Jep hat geschrieben:Trotzdem ist der Hinweis auf potentielles Übertraining natürlich gerechtfertigt, ich versuche in meinen Körper hineinzuhorchen (hat über die Jahre immer ganz gut geklappt) und fühle mich im Moment physisch wie psychisch extrem wohl bei der Sache. In den 9 Wochen hatte ich auch lediglich einmal leichten Muskelkater nach Krafttraining, nach Läufen nie, und auch die Gelenke, Sehnen und Bänder verrichten ihren Dienst bisher klaglos. Inwiefern wird das ZNS belastet und wie äußert sich das?
Nicht Übertraining, sondern Überlastung einzelner Strukturen.
Ich wünsche dir, dass du ewig unverletzt und damit recht behalten wirst. Die Mahnungen sind allerdings nicht von der Hand zu weisen. Unzählige gestandene Läufer und solche die bereits viele Jahre auf höchstem Niveau beschwerdefrei liefen, hat irgendwann doch das Verletzungspech eingeholt. Allermeist Sehnenentzündungen und/oder deren Ansätze. Seltener Ermüdungsbrüche und son Scheiß. Wünscht man niemandem, nicht mal seinen Feinden. Manche dieser haben nur ein klein wenig an ihrem Training geändert, die Umfänge erhöht oder, ganz simpel, eine neuer Art Schuhe ausprobiert. Oft gab es gar keinen offensichtlichen Grund, warum auf auf einmal was weh tat. Ich will damit sagen, der schlimmste Fehler ist der, zu sagen, mir kann so etwas nicht passieren. In den Körper reinhorchen nützt in solchen Fällen ebenfalls sehr wenig, da die meisten Überlastungsverletzungen schleichend beginnen und wenn der Schmerz das erste mal spürbar ist, das Kind bereits im Brunnen liegt. Verwechsele das auf keinen Fall mit einem Muskelkater, der einem hinterher zeigt: das war zu viel. Dafür reicht eine zu heftige Einheit. Bei Sehnenleiden braucht es viele Einheiten und jede kleine Überlastung, die nicht ausreichend regeneriert wurde, summiert sich auf bis irgendwann die Entzündung da ist.
Du hast innerhalb zweier Monate deine Laufumfänge bis auf 21 Kilometer ausgedehnt. Das kann gut gehen und dann ist alles in Butter und du kannst mein Geschreibsel vergessen. Die allgemeine Erfahrung allerdings ist die, dass das größte Risiko, sich Verletzungen einzuhandeln die ist, sein Laufpensum in zu kurzer Zeit zu hoch zu schrauben. Im Gegensatz zu deinen bisherigen sportlichen Aktivitäten hat Laufen auch einen entscheidenden Nachteil: Relativ einseitige Belastung. Dies begünstigt leider Überlastungen. Der Verletzungsbereich hier im Forum ist voll damit

Dem kann man natürlich entgegen wirken. Unterschiedliche Belastungsreize setzen, mal langsam laufen, mal wieder schneller. Unterschiedlichste Böden, auf denen gelaufen wird sind auch von Vorteil und, nicht zuletzt, mehrere unterschiedliche Laufschuhe. Hab mal die Regel gelesen, für jeden Trainingstag in der Woche ein Paar Laufschuhe ( ich hab 7 Paar

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Ich wünsch dir alles Gute und viel Erfolg, auch beim Abspecken
Gruss Tommi
Mein Tagebuch:
forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener