Ich hab mich in dem Fred mal etwas eingelesen, da die Problematik mir nicht fremd ist. Nach ein paar Seiten bin ich erst einmal ans Ende gesprungen und freue mich, dass Ulrike wieder laufen kann. Hennes leider immer noch nicht :(
Werde ich mal meine Geschichte erzählen. Vor vielen Jahren hatte ich mal ein eher leichtes PF-Problem, die Schmerzen waren weniger beim Laufen sondern eher beim "Anlaufen" nach längerem Sitzen oder morgens nach dem Aufstehen. Hab ich lange missachtet, weil was beim Laufen selbst nicht schmerzt kann ja nicht schlimm sein. Bis es etwas schlimmer wurde und ich es, damals noch ohne Arztbesuch, mit den üblichen Methoden, die hier alle schon beschrieben wurden, in den Griff bekam. Hat gedauert aber irgendwann war es weg. Vor drei Jahren bekam ich dann rechts einen Fersensporn. Der schlich sich quasie hinein. Sodass ich später nicht sagen konnte, wann es dann begann. Tempotraining gab es damals allerdings für mich nicht mehr, maximal hin und wieder ein Fartspiel. Zum Sommer hin wurde es dann immer schlimmer und ich kam einfach nicht darauf, dass es ein Fersensporn sein könnte. Ich hatte eigentlich keinen "Druckpunkt" sondern es zog rungsrum an der Ferse beim Abdrücken. Eine Lauffreundin erklärte es mir dann aber, als ich ihr meine Symptome schilderte. Aaaaaaahja und nun? Nix! Ich bin eher der Typ, alles was mich nicht umbringt macht mich hart und bin einfach so weiter gelaufen wie bisher. Es war ja durchaus erträglich. Bis ich dann um die Müritz gerannt bin, da begann der Schmerz bereits nach 20 Kilometern und der Gedanke, jetzt noch 55 Kilometer
damit laufen zu müssen lies mich doch etwas mulmig werden. Nun, ich ließ mich nicht ärgern und zog es durch und später haben wohl die Endorphine den Schmerz ganz gut in den Griff bekommen. Der Heimweg dann vom Ziel zur Turnhalle, ich hatte die Schuhe wegens der Massage ausgezogen, war dann lecker. Ein paar Wochen später beim Berlin-Marathon war es dann noch unangenehmer, aber auch da ließ ich mich nicht ärgern und biss die Zähne zusammen. Danach bin ich aber wirklich zum Dok, die auch sofort den Fersensporn diagnostiziert hat. Hat mir Einlagen mit Weichpolster verschrieben und auf Empfehlung hab ich mir die dann beim Orth. Schumacher Rödel anfertigen lassen. Der hat schon einigen Lauffreunden mit Einlagen sehr gut helfen können. Die sind nicht von der Stange sondern Handgefertigt und zwar auch teuer aber wenns hilft. Nebenbei anmerken muss ich noch, dass ich gut ausgeprägte Knick-, Senk- und Spreizfüße habe, die durch die Einlagen nun auch korrigiert werden, sodass ich nur noch Neutralschuhe benötige. Barfuß dagegen hab ich eine recht starke Überpronation. Jedenfalls war ich nicht gewillt, mein Laufjahr vorzeitig abzuschließen. Ich wollte noch den Röntgenlauf laufen. Also gab es keinerlei Trainingsausfall. Die Einlagen hab ich nach kurzer Eingewöhnung sehr gut vertragen und die Schmerzen gingen rapide zurück. Und in der Nachbetrachtung würd ich sagen, dass ich seit dem Jahresende völlig Beschwerdefrei war und immer noch bin.
Nun der zweite Teil. Letztes Jahr im Sommer hab ich einen Etappenlauf (Baltic-Run) mit gemacht und mir dabei links eine Achillessehnenentzündung zugezogen. Der Grund war ja mal klar: Überlastung. Ich musste erst einmal ein paar Wochen pausieren und gerade in der Zeit begann ich am selben Fuß einen Fersensporn zu spüren. Die Art des Schmerzes kam mir nur zu bekannt vor. Die Achillessehne bekam ich nach ein paar Monaten mit Geduld in den Griff, den Fersensporn, mit neuen, angepassten (nun auch links Weichpolster) Einlagen dagegen nicht. Dieser begleitet mich nun seit über einem Jahr. Mit den Einlagen kann ich sehr gut laufen, nicht dass ich ihn nicht spüren würde, aber es behindert mich nicht groß. Ich konnte damit dieses Jahr alle gestarteten Marathons und Ultras problemlos finischen. Nur unterwegs musste ich hin und wieder die Zähne zusammen beißen, aber zur Schmerzverlagerung hab ich rechts ja noch einen kaputten Hallux

Ich hab das damals schon ausgiebig gegurgelt und immer wieder lesen dürfen, dass es eine langwierige Angelegenheit sein kann und dieser Fred zeigt es ja ebenfalls. Und das ein Fersensporn nicht gleich Fersensporn ist durfte ich selbst erfühlen. Einer ging weg, der andere will das einfach nicht tun. Ich drück euch die Daumen, dass es sich alles doch noch zum guten wandelt.
Gruss Tommi