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Wiedereinstieg nach Verletzung

Wiedereinstieg nach Verletzung

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Hallo zusammen :hallo:

Nachdem ich seit ca. einem Jahr hier still mit lese, möchte ich mich auch einmal vorstellen. Ich bin 18 Jahre alt war, schon immer sportlich und laufe eigentlich seit ca. zwei Jahren. Eigentlich, letzten März musste ich beide Knie operieren (Bei einer Kniearthroskopie wurden auf beiden Seiten die Plicas entfernt). Ich hatte seit meiner Kindheit immer wieder Knieprobleme. Leider wurde es nach der Operation nicht besser, aber trotz MRI, Röntgenbilder und der Arthroskopie wurde nichts gefunden woran das liegen konnte. Beide Kniescheiben sind halt leicht abgenützt, sonst fand man aber nichts. Mir wurde dann geraten mich zu schonen und nur das zu machen, was schmerzfrei geht.

Damit habe ich mich dann aber nicht zufrieden gegeben und mich kurzer Hand ins Fitnessstudio angemeldet. Während den letzten drei Monaten bin ich dann 3-5 mal pro Woche ins Fitness, nebenbei noch zusätzlich auf den Rollen Rennrad gefahren und habe regelmässig Dehnübungen gemacht. Ich habe dann vor einem Monat wieder mit dem Laufen angefangen und bin bis zu 14 km gelaufen. Bis jetzt schmerzfrei. Allerdings bin ich nur bergauf oder bergab gelaufen. Da wo ich wohne gibt es aber kaum schöne Strecken bei denen man keine Höhenmeter bewältigen muss.

Ich möchte nun langsam wieder öfter laufen und weniger ins Fitnessstudio. Mehr als 3-4 mal pro Woche werde ich aber wohl nicht dazu kommen, da ich neben bei noch Rennrad fahre und dieses Jahr an einem Bergrennen starten möchte. Ausserdem besitze ich noch drei Pferde mit denen ich an rund 25 Wettkämpfen pro Jahr teilnehme. Laufen, Rennrad und Fitness sind also eigentlich meine Ausgleichssportarten :D
Im Herbst möchte ich dann im Nachbardorf bei einem Berglauf mitmachen (6,5 km mit 855 Höhenmetern, geht also nur Bergauf) und ich hoffe, dass ich irgendwann dann auch mal einen Halbmarathon laufen kann, aber nur einer der in den Bergen stattfindet. Ich laufe einfach nicht gerne auf der Strasse.

Auf jeden Fall brauche muss ich mir ein paar Trailrunning Schuhe zu legen. Weil mit meinen Adidas Glide Boost oder den Nike Free habe ich teilweise einfach viel zu wenig halt. Kann da jemand ein Model empfehlen, welches nicht zu schwer oder zu klobig ist?

Und habt ihr irgendwelche Tipps oder Anregungen wie ich möglichst Knieschonend trainieren kann? Oder hatte vielleicht jemand so ein ähnliches Problem?

LG Michelle

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MichelleFiona hat geschrieben:Allerdings bin ich nur bergauf oder bergab gelaufen. Da wo ich wohne gibt es aber kaum schöne Strecken bei denen man keine Höhenmeter bewältigen muss.

Und habt ihr irgendwelche Tipps oder Anregungen wie ich möglichst Knieschonend trainieren kann? Oder hatte vielleicht jemand so ein ähnliches Problem?
Bei den Schuhen wird's schwer: Der Markt ist riesengroß und die Vorlieben zu unterschiedlich. Für Trails ist auf jeden Fall Salomon eine gute Adresse, aber ich habe auch mit einem Paar Adidas Kanadia TR gute Erfahrungen gemacht, oder auch mit NB.

Zu den Knien: Das Schlimmste für die Knie ist zu schnelles Bergablaufen (und dabei zu große Schritte). Und schön auf einen guten Stil achten, also schön rund laufen, nicht so in den Boden hacken.
Gruß vom NordicNeuling

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Hallo Michelle,

die Palette deiner sportlichen Aktivitäten von Reiten über Radfahren, Krafttraining und Laufen beeindruckt mich zutiefst. 3 bis 5 mal Krafttraining pro Woche, sicher mindestens zweimal, eher dreimal Reiten (mehr?), dazu noch Radfahren (wann eigentlich?) und jetzt also Laufen. Hättest du nicht von der "ominösen" Krankheitsgeschichte deiner Knie berichtet, ich bräche in nicht endende Begeisterungsstürme aus ...

Wenn ich dich richtig verstehe, hast du von jeher Knieprobleme, an denen die OP nichts geändert hat und für die deine behandelnden Ärzte keine Erklärung finden. Sicher würde ich in dieser Situation ähnlich handeln wie du und mich schrittweise mehr belasten. Andererseits gäbe ich aber auch so lange keine Ruhe, bis "irgendwer" mir sagen kann, was mit meinen Knien los ist. Sicher hat auch schon einer der von dir konsultierten Fachleute daran gedacht, dass die Knieschmerzen gar nicht von einer Fehlfunktion des Kniegelenks ausgelöst sein müssen, sondern andere, nicht erkannte orthopädische Ursachen haben können. Hat man doch dran gedacht? Oder etwa nicht? "Ganzheitliche" Betrachtungen wurden doch angestellt?

In welchem Umfang auch immer du dein Sportprogramm forcierst, du solltest dich ärztlicherseits begleiten lassen. Dafür gibt es Spezialisten und das sind nicht die Orthopäden. Suche dir einen Arzt mit Zusatzqualifikation als Sportarzt. Deine Sportpalette ist derart groß und unterschiedlich besetzt, dass es einem reinen Läufer wie mir unmöglich ist, deren Quantum an Belastung im Bereich der Knie (oder wo sonst deine Probleme liegen) einzuschätzen. Bestimmte Kraftübungen, sicher auch das Reiten, Radfahren vielleicht weniger (?), Laufen aber ganz bestimmt - alles belastet deine Kniegelenke. Nur wie in der Summe bzw. in seiner gegenseitigen Verflechtung ... Dazu kommt die Geländeformation deiner Umgebung. Es gibt nichts Belastenderes beim Laufen als schnelles Bergablaufen. Dabei treten extrem hohe Drücke im Kniegelenk auf. Du solltest demnach immer möglichst kontrolliert und langsam bergab laufen.

Im Grundsatz gilt eines ganz sicher: Vermeide abrupte Belastungswechsel. Wenn du eine Sportart ein paar Tage nicht ausgeübt hast, dann solltest du nicht gleich wieder in die Vollen gehen. Was das Laufen betrifft: Langsam und gleichmäßig deine Umfänge bzw. die Belastung steigern. Keine längeren Laufpausen und falls doch erforderlich, danach läuferisch wieder kleinere Brötchen backen.

Du bist 18 Jahre alt. Wenn du "Pech" hast, musst du noch schlappe 80 Jahre mit deinen Kniegelenken leben. Ein bisschen Science Fiction: Vermutlich wird in 50 Jahren ein neues künstliches Kniegelenk eine Alltags-OP sein. Aber angenehm wird das trotz allem wohl nie werden, nach der OP, bis man wieder laufen kann. Will heißen: Pass auf deine Knie auf, du hast nur die zwei. Nimm es nicht hin immer wieder unerklärliche Beschwerden zu haben, denn du weißt nicht, wie sich das entwickeln wird.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Also erstmal danke für die Antworten :)
Für die Schuhe werde ich wohl einfach ins Fachgeschäft gehen und mich beraten lassen.

Also im Moment reite ich nur am Wochenende, da wir zu Hause keine Reithalle haben. Sobald ich wieder auf dem eigenen Platz trainieren kann, reite ich jeden Tag zwei Pferde (Je nach Trainingseinheit 30-60 min), ausser nach Wettkämpfen da kriegen die Pferde 1-2 Tage frei. Da ich dieses Jahr in zwei Disziplinen an die Schweizermeisterschaften will, muss ich ziemlich Gas geben.
Die Stunden im Fitnessstudio möchte ich nun allmählich reduzieren und mehr laufen und Rennrad fahren. Im moment trainiere ich insgesamt "nur" 10-12 Stunden pro Woche, sobald der Schnee weg ist sind dann wieder rund 20 Stunden pro Woche. Meine Freunde halten mich für nen Sport-Junkie :hihi:

Reiten ist glücklickerweise extrem gelenkschonend, ich habe da so gut wie nie irgendwelche Beschwerden. Beim Radfahren ist es so lalala. Meistens merk ich auch nichts, aber es gibt so Tage (wie heute zum Beispiel) da merke ich einfach das was nicht in Ordnung ist. Allerdings lag ich drei Tage mit Fieber im Bett und nun merke ich dass die Knie wieder sehr viel schmerzempfindlicher sind.

Mit dem Laufen hab ich die meisten Probleme. Ich bin letztes Jahr phasenweise bis zu 6 mal pro Woche gerannt (Tempo war so zwischen 5:00 - 5:30 und ich bin so zwischen 5 und 10 km gelaufen). Nach meiner Operation im März hab ich ca. 4 Wochen pausiert.Im Mai und Juni bin ich relativ regelmässig gelaufen, doch dann hatte ich Schmerzen auf den Schienbeinen. Ich bin dann rund anderthalb Monate nicht gelaufen und hab mich mehr auf die anderen Sportarten konzentriert. Im Herbst bin ich dann nur 1-2 mal wöchentlich gelaufen. Während des Laufens hatte ich nie Schmerzen aber danach sind die Knie angeschwollen und ich konnte Sie teilweise nicht mehr richtig beugen. Dieser Zustand hat, dann meist so 2-4 Tage angehalten.

Die Ärzte sind eigentlich ziemlich ratlos. Es ist nun mal auch so, dass viele Leute auch gar nicht glauben wollen, dass jung Knieprobleme hat. Mir wurde halt immer geraden einfach weniger oder kein Sport mehr zu machen. Das steht für mich aber gar nicht zur Diskussion. Ich brauche mein Training etc. ich kann nicht einfach nur rumsitzen.

Was ich sonst noch zu meinen Knien sagen kann ist, dass meine Kniescheiben relativ flach und unregelmässig geformt sind (Anscheinend verlaufen die auf der Rückseite normalerweise viel spitzer) und meine Knie zeigen leicht nach innen. Das sind anatomisch sicher nicht die besten Voraussetzungen.

Im November habe ich mich dann im Fitnessstudio angemeldet. Das Studio gehört zu ner Physiotherapie Praxis und ich hatte anfangs ne "Einführung" mit der Physiotherapeutin. Ich mache nun viele Stabilisationsübungen, Krafttraining und Dehnübungen und seit dem gehts wirklich bergauf. Deswegen hoffe ich auch wirklich, dass es doch noch mit dem Laufen klappt.
Ab nächster Woche gehe ich dann wieder zu nem medizinischen Masseur, er ist überzeugt das er da was machen kann und ich wieder richtig laufen werde. Ich war vorher immer bei dem Wegen Rückenschmerzen, seit ich aber so viel Sport mache habe ich diese Probleme glücklicherweise nicht mehr :D

Im Fitnessstudio bin ich etwas auf dem Laufband gelaufen und da fiel mir auf das ich recht "hart" auftrete. Also man hört meine Schritte recht laut. Ich hab da letztens ganz erstaunt nem Läufer zugesehen, dessen Schritte man kaum gehört hat. Da könnte ich als auf jedenfall noch an mir arbeiten.

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MichelleFiona hat geschrieben:Für die Schuhe werde ich wohl einfach ins Fachgeschäft gehen und mich beraten lassen

Ich mache nun viele Stabilisationsübungen, Krafttraining und Dehnübungen und seit dem gehts wirklich bergauf. Deswegen hoffe ich auch
wirklich, dass es doch noch mit dem Laufen klappt.

Ab nächster Woche gehe ich dann wieder zu nem medizinischen Masseur, er ist überzeugt das er da was machen kann und ich wieder richtig laufen werde.

Im Fitnessstudio bin ich etwas auf dem Laufband gelaufen und da fiel mir auf das ich recht "hart" auftrete. Also man hört meine Schritte recht laut. Ich hab da letztens ganz erstaunt nem Läufer zugesehen, dessen Schritte man kaum gehört hat. Da könnte ich als auf jedenfall noch an mir arbeiten.
Das paßt alles! Für den letzten Punkt solltest Du vielleicht bei der Laufbandanalyse gleich nachfragen. Oft arbeiten in solchen Fachgeschäften Menschen, die selbat aktiv sind und Dir Tips geben können. Oder Du fragst 'mal bei einem Verein nach. Falsches Auftreten ist nämlich noch schädlicher als falsche Schuhe.
Gruß vom NordicNeuling

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Gute Idee und ich denke ich frage einmal meinen Arbeitskollegen der Marathon läuft, soweit ich weiss trainiert der auch die Jugendlichen im Verein. Der weiss da sicher auch bescheid.

Ansonsten werd ich jetzt erstmal mit dreimal die Woche laufen beginnen. Ich denke ich werde mit lockeren 30 min. beginnen und dann schauen wies läuft. Ich werd mich wohl sowieso eher bremsen müssen, da meine Ausdauer vom Rennrad etc. doch relativ gut ist.

Und wenns gut läuft, melde ich mich ende Mai für einen 5km lauf an :)

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Liebe MichelleFiona,

dein Pensum ist beeindruckend und es ist super, dass du so viel unterwegs bist und Sport begeistert bist, aber beim Lesen deines erstes Beitrages dachte ich auch: Sie ist erst 18! Das ist ein Bruchteil des Lebens, was sie noch vor ihr hat - mit diesen Knien!
Ich bin jetzt 30. Das sind für dich noch 12 Jahre. Das ist nicht ganz das Doppelte dessen, was du bereits lebst, aber es ist vielleicht die gleiche Anzahl an Jahren, die du schon ziemlich aktiv bist. Und dann wirst du erst 30 sein!
In meinem Umfeld gibt es sehr viele Frauen und Männer, die noch älter sind als ich (über 40), von denen sehr viele eine sehr sportliche Vergangenheit HATTEN. Fast JEDER von diesen kann seinem Sport nicht mehr nachgehen (hauptsächlich Rad fahren und Laufen), weil sie Knieprobleme haben, teilweise mehrere OPs hinter sich und nun frustriert sind, weil sie nicht mehr können, wie sie vielleicht wollten - aber vor allen Dingen leiden sie an Schmerzen, an permanenten, an plötzlichen, an immer wiederkehrenden.
Es ist einfach der Hammer, wenn man sieht, was so eine sportliche "Karriere" früher aus diesen Menschen gemacht hat - und sie sind ja eigentlich auch noch im besten Alter, mit Kindern, mit einem geregelten Einkommen, sodass sie generell zu den sorgenfreien Menschen gezählt werden würden...
Die Frage ist also: wie wichtig ist die Gesundheit? Und zwar nicht nur JETZT, sondern auch in ZUKUNFT.
Sie ist eigentlich alles, was man sich wünschen kann und was man sich erhalten sollte, so abgedroschen dieser Wunsch zu jeder Geburtstagsgrußformel auch klingen mag.

Du bist jetzt jung, in der vollen Blüte (ab 25 - plus-minus - sagt man ja, geht es mit dem Körper wieder abwärts, er fängt an zu altern), aber du hast den größten Teil deines Lebens noch vor dir und darum würde ich dir raten: Hör' auf deine Knie! Ich würde so lang einen Arzt suchen, bis du dich bei jemandem beraten und verstanden fühlst. Irgendwie sind es immer wieder häufig die Orthopäden, die am wenigsten Ahnung zu haben scheinen... Vielleicht kannst du ja auch einmal in die "alternative Richtung" schauen, chinesische Heilkunst zum Beispiel. Ich sah da letztens etwas im Fernsehen zum Thema Bandscheibenvorfall und jemanden, der schon 5 Mal operiert wurde und einer, die sich in so eine Klinik begab, wo ihr Bandscheibenvorfall auf chinesische Weise behandelt wurde. Sie war danach schmerzfrei, hatte die Ernährung umgestellt - bei dem anderen wird es wahrscheinlich bald die 6. OP geben...
Es scheint mir, dass bei offensichtlich vielen orthopädischen Beschwerden immer wieder das gleiche Programm abgespult wird, bei so vielen Menschen und ihren unterschiedlichen Problemen und irgendwie scheint es so, als wenn in diesem Bereich am wenigsten wirklich geholfen wird...

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MichelleFiona hat geschrieben:Freunde halten mich für nen Sport-Junkie :hihi:
Allerdings lag ich drei Tage mit Fieber im Bett und nun merke ich dass die Knie wieder sehr viel schmerzempfindlicher sind.

Mit dem Laufen hab ich die meisten Probleme. ... Während des Laufens hatte ich nie Schmerzen aber danach sind die Knie angeschwollen und ich konnte Sie teilweise nicht mehr richtig beugen. Dieser Zustand hat, dann meist so 2-4 Tage angehalten.

Die Ärzte sind eigentlich ziemlich ratlos. Es ist nun mal auch so, dass viele Leute auch gar nicht glauben wollen, dass jung Knieprobleme hat. Mir wurde halt immer geraden einfach weniger oder kein Sport mehr zu machen. Das steht für mich aber gar nicht zur Diskussion. Ich brauche mein Training etc. ich kann nicht einfach nur rumsitzen.
Hallo Michelle,

nun mal knallhart: Was glaubst du nutzt es, wenn du uns hier die Form deiner Kniescheiben beschreibst? Wir sind keine Ärzte. Erfahrene Läufer, wenn überhaupt und das ist alles. Das Setzen eines schallend lachenden Smileys wird einen aufmerksamen Leser auch nicht darüber hinweg täuschen, dass du deiner Sportbegeisterung alles andere unterordnest. Auch deine Gesundheit. Nennt man das Sport-Junkie? Ist das schon Sportsucht? Ich will vorsichtig sein, aber nur weil ich selbst sportlich nicht immer zurückstecke wo und wann ich eigentlich sollte. Du bist sehr jung und kannst dieses Pensum stemmen. NOCH. Drei Tage Fieber, da lagst du flach. Und ich möchte fast wetten, dass du einen Tag später schon wieder auf dem/den Pferd/-en gesessen bist, auf dem Fahrrad oder in den Laufschuhen stecktest.

Das aus Sicht eines Läufers Schlimmste jedoch ist dein Vorsatz jedweden Protest und alle Warnungen deiner Knie in den Wind zu schlagen. Was anderes als Protest und Warnung ist es, wenn sie nach dem Laufen anschwellen? Wie lange glaubst du, wird das gut gehen?

Du hast zwei weitere Optionen dir Hilfe zu holen: Du kannst es mit einem orthopädischen Fachmann tun und dich in einem entsprechenden Institut einer Bewegungsanalyse unterziehen. Kostet 50 bis 100 Euro kann aber sehr aufschlussreich sein, was etwaige Defizite oder Deformationen in deinem Gang-/Laufbild angeht. Kann. Muss nicht. Wenn die bisherigen Ärzte jedoch ratlos sind, solltest du diese Option nicht scheuen.

Zugleich rate ich dir so lange zu suchen, bis du einen Arzt findest, der dich ernst nimmt (auch mit 18 kann man Knieprobleme haben) und der nicht nur ratlos ist. Fakt ist, dass es eine Erklärung für deine Beschwerden gibt. Es muss sie nur einer finden. Dazu braucht es aber manchmal mehrere Anläufe. Es ist Aufgabe des Patienten so lange lästig zu fallen, bis der Arzt Erfolg hat. Arztbesuche sind nicht wie einkaufen. Ich geh da nicht hin, hole mir Diagnose und Therapie und bezahle an der Kasse. Ich geh da hin, stelle mein Problem vor, hoffe, dass er was findet und mir was rät. Was er findet, wenn er was findet, muss nicht auf Anhieb das Richtige sein. Ergo muss auch sein Rat nicht auf Anhieb helfen. Je nach "Merkwürdigkeit" einer Blessur wurde ich in meiner Patientenvergangenheit durchaus mehrfach in derselben Sache vorstellig, wenn nötig auch mit Arztwechseln, bis mir dann irgendwann geholfen wurde. Ich möchte dir auch dazu raten, dir einen erfahrenen Sportarzt zu suchen. Sportärzte haben eine andere Einstellung zu allen Problemen, die durch Sport entstehen. Sie nehmen sie ernst. Ob ein Sportarzt erfahren ist, kannst du bei örtlichen Sportvereinen erfragen.

Du hast noch Möglichkeiten, nutze sie. Nur eine Möglichkeit wird definitiv in der gesundheitlichen Sackgasse enden: Einfach so weitermachen und angeschwollene Knie hinnehmen.

Und auch das hat eine gewisse Wahrscheinlichkeit: Vielleicht ist Laufen wirklich ein Sport, für den du auf Grund deiner ungenügend konditionierten Knie nicht geeignet bist. Vielleicht kommt am Ende raus: Michelle muss das Laufen sein lassen. Ja und? Du reitest, kannst Rad fahren und wirst noch diverse andere Sportarten entdecken, die dich nicht lädieren. Muss nicht so kommen, aber wenn, dann akzeptiere es.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Ich laufe seit einem Jahr die Salomon Speedcross III und bin äußerst zufrieden. Leicht, sehr gute Passform, Stollenprofil und Goretex, wenn einmal Pfützen dazwischenkommen. Alles in allem ein richtiger Schuh für querfeldein. Auf der Straße nicht so prickelnd, aber im Gelände m.E. erste Wahl. :daumen:
MichelleFiona hat geschrieben:Hallo zusammen :hallo:

Nachdem ich seit ca. einem Jahr hier still mit lese, möchte ich mich auch einmal vorstellen. Ich bin 18 Jahre alt war, schon immer sportlich und laufe eigentlich seit ca. zwei Jahren. Eigentlich, letzten März musste ich beide Knie operieren (Bei einer Kniearthroskopie wurden auf beiden Seiten die Plicas entfernt). Ich hatte seit meiner Kindheit immer wieder Knieprobleme. Leider wurde es nach der Operation nicht besser, aber trotz MRI, Röntgenbilder und der Arthroskopie wurde nichts gefunden woran das liegen konnte. Beide Kniescheiben sind halt leicht abgenützt, sonst fand man aber nichts. Mir wurde dann geraten mich zu schonen und nur das zu machen, was schmerzfrei geht.

Damit habe ich mich dann aber nicht zufrieden gegeben und mich kurzer Hand ins Fitnessstudio angemeldet. Während den letzten drei Monaten bin ich dann 3-5 mal pro Woche ins Fitness, nebenbei noch zusätzlich auf den Rollen Rennrad gefahren und habe regelmässig Dehnübungen gemacht. Ich habe dann vor einem Monat wieder mit dem Laufen angefangen und bin bis zu 14 km gelaufen. Bis jetzt schmerzfrei. Allerdings bin ich nur bergauf oder bergab gelaufen. Da wo ich wohne gibt es aber kaum schöne Strecken bei denen man keine Höhenmeter bewältigen muss.

Ich möchte nun langsam wieder öfter laufen und weniger ins Fitnessstudio. Mehr als 3-4 mal pro Woche werde ich aber wohl nicht dazu kommen, da ich neben bei noch Rennrad fahre und dieses Jahr an einem Bergrennen starten möchte. Ausserdem besitze ich noch drei Pferde mit denen ich an rund 25 Wettkämpfen pro Jahr teilnehme. Laufen, Rennrad und Fitness sind also eigentlich meine Ausgleichssportarten :D
Im Herbst möchte ich dann im Nachbardorf bei einem Berglauf mitmachen (6,5 km mit 855 Höhenmetern, geht also nur Bergauf) und ich hoffe, dass ich irgendwann dann auch mal einen Halbmarathon laufen kann, aber nur einer der in den Bergen stattfindet. Ich laufe einfach nicht gerne auf der Strasse.

Auf jeden Fall brauche muss ich mir ein paar Trailrunning Schuhe zu legen. Weil mit meinen Adidas Glide Boost oder den Nike Free habe ich teilweise einfach viel zu wenig halt. Kann da jemand ein Model empfehlen, welches nicht zu schwer oder zu klobig ist?

Und habt ihr irgendwelche Tipps oder Anregungen wie ich möglichst Knieschonend trainieren kann? Oder hatte vielleicht jemand so ein ähnliches Problem?

LG Michelle
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September 2014 -> 99,5 kg >> Mai 2015 -> 79 kg >> September 2015 -> 77 kg >> Februar 2016 -> 76 kg
Solum certum est, nihil esse certi

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Es ist auf jeden Fall schön hier mal ernst genommen zu werden, weil in meinem Umfeld ist das absolut nicht der Fall. Mit meinen Eltern kann ich darüber sowieso nicht mehr reden, die werden dann nur wütend und alles endet in sinnlosen Diskussionen. Sie denken sie haben schon alles mögliche gemacht. Bis vor 1,5 jahren hiess es immer, dass ist normal im Wachstum ....
Es heisst dann immer ich soll aufhören zu jammern und damit einfach leben. Mein Grossvater mit dem ich auch Rennrad fahre, denkt sowieso ich denke mir alles nur aus. Meine Trainerin lebt nach dem Motto: Nur wer leidet und auf alles andere verzichtet kommt im Sport ganz weit nach vorne. Wobei sie mich noch am meisten ernst nimmt und die einzige ist die hin und wieder fragt wie es denn mit den Knien geht.
Teilweise habe ich dadurch halt auch gedacht ich bilde mir wirklich nur alles ein.

Ja, ich war am nächsten Tag im Fitnessstudio. Ich denke nicht dass ich gerade sportsüchtig bin, aber ich bin es so gewöhnt frühstens um 21.00 zu Hause zu sein und ständig etwas zu machen oder irgendwo unterwegs zu sein, dass es mir unglaublich fehlt wenn ich mal nen Tag nichts mache. Und ja, ich ordne alles dem Sport unter. Aber das liegt nun mal daran das ich unglaublich ehrgeizig bin. Es stört mich nicht während der Wettkampfsaison auf Partys etc. zu verzichten, meine Freunde höchstens einmal im Monat zu sehen und um 3.00 morgens für nen Wettkampf auf zustehen.

Allerdings trainiere ich mittlerweile sehr viel schonender. Also wenn in den Knien Schmerzen auftreten höre ich auf und wenn ich merke das ich mal nen schlechten Tag habe, mache ich was leichteres oder kürze mein Training. Im November hatte ich das letzte Mal geschwollene Knie und es ist definitiv etwas besser geworden (Diese Saison konnte ich das erste Mal seit Jahren schmerzfrei snowboard fahren, vorher wurde mir immer geraten damit aufzuhören) ansonsten würde ich auch gar nicht überlegen wieder zu laufen. Bergauf kann ich laufen, ohne danach schmerzen zu haben und bergab bin ich immer langsam gegangen. Es ist also nicht so das ich ohne Rücksicht auf Verluste reite, laufe, etc.

Morgen habe ich sowieso nen Arzttermin, aber eigentlich weil ich ne Art Entzündung oder sowas in beiden Händen hab (Kommt halt vom Reiten). Ich hab das schon seit über zwei Monaten, aber erst als meine Trainerin gesagt hat, dass ich jetzt endlich mal zum Arzt soll, wurde das ernst genommen. Ich werde Ihn dann auch auf die Knie ansprechen und im das ganze nochmal ganz genau erklären.

Es wäre auch nicht so schlimm wenn ich schlussendlich nicht laufen kann, aber ich möchte es einfach nochmal versuchen.

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Hallo Michelle Fiona,

du tust es letztendlich für dich. Wenn dich dein Umfeld nicht ernst nimmst, ist das Wichtigste, dass du dich selbst ernst nimmst, dir treu bleibst und dich nicht nach dem richtest, was dir andere sagen oder meinen, besser zu wissen, sondern was du meinst, was das beste für dich ist. Da musst du dich im Zweifel etwas durchboxen, das ist nicht einfach und auch nicht immer schön, aber am Ende ist es der einzige Weg, wenn du wissen möchtest, was los ist und wer weiß, vielleicht kann dir sogar geholfen werden und zwar nicht nur symptomatisch, sondern ursächlich.
Entzündungen nachzugehen kann sehr langwierig sein - aus meinem Umfeld kenne ich dazu zwei Erfahrungsgeschichten, bei denen bei jeweils zwei Personen immer wieder mit Entzündungen zu kämpfen hatten, die sich entweder plötzlich durch Hautpusteln zeigten oder durch geschwollene Gelenke an Knien, Fingerknöcheln...
Es stellte sich heraus, dass es sich bei einer Person um eine allergische Reaktion gegen einen Stoff in diesen Gummihandschuhen handelte, die sie arbeitsbedingt öfter tragen musste und bei der anderen Person ist immer noch nicht ganz klar, woher es kommt, aber ihr Ärztemarathon befindet sich nach mehreren Stationen bei diversen Orthopäden momentan bei einem Rheumatologen...
Du siehst aber: für die Gesundheit sollte es sich lohnen, den Aufwand in Kauf zu nehmen und auch viele Strapazen mit Arztsuche, Terminfindung usw.
Sieh es wie eine sportliche Herausforderung: mit Ehrgeiz, mit Durchhaltevermögen, mit Geduld, Kampfgeist und dem Ziel vor Augen - deiner Gesundheit - kannst du es schaffen, die Ursache zu finden oder zumindest ernsthafte Hilfestellungen, damit du noch lang, lang, lang deiner Sportsfreude nachgeben kannst. Und es ist wie bei einem Wettkampf: Am Spielfeldrand stehen nicht nur Fans, die dich auf deinem Weg anfeuern, aber wegen denen solltest du dich nicht von deinem Ziel abbringen lassen!

Ich wünsche dir alles Gute und gute Besserung!

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Du musst vorallem darauf achten dass du deine Knie nicht zu sehr belastest als gut ist. Sonst besteht die Gefahr, dass die Beschwerden wieder von vorne anfangen.
wie einige vor mir auch schon geschrieben haben, musst du aufpassen dass du eine runde flüssige Geh- und Laufbewegung hast, insbesondere wenn es bergab geht.
Laufen ist Bewegung und Bewegung ist Leben

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Lilly35 hat geschrieben:Sag mal Franzi, warum gräbst du eigentlich lauter alte Themen raus? Die TE hat sich seit 2,5 Monaten nicht mehr gemeldet... :confused:
sie ist halt neu hier und muss Quote machen, evtl Likes einfangen
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Hallo zusammen :)

Ich mache nach ganz langer Zeit mal ein Update. Momentan fühlen sich meine Knie eigentlich richtig gut an für meine Verhältnisse. Ich war mehrmals beim Arzt und musste nochmal ein MRI von beiden Knie machen lassen. Darauf ist aber eigentlich nichts auffälliges zu sehen, weswegen es eigentlich auch keine richtige Lösung für mein Problem gibt. Ich wurde dann ins Inselspital in Bern geschickt. Da musste ich ein CT machen und wurde ziemlich genau durch gecheckt. Es wurde ebenfalls nichts richtiges gefunden, ausser das meine Knie anatomisch halt einfach nicht top sind. Meine Beschwerden deuten auf eine instabile Kniescheibe hin, da ich aber so starke Muskeln habe, sitzt diese wirklich Bombenfest. Der Arzt meinte dann, wie der davor auch schon, das ich eigentlich nichts kaputt machen kann in dem ich weiterhin trainiere. Ausserdem besteht die Hoffnung das ich das noch auswachse. Anscheinend ist die wahrscheinlichkeit recht gross das diese Probleme mit 20 plötzlich weg sind.

Ich habe in der ganzen Zeit einfach weiter trainiert, allerdings ziemlich planlos da das GPS von meinem Handy kaputt ist und ich keine Uhr habe. Ich bin die letzten drei bis vier Monate nur nach Gefühl gelaufen. Ich laufe momentan zwischen 3 -5 mal pro Woche und immer so zwischen 45 min und zwei Stunden, an manchen Wochenenden auch mal länger. Leider nicht 100% schmerzfrei, aber ich achte jetzte einfach mehr auf meinen Körper und wenns weh tut breche ich auch mal einen Lauf ab oder lasse einen Lauf aus und fahre stattdessen Rennrad oder gehe reiten. Bei momentanen 20-25 Stunden Sport pro Woche muss man sich aber echt nicht wundern, wenn hin und wieder etwas nicht ganz in Ordnung ist. Aber es ist auf jeden fall besser geworden, vielleicht werde ich ja doch noch eine gute Läuferin und muss den Traum eines Tages Sierre-Zinal oder den Zermatt Halbmarathon zu laufen nicht ganz begraben.

Nächste Woche gehe ich zur Laufband analyse und im Juli muss ich dann nocheinmal ein MRI machen. Ausserdem habe ich Sportphysio verschrieben gekriegt, sowie Training im Fitnessstudio.

LG Michelle
Antworten

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