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Faulpelz versucht den Wiedereinstieg

Faulpelz versucht den Wiedereinstieg

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Hallo ihr alle,
mein Name ist Thomas und ich bin neu hier. Ich war vor einigen Jahren schon ein aktiver Sportler und Läufer, habe das ganze dann allerdings etwas schleifen lassen. Wie die Zeit so vergeht wurde die Ausdauer weniger und der Bierbauch größer. Ich habe mich jetzt schließlich durchgerungen, wieder mit dem Laufen anzufangen und mich dafür hier in dieser Community angemeldet, um das Ganze diesmal etwas „professioneller“ anzugehen.

Zu mir:
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Stuttgart. Ich bin 1,78m groß und habe mit 90 kg ein paar Kilos zu viel auf den Rippen. Außerdem wurde vor kurzer Zeit ein leicht erhöhter Blutdruck bei mir festgestellt. Mir wurde geraten, wieder mehr Ausdauersport zu machen, was sowohl das Gewicht als auch den Blutdruck senken würde. Das leuchtet mir ein und außerdem fühle ich mich so derzeit nicht mehr wirklich wohl in meiner Haut, ich möchte wieder etwas tun.

Was sind meine Ziele?
Prinzipiell möchte ich einfach eine bessere Ausdauer erreichen und dabei ein paar Kilos verlieren. Momentan schaffe ich so ca. 30 Minuten lockeres Laufen mit einer Distanz von etwa 3,5 km (über google.maps). Als ich vor einigen Jahren noch aktiv Sport gemacht habe, war mein Lauf-Standard bei 8km in mal mehr mal weniger als einer Stunde. Damit war ich damals zufrieden, heute will ich das zunächst wieder erreichen und aber noch weiter ausbauen und festigen.

Wie möchte ich das erreichen?
Ich möchte es, je nach sonstigem Zeitaufwand, wieder schaffen, 2-3 mal wöchentlich laufen zu gehen. Zunächst mit den 30 Minuten die ich bisher drauf habe, und diese Dauer dann schrittweise steigern.

Wie ihr mir helfen könnt?
Wie gesagt möchte ich das Ganze dieses mal ernsthafter angehen und auch längerfristig durchhalten. Daher freue ich mich über Tipps zu „Trainingsplänen“, Feedback, Meinungen, Ratschläge und sonstige Kommentare.


Viele Grüße,
Thomas

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Momentan schaffe ich so ca. 30 Minuten lockeres Laufen mit einer Distanz von etwa 3,5 km
Entspricht einer Pace von 8:30, was selbst für die Kategorie "fettes Schwein" zu langsam ist und mit Laufen - dem Thema dieses Forums - nicht das Geringste zu tun hat.

Geh zum Hofer, da hat's diese Woche Nordic-Walking-Stöcke. Die sind für solche wie dich besser.

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Hallo Forrest,
wir teilen fast das gleich Schicksal. Meine Ausgangssituation 1,75m hoch und mittlerweile nur noch 90kg schwer.
Ich habe vor 5 Wochen mit dem laufen angefangen.
Habe mir dieselben Fragen gestellt. Ich wollte auch erst nach irgendwelchen Trainingsplänen laufen, das habe ich aber gelassen.

Ich laufe zur Zeit 3 mal die Woche. Pro Runde 6km in 35-40 min. Am Anfang war ich nur jeweils 3km unterwegs.
Ich würde die empfehlen erst einmal wieder rein zu kommen. Danach ein wenig die Distanz und das Tempo steigern.
Aber da ich leider auch noch Anfänger bin, muss dazu nochmal ein Profi etwas sagen.
Jedenfalls nicht übertreiben und auf deinen Körper hören.
Du wirst sehen, dass es nach ein paar mal laufen immer besser wird.

Bleibt nur noch zu sagen: Lauf Forrest, Lauf !! :)

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Hallo,

danke für deine Antwort! Da können wir uns ja super gegenseitig motivieren :daumen: .
Das mit dem rein kommen ist sicher ein guter Tipp, ich merke auch jedes Mal, wie mir die halbe Stunde leichter fällt. Ich weiß aber nicht ob ich da jetzt direkt aufbauen soll oder ob es besser wäre, das erst einmal zu halten und vielleicht eher das Tempo zu steigern?
Daher dachte ich, ein Trainingsplan würde möglicherweise Sinn machen, auch um die Motivation nochmal zu steigern.

Das letzte Mal bin ich das auch einfach so angegangen und das hat auch ne Zeit lang gut funktioniert, aber so auf lange Sicht?

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ForrestPlump hat geschrieben:Hallo ihr alle,
mein Name ist Thomas und ich bin neu hier. Ich war vor einigen Jahren schon ein aktiver Sportler und Läufer, habe das ganze dann allerdings etwas schleifen lassen. Wie die Zeit so vergeht wurde die Ausdauer weniger und der Bierbauch größer. Ich habe mich jetzt schließlich durchgerungen, wieder mit dem Laufen anzufangen und mich dafür hier in dieser Community angemeldet, um das Ganze diesmal etwas „professioneller“ anzugehen.
lobenswert und nicht selbstverständlich :daumen:
Zu mir:
Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Stuttgart. Ich bin 1,78m groß und habe mit 90 kg ein paar Kilos zu viel auf den Rippen. Außerdem wurde vor kurzer Zeit ein leicht erhöhter Blutdruck bei mir festgestellt. Mir wurde geraten, wieder mehr Ausdauersport zu machen, was sowohl das Gewicht als auch den Blutdruck senken würde. Das leuchtet mir ein und außerdem fühle ich mich so derzeit nicht mehr wirklich wohl in meiner Haut, ich möchte wieder etwas tun.
Ausdauersport kann einen positiven Einfluß auf den Blutdruck haben, ich vermute aber, dass der bei dir durch das nicht unerhebliche Übergewicht bedingt ist und würde dir raten das in den Griff zu bekommen
Was sind meine Ziele?
Prinzipiell möchte ich einfach eine bessere Ausdauer erreichen und dabei ein paar Kilos verlieren. Momentan schaffe ich so ca. 30 Minuten lockeres Laufen mit einer Distanz von etwa 3,5 km (über google.maps). Als ich vor einigen Jahren noch aktiv Sport gemacht habe, war mein Lauf-Standard bei 8km in mal mehr mal weniger als einer Stunde. Damit war ich damals zufrieden, heute will ich das zunächst wieder erreichen und aber noch weiter ausbauen und festigen.
du hast erreichbare Ziele und das ist schon mal gut. Gewichtsabnahme erfolgt in der Küche - der Sport kann dich dabei unterstützen. Mehr aber auch nicht. Der Kalorienverbrauch bei 30min Laufen ist marginal, so dass du hier auf ein vernünftiges Ernährungskonzept angewiesen bist
Wie möchte ich das erreichen?
Ich möchte es, je nach sonstigem Zeitaufwand, wieder schaffen, 2-3 mal wöchentlich laufen zu gehen. Zunächst mit den 30 Minuten die ich bisher drauf habe, und diese Dauer dann schrittweise steigern.
2x Laufen ist gut, 3x ist besser, 1x ist keinmal....schraub langsam (und ich meine langsam) die KM-Umfänge hoch und lass die Geschwindigkeit erst mal links liegen - die kommt von selber
Wie ihr mir helfen könnt?
Wie gesagt möchte ich das Ganze dieses mal ernsthafter angehen und auch längerfristig durchhalten. Daher freue ich mich über Tipps zu „Trainingsplänen“, Feedback, Meinungen, Ratschläge und sonstige Kommentare.
TP ist bei deinen Zielen nicht zwingend nötig, kann aber evtl .die Motivation "oben" halten. Prinzipiell würde es ausreichen, wenn du versuchst die 2-3 Läufe so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Also Gelände und Streck wechseln, mal ein bißchen schneller, mal ein bißchen weiter, etc. Am Anfang ist allerdings erstmal die Konstanz wichtig.
Viele Grüße,
Thomas
ebenso....Stephan

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Danke auch für deine Antwort Stephan.
Natürlich lasse ich die Ursache meines Bluthochdrucks auch von ärztlicher Seite checken. Ich bin auch dabei meine Ernährung umzustellen, ist ja auch für das Abnehmen förderlich. Ob ich den Blutdruck letztlich damit in den Griff bekomme ist natürlich fraglich, aber gesunde Ernährung und Sport können ja schonmal nicht schaden.
Klar, wie du sagst spielt schon die Ernährung beim Abnehmen die entscheidende Rolle, aber da bin ich dran. Dass meine momentanen 30 Minuten noch nicht wirklich effektiv sind ist logisch, aber deshalb will ich ja mehr schaffen. :zwinker5:

Wie langsam (bzw. schnell) sollte ich meine KM denn hochschrauben, wenn du andererseits sagst, anstelle eines Trainingsplans könnte ich Distanz und Tempo variieren?

Ich freue mich auf weitere Tipps!

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Thomas (und Stephan), ich finde dein Vorhaben auch gut.

Du brauchst nach fiveten's Ausführungen im Prinzip keine weiteren Tipps mehr.
Dem ist im grunde nichts zuzufügen und sehr gut auf den Punkt gebracht. Halte dich zunächst daran und du wirst mit der besagten Ernährungsumstellung deutliche Veranderungen wahrnehmen. Und das in wenigen Wochen!

Viel Erfolg!

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Hallo Thomas,

willkommen hier. Ich bin auch so ein Wiedereinsteiger, zuletzt vor jetzt fast 6 Monaten nach über 9 Jahren Laufpause. Von meinen 15 kg Übergewicht ist die Hälfte weg, aber nicht durchs Laufen, sondern durch gleichzeitige Ernährungsumstellung. Laufen ist sicher gut fürs Abnehmen, aber nur wenn du höllisch aufpasst, dass du das was du dir mühsam abgestrampelt hast (rechne 100 km für 1 kg !), nicht anschließend wieder drauffutterst, weil du meinst, dir ein Extra-Schmankerl "jetzt mal redlich verdient" zu haben.
ForrestPlump hat geschrieben: Natürlich lasse ich die Ursache meines Bluthochdrucks auch von ärztlicher Seite checken. Ich bin auch dabei meine Ernährung umzustellen, ist ja auch für das Abnehmen förderlich. Ob ich den Blutdruck letztlich damit in den Griff bekomme ist natürlich fraglich, aber gesunde Ernährung und Sport können ja schonmal nicht schaden.
Bei mir wurde vor Jahrzehnten schon Hochdruck festgestellt, aber ich hab's immer ignoriert - tat ja nichts weh. Das hat mir die Nieren soweit geschädigt, dass sie mit meinem Fleischkonsum nicht mehr klar kamen. Logische Folge: Gicht. Sowas wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Das war für mich der Augenöffner - also Blutdruck runter, Gewicht runter, Ernährung umstellen. Gegen den Hochdruck wurden mir Betablocker verschrieben. Falls du deinen Blutdruck ohne Pillen in den Griff kriegst, wunderbar. Falls nicht, spiele nicht den Helden, sondern nimm Blutdrucksenker, wenn der Arzt sie dir verschreibt. Wenn letzteres, sprich mit ihm über deine sportlichen Pläne. Er sollte dir dann keine Betablocker verschreiben, sondern etwas anderes. Betablocker schränken deine sportliche Leistungsfähigkeit dermaßen ein, dass du schnell die Lust verlierst. Meine BB's habe ich Weihnachten ins Klo geworfen und versuche es seitdem ganz ohne. Demnächst steht ein Arzttermin an, bei dem zu klären ist, ob ich das so lassen kann oder ob ich doch einen Blutdrucksenker brauche (dann z.B. ACE-Hemmer oder Kalzium-Antagonist).

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Wenn Du Deinen Bluthochdruck incl. aller Begleiterkrankungen(bei mir waren es Diabetes-2, wunde, juckende Füße, Stoffwechselstörungen, Adipositas etc.) in den Griff bekommen willst, geht das nur über Ernährungsumstellung bei gleichzeitiger Erhöhung der körperlichen Aktivität.Und Du musst Geduld und Disziplin auf diesem Weg aufbringen. Nur so hab ich es von ehemals 123 kg noch im November 2013 bis auf jetzt aktuell 78 kg geschafft! Und das Wichtigste dabei is:
- mein Blutzucker is wieder normal
- mein Blutdruck is auf dem Wege zur Normaltiät (140/95) , ebenso die Hf
Auch die Wirkungen auf die Psyche sollte man nicht unterschätzen. Bin heute wieder aktiv und lebensbejahend.
Gruß Frank

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:)
@RunningPotatoe: Danke dir für den Hinweis, ich stehe wie gesagt in Kontakt mit einem Arzt und werde ggf. auch Medikamente nehmen, sollte sich das nicht anders in den Griff kriegen lassen. Und klasse, was du in den 6 Monaten jetzt schon geschafft hast.

@taeve: Danke auch dir, ich nehm das Thema sicher nicht auf die leichte Schulter, bin aber (bisher) ansonsten körperlich gesund, da wurde noch nie was festgestellt. Und auch sehr stark, was du da in den letzten Jahren geleistet hast, großen Respekt!
Ich habe auch unter anderem deshalb wieder angefangen, weil ich mich in letzter Zeit einfach nichtmehr Wohl gefühlt hab, wollte was für mich selbst tun und wieder aktiver werden.


Danke euch allen für eure Ratschläge und aufmunternden Worte. Die 30 min schaff ich jetzt schon sehr locker, werde ab jetzt auf 45 (und wenns klappt sogar 60) hochschrauben. Halt euch auf dem Laufenden :zwinker5:

Grüße,
thomas

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So Hallo ihr alle,

eine weitere Woche ist vorbei und ich konnte meine Zeit erfolgreich nach oben schrauben. Die 45min schaff ich gut, einmal kam ich sogar an die 60 ran :) . Die Distanz beläuft sich dabei so um die 5 - 5,5 km. Mein Gewicht hat sich leider noch nicht wirklich verändert, aber ich denke, das wird noch den ein oder anderen Lauf brauchen, bis man dort Erfolge sieht.
Was ich aber merke ist, dass ich mich mit dem Laufen allgemein deutlich besser fühle.

Mein Plan ist nun, weiterhin 3 Mal in der Woche zu laufen, zweimal 45 Minuten und einmal die 60, das erstmal über einen längeren Zeitraum zu halten und vor allem die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Was meint ihr denn dazu?

Viele Grüße,
Thomas

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3 Mal pro Woche laufen ist sicher sehr gut. Viel häufiger wär für deine Gelenke etc nicht gut, seltener wär für Trainingsfortschritte nicht gut.

Zum Gewicht: Erhoffe dir keine Gewichtsabnahme durch das Laufen! Vor einem halben Jahr hab ich durch eine Anpassung der Ernährung ein paar Kilos verloren, aber durch die inzwischen grösseren Laufumfänge hat mein Appetit extrem zugenommen, und damit hab ich in den letzten 2 Monaten wieder an Gewicht zugelegt. Und dies, obwohl ich zur Zeit etwa 50km pro Woche laufe.

Aber im Übrigen scheinst du auf dem richtigen Weg zu sein, also weiterhin alles Gute und viel Spass beim Laufen!
19. April 2015: Zürich Marathon

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Hallo Thomas,
das mit dem Gewicht wird schon. Bei mir hat sich auch zwei Wochen erst einmal gar nichts getan auf der Waage. Ich habe aber immer meine Umfänge gemessen und da hat sich schon etwas getan.
Ich laufe auch drei mal die Woche, allerdings nie eine bestimmte Zeit. Ich laufe zwei mal 6,5 km unter der Woche nach Feierabend und am WE knapp 8km.
Ich drücke dir die Daumen das du weiter am Ball bleibst.

Grüße
Garmin Connect Gruppe "Anfänger 2015"

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Ich erwarte mir beim Gewicht auch kein "von jetzt auf gleich-Wunder", das dauert sicher eine Weile.
Da ich meinen Fortschritt im Auge behalten will, schau ich immer, wieviel Distanz ich in derselben Zeit schaffe. Aber ob man es so macht, oder anders herum (also dieselbe Distanz in verschiedenen Zeiten) ist vermutlich egal, oder? Täusche ich mich da jetzt...?! :confused:

Am Ball bleib ich auf jeden Fall, schon allein weil ich die Fortschritte sehe und merke, wie es mir gut tut.

Gruß
Thomas

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ForrestPlump hat geschrieben:Mein Plan ist nun, weiterhin 3 Mal in der Woche zu laufen, zweimal 45 Minuten und einmal die 60, das erstmal über einen längeren Zeitraum zu halten und vor allem die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Hallo Thomas,

um einen Plan einschätzen zu können, muss man ihn kennen. Von deinem weiß man nur, dass du 3 x die Woche laufen willst und wie lange. Und sehr vage: "Geschwindigkeit erhöhen" Ja wie denn? Drei Trainingseinheiten pro Woche dürfte für deine derzeitigen Verhältnisse noch der angemessene Trainingsaufwand sein. Aber wie willst du eine höhere Geschwindigkeit erreichen?

Es liest sich so, als wolltest du nun für längere Zeit drei Einheiten mit fixer Zeit laufen und darauf warten, dass du schneller wirst. Das wird aber nicht passieren. Was passieren wird ist folgendes: Dein Körper wird sich auf diese "starre" Festlegung der Laufdauern einstellen und das wars dann. Wenn du schneller werden willst - wozu auch immer -, dann wirst du etwas dafür tun müssen.

Der menschliche Körper passt sich nur dann in Richtung mehr Leistung (kann heißen: mehr Distanz oder mehr Tempo) an, wenn man ihn dazu zwingt. Und um ihn zu zwingen, muss man einen entsprechenden Reiz setzen. Will man weiter laufen, dann muss man die Distanz steigern, so wie du das gemacht hast, und den Körper dadurch zwingen mehr Ausdauer in diesem Tempobereich anzuhäufen. Will man schneller laufen, dann muss man den Körper durch Einbau von Tempokomponenten ins Training zwingen, die Ausdauer auch in anderen Stoffwechselbereichen zu verbessern.

Du solltest also vorsichtig daran gehen, einen der drei Wochenläufe (und nur einen) mit Tempokomponenten anzureichern. Das kann sanft und unsanft geschehen. Bei Einsteigern ist immer zu sanft zu raten. Am einfachsten wird es für dich sein, wenn du einen deiner Wochenläufe als eine Art Fahrtspiel gestaltest. Das könnte so ablaufen: Du läufst dich 10 min von 45 min im bisherigen langsamen Tempo ein. Bleiben noch 35 min. Dann varierst du während der nächsten 30 min immer wieder (mehrmals also) das Tempo von langsam zu schneller. Wie lange so ein Abschnitt dauert, das legst du selbst fest. Ebenso das Tempo dabei und auch die Pause, bis du wieder mal schneller läufst. Du kannst dir das kurzweilig gestalten und es am Gelände festlegen. Zum Beispiel sagen: "Bis zu dem Baum da vorne laufe ich jetzt schnell". Du wirst rasch ein Gefühl dafür bekommen, ob solche Abschnitte zu kurz oder zu lang waren, zu langsam oder zu schnell oder angemessen. Die letzten 5 min deiner Trainingseinheit läufst du dich dann ganz langsam aus.

Solche Tempovariationen sind leichter durchzuhalten, als etwa 30 min das Tempo zu erhöhen und das dann stur durchziehen. Da können 30 min schon mal ziemlich lang werden.

Noch zu dem "Wunder mit der Gewichtsreduktion": Weder wird es ein Wunder geben, noch eine relevante und nachhaltige Reduzierung deines Gewichts nur duch das - pardon - bisschen laufen. Wenn du nun 45+45+60=150 min pro Woche läufst, dann verbrauchst du dabei vielleicht 2.000 bis 2.500 kcal, je nach Tempo. Um ein kg Körpermasse abzubauen, muss man etwa 7.000 bis 8.000 kcal mehr Energie verbrauchen als man zuführt. Das klingt jetzt vielversprechend danach, als könntest du nun pro 3 Wochen Lauftraining 1 kg abnehmen. In dieser Rechnung steckt halt leider nicht mal ein Fünkchen Realität. Die Realität ist, dass du die verbrauchten Kalorien durch Essen und Trinken ersetzen wirst. Es sei denn du hungerst zusätzlich und die Sinnhaftigkeit von Hungerdiäten ist hinlänglich bekannt. Bei gleichzeitig vermehrtem Sport ist sie noch dazu ungesund. In aller Regel nehmen Menschen die bislang inaktiv gelebt haben und dann mit Sport beginnen zu Beginn tatsächlich ein, zwei, drei Kilo ab. Das liegt einfach daran, dass die bisher inaktiven Muskelbereiche jetzt zu "leben" beginnen, gefordert werden und damit ihren Grundumsatz erhöhen. Wenn du das konsequent weiter (oder zu Ende) denkst, dann wird dieser Effekt dazu führn, dass das Abspecken rasch stagniert und die ein, zwei, drei wegen Erhöhung des Grundumsatzes verlorenen Kilos schneller wieder da sind als du sie loswerden konntest, sobald du mit Sport aufhörst.

Wirklich nachhaltige Gewichtsreduktion erfordert eine ebenso nachhaltige Verhaltensänderung. Und zwar jenes Verhaltens, das dir die Kilos eingebracht hat. Das war mit Sicherheit nicht nur Sportabstinenz. Zu viele Kilos entstehen vor allem durch zu viel ssen und nicht ausgewogen essen. Was Sport leisten kann, ist, dass einem die nötige Verhaltensänderung der Enährungsgewohnheiten leichter fällt.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

zunächst mal auch dir vielen dank für dein Feedback.
Das war wohl etwas zu vage formuliert von mir, um darauf effektive Antworten zu bekommen...
Was ich meinte war, diese Läufe 2x45 und 1x60 so zu gestalten, dass ich in den 45er Läufen versuchen will, die Distanz zu erhöhen, in diesem Sinne also "schneller" werde. Das mache ich, indem ich z.B. meine Runde um mehrere 100m verlängere und diese aber in derselben Zeit absolvieren möchte. im 60er Lauf laufe ich in meinem gewohnten Tempo und teste, ob sich die Distanz durch die weiteren 45er Läufe verändert. Geht also schon in die Richtung die du vorgeschlagen hast. Danke hier für deinen Tipp, das lässt sich ja super mit dem Einbau von Tempokomponenten verbinden bzw. erreichen.

Zur Gewichtsreduktion: Klar, dass mir das "bisschen Laufen" das ich derzeit betreibe zum Abnehmen alleine quasi garnichts bringt. Dafür habe ich meine Ernährung und mein Essverhalten verändert, versuche gesund und ausgewogen zu essen und überflüssige/ungesunde Kalorien wegzulassen (z.B. Alkohol oder die Tüte Chips zum Fernsehen...). Von schneller Gewichtsabnahme durch Hungern oder Ähnliches halte ich persönlich nichts, das ist auch nicht das was ich erreichen will. Ich will das durch einen gesunden Lebensstil mit einem Auge auf die Ernährung und sportliche Betätigung erreichen. Deshalb erwarte ich mir dort kein "Wunder", weil das wie du schon sagtest nur durch Verhaltensänderung effektiv funktioniert.

Grüße,
Thomas

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ForrestPlump hat geschrieben: Dafür habe ich meine Ernährung und mein Essverhalten verändert, versuche gesund und ausgewogen zu essen und überflüssige/ungesunde Kalorien wegzulassen (z.B. Alkohol oder die Tüte Chips zum Fernsehen...). Von schneller Gewichtsabnahme durch Hungern oder Ähnliches halte ich persönlich nichts, das ist auch nicht das was ich erreichen will. Ich will das durch einen gesunden Lebensstil mit einem Auge auf die Ernährung und sportliche Betätigung erreichen.
Klingt super :daumen: Alles Gute :hallo:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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ForrestPlump hat geschrieben:Das mache ich, indem ich z.B. meine Runde um mehrere 100m verlängere und diese aber in derselben Zeit absolvieren möchte. im 60er Lauf laufe ich in meinem gewohnten Tempo und teste, ob sich die Distanz durch die weiteren 45er Läufe verändert.
Herrje, warum einfach, wenn's auch kompliziert geht ... Die Distanz der langen Läufe ändert sich primär nicht durch das, was du bei den kurzen Läufen treibst, sondern schlicht und ergreifend durch das Laufen wachsender Distanzen während des langen Laufs. Falls du so verstanden werden möchtest, dass du deine langen Läufe immer auf exakt 60 min. halten willst und die dabei zurückgelegte Distanz allein durch deine sich verbessernde Grundschnelligkeit wachsen soll, bist du auf dem Holzweg. Denn wenn du auf 45 min. Tempo bolzt und auf 60 min. das gebotene ruhige Dauerlauftempo-Tempo einhältst, dann wirst du sehr bald beim langen Lauf deine körperlichen Distanzgrenzen nicht mehr ankratzen. Du wirst dich sehr bald unterfordern und damit hinsichtlich der Distanz stagnieren.

Beim langen Lauf solltest du primär die Distanz kontinuierlich ausbauen (z.B. um 1 km pro Woche) und dabei das Tempo aber so niedrig halten, dass du dieses Distanzziel gerade eben erreichst. Da dein Tempo aber nicht im gleichen Maße wächst wie du die Distanz ausbauen solltest, muss sich notwendigerweise auch die Zeitdauer des langen Laufs kontinuierlich verlängern. Ein langer Lauf ist für mich denn auch eher etwas im Bereich 90 bis 150 min. Klar, wenn irgendwann deine Grundschnelligkeit steigt, wirst du auch beim langen Lauf schneller werden. Das ist aber sekundär - entscheidend ist, die Distanz fordernd auszubauen und diese nicht irgendwie - wie von Zauberhand - "sich von selbst ergeben" zu lassen, nur weil man im Kurzstreckenbereich etwas besser geworden ist.
ForrestPlump hat geschrieben:Zur Gewichtsreduktion
Zustimmung zu allem dazu Gesagten. Dauerhafte Umstellung des Verhaltens ist das A und O für das Abnehmen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Naja, ich schein das irgendwie nicht so rüberzubringen wie ich es mir selbst vorstelle... :confused:
Aber vielleicht versteife ich mich da auch zu sehr auf die fixen Zeiten. Wenn ich euch also richtig verstehe, ist es sinnvoller, auf die Distanz zu achten und diese auszubauen?
Wie wäre es denn dann damit: 2 Läufe die Woche mit kürzerer Distanz, die ich bei lockerem Tempo gut schaffe, und einen Lauf, bei dem ich mir wie du sagst, eine Distanz setze die ich gerade so erreiche. und beides schraube ich kontinuielrich hoch. Zeit dabei sekundär, Distanz im Fokus?

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ForrestPlump hat geschrieben:Naja, ich schein das irgendwie nicht so rüberzubringen wie ich es mir selbst vorstelle... :confused:
Aber vielleicht versteife ich mich da auch zu sehr auf die fixen Zeiten. Wenn ich euch also richtig verstehe, ist es sinnvoller, auf die Distanz zu achten und diese auszubauen?

Wie wäre es denn dann damit: 2 Läufe die Woche mit kürzerer Distanz, die ich bei lockerem Tempo gut schaffe,
OK, wenn dich das Tempo derzeit überhaupt nicht interessiert, kannst du gerne beide kürzeren Läufe ruhig halten. Wenn du parallel zur Distanz auch mit dem Tempo weiterkommen willst, solltest du bei den zwei kürzeren Läufen etwas variieren: einen von beiden locker (wie von dir angedacht), den anderen gerne mal etwas knackiger, dass es hinterher etwas dampft. Nur bei diesem einen Lauf pro Woche darfst du deine - entschuldige ! - "Zeitfixiertheit" mal voll ausleben, sonst aber nicht.
ForrestPlump hat geschrieben:und einen Lauf, bei dem ich mir wie du sagst, eine Distanz setze die ich gerade so erreiche.
Nicht ganz. Die Distanz deines langen Laufs kannst du aktuell eigentlich nicht frei wählen - sie ist die maximale Entfernung, die du in den letzten, sagen wir, zwei Wochen tatsächlich mal zurückgelegt hast. Für mehr ist dein Körper aktuell ja nicht trainiert. Wenn deine 60er Läufe bisher viel zu schnell waren, Pech gehabt. Aber wenn dich die bisherige Distanz bei nun ruhigem Tempo allzusehr unterfordert, kannst du ruhig etwas schummeln und anfangs um 2 oder 3 km pro Woche steigern. Das findest du schon raus. Aber nicht von jetzt auf gleich verdoppeln, nur weil du vorher womöglich viel zu schnell warst.
ForrestPlump hat geschrieben:Zeit dabei sekundär, Distanz im Fokus?
Ja, beim langen Lauf nicht auf die Zeit achten (am besten die blöde Uhr ganz zu Hause lassen) und in einem lockeren Tempo laufen, das für die ganze Distanz gleichmäßig reicht. Und ja, die Distanz des langen Laufs Woche für Woche um ca. 1 km steigern oder auch um 5 min. oder was immer. Du musst sowieso selbst ein Gefühl dafür entwickeln, welche Steigerung machbar ist, ohne dich zu über- oder unterfordern. Und musst auch die innere Größe aufbauen, einen langen Lauf mal spontan abzukürzen, wenn du merkst, dass heute einfach nicht dein Tag ist.

Wichtig: in jeder vierten Woche das Pensum auch mal wieder zurücknehmen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Nicht ganz. Die Distanz deines langen Laufs kannst du aktuell eigentlich nicht frei wählen - sie ist die maximale Entfernung, die du in den letzten, sagen wir, zwei Wochen tatsächlich mal zurückgelegt hast. Für mehr ist dein Körper aktuell ja nicht trainiert. Wenn deine 60er Läufe bisher viel zu schnell waren, Pech gehabt. Aber wenn dich die bisherige Distanz bei nun ruhigem Tempo allzusehr unterfordert, kannst du ruhig etwas schummeln und anfangs um 2 oder 3 km pro Woche steigern. Das findest du schon raus. Aber nicht von jetzt auf gleich verdoppeln, nur weil du vorher womöglich viel zu schnell warst.
.
Ja so meinte ich das. Das was bisher mein Maximum war was ich geschafft hab, das ist das Ziel für den langen Lauf. und das wird dann gesteigert.
Danke :daumen:

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Korrigiert mich, wenn ich hier jetzt zu weit vom Thema weg komm, aber wenn wir schon über Distanz und Tempo reden...

Bisher habe ich meine gelaufene Distanz immer über google maps grob geschätzt bzw. versucht die Strecke nachzuvollziehen, aber das wirklich Wahre ist das auch nicht. Gerade bei Strecken durch den Wald oder sowas. Ich spiele jetzt schon länger mit dem Gedanken, mir so ne App fürs Smartphone zuzulegen, im speziellen denke ich da an runtastic.

Habt ihr denn mit solchen Apps schon Erfahrungen gemacht, taugen die was? Ich will eigentlich nicht gleich so viel Geld für eine teure Pulsuhr o.Ä. ausgeben, sondern einfach was haben, was womit ich meinen Trainingsverlauf nachvollziehen kann und was mir meine Fortschritte anzeigt.

Andererseits bin ich mir halt auch nicht sicher, ob so ne App da wirklich das richtige ist, ich bin da auch generell eher vorsichtig was solche Sachen angeht, also Apps und ihre Richtlinien mit Datenschutz und so...



Kennt ihr euch damit aus, muss ich bei so ner App bedenken haben, oder sind das nur Schauermärchen die man so hört? Und reicht mir so ne App für den anfang, oder muss ich doch gleich Geld in die Hand nehmen und in was besseres investieren? Oder ist es vielleicht doch garnicht so wichtig, seinen Trainingsverlauf so genau zu dokumentieren?

Bin gespannt auf eure Meinungen.

Grüße,
Thomas

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Hallo Thomas,

magst du jedes Mal dein Smartphone mitnehmen? Noch geht das, es ist kalt, spätestens wenn du mit Shirt und kurzer Hose läufst, musst du dir etwas überlegen. Klar, es gibt Armtaschen und Co - mich stört sowas. Mit Uhr, zB FR, ist's halt praktisch.

Hab für die Übergangszeit zwischen zwei FRn auch eine App benutzt, endomondo. Bei der Gratisversion war alles dabei, was ich brauche.

Wenn es dir Spaß macht , nach dem Lauf auszuwerten, wie weit und wie schnell bzw weiter und schneller ;-) du warst, macht es schon mehr Sinn, als grob zu schätzen.

Viel Spaß weiter beim Laufen!

PS: Herr Tigertier hat gerade 20 kg ohne Sport abgenommen und fängt auch gerade mit Laufen wieder an. Teure Uhren hielt er für "drüber" bei seinen Strecken... Bis er vorletztes Mal meinen FR mithatte. Jetzt will er auch einen :P
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

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Hallo Thomas,

ich habe mir (aus etwas anderen Beweggründen) mal die topografische Karte 1:25.000 von ganz BaWü in elektronischer Form geleistet. Damit habe ich meine üblichen Laufstrecken exakt vermessen und bekomme - neben der reinen Distanzangabe - auch noch ein Höhenprofil dazu. Das ist für mich, der ich mit traditionellen Wanderkarten groß und mittlerweile alt geworden bin, das Nonplusultra. Ich verstehe aber natürlich, dass das heutzutage nicht mehr ganz im Trend liegt. :wink:

Auf meinem Nokia Smartphone (Lumia 925 unter WP 8) habe ich "Run the Map" installiert. Normalerweise ist es mir zu blöd, mit dem Handy rumzurennen. Aber wie's der Zufall will, hatte ich es gerade gestern mal dabei, weil ich mir eine Flachstrecke ausgeguckt habe, auf der ich mir 500m-Abschnitte fürs Intervalltraining markieren will. Die besagt Strecke ist laut "Run the Map" 6,00 km lang. Auf meiner topografischen Karte sind es 5,992 km. Eine erstaunlich gute Übereinstimmung. Die Strecke ist übrigens nicht sehr verwinkelt.

Runtastic habe ich nur deshalb nicht installiert, weil das Gerücht kursierte, dass diese App den Akku stärker leerlutscht. Weil ich bei der Installation mehr an Tageswanderungen gedacht hatte, war das für mich ein Argument. Vielleicht sollte ich Runtastic aber doch noch mal eine Chance geben...

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:
Runtastic habe ich nur deshalb nicht installiert, weil das Gerücht kursierte, dass diese App den Akku stärker leerlutscht. Weil ich bei der Installation mehr an Tageswanderungen gedacht hatte, war das für mich ein Argument. Vielleicht sollte ich Runtastic aber doch noch mal eine Chance geben...
Die Chance hat Runtastic nun bekommen.

Runtastic misst eindeutig präziser (genauer gesagt: reproduzierbarer) als Run the Map, welches bei einer Wiederholungsmessung plötzlich die 6,00 km Anzeige um 1,5% früher erreichte als beim ersten Mal. Runtastic lieferte zweimal dasselbe, fast genau der Topografischen Karte entsprechend. Auffällig ist, dass Run the Map seine Distanzwerte deutlich verzögert anzeigt. Wenn man schnell auf einen Punkt zuläuft (ich bin gestern langsam mit dem Fahrrad gefahren) und dann abrupt stehenbleibt, zählt die Anzeige noch 20 bis 40 m weiter, bis sie nach 30 bis 60 s endlich stabil ist. Damit sind Werte, die dynamisch während eines Laufs genommen werden, entsprechend unsicher (was man auch daran merkt, dass die Momentangeschwindigkeit ziemlich stark - bis zur Unbrauchbarkeit - schwankt. Das dürfte sich insbesondere dann negativ auswirken, wenn der Kurs sehr eckig ist, d.h. von einer halbwegs geraden Linie stark abweicht.

Runtastic zeigt diese Effekte fast nicht. Das Nachlaufen beträgt max. 10 m (meistens gar nicht). Ich erkläre mir das so, dass beide Apps die Position offenbar über mehrere GPS-Messungen mitteln. Runtastic scheint dabei aber viel häufiger Positionsmessungen vorzunehmen als Run the Map und mittelt daher Werte, die von Haus aus schon enger zusammen liegen. Indiz für diese These könnte sein, dass Runtastic den Akku tatsächlich 3 bis 4 mal schneller leerlutscht als Run the Map. Meinen langen Lauf würde Runtastic wohl kaum bis zum Ende durchhalten. Meine Intervallmarkierungen habe ich am Ende mit Runtastic abgemessen.

Meine Tests beschränken sich ausschließlich auf die Präzision der Positionsmessungen. Welche App im täglichen Gebrauch eines Läufers besser abschneidet, spielte dabei keine Rolle, da ich schon wie gesagt bei meinen Läufen sowieso kein Smartphone mitschleppe. Auch habe ich nicht weiter danach gesucht, ob man das jeweilige Mittelungsverhalten irgendwie per Konfiguration beeinflussen könnte. Ich habe somit allein die Defaulteinstellungen der Apps getestet.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Ja sehr cool, das klingt, als wäre das wirklich eine brauchbare App, was das technische und die Präzision angeht. :)

Trotzdem bin ich irgendwie etwas skeptisch, was diese Apps angeht. Man liest ja immer wieder, was die womöglich alles an Daten weiterleiten...
Geht es euch nicht so?

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ForrestPlump hat geschrieben:Trotzdem bin ich irgendwie etwas skeptisch, was diese Apps angeht. Man liest ja immer wieder, was die womöglich alles an Daten weiterleiten...
Geht es euch nicht so?
Ich bin da auch sehr skeptisch, deshalb ich verwende sowas ja auch nicht im alltäglichen Training. Bin auch nirgends bei diesem ganzen sozialen Quark (müssten eigentlich "unsoziale Netzwerke" heißen), aber da wird wohl auch mein Alter eine Rolle spielen.

Aber es geht ja weiter. Ich habe mich aktuell mal nach einer Laufuhr umgeschaut. Ich würde gerne die Daten offline auf meinem PC auswerten, aber sowas gibt's kaum noch. Fast überall muss man seine persönlichen Daten auf irgendeinen Server hochladen. Dabei kosten die Dinger doch nun schon genug, dass man nicht auch noch aus meinen Daten Geld schlagen muss.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Aber es geht ja weiter. Ich habe mich aktuell mal nach einer Laufuhr umgeschaut. Ich würde gerne die Daten offline auf meinem PC auswerten, aber sowas gibt's kaum noch. Fast überall muss man seine persönlichen Daten auf irgendeinen Server hochladen. Dabei kosten die Dinger doch nun schon genug, dass man nicht auch noch aus meinen Daten Geld schlagen muss.
Über Laufuhren hab ich mich noch gar nicht richtig informiert, das war mir bisher noch zu kostspielig...
Ist das dort genauso, ja? Hab mir nur mal die Datenschutzrichtlinien einiger Apps angeschaut, das hat meine Skepsis nicht unbedingt gemildert.
Hätte jetzt eigentlich erwartet, dass zumindest diese Laufuhren von den namhaften Herstellern dort etwas seriöser und transparenter sind?!

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Hi ForrestPlump,

ich bin auf runtastic angemeldet, aber ich werte meine Ergebnisse immer nach dem Lauf am PC aus bzw. trage die Daten als neue "Laufaktivität" ein. Am PC kannst du dann auch die Route erstellen, die du gelaufen bist und diese dann für die jeweilige Aktivität auswählen.
Diese App auf meinem smartphone hat mir nur meinen Akku leer gemacht und sie war sehr ungenau, denn je nachdem, wo man ist, ist die Netzabdeckung und auch die Genauigkeit des gps usw. sehr ungenau.
Alternativ gibt es noch die Seite gpsies.com und ich habe jetzt schon öfter zunächst gpsies zur Streckenerstellung genommen als dann runtastic und sie geben bis auf wenige Meter die gleiche Distanz an - auf Höhenprofil etc. habe ich noch nicht so geachtet, aber das ist mir nicht so wichtig...

Auf jeden Fall kann so eine App oder so ein Trainingstagebuch, von denen es im Internet zu Hauf gibt, eine sehr große Motivation sein, die man meistens besonders als Anfänger braucht. Man sieht seinen Fortschritt und du kannst sogar dein Gewicht eintragen und über die Zeit beobachten.

A propos Gewicht:
Ich bin nicht übergewichtig oder so, aber ich habe, als ich regelmäßig mit dem Sport machen angefangen habe und das Laufen jetzt wieder dazu kam, zugenommen bzw. bin schwerer geworden! Da die Waage dir nur ein Gewicht zeigt, weißt du aber auch gar nicht: ist das jetzt Fett, sind das Muskeln oder ist das noch das letzte Essen im Darm usw usf. ;) Dein Gewicht setzt sich ja aus verschiedenen "Bestandteilen" deines Körpers zusammen.
Wenn du wirklich wissen willst, wie es um dein Körperfett bestellt ist, dann wird dir das eine haushaltsübliche Waage nicht zeigen können, zumal das Fett, was man durch dicke Hüften/dicken Bauch "erahnt" noch lange nicht das meiste ist - eher die Spitze des Eisberges.
Um das nach und nach anzuzapfen, versuche bei 3 Mal die Woche laufen dran zu bleiben, aber immer schön langsam zu laufen und zwar so langsam, dass du dich dabei locker unterhalten kannst/könntest - und dich danach NICHT satt essen. Das rät eigentlich jeder Ratgeber und wenn du dich daran orientierst, wirst du Grundlagenausdauer aufbauen und du kannst versuchen jede Woche ein paar 100 Meter weiter zu kommen, bis du in diesem absolut ruhigem Tempo eine Stunde durchlaufen kannst. Dahin kommst du aber meiner Meinung nach nur, wenn du so langsam läufst und wöchentlich ein paar Minuten länger läufst als die Woche davor, bis du eben bei 60 Minuten bist.
Wenn du das einmal die Woche angehst und die anderen zwei Läufe in der Woche kürzer sind, würde ich einen davon auch nicht immer versuchen jedes Mal schneller zu werden, sondern gleichmäßig laufen und im Anschluss daran drei Steigerungsläufe machen oder wie Udo schon sagte, Fahrtspiele einbauen, sodass es dir nicht langweilig wird. Und den dritten Lauf würde ich von der Strecke her variieren, ruhig und langsam laufen, aber auch nicht immer stur bei 25 oder 30 Minuten, sondern je nach Strecke dauert es dann auch einmal länger...
Versuche nicht in kurzer Trainingszeit in einer bestimmten Zeit immer mehr Distanz zu schaffen.
Das musste ich auch lernen, das ist der falsche Ehrgeiz, denn am schnellsten sollst du dann bei einem Wettkampf sein, für deine persönliche Bestzeit - den du dir ja als Ziel setzen kannst.

Viel Erfolg weiterhin!

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Hallo Forrest,

ich lasse runtastic pro seit fast einem Jahr immer mitlaufen und finde die App super-brauchbar. Da ich beim Laufen grundsätzlich und immer ein handy dabeihabe, falls ich (alter Mann) bei meinen einsamen Läufen durch Wald und Feld mal Hilfe bräuchte, ist es für mich kein zusätzlicher Aufwand, die Läufe per GPS-App Uhr etc aufzeichnen zu lassen. Zusätzlich zur Kartenaufzeichnung werden Datum, Wetter, Tageszeit etc. protokolliert und alles wird ausgewertet bis zum Abwinken. Höhenmeter, Kalorienverbrauch, Flüssigkeitsverlust und so weiter. Es ist wie immer: ein Drittel brauchbar, ein Drittel "nice to have" ein Drittel komplett überflüssig, - zumindest für den Hobbysportler. Für Profis ist das sicher alles zu ungenau - aber das Ding ist, soweit ich mich erinnere: umsonst und damit aus meiner Sicht ein Superspielzeug.
Früher habe ich wie wohl die meisten ein Trainingstagebuch mit Stift und Papier geführt, aber der Informationsgehalt war natürlich viel geringer. Ich will ja meine kümmerlichen Fortschritte von allen Seiten beleuchtet wissen und in Dur und Moll dargestellt bekommen. Alle drei Monate ca. drucke ich mein Lauftagebuch aus, weil mein Vertrauen in den dauerhaften Zugriff auf persönliche daten im web begrenzt ist.
Auch die Möglichkeit, per PC neue Laufstrecken in einer Karte zu planen, ist für mich super.
Datenklau macht mir kein Kopfzerbrechen, sonst könnte ich überhaupt keine App und keine cloud und gar nichts nutzen - lass sie klauen. Soziale Netzwerke allerdings meide ich.

Zum Thema Abnehmen: Ich laufe 3x pro Woche je 10 bis 13 km eher langsam und nehme kein Gramm ab - eher lege ich zur Zeit zu. Den ganzen Tag bin ich ein Asket, aber nach 20.00 und besonders nach dem Laufen habe ich einen mörderischen Appetit - nicht zuletzt auf Süßes - mea culpa.

Grüße und viel Spaß beim Rennen.
Andreas

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Hallo Sizilienstern,

du meinst also, dass man die App eigentlich gar nicht wirklich braucht, sondern nur die Plattform nutzen sollte?!

Zum Thema Gewicht: Da stimm ich dir natürlich zu dass es immer auch darauf ankommt, wie sich das zusammensetzt. Genau aus diesem Grund halte ich auch von BMI nicht viel....

Vielen Dank auch für deine weiteren Tipps.

Grüße,
Thomas

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Sizilienstern hat geschrieben:Hi ForrestPlump,

ich bin auf runtastic angemeldet, aber ich werte meine Ergebnisse immer nach dem Lauf am PC aus bzw. trage die Daten als neue "Laufaktivität" ein. Am PC kannst du dann auch die Route erstellen, die du gelaufen bist und diese dann für die jeweilige Aktivität auswählen.
Diese App auf meinem smartphone hat mir nur meinen Akku leer gemacht und sie war sehr ungenau, denn je nachdem, wo man ist, ist die Netzabdeckung und auch die Genauigkeit des gps usw. sehr ungenau.
Hallo Sizilienstern,

du meinst also, dass man die App eigentlich gar nicht wirklich braucht, sondern nur die Plattform nutzen sollte?!

Zum Thema Gewicht: Da stimm ich dir natürlich zu dass es immer auch darauf ankommt, wie sich das zusammensetzt. Genau aus diesem Grund halte ich auch von BMI nicht viel....

Vielen Dank auch für deine weiteren Tipps.

Grüße,
Thomas

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Heinrich55 hat geschrieben:Hallo Forrest,

ich lasse runtastic pro seit fast einem Jahr immer mitlaufen und finde die App super-brauchbar. Da ich beim Laufen grundsätzlich und immer ein handy dabeihabe, falls ich (alter Mann) bei meinen einsamen Läufen durch Wald und Feld mal Hilfe bräuchte, ist es für mich kein zusätzlicher Aufwand, die Läufe per GPS-App Uhr etc aufzeichnen zu lassen. Zusätzlich zur Kartenaufzeichnung werden Datum, Wetter, Tageszeit etc. protokolliert und alles wird ausgewertet bis zum Abwinken. Höhenmeter, Kalorienverbrauch, Flüssigkeitsverlust und so weiter. Es ist wie immer: ein Drittel brauchbar, ein Drittel "nice to have" ein Drittel komplett überflüssig, - zumindest für den Hobbysportler. Für Profis ist das sicher alles zu ungenau - aber das Ding ist, soweit ich mich erinnere: umsonst und damit aus meiner Sicht ein Superspielzeug.
Früher habe ich wie wohl die meisten ein Trainingstagebuch mit Stift und Papier geführt, aber der Informationsgehalt war natürlich viel geringer. Ich will ja meine kümmerlichen Fortschritte von allen Seiten beleuchtet wissen und in Dur und Moll dargestellt bekommen. Alle drei Monate ca. drucke ich mein Lauftagebuch aus, weil mein Vertrauen in den dauerhaften Zugriff auf persönliche daten im web begrenzt ist.
Auch die Möglichkeit, per PC neue Laufstrecken in einer Karte zu planen, ist für mich super.
Datenklau macht mir kein Kopfzerbrechen, sonst könnte ich überhaupt keine App und keine cloud und gar nichts nutzen - lass sie klauen. Soziale Netzwerke allerdings meide ich.
Hallo Andreas,

mein Handy versuche ich auch immer bei mir zu haben. Nicht weil ich rund um die Uhr erreichbar sein muss, sondern aus demselben Grund wie du - falls man eben doch mal Hilfe braucht.
Finde es schon spannend, was die App einem da alles liefert. Für die persönliche Auswertung sicherlich eine super Grundlage. Nur eines würde mich doch sehr interessieren: Wie wird denn bitte der Flüssigkeitsverlust gemessen? :D

Klar, wenn man danach geht sind alle Apps unsicher, aber ich finde halt, gerade bei so Sachen wie GPS-Daten in Verbindung mit Tageszeit und Kalorienverbrauch....weiß nicht, sollte man da nicht nochmal skeptischer sein? Wie du schon sagst, ein super Spielzeug mit jeder Menge hilfreicher Aspekte, aber hat halt auch seine Schattenseiten... :frown:

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Hi ForrestPlump,

das war meine Erfahrung mit der App, wobei es auch an dem smartphone gelegen haben kann. ;) Und vielleicht wurde die App mittlerweile auch optimiert, aber mir war das irgendwann auch zu nervig, immer mein Handy einzupacken und dann habe ich am Ende immer öfter festgestellt, dass der ganz komische Zick-Zack-Strecken aufgezeichnet hat und die Route mit km-Angabe demnach überhaupt nicht zu gebrauchen war.
Die Plattform bzw. meinen Account habe ich aber noch und am PC im Nachhinein asuzuwerten und einzutragen, finde ich auch angenehmer, allein, weil mein PC Bildschirm um einiges größer ist als so ein kleines Handydisplay. ;)
Aber du kannst es ja einmal ausprobieren und gucken, wie deine Erfahrungen sind mit der App - vom Handy runterschmeißen kannst du sie ja jederzeit.

Ansonsten laufe ich immer noch mit einer Uhr von Aldi. *lol* Die hat eine Stoppfunktion und mit einem dazugehörigen Pulsgurt würde sie auch den Herzschlag immer, aber das Ding fand ich immer unangenehm, wie einengend und da ich nach Körpergefühl laufe und nicht nach Herzschlag bringt mir das in dem Moment beim Laufen auch nichts, weil ich auch meine "Herzfrequenzen" nicht kenne... :)
Es muss natürlich jeder selber wissen, aber bevor man sich ganz teures high-tech-Zeug anschafft usw., sollte man erst einmal regelmäßig laufen und dran bleiben und da reichen auch "einfache"/"günstige" Zubehörteile, denn sonst war's gerade am Anfang vielleicht rausgeschmissenes Geld. :)

Womit ich mich noch motiviert habe, waren Laufklamotten und gute Schuhe - da fühlt man sich bei den ersten Mal gleich wie ein Profi - und diese speziellen Klamotten mit ihren Funktionen erfüllen auch tatsächlich ihren Zweck (wärmen, kühlen, Schweiß rauslassen usw.). Da würde ich erst einmal eher das Geld investieren. :)

Viel Spaß und Erfolg noch. :)

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Heinrich55 hat geschrieben:Hallo Thomas,
was konkret befürchtest Du denn im Hinblick auf diese "persönlichen" Daten ?


Grüße
Andreas
Naja, man weiß halt letztendlich nie genau, wohin diese Daten gehen und wer die bekommt.
Ich mein, man gibt da ja quasi Bewegungsprofile von sich raus, dazu noch jede Menge Daten über den Fitnesszustand, den Aufenthaltsort, etc. Da gibts doch jede Menge Leute die das interessieren könnte,oder?

Ich bin sicher nicht paranoid, aber solche Daten können doch für Krankenkassen interessant sein. Oder für Versicherungen....
Was ich also konkret befürchte ist die Frage, an wen diese Daten alles weitergeleitet werden.

Grüße,
Thomas

38
:D
ForrestPlump hat geschrieben:Ich bin sicher nicht paranoid, aber solche Daten können doch für Krankenkassen interessant sein. Oder für Versicherungen....
Na, und für den Chef erst, wenn er feststellt, dass du ständig neue Trainingsrekorde aufstellst, während du krankgeschrieben bist. Wenn er dich dann zu sich ruft, dann aber bestimmt nicht zum Gratulieren. :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben: :D
Na, und für den Chef erst, wenn er feststellt, dass du ständig neue Trainingsrekorde aufstellst, während du krankgeschrieben bist. Wenn er dich dann zu sich ruft, dann aber bestimmt nicht zum Gratulieren. :D
Finde ich jetzt auch nicht ganz abwegig...
Auch wenn man da dann wohl wirklich selbst Schuld ist. :D
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