierte Runde war so viel besser auch nicht, nur war der Gedanke des Aufgebens jetzt noch absurder was die Motivation wieder etwas angehoben hat. So hat die nachlassende Motivation sich selbst wieder verstärkt. Ne ich verstehs auch nicht
Jedenfalls musste ich weiterhin keine Abstriche beim Tempo machen, wenngleich es immer schwerer fiel. Das ist mir ja so unbekannt nicht, nervt aber. Hab ich schon erwähnt, dass ich Kurzsstrecke auf Tempo hasse?
Natürlich musste ich zu Beginn der vierten Runde noch einmal pinkeln *nerv*. Dieses mal hat sich der Rhythmus nicht verschlechtert sondern die kurze Pause war zum Durchatmen willkommen.
Und nachdem die vierte Runde fertich war, ging es an die letzte Runde. Die Letzte! Da geht bei mir in der Regel immer noch was. Da erwachen Reserven, die vorher fast unmöglich schienen. Und so beschleunigte ich sofort nach dem Überlaufen der Zeitmatte spürbar. Dachte ich. So viel schneller wars dann auch nicht. Wurscht, es war schneller, das gilt. Ein wenig musste ich dem Gegenwind, auf den ich mich verlassen konnte, Tribut zollen, das war schon heftig. Ich hatte bereits viele Kilometer einen Läufer inner grellgelbem Jacke so 100 Meter vor mir und eigentlich wollte ich noch an ihn ran kommen. Der Hund der garstige beschleunigte aber ebenfalls in der letzten Runde und vergrößerte den Abstand noch etwas. Glücklicherweise konnte mich das nicht entmutigen aber als Motivator war er auch gestorben. Dennoch konnte ich den vorletzten Kilometer wieder anziehen und die letzten 400 Meter bis zum Ziel gabs noch einen hübschen Endspurt. Ich bin gleich durchgetrabt bis zur Verpflegung um mir die Belohnung in Form von Weizen abzuholen. Passte von den Temperaturen zwar nich so ganz, ein Glühwein wäre mir lieber gewesen
Aber es löschte schon ganz gut den Durst. Und da es so gut lief, ich das Tempo bestens halten konnte und ich den Schweinehund voll im Griff hatte, bin ich sehr zufrieden mit mir.
Anschließend flink was Trockenes und Warmes angezogen und beim Abbau des Zielbereichs mitgeholfen. Je mehr Hände dabei sind, umso schneller geht es. Die Kollegas haben länger in der Kälte rumstehen müssen, während ich mich wenigsten warmlaufen konnte. Dann aber rein in die warme Halle und den Rest des Tages genossen. Erschma duschen und dann einen Teller Nudeln eingeatmet. Hat sogar gut geschmeckt. Und natürlich nen richtiges Weizen *sabber* Dann gabs die Siegerehrung auf der Showbühne. Bis auf die Kinder (die hatten einen 400- und 800-Meterlauf in der Halle), die "normal" nach Sieger und Platzierten geehrt wurden, gab es einen neuen Modus. Damit nicht immer die Selben auf der Bühne stehen, so meinte Ronny der Moderator. Der Modus war wie folgt: Auf jeder Teilstrecke wurde die Altersklasse mit der größten Beteiligung ermittelt und nur die Sieger und Platzierten aus dieser kamen auf die Bühne. Eine lustige Sache an sich, nur das leider beim Halbmarathon die AK 35 bis 45 die Teilnehmerstärkste war. Komische Einteilung *wunder*. Meist sind es die M45 und M50, wo sich die meisten tummeln. Schadööööö, denn in meiner AK hab ich es auf den dritten Platz geschafft *juhu* Kleine Freude nebenbei. Das hab ich aber auch erst gestern durch Silke G. erfahren, die sich in der Ergebnisliste schlau gemacht hatte.
Den Rest des Nachmittags hab ich dann ausgiebig sauniert und bin auch ein paar mal die Speed-Rutsche hinunter. Endlich hatte ich es mal geschafft, meine Schwimmbrille mitzunehmen, damit ich auch mal die Augen offen lassen konnte. Meine Kamera hab ich auch mitgenommen und nen Filmchen versucht, zu drehen. War leider schon zu dunkel, sah man nix. Da die Anlage doch recht groß ist, hab ich dann keine Bekannten mehr getroffen und hab mich dann schön allein erholt.
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km
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Distanz
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Zeit
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Tempo (min/km)
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Bemerkungen[/TD][/TR]
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1.
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1,010
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05:49
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05:45
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[TD="width: 235"] 6er Pace wollte ich einlaufen, war doch etwas flotter unterwegs [/TD][/TR]
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2.
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1,000
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05:24
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05:24
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[TD="width: 235"] Nun beschleunigen auf 5:30, etwas verpasst [/TD][/TR]
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3.
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1,000
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05:30
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05:30
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[TD="width: 235"] Na geht doch [/TD][/TR]
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4.
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1,000
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05:27
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5.
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1,000
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05:21
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05:21
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[TD="width: 235"] Das lief aber gut [/TD][/TR]
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6.
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1,000
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05:22
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05:22
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7.
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1,000
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06:08
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[TD="width: 235"] Pinkelpause [/TD][/TR]
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8.
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1,000
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05:31
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9.
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1,000
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05:32
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10.
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1,000
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11.
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0,990
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12.
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1,000
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05:36
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05:36
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[TD="width: 235"] Auf der Startbahn im Gegenwind wurde es nun schwer [/TD][/TR]
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13.
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0,990
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[TD="width: 235"] Noch ne Pinkelpause [/TD][/TR]
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14.
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1,000
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05:27
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05:27
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[TD="width: 235"] Na bitte, das Tempo kann ich halten... [/TD][/TR]
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15.
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1,000
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05:29
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05:29
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[TD="width: 235"] ...auch wenn es nun schwer fällt [/TD][/TR]
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16.
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1,000
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05:28
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05:28
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[TD="width: 235"] Vierte Runde rum und nun konnte ich auch auf der Startbahn das Tempo halten [/TD][/TR]
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17.
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1,000
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05:15
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05:15
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[TD="width: 235"] Letzte Runde, nun noch etwas zulegen [/TD][/TR]
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18.
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1,000
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05:16
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05:16
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[TD="width: 235"] Bin ich zufrieden [/TD][/TR]
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19.
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1,000
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05:22
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05:22
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[TD="width: 235"] Schweeeer werden die Beine [/TD][/TR]
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20.
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1,000
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[TD="width: 235"] Nun aber! [/TD][/TR]
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21.
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0,400
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01:59
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[TD="width: 235"] Kleiner Endspurt
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Gesamt
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20,390
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05:30
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Gruss Tommi