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Ein Euro für den DLV?

Ein Euro für den DLV?

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Wurde der aktuelle Plan des DLV, zukünftig bei den Veranstaltern pro Finisher einen Euro zu kassieren hier schon diskutiert? Hab auf die Schnelle nichts gefunden......

....und zum Thema: „Der Hobby-Läufer wird zur Cash-Kuh des DLV“ - Meldungen - Marathon

Entsprechende Überlegungen scheint es wohl schon länger zu geben; ich hab allerdings erst gestern Abend im Rahmen einer DLF-Reportage davon gehört.....

Ich wüsste nicht, was der DLV bisher für mich als "Breitensportler" getan hat und was er in Zukunft für mich tun sollte......
former known as uli.g.

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was ist denn das für eine konfuse Sch... Meldung?! Oder lese ich die einfach vollkommen falsch?
Ein wesentliches Ziel der Gebührenanpassung – die verbesserte Förderung des Laufsports – hatten sowohl Milde als auch Raatz als positiv für die gesamte Entwicklung des Laufsports im DLV bewertet. Im Namen von German Road Races (GRR) wurde von beiden ein Forderungskatalog an den DLV eingebracht, der in wesentlichen Punkten vom BA-Laufen mitgetragen wurde. Bis zur Entscheidung durch den DLV-Verbandsrat wird die Mitarbeit von Milde und Raatz im BA Laufen ausgesetzt.

Rita Girschikowsky, Präsidentin des Landesverbandes Niedersachsen und Vertreterin des DLV-Verbandsrates im Bundesausschuss Laufen, sagte: „Wir bedauern die Entscheidung außerordentlich, da Horst Milde und Wilfried Raatz große Verdienste um die deutsche Leichtathletik und den Laufsport haben, aber eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Bundesausschuss Laufen ist unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich.“

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Naja, ist eben der gescheiterte Versuch, die Kaltstellung der Kritiker zu kommunizieren und gleichzeitig zu dementieren, dass die Kritiker wegen der Kritik abberufen wurden. Mich wundert beim DLV gar nichts mehr, die Dummheit scheint da bei einigen Verantwortlichen keine Grenzen zu kennen.

Der DLV ist in der Vergangenheit schonmal zurückgepfiffen worden, zuletzt bei den Änderungen der Seniorenklassen. Wenn die Basis jetzt genug Druck macht, kann sie da möglicherweise auch noch für eine Wende sorgen.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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JensR hat geschrieben:was ist denn das für eine konfuse Sch... Meldung?! Oder lese ich die einfach vollkommen falsch?
Grund für den Vertrauensverlust soll wohl die Verbreitung von falschen Informationen sein:

Für die Mitglieder des Bundesausschusses Laufen sind kritische Stimmen zur bundeseinheitlichen Anpassung der Gebührenordnung ab dem 1.1.2016 jederzeit willkommen, aber der BA-Laufen verwehrt sich gegen die Verbreitung von falschen Informationen.


Welche Informationen damit gemeint sind, wird natürlich nicht gesagt. Für mich nur vorgeschoben, um unliebsame Kritiker aus den eigenen Reihen zu entfernen. Der Landesverband in MV ist da auch nicht besser. Da wird gerade versucht, Herbert Stromeyer, einen der engagiertesten Kritiker der Laufmaut, als Leiter der Laufcupkommission abzusägen.

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Mecklenburger hat geschrieben:Sind die Verbände überhaupt befugt, eine Genehmigungsgebühr für sämtliche Straßen- und Volksläufe zu erheben. M. E. nicht, weil sie kein Monopol auf die Durchführung von Laufveranstaltungen haben.
Das sieht der DLV aber anders. Aus meiner Sicht der Knackpunkt. Hast du da eine juristische Meinung zu?

Gruss,
Jens

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JensR hat geschrieben:Das sieht der DLV aber anders. Aus meiner Sicht der Knackpunkt. Hast du da eine juristische Meinung zu?
Ja, hab ich, siehe hier.

Straßen- und Volksläufe sind in Deutschland nicht urheberrechtlich oder durch ein besonderes Leistungsschutzrecht geschützt. Ein Leistungsschutzrecht für Sportveranstaltungen wird zwar schon seit Jahren von den Verbänden gefordert (siehe z. B. Gutachten von Hilty/Henning-Bodewig), der Gesetzgeber hat aber bisher ein solches Recht nicht eingeführt. Ein Leistungsschutzrecht zugunsten der Verbände für sämtliche Straßen- und Volksläufe würde im Übrigen gegen Europarecht verstoßen (Dienstleistungsfreiheit, Wettbewerbsrecht). Der EuGH und die Europäische Kommission haben da schon andere Verbände in die Schranken gewiesen (Griechischer Motorsport-Verband, Formel 1). Kann gut sein, dass die ganze Nummer für den DLV nach hinten los geht und er am Ende noch weniger oder gar keine Finisher-Gebühren mehr bekommt. Bisher haben die Vereine, die ihre Läufe noch beim Verband anmelden, die eher geringen Gebühren ja nicht hinterfragt. Durch die ganze Diskussion und die ein oder andere Gerichtsentscheidung zu dem Thema wird sich das aber vielleicht ändern. Das Landgericht Bonn hat schon in einem Urteil vom 12.05.2005 (Rechtsstreit Veranstalter Freiburg-Marathon gg. DLV) festgestell: "Dass in Deutschland nur gelaufen werden darf, wenn dies der DLV für zulässig erachtet, ist selbstverständlich abwegig.".

PS: Bist du nächstes WE beim Rennsteiglauf? Da kann ich dir das nochmal persönlich erklären. :)
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