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Mein Laufabenteuer in der Karibik - Die Nature Island Challenge 3.0

Mein Laufabenteuer in der Karibik - Die Nature Island Challenge 3.0

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Unser kleines Abenteuer in der Karibik begann mit der Entstehung unseres Teams in Deutschland. Nach einigem Hin- und Her standen die Team Mitglieder von Team Germany Red fest: Patte, Sarah, Olga, Andi. Unterschiedlicher könnten wir nicht sein, doch jeder von uns hat ein Faible für Sport und so dachten wir es sei eine gute Idee das einfach mal auszuprobieren.
Gesponsert wurden wir von DERTOUR und KLM & Air France, vielen Dank dafür!

So ging es also los in die Karibik, an den unbekannten und noch natürlich erhaltenen Veranstaltungsort Dominica (nicht zu verwechseln mit der Dominikanischen Republik). Die Nature Island Challenge fand dieses Jahr zum dritten Mal statt, ist also eine junge Veranstaltung, die jedoch mit jedem Mal an Popularität zunimmt. Die Dauer der Challenge zieht sich über vier Tage, an denen auf dem Waitukubuli National Trail gelaufen wird. Desweiteren sind tagtäglich, während des Laufs, verschiedene Aufgaben zu meistern für die es Punkte gibt. Dieses Jahr waren es sechs internationale Teams à vier Mitglieder die gegeneinander angetreten sind.

Der Vorjahressieger der Nature Island Challenge 2.0, Team Trinidad & Tobago White, war wieder dabei und man wusste, dass es ein harter Kampf werden würde. Zum Ablauf ist notwendig zu erwähnen, dass während des Laufs täglich drei Fotos nach vorgegebenem Thema zu machen und drei Mini Challenges zu bestehen waren. Nach dem Lauf gab es jeden Tag eine Major Challenge, an der das ganze Team gegen die anderen Teams antrat; das Gewinnerteam würde 25 Punkte einheimsen. Für alle diese Bestandteile wurden Punkte vergeben, die in die Endwertung hinein zählen würden. Am meisten Punkte gab es selbstverständlich für die Platzierung an jedem Renntag (beginnend bei 50 Punkte für den Erstplatzierten). Doch auch für die Lösung von Aufgaben und für die besten Fotos gab es Punkte, die die Endplatzierung für uns positiv beeinflusst haben.

Und stets dabei war die Film Crew, denn das Ganze sollte als Werbefilm im Internet und im Nationalen Fernsehen erscheinen und den Öko-Tourismus in Dominica fördern. Der uns betreuende Host war der bekannte Adventure Sportler und Unternehmer Ian Adamson.

Unser Team Germany Red war bereit sich in das Abenteuer zu stürzen und diese spannende Zeit intensiv auszukosten. Vorbereitet haben wir uns im Vorfeld indem wir 10 Tage zuvor gemeinsam in der Karibik akklimatisiert haben.

So ging es also los. Erster Renntag.
Andi und ich liefen an diesem Tag 20 km mit 1100 Höhenmetern. Es war hart, die Aufstiege erschienen endlos und letztendlich waren es vier Stunden, die wir, einschließlich der Mini Challenges, unterwegs waren. Hinzu kam, dass ich am Morgen vor lauter Aufregung kaum etwas gegessen hatte und mit einem knurrenden Magen und schwindenden Kräften zu kämpfen hatte. Der Großteil der Strecke führte über den kaum als Trail erkennbaren Pfad. Man spürte den Regenwald um sich herum, kämpfte sich durch endlose Matschpartien, sprang über riesige Wurzeln (wie können Bäume nur so viele Wurzeln haben!), durchquerte Flüsse, die einen vorübergehend vom Schlamm reinigten. Das Wetter spielte verrückt, mal lief man Schweißnass einen Berg hinauf, trank literweise Wasser und Gatorade und im nächsten Moment war man durchnässt vom plötzlich einsetzenden Regen und war auch noch glücklich darüber. Gleich zu Anfang waren die anderen Teams vorne weggezogen, was bei mir ein mulmiges Gefühl und Zweifel an meinen Lauffähigkeiten auslöste, denn wer ist gleich zu Beginn eines Rennens schon gerne letzter.

So wanderten wir teilweise die Steilwege hinauf und rannten wie wild die Abstiege hinab. Unsere Pflicht-Fotos machten wir ganz am Anfang, damit wir das schon einmal hinter uns hatten, denn irgendwann verlor man vor lauter Tunnelblick das Auge für die wildwuchernde Schönheit der Umgebung. Es war ein nervenaufreibender Lauf, die Aufgaben die wir zu lösen hatten waren aber eine willkommene Pause, die wir zum kurzen Luftholen nutzen konnten. Unter anderem war uns aufgetragen unter dem Thema „light balanced“ Steinfiguren zu bauen, ein typisches dominicanisches Frühstück zusammen zu stellen und unsere Teamflagge auf einem Berggipfel aufzubauen und diese optisch ansprechend zu fotografieren.

Einige Kilometer vor dem Ziel schafften wir es jedoch zwei Teams ein- und zu überholen und am Ende waren wir gar nicht so weit hinter dem drittplazierten Team USA Orange. Hätte man das mal vorher gewusst… Total am Ende der Kräfte und rebellierendem Magen bei mir ging es dann für das ganze Team zu der Major Challenge. An diesem ersten Tag war es ein Paint Ball Cup. Die ersten beiden Runden meisterten wir souverän. Im Finale gegen das Paint Ball erfahrene Team USA Blue konnten wir zwar angemessenen Widerstand leisten, doch endete es mit deren Sieg und somit 25 Punkten für Team USA Blue.

TAG 2
An Tag zwei waren es Patte und Sarah, die eine Strecke von 15 km und 600 Höhenmetern zurück zu legen hatten. Die beiden meisterten erfolgreich die Mini Challenges, die stets an den schönsten Wasserfällen und Aussichtspunkten stattfanden, und konnten Platz zwei belegen. Der Zieleinlauf war gigantisch, denn es ging für sie durch einen Wasserfall aufs Ziel zu und überglücklich über ihren Erfolg stürzten sich die beiden ins erfrischende Wasserbecken. An dem Tag waren wir auch bei der Major Challenge erfolgreich und sicherten uns 25 Punkte, da wir als schnellstes Team durch den Baumwipfel Pfad gekommen waren.

TAG 3
An Tag drei liefen wieder Andi und ich und lieferten uns zu Anfang ein Duell mit Team Barbados Yellow. Sie überholten uns wenn es bergauf ging und wir rannten fast blind über Wurzeln springend an ihnen vorbei wenn es hinunter ging, bis wir sie irgendwann erfolgreich abschütteln konnten. Laut Ian Adamson war es der Tag mit der größten mentalen Herausforderung und die spürten wir gleich zu Anfang, denn da verliefen sich zunächst alle Teams gemeinsam. Auch eine Art von Zusammenhalt. Erst als das führende Team einfach nicht mehr weiter konnte, weil sie überall nur noch dieses scharfkantige Rasor Gras umgab, drehten wir gemeinsam um und liefen diesen schwer erstiegenen Berg wieder herunter, bevor es auf dem richtigen Pfad natürlich wieder hinauf ging. Das Ganze war herausfordernd, weil der größte Teil der Strecke gleich am Anfang immer nur hinauf ging und es nicht zu enden schien, es war mehr eine Kletterpartie, denn ein wandern oder gar laufen. Es war sehr heiß und teilweise führte der Waitukubuli National Trail an diesem Tag an einer gepflasterten Straße entlang, die keinerlei Schutz vor der prallen Sonne bot.


Die Mini Challenges während des Laufs waren ein traditioneller Tanz, Bele Pitche, den wir aufführen mussten und sehr unterhaltsam war wohl die Aufgabe gleich zu Beginn des Laufs. Ich musste Andi blind führen während er eine Ziege mit sich zu führen hatte. Die ein oder andere Ziege weigerte sich zu gehorchen und so manch eine wurde kurzerhand auf dem Arm genommen und ins Ziel getragen. Eine allgemein sehr belustigende kleine Aktion, die vor allem für gute Bilder Kamera Aufnahmen sorgen sollte. Die Major Challenge an Tag drei bestand aus einem traditionellen Kajak Rennen, bei dem wir uns letztendlich die Punkte mit Team USA Blue teilten, weil es organisatorische Schwierigkeiten gegeben hatte.

TAG 4
Am letzten Tag liefen Patte und Sarah. Es war der heißeste Tag seit Langem und schon morgens waren es 30 Grad. Daher befolgten alle Teams brav den Rat von Ian Adamson mit nasser Kleidung zu starten und sehr viel zu trinken. Der Lauf dauerte sehr lange, es waren 700 Höhenmeter auf einer Strecke von 15 km zu überwinden und unter anderem sollten die beiden Läufer bei der Mini Challange „Sugar Water Jam“ zwei Minuten lang mit einer traditionellen Band auf Instrumenten spielen. Es war eine riesige Party für die einheimischen und Sarah und Patte gaben sich trotz den gelaufenen Kilometern in den Beinen größte Mühe in die Kameras zu lächeln und für Stimmung zu sorgen bevor es wieder weiter ging. Ab und zu konnten wir unser Team antreffen, immer dann wenn unser Fahrer uns möglichst nahe an den Trail bringen konnte. Wir versorgten die beiden mit Bananen, mit Gatorade und feuerten sie an. Patte hatte an diesem Tag mit einer riesigen Blase zwischen den Fußzehen zu kämpfen, doch er lief damit tapfer bis ins Ziel. Um dahin zu kommen, musste man durch einen Fluss waten, der dort auch ins Meer mündete. Wieder einmal hatten die Organisatoren ein wunderschönes Zielszenario gewählt. Die Major Challenge war am Strand angesetzt, Beach Volley Ball. Wir hatten die Ehre pro Team ein fünftes Teammitglied gestellt zu bekommen, allesamt aus dem Nationalen Beach Volleyball Team. Das Turnier gewann verdienterweise Team Barbados Yellow.
An diesem vierten und letzten Nature Island Challenge Tag wurden alle Punkte ausgewertet und dank einer Kombination aus läuferischen Fähigkeiten, einem Auge für das perfekte Bild und Teamgeist konnten wir uns Platz zwei sichern. Vor uns erneut der Vorjahressieger Team Trinidad & Tobago White und nur 10 Punkte hinter uns Team USA Orange.

Insgesamt war es war ein einmaliges Erlebnis, bei dem es an nichts mangelte. Läuferische Herausforderung boten die steilen Anstiege und der natürlich behaltene Waitukubuli National Trail, Kultur brachten die einzelnen Mini Challenges uns näher und neue Freunde konnten wir über diesen Zeitraum gewinnen, denn irgendwo hatten wir doch zumindest eine Gemeinsamkeit, die uns alle an diesen außergewöhnlichen Ort verschlagen hat. :winken:
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