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Kenianerin kriecht auf allen Vieren ins Ziel

Kenianerin kriecht auf allen Vieren ins Ziel

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Einen Bärendienst hat Hyvon Ngetich der Marathonszene beim Austin Marathon erwiesen.
Die Füherende bekam 400m vor'm Ziel wohl einen Zuckerschock.
Doch aufgeben kam nicht in Frage und so schleppte sie sich unerschrocken auf allen Vieren über die Ziellinie.

https://www.youtube.com/watch?v=T6UG9PaABc8

Artikel: 20 Minuten - Die tapferste Luferin der Welt - Workout

Ist das wahrer Kampfgeist oder einfach nur dämlich und lächerlich?
Folgt man den Kommentaren auf Youtube, sehen sich viele Sport und Marathon-Verächter natürlich sofort bestätigt.

Wenn ich mir das Elend so angucke, hätte ich es auch bevorzugt, sie wäre einfach rausgegangen.

Aber hey: Death before DNF und so... ;)
[h=3][/h]

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Yin hat geschrieben:Ist das wahrer Kampfgeist oder einfach nur dämlich und lächerlich?
Folgt man den Kommentaren auf Youtube, sehen sich viele Sport und Marathon-Verächter natürlich sofort bestätigt.
Bärendienst? :confused:

Sollen Sportler sich jetzt also nach den Heinis richten, die lustige und wenige lustige Kommentare auf Youtube von sich geben? Wenn das jetzt das Maß der Dinge ist, dann gute Nacht. :tocktock:

Ich halte es für unangebracht, die Sportlerin für ihre Nichtaufgabe zu verurteilen. Wer das macht, hat keine Ahnung vom Marathonlaufen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hyvon Ngetich hatte die Führung in diesem M-WK. Auf den letzten 400 m, von einer immerhin bisher bewältigten Strecke von ca. 41,8 km kam der Zusammenbruch. Sie gab nicht auf, schleppte sich und kroch ins Ziel, ohne Hilfe. Das ist knallharter Wille und absoluter Kampfgeist. Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung!

Wir werden diesen Kampfgeist wohl nie von einem 5+ h M-Läufer erleben dürfen.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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So wie ich das verstanden habe, lag die Läuferin deutlich auf Platz 1 und nach den 400m kriechen wurde sie trotzdem 3.

Ich denke, dass ist ein durchaus normales Verhalten, nicht nur im sportlichen Bereich. Wenn man drauf und dran ist einen Wettbewerb zu gewinnen und ganz zu Schluss passiert noch ein Unglück dann wird man noch versuchen zu retten was zu retten ist.

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Also gut muss man das trotzdem nicht finden...
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PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

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Mit Marathonlaufen hat das meiner Meinung nach nichts mehr zu tun.

Ich dachte im Wettkampfreglement stehen so Sachen wie:

"Im Falle von Atemnot, Schwindel, Erschöpfung, starke Schmerzen und dergleichen sollte der Teilnehmer den Lauf unterbrechen oder aufgeben. Veranstaltungsärzte und Sanitätspersonen können Teilnehmer jederzeit aus dem Rennen nehmen, bei denen gesundheitliche Probleme festgestellt werden."

Ich bin sicher, mich hätten sie nicht so ins Ziel kriechen lassen. Man stelle sich vor, die Dame wäre tot zusammengebrochen.

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Naja, so kurz vor der Ziellinie hätte ich es vermutlich auch noch versucht.
400m auf allen Vieren stelle ich mir allerdings äusserst anstrengend vor. Vermutlich wärs einfacher gewesen sich etwas zu sammeln um irgendwie aufzustehen und zu gehen.

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Extraprämie, so ein Blödsinn !
Eine Prämie auf das ins Zielkrichen zu zahlen ist doch absoluter Schwachsinn. Hätte die Organisation hier verantwortungsvoll gehandelt, hätten sie die Läuferin sofort aus dem Rennen genommen und ärztlich versorgt. Sie nachträglich noch als härteste Frau des Planeten zu küren ist doppelter Schwachsinn, hier werden klar falsche Signale an den Breitensport gesendet. Ich hoffe das mir so was nie passiert. Wenn doch, einen Organisator an der Seite zu haben der mich trotz gegen meinen Willen aus dem Rennen nimmt.

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Yin hat geschrieben:Einen Bärendienst hat Hyvon Ngetich der Marathonszene beim Austin Marathon erwiesen.
Warum denn? Darüber kann man doch absolut unterschiedlicher Meinung sein.
MarcYa hat geschrieben:Mit Marathonlaufen hat das meiner Meinung nach nichts mehr zu tun.
Sehr viele Teilnehmer/innen normaler Stadtmarathons legen wahrscheinlich zwischendurch mal eine Gehpause ein oder halten kurz an, um mit an der Strecke stehenden Bekannten irgendwelche Küßchen auszutauschen. Wenn ich mich nicht irre, hast Du gegen dergleichen noch nie polemisiert. Warum dann ausgerechnet jetzt? Wo besteht der nicht nur graduelle, sondern nachgerade substantielle Unterschied zwischen Gehen und Kriechen?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben: Wo besteht der nicht nur graduelle, sondern nachgerade substantielle Unterschied zwischen Gehen und Kriechen?
Dir das zu erklären ist mir nicht möglich.

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aghamemnun hat geschrieben:Sehr viele Teilnehmer/innen normaler Stadtmarathons legen wahrscheinlich zwischendurch mal eine Gehpause ein oder halten kurz an, um mit an der Strecke stehenden Bekannten irgendwelche Küßchen auszutauschen.
Naja, anhalten um jemanden zu Begrüßen und auch Gehen beim Marathon weil die Beine schwer sind, hat doch einen kleinen substantiellen Unterschied zur Hypoglykämie. Allerdings finde ich das jetzt auch nicht so schlimm, vor allem wird sie wohl gewußt haben, was sie da tut.

Gruß
Gid

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LiveLoveRun hat geschrieben: Allerdings finde ich das jetzt auch nicht so schlimm, vor allem wird sie wohl gewußt haben, was sie da tut.

Sicher?

«Ich kann mich an nichts erinnern», so die Läuferin später zur BBC, «weder ans Kriechen noch an den Zusammenbruch.»

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Was war daran tapfer oder unerschrocken oder mutig, wie ich in einem anderen Artikel las?


Ansonsten schließe ich mich Dude77 an.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Thomas1112 hat geschrieben:So ein ähnliches Finish gab es auch bei einem Ironman:

https://www.youtube.com/watch?v=MTn1v5TGK_w

Da ging es um den 4. Platz.
Dieses Krabbelfinish hat die Sportart Triathlon unglaublich gepusht.
Danach sind die Teilnehmerzahlen stark gestiegen, weil viele diese "übermenschlichen" Leistungen vollbringen wollten.

Daher ist das kein Bärendienst für die Sportart Marathon.
Und Marathon-Verächter wird es immer geben. Macht nichts.
Sonst würde es noch schwieriger, begehrte Startplätze z.B. in Berlin zu bekommen.

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MarcYa hat geschrieben:«Ich kann mich an nichts erinnern», so die Läuferin später zur BBC, «weder ans Kriechen noch an den Zusammenbruch.»
Dann halt nur unterbewußt :zwinker2: ... aber schon hart!

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Dude77 hat geschrieben:Also gut muss man das trotzdem nicht finden...
Genau.....wie eben auch die Teilnahme vieler schlecht oder gar nicht unvorbereiteter Teilnehmer bei einem Marathon. Die liefern über die ganze Strecke einen erbärmlichen Anblick. Hier kämpft ein Profi auf den letzten 400 Metern um ein bißchen Preisgeld. Dafür habe ich durchaus Verständis

Und neu oder sensationell ist es auch nicht, z.B.: watson - Diese Marathonläuferin klappt keine 10 Meter vor dem Ziel völlig entkräftet zusammen, rettet sich dann aber doch über die Ziellinie 

https://www.youtube.com/watch?v=0Hjm29CmMfg

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Siegfried hat geschrieben:Passiert halt immer mal. Ich sag nur Andersen-Schiess.
https://www.youtube.com/watch?v=3vt_6jp3vfY

Nicht schön, aber trotzdem blieb und ist Frauen-Marathon weiterhin olympische Disziplin.

CiaoCiao rennmaus4444
Ziele 2020:
Ultra-Rodgau 50 km - 30 km gepackt
Altweilnauer Waldcrosslauf - 1. Platz in der AK 👍
Saison-Aus
HM Frankfurt - abgesagt
Marathon Deutsche Weinstraße - abgesagt
diverse RTFs - abgesagt
IM FRANKFURT - ABGESAGT
Wer immer das tut was er kennt, wird immer bleiben was er ist.

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MarcYa hat geschrieben:Dir das zu erklären ist mir nicht möglich.
Dann lern doch einfach mal denken, dann klappt's schon irgendwie. :teufel:
LiveLoveRun hat geschrieben:Naja, anhalten um jemanden zu Begrüßen und auch Gehen beim Marathon weil die Beine schwer sind, hat doch einen kleinen substantiellen Unterschied zur Hypoglykämie.
OK, vergessen wir mal die Gruß-und Kuß-Orgien. Das gehört im weitesten Sinn in den Folklore- und Karnevalbereich. Gehpausen macht man, weil man es (zumindest zwischendurch mal) nicht schafft, weiterzulaufen. Mit dem Kriechen ist das ähnlich. Wäre das an einem Verpflegungspunkt passiert, hätte sie sich wahrscheinlich irgendwas reingezogen und den Lauf fortgesetzt. Wenn jemand nicht mal mehr gehen kann, sondern nur noch auf allen vieren vorankommt, ist das gewissermaßen dasselbe Problem in stark verschärfter Form.

Da die Einstiegsschwelle für den Marathon heute ungleich niedriger liegt als noch vor einigen Jahrzehnten, haben wir uns inzwischen daran gewöhnt, daß während des Wettkampfs auch mal gegangen wird. Gekrochen wird dagegen nur in extremen Ausnahmefällen mal. Das ist wahrscheinlich der einzige Grund dafür, weshalb wir letzteres als Bild des Jammers ansehen, ersteres aber nicht. Entscheidend ist sozusagen unser sportästhetisches Empfinden.

Klar sieht sowas erbärmlich aus, aber mal ehrlich: Wer würde einen Marathon 400 m vor dem Ziel beenden, wenn er noch in der Lage ist, die Hilfe der Sanitäter dankend abzulehnen? Außerdem gibt es - o Horror der unseren schönen Sport verderbenden Kommerzialisierung! - zumal in Ostafrika doch tatsächlich Leute, die vom Laufen leben. Vielleicht war die Frau ja auf die Siegprämie angewiesen. Was verstehen wir Hobbyläufer denn bitteschön von den Beweggründen derer, die vorneweg laufen?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:zumal in Ostafrika doch tatsächlich Leute, die vom Laufen leben. Vielleicht war die Frau ja auf die Siegprämie angewiesen. Was verstehen wir Hobbyläufer denn bitteschön von den Beweggründen derer, die vorneweg laufen?
Das ist mM nach das wirklich traurige an der Geschichte; wenn ich den Fernsehbericht richtig verstanden habe, dann betrug die Prämie für den 3.Platz 800$ (oder € - weiss ich jetzt nicht mehr). Diese wurde im speziellen Fall dann vom Veranstalter verdoppelt ..

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MarcYa hat geschrieben:Ich bin sicher, mich hätten sie nicht so ins Ziel kriechen lassen.
Quod licet Jovi, non licet bovi. :baeh:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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thefrench hat geschrieben:Das ist mM nach das wirklich traurige an der Geschichte....
Wieso? Das die Kenianer nicht für Ehre und Ruhm in Europa laufen, sollte allgemein bekannt sein. Und dass von den erlaufenen Geldern einiges bei den Managern, Vermittlern und Trainern hängen bleibt, ebenso wenig.

"Selbst wenn nach den drei Monaten in Europa nach Abzug von Flug und anderen Kosten nur 1.000 Euro Gewinn erzielt wurde, so ist das noch immer mehr als ein typischer kenianischer Jahresverdienst, der etwa bei 650 Euro liegt. Die Prämien sind also oft schon ausreichend für ein kleines Stück Land, eine eigene Farm und bieten die Chance, eine Familie zu gründen."

Quelle: Druckversion: ::Gebende Hnde: Kenia: Das Land der schnellen Lufer::

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Yin hat geschrieben:Einen Bärendienst hat Hyvon Ngetich der Marathonszene beim Austin Marathon erwiesen.


Ist das wahrer Kampfgeist oder einfach nur dämlich und lächerlich?

Überlebenskampf ist nicht dämlich oder lächerlich! Und der Kenianerin geht die Marathonszene wie sie sich mancher Hobbyläufer vorstellt, rechts und links am Arsch vorbei.

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Dude77 hat geschrieben:Also gut muss man das trotzdem nicht finden...
Richtig. Schließlich hat die Dame sich ihre Kräfte/Energie nicht optimal eingeteilt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Yin hat geschrieben:Wenn ich mir das Elend so angucke, hätte ich es auch bevorzugt, sie wäre einfach rausgegangen.
"Weck' den Kenianer in dir!", finde ich in dem Zusammenhang übrigens recht witzig. :D
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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was auch immer man oder frau über die hier angeschnittene Situation denkt, ist jedermanns eigene Sache und wir haben das Recht auf Meinungsfreiheit. Die nutzt dkf auch mal zum sich Äußern;
Yin hat geschrieben: ...
Der erste M in Görlitz (immerhin leicht welliges Geläuf) mit 4h16:xx
Der Zweite in München dann auf einer schnelleren Strecke mit 4h19:xx

SIE SIND ECHT MEIN HELD!!!!!

Und immerhin will dieses trollige (oder schreibt man das mit weichem d, weiß jetzt nicht…) Igelchen „die großen 5" (fünf) M in seinem Leben laufen…. Naja, dann wird er sicher bei Nr 5 auch in 5hxx:xx angekommen sein…...


ps
jeder kann nach seiner eigenen "sportlichen" Auffassung laufen oder wasauchimmer, sollte dennoch im Rahmen seiner Möglichkeiten immer versuchen das Beste zu geben. Wenn das o.a.g. halt das Beste des Igelchens ist, meine Güte, dann ist es eben so. Aber sich ausgerechnet dann auch noch so herablassend über diese Marathonläuferin und deren Leistung, erst recht, wenn man die gesamten Lebensumstände noch dazunimmt, zu äußern... da wird selbst dkf stinksauer (und dazu braucht es einiges)

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Ich finde es erstaunlich, dass sie nicht aus dem Rennen genommen wurde, ich als medizinischer Laie hätte den Zustand als gefährlich aufgefasst. Auch wenn sie das Rennen beenden wollte, war sie nach meinem Eindruck in einem Zustand, in dem sie zu einer bewussten und überlegten Willensäußerung nicht mehr fähig war, so dass der Veranstalter in der Pflicht hätte stehen können, Schaden von ihr abzuwenden.

Aber naja, es ist ja gut gegangen und man darf wohl voraussetzen, dass die Notfallversorgung ausreichend gewesen wäre, wenn sie tatsächlich endgültig zusammengebrochen wäre.

Sie lief übrigens mit einem Hemd mit der Aufschrift "El Team Cisne" (="Das Team Schwan"). Das erinnerte dann doch auch stark an einen sterbenden Schwan...

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Alle, die hier die Nase rümpfen, sollten auch mal überlegen, welchen - positiven - Einfluss solch eine Szene auf andere Sportler und Nichtsportler haben kann. Als Beispiel sei hier der 6-fache Ironman Hawaii-Sieger Mark Allen genannt, der sich aufgrund einer vergleichbaren Szene, die er im Fernsehen sah, überhaupt erst dazu entschlossen hat, sich dem (Hawaii)Ironman zu widmen!

Hier zu sehen ab Minute 8 (für ca.1,5 Min). Und es war auch eine Frau!
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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dkf hat geschrieben:was auch immer man oder frau über die hier angeschnittene Situation denkt, ist jedermanns eigene Sache und wir haben das Recht auf Meinungsfreiheit. Die nutzt dkf auch mal zum sich Äußern;



Der erste M in Görlitz (immerhin leicht welliges Geläuf) mit 4h16:xx
Der Zweite in München dann auf einer schnelleren Strecke mit 4h19:xx

SIE SIND ECHT MEIN HELD!!!!!

Und immerhin will dieses trollige (oder schreibt man das mit weichem d, weiß jetzt nicht…) Igelchen „die großen 5" (fünf) M in seinem Leben laufen…. Naja, dann wird er sicher bei Nr 5 auch in 5hxx:xx angekommen sein…...


ps
jeder kann nach seiner eigenen "sportlichen" Auffassung laufen oder wasauchimmer, sollte dennoch im Rahmen seiner Möglichkeiten immer versuchen das Beste zu geben. Wenn das o.a.g. halt das Beste des Igelchens ist, meine Güte, dann ist es eben so. Aber sich ausgerechnet dann auch noch so herablassend über diese Marathonläuferin und deren Leistung, erst recht, wenn man die gesamten Lebensumstände noch dazunimmt, zu äußern... da wird selbst dkf stinksauer (und dazu braucht es einiges)
Danke Jiminy Grille, wenn ich mal einen Ghostwriter für meine Memoiren brauche, weiß ich ja, an wen ich mich vertrauensvoll wenden kann.

Das ändert dennoch nichts an meiner Meinung, das hier eine gewisse gesundheitliche Unverantwortlichkeit glorifiziert wird.
Der Nächste der das ihr gleichtun will, stirbt vielleicht.

Vielleicht bin ich nicht der schnellste Marathonläufer, aber gekrochen bin ich noch nie.
Und dieses Jahr in Berlin, da würde ich mit dir wetten, werde ich unter 4h laufen.

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Yin hat geschrieben:Hallo,

kann man seinen Kampfgeist irgendwie trainieren? Ich bin wirklich kein Waschlappen, aber so ab Kilometer 28 ist der Gedanke "Bleib' einfach stehen" quasi omnipräsent.
Ich kann mich dann auch nur noch schwer ablenken und werde sukzessive immer langsamer.
Das wiederum wirft den Gedanken auf "Je langsamer ich werde, desto länger muss ich noch laufen" und dann ist es eigentlich fast ganz vorbei, aus der Negativ-Spirale komm ich nicht mehr raus.

Ich spüre, das rein körperlich noch was geht, aber was nutzt das starke Fleisch wenn der Geist schwach ist? ^^

Wie macht ihr das? Wie rettet ihr euch mental, wenn's an die Substanz geht? Die Frage bezieht sich vornehmlich auf's Training. Bei WK's isses natürlich deutlich leichter. Leider kann ich nicht die WK Euphorie ins Training projezieren.
Jetzt verstehe ich Dein Unverständnis! :D

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Zak_McKracken hat geschrieben:... ich als medizinischer Laie hätte den Zustand als gefährlich aufgefasst.
Die Profis haben das offensichtlich nicht so gesehen. Weder in diesem Fall, noch in den anderen, die hier verlinkt wurden. Für Laien sieht es wahrscheinlich dramatischer aus als es tatsächlich ist.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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bones hat geschrieben:Jetzt verstehe ich Dein Unverständnis! :D
Ich möchte nicht abstreiten, das ich jetzt (mehr als 1,5 Jahre später) nicht doch noch ab und an den Gedanken habe, aber jetzt in der Regel erst ab km 35. ;)

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WinfriedK hat geschrieben:Die Profis haben das offensichtlich nicht so gesehen. Weder in diesem Fall, noch in den anderen, die hier verlinkt wurden. Für Laien sieht es wahrscheinlich dramatischer aus als es tatsächlich ist.
Hoffen wir, dass es Profis waren. In dem Fernsehbeitrag wurde von "race volunteers" geredet. Das können natürlich auch freiwillig helfende Ärzte gewesen sein, müssen aber nicht. Bei einem Rennen, wo die drittplatzierte Frau 800$ Gewinnprämie bekommt, ist die medizinische Versorgung vielleicht auch nicht optimal. Eine schwere Unterzuckerung kann immerhin bis zum Koma oder Tod führen. Ich weiß nicht, wie weit es von Bewusstseinstrübungen (Erinnerungslücken) dahin noch ist.

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Zak_McKracken hat geschrieben:Eine schwere Unterzuckerung kann immerhin bis zum Koma oder Tod führen. Ich weiß nicht, wie weit es von Bewusstseinstrübungen (Erinnerungslücken) dahin noch ist.
Unterzuckerung? War das nicht eher Dehydrierung?

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bones hat geschrieben:Wieso?
Hat mM nach was von Gladiatorenspielen.
Extrem unterbezahlte "Entertainer", wahrscheinlich auch noch in der Mehrzahl relativ unfrei, weil Ihnen Ihr Management vorschreibt, wo sie wann starten müssen.

Und der Hinweis "bei denen daheim reicht das für ein Schaf und eine Kuh" ist genau das, was ich anprangern wollte ...

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thefrench hat geschrieben:Hat mM nach was von Gladiatorenspielen.
Extrem unterbezahlte "Entertainer", wahrscheinlich auch noch in der Mehrzahl relativ unfrei, weil Ihnen Ihr Management vorschreibt, wo sie wann starten müssen.
.
Nun holen wir aber mal die Klischee-Keule raus, wa?
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)

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thefrench hat geschrieben:Und der Hinweis "bei denen daheim reicht das für ein Schaf und eine Kuh" ist genau das, was ich anprangern wollte ...

Wir glorifizieren halt gerne die Dritte Welt nach dem Motto:

"Wer barfuß zur Schule rennen muß und wenig Perspektiven im Leben hat, der wird ein guter Läufer, so wie die Nachkriegs- Kinder in Deutschland 1949"

Ist ziemlich genau der O- Ton von Herbert Steffny

Die Einen geben bei einem 10km EM- Rennen aus Mangel an Lust einfach auf (Mockenhaupt), andere brechen beim Ironman oder eben beim Marathon zusammen und kriechen ins Ziel. Für mich hat beides mit Sport wenig zu tun.

Wer außerstande ist, auf beiden Füßen ins Ziel zu laufen oder von mir aus auch zu Gehen, der ist nach meiner Meinung genauso aus dem Rennen zu nehmen, wie manche Sprint- und Mittelstrecken- Spezialisten, welche sich ins Ziel hineinstürzen und auf dem Bauch über die Linie rutschen.

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thefrench hat geschrieben:Hat mM nach was von Gladiatorenspielen.
Extrem unterbezahlte "Entertainer", wahrscheinlich auch noch in der Mehrzahl relativ unfrei, weil Ihnen Ihr Management vorschreibt, wo sie wann starten müssen.

Und der Hinweis "bei denen daheim reicht das für ein Schaf und eine Kuh" ist genau das, was ich anprangern wollte ...
Viele "Durchschnittskenialäufer" fühlen sich wahrscheinlich nicht als Gladiatoren und Entertainer. Es sind schlicht und einfach Wanderarbeiter, die überall antreten, wo es ein paar Dollar oder Euro zu verdienen gibt. Ein Manger ist z.B. Volker Wagner:

Das Geschäft mit den Marathonläufern aus Afrika - Sport

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bones hat geschrieben:Viele "Durchschnittskenialäufer" fühlen sich wahrscheinlich nicht als Gladiatoren und Entertainer. Es sind schlicht und einfach Wanderarbeiter, die überall antreten, wo es ein paar Dollar oder Euro zu verdienen gibt. Ein Manger ist z.B. Volker Wagner:

Das Geschäft mit den Marathonläufern aus Afrika - Sport

Genau so siehts aus. Von den ganzen dritt- und viertklassigen Kenianern machts die Masse. 800 Dollar sind da eine Menge Geld. Und die Namen sind da austauschbar. 1-2 Jahre, das wars dann.

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Ich habe mir das Video anschauen wollen, aber nach ca. 25 sec. reichte es mir. Das war ja das pure Elend.
Ich will mich nicht an der Diskussion beteiligen, ob sie rausgeholt werden müsste oder ob man sie krabbeln lassen durfte.
Mein Einspruch zu der ganzen Situation: Muss so etwas denn bei you tube eingestellt werden? Ist das nicht menschenverachtend? Soll sich die sog. Community an ihrem Leid ergötzen?...

Traveläufer

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@bones

Und was soll das jetzt heißen? Schon wieder ein Schei* von youtube, den niemand benötigt.
Wenn ich morgen bei uns im "Stadion" einen Dreibeinlauf durchführe, gewinne, bin ich dann auch Weltmeister?
Das hat doch nichts mit der Kenianerin zutun.

Traveläufer

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Wer sich den Regeln entsprechend verhält und mit erlaubten Mitteln die Ziellinie überquert, den kann man nicht "aus dem Rennen nehmen". Manche Forderungen sind einfach Unsinn.
Antworten

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