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Resumee nach 6 Monaten - Kontinuität statt Quantität!

Resumee nach 6 Monaten - Kontinuität statt Quantität!

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Liebe Lauffreunde,

ich dachte ich nutze die Gelegenheit, einen kleinen Bericht zu schreiben. Meine "Lauf"-bahn begann im August 2014
und ich habe wahrlich Höhen und Tiefen kennengelernt. Eigentlich müsste man noch einen Monat zurückgehen - im
Juli 2014 hat mich meine innere Stimme erstmalig ermahnt, etwas für die Fitness zu tun. Mein Gewicht war mittlerweile auf
110Kg angewachsen und selbst das Treppenlaufen war zur Anstrengung geworden.

Es war nicht so, dass ich immer schon ein Couchpotato gewesen wäre, in meiner Jugend spielte ich aktiv Tennis und Basketball -
aber nach zwei Bandscheibenvorfällen und einem Schlüsselbeinbruch, war ich irgendwie nicht mehr "der Alte" und die Zeiten auf
dem Sofa nahmen zu.

Als ich begann im Juli 2014 - ich hatte mir ein Laufband angeschafft - war ich nicht gerade begeistert von meinen Leistungen.
Zeiten von 27 Minuten für zwei Kilometer Strecke, war dann doch etwas armselig. Zu dieser Zeit meldete ich mich auch hier im
Forum an und lass das man nicht aufgeben sollte und einfach dran bleiben, also eine gewissen Kontinuität das Wichtigste sei.

Mein erste Anschaffung war eine Pulsuhr und meiner erste trainingsbegleitende Tätigkeit war das Ausdrucken eines Trainingsplans. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Tipp den ich im Forum bekam : "...mach Dich nicht zum Sklaven der Pulsuhr" - und somit begann ich, einfach nach Gefühl zu laufen.

Motiviert durch schnelle Fortschritte vor allem im Bereich des Herzkreislaufsystems begann ich mein Pensum zu steigern.
2-3 mal pro Woche 3-5km und darauf bedarcht schnelle Forstschritte zu erzielen - in den Gebieten Tempo und Distanz.
Schon nach kurzer Zeit (ich hatte inzwischen Laufschuhe angeschaft - nachdem ich diesem Punkt anfänglich keinerlei
Bedeutung beigemessen hatte) - hatte ich Schmerzen in den Innenseiten der Knie - die ich als muskluär abtat und mir sagte
"Sei keine Memme, das bisschen Ziehen bringt Dich nicht um". Ich vollzog unter (damals noch mittelschweren Schmerzen)
mein bisher bestes Ergebnis - einen 10 km Lauf (inoffiziell) in 47 Minuten. Nur kamen diese Zeiten mit einem sehr hohen
Preisschild versehen - die Schmerzen nahmen zu und ich musste ins MRT. Da wurde eine Schienbeinkopf-Frakturlinie mit
Knochenmarksödem festgestellt und mir wurde angeraten, die Beine 1 Monat hochzulegen. Dies konnte ich beruflich nicht tun,
und lief nach einer Woche mehr schlecht als recht durch die Gegend. Der Arzt meinte noch, "Laufen ist nichts für Sie - wie
wäre denn Schwimmen" - das wollte ich nicht, da ich bislang nur beim Laufen einen freien Kopf bekam - und somit eine
enorme Steigerung meiner Lebensqualität.

Insgesamt pausierte ich was mein Laufen angeht 2 Monate (Sept-Nov 14) und fing dann wieder langsam an. Ich merkte deutlich,
dass ich pausiert hatte und nach 3Km war der Käfer schon wieder am Pumpen. Diesmal war ich schlauer, langsam steigern und
auf den Körper hören war nun der Leitsatz. Statt 3 Läufe 1-2 je nachdem was der Körper sagte. Langsam aber stetig kam ich immer besser zu recht und meine oberste Priorität ist bis heute - auf den Körper hören.

Nachdem ich es auf dem harten Weg lernen musste, schreibe ich heute als "geläuterter" Läufer dessen Ambitionen sich deutlich
verändert haben. Am Anfang stand die Gewichtsabnahme im Vordergrund , dann die schwachsinnige da forcierte Leistungssteigerung im Vordergrund. Nun steht der Spass am Laufen ganz oben - genau um das sollte es gehen - um den
Spass alles andere kommt, wenn man es richtig angeht.

Ich schreibe das heute am 05-01-2015, nachdem ich gestern meinen ersten (inoffiziellen) Halbmarathon gemeistert habe. Die Zeit ist mit 2:59:00 unterirdisch und wird euch sicherlich ein schmunzeln entlocken - aber für mich bedeutet es eine Menge.
Ich habe die Verletzung überwunden, mein Ego auch und habe etwas erreicht, was ich mir zwar erhofft hatte, aber es nie
für möglich gehalten hätte. Somit markiert dieser Trainingslauf mehr, als ein Hallbmarathon für mich.

Was möchte ich nun sagen? Ich möchte mich an die wenden, die sich villeicht gerade verletzt haben und Zweifel haben.
Auch an die wenden, die denken Sie könnte von Null auf hundert in 2 Wochen. Für die ersten sage ich, gebt nicht auf -
ihr kommt zurück und jede Verletzung hat auch etwas Positives - sie macht euch sensibler für den eigenen Körper und
rückt eventuell die Zielgaben zurecht.

Für die anderen möchte ich sagen - hört auf zu viel zu schnell zu wollen - stellt euch die Frage ob ihr langfristig laufen wollt
oder euch für eine kurze tolle Leistung mit "Aha"-Effekt die Knochen brechen - macht lieber langsam und macht nicht den
gleichen Fehler wie ich.

Ansonsten möchte ich mich bedanken für die bisherigen Hilfestellungen, alle anderen grüßen und nachträglich ein erfolgreiches
2015 wünschen. Passt auf Eure Knochen auf!!


Falls jemand mal meine wilde Strecke sehen möchte:

https://flow.polar.com/training/relive/43598008


Liebe Grüße
Timo




PS: Mittlerweile bin ich auf 95Kg/1.90m Tendenz fallend ;)
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