Röntgenlauf - rund um Remscheid, 63 km
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Alle Fotos sind von Sanne
Am Wochenende stand mal wieder der Röntgenlauf für mich an, eine große Runde durch den bergischen Wald rund um Remscheid. Dies war jetzt mein 8.(!) Röntgenlauf in meinem 8.(!) Jahr in dem ich Laufe. Das ist also quasi "mein Lauf", der ist jedes Jahr gesetzt. Und der ist jedes Jahr immer wieder schön. Und alle die bisherigen sieben Läufe hatten eins gemeinsam, jedesmal bin ich auf dem letzten Drittel gestorben und musste mich ins Ziel kämpfen. Und jedes Jahr stand ich am Start mit dem guten Vorsatz, diesmal teile ich mir das Rennen vernünftig ein. Auch diesmal wieder.
Ich kenne die Strecke ja inzwischen recht gut. Sie teilt sich in drei HM Teile auf, die man auch einzeln als HM oder die ersten beide Teile als M laufen kann. Gestartet wird gemeinsam, also HM-, M- und Ultra-Laäufer zusammen. D.h. anfangs ist es recht voll auf der Strecke durch die vielen HM-Läufer und es wird allgemein eher ein flotteres Tempo vorgelegt. Da lässt man sich gerne mitreißen und das klappt anfangs ja auch ganz locker. Der erste HM war dann in 2:15 h erledigt. Das war bei allen Läufen in etwa so und auch diesmal und das ist auch ok.
Das Problemstück ist auch eher das zweite, von HM zum M. Das erste Drittel geht tendeziell bergab, das Ziel liegt tiefer als der Start, aber mit einigem Hoch und Runter dazwischen. Im zweiten Drittel geht es tendenziell eher bergauf mit einigen langgezogenen zermürbenden Rampen, die Kraft kosten. Und hier war ich immer zu schnell unterwegs und das hat sich dann zum Schluss hin gerächt. Ich wusste das jedesmal, trotzdem habe ich jedesmal den selben Fehler gemacht. Diesmal nicht, um es vorweg zu nehmen. Das hatte zwei Gründe, zum einen wusste ich es ja ;-) Zum anderen waren parallel zu uns diesmal auch noch 100km-Läufer auf der Strecke, die schon in der Nacht gestartet sind und vor der eigentlichen Runde ein paar Zusatzkilometer abgespult hatten. Einige dieser 100km-Läufer haben wir insb. auf dem 2. Drittel eingeholt und überholt. Darunter waren einige, die ich kannte und mit denen man ein kleines Schwätzchen gehalten hat. Das war für beide eine willkommene Abwechselung und Motivation.
Getroffen haben wir z.B.den Klaus (auch hier im Ultra-Forum aktiv), die Betty zusammen mit Inga (zu der ich gleich noch eine kleine Geschichte erzählen muss), den Tommi (Dicke Wade), den Guntram (auch Ex-Fori) und den Christoff aus Köln (war auch schon mal im Forum aktiv), den ich jedes Jahr hier treffe, vorher, auf der Strecke und nachher ;-). Wir, damit meine ich übrigens Sanne (auch aus dem Forum) und mich. Mit Sanne bin ich schon die letzten Röntgenläufe zusammen gelaufen, zumindest in Teilstrecken. Diesmal hatten wir auch im Vorfeld einige Trainingsläufe zusammen gemacht. Das passt super, vom Tempo her und auch sonst. Und diesmal sind wir die gesamte Runde zusammen gelaufen, naja, zumindestens die wichtigen Teile 2 und 3. Kurz nach dem Start hatten wir uns verloren, weil ich eine alte Bekannte von mir aus Lennep begrüßt habe, die zum Anfeuern an der Strecke stand. Und dann haben wir uns im Getümmel nicht mehr gefunden. Ich habe sie vor mir gewähnt und Tempo gemacht um sie einzuholen, war sie aber wohl nicht. Nach dem HM-Durchgang, als es auf der Strecke leerer wurde, haben wir uns aber dann doch schnell gefunden. So ist das beim Ultra immer, irgendwie treffen sich die Leute mit gleichen Tempo immer wieder auf der Strecke. ;-)
Ach ja, Inga. Vor 5 Jahren bin ich den damaligen 100km-Jubiläumslauf gelaufen und wurde dann von den 63km-Läufern überholt. Inga ist damals die 63km gelaufen, in einer Dreiergruppe, und beim Überholtwerden kamen wir ins Gespräch und haben uns in der Gruppe nett ausgetauscht und es wurden Fotos gemacht für einen Laufbericht, usw. Diesmal war es genau umgekehrt, sie als 100km-Läuferin und ich habe sie eingeholt, und irgendwie konnten wir uns beide noch an die Situation von damals gut erinnern und haben fast gleichzeitig davon angefangen zu erzählen. Witzig. Aber genau diese kleinen Geschichten machen den Reiz beim Ultralaufen aus. Schön.
Ja, und dann Tommi. Wo habe ich ihn getroffen, natürlich am Verpflegungsstand.
Wir sind dann noch ein ganzes Stück quatschend zusammen gelaufen, bis unter die Müngstener Brücke hindurch. Bei ihm klappte das Laufen noch richtig gut, für die vielen Kilometer, die er schon in den Beinen hatte. Und ich hatte gar keine Bedenken, dass er den Rest noch locker nach Hause laufen würde. Hat er dann ja auch. Respekt. Tommi, du bist klasse, als Läufer und als Mensch!
Guntram haben wir kurz vorm M-Ziel eingesammelt und sind gemeinsam durch das M-Ziel im Freibad hindurch. Hier hat man die Möglichkeit die rechte Spur durch den Zielbogen zu nehmen und mit einer Marathon-Wertung aus dem Rennen auszusteigen. Wir sind natürlich links gelaufen und nach einem kurzen Verpflegungsstop ging es auf das kritische letzte Drittel. Hier geht es erstmal an der Raststätte Remscheid unter der Autobahn A1 durch, an einer kleinen Talsperre entlang und dann einen längeren Berg hoch. Den haben wir prima gemeistert und auch auf dem anschließenden leicht abschüssigen Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse lief es super bei uns. Klar es war anstrengend, die Beine merkte man, aber der befüchtete Einbruch blieb diesmal aus.
Auch auf dem welligen Stück danach. Wir sammeten sogar einige 63km Läufer ein und bekamen das Kompliment "Was habt ihr denn genommen? Bei euch läuft es aber noch gut!" Ja, stimmt. :-) Die letzten Jahre war es immer umgekehrt, ich wurde nach und nach vom Feld aufgerollt, weil ich viele Gehphasen einlegen musste. Ok, km 50, alles Gut. Kurz danach eine VP mit Kölsch. Prost. Dann ging es nochmal einen längeren Berg hoch. Kein Problem. Und dann herunter zur Wuppertalsperre. Es lief. Vielleicht haben meine neuen Hokas auch einen Anteil daran. Die sind mir besonders bergab auf Asphalt sehr positiv aufgefallen. Man rollt damit, auch noch nach 50km, so mein Gefühl.
An der Talsperre entlang wurde es nochmal schwer, weil es sich lange hinzieht. Und dann kam der Schlussberg und es war klar, das wird mein erster Röntgenlauf ohne richtigen Einbruch. Juhu. Berghoch, dann noch ein kurzes Stück durchs Wohngebiet und schon ging es links zum Ziel ab. Juhu, geschafft. 7:52:43 stand am Schluss auf der Uhr. Das ist ok für mich, aber das Hauptziel, den Einbruch zu vermeiden, hat diesmal endlich geklappt, juhu. Ein schöner Tag. Hach.
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix