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Aus breit wird lang

801
WK-Vorbereitung - Woche 3/6 - KW: 37
85,3 km - Ø 5:00 min/km - HF: 76% - 7:05:46 h
Stabi: 0:23 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]16 km @ 4:18 / HF: 85% mit 6 x (1km @ 3:55 + 1km @ 4:16) / HF: 88%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]15 km @ 5:12 / HF: 75%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]8 km @ 5:50 / HF: 62%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]23 km @ 4:45 / HF: 80%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]8 km @ 5:34 / HF: 66%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]10 km @ 4:49 / HF: 80%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]5,3 km @ 5:48 / HF: 63% + Stabi: 0:23 h[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

In der letzten Woche hatte ich einen Durchhänger. Schon der TWL am Montag war ziemlich zäh. Klar, es waren auch abends noch 26°C, was die Übung nicht einfacher macht, aber ich fühlte mich auch allgemein nicht so richtig bereit für eine recht lange harte Einheit. Gerade die immer wieder zu laufenden leichten Bergaufpassagen haben es mir schwer gemacht. Zusätzlich hatte die rechte AS nicht ihren besten Tag und mit der Atmung hatte ich es auch nicht so. Hinterher war ich im Eimer, wie selten nach einer solchen Einheit. Die 88% ØHF zeugen davon, dass ich mich doch ein wenig reinhängen musste, um die selbst gesetzten Pacevorgaben zu erfüllen. An eine Anpassung dieser aufgrund der genannten widrigen Umstände war natürlich nicht zu denken. :peinlich:

Die 15 km am Folgetag waren dann auch einfach eine Spur zu schnell und damit zu anstrengend, bei herrlich sonnigen 28°C. Da wäre ich mit einer Intensität so um max. 72% ØHF besser gefahren, aber irgendwas hat mich angetrieben.

Nach dem Rekomlauf am Mittwoch sollte dann am Donnerstag das zweite Wochenhighlight folgen: 23 km mit 6km EB @ 4:00. Das wäre der zweite von drei LDLs mit EB innerhalb dieses HM-spezifischen 6-Wochenzeitraums gewesen. Allerdings merkte ich bereits vor Antritt, dass das heute ganz, ganz schwierig werden würde mit einer 6 km EB @ HMRT+5s, weshalb ich mich für eine etwas leichtere Ersatzeinheit entschied, nämlich 25 km progressiv, so dass ich die letzten 5 km @ 4:15 laufe. Aber auch das ging in die Hose und am Ende standen 4 x 5km @ 5:04 / 4:51 / 4:40 / 4:33 + 3km @ 4:26. Ich hatte da am Ende einfach nichts mehr zu zusetzen, ohne schwer zu drücken und das wollte ich mir vor allem orthopädisch nicht antun. Die Beine waren einfach zu durch, die AS meckerte temporär so jämmerlich, dass ich etwa bei km 21 fast abgebrochen hätte und so erachtete ich es als das Vernünftigste, nach 23 km den Deckel drauf zu machen. Scheißeinheit! Das Wetter war voll ok für einen solchen Lauf zur aktuellen Jahreszeit. Über 19°C, wenn auch sonnig, kann man nicht wirklich motzen. Mit 4:45 min/km ØPace war der Lauf insgesamt genauso schnell, wie der LDL mit 6 km EB @ 4:05 in Woche 1/6, aber die 80% vs. 78% ØHF vor zwei Wochen sind halt schlecht. Und damit kam ich noch ganz gut davon. Hätte Garmin Connect mir anschließend was von 82% ØHF erzählen wollen, hätte ich mich auch nicht gewundert, denn das fühlte sich schon zermürbend an. Positiv: Wie so oft in der Vergangenheit, hat mal wieder ein LDL die AS (zumindest vorübergehend) ruhiggestellt.

Die restlichen beiden DLs der Woche, habe ich in leichter verdauliche kleine Happen zerlegt. Der 10er am Samstag, flankiert von zwei ruhigen Läufen, sollte locker werden, wurde aber tatsächlich zum negativen Höhepunkt der Woche. Samstag- oder auch Sonntagmittagsläufe sind bei mir öfters mal schwach, was die HF angeht, aber der hier ist bei gerade mal sonnigen 20°C und 10 km @ 4:49 mit 80% ØHF von besonderer Qualität.

Naja, was soll’s - Haken dran, weitermachen! Immerhin habe ich die Woche durchgezogen und auch wenn ich beim LDL mit EB passen musste: es wurde (hart) trainiert. Und zum Beginn der aktuellen Woche fühle ich mich auch schon wieder etwas im Aufwind. Der dritte von vier TWLs, den ich gestern gelaufen bin, war ganz ordentlich und die AS gibt aktuell Ruhe.

Gewicht heute Morgen (schwach hydriert): 81,1 kg (- 1,1)

802
WK-Vorbereitung - Woche 4/6 - KW: 38
90 km - Ø 4:52 min/km - HF: 76% - 7:19:15 h
Stabi: 0:25 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]18 km @ 4:14 / HF: 85% mit 7 x (1 km @ 3:52 + 1 km @ 4:14) / HF: 88%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]13 km @ 5:19 / HF: 72%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]10 km @ 5:12 / HF: 73%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]6 km @ 5:36 / HF: 64%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]23 km @ 4:41 / HF: 77% mit 6 km EB @ 3:58[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]8 km @ 5:31 / HF: 66%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]12 km @ 4:42 / HF: 77% + Stabi: 0:25 h[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

In der vergangenen Woche lief es wieder runder. Den dritten von vier Läufen der TWL-Serie gab es gleich zu Wochenbeginn. Noch ein kleines bisschen zu warm für mein persönliches Empfinden, aber ansonsten war die Einheit sehr gut zu laufen und ergab im Schnitt 14 km @ 4:03. Laut Plan gefordert waren 7 x (1 km @ 3:53 + 1 km @ 4:20), womit speziell die langsameren Abschnitte wieder gut überzogen waren, aber das war alles vollkommen im Rahmen. Zum Zeitpunkt der Planerstellung habe ich ohnehin noch keine exakte Ahnung davon, wie sich Fitness und Körpergewicht am Tag der jeweiligen QTE darstellen wird. Ich schaue schon immer, dass ich noch genügend Luft nach oben lasse und das zeigt dann auch die ØHF von 88% für den Tempoteil. Voll durchgezogen stünden da über 14 km sicherlich 91% ØHF. Hart muss diese Einheit zum aktuellen Zeitpunkt schon sein, größere Zurückhaltung ist nicht mehr angebracht.

Für Dienstag hatte ich mir dann wieder 15 km easy in den Plan geschrieben. Da habe ich aber aus der Vorwoche, als ich die EB beim LDL canceln musste, gleich gelernt und somit bei gleichem Tempo auf 13 km gekürzt.

Die eingesparten 2 km gab es dann am Mittwoch oben drauf und weil ich - ebenfalls als Reaktion auf die Vorwoche - den LDL einen Tag weiter auf Freitag gelegt habe, um frischer zu sein, konnte ich am Donnerstag noch 6 km joggen, um die Beine für die anstehende letzte EB zu lockern.

Die gab es am Freitag nach zunächst 15 km @ 4:59. Da es recht windig war, erachtete ich es als sinnvoll, meine ursprünglichen Ambitionen, die kompletten 6 km EB @ 3:55 zu laufen, ein wenig zurückzuschrauben, um nicht zu heftig drücken zu müssen. Die 3:58 erwiesen sich automatisch als angemessen und stellen auch so noch eine ordentliche EB dar. Wenn ich diese Pace übernächsten Sonntag über die volle HM-Distanz halten könnte, wäre ich vollauf zufrieden.

Samstagnachmittag gab es dann den zweiten Rekomlauf der Woche, der sich mit der Entscheidung, die Woche auf sieben Laufeinheiten (statt der ursprünglich geplanten sechs) zu erweitern, in den Plan gemischt hat.

Samstagabend/-nacht war dann Männerabend angesagt, weshalb wohl der DL easy+ am Sonntag von der HF her nicht so ganz optimal war. Macht nix! Die verbleibenden zwei Wochen bis Köln gibt es weder Alkohol noch Rauch. Dafür hoffentlich genügend Schlaf und wenig Stress.

803
WK-Vorbereitung - Woche 5/6 - KW: 39
75,5 km - Ø 4:56 min/km - HF: 76% - 6:13:16 h
Stabi: 0:22 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]6 km @ 5:37 / HF: 64%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]16 km @ 4:08 / HF: 85% mit 6 x (1 km @ 3:41 + 1 km @ 4:12) / HF: 88%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]10 km @ 5:07 / HF: 72%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]8 km @ 5:28 / HF: 69%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]11,5 km @ 4:27 / HF: 85% mit 5 x 1.000 m @ 3:39 (400 m TP @ 5:40)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]6 km @ 5:49 / HF: 69% + Stabi: 0:22 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]18 km @ 5:08 / HF: 76%[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Einbruch!
Am Montag war noch alles ok. 6 km @ 5:37 bei 64% ØHF war der zweite von drei Rekomläufen seit der letzten QTE, dem 23 km LDL mit 6 km EB @ HMRT, vom Freitag der Vorwoche. Dazwischen lag noch ein 12 km DL @ 4:42 bei 77% ØHF, den ich schon nicht mehr als in Ordnung hatte durchgehen lassen. Aber ok, denke ich mir, so zwei Tage nach der EB kann es schonmal sein, dass die Beine recht müde sind und entsprechend mehr Sauerstoff abrufen. Wichtiger ist dann ohnehin, dass die Frische zur Peak-QTE am Dienstag wieder zurückkehrt.

Dienstagnachmittag kommt‘s aber erstmal völlig unerwartet. Nachdem ich meine Einkäufe mache und vom Supermarkt nach Hause gehe, treffe ich auf einen älteren Herren, der, mir den Rücken zugewandt, mitten auf dem Gehweg steht und auf seine Frau wartet, die sich einige Meter weiter mit einer anderen unterhält. Er hat einen Hund an der Leine, Format Border Collie, der neben ihm auf dem Boden liegt. Beide, Hund und Herrchen, sehen mich nicht von hinten kommen, während ich überlege, ob ich den Herren bitte, ein wenig Platz zu machen oder mich einfach unangekündigt zwischen ihm und der angrenzenden Hecke hindurch zu bewegen, was locker machbar ist. Ich entscheide mich für letzteres und erkenne dabei auch gleichzeitig die Gefahr, dass der Hund erschrecken und irgendwie unangemessen reagieren könnte. Jo, genau das passiert. Gerade, als ich mich direkt hinter dem Mann befinde, dreht der Hund den Kopf und kommt sofort auf mich zu. Gar nicht sonderlich aggressiv, aber dennoch zielstrebig. Steigt an mir hoch und beißt mir in den rechten Oberschenkel. Für eine ¾ Sekunde glaube ich, dass er mich überhaupt nicht erwischt hat, aber dann kommt der Schmerz durch. Unangenehm, nicht wirklich fies, aber unangenehm. So richtig fest zugebissen oder erwischt hat er mich nicht, die Hose ist völlig unversehrt und so erwarte ich auch keine offene Wunde darunter, weshalb ich ohne lange Palaver zu machen, weitergehe. Im Nachhinein ein Fehler, wie ich finde. Selbst, wenn mir nichts weiter geschehen ist, darf der Hund nicht so überreagieren. Diesen Fehler würde ich gerne Rückgängig machen, wenn ich könnte, denn ich denke, dass dieses Tier verhaltensmäßig überprüft werden sollte bzw. auch die Eignung des Herren als Hundehalter.

Na ja, zu Hause angekommen bestätigt sich meine Annahme: Außer zwei Abdrücken von seinen Eckzähnen ist nichts zu sehen und der Schmerz ist erträglich. Meine Freundin und ich überlegen, ob es angebracht ist, da einen Arzt draufschauen zu lassen und einigen uns schließlich auf ein Nein. Nochmal mit dem Schrecken davon gekommen.

Abends waren die Bedingungen (fast) perfekt für mein Empfinden. Absolute Windstille, trocken und bedeckter Himmel bei 14°C. Hier habe ich es für optimale Bedingungen gerne noch ein paar Grad kühler und dafür Sonnenschein - deshalb „(fast) perfekt“ - aber das wär’s dann auch schon. Alles war angerichtet, um nochmal eine satte QTE rauszuhauen.

Ab ging’s zur üblichen Strecke für meine TDLs… Schon beim Einlaufen war ich für 3 km @ 4:44 recht zügig. Ich fühlte mich gut, war motiviert, heiß auf die Einheit und kaum zu halten - die Mucke auf den Ohren tat ihr Übriges. Vorgabe der Einheit: 16km mit 6 x (1km @ 3:42 + 1km @ 4:20). Sagte ich noch vor 5 Wochen, dass die Überzieherei bei den TWLs spätestens beim dritten oder vierten Lauf der Serie sein Ende nehmen würde, kam es dann doch anders. Dabei habe ich auch diesmal subjektiv nicht härter reingehalten als bei den drei TWLs zuvor. Die 3:41 waren echt gut laufbar und während der langsameren Abschnitte in 4:12 konnte ich immer wieder gut Sauerstoff nachtanken. So waren es letztlich harte 12 km @ 3:56 / HF: 88%. Im Vergleich: Im letzten Jahr waren es bei der gleichen Einheit 12 km @ 4:00 / HF: 87%. Vielleicht eine kleine Steigerung, vielleicht auch nicht.

Und jetzt kann man mal im Vergleich zum Vorjahr schauen, wie sich die Form nach dieser Peak-QTE entwickelt. Die Ø-Temperaturen in dieser Vorwettkampfwoche sind hierbei absolut vergleichbar (15,8°C in 2017 vs. 15,3°C in 2018). Der größte Unterschied in der Trainingsgestaltung dieser Wochen: 2017 waren es 6 TE mit 75,3 km, 2018 waren es 7 TE mit 75,5 km, weil ich einen DL in zwei aufgesplittet habe.

Dienstag: (Peak-QTE)
2017: 16km @ 4:22 / HF: 82% mit 6 x (1km @ 3:48 + 1km @ 4:13) / HF: 87%
2018: 16km @ 4:08 / HF: 85% mit 6 x (1km @ 3:41 + 1km @ 4:12) / HF: 88%

Mittwoch:
2017: 12km @ 5:29 / HF: 65%
2018: 10km @ 5:07 / HF: 72%

Donnerstag:
2017: 8km @ 5:44 / HF: 63%
2018: 8km @ 5:28 / HF: 69%

Freitag:
2017: 11,3km @ 4:34 / HF: 79% mit 5 x 1.000m @ 3:39 (400m TP @ 5:32)
2018: 11,5km @ 4:27 / HF: 85% mit 5 x 1.000m @ 3:39 (400m TP @ 5:40)

Sonntag:
2017: 18km @ 4:51 / HF: 73%
2018: 18 km @ 5:08 / HF: 76%

Den Samstag weggelassen, weil das in 2017 der eine lauffreie Tag der Woche gewesen ist und die jeweils anderen 4 Läufe zusammen genommen kommt man auf:

2017: 49,3 km @ 5:05 / ØHF: 71%
2018: 47,5 km @ 5:01 / ØHF: 76%

Da wird schon deutlich, dass - aus welchem verdammten Grund auch immer - irgendwo gerade der Wurm drin ist. Die IV vergangenen Freitag bin ich auf der Bahn gelaufen. Und ja, es war windig und anstrengend die 3:39 gegen den Wind zu laufen. Blöd genug, das überhaupt so durchzuziehen. Ich hatte nach der 3. Wiederholung überlegt, es gut sein zu lassen. Aber nein, das wäre ja ganz schlecht für die Birne gewesen, diese letzte QTE abzubrechen. Ähnlich schlecht wäre es gewesen, nicht mindestens die Zeiten aus dem Vorjahr zu laufen, weshalb ich schön reingehalten habe, als gäbe es kein Morgen.

Welchen Fehler ich bis zu diesem Zeitpunkt, also vor den IVs auch immer gemacht habe, um nach dem TWL so einzubrechen, das hier war definitiv der nächste. Aber nicht der letzte! Gestern der letzte längere Lauf. Da laufe ich für gewöhnlich nochmal 18 km. Aber die MUSS man nicht laufen. 16 machen den HM kommenden Sonntag auch nicht schlechter. In meiner Situation ist wahrscheinlich das Gegenteil der Fall. Gut, ich glaube nicht, dass die 2 km mehr jetzt noch erheblich größeren Schaden angerichtet haben, aber es zeigt einfach diesen Drang danach, ja nicht hinter den Trainingspaces und -Umfängen vorangegangener Vorbereitungen zurückbleiben zu wollen - komme was wolle.

Schon die IV hätte ich am besten ganz sein lassen und stattdessen lieber gegen ein ganz lockeres freies Fartlek ersetzen sollen. Ach Quatsch, was vor 12 Monaten gut funktioniert hat, muss jetzt mindestens genauso gut wieder funktionieren. Dabei hätten wenigstens die 8km @ 5:28 / HF: 69% vom Donnerstag Warnung genug sein müssen, wenn ich bereits vor 5 Wochen 8km @ 5:33 / HF: 65% gelaufen bin.

Was also ist hier los? Infekt im Anmarsch kann ich ausschließen. Hatte ich die letzten Jahre erstens äußerst selten und zweitens merke ich sowas sehr schnell. Stress? Nicht wirklich, höchstens etwas angespannt. Übertraining? Hmm… Da sagt man ja immer, dass manch einer zu schnell dazu neigt, von Übertraining zu sprechen. Gehöre ich nicht zu. Und das einzige, was ich an Symptomatik ja auch überhaupt ausmachen kann, ist eine zu hohe HF.

Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee, von 6 auf 7 Lauftage umzustellen. Während der letzten 5 Wochen WK-Vorbereitung hatte ich insgesamt 2 lauffreie Tage, die letzten 3 Wochen keinen einzigen, auch wenn der siebte Lauf immer ein kurzes Rec-Läufchen war, ist Ruhe eben doch was anderes. Vielleicht hätte ich auch die QTEs, sprich die TWLs und die EBs, vor allem aber die TWLs, doch nicht so hart laufen dürfen, auch wenn sie mir nicht ZU hart vorkamen. Evtl. war das Überziehen der Pacevorgaben bei den TWLs meinem Leistungsstand nicht gerecht. Nur weil man eine QTE laufen kann heißt das ja nicht unbedingt, dass es sinnvoll ist, sie so zu laufen.

Ich werde jetzt nicht abschließende Erkenntnis gewinnen und der Blick muss ohnehin nach vorne gehen. Das Zurückliegende analysieren kann ich zu einem späteren Zeitpunkt immernoch. Mental bin ich aktuell natürlich etwas angefasst. Dass ich in der Taperingphase so abschmiere, ist hart zu schlucken, aber es ist eben erstmal noch nichts verloren und die Hoffnung auf eine sub1:24 werde ich jetzt nicht begraben. Denn dafür habe ich zu „gut“, oder besser gesagt ausgiebig, trainiert. Die Devise für die kommenden Tage muss jetzt wohl heißen: Ruhe, ohne einzuschlafen! Wie genau ich das gestalten soll, weiß ich nicht genau. Ich werde definitiv morgen max. noch ein lockeres Fartlek machen, ansonsten gibt es nur easy DLs, Rekom und Strides. In etwa so stelle ich mir die Woche vor:

Mo. 8 km easy
Di. 10 km lockeres Fartlek
Mi. 8 km Recovery
Do. ---
Fr. 6 km easy (Strides)
Sa. 4 km easy (Srides)
So. WK

Ich überlege, ob ich die Einheit heute canceln soll oder ob es dann zu lau wird, wenn ich von bisher 7 Einheiten auf 5 reduziere.

Edit: Ich habe gerade beschlossen sie zu canceln.

804
Hallo Sascha,

ich weiß es ist leicht gesagt, aber: versuch dich mit den Statistiken nicht zu verrückt zu machen.

Dass du gestern pausiert hast ist eine sinnvolle Maßnahme. Die Umstellung auf 7 Trainingstage bedeutet auch eine entsprechende Erhöhung der Gesamtbelastung für den Organismus. Du hast jetzt nur eine kleine Sichprobe, also wer weiß, ob das nicht in der Summe auch eine größere Auswirkung auf deinen Puls hatte.

Wichtig ist, wie du dich fühlst und dass du dir vor dem WK am Wochenende noch genug Erholung holst. Ich hätte vermutlich je nach Körpergefühl den Dienstag mit dem Mittwoch getauscht. Den Dienstag noch für Erholung und am Mittwoch kürzer, aber dafür nochmal schön knackig.

Ich drücke auf jeden Fall die Daumen!

Grüße
Michael
[SUB]Bestzeiten: 10km - 38:46 (04/2017), HM - 1:24:28 (04/2017), M - 3:18:26 (09/2017)[/SUB]

805
Danke Michael!

Am Montag habe ich tatsächlich nichts gemacht und war stattdessen abends in der Sauna. Dienstag bin ich dann 10 km @ 4:58 / HF: 72% mit 4 Strides und 1 km @ 3:58 gelaufen. Da sah die ganze Sache schon wieder besser aus. Und auch über die 8 km @ 5:47 / HF: 63% vom Mittwoch gibt es nix zu meckern.

Den Hundebiss merke ich immer noch im rechten Oberschenkel. Dort hat sich über die Tage ein ca. 20 cm² großer Bluterguss gebildet, der mittlerweile gelblich und am Abklingen ist. Beeinträchtigen sollte der mich beim HM aber nicht wirklich. Ansonsten bin ich quasi beschwerdefrei, auch wenn Knie und die rechte AS ab und zu mal was von sich geben.

Die Wetterprognosen für das Wochenende könnten schlechter sein für einen HM. Zwar sind für Samstag kuschelige 25°C vorhergesagt, für den Sonntag aber nur 16 und am Morgen sollen es bedeckte 14°C sein. Heißt aber erstmal nicht viel, bis Sonntag wird sich das wohl noch ändern - hoffentlich nicht dramatisch.

Plan wird sein, gleich mal in 3:59 - 3:57 los zu marschieren und nach Überquerung der Deutzer Brücke versuchen, in dem Bereich meinen Rhythmus zu finden. Dann nicht hektisch werden, wenn am Ende des einen oder anderen km eine 4:01 auf der Uhr steht. Die ersten 15 km will ich in knapp unter einer Stunde hinter mir haben und hoffen, dann vielleicht noch ein klein wenig zulegen zu können. Mal sehen, könnte insgesamt ne Wundertüte werden!

808
Wettkampfbericht zum 21. RheinEnergieMarathon, Köln
(Halbmarathon)

Nachdem ich meine Peak-QTE, den letzten TWL der Viererserie, 12 Tage vor dem WK erfolgreich durchgebracht hatte, zeigten sich bei allen Einheiten der folgenden 5 Tage ungewöhnlich hohe ØHF-Werte und zwar sowohl bei den DLs als auch den 5 x 1.000 @ 5kRT. Nicht gerade beruhigend, so durch eine Taperingphase und in eine WK-Woche gehen zu müssen.

Als erste Maßnahme musste mir einfallen, seit über 3 Wochen durchgehenden Trainings mal wieder einen Pausentag einzulegen. Den hatte ich dann Montag, woraufhin sich die HF-Werte beim 10 km DL am Dienstag und bei den 8 km am Mittwoch auch gleich wieder besser anschauen ließen. Obwohl es mir am Donnerstag in den Füßen kribbelte, konnte ich mich dazu durchringen, einen weiteren sportfreien Tag einzuschieben, bevor die 6 km am Freitag und die 4 am Samstag wieder die nötige Spannung zurück in die Beine bringen sollten.

Ich habe an diesen beiden Tagen auch bewusst gar nicht mehr auf die HF geschaut, um mich davon nicht kurz vor dem HM nochmal verunsichern und ins Zweifeln kommen zu lassen - lieber wollte ich die wiedergewonnene Zuversicht von Dienstag und Mittwoch mit in den WK nehmen. Ich merkte aber auch so, dass die HF-Werte gegen Ende der Woche wieder etwas höher waren, begründete das für mich jedoch mit den wieder angestiegenen Temperaturen - wir wollen uns ja das zwischenzeitlich angeknackste und anschließend rehabilitierte Mindset nicht wieder versauen lassen. Für Sonntag waren ohnehin sehr WK-taugliche Temperaturen gemeldet, was interessiert mich da der Verlauf der HF-Kurve bei DLs und wärmeren Bedingungen.

Bis zum Wochenende konnte ich für meine Verhältnisse recht viel Schlaf verbuchen. Speziell von Samstag auf Sonntag hatte ich mehr davon als an jedem anderen WK-Wochenende zuvor. Dass ich in der Nacht zum WK nicht würde schlafen können, musste ich mit einkalkulieren und wie immer kam es genau so. Um 22:30 legte ich mich hin zum „Ausruhen“, Wecker gestellt für 5:30. Aufgestanden bin ich dann um 5:10, auch um noch möglichst viele der an so einem WK-Morgen anstehenden Toilettengänge hinter mich bringen zu können. Ich war zwar durchaus müde, aber aufgrund meiner mittlerweile mehrjährigen Erfahrung mit dieser Situation, sehr entspannt.

In aller Ruhe duschen, frühstücken und in der GC-App nochmal die km Splits aus dem Vorjahr checken. Genügend Zeit hierfür ist eingeplant, denn das Haus verlassen muss ich erst so gegen kurz nach 7. Gegen 6:20 kommt auch einer meiner Freunde aus der Falle gekrochen. Wir, beide bei einem weiteren Freund untergebracht, werden uns heute zusammen aufmachen zum Kölner HM. Er sieht die Angelegenheit nicht ganz so sportlich, hat auch andere zeitliche Ambitionen als ich und sieht es entsprechend auch nicht ein, um halb 6 auszustehen, wenn wir uns doch erst um 7 auf den Weg machen wollen.

Kurz vor Abtritt checke ich die Außentemperaturen und stelle fest: Es ist definitiv nicht so frisch wie im Vorjahr, zudem herrscht recht hohe Luftfeuchtigkeit und ich sehe, dass es kürzlich geregnet haben muss. Auf dem Weg zur S-Bahn-Haltestelle müssen wir gute 400 m joggend zurücklegen, weil wir etwas knapp dran sind. Die Bahn bekommen wir gerade so, beide schon recht ordentlich am Schwitzen aufgrund der Schwüle.

Gegen kurz vor 8 kommen wir drüben in Deutz an, noch ein gute halbe Stunde Zeit, bevor um 08:30 der Startschuss fallen soll. Und, verdammt, was geht denn hier ab? Es ist richtig windig. Wo man auch hinschaut, sieht man die Blicke von Menschen, die sich ganz scheinbar ähnliche Fragen stellen wie ich mir. Zumindest mal: Muss ich meine Kleiderwahl nochmal überdenken - es ist durch den Wind deutlich kälter als gedacht? Vielleicht sogar zusätzlich: Wie soll ich bei diesen Bedingungen realistische Aussichten auf eine neue persönliche Bestzeit haben? Ich denke ernsthaft darüber nach, das Projekt sub1:24 noch vor dem Start zu beerdigen und erst am folgenden Wochenende in Offenbach in Angriff zu nehmen. Letztlich hoffe ich aber einfach nur, dass es sich innerhalb der nächsten 20 min. wieder etwas beruhigt. Ich will es dann doch hier und heute.

Und tatsächlich wird es ruhiger während ich mich für 1,6 km dem Einlaufen widme. Die ersten Schritte sind furchtbar. Der hundegebissene rechte Oberschenkel ächzt für einige Meter so bedenklich wie all die letzten Tage nicht (ich hatte ihn schon fast gänzlich vergessen), ist dann aber sehr schnell wieder völlig schmerzfrei. Und ich merke, dass die Beine nicht schlecht sind, während ich beim Kreislauf nicht so wirklich sicher sein kann. Das wird sich dann gleich zeigen müssen, wenn HMRT angesagt ist.

Kurzes Höschen, ärmelfreies Shirt - um nicht auszukühlen bewege ich mich möglichst lange und stelle mich erst 3 min. vor Startschuss in meinen Block, etwa 6 - 7 m hinter die Startlinie, so dass ich nicht Gefahr laufe, wieder in irgendeinem Startgedränge fast zum Stehen zu kommen, wie im März in FFM der Fall. Mein HM-Hip-Hop-Set auf die Ohren und dann geht es Punkt halb 9 los.

Die heiklen ca. 300 m bis zur Deutzer Brücke überstehe ich, ohne, dass mir jemand in die Hacken rennt und ohne massiv ausgebremst zu werden. Sobald es dann auf die Brücke geht, ist auch wieder mehr Platz, das Feld hat sich entzerrt. Für die ersten 500 m zeigt meine Uhr eine Pace von 4:06 oder sowas, aber die kann ich ganz locker wieder gut machen, als ich mich die Brücke nach unten auf die gegenüberliegende Rheinseite rollen lasse. 4:00 ist der 1. km.

Und jetzt, so ja der angekündigte Marschplan: Rhythmus in einem Bereich zwischen 3:57 und 3:59 finden und die ersten 15 km in unter einer Stunde anpeilen. Gelingt mir erstmal nicht so prächtig und km 2 ist bei 4:03. Macht aber überhaupt nix. Ebenfalls Teil des Plans ist es ja, nicht hektisch zu reagieren, wenn mal der eine oder andere km über 4er-Schnitt weggeht.

Man merkt jetzt, dass der Wind sich zwar etwas beruhigt hat, in mancher Laufrichtung allerdings noch zusätzliche Arbeit auf die Wettkämpfer zukommen wird. Es könnte alles viel schlechter sein (z.B. deutlich wärmer), aber ideale Bedingungen sind das definitiv auch nicht und die Tatsache, dass die Strecke nass ist, macht es nicht besser. Hier frage ich mich dann immer wieder, ob es überhaupt gute Schuhsohlen gibt, die einen besseren Abdruck auf schmierigem Untergrund zulassen würden.

Unweigerlich fühle ich jetzt schonmal in mich hinein und stelle fest, dass ich mich im letzten Jahr doch etwas frischer gefühlt habe. Das Tempo kommt nicht ganz so natürlich, die Atmung ist nicht ganz so selbstverständlich leicht. Allerdings finde ich dann doch so langsam meinen Flow und schwimme in einer zunächst ca. 20 Läufer und Läuferinnen umfassenden Gruppe mit.

Jetzt läuft es nicht schlecht! Km 3 in 3:56, km 4 in 3:52 und km 5 in 3:57, macht 19:48 für die ersten 5 km. Bis hierhin mit 3:57/km voll im Plan. Die Gruppe bereinigt sich so nach und nach um die, die sich zu viel vorgenommen hatten und jene, für die es bis dahin nur ein Warmup war. Es bleibt ein Kern von 7 oder 8 Läufern und einer Läuferin. Letztere hatte ich bei bisher jedem meiner 4 Auftritte in Köln für viele km in meiner Nähe laufen. Wir finden uns jedes Mal automatisch kurz nach dem Start. Sie ist ca. 1,80 groß, athletisch, schlank und drahtig gebaut und mit einem nett anzuschauenden, markanten Laufstil ausgestattet. Die Gruppe scheint wie gemalt für mich. Vielleicht kann ich mich hier ja bis zum Rennende festbeißen, was gerade wegen der Windverhältnisse nicht das Schlechteste wäre.

Aber ich muss erfahren, dass die Gruppe ziemlich stark ist. Und dass die Dame zumindest heute, so mein Eindruck bisweilen, vor mir am Dom einlaufen wird. Die km 6 - 10 gehen in 4:00, 3:50, 3:59, 3:55 und 4:05. Die ersten 10 km somit in 39:36, was immer noch einem Schnitt von 3:57 entspricht. Das erste Mal, dass ich die ersten 10 km eines HM sub40 laufe (nicht das erste Mal, dass ich mir das vorgenommen habe).

Ich spüre etwa zur Halbzeit, dass die Belastung stärker ist, als sie idealerweise zu diesem Zeitpunkt sein sollte. Das Tempo kann ich dennoch gut halten und vor allem was den Effort betrifft, laufe ich ein gutes Rennen, was ich auch unbedingt beherzigen sollte, denn ich muss mir mehr und mehr eingestehen, dass ich nicht mehr so wirklich Teil der besagten Gruppe bin. Ich verliere immer wieder mal 10 - 15 m und sobald wir in eine Straße mit Gegenwind einbiegen wächst der Abstand langsam weiter. Ein ums andere Mal lege ich einen Zwischenspurt ein, um wieder den Anschluss zu finden, was mir zunächst auch noch ganz gut gelingt, aber im Laufe der km muss ich es wirklich schweren Herzens dann doch als sinnvoller erachten, sie ziehen zu lassen. Dann laufe ich eben, wie sonst auch fast immer, lieber mein eigenes Rennen und kämpfe schattenlos gegen den Wind an, als mich von der Pace der Gruppe zerreiben zu lassen.

Wenn mal ein paar pacemäßige Ausreißer unter den einzelnen km sind, ist dies mehr auf Profil und Wind zurückzuführen, als darauf, dass ich im Effort so volatil bin. Km 11 geht bspw. in 3:49, km 12 in 3:55 und dann kommt einer in 4:12. Ja, der macht einem dann allerdings schon ein wenig Sorgen. Denn wenn da bei noch 8 ausstehenden km noch 2 oder 3 von der Sorte dabei sein sollten, dürfte es äußerst schwierig werden, sie zu kompensieren.

Km 14 zeigt sich aber schon gleich wieder freundlicher mit 3:55 und nachdem der nächste in 3:59 weggeht, erreiche ich das nächste Zwischenziel mit 15 km in 59:27. Schnitt nach wie vor bei 3:57/km.

Jetzt geht der Kampf erst richtig los. Seit ca. 2 km laufe ich allein, sammele den einen oder anderen Läufer noch ein und muss mich doch sehr darauf konzentrieren, die Spannung aufrecht zu halten. War ich die ersten 15 km noch fast durchgehend auf dem Mittelfuß unterwegs, sind die Füße mittlerweile schon einigermaßen matschig, so dass ich mich zunehmend dem guten alten Fersenaufsatz bediene. Das fühlt sich alles nicht mehr so wirklich rund an, aber es geht auch überhaupt nicht um Eleganz, oder darum möglichst orthopädieschonend zu laufen, sondern ausschließlich darum, diese letzten 6 km in jeder Hinsicht, in der es mir noch möglich ist, so weiterzumachen wie bisher.

Noch 6 km und es wird bitter notwendig, mich mental auf Vordermann zu halten. 6 km? So lange waren die beiden Endbeschleunigungen die ich im Rahmen zweier LDLs während der vergangenen 6 Wochen gelaufen bin. Und 6 km sind gerade mal die Hälfte der 12 km, die jeder der 4 TWLs mindestens hatte, die ich im September gelaufen bin. Ich versuche mich vor allem in die Situation der beginnenden EBs hineinzudenken und wie schwer es mir nach 15 km im 5er Schnitt jeweils fiel, auf HMRT zu beschleunigen. Noch einmal, jetzt und hier eben zum dritten Mal, eine dieser EBs im HMRT…

Die km 16, 17 und 18 gehen in 4:00, 4:04 und 4:00. Hmmm, und die schweren 3 letzten km kommen noch. Bei km 18 bin ich mich echt schon am Fragen, wie ich das eh schon leicht abgesackte Tempo der letzten 3 km für noch weitere 3 km halten soll. Es kommen Zweifel auf.

Dann, wie gerufen, kommt von hinten eine Gruppe von 4 Läufern angerauscht, die scheinbar gemeinsam was vorhaben. Ich erkenne, dass darin, mich von den Jungs mitsaugen zu lassen, eine realistische Chance besteht, doch nicht allein auf weiter Flur auseinanderzufallen. Das Spiel ist hier, ähnlich wie bei der Gruppe zuvor, dass ich nicht lange folgen kann, mich aber auch nicht wirklich verabschieden will und bleibe zumindest im weitesten Sinne an ihr dran.

Km 19 ist in 4:02, km 20 in 3:59 und dann geht es auf den letzten km durch die Fußgängerzone Richtung Dom. Wo ich mich zeitlich gerade genau befinde, kann ich nur grob einschätzen. Ich kann mich an den letzten Punkt im Plan erinnern und ändere auf meiner Garmin die Ansicht. Ich hatte mir eine Trainingsseite konfiguriert mit nur einem Feld, das die Gesamtzeit anzeigt. Mehr kann mich zu diesem Zeitpunkt nicht interessieren. Ich sehe, dass ich es wohl unter 1:24 schaffen kann, wenn ich nicht völlig leerlaufe. Ich richte mich nochmal auf und versuche die letzten paar hundert Meter ordentlich zu laufen. Als ich auf die Zielgerade einbiege ist mein erster Gedanke: Echt, war die so lang? Ich laufe nochmal eine Steigerung, überhole noch 2 - 3 Jungs, ein echter Vollsprint wird es diesmal aber nicht, erstens, weil keiner mitgeht oder mich herausfordert und zweitens, weil ich 60 m vor der Ziellinie schon sicher gehen kann, dass ich es schaffen werde.

Am Ende stehen 1:23:49, was einen km-Schnitt von 3:58 bedeutet, das Ganze bei einer ØHF von 89%. Keine Frage, dass ich zufrieden bin mit diesem Ergebnis. Ziel sub1:24 erreicht, Marschplan voll aufgegangen, alles dafür nötige beherzigt, durchgekämpft und zu keinem Zeitpunkt verrückt machen lassen. Die ersten 10 km waren mit 39:36 etwas schneller als die zweiten mit 39:57. Das lag vor allem an den vierten 5 km, als es nur noch um’s Beißen ging. Die vier 5er-Splits: 19:48, 19:48, 19:51, 20:06.

Die HF-Kurve zeigt, dass ich im ersten Viertel des Rennens scheinbar etwas schroff zu Sache gegangen bin, dann aber einen ruhigeren Rhythmus bei Zielpace gefunden habe, in dem ich mich hab einrichten können, bis es im letzten Viertel wieder nach oben geht.

Das war jetzt kein HM, wie der vor 12 Monaten an selber Stelle. Ich kann nicht behaupten, dass es sich bis zur 15 km-Marke locker anfühlte und ich kann auch nicht behaupten, dass ich durchgehend bis zum Ende in höchstem Maße vor Selbstbewusstsein gestrotzt hätte. Es war diesmal mehr Kampf, bei allerdings auch schwierigeren Bedingungen und etwas ungünstigeren Vorzeichen als im Vorjahr.

Nach meinem HM-Debüt mit 1:35:26 in 2015 waren die sub1:30 damals natürlich eine Marke, die es zu knacken galt. Auch die sub40 über 10 km sind ein Meilenstein auf den man als Läufer in meinem Leistungsbereich zustrebt - erstmalig 10 km am Stück im Schnitt schneller als 4 min., geil! Die sub1:25 war ebenfalls ein Meilenstein, wenn auch nicht ganz vergleichbar mit sub1:30 und sub40.

Was aber einen ganz besonderen Reiz hat, ist das unterschreiten eben dieser 4er-Pace. Erst waren es irgendwann einmal die 1.000er-Intervalle, die man in vereinzelten Fällen mal in den Bereich 3:59 - 3:55 drücken konnte (meine allerersten 1.000er sollte ich nach einem Steffny-HM-Plan in, ich glaube, in 4:20 laufen). Dann gingen auch alle 6 x 1.000 unter 4:00 und noch etwas später, als man die sub40 anpeilte, sogar die 4 x 2.000. In der Folge wurde 3:5x zur Schwellenpace und im Training ist man schon mal mehrere km am Stück in diesem Bereich gelaufen, bis hin zu 12 km TDLs @ 3:55.

Paces mit der 3 vorne waren in meiner Laufwelt von Beginn an etwas Besonderes und in vielerlei Hinsicht Orientierungswert. Jetzt auch endlich das eigene HMRT mit 3:58 min/km und somit eben schneller als 4er-Schnitt erleben zu dürfen, stellt wahrscheinlich den für mich persönlich bisher größten Meilenstein dar. Vor 12 Monaten waren es in Köln 1:24:48 und damit im Schnitt 4:01 min/km. Da war für mich die Zielmarke für den nächsten HM bereits gesetzt - diese 4 min.-Grenze musste unterboten werden.

Das hätte ich zu gerne schon im März in Frankfurt realisiert. Mit 1:27:40 hatte ich da allerdings nicht meinen besten Wettkampf, was nach der ebenfalls wenig berühmten Vorbereitung auch nicht unbedingt zu erwarten war. War ich die ersten 3 Jahre meiner Lauferei zunächst in den Frühjahrswettkämpfen vergleichsweise stärker, hat sich das über die letzten beiden Jahre zugunsten der Herbstsaison gedreht. Köln ist mittlerweile richtig gutes Pflaster für mich.

Mit den 1:23:49 habe ich meine alte PB aus dem Vorjahr um 59 s verbessert. Wiedermal kein riesen Sprung, aber den erwarte ich auch gar nicht mehr. Ob bei gleichen Bedingungen wie 12 Monate zuvor die sub1:23 machbar gewesen wäre, ist schwierig zu beurteilen. Ich schätze schon, dass ich diese nötigen 3s/km noch hätte zulegen können bei gutem Grip und ohne Gegenwindstrapazen. Aber, wie erklärt: In der sub1:23 sehe ich keinen Meilenstein und ein Schnitt von 3:55 ist auch nicht wirklich einer. Von daher habe ich nichts verfehlt. Insgeheim hatte ich schon mit einer 3:55 als HMRT geliebäugelt, was ich ja auch vor ein paar Wochen bereits geäußert hatte, aber das wäre eben nur unter Sahnebedingungen ein Szenario gewesen.

Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Art und Weise, in der ich diesen HM vorbereitet, unaufgeregt und konsequent wie geplant gelaufen bin und als Punktlandung sowohl sub1:24 als auch in sub4er-Pace ins Ziel bringen konnte.

810
jenshb hat geschrieben:Ein toller Bericht! Gratulation zu der grandiosen Zeit!
Ja Glückwunsch! :)
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

811
So wie du es beschreibst, einfach ein absolut geiles Rennen. Am Ende dann richtig auf die Zähne gebissen, so muss es doch sein! Ich feier dich seit Sonntag, meinen allergrößten Respekt!

:respekt:
[SUB]Bestzeiten: 10km - 38:46 (04/2017), HM - 1:24:28 (04/2017), M - 3:18:26 (09/2017)[/SUB]

812
Eine super geile Zeit und ein schöner Bericht mit jeder Menge Wettkampfgedanken, die wohl viele während eines HM haben. Insbesondere die letzten 6 km und die letzten 3 km.

Und wie Du schreibst, ein klasse Meilenstein mit der WK-Pace <4:00.

Erhole Dich jetzt ausreichend und nutze diesen Erfolg für die weitere Motivation :daumen:
Garmin

813
Danke Euch für die Gratulationen!

@ Chris
Ob wir uns am Sonntag am Mainufer sehen, weiß ich aktuell noch nicht. Ich sehe mich derzeit noch nicht fit, um nochmal hart anzugreifen. Eine Woche ist doch relativ knapp, wie ich merke. Außerdem ist von Samstag auf Sonntag auch Kona angesagt… :noidea: Wird eher ne Entscheidung, die ich kurzfristig am Samstag treffe.

@ Jens
Dich kann ich auch zum starken HM beglückwünschen. Hab deinen Bericht im Nachbar-Thread gelesen. :daumen:

@ Running-Gag
Drücke dir die Daumen für den 10er am kommenden Sonntag. Die 2.000er waren ja schon mal richtig stark.

@ Michael
Ich hoffe, dass ich sehr bald wieder mit dir und deiner üblicherweise beeindruckenden Leistungsentwicklung mitfiebern kann und du dich auch mal im Marathon für deinen Trainingseifer belohnst. Im HM und über die 10 km hast du ja schon einige starke WK gehabt.

@ Felix
Schön, dass du wieder zurück in den Laufschuhen bist. Ich hoffe, dass du deine Probleme mit dem Bein auch ohne größere zusätzliche Anstrengungen wieder loswirst.

814
WK-Vorbereitung - Woche 6/6 - KW: 40
51 km - Ø 4:44 min/km - HF: 78% - 4:01:58 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]10 km @ 4:48 / HF: 72% mit 1 km @ 3:58 (4 STL)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]8 km @ 5:47 / HF: 63%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]6 km @ 5:10 / HF: 72% (6 STL)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]4,3 km @ 5:16 / HF: 75% (4 STL)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]21,1 km in 1:23:49 (@ 3:58) / HF: 89%[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Die WK-Woche will ich zum Abschluss der Herbstsaison noch nachreichen. Genügend gequatscht habe ich darüber bereits, speziell über den Saisonhöhepunkt. Zu erwähnen wäre höchstens noch, dass ich zum WK 82,5 kg hatte. Gewogen hatte ich mich das letzte Mal 2 Wochen vor dem HM, um es, ähnlich wie mit der erhöhten HF bei den DLs, so zu halten, dass ich mich nicht unnötig davon beeinflussen lasse. Erst am Folgetag habe ich mich auf die Waage gestellt. Da waren es dann 83,1 kg, aber ich hatte nach dem Lauf so viel in mich hinein gestopft, dass ich davon ausgehen kann, dass die 82,5 kg zum WK realistisch gewesen sind. Weit davon entfernt also, mein ursprüngliches Ziel von unter 80 kg zu erreichen, aber dass das äußerst schwierig werden würde, war abzusehen und außerdem konnte ich die Kaloriendisziplin auch gegen Ende der Vorbereitung nicht mehr wirklich gut aufrechterhalten.

Abschluss der Herbstsaison bedeutet auch, dass ich zum 10er gestern nicht mehr angetreten bin. Ich war noch nicht angemeldet, war heiß auf Kona und vor allem sind die Beine noch bei weitem nicht wieder bestzeitentauglich in Schuss.

Dabei war ich nach dem gelungenen HM vor einer Woche hin- und hergerissen. Gute Form, die man noch weiter ausschöpfen könnte und die Lust noch einen guten 10er auf die HM-PB draufzusetzen auf der einen Seite, auf der anderen eine gewisse Befriedigung durch eben diesen HM. Die Argumente im vorangegangenen Absatz waren dann letztlich ausschlaggebend.

So geht das WK-Jahr 2018 mit gerade mal 3 gelaufenen WKs (2 x HM + 1 x 4,8k) zu Ende. Was überhaupt kein Reinfall ist; die Frühjahrssaison hat formtechnisch nicht mehr PB-Versuche hergegeben und jetzt im Herbst wäre ohnehin nur noch der gestern nicht gelaufene 10er hinzugekommen. Natürlich kann man auch mal WKs ohne PB-Ambitionen angehen, aber eine gewisse noch immer anhaltende Fixierung auf neue Höhen kann ich nicht leugnen, weshalb ich mir die WKs bisweilen fast ausschließlich nach PB-Tauglichkeit aussuche. Da zusätzlich der logistische Aufwand eine Rolle bei meiner WK-Planung einnimmt, bleiben auch gar nicht so mega viele Optionen, weshalb mein WK-Kalender jedes Jahr vergleichsweise mager ist.


Regeneration - Woche 1/4 - KW: 41
18 km - Ø 5:26 min/km - HF: 72% - 1:38:00 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]8 km @ 5:34 / HF: 68%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]10 km @ 5:21 / HF: 76%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Saisonpause also! Speziell der Lauf am Samstag zeigt wieder, wie wechselhaft das dann doch alles ist. Ja, wieder 25°C, aber 76 (!) % ØHF oder was? Da war mir umso mehr klar, dass ich mir lieber die Ironman-WM in voller Länge reinziehe, als am nächsten Tag auf sub38 zu gehen, was zu diesem Zeitpunkt aber auch schon nur noch zusätzliche Bestätigung war.

Da sieht man aber doch mal, mit welch miesen DL-Leistungen man einen HM sub1:24 laufen kann. Solche üblen Dinger sind mir zwar nicht in Serie untergekommen, aber als absoluten Einzelfall kann man den auch nicht bezeichnen. Ich kann das alles immer noch nicht nachvollziehen.

Na ja,… Somit geht es nach Köln umgehend in die Regeneration. 4 Wochen plane ich mal ein, um wenig zu laufen und trotzdem nur wenig Gewicht zuzulegen. Auch möchte ich schon etwas am Fundament für 2019 basteln, speziell was das Thema Kraft, Stabi und Mobilität betrifft.

Im nächsten Jahr möchte ich, Stand jetzt, mein Marathondebüt geben. Ich schiele momentan noch so ein bisschen auf den Frankfurt Marathon am 27. Oktober, aber da muss ich mir erstmal noch anschauen, ob es dazu auch passende Vorbereitungs-WKs, vor allem einen geeigneten HM gibt. Klar ist, dass es der Herbst werden soll, weil ich da, wie kürzlich erwähnt, einfach besser in Form komme, als das im Frühjahr der Fall ist und außerdem gibt mir das noch ein halbes Jahr mehr Zeit, um sowohl den Gesamtumfang als auch die langen Bretter behutsam aufbauen zu können.

Demnächst mehr über das Projekt Marathon, vor dem ich großen Respekt habe.

815
Regeneration - Woche 2/4 - KW: 42
10 km - Ø 5:36 min/km - HF: 77% - 00:55:59 h
Stabi: 2:37 h
Bike: 0:30 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]Stabi: 1:05 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]10 km @ 5:36 / HF: 77% --- Stabi: 1:05 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]Stabi: 0:12 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]Stabi: 0:15 h --- Bike: 0:30 h[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Die zweite von vier geplanten Recovery-Wochen liegt hinter mir. Zu Beginn dieser zweiten Woche war ich noch ziemlich bockig auf Laufen, fühlte mich auch eine Woche nach dem HM wieder gut hergestellt, aber es hilft ja nix: Die WKs sind durch, der HM war erfolgreich und genügend Regeneration muss sein, wenn man im Frühjahr wieder in toller Form sein will. Und davon mal abgesehen, gibt es genügend andere Aktivitäten nicht sportlicher Art, die in Zeiten höherer Trainingsumfänge i.a.R. zu kurz kommen, aber nicht viel weniger Reiz versprühen oder einfach getan werden müssen/sollten. Selbst, wenn ich auf der sportlichen Ebene und beim Laufen im Speziellen bleibe, gibt es eine Menge zu tun, wenn man sich erstmals einen Marathon in den Kopf gesetzt hat - dazu später mehr…

So habe ich in der vergangenen Woche zwar nur einen einsamen Lauf gemacht, mich dafür aber bereits gezielt um den Einstieg in ein Training für mehr Mobilität und zur Stärkung meiner Gräten gekümmert. Die beiden Stabieinheiten am Donnerstag und Freitag waren Yoga-Sessions mit meiner Freundin. Sie hat da mittlerweile ganz ordentlich Erfahrung gesammelt und es gut drauf, mich ein wenig anzuleiten. An allen vier Tagen von Do.- So. habe ich außerdem das Wadenheben (wieder) aufgenommen. Zwar hatte ich im aktuellen Jahr so wenige Probleme mit den AS, wie in keinem der Jahre zuvor, aber so soll es auch bleiben, speziell dann, wenn 2019 die Umfänge und vor allem die Distanz der LDLs nochmal ein gutes Stück angehoben werden sollen.

In den verbleibenden zwei Recovery-Wochen werde ich sukzessive wieder etwas mehr laufen, vor allem aber Wert auf Stabi, Dehnen und Nutzung der Blackroll legen. Diese 3 Komponenten werde ich auch zukünftig in die angegebenen Stabizeiten mit einfließen lassen, wenngleich das Dehnen und die Rollerei nicht allzu viel mit Stabitraining zu tun haben, ist es mir wichtig festzuhalten, wie viel Zeit ich pro Woche insgesamt in den Laufsport (auch i.w.S.) investiere. Dass die reine Stabizeit dann verloren geht, nehme ich dieser Vollständigkeit und der Einfachheit der Buchführung halber, gerne in Kauf.

816
Marathon - der Ganze

Wie ich - natürlich vor allem hier aus dem Forum - im Laufe der letzten Jahre mitnehmen konnte, ist es schon für manch absoluten Laufanfänger von Beginn an zumindest ein Fernziel, mal einen Marathon zu finishen. Dieses krumme Teil mit 42,195 km. Verstehen kann und konnte ich das durchaus schon immer. Es ist DIE klassische Ausdauersportdistanz schlechthin und wer sich „Marathoni“ nennen kann, der hat sich schon mindestens einmal richtig tief in seinen eigenen physischen und psychischen Grenzbereich hinein bewegt, was sich die wenigsten Menschen überhaupt selbst zumuten wollen. Und das macht schon Eindruck - keine Frage. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass die meisten all die mit einer „seriösen“ Marathonvorbereitung und dem letztlichen Finishen der WK-Distanz verbundenen Entbehrungen nur deswegen auf sich nehmen, um andere zu beeindrucken. Die jeweiligen Motive sind verschiedener Art und sicherlich auch oftmals ein Gemisch.

Jetzt ist es also doch zumindest so weit gekommen, dass ich mir ernsthafte Gedanken darüber mache, auch mal einen solchen Marathon zu laufen und dass das mal so kommen würde, war zwar nicht ausgeschlossen, aber alles andere als ausgemacht. Denn eigentlich war ich doch immer sehr glücklich mit „meinem“ Halbmarathon. Der Lauf hat für meinen Geschmack mit etwas unter 90 min. eine schöne Dauer, die Intensität ist (zumindest über die ersten ¾ der WK-Distanz) sehr angenehm fordernd und das Lauftempo fühlt sich gut an. Für mich persönlich gibt es keine schönere WK-Distanz oder zumindest bin ich bisher noch keine für mich passendere gelaufen. Ich glaube ja, dass ich irgendwo bei um die 15 km meine optimale WK-Distanz hätte, aber das habe ich noch nicht verifizieren können, denn dieser Eindruck hat sich erst kürzlich verfestigt.

Warum erwäge ich dann einen Marathon zu laufen, wenn ich gerne halbwegs meine Möglichkeiten ausschöpfe, um gute WK-Zeiten abzuliefern, aber glaube, dass meine optimale WK-Distanz unterhalb des Halbmarathons liegt? Ich glaube das hat gleich mehrere Gründe. Los geht es mal damit, dass ich einen großen persönlichen Meilenstein beim Halbmarathon in Köln erreicht habe. Ich hatte es geschrieben: Der sub4min-Schnitt. Den nächsten Meilenstein würde ich bei sub1:20 sehen und der ist von der aktuellen 1:23:49 betrachtet natürlich noch in weiter Ferne, wenn überhaupt jemals noch zu realisieren, denn mit bald 42 Jahren muss es nicht zwangsläufig und mit aller Leichtigkeit nur noch steil bergauf gehen. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, einem neuen erreichbaren Meilenstein, den ich mir hiermit setzen würde, kommt mir dann schon der Marathon in den Sinn. Und ja, keine Frage, auch ich möchte dann vielleicht doch mal Marathoni sein.

Mindestens einen weiteren Grund hätte ich dann noch: Dieses Forum. In einigen Threads, in denen ich mehr oder minder regelmäßiger stiller Mitleser bin, allen voran der sub3:20-Faden, verfolge ich die Marathonvorbereitungen von Foristen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus. Das hat bei mir im Laufe der vergangenen Monate zusätzlich etwas Bock erzeugt.

Insgeheim war die Absicht, irgendwann mal einen Marathon zu laufen, schon länger im Hintergrund existent, aber eher so für „später mal“. „Marathon laufen kann ich auch mit 50 noch“, hab ich Leuten entgegnet, die mich fragten, warum ich denn nicht (endlich) mal auf die volle Distanz gehen wollte. Wenn ich mir anschaue, wie ich mich bei den langen Läufen im Rahmen der HM-Vorbereitung so geschlagen habe und da reden wir ja von Distanzen bis 25 km oder in seltenen Fällen auch mal ein paar km mehr, verspürte ich nicht sonderlich großen Drang danach, gleich mehrmals bis an die 35 km ran zu gehen - am besten noch mit Endbeschleunigungen. Es ist im Laufe der Jahre durchaus schon etwas besser geworden, aber die LDLs sind für meinen Apparat immer noch die Einheiten, die ihn am meisten belasten, weshalb ich mich dann doch beim leisesten Gedanken an die Idee eines Marathons immer wieder fragte, ob ich mir das antun sollte.

Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass ich für einen Marathon nicht so gut zu gebrauchen bin, wie manch anderer, was vor allem mit den kleineren und mittelgroßen orthopädischen Problemchen zusammenhängt, die mich seit Beginn meiner Lauferei mal mehr und mal weniger begleiten. Im Rahmen des HM-Trainings hatte ich die stets ganz gut im Griff, musste nie länger pausieren oder temporär auf Alternativsport ausweichen. Wie das aber bei einem Training für die doppelte WK-Distanz aussieht, müsste sich erstmal noch zeigen.

Klar scheint mir: Der Kerl muss stabiler werden, als er es bisweilen ist. Will ich es wirklich mit der ganzheitlichen Belastung einer M-Vorbereitung aufnehmen, die sich qualitativ mit dem Niveau meiner HM-Vorbereitung vergleichen lässt (und das wäre schon mal ein Ziel), werde ich wohl ganz unten am Fundament ansetzen müssen. Das bedeutet, Trainingszeit in die Stärkung jener Strukturen zu investieren, die sich bereits im Rahmen des HM-Trainings immer wieder mal meckernd zu Wort melden. Ich denke da gleich an meine Füße, die sich bspw. im letzten Viertel eines voll durchgezogenen HMs mit jedem weiteren km zunehmend wie platte Schlappen anfühlen. Wie soll das erst in der zweiten Hälfte eines Marathons aussehen? Außerdem schmerzen mir immer wieder mal die Knie. Auch hier muss mehr Substanz zum Schutz der Gelenke her. Genauso muss etwas mehr Gluteus entwickelt werden und der vorhandene sollte besser genutzt werden. Die AS hatte ich ja bereits angesprochen und allgemein würde ich bestehende Dysbalancen erkannt und möglichst annähernd vollständig beseitigt haben wollen. Ich bin mir nahezu sicher, dass ich nicht völlig beschwerdefrei durch eine Marathonvorbereitung kommen würde, auch, wenn ich die erwähnten Strukturen nach und nach auf Vordermann bekäme, aber wenn ich mich hier soweit verbessern könnte, dass ich nicht mehr Probleme hätte, als bisher, wäre das völlig akzeptabel. Dahin muss die Reise also zunächst mal gehen und da ich den M ja erst in ziemlich genau 12 Monaten laufen möchte, sollte mir genügend Zeit bleiben, mich dort hin vorzuarbeiten.

10 x HM, 7 x 10k, 6 x 5k sind die WKs, die ich, seitdem ich am 1. März 2014 erstmals die Laufschuhe schnürte, bestritten habe. Verglichen mit anderen ist das natürlich nicht wirklich viel für diesen Zeitraum. Jetzt könnte dann mal eine weitere Distanz hinzukommen. Mal einen M zu laufen und zu finishen wäre durchaus ein Meilenstein, den man sich als Langstreckler gut gefallen lassen kann. Einen M sub3 zu laufen wäre schon ein riesen Meilenstein. In meinen Vorstellungen sah es bisher immer so aus: Wenn ich mal einen M laufe, inkl. der kompletten Vorbereitung, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass es der einzigen bleibt. Also wäre es mehr als schick, diesen einen M gleich sub3 einzutüten und den Deckel auf das Thema zu machen. Also erstmal weiter HM laufen, bis dort die 1:20 zumindest in greifbare Nähe kommt und ein halbes Jahr später sollte - die entsprechende Vorbereitung vorausgesetzt - auch ein M sub3 drin sein. Aber von dieser Abhängigkeit habe ich mich mittlerweile ein Stück weit verabschiedet. Ich würde zwar schon auf einen M sub3 im Herbst 2019 trainieren, aber damit nicht logischerweise die feste Erwartung verknüpfen, auch am Renntag unbedingt die 3 Stunden zu knacken. So denke ich zumindest aktuell, wobei ich mir gerade während ich das schreibe, nicht wirklich sicher bin, ob ich das auch so meine.
:teufel:

817
Ich wünsche dir viel Erfolg und dass deine Knochen halten...
Hast du dir mal überlegt, vielleicht ein wenig Geld in die Hand zu nehmen und ab und an mal einen guten Physio zu besuchen in der Vorbereitung? Vielleicht nicht nur dann, wenn es weh tut, sondern einfach regelmäßig, damit du gute Prävention hast und es überhaupt nicht direkt zu (größeren) Problemen kommt?
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

818
Marathon - der Ganze
Teil II

Ich steigere mich allmählich immer weiter in die Marathonidee hinein. Gestern lockere 10 km DL, während derer ich an nichts anderes dachte. Meiner Freundin habe ich auch schon davon erzählt, um ihr eine Art „Genehmigung“ für die notwendige Erweiterung meines Trainingszeitbudgets zu entlocken. Sie hat erstmal nicht anders reagiert, als hätte ich angekündigt, im Herbst 2019 wieder (nur) einen HM zu laufen. Das werte ich einfach mal als genehmigt, wobei ich ihr, noch ehe es an’s Eingemachte geht, verklickern will, welche Entbehrungen eine solche M-Vorbereitung auch von ihr bzw. unserer Beziehung tatsächlich verlangen dürfte, gerade, wenn ich an die Wochenenden denke. Sowas wie morgens 35 km und abends Tanzkurs ist bei mir definitiv nicht ansatzweise im Rahmen des Denkbaren (@ Michael :hallo: ).

Ich habe schon mal angefangen, mich ein wenig mit der Frage nach dem passenden Trainingsplan auseinanderzusetzen. Bisher habe ich mir meine Trainingspläne stets selbst zusammen geschraubt. In meine allererste HM-Vorbereitung bin ich zunächst mit einem 6- oder 8-Wochen Steffny-Plan gestartet, aber den empfand ich frühzeitig als nicht angemessen, so dass ich nach 2 oder 3 Wochen bereits zur Eigenregie übergegangen bin.

Ich habe zwar in den folgenden Monaten und Jahren nach dem einen oder anderen HM, der nicht das erwünschte Resultat brachte, zur nächsten Trainingsliteratur gegriffen, konnte mich letztlich aber doch nie vollständig mit einem der darin beschriebenen Trainingsplanstrukturen anfreunden. So habe ich - vor allem in der spezifischen Phase der WK-Vorbereitung - nie nach Steffny, Pfitzinger, Lydiard, Daniels oder Hudson trainiert, habe aber von allen genannten und selbstverständlich auch aus unserem Forum gelernt, wie Pläne aufgebaut sein können und welche Schwerpunkte man legen kann.

Vor allem habe ich aber gelernt, dass es unersetzlich ist, seine ganz individuellen Erfahrungen dahingehend zu machen,
- welche Trainingseinheiten einen gut in Form bringen
- wie lange man für gewöhnlich benötigt, um in Form zu kommen
- wie lange die einzelnen Phasen innerhalb einer kompletten Saison sein sollten
- wie viel mentale und physische Belastung man gut verträgt
- welche Be- und Entlastungszyklen angebracht sind
Das sind mal nur 5 der wichtigsten und sehr allgemeinen Fragen, zu welchen man Erkenntnisse gewinnen sollte und ich glaube, dass mir das bis zum heutigen Tag recht gut gelungen ist, wenngleich ich vom Optimum u.U. ein gutes Stück entfernt bin. Wichtig ist mir aber, dass ich mit meiner läuferischen Entwicklung sehr zufrieden bin. Ich bin ja in keiner Weise darauf angewiesen, das Optimum zu erreichen - wo auch immer es liegen könnte.

Mit dem Übergang vom HM zum M ändert sich dann aber die Disziplin. Einige meiner im HM-Kontext gewonnenen Erkenntnisse dürften nicht so einfach auf den M zu übertragen sein. Damit will ich natürlich nicht meinen, dass alles bisher Gelernte obsolet ist, schließlich ist die Sportart nach wie vor die selbe. Aber zu sagen, bisher haben mir 2 QTEs pro Woche am besten getaugt (um einfach mal ein Beispiel zu nennen), also wird das auch für den M Gültigkeit haben, könnte zu kurz gesprungen sein. Vielleicht werde ich mit im HM erbrachten vergleichbaren Leistungen im M nur dann bringen, wenn ich absolut gesehen mehr Qualität im Training habe, was wiederum erstmal eine Verschiebung der Belastungsgrenze voraussetzt. Ich kann nicht ausschließen, dass es am Ende auch für den ersten M ein eigener Plan sein wird, letztlich habe ich ja nichts zu verlieren, wenn ich underperforme. So richtig wohl ist mir dabei, zumindest im Augenblick, aber nicht.

Ganz allgemein würde ich es halten, wie in der letzten HM-Vorbereitung auch: Plan mit 6 TE/Woche mit der Option, am 7ten Tag zusätzlich ein paar km ganz ruhig zu joggen, wenn mir das sinnvoller erscheint als nix zu tun. Ich habe mir zunächst das PDF zum Countdown von Greif heruntergeladen und komplett gelesen, also gleich mal in’s oberste Regal gelangt. Greif gibt als Wochenumfang 90 - 110 km für die 6-Tagewoche an, wobei ich nicht nachvollziehen kann, wie er da drauf kommt. Pro Woche plant er 3 QTEs, bestehend aus 1 x TDL, 1 x IV und 1 x LDL (zunächst ohne, später mit EB). Die restlichen TEs sind DLs (extensiv oder regenerativ) mit 15 - 20 km. Da er für die TDLs „mindestens 3 km Ein- und Auslaufen“ empfiehlt, sind alle TE mindestens 15 km lang, was schon mal ein ziemliches Brett ist. Was an einem DL über, wenn auch „nur“ 15 km, regenerativ sein soll, egal, wie langsam ich ihn laufe, erschließt sich mir persönlich überhaupt nicht. Wenn ich bisher einen regenerativen Lauf gemacht habe war der i.a.R. max. 8 oder auch mal 9 km lang. Müsste ich also erstmal dahin kommen, dass für mich 15 - 20 km DLs im Reg-Tempo regenerative Wirkung zeigen und ich damit die Gesamtumfänge dieses Countdowns wie vorgegeben laufen kann, wenn meine angestrebte Zielzeit überhaupt realisierbar sein soll?

Wenn ich mir beispielhaft mal Woche 2 genauer anschaue, komme ich inkl. EL/AL bereits auf mindestens 113 km und das auch nur, wenn ich mich bei den IV statt je 3 km nur 2 km EL und AL und außerdem jeweils die Umfangsuntergrenze der 3 wöchentlichen DLs von 15 km ansetze. Bei 3 km EL/AL, auch bei den IVs und 20 km DLs wären es gleich 130 km. Mir nicht klar also, wie die 90 - 110 km zustande kommen. Vielleicht als Durchschnitt über die kompletten 8 Wochen inkl. Tapering. Jedenfalls würde ich mich da nicht so oft 3 x 20 km nur DLs laufen sehen, wenn das dann auch lediglich die leichten TEs sind. Mir ist schon bewusst, dass eine M-Vorbereitung mehr Umfang erfordert als eine für den HM. Ob es dann so viele DL-km sein müssen…?

Das Gute ist: Ich muss ja nicht nach dem Greif-Countdown oder überhaupt nach Greif trainieren. Ich habe jetzt noch genügend Zeit und Gelegenheit, mir weitere Eindrücke von der Gestaltung eines M-Trainings zu verschaffen und kann in aller Ruhe eine Entscheidung für oder gegen einen Plan von der Stange treffen, welcher das dann auch immer sein könnte.

Meine derzeitige noch unbedarfte grobe Idee von einer Planung aber Frühjahr/Sommer 2019 wäre:
- 12 - 14 Wochen Grundlagenphase mit Schwerpunkt auf sanftem Aufbau von Gesamtumfang und der langen Läufe auf 30 - 32 km, progressiver Aufbau von Fartleks (1 x pro Woche) sowie Stabi, Kraft und Mobilität.
- 8 Wochen spezifisches M-Training (inkl. Tapering)

Noch ein nicht so unwichtiges Thema sind die richtigen Schuhe. In den Kinvaras bin ich die letzten 3 HMs gelaufen. Das war schon grenzwertig beim aktuellen Zustand meiner Füße, was sich aber ja noch deutlich bessern soll und auch muss. Diese Latschen bei nem M zu tragen, kann ich mir trotzdem nicht vorstellen. Schaue ich in meinen derzeitigen Schuhbestand und wäge Stabilität und Gewicht gegeneinander ab, kämen lediglich die Mizuno Wave Inspire in Frage, die ich (mittlerweile das 8te Paar im Einsatz) während 6.483 meiner bisher 11.923 Lauf-km an den Füßen hatte. Ich glaube aber, dass da noch ein bisschen was Besseres geht. Und deshalb werde ich mich auch da in nächster Zeit mal versuchen etwas schlau zu machen.

Die (@ Running-Gag :daumen: ) vorgeschlagene Sache mit dem Physio ist auf jeden Fall eine Option, die ich mir auch schon überlegt hatte. In regelmäßigen Abständen, sagen wir alle 4 Wochen, die alten Knochen mal einem festen Physio vorzustellen, ist definitiv nicht zu kostspielig und würde ich gerne machen. Werde mich mal umhören, wer in Mainz gut und gerne mit Läufern zusammenarbeitet.

819
Bezüglich der Schuhe... Ich laufe nur noch in New Balance und komme mit nahezu allen Schuhen sehr sehr gut aus. Vielleicht da was dabei!?
Ansonsten was mir vom M noch einfällt, was vielleicht mit dem Triathlon vergleichbar ist, wäre zum einen die Fettstoffwechselaktivität zu verbessern... Wie, das überlasse ich erstmal dir ;) und zum anderen, bei 3h Wettkampf auch mal an der Nahrungsaufnahme im Lauf zu probieren. Es gibt bei den M-Veranstaltungen ja meist irgendwas vom Veranstalter. Würde testen, ob du das Gel verträgst und dann im Training damit mal laufen... Ich weiß nicht, ob es solch Verpflegung unbedingt braucht, aber falls du da nach Verpflegung suchst, würde ich das vorher gut und ausgiebig testen bei TDL und bei LaLa mit EB...
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

820
Hallo Sascha,

willkommen im Club der (zumindest schonmal gedanklichen) Marathon Läufer / Trainierer :-)

Ich möchte dir im Rahmen meines bescheidenen Wissens ein paar Anmerkungen geben.
Edd Laddix hat geschrieben: Ich steigere mich allmählich immer weiter in die Marathonidee hinein. Gestern lockere 10 km DL, während derer ich an nichts anderes dachte. Meiner Freundin habe ich auch schon davon erzählt, um ihr eine Art „Genehmigung“ für die notwendige Erweiterung meines Trainingszeitbudgets zu entlocken. Sie hat erstmal nicht anders reagiert, als hätte ich angekündigt, im Herbst 2019 wieder (nur) einen HM zu laufen. Das werte ich einfach mal als genehmigt, wobei ich ihr, noch ehe es an’s Eingemachte geht, verklickern will, welche Entbehrungen eine solche M-Vorbereitung auch von ihr bzw. unserer Beziehung tatsächlich verlangen dürfte, gerade, wenn ich an die Wochenenden denke. Sowas wie morgens 35 km und abends Tanzkurs ist bei mir definitiv nicht ansatzweise im Rahmen des Denkbaren (@ Michael :hallo: ).
Die lange Runde baut man langsam auf (sollte). Das verdaut vielleicht nicht jeder ohne Weiteres. Die physiologischen Anpassungsprozesse greifen trotzdem irgendwann mit dem Ergebnis, dass man danach auch nicht Ewigkeiten zerschossen ist. Mir hat immer folgender Ablauf nach der langen Runde sehr geholfen:
1. Regenerationsdrink mit einer Mischung aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Salzen (alles in einem ordentlichen Mixer geschreddert):
- 1/2 Liter Wasser
- 4 Datteln (schnell verfügbare Glukose)
- 1-2 Teelöffel Dulse (gute Versorgung mit Salzen und Jod -> informieren)
- 2 EL Chia Samen (gutes Omega 3/6 Verhältnis)
- 3 EL Hanfprotein (alle essentiellen Aminösauren)
- 1 TL Kakaonibs (Glukose für den Geschmack :-)
2. Muskeln lockern und locker Dehnen
3. Warmes Wannenbad
4. 30-40 Minuten Power-Nap (wenn der Kreislauf es zulässt, dass du einschläfst)
5. Lockere Fahrradtour (klingt vielleicht hart, aber mir hat es immer geholfen, die Gelenke nochmal schonend zu bewegen. Erhöht den Blutfluss und half mir bei der Regeneration)

Wenn du es schaffst, früh loszulaufen (gegen 7 Uhr), dann kannst du mit den Maßnahmen eigentlich ab 13 / 14 Uhr wieder fit fürs soziale Leben sein. Wenn man das miteinander abspricht, dann kann man sich auf so einen Tagesablauf gut gemeinsam einstellen.

Und vielleicht bist du irgendwann auch so fit, dass es mit dem abendlichen Tanzkurs klappt ;-)
Edd Laddix hat geschrieben:Ich habe schon mal angefangen, mich ein wenig mit der Frage nach dem passenden Trainingsplan auseinanderzusetzen. Bisher habe ich mir meine Trainingspläne stets selbst zusammen geschraubt. In meine allererste HM-Vorbereitung bin ich zunächst mit einem 6- oder 8-Wochen Steffny-Plan gestartet, aber den empfand ich frühzeitig als nicht angemessen, so dass ich nach 2 oder 3 Wochen bereits zur Eigenregie übergegangen bin.

Ich habe zwar in den folgenden Monaten und Jahren nach dem einen oder anderen HM, der nicht das erwünschte Resultat brachte, zur nächsten Trainingsliteratur gegriffen, konnte mich letztlich aber doch nie vollständig mit einem der darin beschriebenen Trainingsplanstrukturen anfreunden. So habe ich - vor allem in der spezifischen Phase der WK-Vorbereitung - nie nach Steffny, Pfitzinger, Lydiard, Daniels oder Hudson trainiert, habe aber von allen genannten und selbstverständlich auch aus unserem Forum gelernt, wie Pläne aufgebaut sein können und welche Schwerpunkte man legen kann.

Vor allem habe ich aber gelernt, dass es unersetzlich ist, seine ganz individuellen Erfahrungen dahingehend zu machen,
- welche Trainingseinheiten einen gut in Form bringen
- wie lange man für gewöhnlich benötigt, um in Form zu kommen
- wie lange die einzelnen Phasen innerhalb einer kompletten Saison sein sollten
- wie viel mentale und physische Belastung man gut verträgt
- welche Be- und Entlastungszyklen angebracht sind
Das sind mal nur 5 der wichtigsten und sehr allgemeinen Fragen, zu welchen man Erkenntnisse gewinnen sollte und ich glaube, dass mir das bis zum heutigen Tag recht gut gelungen ist, wenngleich ich vom Optimum u.U. ein gutes Stück entfernt bin. Wichtig ist mir aber, dass ich mit meiner läuferischen Entwicklung sehr zufrieden bin. Ich bin ja in keiner Weise darauf angewiesen, das Optimum zu erreichen - wo auch immer es liegen könnte.
Vor diesen Überlegungen stehe ich ja auch gerade, da ich das erste mal mein Training selber aufbaue. Du hast ja schon Erfahrungen gesammelt. Ich denke du solltest dir im Hinblick auf dein Marathon-Training aber auch nicht zu viele gedankliche Sorgen machen. So extrem anders musst du garnicht trainieren. Deine Fragen sind aus meiner Sicht aber die richtigen. Und eigentlich kennst du ja die Antworten schon ziemlich genau.
Edd Laddix hat geschrieben: Mit dem Übergang vom HM zum M ändert sich dann aber die Disziplin. Einige meiner im HM-Kontext gewonnenen Erkenntnisse dürften nicht so einfach auf den M zu übertragen sein. Damit will ich natürlich nicht meinen, dass alles bisher Gelernte obsolet ist, schließlich ist die Sportart nach wie vor die selbe. Aber zu sagen, bisher haben mir 2 QTEs pro Woche am besten getaugt (um einfach mal ein Beispiel zu nennen), also wird das auch für den M Gültigkeit haben, könnte zu kurz gesprungen sein. Vielleicht werde ich mit im HM erbrachten vergleichbaren Leistungen im M nur dann bringen, wenn ich absolut gesehen mehr Qualität im Training habe, was wiederum erstmal eine Verschiebung der Belastungsgrenze voraussetzt. Ich kann nicht ausschließen, dass es am Ende auch für den ersten M ein eigener Plan sein wird, letztlich habe ich ja nichts zu verlieren, wenn ich underperforme. So richtig wohl ist mir dabei, zumindest im Augenblick, aber nicht.
Ich denke wie schon geschrieben nicht, dass du jetzt etwas vollkommen abändern musst. Was sollte das sein? Sicherlich musst du Marathon spezifisches Training einbauen. Das sind hauptsächlich die Läufe ab > 30km. Also den LongRun am Wochenende. HM-Trainingseinheiten sind übrigens auch sehr gut für die M Performance. Wichtig ist einfach nur, dass du ein gutes Balancing und einen sinnvollen progressiven Aufbau findest.
Edd Laddix hat geschrieben:Ganz allgemein würde ich es halten, wie in der letzten HM-Vorbereitung auch: Plan mit 6 TE/Woche mit der Option, am 7ten Tag zusätzlich ein paar km ganz ruhig zu joggen, wenn mir das sinnvoller erscheint als nix zu tun. Ich habe mir zunächst das PDF zum Countdown von Greif heruntergeladen und komplett gelesen, also gleich mal in’s oberste Regal gelangt. Greif gibt als Wochenumfang 90 - 110 km für die 6-Tagewoche an, wobei ich nicht nachvollziehen kann, wie er da drauf kommt. Pro Woche plant er 3 QTEs, bestehend aus 1 x TDL, 1 x IV und 1 x LDL (zunächst ohne, später mit EB). Die restlichen TEs sind DLs (extensiv oder regenerativ) mit 15 - 20 km. Da er für die TDLs „mindestens 3 km Ein- und Auslaufen“ empfiehlt, sind alle TE mindestens 15 km lang, was schon mal ein ziemliches Brett ist. Was an einem DL über, wenn auch „nur“ 15 km, regenerativ sein soll, egal, wie langsam ich ihn laufe, erschließt sich mir persönlich überhaupt nicht. Wenn ich bisher einen regenerativen Lauf gemacht habe war der i.a.R. max. 8 oder auch mal 9 km lang. Müsste ich also erstmal dahin kommen, dass für mich 15 - 20 km DLs im Reg-Tempo regenerative Wirkung zeigen und ich damit die Gesamtumfänge dieses Countdowns wie vorgegeben laufen kann, wenn meine angestrebte Zielzeit überhaupt realisierbar sein soll?

Wenn ich mir beispielhaft mal Woche 2 genauer anschaue, komme ich inkl. EL/AL bereits auf mindestens 113 km und das auch nur, wenn ich mich bei den IV statt je 3 km nur 2 km EL und AL und außerdem jeweils die Umfangsuntergrenze der 3 wöchentlichen DLs von 15 km ansetze. Bei 3 km EL/AL, auch bei den IVs und 20 km DLs wären es gleich 130 km. Mir nicht klar also, wie die 90 - 110 km zustande kommen. Vielleicht als Durchschnitt über die kompletten 8 Wochen inkl. Tapering. Jedenfalls würde ich mich da nicht so oft 3 x 20 km nur DLs laufen sehen, wenn das dann auch lediglich die leichten TEs sind. Mir ist schon bewusst, dass eine M-Vorbereitung mehr Umfang erfordert als eine für den HM. Ob es dann so viele DL-km sein müssen…?
Wenn ich als Greif Läufer mal einen Rat geben darf: Das kann man in vollem Umfang nur, wenn man ein ordentliches Maß an Robustheit aufbaut. Aus diesem Grund solltest du die nächsten 2-3 Monate deutlichen Schwerpunkt auf läuferspezifisches Krafttraining legen. Ich weiß nicht wie viel du da in den letzten Jahren investiert hast, aber das sehe ich als ein sehr wichtiges Element an. Genauso solltest du im Hinblick auf deine Füße mal nach Training des Fußbettes recherchieren. Das habe ich noch nicht gemacht, habe ich aber auch vor.

Ich würde dir raten, einen kompletten Erholungstag ohne Laufen beizubehalten. Es sei denn, eine lockere 5km Runde hilft dir wirklich, das du dich besser erholst, also ohne.

Du musst auch nicht zwingend 3 Q-Einheiten machen. Der LongRun ist gesetzt. Du kannst aber auch alle 3 Wochen zur Entlastung nur eine Q-Einheit laufen oder die zweite (der 3) allgemein etwas abschwächen. Im Hinblick auf die Umfänge bin ich sicher, dass du mit max 100km die Woche eine sehr gute Basis haben wirst. Mehr muss es eigentlich nicht sein (auch wenn ich da jetzt nicht das beste Vorbild bin).

Hinsichtlich deiner Trainingssteuerung würde ich dir empfehlen, dir mal die App HRV4Training anzusehen. Diese App ermöglicht es, mittels deiner Handy-Kamera (modernes Handy vorausgesetzt), deinen Puls zu analysieren und eine HRV Messung zu machen. Es kostet einmalig 10 Euro. Ich nutze es momentan zur Prüfung meines Belastungsstatus und es eignet sich aus meiner Sicht sehr gut, einen objektiven Wert hinsichtlich der Gesamtbelastung zu ermitteln. Ich mache es morgens immer gleich nach dem Aufwachen im Liegen, weil da das System noch unten ist und "unverfälschte" Werte liefert.
Edd Laddix hat geschrieben: Das Gute ist: Ich muss ja nicht nach dem Greif-Countdown oder überhaupt nach Greif trainieren. Ich habe jetzt noch genügend Zeit und Gelegenheit, mir weitere Eindrücke von der Gestaltung eines M-Trainings zu verschaffen und kann in aller Ruhe eine Entscheidung für oder gegen einen Plan von der Stange treffen, welcher das dann auch immer sein könnte.
Und du kannst, bis es soweit ist, dich ja auch noch umentscheiden. Ich werde die Saison 2019 nicht mehr nach Greif trainieren. Aber ich muss ja eh erstmal aufbauen.
Edd Laddix hat geschrieben: Meine derzeitige noch unbedarfte grobe Idee von einer Planung aber Frühjahr/Sommer 2019 wäre:
- 12 - 14 Wochen Grundlagenphase mit Schwerpunkt auf sanftem Aufbau von Gesamtumfang und der langen Läufe auf 30 - 32 km, progressiver Aufbau von Fartleks (1 x pro Woche) sowie Stabi, Kraft und Mobilität.
- 8 Wochen spezifisches M-Training (inkl. Tapering)
Klassisch, aber passt doch. Lass dir aber vor allem beim Aufbau der langen Runde ruhig Zeit und schau, wie du darauf reagierst. Mit einem langsamen Aufbau wird das ganze gut verdaulich. In den Reduktionswochen dann ruhig auch mal "radikal" den Umfang runter, aber das kennst du ja aus deiner Vergangenheit eh.

Ich bin gespannt auf deine weitere Planung und versuche dir gerne ein paar Ansicht zu schreiben. Auch wenn ich sicher nicht der beste Ratgeber bin. Aber vielleicht hilft ja auch ab und zu einfach mal eine zweite Meinung. Viel mehr kann ich jetzt leider erstmal nicht beitragen.

Viele Grüße und viel Erfolg
Michael
[SUB]Bestzeiten: 10km - 38:46 (04/2017), HM - 1:24:28 (04/2017), M - 3:18:26 (09/2017)[/SUB]

821
Running-Gag hat geschrieben:Bezüglich der Schuhe... Ich laufe nur noch in New Balance und komme mit nahezu allen Schuhen sehr sehr gut aus. Vielleicht da was dabei!?

NB finde ich ziemlich interessant, nur meine ich in Erinnerung zu haben, dass die Modelle lt. Beschreibungen mehr oder weniger durchgehend recht schmal im Vorfußbereich sein sollen, was sich mit meinen breiten Füßen nicht gut vertragen würde. Das muss ich aber selbst mal ausprobieren. Ich hatte noch nie einen von NB an.
Ansonsten was mir vom M noch einfällt, was vielleicht mit dem Triathlon vergleichbar ist, wäre zum einen die Fettstoffwechselaktivität zu verbessern... Wie, das überlasse ich erstmal dir ;) und zum anderen, bei 3h Wettkampf auch mal an der Nahrungsaufnahme im Lauf zu probieren. Es gibt bei den M-Veranstaltungen ja meist irgendwas vom Veranstalter. Würde testen, ob du das Gel verträgst und dann im Training damit mal laufen... Ich weiß nicht, ob es solch Verpflegung unbedingt braucht, aber falls du da nach Verpflegung suchst, würde ich das vorher gut und ausgiebig testen bei TDL und bei LaLa mit EB...

Völlig klar, dass das Thema Verpflegung beim M eines ist, das bei meinen HMs bisher keinerlei Rolle spielte. Bei <90 min. WK und kühlen Temperaturen braucht es einfach nicht mal einen Schluck Wasser. Die Verpflegungsstationen habe ich immer ignoriert, die hätten mich nur Rhythmus gekostet.

822
thrivefit hat geschrieben: Die lange Runde baut man langsam auf (sollte). Das verdaut vielleicht nicht jeder ohne Weiteres. Die physiologischen Anpassungsprozesse greifen trotzdem irgendwann mit dem Ergebnis, dass man danach auch nicht Ewigkeiten zerschossen ist. Mir hat immer folgender Ablauf nach der langen Runde sehr geholfen:
1. Regenerationsdrink mit einer Mischung aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Salzen (alles in einem ordentlichen Mixer geschreddert):
- 1/2 Liter Wasser
- 4 Datteln (schnell verfügbare Glukose)
- 1-2 Teelöffel Dulse (gute Versorgung mit Salzen und Jod -> informieren)
- 2 EL Chia Samen (gutes Omega 3/6 Verhältnis)
- 3 EL Hanfprotein (alle essentiellen Aminösauren)
- 1 TL Kakaonibs (Glukose für den Geschmack :-)
2. Muskeln lockern und locker Dehnen
3. Warmes Wannenbad
4. 30-40 Minuten Power-Nap (wenn der Kreislauf es zulässt, dass du einschläfst)
5. Lockere Fahrradtour (klingt vielleicht hart, aber mir hat es immer geholfen, die Gelenke nochmal schonend zu bewegen. Erhöht den Blutfluss und half mir bei der Regeneration)

Mit exakt diesem Rezept und Ablauf werde ich mal starten. Das werde ich alles genau so ausprobieren. Die Fahrradtour würde ich vielleicht ersetzen durch 10 - 15 min. super easy auf dem Radtrainer.
Wenn du es schaffst, früh loszulaufen (gegen 7 Uhr), dann kannst du mit den Maßnahmen eigentlich ab 13 / 14 Uhr wieder fit fürs soziale Leben sein. Wenn man das miteinander abspricht, dann kann man sich auf so einen Tagesablauf gut gemeinsam einstellen.

7 Uhr?! Bei mir werden es dann anfänglich wohl eher 9, wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass mich die sommerlichen Temperaturen da schon insoweit „erziehen“, dass ich bereits den nächsten LDL lieber frühzeitig unter Dach und Fach habe, bevor die Sonne hoch steht.
Und vielleicht bist du irgendwann auch so fit, dass es mit dem abendlichen Tanzkurs klappt ;-)

Ich kann mir schon viel vorstellen. Das gehört definitiv nicht dazu. :zwinker5:
Ich denke du solltest dir im Hinblick auf dein Marathon-Training aber auch nicht zu viele gedankliche Sorgen machen. So extrem anders musst du garnicht trainieren.
Ich denke wie schon geschrieben nicht, dass du jetzt etwas vollkommen abändern musst. Was sollte das sein? Sicherlich musst du Marathon spezifisches Training einbauen. Das sind hauptsächlich die Läufe ab > 30km. Also den LongRun am Wochenende. HM-Trainingseinheiten sind übrigens auch sehr gut für die M Performance.

Stimmt, die größte Veränderung betrifft wohl die deutliche Ausweitung der langen Läufe und der EBs. Selbst die TWLs wären als weitere QTE nicht verkehrt - wobei dann natürlich mit mehr Distanz und geringerer ØPace. An der Stelle würde ich für einen M aber schon auf normale TDLs mit homogener Pace umstellen.
Wichtig ist einfach nur, dass du ein gutes Balancing und einen sinnvollen progressiven Aufbau findest.

Das traue ich mir absolut zu.
Wenn ich als Greif Läufer mal einen Rat geben darf: Das kann man in vollem Umfang nur, wenn man ein ordentliches Maß an Robustheit aufbaut. Aus diesem Grund solltest du die nächsten 2-3 Monate deutlichen Schwerpunkt auf läuferspezifisches Krafttraining legen.

Hatte ja geschrieben, dass das unumgänglich ist und die Anfänge sind hier auch bereits gemacht.
Ich weiß nicht wie viel du da in den letzten Jahren investiert hast, aber das sehe ich als ein sehr wichtiges Element an.

Zunehmend regelmäßig, aber nicht so viel, wie ich für einen M und die damit einhergehenden Trainingsbelastungen benötigen würde.
Genauso solltest du im Hinblick auf deine Füße mal nach Training des Fußbettes recherchieren. Das habe ich noch nicht gemacht, habe ich aber auch vor.

Bin ich auch dabei. Das Wadenheben ist dafür nicht verkehrt und ein Balancepad habe ich auch. Von dieser Kombi verspreche ich mir etwas.
Ich würde dir raten, einen kompletten Erholungstag ohne Laufen beizubehalten. Es sei denn, eine lockere 5km Runde hilft dir wirklich, das du dich besser erholst, also ohne.

Genau, einplanen werde ich den Erholungstag in jeder Woche. Wenn ich nach ein bis zwei Wochen unter Vollbelastung merken sollte, dass ich im Anschluss an diesen total platte Beine habe oder allgemein nur sehr schwer in Tritt komme, werde ich antesten, ob alternativ ein kurzer Jog Abhilfe schafft. Lieber wäre es mir aber, der freie Tag würde besser funktionieren, als das Gejogge und ist somit erste Wahl.
Du musst auch nicht zwingend 3 Q-Einheiten machen. Der LongRun ist gesetzt. Du kannst aber auch alle 3 Wochen zur Entlastung nur eine Q-Einheit laufen oder die zweite (der 3) allgemein etwas abschwächen. Im Hinblick auf die Umfänge bin ich sicher, dass du mit max 100km die Woche eine sehr gute Basis haben wirst. Mehr muss es eigentlich nicht sein (auch wenn ich da jetzt nicht das beste Vorbild bin).

Denke ich mir mittlerweile auch. Ich glaube sogar, dass ich mit allgemein mehr Umfang sowie einem TDL pro Woche plus dem LDL (mit EB) gut bedient bin. Vielleicht wechsele ich auch von Woche zu Woche zwischen TDL und IVs. Wenn ich dann merke, dass mir von der Gesamtbelastung her Qualität fehlt, kann ich immer noch als erst softe Steigerung einen der DLs verschärfen. Nach genau diesem Konzept bin ich im HM-Training die letzten Male auch verfahren. Es hat für mich gut funktioniert, erstmal nicht allzu viel Q-Anteil in den Plan aufzunehmen und mich von der sicheren Seite an die Belastungsgrenze heranzutasten, anstatt irgendwann festzustellen, dass die letzte(n) Woche(n) doch zu heftig war(en), denn dann kann es schnell zu Schwierigkeiten kommen und wenn es nur eine ungeplante Recovery-Woche ist, die man zu nem ungünstigen Zeitpunkt einschieben muss, weil ansonsten gar nix mehr gehen würde.
Hinsichtlich deiner Trainingssteuerung würde ich dir empfehlen, dir mal die App HRV4Training anzusehen. Diese App ermöglicht es, mittels deiner Handy-Kamera (modernes Handy vorausgesetzt), deinen Puls zu analysieren und eine HRV Messung zu machen. Es kostet einmalig 10 Euro. Ich nutze es momentan zur Prüfung meines Belastungsstatus und es eignet sich aus meiner Sicht sehr gut, einen objektiven Wert hinsichtlich der Gesamtbelastung zu ermitteln. Ich mache es morgens immer gleich nach dem Aufwachen im Liegen, weil da das System noch unten ist und "unverfälschte" Werte liefert.

Schaue ich mir an. Danke für den Tipp!
Und du kannst, bis es soweit ist, dich ja auch noch umentscheiden. Ich werde die Saison 2019 nicht mehr nach Greif trainieren. Aber ich muss ja eh erstmal aufbauen.

Ich habe mich - glaube ich - schon darauf versteift, wieder selbst zu planen. Das schlimmste, was hierbei passieren könnte, wäre, dass ich meine Zielzeit nicht erreiche. Dafür wird es wahrscheinlicher sein, unzerstört an die Startlinie zu kommen. Die Trainingsergebnisse werden über die Wochen der Vorbereitung hin zum WK-Tag ja auch Aufschluss darüber geben, was ich mir letztlich vornehmen kann, auch wenn bei einem M selbstverständlich deutlich mehr Unwägbarkeiten lauern, als bei einem HM.
Ich bin gespannt auf deine weitere Planung und versuche dir gerne ein paar Ansicht zu schreiben.

Ja, Michael, bitte mach das und hör nicht auf damit. Dein Rat ist immer gerne gesehen.
Auch wenn ich sicher nicht der beste Ratgeber bin.

Ach, du hast dich zu sklavisch an deinen Greifplan gehalten. Aber was hättest du auch anderes tun sollen? Du konntest - zumindest deinen Schilderungen nach - die Einheiten mehr oder weniger einwandfrei bis zum Ende abspulen, ohne dabei unterzugehen. Aus Mangel an Erfahrung kanntest du lediglich die Reaktionen deines Systems auf die „vorbildliche“ Abarbeitung des Plans nicht, so zum Beispiel
Edd Laddix hat geschrieben: - wie lange man für gewöhnlich benötigt, um in Form zu kommen

Dass dann am WK-Tag noch orthopädische Probleme hinzukommen, war vielleicht auch nicht unbedingt im Vorfeld abzusehen. Ich hätte an deiner Stelle nichts grundlegend anders gemacht, zumindest, wenn ich mich auf einen Plan bereits festgelegt, diesen gekauft hätte und in der Lage gewesen wäre, ihn so runterzulaufen. Man muss ja auch mal sehen, dass du gar nichts mehr zusätzlich gemacht hast, also keine Kraft- oder Stabieinheiten und trotzdem auf Anhieb mit einem Greifplan sehr gut klar gekommen bist (für mich selbst insgesamt unvorstellbar). Wenn du das jetzt änderst und das tust du ja, wirst du mordsmäßig stark sein.

823
Edd Laddix hat geschrieben:NB finde ich ziemlich interessant, nur meine ich in Erinnerung zu haben, dass die Modelle lt. Beschreibungen mehr oder weniger durchgehend recht schmal im Vorfußbereich sein sollen, was sich mit meinen breiten Füßen nicht gut vertragen würde. Das muss ich aber selbst mal ausprobieren. Ich hatte noch nie einen von NB an.



Völlig klar, dass das Thema Verpflegung beim M eines ist, das bei meinen HMs bisher keinerlei Rolle spielte. Bei <90 min. WK und kühlen Temperaturen braucht es einfach nicht mal einen Schluck Wasser. Die Verpflegungsstationen habe ich immer ignoriert, die hätten mich nur Rhythmus gekostet.
NB bietet die Schuhe auch in unterschiedlichen Weiten an, wenn ich mich recht entsinne. Aber du hast recht, ich habe auch ziemlich schmale Füße und komme wohl genau deshalb sehr gut mit denen klar... Wobei ich sagen muss, je mehr Dämpfung bzw. je dicker und schwerer der Schuh, desto breiter scheint der Vorfuß zu sein. Der NB MRush z.B. ist mir vorne relativ breit im Gegensatz zu meinen 1400 und 1500. Der MRace wäre vielleicht auch was... musst mal in einem Geschäft ausprobieren
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

824
Regeneration - Woche 3/5 - KW: 43
20,5 km - Ø 5:00 min/km - HF: 78% - 01:42:23 h
Stabi: 2:09 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]Stabi: 1:15 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]Stabi: 0:20 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]10 km @ 5:05 / HF: 76%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]Stabi: 0:12 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]10,5 km @ 4:55 / HF: 80% + Stabi: 0:22 h[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Regeneration - Woche 4/5 - KW: 44
Stabi: 1:18 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]Stabi: 0:43 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]Stabi: 0:35 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Die letzten beiden Wochen sind schnell erzählt. Sehr wenig laufen und etwas Stabi & Co. in KW 43 und gar nicht laufen und weniger Stabi & Co. in KW 44. Dass die letzte Woche so supermau aussieht liegt daran, dass ich einen 5-tägigen Kurzurlaub eingelegt habe. Da war keine Zeit für Sport, weil jeden und den ganzen Tag auf den Beinen.

Die Reg-Phase habe ich jetzt auch um eine Woche verlängert, weil ich in der aktuellen Woche ebenfalls zu wenig bis null Lauferei kommen werde. Bevor es damit wieder loslegen kann, muss ich noch ein paar andere Dinge erledigen.

825
:schlafen:

Sportlich gesehen läuft derzeit alles sehr gemächlich ab. Die Reg-Phase habe ich nochmals verlängert, auf mittlerweile 7 Wochen, in denen ich insgesamt 10-mal laufen war (110 km) und 10:41 h Stabi gemacht habe. So richtig konnte ich den Einstieg in eine neue Grundlagenphase nicht finden, nahm das aber sehr entspannt zur Kenntnis. Denn für das Frühjahr habe ich mir mal ausnahmsweise keinen Wettkampf vorgenommen, für den ich langsam aber sicher in die Puschen kommen müsste. Ich werde lieber weiter an der Grundlage arbeiten und meinen Fokus auf den Marathon im Herbst legen. Außerdem kommt es mir auch privat ganz gelegen, für die ersten 3 - 4 Monate 2019 ein wenig flexibel in der zeitlichen Gestaltung zu bleiben.

In der letzten Woche konnte ich dann aber tatsächlich sowas wie eine Grundlagenphase einläuten. 3-mal war ich laufen, die längste Distanz war bei 16 km. Die Form ist schon seit einigen Wochen völlig dahin und Gewicht habe ich natürlich auch wieder zugelegt. Das mit der Form ist normal und gewollt, die Sache mit dem Gewicht ist zwar nicht gewollt, aber angesichts der Planung für 2019 absolut geduldet.

Wenn ich jetzt gut in die Grundlage reinkomme, wird auch wieder halbwegs regelmäßig was gepostet. Über das Frühjahr werde ich mir zu gegebener Zeit nochmal Gedanken machen. So ganz ohne WK scheint mir das etwas öde, aber eine gezielte Vorbereitung wird es definitiv nicht geben.

826
Gerade habe ich meine gammeligsten 3 Monate seit Laufbeginn mit der Silvesternacht hinter mir gelassen. Als ich mich gestern Morgen, am ersten Tag des Jahres, zum ersten Mal seit dem Köln HM wieder auf die Waage stelle, werden meine schlimmsten Erwartungen noch um 2 kg getoppt: Glatte 90 kg und damit 7 kg mehr als Anfang Oktober. Wie’s kommt? Nahezu ungezügelte Nahrungsaufnahme gepaart mit mickrigen durchschnittlichen Laufumfängen von 22 km pro Woche. Von den Kippen konnte ich die Finger natürlich auch wieder nicht lassen. Aber ganz ehrlich, es hat Spaß gemacht, sich mal wieder richtig gehen zu lassen.

Mit dem angekündigten Einstieg in die geplante Grundlagenphase hatte das natürlich nur sehr entfernt etwas zu tun, aber jetzt soll es wieder in die andere Richtung gehen und die Motivation ist nach dieser Völlerei auch wieder auf dem nötigen Niveau. Heute Morgen waren es auch schon „nur noch“ 88,3 kg. Allerdings wird mich ein 10-tägiger USA-Aufenthalt Mitte Februar unweigerlich wieder ein wenig ausbremsen. Wie stark, wird sich zeigen. Wenn ich jeden zweiten Tag im Schnitt ein Läufchen hinbekäme, wäre ich schon vollauf zufrieden, denn es steht durchaus einiges an Party auf dem Programm.

Danach möchte ich mich dann aber möglichst intensiv dem für Herbst geplanten Marathon widmen, auch wenn 2019 ziemlich viel Privates ansteht, was mich im Endeffekt doch noch den notwendigen Fokus auf ein gutes Marathondebüt kosten könnte.

Vorletzten Samstag habe ich mal wieder einen längeren Lauf gemacht, wobei ich mich an diesen über die Wochen zuvor Schritt für Schritt angenähert habe. Es wurden 20 km @ 5:09 / HF: 82%. Und gestern nach dem Schlucken der 90-Kilo-Wahrheit waren es 22 km @ 5:25 / HF: 77%. Dass das derzeit nur katastrophal aussieht, ist kein Wunder. Ich war aber doch einigermaßen überrascht, dass ich die 22 km mit der aktuellen Statur relativ entspannt bis zum Ende laufen konnte.

Na ja, die ersten 4 -5 kg werden wohl relativ schnell wieder unten sein, wenn ich jetzt den Umfang nach oben ziehe und mich bei den Mahlzeiten wieder zivilisierter verhalte.

827
Schön, dass es auch bei dir wieder losgeht! Hast du schon einen Plan für den Aufbau gemacht? Bin selber gerade noch ziemlich am Tüfteln, wie ich das machen will und vor allem welche Tempi und Progression ich mir zumuten will. Dafür habe ich bislang kein wirkliches Gespür. Guten Wiedereinstieg jedenfalls!

828
Hi Michael,

als erstes werde ich mich darum bemühen, über die Anhebung der Wochenkilometer und weniger Kalorienzufuhr, die ersten 4-5 überschüssigen Kilos runter zu bekommen. In dieser Phase gibt es nur langsame bis lockere, vielleicht ausnahmsweise mal auch schon moderate Dauerläufe mit hin und wieder ein paar Steigerungen zur Vorbereitung auf spätere Farleks. In dieser Phase möchte ich auch die langen Läufe schon langsam weiter aufbauen. Zusätzlich weiter Stabieinheiten.

In der zweiten Phase nehme ich wöchentlich ein Fartlek mit auf, das ich in Sachen Intensität und Qualitätsanteil sukzessive ausbaue. Ansonsten vor allem km machen, die langen Läufe weiter pflegen und natürlich Stabi. Evtl. von Zeit zu Zeit mal einen längeren DL irgendwo im Bereich Ziel-MRT +10s.

Das ganze mündet dann in einer dritten Phase in die spezifische Marathonvorbereitung. Wie lange diese Phase sein wird, kann ich derzeit noch nicht absehen und hängt auch ein bisschen davon ab, wie ich mich während Phase 2 entwickle. Hab keinen Bock zu früh zu peaken. Stabi wird in dieser Phase auf eine erhaltende Einheit pro Woche reduziert.

Eigentlich alles wie immer, mit der Ausnahme, dass der Ziel-WK diesmal ein Herbst-M ist und ich im ersten Halbjahr gar keinen Ziel-WK habe, was sich sehr wahrscheinlich auch auf die Gestaltung meiner diesjährigen Reg-Phase/Saisonpause auswirkt, die ich üblicherweise unmittelbar nach den Frühjahrs-WKs eingelegt habe. Eine längere Pause wird es in 2019 nicht geben, sondern eher eine zeitweise Umstellung auf 1:1-Wochenrhythmus für 3 Zyklen oder so - mal sehen.

Und wie gesagt, muss ich überhaupt mal sehen, wie das aktuelle Jahr so läuft und ob ich das, was ich oben geschrieben habe auch durchgehend und konsequent umsetzen kann.

829
Grundlage - KW 1
63 km - Ø 5:17 min/km - HF: 78% - 5:33:77 h
Stabi: 0:26 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]22 km @ 5:25 / HF: 77%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]10 km @ 5:19 / HF: 76%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]12 km @ 5:12 / HF: 79%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]8 km @ 5:33 / HF: 76% --- Stabi: 0:26 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]11 km @ 4:58 / HF: 85%[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Grundlage - KW 2
7 km - Ø 5:14 min/km - HF: 78% - 00:52:39 h
Stabi: 0:28 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]7 km @ 5:14 / HF: 78% --- Stabi: 0:28 h[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Grundlage - KW 3
37 km - Ø 5:08 min/km - HF: 80% - 3:10:08 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]10 km @ 5:16 / HF: 77%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]15 km @ 5:13 / HF: 79%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]12 km @ 4:56 / HF: 83%[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Grundlage - KW 4
49 km - Ø 5:31 min/km - HF: 73% - 4:30:19 h

[TABLE]
[TR]
[TD]Mo.[/TD]
[TD]18 km @ 5:17 / HF: 77%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Di.[/TD]
[TD]8 km @ 6:05 / HF: 67%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Mi.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Do.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Fr.[/TD]
[TD]15 km @ 5:19 / HF: 74%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Sa.[/TD]
[TD]8 km @ 5:51 / HF: 68%[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]So.[/TD]
[TD]---[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Die Grundlage kam auch seit meinem letzten Tagebucheintrag vom 2. Januar nicht wirklich in’s Rollen. Man sieht: Ein kurzes Strohfeuer in KW 1, dann war es das auch wieder. Grund: Kein Zug, keine Disziplin. Ursache: Sehr wahrscheinlich zum größten Teil mein anstehender USA-Trip. Bis dahin wollte ich zwar das eine oder andere meiner 90 Kilo weggebrannt haben, was mir sicherlich auch bisher einigermaßen gelungen ist und innerhalb der verbleibenden 2 Wochen weiter gelingen sollte, aber darüber hinaus waren die ersten 4 Wochen des Jahres sehr mau. Weder konnte ich meine langen Läufe ausbauen noch mich zu einem ordentlichen Maß an Stabieinheiten motivieren. Gerade für gestern hatte ich einen 24er geplant, den ich aber nach kurzem Blick aus dem Fenster mit einem leichtem Schulterzucken habe sausen lassen. Zu nass draußen….

Tatsächlich habe ich sogar während der letzten schon hin und wieder mit dem Gedanken gespielt, wie es denn wäre, das Laufen im Großen und Ganzen aufzugeben und mich sportlich anderweitig zu orientieren. Im Ergebnis kam ich dann aber auf genau: nichts! Es gibt für mich keine Alternative, die so viele (der bekannten - ich muss sie hier nicht auflisten) Vorteile des Laufens in sich vereint. Und es macht mir ja auch Spaß, wenngleich derzeit die Luft raus ist. Die 2 Wochen USA sind schon ein Bremser, obwohl sie es nicht sein müssten. Natürlich, selbst wenn ich während der kompletten 2 Wochen überhaupt nicht laufen sollte, dafür recht viel Party mach und esse, wäre es nicht egal, was ich bis zum Beginn des Urlaubs mache. Trotzdem bremst es.

Was soll’s, ich nehme das, was bis ich dahin gebacken bekomme noch mit, genauso das, was ich während des Trips mitnehmen kann. Einen wirklichen Aufbau kann es halt erst danach geben - da mache ich mir mittlerweile keine Illusionen mehr. Gut wäre es da, wenn ich wenigstens nicht bei 30, sondern vielleicht gleich bei 65 - 70 Wkm und beim langen Lauf mit nahe 25 km einsteigen könnte. Das geht, solange ich mich bis dahin nicht komplett hängen lasse, denn dadurch, dass ich derzeit doch den einen oder anderen Lauf mache, fühle ich mich nicht wie ein Anfänger.

830
Ich habe gerade nach längerer Zeit mal wieder reingeschaut. Ehrlich gesagt wundert mich das alles nicht so komplett. Du hast ja wirklich extrem Gas gegeben, gerade die letzten zwei Jahre. Ich glaube bei dem Aufwand den du da neben Job und Privat betreibst ist es nicht unlogisch wenn man das nicht ewig durchhalten kann. Und die Verbesserungen die einen so motivieren werden ja auch immer schwieriger, ggf. mit noch mehr Aufwand erzielbar. Das ist ja auch der Grund warum wohl viel Spitzenathleten ihrem Sport den Rücken komplett kehren, weil sie es nicht ertragen können nicht mehr das absolute Toplevel zu erreichen.

Insofern denke ich ist es das wichtigste, dass du den Spaß nicht verlierst und wieder findest. Was dann dabei rauskommt ist zweitrangig. Der Ansatz mit dem Marathon (bzw. allgemein andere Distanzen) ist da schon ganz gut. Da hast du noch nix stehen und jedes Finish ist eine PB ;-)

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen ... Und wenn du auf dein Gefühl hörst wird auch alles am Ende gut.

831
Grundlage - Woche 1/27 - KW 9
58 km - Ø 5:31min/km - HF: 78% - 5:20:34 h
[TABLE]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Mo.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 12 km @ 5:39 / HF: 74%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Di.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 15 km @ 5:28 / HF: 78%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Mi.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 5 km @ 6:03 / HF: 69%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Do.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 10 km @ 4:46 / HF: 88%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Fr.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 10 km @ 5:58 / HF: 74%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Sa.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 6 km @ 5:30 / HF: 81%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] So.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] ---
[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Grundlage - Woche 2/27- KW 10
66,1 km - Ø5:21 min/km - HF: 78% - 5:54:07 h
Stabi:0:30 h
[TABLE]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Mo.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] ---
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Di.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 9 km @ 5:05 / HF: 78%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Mi.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] ---
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Do.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 15 km @ 5:19 / HF: 76%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Fr.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 13 km @ 5:31 / HF: 74%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Sa.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 8 km @ 5:29 / HF: 76% --- Stabi: 0:30 h
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] So.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 21,1 km @ 5:21 / HF: 82%
[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Grundlage - Woche 3/27 - KW 11
79 km - Ø5:20 min/km - HF: 77% - 7:02:22 h
Stabi: 0:50 h
[TABLE]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Mo.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 10 km @ 5:17 / HF: 76%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Di.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 6 km @ 5:33 / HF: 75%--- Stabi: 0:24 h
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Mi.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 15 km @ 5:03 / HF: 81%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Do.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 10 km @ 6:00 / HF: 68%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Fr.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 5 km @ 4:20 / HF: 84% --- Stabi: 0:26 h
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] Sa.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 8 km @ 5:50 / HF: 71%
[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="width: 39, bgcolor: transparent"] So.
[/TD]
[TD="width: 572, bgcolor: transparent"] 25 km @ 5:17 / HF: 81%
[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Howdy!

Nachdem ich in den vergangenen Monatendes Öfteren den Wiedereinstieg ins Lauftraining angekündigt und dann doch einums andere Mal verworfen hatte, dachte ich mir, wäre es nur angebracht, erstmalein wenig in Vorleistung zu gehen, bevor ich das nächste Mal die Klappeaufreiße. Das sollte mir mit den oben abgetragenen 3 Wochen gelungen sein.

Noch mal ein kurzer Blick zurück…

Nach dem letzten WK, dem HM in Köln,am 07.10.18, den ich mit neuer PB in 1:23:49 finishen konnte, ging es umgehendin die Regeneration. Meine aktuellen Pläne für 2019 waren da noch nichtgeboren, weshalb ich zunächst von einer sehr ruhigen Phase im Rahmen der sonstbei mir üblichen 3 - 5 Wochen und einem dann folgenden Wiedereinstieg ausging.In Woche 2 fing ich schon wieder recht fleißig mit Stabi und Dehnen an, liefdie ersten 3 Wochen immerhin noch je 2-mal, aber mit einem Kurztrip nachIstanbul in Woche 4 kam das alles recht abrupt wieder zum Stehen. Spätestens inder Folgewoche muss ich sowohl meine Reise in die USA geplant haben als auchdie Idee in mir gereift sein, im Herbst 2019 erstmalig einen Marathon zulaufen.

Als Folge aus beidem wurde mir klar,dass es eine Frühjahrssaison für mich nicht geben soll und 2019 also das ersteJahr mit einfacher Periodisierung werden würde. Der Trip zum All-Star-Weekendder NBA in die USA, genauer nach Charlotte, NC, wurde geplant für 10. - 20.Februar, also mitten in der ansonsten heißen Phase der WK-Vorbereitung für’s Frühjahr.Außerdem wollte ich mir mehr Vorlauf für den Herbstmarathon im Sinne einerlängeren Grundlagenphase gönnen.

Mit der relativen Gewissheit, währenddes 10-tägigen USA-Aufenthalts nicht sonderlich viel zum Erhalt meines Fitnesszustandszu unternehmen, verpuffte irgendwann auch die letzte Motivation, bis zurAbreise wenigstens noch ein bisschen was zu erhalten. Nicht sonderlich smart,aber es war mir dann auch ziemlich wurscht und hatte sogar mal etwas Befreiendes.

Im Endeffekt folgten auf den HM inKöln 20 Wochen mit im Ø 25,3 Wkm, ohne Stabi für die letzten 10 Wochen und auchsonst keinerlei sportlicher Aktivität, recht ungezügelter Ernährung und mäßigeraber täglicher Raucherei. Aus den USA kam ich zurück mit 89 kg.

Montag, den 25.02. nahm ich dasTraining wieder auf, 6 kg über meinem ansonsten ohnehin schon nicht niedrigenWK-Gewicht. Ziemlich, ziemlich schwergängig zwar, aber vom Gesamteindruck her nichtso, als würde ich komplett bei Null beginnen. Durch die gelegentlichen Läufeder letzten 20 Wochen hatte ich doch ein bisschen was konservieren können.

Dienstag, den 26.02, begann ich michtäglich morgens nach dem Aufstehen zu wiegen. Da waren es noch 88,4 kg. Seither geht es mit einigen Schwankungen mehroder weniger kontinuierlich nach unten.

Seit 28.02. bin ich wieder mitwenigen Ausnahmen am Intervallfasten, 16 Stunden zwischen Abendessen undMittagessen am Folgetag. Gestern Morgen vor dem 25er hat mir die Waage 87,1 kgangezeigt, was bei mir einem BMI von 26 gleichkommt. Heute Morgen gab es einenvorläufigen neuen Minimalwert von 86,4 kg.

Dieses Gewicht, die Tatsache, dassich nun seit (zwar erst, aber immerhin) 14 Tagen rauchfrei bin, erste Schritteunternommen habe, meine Ernährung etwas umzustellen, der 25er gestern bis zumEnde überraschend gut zu laufen war, die Form allerdings selbstverständlichkeine ist, aber bereits ein Aufwärtstrend zu erahnen ist, zeichnet ein Bild desStatus Quo.

Im Prinzip sollten mir nun gleich 4Hebel parallel zu alter Leistungsfähigkeit und über kurz oder lang hoffentlichsogar darüber hinaus helfen:
  • AbnehmendesGewicht durch wieder mehr Aktivität
  • Zunehmendbessere Atmung, durch Rauchverzicht
  • MehrEnergie im Training und schnellere Regeneration durch bessere Ernährung
  • AnsteigendeFormkurve durch Erhöhung der Trainingsumfänge

Ziel-WK ist der Frankfurt Marathon am27. Oktober. Meine Grobplanung sieht jetzt insgesamt 27 WochenGrundlagentraining vor, das sich bis zur spezifischen Marathonvorbereitung langsamzuspitzen wird. Für letztere habe ich mal 8 Wochen eingeplant, wobei ich hierim Übergang von der Grundlage keine harte Linie ziehe. Der einzige Unterschiede,außer, dass es in den letzten 8 Wochen vor dem Marathon richtig ans Eingemachtegeht, wird wohl sein, dass ich sie im Vorfeld durchplane, während ich in der Grundlagegrößtenteils spontaner entscheide, was ich wann laufen möchte.

Ich bin gerade ein bisschen dabei,verschiedene Marathonpläne gegenüberzustellen und die Strukturen der einzelnenPläne wenigstens halbwegs zu verstehen. Im Endeffekt werde ich aber wiederselbst werkeln. Letztlich kann ich doch mittlerweile ganz gut einschätzen wasich persönlich gut vertrage und was bei mir wirkt.

Die zurückliegenden 3 Wochen derGrundlage sind gut gelaufen. Es geht aufwärts, ich vertrage dieUmfangssteigerung bisher gut und scheine anfängliche kleinere Wehwehchen anFußsohle und Knien im Großen und Ganzen überwunden zu haben. In der letztenWoche konnte ich bereits wie selbstverständlich ohne Pausentag laufen und die25 km waren, wie erwähnt, auch kein Drama. Schlaf ist derzeit leider nicht soprall, aber das ist ja en alter Hut bei mir und wird auch wieder irgendwannbesser. Updates folgen jetzt wieder mehr oder weniger wöchentlich.

Wer das liest: Jede Menge Spaß beimLauf in den Frühling und viel Erfolg bei euren anstehenden Wettkämpfen.


832
Grundlage - Woche 1/27 - KW 9
58 km - Ø 5:31 min/km - HF: 78% - 5:20:34 h
Mo. 12 km @ 5:39 / HF: 74%
Di. 15 km @ 5:28 / HF: 78%
Mi. 5 km @ 6:03 / HF: 69%
Do. 10 km @ 4:46 / HF: 88%
Fr. 10 km @ 5:58 / HF: 74%
Sa. 6 km @ 5:30 / HF: 81%
So. ---

Grundlage - Woche 2/27- KW 10
66,1 km - Ø 5:21 min/km - HF: 78% - 5:54:07 h
Stabi: 0:30 h
Mo. ---
Di. 9 km @ 5:05 / HF: 78%
Mi. ---
Do. 15 km @ 5:19 / HF: 76%
Fr. 13 km @ 5:31 / HF: 74%
Sa. 8 km @ 5:29 / HF: 76% --- Stabi: 0:30 h
So. 21,1 km @ 5:21 / HF: 82%

Grundlage - Woche 3/27 - KW 11
79 km - Ø 5:20 min/km - HF: 77% - 7:02:22 h
Stabi: 0:50 h
Mo. 10 km @ 5:17 / HF: 76%
Di. 6 km @ 5:33 / HF: 75% --- Stabi: 0:24 h
Mi. 15 km @ 5:03 / HF: 81%
Do. 10 km @ 6:00 / HF: 68%
Fr. 5 km @ 4:20 / HF: 84% --- Stabi: 0:26 h
Sa. 8 km @ 5:50 / HF: 71%
So. 25 km @ 5:17 / HF: 81%


Howdy!

Nachdem ich in den vergangenen Monaten des Öfteren den Wiedereinstieg ins Lauftraining angekündigt und dann doch ein ums andere Mal verworfen hatte, dachte ich mir, wäre es nur angebracht, erstmal ein wenig in Vorleistung zu gehen, bevor ich das nächste Mal die Klappe aufreiße. Das sollte mir mit den oben abgetragenen 3 Wochen gelungen sein.

Noch mal ein kurzer Blick zurück…

Nach dem letzten WK, dem HM in Köln, am 07.10.18, den ich mit neuer PB in 1:23:49 finishen konnte, ging es umgehend in die Regeneration. Meine aktuellen Pläne für 2019 waren da noch nicht geboren, weshalb ich zunächst von einer sehr ruhigen Phase im Rahmen der sonst bei mir üblichen 3 - 5 Wochen und einem dann folgenden Wiedereinstieg ausging. In Woche 2 fing ich schon wieder recht fleißig mit Stabi und Dehnen an, lief die ersten 3 Wochen immerhin noch je 2-mal, aber mit einem Kurztrip nach Istanbul in Woche 4 kam das alles recht abrupt wieder zum Stehen. Spätestens in der Folgewoche muss ich sowohl meine Reise in die USA geplant haben als auch die Idee in mir gereift sein, im Herbst 2019 erstmalig einen Marathon zu laufen.

Als Folge aus beidem wurde mir klar, dass es eine Frühjahrssaison für mich nicht geben soll und 2019 also das erste Jahr mit einfacher Periodisierung werden würde. Der Trip zum All-Star-Weekend der NBA in die USA, genauer nach Charlotte, NC, wurde geplant für 10. - 20. Februar, also mitten in der ansonsten heißen Phase der WK-Vorbereitung für’s Frühjahr. Außerdem wollte ich mir mehr Vorlauf für den Herbstmarathon im Sinne einer längeren Grundlagenphase gönnen.

Mit der relativen Gewissheit, während des 10-tägigen USA-Aufenthalts nicht sonderlich viel zum Erhalt meines Fitnesszustands zu unternehmen, verpuffte irgendwann auch die letzte Motivation, bis zur Abreise wenigstens noch ein bisschen was zu erhalten. Nicht sonderlich smart, aber es war mir dann auch ziemlich wurscht und hatte sogar mal etwas Befreiendes.

Im Endeffekt folgten auf den HM in Köln 20 Wochen mit im Ø 25,3 Wkm, ohne Stabi für die letzten 10 Wochen und auch sonst keinerlei sportlicher Aktivität, recht ungezügelter Ernährung und mäßiger aber täglicher Raucherei. Aus den USA kam ich zurück mit 89 kg.

Montag, den 25.02. nahm ich das Training wieder auf, 6 kg über meinem ansonsten ohnehin schon nicht niedrigen WK-Gewicht. Ziemlich, ziemlich schwergängig zwar, aber vom Gesamteindruck her nicht so, als würde ich komplett bei Null beginnen. Durch die gelegentlichen Läufe der letzten 20 Wochen hatte ich doch ein bisschen was konservieren können.

Dienstag, den 26.02, begann ich mich täglich morgens nach dem Aufstehen zu wiegen. Da waren es noch 88,4 kg. Seither geht es mit einigen Schwankungen mehr oder weniger kontinuierlich nach unten.

Seit 28.02. bin ich wieder mit wenigen Ausnahmen am Intervallfasten, 16 Stunden zwischen Abendessen und Mittagessen am Folgetag. Gestern Morgen vor dem 25er hat mir die Waage 87,1 kg angezeigt, was bei mir einem BMI von 26 gleichkommt. Heute Morgen gab es einen vorläufigen neuen Minimalwert von 86,4 kg.

Dieses Gewicht, die Tatsache, dass ich nun seit (zwar erst, aber immerhin) 14 Tagen rauchfrei bin, erste Schritte unternommen habe, meine Ernährung etwas umzustellen, der 25er gestern bis zum Ende überraschend gut zu laufen war, die Form allerdings selbstverständlich keine ist, aber bereits ein Aufwärtstrend zu erahnen ist, zeichnet ein Bild des Status Quo.

Im Prinzip sollten mir nun gleich 4 Hebel parallel zu alter Leistungsfähigkeit und über kurz oder lang hoffentlich sogar darüber hinaus helfen:
• Abnehmendes Gewicht durch wieder mehr Aktivität
• Zunehmend bessere Atmung, durch Rauchverzicht
• Mehr Energie im Training und schnellere Regeneration durch bessere Ernährung
• Ansteigende Formkurve durch Erhöhung der Trainingsumfänge

Ziel-WK ist der Frankfurt Marathon am 27. Oktober. Meine Grobplanung sieht jetzt insgesamt 27 Wochen Grundlagentraining vor, das sich bis zur spezifischen Marathonvorbereitung langsam zuspitzen wird. Für letztere habe ich mal 8 Wochen eingeplant, wobei ich hier im Übergang von der Grundlage keine harte Linie ziehe. Der einzige Unterschiede, außer, dass es in den letzten 8 Wochen vor dem Marathon richtig ans Eingemachte geht, wird wohl sein, dass ich sie im Vorfeld durchplane, während ich in der Grundlage größtenteils spontaner entscheide, was ich wann laufen möchte.

Ich bin gerade ein bisschen dabei, verschiedene Marathonpläne gegenüberzustellen und die Strukturen der einzelnen Pläne wenigstens halbwegs zu verstehen. Im Endeffekt werde ich aber wieder selbst werkeln. Letztlich kann ich doch mittlerweile ganz gut einschätzen was ich persönlich gut vertrage und was bei mir wirkt.

Die zurückliegenden 3 Wochen der Grundlage sind gut gelaufen. Es geht aufwärts, ich vertrage die Umfangssteigerung bisher gut und scheine anfängliche kleinere Wehwehchen an Fußsohle und Knien im Großen und Ganzen überwunden zu haben. In der letzten Woche konnte ich bereits wie selbstverständlich ohne Pausentag laufen und die 25 km waren, wie erwähnt, auch kein Drama. Schlaf ist derzeit leider nicht so prall, aber das ist ja en alter Hut bei mir und wird auch wieder irgendwann besser. Updates folgen jetzt wieder mehr oder weniger wöchentlich.

Wer das liest: Jede Menge Spaß beim Lauf in den Frühling und viel Erfolg bei euren anstehenden Wettkämpfen.

Edit: Das RW-Forum und der Internet Explorer sind scheinbar nicht die besten Freunde - is ja grausam!

836
Ich habe mir mal Gedanken über die grobe Planung meiner insgesamt 27 Wochen Grundlagenphase gemacht. Um zurück zu einem sauberen Laufstil und gewissen Tempo zu finden, habe ich für jede der verbleibenden Wochen wieder Fartleks eingeplant, die progressiv aufeinander aufbauen. Beginnen werde ich damit ab Woche 6, dann schaut es mit dem Gewicht auch wieder halbwegs so aus, dass ich kurze Abschnitte auf Vor-/Mittelfuß laufen kann, ohne gleich Achilles zu verärgern. Die ersten 4 der 27 Wochen habe ich bislang zum Wiederaufbau von einigermaßen Umfang und dem Abwurf unbrauchbarem Ballasts genutzt, Woche 5 ist als Entlastungswoche vorgesehen und zur Wiedereinführung der Strides, um nicht völlig unvorbereitet in das erste Fartlek der Woche 6 einzusteigen.

Viel interessanter gestaltet sich für mich allerdings die Planung der Langen Läufe. Hier weiß ich mangels Erfahrung mit einer M-Vorbereitung gar nicht so recht, wie ich mich in der Grundlagenphase verhalten soll. Dass ich nicht erst in den letzten 8 Wochen vor der dem Marathon anfangen will 35er zu laufen, ist eigentlich gesetzt, aber wann denn dann? Ich habe mir das ganz simple mal wie folgt vorgestellt:

W1 ---
W2 21
W3 25
W4 27
W5 18
W6 29
W7 31
W8 20
W9 33
W10 25
W11 20
W12 35
W13 25
W14 20
W15 35
W16 25
W17 20
W18 35
W19 25
W20 20
W21 35
W22 25
W23 20
W24 35
W25 25
W26 35
W27 20


Die dick gedruckten sind die Reg-Wochen. W4 ist die aktuelle Woche. Am Sonntag laufe ich also die 27 km, dann kommt mit W5 die erste Erholungswoche und dann geht die Progression beim Langen weiter. Ich beabsichtige dann nur noch in 2:1er-Zyklen zu trainieren, also je 2 Wochen Umfang und 1 Woche Regeneration, der letzte Zyklus der Grundlage soll dann ein 3:1er werden und in die spezifischen 8 Wochen M-Vorbereitung übergehen.

35 km wird wohl die längste Distanz sein, die ich im Rahmen der kompletten Vorbereitung laufen werde. Alleine 5 Läufe dieser Länge - auch mit Endbeschleunigung - beabsichtige ich allein in der spezifischen Phase zu laufen. Den ersten 35er würde ich bei Einhaltung dieses Grundlagenplans in Woche 12 laufen, also 20 Wochen vor dem Marathon.

Ich weiß allerdings nicht, ob das eine gute Idee ist. Ich habe mit derart langen Brettern keinerlei Erfahrung (ein einziges Mal bin ich 30 km in der Grundlage zur HM-Vorbereitung in 2017 gelaufen). Spricht das jetzt sogar dafür, möglichst früh damit zu starten und bereits vor Beginn der finalen 8 Wochen bereits 6-mal einen 35er zu schrubben, um dann ja nochmals 5 folgen zu lassen? Ich meine, das tut es. Oder ist das zu übertrieben und es macht mehr Sinn, vielleicht nur 1 oder 2 davon im Vorfeld zu laufen? Mein Gefühl (ja, mehr kann es halt nicht sein) sagt mir, dass das eine recht ausgewogene Planung ist, mehr oder weniger im Wechsel, zunächst 35 km, dann in der Folgewoche 25 km und in der Reg-Woche nur 20 km zu laufen, um dann wieder mit 35 einen neuen 2:1er Zyklus einzuläuten und gegen Ende der Grundlage dann in der Lage zu sein, auch mal einen 3:1er-Zyklus mit 35 - 25 - 35 - 20 zu laufen, bevor die letzten 8 Wochen dann so aussehen sollen: 35 - 35 (mit 3 EB) - 35 (mit 6 EB) - 21,1 (HM-WK) - 35 (mit 12 EB) - 35 (mit 15 EB) - 25 - 42,2 (M-WK). Ganz ehrlich gesagt, bin ich auch ziemlich sicher, dass ich nicht alle 35er in der Grundlage so laufen können werde, weil ja doch einige davon mitten im Hochsommer liegen. Muss man sehen, aber ich schätze, da wird es gewisse Planabweichungen geben. Dennoch bleibt die Frage, ob das wie geplant, halbwegs Sinn ergibt.

Michael, vielleicht kannst du zum Beispiel ja mal grob skizzieren, wie das in deinem Greif-Jahresplan mit den langen Läufen gehandhabt wird?

837
Hey Sascha,
bin gerade unterwegs und würde heute Nachmittag erst in meine Greifpläne reinschauen können. Greif fängt früh mit den 35ern an, geht nach dem ersten Periodisierungshöhepunkt aber auf 25km runter. Es macht auch Sinn die 35er im Kontext deiner Gesamtkilometer zu sehen. Du könntest für den Anfang erstmal über die reine Laufzeit gehen. So bei 2:30 beginnend steigern auf MRT Zielzeit (3:05?). Im Hinblick auf die Umfangsperiodisierung fänd ich es sinnvoller, erst die Fähigkeit zu entwickeln und dann mit reduziertem Umfang zu halten. Also erstmal 3-4 × 35km hintereinander. Wenn die Strecke dann drin ist kannst du erhaltensreiz auch mal nur 30km oder 27km laufen und dann alle 3 Wochen einen 25er. Zur Greif Periodisierung dann heute Nachmittag nochmal etwas.
Gruss
Michael

838
Hey Sascha,
bin gerade unterwegs und würde heute Nachmittag erst in meine Greifpläne reinschauen können. Greif fängt früh mit den 35ern an, geht nach dem ersten Periodisierungshöhepunkt aber auf 25km runter. Es macht auch Sinn die 35er im Kontext deiner Gesamtkilometer zu sehen. Du könntest für den Anfang erstmal über die reine Laufzeit gehen. So bei 2:30 beginnend steigern auf MRT Zielzeit (3:05?). Im Hinblick auf die Umfangsperiodisierung fänd ich es sinnvoller, erst die Fähigkeit zu entwickeln und dann mit reduziertem Umfang zu halten. Also erstmal 3-4 × 35km hintereinander. Wenn die Strecke dann drin ist kannst du als Erhaltungssreiz auch mal nur 30km oder 27km laufen und dann alle 3-4 Wochen einen 35er einstreuen. Zur Greif Periodisierung dann heute Nachmittag nochmal etwas.
Gruss
Michael

839
Ich bin zwar nicht Michael, kann aber sagen, dass Greif in seiner auf ein ganze Jahr angelegten Periodisierung mit Blick auf den ersten Saisonhöhepunkt Ende April bereits im Dezember mit den 35ern beginnt. 8 Wochen davor schraubt er in der spezifischen Marathonvorbereitung die EB in 3km-Schritten hoch, von zunächst 3, dann 6 usw. bis 15 km zwei Wochen vor dem Marathon.

Anfang Mai werden die langen Läufe wieder auf 25 km zurückgefahren. Bei der Vorbereitung auf den nächsten Saisonhöhepunkt im Herbst, also mehr oder weniger auf die Läufe Ende September/Ende Oktober, sieht es aber anders aus. Da werden weniger 35 vor der 8-Wochen-Vorbereitung gelaufen. Er geht also davon auf, dass der Körper das noch vom Jahreanfang drauf hat. Allerdings bin ich im Herbst noch keinen Marathon gelaufen und habe für diese Zeit geänderte Pläne. So ganz genau kann ich es Dir also nicht sagen, wieviele davor gelaufen werden.

Hoffe, Du kannst damit was anfangen.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass die 35er wirklich einen sehr starken Trainingsimpuls setzen. Allerdings war meine Orthopädie im ersten Jahr mit dem Training auch überfordert. Insofern würde ich auch die Hinweise Michaels beachten.

841
Vielen Dank euch beiden! Ja, divy2, mit deiner Darstellung kann ich definitiv etwas anfangen. Da ich bisher noch keine 35er gelaufen bin, mein Körper hier also nichts „noch vom Jahresanfang drauf hat“, scheint mir die Herangehensweise, wie Greif sie für den ersten Saisonhöhepunkt (im Frühjahr) sehen möchte, ein gangbarer Weg zu sein. Der einzige Unterschied ist eben, dass mein Zielwettkampf im Herbst liegt.

Wenn Greif also für einen April-WK mit den 35ern im Dezember beginnen lässt, wären das max. 5 Monate vor dem Marathon. Für meinen Fall - Marathon Ende Oktober - bedeutet das, meine langen Läufe bis Juni auf bis zu 35 km auszubauen, um dann regelmäßig über diese Distanz zu gehen. Bliebe nur noch die Frage, ob ab dann jede Woche ein solcher 35er lt. Greif angesagt ist oder eher alle 2 Wochen oder in 2 von 3 Wochen?!

Bis auf die Unklarheit bzgl. der Häufigkeit der 35er entspricht das alles im Prinzip einigermaßen meinem Vorhaben. Den ersten 35er liefe ich gemäß Planung am 19.05., also zwar etwas früher als Juni, habe dann aber auch erst am 09.06. den nächsten, weil ja im 3-Wochenrhythmus jeweils 35 - 25 - 20 geplant sind. Bin mir nicht ganz sicher, ob es eher 35 - 30 - 25 oder gar 35 - 35 - 25 sein sollten. Letzteres wäre definitiv das höchste der Gefühle. Jede Woche einen 35er will und werde ich mir auf keinen Fall geben. Mangels Erfahrung kann ich aber auch einfach schwer einschätzen, ob sich bei z.B. 35 - 25 - 20 in Woche 1 des darauffolgenden 3-Wochenzyklus der 35er gleich wieder anfühlt wie der allererste, weil bereits 2 Wochen seit dem letzten vergangen sind. Das sollte nicht der Fall sein. Die 35er möchte ich schon gerne spätestens mit Beginn der ersten zu laufenden EB einigermaßen drauf haben.

Und klar, Michael, sollte die Länge des wöchentlichen Longruns zum gesamten Wochenumfang passen, aber hier bin ich eben auch bereit, entsprechend viel zu laufen. Um die Höhe dieser Umfänge der einzelnen Belastungswochen etwas abzufedern, gibt es dann ja in der Grundlage auch nur 2:1er Zyklen. Mit etwa 1/3 des Wochenumfangs würde ich die Langen in etwa akzeptieren. Das ist zwar recht viel Anteil, aber ich sehe die Longruns speziell für mich, als jemanden, dem diese Einheiten nicht sooo sehr liegen, als essentiell an. Deshalb die Gesamt-Wkm zu erhöhen, um prozentual nicht zu viel in den Langen zu halten, kann allerdings auch nicht die richtige Maßnahme sein, weil die Belastung dadurch nur weiter (künstlich) gepusht würde.

842
Soweit ich weiß lässt selbst Greif nicht jede Woche einen 35er laufen ;) Aber ich bin mir da nicht sicher. Er baut halt die EB in den 35ern immer um 3km aus. Die EB soll dann MRT sein, srich 3, 6, 9, 12, und 2 Wochen vorher 15km ;)
LAUFEN
5km - 16:00 (01.01.2022)
5000m - 17:03,4 (07.06.2019)
10km - 33:50 (06.03.2022)
21,1km - 1:19:26 (10.03.2019)

843
Grundlage - Woche 4/27 - KW 12
85 km - Ø 5:21 min/km - HF: 77% - 7:34:45 h
Stabi: 1:02 h
Mo. 8 km @ 5:48 / HF: 69%
Di. 12 km @ 5:24 / HF: 75%
Mi. 10 km @ 4:49 / HF: 81%
Do. 8 km @ 6:00 / HF: 69% --- Stabi: 0:32 h
Fr. 15 km @ 5:07 / HF: 79% (6 STL)
Sa. 5 km @ 5:45 / HF: 70% --- Stabi: 0:15 h
So. 27 km @ 5:15 / HF: 82% --- Stabi: 0:15 h

Letzten Montag war ich mir unsicher, ob ich denn jetzt noch eine vierte Aufbau-, Umfangs-, wie-auch-immer-Woche draufsetzen möchte, bevor ich das Bisherige mal in einer Reg-Woche zur Geltung kommen lasse oder, ob ich letztere umgehend starte. Der 25er letzten Sonntag lief ja ganz gut, aber an diesem Montag waren die Beine dann doch gleich zu Beginn des Rekomlaufs, der unabhängig von dieser Überlegung angesagt gewesen wäre, ziemlich leer. Ich hab mich dann für eine weitere umfangsverschärfende Woche entschieden, in die ich aber mindestens bis zur Wochenmitte mit zunächst weniger Kilometern starten wollte.

Das sackschwere Gefühl in den Beinen ließ die komplette Woche kein bisschen nach und da konnten auch die 6 Steigerungen am Freitag null Komma nix dran ändern. Die für den Sonntag geplanten 27 km nahm ich mir trotzdem zur Brust. Vom ersten Schritt an sehr zäh und ohne Pacevorstellung machte ich mich bei herrlichem Wetter vormittags in der Erwartung auf den Weg, dass es hinten raus ziemlich unangenehm werden sollte. Bereits nach 6 km verspürte ich leichten Durst - gar nicht gut! Seltsamerweise wurde das aber den kompletten Lauf nicht wesentlich schlimmer. Die Beine wurden zwar zunehmend müder und die HF ging bei durchgehend sehr homogener Pace sukzessive nach oben, aber es wurde erneut kein Drama.

Aufgrund der Müdigkeit und der höheren Temperaturen im Vergleich zum 25er vom letzten Sonntag sowie der zusätzlichen 2 km, war dieser 27er schon etwas schwerer, aber insgesamt bin ich voll zufrieden damit, wie ich ihn zu Ende gebracht habe. Alles in allem zwar etwas überpaced und mit im Ø 82% HF eine recht intensive Veranstaltung, aber langsamer zu laufen und somit länger unterwegs zu sein hätte mehr Strapazen verursacht.

Die ersten 4 Wochen der Grundlagenphase hatten 58 - 66 - 79 - 85 km. Jetzt freu ich mich auf eine ruhige Woche mit wenigen km, ein paar Strides, etwas Stabi und einem sehr reduzierten Longrun zum Wochenende über 18 km.

Am Samstag habe ich mir Runalyze erstmalig etwas genauer angeschaut. Gefällt mir sehr gut und werde ich zukünftig standardmäßig nutzen. Als Datenbasis nehme ich zunächst die letzten 4 Wochen, wobei die vorangegangenen 20 Wochen Schlendrian ohnehin nicht viel Wert hätten.

Edit: Gewicht heute Morgen: 85,5 kg.

845
Running-Gag hat geschrieben:Soweit ich weiß lässt selbst Greif nicht jede Woche einen 35er laufen ;) Aber ich bin mir da nicht sicher. Er baut halt die EB in den 35ern immer um 3km aus. Die EB soll dann MRT sein, srich 3, 6, 9, 12, und 2 Wochen vorher 15km ;)
Die Progression der EB ist mir bekannt. Was die 35er betrifft, schreibt er irgendwo in seinem PDF zum Countdown, dass man es sich nicht leisten sollte, eine Woche ohne 35er vergehen zu lassen, weil einem sonst diese Distanz schon wieder schwerer fiele. Das war sein Argument dafür, sogar 8 Tage vor dem Marathon nochmal 35 km zu machen.*

Das gilt zumindest für die "heiße Phase" der M-Vorbereitung (bzw. vielleicht auch nur im Falle des CDs). Interessant wäre halt zu wissen, was er für die Wochen davor zu dem Thema meint.

*Im Nachhinein habe ich, ich glaub es war im Greif-Faden, gelesen, dass er letzteres etwas gelassener sieht und am Wochenende vor dem Marathon nur noch 25 km laufen lässt.

846
Grundlage - Woche 5/27 - KW 13
60 km - Ø 5:41 min/km - HF: 71% - 5:40:38 h

Mo. ---
Di. 10 km @ 6:04 / HF: 63%
Mi. 10 km @ 5:49 / HF: 67%
Do. 9 km @ 5:58 / HF: 69%
Fr. 13 km @ 5:35 / HF: 72% (6 STL)
Sa. 18 km @ 5:19 / HF: 78%
So. ---

In Woche 5/27 habe ich die erste Reg-Woche seit Neustart eingelegt, was gefühlt auch wirklich angesagt war. Während die Beine nach dem freien Montag noch recht ok waren, lief es sich zum Wochenende hin immer schwerer.

Der 18er am Samstag…, herrje…! Vom ersten Meter an war die HF unterirdisch schlecht. Es war gemessen an den letzten Wochen mit immerhin 21°C ein verhältnismäßig warmer Tag und ich muss mich daran jedes Jahr von neuem über einen längeren Zeitraum gewöhnen. Aber während des Laufs hatte die Sonne die allermeiste Zeit nicht viel Chance gegen die Wolken und so war ich doch größtenteils in Temperaturbereichen unterwegs, die eine solch hohe HF bei der gegebenen Pace und aktuellen (wenn auch bescheidenen) Form eigentlich nicht rechtfertigen. Vielleicht ordne ich den Temperaturanstieg und dessen Einfluss auf die HF auch nicht korrekt ein, aber… ach, geschenkt!

Traurig war viel mehr, dass diese Einheit in der Rubrik „orthopädische Grausamkeiten“ abzulegen ist. Nach spätestens der Hälfte der Distanz machten sich bereits deutliche Ermüdungserscheinungen muskulärer Art, vor allem in den Füßen, bemerkbar. Dazu taten mir die Knie weh und ich war permanent darum bemüht, das Feeling loszuwerden, dass in keinster Weise mehr irgendeine Dämpfung meiner Schritte vorhanden ist. Das war schon sehr anstrengend und noch mehr ernüchternd.

Warum das an diesem Tag so sein musste, wieso sich die Beine anfühlten, als hätte ich kurz vorher 3 Saunagänge, ein stundenlanges warmes Bad und eine intensive Massage über mich ergehen lassen, fällt mir beim besten Willen nicht ein. Sicherlich waren die 4 Läufe von Di. - Fr. nicht gerade solche, die den Muskeltonus hoch halten - und genau das sollten sie ja auch nicht -, aber dieser Extremzustand hätte doch dann auch am Freitag bereits halbwegs zu spüren sein müssen. Dem war aber nicht so und dass die 6 STLs am Vortag den gegenteiligen Effekt dessen erzielt haben, was sie eigentlich hätten leisten sollen, nämlich gegen Ende der Reg-Woche so langsam wieder etwas Spannung reinzubringen, kann ich mir auch nicht so richtig gut vorstellen.

Nachdem ich am Sonntag den zweiten kompletten Ruhetag eingelegt hatte, bin ich gestern wieder ziemlich frisch in den nächsten, den ersten 2:1er Zyklus der Grundlagenphase gestartet, der mit einem 29er zum Wochenende abgeschlossen werden soll. Und das lief schon wieder deutlich runder, trotz leichterem Schuhwerk mit etwas weniger Dämpfung. Eigentlich wollte ich mit 15 km in die Woche einsteigen, aber weil das Wetter so geil war und mein Bock auf Bewegung gut dazu passte, ließ ich mich dazu hinreißen, ein wenig zu verlängern. Wurden dann 20 km @ 5:02 / HF: 79%.

Das ist wieder recht intensiv, aber ich muss einfach sehen, dass ich momentan noch Probleme habe, die langen Läufe ruhiger zu laufen. Nicht, dass das unbedingt sein müsste - ich halte um die 80% im Schnitt noch für im Rahmen-, aber das darf mir durchaus auch mal gelingen. Wenn ich allerdings ein wenig in die Zukunft schaue, ist es realistisch, dass es damit wohl erst in den finalen 10 Wochen vor dem Marathon etwas werden könnte, wenn die Temperaturen wieder in herbstliche Regionen abflauen. Im Sommer Läufe > 30 km zu machen, unabhängig von der Tageszeit, wird sehr wahrscheinlich kein Zuckerschlecken für mich. Dafür bin ich zu hitzeanfällig und damit wird jeder dieser langen Läufe jenseits der 30 km eine harte Einheit, egal wie schnell oder langsam gelaufen. Und dann ist da für mich auch immer die Frage, was mir mehr zusetzt: Die Dauer der Belastung oder die Intensität. So wie ich es sehe, ist eine gesunde Kombination aus beidem der grundsätzlich richtige Weg und das bedeutet in meinem speziellen Fall, eher etwas mehr Intensität und dafür kürzere Dauer - schon allein aus orthopädischer Sicht, weil meine Lauftechnik mit zunehmender Pace deutlich sauberer wird.

Dass mir die Knie derzeit noch fast regelmäßig schmerzen bei den Läufen ist kein neues Phänomen. Die ersten Wochen nach der Saisonpause war das schon immer der Fall. Sollte das diesmal keine Ausnahme sein, dürfte das Thema in 2 oder 3 Wochen durch sein. Ansonsten habe ich nach wie vor keine weiteren akuten Problemzonen. Die einzige Sorge gilt der Stabilität meiner Füße.

Mit dem Gewicht geht es tendenziell weiter bergab. Ich halte mich immernoch an den Verzicht des Frühstücks, nehme deutlich weniger Zucker zu mir, trinke stattdessen meine Smoothies und irgendwelche Zwischenmahlzeiten sind überhaupt kein Thema. Heute Morgen: 84,3 kg. Das macht - 4,1 kg oder - 4,6 % Gewichtabnahme seit der ersten Messung vor ganz genau 5 Wochen. Dass wir nicht von reinem fett reden, ist klar. Die Richtung stimmt aber und es läuft besser als erwartet.

Ich merke, wie wichtig es in dieser langen Vorbereitung ist, darauf zu achten, nicht zu früh zu viel zu wollen, und zwar in allen Bereichen. Ich habe genügend Zeit zur Verschärfung der Umfänge und Intensität, zum Ausbau der LDLs und zum Abnehmen. Ich will mehr darauf achten, meine Energie und Trainingszeit in jene Stellschrauben zu investieren, die mir zunächst ein gutes Fundament bescheren. Da gefällt mir der Blick auf die letzte Trainingswoche nicht, wenn ich sehe, dass ich nicht eine einzige Minute im Kraftbereich verbracht habe. Ein Grund, aber kein Hindernis, war, dass ich mir Ende letzter Woche beim Stabitraining irgendwas in der oberen linken Rückenpartie verzogen hatte. Dadurch hatte ich zunächst sehr nervige, dann aber von Tag zu Tag abnehmende Schmerzen bis vorne in den Brustbereich, vor allem beim tiefen Atmen und Drehen des Kopfes über die rechte Schulter. Irgendwie so, als sei ein Nerv eingeklemmt. Kein Hindernis, trotzdem weiter meine Stabieinheiten zu machen ist das deswegen, weil es unendlich viele Übungen gibt, die ich hätte schmerzfrei ausführen können. Ich hatte aber eine dankbare Ausrede - oder wollte das zumindest glauben. Ich muss also ganz allgemein noch öfter raus aus meiner Komfortzone und das bedeutet eben auch, konsequent an meinen Schwachstellen zu arbeiten. Das muss mir schon gelingen, wenn es was mit einem ordentlichen Marathondebüt werden soll.

847
Grundlage - Woche 6/27 - KW 14
91,2 km - Ø 5:19 min/km - HF: 77% - 8:04:36 h

Mo. 20 km @ 5:02 / HF: 79%
Di. Stabi: 0:27 h
Mi. 15 km @ 5:08 / HF: 76% + Stabi: 0:10 h
Do. 10 km @ 4:54 / HF: 79% mit 6 x (500 m @ 4:09 + 500 m @ 5:16) + Stabi: 0:30 h
Fr. 8 km @ 5:58 / HF: 67%
Sa. 30,2 km @ 5:22 / HF: 82%
So. 8 km @ 6:03 / HF: 66%

Über den 20er vom Montag hatte ich bereits geschrieben. Waren 20 km im HM-Training noch ein LDL, sind Läufe über derartige Distanzen und etwas darüber hinaus im Kontext einer M-Vorbereitung nichts weiter als ein mittellanger Dauerlauf (MDL). Die kommen also nun zu den LDL, als welche ich ab sofort Läufe ab 25 km aufwärts bezeichnen würde, mehr oder weniger wöchentlich hinzu. Und in der vergangenen Woche sollte das auch gleich mal geprobt werden.

Zudem stand das erste Fartlek an. Beginnen wollte ich mit einer Pace rund um ein mögliches Ziel-MRT im Herbst. Nein, das soll nicht 4:09 sein, sondern idealerweise irgendwo im Bereich um 4:13 - 4:15. Ich habe dann einfach etwas überzogen. Geplant waren eigentlich 6 x (2‘ @ MRT + 3‘ @ easy). Ich hatte die Einheit zwar auch erstellt und auf die Uhr geladen, sie dann allerdings nicht gestartet, was mir klar wurde, als nach 3 km EL nicht das Signal zum Gasgeben kam. So bin ich dann noch 500 m mehr eingelaufen und habe mich währenddessen entschieden, die 500 m- statt der 2‘- bzw. 3‘-Abschnitte zu wählen, was auch mit der aktuellen Konfiguration meiner Trainingsseiten auf der Uhr zusammenhängt.

Die Pace einigermaßen sauber zu treffen fiel mir richtig schwer, womit sie innerhalb der MRT-Abschnitte stark schwankte. Motorisch war das auch etwas seltsam. Nicht, dass wir hier von hohem Tempo reden, aber so richtig rund fühlte sich das trotzdem nicht an. Das lag aber auch daran, dass die Beine für eine solche Übung an diesem Tag einfach schlecht waren, was Folge der Stabieinheit am Vortag gewesen sein könnte (da hatte ich mich nämlich kurz aber einigermaßen intensiv auf meinem Balancepad ausgetobt).

Dann stand nach dem 27er LDL von vorletzter Woche der nächste distanzgesteigerte LDL an. Ich hatte mir gleich vor Start des Laufs die 30 km vorgenommen und war auch ganz guter Dinge, die auf die Reihe zu bekommen. Bei um die 15°C und über weite Teile Sonnenschein machte ich mich los, im Gepäck eine gewisse Unsicherheit, ob ich das bei diesen Bedingungen, ohne zwischendurch etwas zu trinken, hinbekomme. Immerhin hatte ich diesmal im Vorfeld auf genügend Hydrierung geachtet, was meine Sorgen ein wenig abmilderte. Was ich sehr früh merkte, war eine übermäßig hohe HF und damit wusste ich gleich, dass ich mich auf eine ziemlich intensive Schlussphase einstellen kann. Etwas später, vielleicht bei km 6 oder 7, merkte ich auch, dass es für die Beine kein Tag sein würde, an dem sie nach 30 km schreien. Da ich zwei ca. 15 km Runden geplant hatte, war ich aber zumindest dahingehend entspannt, den Lauf irgendwann abzukürzen, wenn es aus irgendeinem Grund nicht mehr viel Sinn machten sollte weiterzulaufen.

Als ich mich muskulär nach der ersten der beiden Runden schon so fühlte, wie bei den vorangegangenen LDLs (25 und 27 km) gegen Ende, war spätestens klar, worauf ich mich eingelassen hatte. Die HF lag seit km 8 bereits durchgehend im Schnitt bei 80 oder 81% und zeitweise darüber und das bei Paces zwischen 5:03 und 5:19. Da es für mein Gestell dann wenig Sinn macht langsamer zu werden, versuchte ich wenigstens in diesem HF-Bereich zu bleiben (was mir aber auch nicht ganz bis zum Schluss gelingen sollte).

Nach und nach kamen mehr Muskelpartien hinzu, die schwächelten und mir das Gefühl vermittelten, dass ich es die kommenden Tage mit gehörigem Muskelkater zu tun haben werde. Irgendwann bei km 21 - 23 oder so hatte ich dann nochmal ein kleines Hoch und es lief sich temporär etwas runder, aber tendenziell ging es zum Ende des Laufs hin muskulär weiter bergab und es war dann nicht mehr so richtig spaßig, aber es war auch nicht schmerzhaft. Es war einfach so, dass kaum noch Leistung abrufbar war und die letzten 3 - 4 km hatte ich dann ja auch schon die kalte Traubensaftschorle und das warme Bad vor Augen. Einen mega Durst hatte ich diesmal gar nicht. Hätte man mir unterwegs etwas gereich, ich hätte nicht abgelehnt, aber dieses Gefühl, sich gerade nichts sehnlicher zu wünschen, als ein kühles frisch sprudelndes Getränk, blieb definitiv aus. Auch die Füße stellten überraschenderweise kein Problem dar. Am Ende habe ich noch 200 m drangehängt, um mich von meiner Garmin für eine „neue längste Strecke“ feiern zu lassen. Kaum erwähnenswert, dass es mit 2:42:02 h auch mein Lauf mit der längsten Dauer bisher gewesen ist.

Kurz darauf saß ich in der Wanne, die Traubenschorle plus eine Portion ALDI-Magnesium intus und meinen am Vorabend bereits gemixten Regenerationsdrink im Anschlag, bestehend aus einem Mix aus 6 Sorten tiefgefrorenen Beeren, Milch, Cashewkernen, Chiasamen und Haferflocken. Schmeckte richtig gut und trug zusammen mit dem was ich ansonsten über den Rest des Tages verteilt noch so in mich hinein fallen ließ ganz offensichtlich zu astreiner Regeneration bei. Das wäre gewesen:
Zwei gute Teller Spaghetti Bolognese mit haufenweise Parmesan, 9 Milchschnitten, ganze Packung (250 g) von diesen Herzwaffeln mit Puderzucker, 0,5 l Joghurtdrink und eine ganze Packung englische Weingummis. Das nenne ich vorbildlich! Ich hatte nach all der IV-Fasterei der letzten Wochen und im Anschluss an diesen 30er so einen Heißhunger auf Junkshit, dass es mir völlig wurscht war, was ich mir da einverleibe. Und es tat sooooo verdammt gut. Von daher: Alles richtig gemacht.

Joa und schon wenige Stündchen nach dem Lauf fühlte ich mich muskulär wie frisch aus dem Ei gepellt. Alles weich und fluffig, keine Steifigkeit oder Nachwehen irgendwelcher Art - einfach rundum entspannt.

Achso, ich habe jetzt, wie weiter oben kurz erwähnt, mein Balancepad reaktiviert. Eigentlich wollte ich das schon früher tun, aber… wie das halt so ist. Jetzt habe ich erst zwei kurze Einheiten darauf verbracht und habe den Eindruck, bereits einen ersten Effekt zu vernehmen. Nicht nur Füße, sondern auch die Knie machen einen etwas festeren, einen stabileren Eindruck. Ich glaube, dass die Übungen auf dem Teil eine super Ergänzung zum üblichen Stabiprogramm darstellen können. Da ist es im Übrigen ähnlich: Die ersten 3 Tage nach einer Stabieinheit fühlt sich mich meine Haltung beim Laufen auch besser an. Und das Pad kann man vor allem ganz easy abends mal spontan unter der Couch hervorziehen, sich einbeinig draufstellen und die Knie ein bisschen zappeln lassen. Das sollte ich unbedingt beibehalten, da das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag - so wie es bislang den Anschein macht - gigantisch ist.

Gewicht heute Morgen: 84,3 kg und damit keine Veränderung zur Vorwoche.

848
Grundlage - Woche 7/27 - KW 15
93 km - Ø 5:16 min/km - HF: 75% - 8:10:24 h
Stabi: 1:03 h

Mo. 15 km @ 4:43 / HF: 82%
Di. 8 km @ 5:56 / HF: 65% + Stabi: 0:35 h
Mi. 18 km @ 5:29 / HF: 75%
Do. ---
Fr. 15 km @ 5:09 / HF: 72%
Sa. 6 km @ 5:43 / HF: 67% + Stabi: 0:28 h
So. 31 km @ 5:13 / HF: 79%

Nach 91,2 km in KW 14 habe ich in der letzten Woche noch ein kleines bisschen draufgepackt. Am Montag hatte ich Lust etwas flotter zu laufen. Heraus kam ein Lauf über 15 km @ 4:43 bei eher schlechter Ø HF, aber es war auch wieder etwas wärmer an diesem Tag.

Zur Wochenmitte wurde es dann etwas eklig. Nach den 8 km Rekom am Dienstagabend habe ich noch eine Runde Stabi eingeschoben, die ich mit drei Durchgängen Einbeinstand auf dem Balance Pad abgeschlossen habe. Bei den 18 km am Mittwoch hatte ich dann während des letzten Drittels erhebliche Probleme mit den Knien. Hätte ich dieses Schmerzempfinden bereits auf den ersten km des Laufs gehabt, wäre ich sofort umgekehrt. Ich bin mir natürlich nicht sicher, ob es mit den Übungen vom Vorabend in direktem Zusammenhang steht, aber es machte so den Eindruck auf mich.

Am Donnerstag habe ich dann auch erstmal konsequent gar nix gemacht, um die (scheinbar betroffene) Muskulatur mal etwas zur Ruhe kommen zu lassen. Im Prinzip kann ich nur hoffen, dass die Schmerzen von einer temporären Überlastung der Tiefenmuskulatur her rührt und kein Symptom struktureller Schädigung darstellen. Ich erwähnte ja zuletzt, dass mich Kniebeschwerden bisher jedes Jahr bei Wiedersteinstieg in die Saisonvorbereitung für einige Wochen begleiten. Ich hoffe im großen Ganzen nur, das ist auch dieses Mal wieder der Fall.

Der 15er DL am Freitag war der erste Lauf dieser Vorbereitung, der ziemlich positiv überraschte und mit 54,76 den bisher höchsten VO2max-Wert der letzten Wochen hatte. Auch was die Knie angeht, war das schon wieder spürbar besser.

Am Samstag - den Knien ging es erneut ein Stück besser - wieder etwas Rekom vor dem geplanten LDL am Sonntag und eine Runde Stabi (ohne Einsatz des Balance Pads). Bei diesen 6 km habe ich ein neues Paar Laufschuhe getragen. Die hatte ich mir 2 Stunden zuvor gekauft, als ich erstmalig in einen Shop von Decathlon reingeschaut habe. Im sehr übersichtlich sortierten Herren-Laufschuh-Regal entdeckte ich genau 2 Marken, nämlich Asics und Kalenji - von letzterer hab ich im Leben noch nix gehört. Mein Interesse geweckt hatte das Modell Kiprun Long von Kalenji, was ganz offensichtlich für Longruns bestens geeignet sein soll. In die schlüpfte ich mal probeweise hinein und hatte sehr schnell ein gutes Gefühl mit ihnen. Sie saßen auf Anhieb gut, boten den für mich notwendigen Halt, sogar eine leicht Erhebung im Bereich der Fußinnenseite wird geboten, haben dazu eine recht flexible Sohle sowie ein ziemlich geringes Gewicht. 69€ sollten die Treter kosten und das war mir nicht zu viel, um ihnen mal eine Chance zu geben. Und während dieses nur kurzen und gemütlichen Ründchens wussten sie durchaus zu überzeugen; sogar so sehr, dass ich kein anderes Paar Schuhe aus meinem Bestand als geeigneter für die anstehenden 31 km am Sonntag betrachten sollte. Das hatte ich so bisher noch bei keinem meiner nagelneuen Schuh erlebt.

Sicher sein, dass es mir nicht doch die Füße zerlegt, konnte ich aber nicht. Nicht nur deshalb fiel die Entscheidung wieder auf zwei ca. 15 - 16 km Runden. Eine dieser Runden sollte ich mit den Neuen definitiv durchhalten. Bestünde dann Bedarf für einen Wechsel, würde ich diese Minute Pause eben mal in Kauf nehmen, auch wenn ich es überhaupt nicht mag, eine Einheit zu unterbrechen, eine solche, bei der es doch stark darauf ankommt, sie von Anfang bis Ende durchlaufen zu können, schon gar nicht. Denn selbst eine kurze Steh- oder Gehpause von wenigen Sekunden bringt mir persönlich schon so viel orthopädische Entlastung (zumindest wenn bis dahin schon etliche km gelaufen sind), dass ich danach - zumindest gefühlt - mit signifikant leichteren Beinen weiterlaufe. Und diese Pause würde ich mir in einem WK auch nicht gönnen wollen, außer, wenn es unbedingt notwendig wäre.

Die 31 km gingen an diesem Tag schon etwas besser, als die muskulär doch sehr fordernden 30,2 der Vorwoche. Auch diesmal habe ich das Tempo ziemlich konstant gehalten, wenngleich die Ø Wohlfühlpace diesmal nicht 5:22, sondern 5:13 war. Aber so gestaltet sich das eben bei zwei gleichen aber an unterschiedlichen Tagen gelaufenen Einheiten. Zudem war die Ø HF 3%-Punkte niedriger, wobei ich meine, dass es auch insgesamt etwas kühler war.

Die Schuhe machten durchgehend ziemlich viel Spaß. Klar waren gegen Ende die Füße etwas platt, aber das habe ich selbst in gut eingelaufenen Schuhen schon ganz anders erlebt. Diese spontangekauften Billigteile wären derzeit meine Favoriten für einen Marathoneinsatz. Wer hätt’s gedacht!?

Das Fartlek, das eigentlich zur Wochenmitte geplant war, habe ich aufgrund der Knieproblematik ausfallen lassen. Nach dem 18er vom Mittwoch fühlte sich die nächsten Tage nichts nach Tempoanteilen an.

Beim Gewicht sieht es schlecht aus. Heute Morgen auf die Waage gegangen und - ich habe es fasst geahnt, wenn auch nicht in dem Ausmaß - es sind 85,5 kg. Das macht zur Vorwoche + 1,2 kg. Liegt ganz klar auch daran, dass ich in der letzten Woche mehr als einmal gecheatet und außerdem nicht mehr konsequent auf mein Frühstück verzichtet habe. Andererseits habe ich sicherlich nicht mehr als 1 kg fett draufgepackt. Kleinere Rückschläge wird es immer wieder geben. Die will ich auch durchaus zulassen, sie sollten aber in Quantität und Qualität nicht aus dem Rahmen fallen.

Diese Woche gibt es zur Verdauung wieder mehr Entlastung, mit etwa 1/3 weniger Umfang und voraussichtlich nur einem 20 km MDL am Wochenende.

850
:D easy

wäre es der Lust nach gegangen, hätte ich auch 20 gegessen. Stattdessen habe ich die letzte Schnitte der 10er Packung zum Beweis nicht völliger Verfressenheit im Kühlschrank gelassen.

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