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Arne Gabius nimmt sich einiges vor

Arne Gabius nimmt sich einiges vor

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Interview bei faz.net:
Vor drei Monaten haben Sie ein starkes Marathon-Debüt gegeben. Nun trainieren Sie wieder in Kenia, Warum wollen Sie keinen Frühjahrsmarathon laufen?

Unmittelbar nach meiner Ankunft in Deutschland werde ich am Donnerstag beim Hallen-Sportfest in Düsseldorf starten. Der Veranstalter hat ein 5000-Meter-Rennen ins Programm genommen. Ich will deutschen Rekord laufen.
Aber ich bin sicher, dass ich mich über 10.000 Meter auf der Bahn noch verbessern kann. Das will ich im Mai tun. Das Marathon-Training hat im Ausdauerbereich so viel gebracht, dass ich überzeugt bin, unter 27:30 Minuten laufen zu können, vielleicht sogar unter 27:20.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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....finde den Mann angenehm unprätentiös und ehrlich. V.a. was die Tatsache betrifft, warum viele von der Bahn auf die Straße wechseln und auch im kenianischen Hochland Doping ein Thema ist.

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Zitat aus dem Artikel:
Die Kenianer sagen: Train hard, win easy and recover harder. („Trainiere hart, gewinne leicht und regeneriere noch intensiver.“)
Wie ist denn das "recover harder" gemeint? Ist damit gemeint, ordentlich (im Sinne von ausreichend, viel) zu regenerieren? Oder wirklich hard/ intensiv im herkömmlichen Sinn? Dann würd mich näheres dazu interessieren, weil ich mir nicht sinnvoll erklären kann wie das gemeint ist.
Mein Weg zum Halbmarathon

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Sergej hat geschrieben:Aber ich bin sicher, dass ich mich über 10.000 Meter auf der Bahn noch verbessern kann. Das will ich im Mai tun. Das Marathon-Training hat im Ausdauerbereich so viel gebracht, dass ich überzeugt bin, unter 27:30 Minuten laufen zu können, vielleicht sogar unter 27:20.
Naja die Ankündigung sich von 27:55 auf 27:20 min steigern zu wollen, halte ich in diesem Leistungsbereich für überzogen. Allerdings hätte ihm noch im Herbst auch keiner geglaubt, wenn er gesagt hätte er will unter 2:10 h laufen. Gesagt hatte er, er will um 2:12 h laufen. Tatsächlich ist er 2:09 h h gelaufen, so schnell wie seit 25 Jahren kein Deutscher mehr.

Den 20 Jahre alten Hallenrekord von 13:30 min über 5.000 m traue ich ihm dagegen durchaus zu.

Das Leichtathletik-Meeting von Düsseldorf wird heute um 19.00 - 21.00 Uhr auf EUROSPORT live übertragen.

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...zu dem Ausdruck "recover harder". Das Gleiche hat auch Jan Fitschen (ebenfalls ein reflektierter Typ) auf die oft gestellten Frage nach den Geheimnissen der Kenianer/Äthiopier geantwortet: Die Fähigkeit (Möglichkeit) nach hartem Training einfach nichts zu tun und sich auszuruhen. Komplett zu entspannen ist auch nicht so einfach wie man denkt und in unserer westlichen Welt auch alles andere als einfach (nicht nur für uns mehr oder weniger ambitionierte Amateure mit Job, Familie etc., sondern auch auch für Profis hierzulande), Stichwort: Termine, Sponsorenverpflichtungen etc.. Die Erholungsphase ist noch eine Baustelle, die durchaus noch nicht gänzlich erschöpfend bearbeitet wurde.

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Ich würde auch die Bedeutung im Vergleich "train hard, recover harder" suchen. Wenn man den Mittelteil des Zitats streicht, wird es klarer.

Arne Gabius' Aussage selbst finde ich auch nicht überzogen. Er kündigt nicht an, dass er sich auf 27:20 steigert, er sagt, dass er sich steigern will und kann. Er hat dabei Grund zur Annahme, dass er das läuferische Potential für 27:20 hat ("sicher, laufen zu können", nicht "sicher, laufen zu werden"). Er wird schon wissen, dass einige Dinge zusammentreffen müssen, um dieses Potential dann auch am Renntag abzurufen.

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Zak_McKracken hat geschrieben: Arne Gabius' Aussage selbst finde ich auch nicht überzogen. Er kündigt nicht an, dass er sich auf 27:20 steigert, er sagt, dass er sich steigern will und kann. Er hat dabei Grund zur Annahme, dass er das läuferische Potential für 27:20 hat ("sicher, laufen zu können", nicht "sicher, laufen zu werden"). Er wird schon wissen, dass einige Dinge zusammentreffen müssen, um dieses Potential dann auch am Renntag abzurufen.
Ist eine Ankündigung: "ich kann es" mit "ich mache es" gleich zu setzen?

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Rolli hat geschrieben:Ist eine Ankündigung: "ich kann es" mit "ich mache es" gleich zu setzen?
Finde ich gerade nicht. Denn als erfahrener Läufer weiß er, dass eine Menge Sachen schiefgehen können und er eine Leistung, die er vielleicht im Training schon gebracht hat, deswegen nicht abrufen kann. (Natürlich läuft er im Training nicht 27:20, aber wohl Zeiten, die nahelegen, dass er es nach einer vollständigen Regeneration für den Wettkampf könnte).

Das darf aber jeder gerne für sich und anders beurteilen.

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Rolli hat geschrieben:Ist eine Ankündigung: "ich kann es" mit "ich mache es" gleich zu setzen?
Oho, Rolli ist wieder da! Was willst Du denn als nächstes vom Speiseplan streichen? :teufel:
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Oho, Rolli ist wieder da! Was willst Du denn als nächstes vom Speiseplan streichen? :teufel:
Sprich Dich ruhig aus...

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Andres hat geschrieben:
Das Leichtathletik-Meeting von Düsseldorf wird heute um 19.00 - 21.00 Uhr auf EUROSPORT live übertragen.
Danke für den Hinweis. :daumen:
Wäre mir glatt entgangen.

Jörg

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Von der 5000m Zeit dürften die 27:20min über 10000m machbar sein. Am 3. Mai will er in Stanford die 10000m WM Norm knacken. Ziemlich tolle Veranstaltung. Ich bin mal gespannt, wie er sich, wenn alles klappt in Peking schlagen wird.

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DerMaschine hat geschrieben: Ich bin mal gespannt, wie er sich, wenn alles klappt in Peking schlagen wird.
Deutscher Rekord hin oder her, zur internationalen Spitze fehlt leider doch noch einiges (wie ja auch seine Marathonzeit von 2:09 zeigt). Klick: der aktuelle US-5000 m-indoor-Rekord liegt bei 13:01, und selbst der kanadische ist mit 13:19 noch recht deutlich vor den jetzt gelaufenen 13:27.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich denke das die 13:27 auch noch nicht das absolute Maximum von ihm ist. Denke das er in den nächsten Jahren noch die ein oder andere Sekunde aus sich rauskitzeln kann.

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Ich hoffe, dass es sich noch etwas verbessern kann. Finde ihn insgesamt sehr sympathisch. Es ist außerdem sehr beeindruckend, dass er ja neben dem ganzen Sport auch sein Medizinstudium durchgezogen hat. Mal schauen wo die Reise noch hingeht. So alt ist er ja auch noch nicht.... :zwinker5:

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D-Bus hat geschrieben:Deutscher Rekord hin oder her, zur internationalen Spitze fehlt leider doch noch einiges (wie ja auch seine Marathonzeit von 2:09 zeigt). Klick: der aktuelle US-5000 m-indoor-Rekord liegt bei 13:01, und selbst der kanadische ist mit 13:19 noch recht deutlich vor den jetzt gelaufenen 13:27.
Finde ich auch... sehr schwach... Volkslaufniveau...

:klatsch:

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D-Bus hat geschrieben:Deutscher Rekord hin oder her, zur internationalen Spitze fehlt leider doch noch einiges (wie ja auch seine Marathonzeit von 2:09 zeigt). Klick: der aktuelle US-5000 m-indoor-Rekord liegt bei 13:01, und selbst der kanadische ist mit 13:19 noch recht deutlich vor den jetzt gelaufenen 13:27.
Der Rekordhalter läuft die 10.000 Meter über eine Minute schneller als Gabius, hat wahrscheinlich kein Medizinstudium nebenbei abgeschlossen und trainiert als jüngerer Läufer schon länger auf Weltklasseniveau. Da finde ich die Leistung von Gabius hervorragend.

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... zudem sollte man sich vor Augen führen, dass Meisterschaftsrennen (WM, EM, Olympische Spiele) meist taktisch gelaufen werden. Ein gewisses Mindestniveau braucht man natürlich trotzdem, um mitzuhalten. Aber wenn nicht von Anfang an Gas gegeben wird, sehe ich für Gabius Chancen auf eine gute Platzierung. Und selbst wenn er die nicht erreicht: Gemessen an seinen Möglichkeiten hat er schon jetzt sehr, sehr viel erreicht und wird auch noch mehr erreichen, wenn er so fokussiert und hart weiter trainiert.

Gabius scheint außerdem eine orthopädische und insgesamt betrachtet gesundheitliche Robustheit zu haben, die anderen deutschen "Hoffnungsträgern" wie Fitschen oder Pollmächer abgeht. Inwieweit das einfach "Glück" ist oder auf einen bewussteren Umgang mit dem Körper bzw. eine "klügere" Dosierung von Belastungen zurückgeht, vermag ich nicht zu beurteilen - auf jeden Fall funktioniert es bei ihm!

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Rolli hat geschrieben:Finde ich auch... sehr schwach... Volkslaufniveau...

:klatsch:
Ach komm. Ich habe weder "schwach" noch "sehr schwach" geschrieben, aber man sollte halt die Kirche im Dorf lassen, wenn's um Olympia-Platzierungen geht (und darauf habe ich geantwortet).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Ach komm. Ich habe weder "schwach" noch "sehr schwach" geschrieben, aber man sollte halt die Kirche im Dorf lassen, wenn's um Olympia-Platzierungen geht (und darauf habe ich geantwortet).
Bedenke... aus dem HM-Training Hallen-DR! :daumen: :daumen: :daumen:

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Bezüglich taktischer Rennen fehlen ihm leider beim Schlussspurt gegenüber der internationalen Konkurenz auf Weltniveau ein paar Sekündchen. Die Weltelite kann die letzte Runde zum Teil in 51s abspulen.

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Naja, man sollte jetzt auch nicht zu viel erwarten. Die deutschen Langsteckenläufer sind im internationalen Vergleich einfach deutlich schwächer als viele Andere. Dennoch finde ich es toll, dass endlich mal wieder ein Deutscher zumindest ein klein wenig mitmischen kann. Hoffen wir einfach, dass Arne sich in Zukunft noch etwas verbessern kann und es schafft sein natürliches Potential auszuschöpfen. Mal sehen welche Zeiten dabei herauskommen. Ich bin auf jeden Fall gespannt und gönne ihm eine verletzungsfreie Weiterentwicklung mit dem ein oder anderen tollen Ergebnis..... :D

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DerMaschine hat geschrieben:Von der 5000m Zeit dürften die 27:20min über 10000m machbar sein. Am 3. Mai will er in Stanford die 10000m WM Norm knacken. Ziemlich tolle Veranstaltung. Ich bin mal gespannt, wie er sich, wenn alles klappt in Peking schlagen wird.
Naja 27:20 min über 10.000 m sind natürlich kein Pappenstiel. Dazu müsste Arne seine bisherige Bestleistung von 27:55 min auf schlappe 35 Sekunden steigern, also 3,5 Sekunden pro Kilometer. Das ist eine Menge Holz in diesen absoluten Grenzbereichen. 27:20 min über 10.000m entspricht eine 2:44 min pro km und das 10 x hintereinander. Der Deutsche Rekord von Dieter Baumann steht bei 27:21 min. Baumann hatte aber dafür eine sehr gute Grundschnelligkeit auf den 5.000 m als Deutschen Rekord auch ehemals Europarekord stehen. Als einzigster Deutscher lief er bisher mit 12:54 min deutlich unter 13:00 min.
Man sagt als sehr genaue Faustformel die 5.000 m Bestzeit x 2 + 1 Minute, entspricht der maximal möglichen erreichbaren persönlichen 10.000 m Zeit. Wenn man den aktuellen 5.000 und 10.000 m Weltrekordler Kenenisa Bekele anschaut, stimmt das auch nahezu punktgenau.
Das heißt Arne Gabius hat eine 5.000 m PB von 13:12:50 min x 2 + 1 Minute entspricht das 27:25 min. Das wäre das Maximum wenn er das auch perfekt umsetzen könnte. Ansonsten müsste er über die 5000 m noch eine Schippe drauflegen und eine Zeit zwischen 13:05 und 13:10 min laufen, wenn er über die 10.000 m den Deutschen Rekord knacken will.

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Baumann hatte aber dafür eine sehr gute Grundschnelligkeit auf den 5.000 m als Deutschen Rekord auch ehemals Europarekord stehen.
Und, so munkelt man, auch ganz besonders ausgefeilte Trainingsmethoden...

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runningOnHopjesvla hat geschrieben:Und, so munkelt man, auch ganz besonders ausgefeilte Trainingsmethoden...
und er hat auch nur besondere Zahnpasta verwendet....

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Pssst, das ist doch schon längst vergessen alles, der ist wieder anerkannter Egschperde beim Marathon in Fernsehen und schreibt witzige (im allerweitesten Wortsinn) Kolumnen in irgendeiner wohl eher unwichtigen Laufzeitschrift und hat sogar ein Bühnenprogramm.

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Ich hab das Bühnenprogramm gesehen und fand es wirklich gut. Baumann ist halt ein echter Comedian und vor diesem Hintergrund muss man vielleicht auch die Zahnpastageschichte sehen.

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MarcYa hat geschrieben:Ich hab das Bühnenprogramm gesehen und fand es wirklich gut. Baumann ist halt ein echter Comedian und vor diesem Hintergrund muss man vielleicht auch die Zahnpastageschichte sehen.
Also dass er aus Spaß gedopt hat?

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Baumann ist halt ein echter Comedian und vor diesem Hintergrund muss man vielleicht auch die Zahnpastageschichte sehen.
Die "Zahnpastegeschichte" war handfester Sportbetrug, und ich bin sehr gallig, wenn ich einen Betrüger ein paar Jahre später überall wieder voll rehabilitiert sehe. Ich finde, zumindest als Laufexperte fürs Fernsehen und für Printmedien halte ich ihn für eine Fehlbesetzung.

Wobei man ihn bei seinen Kolumnen wenigstens nicht hören muss.

Ich kann mir wenig bis gar nicht vorstellen, dass ich über sein Bühnenprogramm lachen könnte.

Zu Arne Gabius:

Der schafft auch seine Ankündigung über 10 km wahrzumachen. Warum ich das glaube: Wer innerhalb so kurzer Zeit diese 5 km und diesen Marathon läuft, der erreicht auch seine Ziele über 10 km.

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runningOnHopjesvla hat geschrieben:Zu Arne Gabius: Der schafft auch seine Ankündigung über 10 km wahrzumachen. Warum ich das glaube: Wer innerhalb so kurzer Zeit diese 5 km und diesen Marathon läuft, der erreicht auch seine Ziele über 10 km.
Wie gesagt er müsste seine eigene Bestleistung über 10km von 27:55 min um 35 Sekunden steigern. Das sind in diesen Bereichen schon Welten. Man darf auch nicht vergessen der Mann ist fast Mitte 30 - so viel Zeit hat er auch nicht mehr. Wenn er Mitte 20 wär, dann sähe das alles noch ganz anders aus. Man hat gesehen das selbst der große Wunderläufer Haile Gebrselassie mit 35 Jahren am absoluten Zenit seiner Leistungsfähigkeit war. Danach ging es, trotz allem, langsam aber sicher bergab. Und die Verletzungsgefahr steigt auch mit zunehmenden Alter. Bis jetzt hat Arne auch viel Glück gehabt, dass er weitgehend von größeren Verletzungen verschont geblieben ist, dass muss aber nicht unbedingt so bleiben.

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McAwesome hat geschrieben:Also dass er aus Spaß gedopt hat?
Nein!

Dass er mit der Zahnpasta-Geschichte den Dopingbefund erklären wollte, das hatte doch was von Comedy. Das konnte doch nicht ernst gemeint sein!

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MarcYa hat geschrieben:Das konnte doch nicht ernst gemeint sein!
Das war es vielleicht auch nicht. Vielleicht war das ein Kalkül, das aufgegangen ist: "Ich erzähl irgendeine haarsträubende Geschichte, die kennt dann jeder, und irgendwie schaff ich es, hinter dieser Geschichte mein Fehlverhalten geschickt zu verstecken/ins Alberne zu ziehen."

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Meiner Erinnerung nach war die Zahnpasta angeblich ein Anschlag auf Baumann, der seine Sportlerkarriere zerstören sollte. Diese Geschichte wurde noch durch allerlei Indizien untermauert. Jedenfalls hat er es wohl immerhin geschafft, einen oder mehrere Journalisten, die sich mit der Angelegenheit beschäftigt haben, davon zu überzeugen.

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Es gibt genug andere Threads, wo ihr vor sich hin spamen könnt. Hier interessiert keinen ihre Zahnpasta-Bild-Wissen-Geschichten.

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Mensch Rolli,

ich wollte das Thema schon seit Monaten irgendwo unterbringen, wusste bloss nicht wo. Dieser Thread erschien mir passend, aber da habe ich mich wohl geirrt.

Es tut mir Leid, dass Dich das so aufregt.

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MarcYa hat geschrieben:ich wollte das Thema schon seit Monaten irgendwo unterbringen.
Deshalb also hast Du Dich extra hier angemeldet? Das hättste man besser bleiben lassen!
Gruß vom NordicNeuling
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