Banner

übergreifender Austausch: sub 20

übergreifender Austausch: sub 20

1
Da das Thema den Faden nebenan wahrscheinlich sprengt, mach ich mal einen neuen auf. Der Titel ist natürlich ein wenig reißerisch und nicht ganz so ernst gemeint, aber ab und an träume ich schon davon.

Vielleicht zuerst meine Vorgeschichte: angefangen wirklich regelmäßig zu laufen bin ich im Mai 2012. Da hatte ich schon ein bisschen was abgenommen, lag aber immer noch bei guten 90 bis 91kg (bei einer Größe von 1,87m) – also einem BMI von ungefähr 26. Die Umfänge stiegen und das Gewicht sank. Im Mai 2013 war ich bei 75kg – BMI 21,45. Dabei ist es dann aber geblieben. Im September 2013 bin ich meinen ersten Marathon gelaufen. Danach gab es eine verletzungsbedingte Pause und im Januar letzten Jahres war ich schon wieder bei 78kg. Danach der Wiedereinstieg ins Training und zum nächsten Marathon im September 2014 war ich wieder knapp unter 75kg. Die 73 hatte ich mal ganz kurz gestreift, aber darunter will es einfach nicht klappen.

Wie gesagt, ein BMI von sub20 ist wohl illusorisch – dafür müsste ich unter 70kg wiegen. Aber mein Ziel wäre es, dauerhaft zumindest unter 21 zu bleiben, also so ca. 73kg zu wiegen. Dann in den letzten vielleicht zehn Wochen vorm Marathon noch ein bis zwei Kilo abzuwerfen, sollte ja möglich sein.

Zurzeit bin ich bei 76kg, Tendenz wieder leicht sinkend. Der nächste Marathon ist in 14 Wochen und die letzte Woche war endlich mal wieder eine 100+km-Woche. Bis zum Marathon auf 75/74kg runter zu kommen, sollte also funktionieren. Aber da hört es dann irgendwann mit dem Automatismus mehr Kilometer = weniger Gewicht auf. Im Gegenteil war es im letzten Jahr so, dass ich in den Wochen mit 70 bis guten 90 Kilometern abgenommen, in den Wochen mit mehr als 100 Kilometern aber tendenziell eher zugenommen habe.

Nochmal zum Verständnis: ich rede hier nicht davon, erstmalig ein Gewicht im Normalbereich anzustreben. Das soll nicht überheblich klingen, aber das hab ich hinter mir. Natürlich sind die Mechanismen, mit denen man Gewichtsverlust erreichen kann, ähnlich – aber ich komme mit den Strategien, die mir von 95 auf 75 geholfen haben, nicht mehr weiter. Wer hat Tipps und Anregungen oder das gleiche Problem? Wer steuert sein Gewicht wettkampfspezifisch? Wenn, wie stark schwankt Euer Gewicht im Jahresverlauf? Und natürlich das wichtigste: was esst ihr in Wochen mit hohen Umfängen?


Grüße,
Markus

2
mvm hat geschrieben:Und natürlich das wichtigste: was esst ihr in Wochen mit hohen Umfängen?
Zu viel :peinlich:

Spaß beiseite, finde Deine Idee gut, hierzu einen Faden aufzumachen.
Ich hab einen BMI von um die 22 (185cm, 76-77kg), den ich ganz gut halte. Sprich: tut sich wenig, denke aber auch, dass nicht so viel Luft nach unten ist, vielleicht noch 1-2 Kilo.

Ich kann Dir zum Thema Fitzgeralds Buch "Racing Weight" empfehlen. Liest sich zwar auf Englisch ein wenig schwierig (Ungewohnte Größen wie lbs und viele Ingredenzien, da kannte ich die Begriffe aus dem Nahrungsbereich überhaupt nicht), aber insgesamt lesenswert. Ich halte mich da jetzt an die Empfehlung, den Körperfettanteil als vorderste Zielgröße festzulege und tracke diesen (per Caliperzange) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Seit Ende November 4 Kilo Fett abgebaut und 2 Kilo Muskeln aufgebaut. Denke mal, da gehen noch die o.g. 1-2 Kilo FETT runter.

Ich verfolge aber keine Ernährungsphilosophie dabei. Hauptsache gesund (z.B. an den Tagen an denen ich in der Mittagspause laufe nur Müsli und Obst) und der Rest ergibt sich.

3
Ich kenne das aus Sportarten mit Gewichtsklassen / Gewichtslimit: Kampfsport, Gewichtheben, Rudern etc.
Am Tag x des Wiegens muss man unter y kg wiegen. Dies wird hauptsächlich mit einer Kohlenhydrat armen, eiweißreichen Ernährung erreicht. Dadurch werden die Speicher in den Muskeln geleert und somit viel Wasser ausgespült. Allerdings ist der Wiegetermin einige Stunden vor dem Wettkampf, so das man nach dem Wiegen versucht, die Speicher wieder zu füllen.

4
Der BMI ist ohnehin dermaßen überrepräsentiert, was das angeht. Was bei Läufern z.B. noch ein einigermaßen plausibles Indiz ist, ist bei einem Boxer z.B. völlig anders. Wenn man den BMI nämlich zugrunde legt, dann dürfte Wladimir Klitschko krankhaft fettleibig sein. Da ist der von Steffen angesprochene KFA wohl der bessere Indikator. Aber wie dem auch sei, wie nebenan nachzulesen, ist bei mir beides weit weg von dem, was ein typischer Läufer so für Werte haben sollte: 87-89 kg (schwankt immer mal wieder ein bißchen...) bei 1,90m.

Die einzige Maßnahme, die wir ernährungstechnisch ergreifen ist, dass wir unter der Woche i.d.R. abends die Kohlehydrate weglassen. Ansonsten fällt mir immer regelmäßig auf, dass sich sonntags ein gewisser Jojo-Effekt einstellt. Langer Lauf und danach ein unglaublicher Hunger. Und gestern hat sich die Tatsache, dass es Raclette gab, nicht gerade förderlich auf meinen BMI / KFA ausgewirkt.

Aber wie bereits angesprochen, mache ich mir deshalb kein Kopfweh. Wenn ich noch ein paar kg abnehme, ist das ok. Aber ich erachte es keinesfalls als notwendig, jetzt neben dem strammen Training, zusätzlich noch eine Diät einzustreuen. Dafür lebe ich zu gerne. :P
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

Bild

6
Hi Jungs,

Bin zwar zumindest gewichtstechnisch sub 20 ca. 49 kg +-1kg (bei 1,59m) jedoch unterliegt mein Gewicht keinen großartigen Schwankungen.

Ich versuche mich halbwegs gesund zu ernähren und nehme auch gerne cheat-days in Anspruch...In der direkten Marathonvorbereitung habe ich zumeist exorbitanten (eingebildeten?) Hunger, weswegen mein Gewicht höchstens 0,5 kg weniger ist. Da ich immer panische Angst * lol* vor Muskelabbau habe (mein limitierender Faktor) versuche ich nach dem Training ordentlich nachzuladen, was davon abhängt, ob ich eher ausdauerspezifisch oder krafttechnisch trainiert habe.

Gruß
runningknacki
"Nimm es als Vergnügen und es ist Vergnügen, nimm es als Qual und es ist Qual!" aus Indien

7
Steffen42 hat geschrieben:Ich halte mich da jetzt an die Empfehlung, den Körperfettanteil als vorderste Zielgröße festzulege und tracke diesen (per Caliperzange)
Darf ich fragen, wie man den Körperfettanteil bestimmt?

Ich habe durch Laufen relativ schnell meinen BMI von 28 auf knapp unter 25 gedrückt (von 84 auf 74 kg bei 1,73 m). Nach einem langen Lauf komme ich auch mal auf knapp unter 72 kg, aber mehr geht nicht. Um auf 20 zu kommen, müssten noch 14 kg runter. Wenn danach der Fettanteil bei vielleicht 10 % liegen soll, müsste ich jetzt bei 27 % liegen, was ich irgendwie nicht hoffe.

8
Mein Gewicht schwankt im Jahresverlauf um 4-5 kg. Viel gesteuert wird da nicht, da ich Gewohnheitsesser bin: laufe ich mehr, werde ich leichter; laufe ich weniger, werde ich schwerer.
Zusätzlich lasse ich in den letzten Wochen vorm Saisonhöhepunkt Süßigkeiten weg, verringere sowohl den Bier- als auch den Whisky-Konsum, und erteile mir bei den Mahlzeiten Nachnehmverbot (ein voller Teller reicht).

Ach ja, sub-20 war ich als Erwachsener noch nie.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

9
Ich fragte mich die ganze Zeit:
Was reden die hier soviel übers Essen, wenn doch Sub-20 das Ziel ist? :confused:

Bis ich dann oben noch mal nachgelesen habe, dass es um BMI sub 20 geht.

Was ist daran so toll?
Warum willst du das erreichen?
Ich persönlich finde 21-22 das Optimum.
Alles darunter ist doch arg dünn.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

10
MarcYa hat geschrieben:Darf ich fragen, wie man den Körperfettanteil bestimmt?
Per Caliperzange, das soll wohl einigermaßen genau sein. Waagen für den Hausgebrauch sind wohl allesamt Schrott.
Die Zange kostete mich so ein paar Euro inkl. Versand.
Drei Messpunkte werden genommen: Zwischen Brust und Achsel, neben dem Bauchnabel und am Oberschenkel. Aus den gemessenen Werten wird dann per Formel der KFA bestimmt.

Gibt wohl auch Verfahren mit mehr Messpunkten, aber so genau brauch ich es dann auch nicht.

11
blende8 hat geschrieben:Ich fragte mich die ganze Zeit:
Was reden die hier soviel übers Essen, wenn doch Sub-20 das Ziel ist? :confused:

Bis ich dann oben noch mal nachgelesen habe, dass es um BMI sub 20 geht.

Was ist daran so toll?
Warum willst du das erreichen?
Ich persönlich finde 21-22 das Optimum.
Alles darunter ist doch arg dünn.
Ich muss Dir nicht gefallen... :D

12
Steffen42 hat geschrieben:Per Caliperzange
Tut es auch ein Messschieber? Ich meine, die Zange misst doch auch nur die Dicke der Hautfalte in mm, oder?

13
MarcYa hat geschrieben:Tut es auch ein Messschieber? Ich meine, die Zange misst doch auch nur die Dicke der Hautfalte in mm, oder?
Ja, sehr wahrscheinlich. Hab nur keinen Messschieber gehabt.
Was sein könnte ist allerdings, dass man vielleicht mit einem Messschieber die Messung selbst nicht so gut machen kann und Unterstützung braucht. Ist eine fummlige Geschichte, die Hautfalte zu greifen und dann gleichzeitig mit der anderen Hand mit der Zange zu messen und abzulesen.

14
Du willst abnehmen, tust es aber nicht.
Wenn ich das Problem hätte, würde ich so vorgehen:
Diszipliniert essen, Gewicht beobachten
Bleibt es konstant, eine Sache am Tag weglassen
Weiter beobachten
Immer noch konstant, noch eine Sache weglassen
...
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

16
Die Frage, die ich mir stelle ist, ob ein Gewichtsverlust hier mit einer weiteren Leistungssteigerung einher gehen würde, oder ob es bloßer Zahlenfetischismus ist?

Ich war bei 1,93m kurz vor der Marathonvorbereitung kurzzeitig mal bei 75,5kg - also bei BMI 20,3. Dann ging die direkte Vorbereitung los und ich hab automatisch wieder ca. 2kg zugenommen. Der Leistung hats sicher nicht geschadet und bei ner vom Sportmediziner durchgeführten KFA-Messung kamen bei 77,8kg zwei Monate nach dem Tiefstgewicht 6,7% raus. Das heißt, Fett war ohnehin fast nicht mehr da - und ich würde sagen, alles unter 76kg ist bei mir schon arg wenig und ist sicherlich nicht leistungsfördernd - aber ist bestimmt auch typabhängig.

Bei mir schrillen gleich die Magersuchtsalarmglocken, wenn jemand vom Abnehmen "um jeden Preis" oder zumindest bloß um des Abnehmens Willen redet. Ich sehe den Sinn nicht so ganz und würde eher empfehlen, mal den KFA zu betrachten: ist der schon bei unter 8% sollte man nicht mehr Gewicht verlieren - da können wir hier im Hobbybereich an ganz anderen Schräubchen drehen, um Leistungssteigerungen zu erreichen - hungern sollte da nicht unbedingt Priorität haben.

17
Habe es letztes Jahr hinbekommen bei den Wettkämpfen (10er/HM) einen BMI von genau 21 zu haben, mit FDH (kohlenhydratarm, eiweißreich). Da war dann nach Jahren endlich auch eine Sub20 zeittechnisch drin woran ich die Jahre vorher immer knapp gescheitert bin :wink: .

Versuche es dieses Jahr mal mit 20.5 (HM, M), Sub20 werde ich wahrscheinlich nie erreichen, dafür esse/trinke ich einfach zu gern.
Eine stärkere Schwankung des Gewichts habe ich eigentlich nur im Sommerurlaub und über Weihnachten :) .
Zu den hohen Umfängen kann ich nichts sagen, über 65 WK bin ich noch nie gekommen.

Meinen Körperfettanteil kenne ich nicht, aber da auch bei 21 noch ein kleiner Schwimmring da war kann ich mir die 20.5 leisten.
Bild
Bild

18
Der Kalorienverbrauch durch Sport wird auch manchmal einfach überschätzt (siehe Kilo-Killer-Faden). D-Bus hat mal über 'was sehr interessantes berichtet. Es ging um einen Spitzenläufer (war es ein kenianischer?) und seine Kalorienzufuhr. Ich weiß nicht mehr, wie hoch diese war (waren es 2500?), aber ich weiß noch, dass ich mich sehr darüber gewundert hatte, weil sie mir - im Verhältnis zu den Umfängen - so gering vorkam. Das hat mir auf jeden Fall zu denken geben. Vielleicht mag Holger ja nochmal kurz darüber berichten.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

19
Alcx hat geschrieben:Habe es letztes Jahr hinbekommen bei den Wettkämpfen (10er/HM) einen BMI von genau 21 zu haben, mit FDH (kohlenhydratarm, eiweißreich).
Ich dachte, der Clou an FdH wäre, den gleichen Kram wie immer nur eben nur noch zur Hälfte einzunehmen. Was sich meiner Meinung nach ja ohnehin wie die ultimative Quälerei anhört :)
Vielleicht muss man eine Sache noch erwähnen, die an sich recht offensichtlich ist, die ich zumindest aber immer übersehen habe: Wenn man Gewicht verliert, sinkt automatisch der Grundumsatz, was bedeutet, dass man, um weiter abnehmen zu können, immer weniger Kalorien zu sich führen darf.

20
Sehr interessanter Thread.
Im Laufe der Marathonvorbereitung versuche ich auch immer an die 20 hinzukommen und habe dies zeitweise knapp erreicht. Der KFA ist dann ca. 8-10%.
In der Vorbereitung lasse ich Süßkram u.ä. weg und esse nicht über den Hunger hinaus. Ohne auf die Ernährung zu achten würde ich trotz 100km/Woche (und 75km/Woche Fahrrad) nicht abnehmen.

Die Gewichtskontrolle gehört meiner Meinung nach genauso zu einer Wettkampfvorbereitung wie z.B. Intervalltraining. Wenn man sie vernachlässigt, dann lässt man Zeit liegen.

21
Ich habe seit c.a. November einen BMI von 22. Vorher um die 25, mit dem ich mir äußerlich am besten gefallen habe. Aber mit 22 fühle ich mich am wohlsten und es macht mich schneller. Weniger ist nicht mehr wirklich attraktiv. Erreicht habe ich das mit FDH und Alkoholverzicht. Inzwischen esse ich wieder normal nur bewußter. Durch die gestiegenen WKM und Schwimmen kann ich das auch so halten.

Gruß
Gid

22
McAwesome hat geschrieben:Ich dachte, der Clou an FdH wäre, den gleichen Kram wie immer nur eben nur noch zur Hälfte einzunehmen. Was sich meiner Meinung nach ja ohnehin wie die ultimative Quälerei anhört :)
Kann man beides wunderbar miteinander kombinieren (FDH + leichte Nahrungsumstellung). Abends statt zwei Scheiben Brot mit Salami mal nur eine Scheibe mit etwas mehr Quark, oder Mittags das Steak auf dem Teller ganz lassen / bzw. verputzen und lieber 3/4 der Pommes weglassen etc. . Wenn man langsam beginnt und dann über einen längeren Zeitraum weiter bis zur Hälfte reduziert hält sich auch die "Quälerei" im Rahmen :wink: .

Dafür haue ich mir dann 1-3 Tage vor den Wettkämpfen ordentlich Nudeln rein, hat bisher sehr gut bei mir so funktioniert und werde es auch dieses Jahr wieder so machen.
Bild
Bild

23
Ich hab 6 Wochen vor dem Marathon kein Bier mehr angerührt und auf Süßigkeiten verzichtet.
Vorher hatte ich bei 186cm 74,4kg (BMI 21.5). Nach den 6 Wochen hatte ich dann 72,5kg (BMI 20.9). Damit war für mich dann die Grenze erreicht (für meine Frau schon viel früher :-)
Aktuell bin ich wieder bei 74,4kg. Das halte ich recht konstant, trotz Süßigkeiten und ab und zu ein Bier.

25
Denke auch BMI ist nur ne Halbwahrheit und das Gewicht auch typabhängig. Kann schon sein dass ich mit nem BMI von unter 22 schneller wäre, aber fühle mich unter 75kg an der "Substanzgrenze" - da ich recht heftig schwitze, können bei nem langen Lauf mit nur einer Trinkstelle auch mal über 4kg weg sein. Klar hab ich die bis zum nächsten Tag wieder "nachgefüllt", aber für mich und meinen Körperbau ist das schielen auf einen minimalen BMI nichts. Achte seit dem ich laufe schon mehr darauf was ich esse, aber nicht wieviel. Nur den Alk hab ich nen Monat vor dem Marathon weggelassen.

27
Ethan hat geschrieben:Der Kalorienverbrauch durch Sport wird auch manchmal einfach überschätzt (siehe Kilo-Killer-Faden). D-Bus hat mal über 'was sehr interessantes berichtet. Es ging um einen Spitzenläufer (war es ein kenianischer?) und seine Kalorienzufuhr. Ich weiß nicht mehr, wie hoch diese war (waren es 2500?)
Meb:
"When I was in college I used to eat as much as 5000 calories a day, but now that the training mileage has gone down I’ve tried to reduce it to about 2500 calories."
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

28
Zemita hat geschrieben:Denke auch BMI ist nur ne Halbwahrheit und das Gewicht auch typabhängig. Kann schon sein dass ich mit nem BMI von unter 22 schneller wäre, aber fühle mich unter 75kg an der "Substanzgrenze"
Natürlich sollte man den BMI auch immer kritisch betrachten, aber der normale Läufer ist ja i.d.R. kein Muskelpacket und da kann der BMI schon eine Orientierung sein. Ich denke aber auch, dass die 22 (bei mir halt 68 kg) für einen Hobbyläufer eine gute Richtgröße ist. Man hat doch einen Gewichtsvorteil beim Tempo und man kann sich noch wohlfühlen. Ich bin auch der Meinung, dass es sich positiv auf ein geringeres Verletzungsrisiko auswirkt. Es spricht ja auch nichts dagegen für einen WK in dem man eine PB laufen möchte noch 1 - 2 kg runter zu gehen, die man sich hinterher wieder anfuttern darf :) .

Gruß
Gid

29
McAwesome hat geschrieben:Die Frage, die ich mir stelle ist, ob ein Gewichtsverlust hier mit einer weiteren Leistungssteigerung einher gehen würde, oder ob es bloßer Zahlenfetischismus ist?
Die Frage, die du dir stellst, kannst nur du dir beantworten. Meine besten WK-Ergebnisse erzielte ich mit einem BMI von ziemlich genau 20. 19 war wohl etwas zu wenig, rückbetrachtend. Also strebe ich wieder die 20 an, aber ohne es drauf (übertrieben) anzulegen.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

30
McAwesome hat geschrieben:Bei mir schrillen gleich die Magersuchtsalarmglocken, wenn jemand vom Abnehmen "um jeden Preis" oder zumindest bloß um des Abnehmens Willen redet. Ich sehe den Sinn nicht so ganz und würde eher empfehlen, mal den KFA zu betrachten
Das finde ich schon befremdlich. Ich habe geschrieben, dass ich gerne mein Gewicht dauerhaft unter einen BMI von 21 halten würde, um in den letzten Wochen vorm Wettkampf dann vielleicht nochmal ein bis zwei Kilo los zu werden. Wie da jemand auf Magersucht kommen kann, erschließt sich mir nicht so ganz. Natürlich ist der KFA wichtiger, als das Gewicht. Aber den kann ich eben nicht so einfach kontrollieren. Und bei einem durchschnittlich trainierten Läufer kann man doch schon davon ausgehen, dass BMI 20 weit von jedweder Gefährdung weg ist. Wie gesagt, im Moment liege ich sogar über 21, aber ich habe noch deutliche Rettungsringe ;-). Wahrscheinlich bin ich im Vergleich zur normalen Fußgängerzonenbevölkerung schlank – aber das ist ja nicht der Maßstab, oder? Und ich bin (oder fühle mich zumindest) nicht dünn.
blende8 hat geschrieben:Was ist daran so toll?
Warum willst du das erreichen?
Ob das toll ist, weiß ich nicht. Wir wollen uns hier aber auch nicht über Geschmack streiten, oder? Aber warum ich das erreichen will, kann ich Dir sagen: weil ich gerne schnell laufe. Nicht, dass ich besonders schnell wäre. Da ich aber nicht mehr als bislang trainieren möchte, warum soll ich nicht auch an dieser Schraube drehen? Das mag für den ein oder anderen befremdlich klingen, aber warum soll ich Trainingspläne befolgen und viel Zeit in den Sport investieren und dann diese Möglichkeit, schneller zu werden, auslassen? Warum sollte sich das nur für Profis oder Läufer ab einer bestimmten Leistungsstufe lohnen?
Steffen42 hat geschrieben: Ich kann Dir zum Thema Fitzgeralds Buch "Racing Weight" empfehlen.

Ich verfolge aber keine Ernährungsphilosophie dabei. Hauptsache gesund (z.B. an den Tagen an denen ich in der Mittagspause laufe nur Müsli und Obst) und der Rest ergibt sich.
Ja – muss ich mal lesen, aber wirklich Lust, da eine Philosophie raus zu machen, hab ich auch nicht. Das mit dem Hauptsache gesund wäre aber mal ein Ansatz, den ich weiter verfolgen sollte… :peinlich:
Steffen42 hat geschrieben:... den Körperfettanteil als vorderste Zielgröße festzulege und tracke diesen (per Caliperzange) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Sicher richtig - aber ich denke, ich bin in einem Bereich, in dem ich keine Angst haben muss, der könnte auf einen zu niedrigen Wert sinken. Da ist die Kontrolle über das Gewicht eben viel einfacher und schneller.
D-Bus hat geschrieben: Zusätzlich lasse ich in den letzten Wochen vorm Saisonhöhepunkt Süßigkeiten weg, verringere sowohl den Bier- als auch den Whisky-Konsum, und erteile mir bei den Mahlzeiten Nachnehmverbot (ein voller Teller reicht).
Alkohol ist bei mir nicht das Problem. Also ich trinke prinzipiell welchen, aber ich komme auf weniger als 5 Bier im Monat – die kann ich auch weglassen. Mein Tick ist Weingummi. Wenn ich (ich laufe vor der Arbeit und gegessen wird abends gemeinsam) den Tag über nicht auskomme, kann ich schon mal ein bis zwei Tüten von dem Zeug einatmen… (was aber jetzt auch nicht sooo häufig passiert).
Rolli hat geschrieben:Ich habe schon so viel getestet......... und komme immer wieder auf FDH zurück.
Ja, das wird letztlich auch bei mir der Schlüssel sein… Hm.

31
mvm hat geschrieben:Ob das toll ist, weiß ich nicht. Wir wollen uns hier aber auch nicht über Geschmack streiten, oder? Aber warum ich das erreichen will, kann ich Dir sagen: weil ich gerne schnell laufe. Nicht, dass ich besonders schnell wäre. Da ich aber nicht mehr als bislang trainieren möchte, warum soll ich nicht auch an dieser Schraube drehen? Das mag für den ein oder anderen befremdlich klingen, aber warum soll ich Trainingspläne befolgen und viel Zeit in den Sport investieren und dann diese Möglichkeit, schneller zu werden, auslassen? Warum sollte sich das nur für Profis oder Läufer ab einer bestimmten Leistungsstufe lohnen?
Das mit dem Tempo stimmt schon. Die Leistungsteigerung die ich von 25 auf 22 BMI hatte war schon überraschend, allerdings gilt hier wie für den Trainingsplan der berühmte abnehmende Grenznutzen. Ich denke nicht, dass ich nochmal einen ähnlichen Sprung machen würde, wenn ich von 22 auf 19 gehen würde. Aber wie gesagt: vor dem WK mal wieder etwas runter und sehen was es bringt.

Gruß
Gid

32
Man muss auch dran denken, jeder ist ein anderer Typ. Ich zum Beispiel habe seit meiner Kindheit einen niedrigen BMI. Andere müssen dafür seit jeher mit dem Gegenteil kämpfen. Individualität eben.

33
mvm hat geschrieben:Das finde ich schon befremdlich. Ich habe geschrieben, dass ich gerne mein Gewicht dauerhaft unter einen BMI von 21 halten würde, um in den letzten Wochen vorm Wettkampf dann vielleicht nochmal ein bis zwei Kilo los zu werden. Wie da jemand auf Magersucht kommen kann, erschließt sich mir nicht so ganz. Natürlich ist der KFA wichtiger, als das Gewicht. Aber den kann ich eben nicht so einfach kontrollieren. Und bei einem durchschnittlich trainierten Läufer kann man doch schon davon ausgehen, dass BMI 20 weit von jedweder Gefährdung weg ist. Wie gesagt, im Moment liege ich sogar über 21, aber ich habe noch deutliche Rettungsringe ;-). Wahrscheinlich bin ich im Vergleich zur normalen Fußgängerzonenbevölkerung schlank – aber das ist ja nicht der Maßstab, oder? Und ich bin (oder fühle mich zumindest) nicht dünn.
Naja einfach, weil du bereits viel Gewicht verloren hast und dich in deinem Beitrag recht engstirnig auf diese Zahl versteifst. Ich sehe halt den Sinn immer noch nicht, außer dass es dir ein gutes Gefühl bringt, endlich die entsprechende Zahl auf der Waage zu sehen. Klar kann man das so machen und deshalb ist man noch lange nicht magersüchtig, da gehört schon viel mehr dazu (die Magersuchtsalarmglocken waren nicht so ganz ernst gemeint), aber sofern die Gewichtsabnahme lediglich einer psychologischen Befriedigung dient und der Sport und die Leistungssteigerung möglicherweise bloß vorgeschobene Gründe darstellen, könnte zumindest ein nicht ganz "gesundes" Verhältnis zum eigenen Körpergefühl vorliegen. Aber keine Angst, ich will hier nix unterstellen. Ich denke halt, dass es, in Bezug auf den Wunsch nach Leistungssteigerung, sehr viel mehr Sinn ergibt, den Fokus auf die passive Körpermasse (Fett) zu legen und an ihr zu arbeiten. Je geringer die ist, desto leistungsfähiger wirst du sein (bis zu einer gewissen Grenze natürlich). Beim Körpergewicht gilt das halt nur bedingt, hier können 1-2kg Muskelmasse durchaus Vorteile bringen, da sie den Bewegungsapparat ja unterstützen - gezieltes Krafttraining vorausgesetzt.

Und natürlich ist es etwas aufwendiger, seinen KFA regelmäßig zu überprüfen, als einfach auf die Waage zu steigen. Dafür gibt dir der KFA, vielleicht auch in Verbindung mit der Messung vom Körperumfang (Brust, Bauch, Po), einen besseren Hinweis darauf, ob du dich in die richtige Richtung entwickelst, oder ob da in letzter Zeit aufgrund mangelhafter Ernährung sich ein Kilo Muskeln verabschiedet und ein halbes Kilo Fett eingeschlichen hat. Auf der Waage hättest du ein halbes Kilo verloren, würdest dich freuen und dich dann aber wundern, warum du nicht schneller wirst, was vielleicht dazu führt, einfach noch ein wenig mehr abnehmen zu wollen.

34
Servus Markus, interessanter Faden.
Das Gewicht spielt bei mir schon immer eine Rolle, seit ich die Lauferei etwas ernster betreibe (seit Anfang 2012) hab ich mein Gewicht auch ziemlich im Griff. Hatte damals ca. 93 Kilo und dachte ich wär "normal". Ich weiß, es geht noch schlimmer, aber heute weiß ich das ist alles andere als normal. Bei mir ist der Wohlfühlfaktor beim Laufen anhängig von meinem Gewicht, sprich: mit 93 Kilo war es die Hölle, mit 84 Kilo gehts grad so, mit 78 Kilo dachte ich ich kann fliegen (Bin übrigens exakt so groß wie Du). Leichter war ich noch nie und möchte ich glaub ich auch nicht. Kommt aber vielleicht mal auf einen Versuch an?! Mir ist aber auch wichtig was ich im Spiegel sehe. Wenn ich unzufrieden bin weiß ich, ich muss wieder was machen. Das ist so ab ca. 82 Kilo (mein momentanes Gewicht) der Fall.
mvm hat geschrieben: Wer hat Tipps und Anregungen oder das gleiche Problem? Wer steuert sein Gewicht wettkampfspezifisch?
Ich würde sagen ja, nicht akribisch, aber ich versuche auf jeden Fall wieder auf 78 Kilo zu kommen die nächsten 14 Wochen (also bis zum HH Marathon).
mvm hat geschrieben: Wenn, wie stark schwankt Euer Gewicht im Jahresverlauf?
Sehr stark. 13. Oktober: 78 Kilo. 27. Dezember nach 3 Wochen Laufpause und Weihnachten: 85 Kilo. Macht 7 Kilo Unterschied.
Wenn ich 7 Tetra Paks Milch hoch hebe und mir das vorstelle, find ich das total verrückt. Gesund kann das nicht sein oder?
Im Jahresschnitt liege ich bei ca. 81/82 Kilo würde ich sagen.
mvm hat geschrieben: Und natürlich das wichtigste: was esst ihr in Wochen mit hohen Umfängen?
Komischerweise weniger als sonst, weil ich dann bis in die Haarspitzen motiviert bin, fit an den Start zu gehen. Dazu gehört gesund und maßvoll essen (aber sich trotzden satt essen natürlich). Meist Nudeln, Kartoffeln, Fisch, Steak, Quark, Hüttenkäse, Brot, Gemüse usw. kein Alk, kein Süß- und Knabberkram. Von Low Carb und dergleichen halte ich nichts, ist mir auch zu kompliziert und ich esse auch zu gern Kohlehydrate... Wobei das denke ich schon ein Hebel wäre, hier auch noch was rauszuholen. Wenn dann die harte Vorbereitungszeit vorbei ist, lass ich es auch gern mal wieder schleifen. Dafür liebe ich Erdnussflips viel zu sehr... :peinlich:
It ain't about how hard you hit, it's about how you can get hit and keep moving forward.
- Rocky Balboa -
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“