Hallo liebe Community,
ich weiß, dass es hier keine medizinische Plattform ist, aber ich bin einfach verzweifelt und weiß mir leider nicht mehr großartig weiterzuhelfen, als hier ein Posting zu verfassen. Vielleicht gibt es ja jemanden mit ähnlicher (Leidens)Geschichte oder noch Vorschlägen, was man ausprobieren könnte.
Ich bin 34 Jahre alt (183cm, 73kg) und bin leidenschaftlicher Wanderer in den Alpen und im Mittelgebirge, gehe regelmäßig joggen und viel spazieren. Regelmäßig joggen bedeutet 1-2x die Woche gerne eine gepflegte Runde von 8-12km. Wo ich nicht joggen gehe, gehe ich alternativ i.d.R spazieren an der frischen Luft und Natur für auch 5-10km.
Nun war ich Ende Mai/Anfang Juni auf einer Fernwanderung im Schwarzwald unterwegs und musste diese leider am zweiten Tag abbrechen aufgrund zunehmender Schmerzen im Fuß/ Übergang Schienbein abbrechen. (Tag 1 34km) Zunächst begann an es einseitig, habe die Etappe mit den restlichen 5Kilometern noch beendet, mit mehr Belastung auf das gesunde Bein mit der Folge, dass auch das andere Bein zu schmerzen begann. (Tag 2 28km).
Also bin ich nach Hause gefahren, PECH-Regel angewandt, viel gekühlt, hochgelegt, geschont. Wenig gemacht. Ich habe zu keinem Zeitpunkt eine Schwellung, Rötung, Verhärtung etc. wahrnehmen können. Nach einigen Tagen und Wochen wurde es nicht signifikant besser, im Gegenteil sogar schlechter, dass ich mich wegen starken Schmerzen mal zwei Tage krankschreiben lassen musste von meinem Bürojob. Mein Hausarzt vermutete einfach Überlastung, mal weiter schonen…dabei habe ich es auch erstmal belassen.
Ich habe dann knapp 6 Wochen fast nichts getan. Dann war ein geplanter Urlaub in den Bergen, die Hüttenwanderung habe ich storniert und auf eine FeWo gewechselt und wollte paar Tagestouren machen, nur konnte ich mich zu dem Zeitpunkt ohne meine beiden angeschafften Sprunggelenksbandagen echt kaum bewegen. Mit denen ging es eigentlich ganz gut. Aber der Schmerz war weiterhin da. Ich hab lediglich ein paar kürzere Touren à 5-8km vor Ort unternommen, viel Seilbahn gefahren für Höhenmeter rauf und runter.
Wieder zuhause , weil einfach keine Besserung in Sicht weiter schonen, wenig bewegen, Arzttermine vereinbart, die leider erst Monate später sein würden. Zwischenzeitlich hatte ich auch mal nen starke Grippe und die 3x800 Ibu + Paracetamol in dieser Zeit hatten einen netten Effekt auf meine Kopfschmerzen aber 0 Effekt auf die beidseitigen Schmerzen in den Füßen. Die mittlerweile auch den Alltag mitbestimmen, egal ob im Ruhezustand, beim Autofahren (Pedale treten etc.), alles tut weh, fühlt sich gereizt an, entzündet, schwierig zu beschreiben. Unter Bewegung nimmt der Schmerz beidseits zu.
So, die Arztbesuche standen nun an. Orthopäde: Überlastet, bitte schonen. Hier neues Rezept für neue Einlagen…Einlagen neu bekommen, 2 Monate getragen, keinen Effekt, vllt sogar eher schlechter als besser. Und die waren schon spezieller und haben mich über 150€ Zuzahlung gekostet (für Sportler..) Über den Hausarzt ein Physio Rezept ausstellen lassen, Diagnose unkar, Physio kann beim Bewegen nichts feststellen. Auffällig war mal bei einer Übung, dass ihm etwas Kraft fehlte in den Füßen, ich saß auf dem Boden und habe den Fuß jeweils zu mir ziehen müssen 3x 15 WDH mit Gewicht dran, das löst den Schmerz aus und führte dazu, dass ich plötzlich gar nicht mehr Aufstehen und Laufen konnte. Dieser Zustand hielt 45min an und wurde dann besser. Er meinte, ich möge mal zum Neurologen damit. Termin dafür dann in 3 Monaten. Da war ich nun zwischenzeitlich auch, von den Nerven her wäre alles okay. Blutergebnisse (ohne spezielle Muskelmarker) gabs auch, sind unauffällig.
Es gibt noch dazu eine MRT Aufnahme des OSG, weil die Orthopäden dann ein Knochenmarksödem ausschließen wollte, alles unauffällig. Die BWS wurde dann auch im MRT gecheckt, ob sich an meiner Bestandsdiagnose Syringomyelie etwas geändert haben könnte, auch unauffällig.
Vitamin D wurde bestimmt, erniedrigt, wurde substituiert hochdosiert, keine Veränderung. Heilpraktiker sagt Schwefel substituieren, wurde gemacht, keine Besserung. Wobenzym über 180 Tabletten rein, keine Veränderung.
Aktuell in osteopathischer Behandlung, Muskeltonus wär wohl krass hoch, aber sonst wirkt auch alles recht normal. War da jetzt 2x...nach dem letzten Termin konnte ich allerdings eine Woche auch nicht schmerzfrei stehen. (stark schmerzend)
Er sagt, ein Schienbeinkantensyndrom wäre das nicht. Sagt auch mein Orthopäde...der will mir jetzt für 500€ sensomotorische Einlagen verordnen/empfehlen und ich solle über eine Kernspinresonanz Therapie nachdenken. Das kostet gut 1200€, 10 Sitzungen für zu Hause...mehr könne er nicht mehr tun?
Dehne mich zuhause regelmäßig, habe sämtliche Faszienrollen über die ich rolle, Therabänder, Widerstandsbänder etc…ggf. fehlen natürlich auch die passenden Übungen, nur für was? Gegen was?
Ich weiß nicht mehr weiter.
Ich gehe seit Monaten nicht mehr wandern, nicht mehr joggen, ich habe Gewicht zugenommen, ich leide psychisch mittlerweile massiv darunter. Hatte ich bisher nicht thematisiert, dass ich mehrfach depressive Episoden hatte und ja, ich kenne auch psychosomatische Schmerzen, aber meine Füße/Beine können (!) nicht psychosomatisch sein. Zum Zeitpunkt des Erstauftretens ging es mir gut, ich war wandern, ich war befreit…und Sport war jeher mein bester Ausgleich. Und das ist mir aktuell geraubt…und das ist so unfassbar zermürbend.
Neulich hatte ich bisschen Rücken, war hartnäckig, war im Urlaub=> Direkt weg, kaum wieder zuhause gings wieder los, das ist für mich psychosomatisch…aber nicht der Fuß..
Was würde ich für einen schmerzfreien Spaziergang geben. Normalerweise trackt mich meine Apple Watch in der 7 Tage Woche mit mindestens 60-70km in irgendeiner Form unterwegs, jetzt steht dort i.d.R. Sonntagabends du warst in den letzten 7 Tagen 10km unterwegs…ja, die Alltagsbewegung auf und ab. Neulich habe ich mich abholen lassen, weil der Schmerz nach 3km Spaziergang mich ans Limit brachte. Gestern war ich kurz im Supermarkt bei uns im Dorf, nach 1km war der Schmerz schon wieder so da und nachhallend. Ist ja nicht mal so, als wäre er direkt bei Belastungseinstellung weg. Manchmal geht das in der Nacht weiter. Da reicht es schon, wenn eine Decke draufliegt…Wärme finden die Beine auch nicht toll...zumindest nicht direkt, Sauna geht. Schwimmbad ist weniger prickelnd. Krafttraining ist auch doof, weil alleine das Stehen auch Schmerzen verursacht. Die geringste Belastung könnte man meinen, löst etwas aus. Da müssen die Füße nur, wenn man sitzt, auf dem Boden stehen..obwohl es ja im Ruhezustand und liegend auch ist. Es ist einfach dauerhaft da und es fühlt sich alles andere als gut/richtig an..
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Sorry für die Wall of Text. Ich will einfach wieder hoffen auf Besserung/Linderung...
Ich möchte wieder joggen...ich möchte wieder wandern. :-(
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
2Nur mal so Interessehalber: Wofür bzw. wogegen waren die alten Einlagen? Und warum neue Einlagen, wenn die Diagnose "Überlastung" lautet?
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
3Das ist ja übel!
Kann ein Ermüdungsbruch sicher ausgeschlossen werden?
Die sind manchmal schwer zu erkennen.
Kann ein Ermüdungsbruch sicher ausgeschlossen werden?
Die sind manchmal schwer zu erkennen.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.
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Running is a superpower.
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
4Das wären aber zwei unerkannte Ermüdungsbrüche.blende8 hat geschrieben: 15.11.2024, 18:06 Das ist ja übel!
Kann ein Ermüdungsbruch sicher ausgeschlossen werden?
Die sind manchmal schwer zu erkennen.
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
5Meine Glaskugel sagt: Fußheberschwäche.
Gute Besserung und das du bald eine Diagnose sowie Besserung erfährst.
Gute Besserung und das du bald eine Diagnose sowie Besserung erfährst.
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
6Hey, die alten Einlagen sowie die neuen wurden verschrieben wegen Knickfuß, Senkfuß und Spreizfuß bds., so heißt es auf der Verordnungsempfehlung. Neue Einlagen kamen daher, weil er einfach meinte, die alten wären ja jetzt ein Jahr alt und ich hätte Anspruch auf neue und vllt würde es ja helfen.
Hm, es gibt nur ein OSG MRT rechts. Mit bisschen Ansatz von Fibula und Tibia, da war nix drauf zu sehen. Also ob es sicher auszuschließen ist, kann ich nicht sagen. Aber dahingehend wurde seitens der Orthopäden auch nichts untersucht. Deren Hauptaugenmerk lag eher auf dem OSG.blende8 hat geschrieben: 15.11.2024, 18:06 Das ist ja übel!
Kann ein Ermüdungsbruch sicher ausgeschlossen werden?
Die sind manchmal schwer zu erkennen.
Danke dir! Ja, ich habe ja selber auch in viele Richtungen auch schon gedacht, inkl. Fußheberschwäche. Das war auch ein Tipp vom Physiotherapeuten, deswegen der Neurologen Besuch, der dies direkt ausschloss. Aber andererseits saß ich da 3 Stunden im Wartezimmer für 2min Arztgespräch...es wäre nichts Neurologisches. Vorher hatte eine MFA noch zwei Messungen vom Kopf bis zum Fuß durchgeführt, das wars aber auch..<.<Maartin hat geschrieben: 16.11.2024, 08:29 Meine Glaskugel sagt: Fußheberschwäche.
Gute Besserung und das du bald eine Diagnose sowie Besserung erfährst.
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
7Vielleicht hilft eine fachkundige Bewegungsanalyse?
https://www.doktor-marquardt.de/bewegun ... ufanalyse/
Und bei Einlagen gibt es sone und solche
https://www.matthias-marquardt.com/schu ... /einlagen/
https://www.doktor-marquardt.de/bewegun ... ufanalyse/
Und bei Einlagen gibt es sone und solche
https://www.matthias-marquardt.com/schu ... /einlagen/
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
8Da sich das für mich nach wie vor nach einer Fußheberschwäche anhört, kann ja auch ein schwacher Muskel oder leicht ermüdender Muskel sein, Versuch doch übergangsweise mal deine Füße zu tapen. Also Kinesiologie-Tape, dieses Gummibandtape ;)
So dass der Fuß nach oben gezogen wird, also Tape vom Schienbein zum Fuß führen.
Vielleicht kannst du so auch wieder laufen. Wer weiß. Als Test und evtl sogar zur Diagnosefindung sicherlich nicht verkehrt.
So dass der Fuß nach oben gezogen wird, also Tape vom Schienbein zum Fuß führen.
Vielleicht kannst du so auch wieder laufen. Wer weiß. Als Test und evtl sogar zur Diagnosefindung sicherlich nicht verkehrt.
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
9Hallo Markus,
weder weiß ich, was dir fehlen könnte, noch werde ich dir gezielte medizinische Ratschläge geben. Du hast sehr genau dargestellt, wie das Problem beschaffen ist und, dass du bereits viele Wege in Arztpraxen hinter dir hast. Aus meiner eigenen Körper- und Schmerzerfahrung heraus ergibt sich Folgendes: Mehrfach in meinem (Sportler-) Dasein hatte ich Schmerzen, die sich nicht genau in ihrer Ursache festnageln ließen, weder durch Ärzte, noch durch intensive Eigenerforschung möglichen Fehlverhaltens.
Beispiel: In meiner besten Zeit als Läufer, nach der Marathonsaison, in der ich mal wieder meine Bestzeit verbessert hatte, brach ich an einem wunderschönen, warmen Sommertag - ich liebe Wärme und Sommertage!!! -, in bestmöglicher Laune zu einem Lustläufchen auf, bei dem ich lediglich meine Fähigkeit so etwas zu genießen aufs Äußerste forderte, meinen Körper aber gar nicht. Und genau da schlug mein Körper (?) zu: Plötzlich üble Schmerzen in der Wade. Ich mache es kurz: Weder Orthopäde, noch Internist, noch Neurologe (alle drei an einem Tag, weil ich damals als Soldat in einem Medzinzentrum der Bw auf dem Gang "weitergereicht" wurde) fanden auch nur ansatzweise etwas Krankhaftes. Mein Glück: Schon beim nächsten Lauf spürte ich kaum noch was und alle weiteren bis heute blieben in dieser Hinsicht schmerzfrei. Also woher kam der Schmerz.? Der war real, nicht eingebildet. Ging weg, wenn ich stehenblieb, setzte neu ein, wenn ich weiterlief. Also woher? Oder: Warum ging er wieder weg, ohne behandelt worden zu sein, was ja ohne Diagnose gar nicht geht. Darüber habe ich viele Jahre immer wieder einmal gegrübelt.
Anderes Beispiel: Definitiv durch Überlastung fing ich mir ein Schmerzgeschehen im Beckenbereich ein. Genauer konnte ich es nicht eingrenzen und die Ärzte auch nicht. Ich konnte immer nur sagen: "Da drin irgendwo!" 6 Wochen Laufpause, dann Wiederbeginn. Besser aber nicht weg. Nach ein paar Kilometer kam der Schmerz "irgendwo da drin" ohne Ausnahme!, jedes! Mal wieder zurück. Ich ignorierte ihn, lief aber nicht auf Leistung, sondern über mehrere Monate lediglich moderate 10 km, 3 bis 4mal die Woche. Stets dasselbe. Dann fuhren wir nach Italien in Urlaub. Dort lief ich auch und natürlich meldete sich auch in Italien der Schmerz jedes Mal. Dann Rückkehr nach Hause, erster Lauf am nächsten Tag im gewohnten Umfeld: Schmerz weg! Nicht besser oder weniger, sonder komplett weg! Nicht einmal sondern seitdem ausnahmslos immer, tausende Läufe lang. Von einem Lauf zum nächsten: Schmerz weg. Ein Schmerz, der mich zum Zeitpunkt seines "Verschwindens" mehr als ein Jahr lang anfangs sehr, nach Laufpause merklich gequält hatte. Wie kann das sein?
Mit den Beispielen will ich meine Aussage vorbereiten, dass es erstens für jedes Schmerzgeschehen mit Sicherheit eine Erklärung gibt, dass aber weder Ärzte noch man selbst in jedem Fall diese Erklärung liefern können. In deinem Fall sieht es ganz so aus, als versagte die gesamte Diagnostik der Ärzteschaft jeglicher Disziplin in dieser Hinsicht. Und du selbst weißt eben auch nicht wie es ursprünglich, bei jender Wanderung im Schwarzwald dazu kommen konnte. Aus meiner Distanz zu dir, in Anbetracht fehlender ärztlicher Ausbildung und ohne zu wissen wie du damals im Schwarzwald unterwegs warst, also rein gesunden Ausdauersportlerverstand und deine Aussagen bewertend, scheint mir ausgeschlossen, dass ein so aktiver, relativ gut trainierter Mensch wie du, durch die "Schwarzwaldtagesbelastung" solche Beschwerden bekommen kann. Selbst wenn er tags drauf noch eins drauf setzt. Vor allem erschließt sich mir nicht, dass das nicht wieder weggeht nach Schonung. Oder eben zumindest dann, wenn du wie jetzt fast gar nichts mehr tust.
Du sagst/vermutest es könne nicht psychisch initiiert gewesen sein, weil es dir zum Zeitpunkt des Auftretens bestens ging. Diese kausale Aussage greift meiner Auffassung und Erfahrung nach zu kurz. Nimm mein erstes Beispiel: Wieso tut's weh, als ich nach der Saison, nach der Schinderei höllischen Marathontrainings in allerbester Sommerstimmung, in meinem Lieblingswetter joggend, also absolut der Lust frönend, laufe? Kannst du ausschließen, dass gerade die Entspannung zuließ, dass dein Kopf auf in der Vergangenheit Erlittenes, eventuell Aufsummiertes, Unverarbeitetes, in dieser Weise reagiert? Schmerz empfinden wir vermeintlich an Körperstellen. Tatsächlich gemeldet wird er aber ins Hirn und das reagiert. Dort oben schmerzt es. Also kann das Hirn auch Schmerzen auslösen oder vorspiegeln. Oder wie in meinem zweiten Beispiel von einem Tag auf den anderen entscheiden, dass es mich nun lange genug für ein Fehlverhalten bestraft hat, das ein Jahr zurückliegt.
Ich weiß nicht, was dir fehlt. Wenn wir aber keine körperliche Ursache finden können, sie fast sogar auszuschließen ist, dann liegt doch der Verdacht nahe, dass es psychisch motiviert sein könnte. Wodurch auch immer. Dass du seither mit allem Rennen zu Ärzten, dem irrsinnig anstrengenden Sehnen nach Besserung und natürlich - ich meine das nicht abwertend!!! - auch mit wachsendem Selbstmitleid (das kenne ich gut) eher eine Verschlimmerung bewirkt hast, spricht doch auch für diese These.
Ich kann's nicht wissen. Aber vielleicht denkst du darüber einfach noch mal nach. Und darüber, ob sich aus dem Resultat deines Grübelns weitere Handlungsmöglichkeiten ergeben.
Ganz sehr: Alles Gute für dich.
Gruß Udo
weder weiß ich, was dir fehlen könnte, noch werde ich dir gezielte medizinische Ratschläge geben. Du hast sehr genau dargestellt, wie das Problem beschaffen ist und, dass du bereits viele Wege in Arztpraxen hinter dir hast. Aus meiner eigenen Körper- und Schmerzerfahrung heraus ergibt sich Folgendes: Mehrfach in meinem (Sportler-) Dasein hatte ich Schmerzen, die sich nicht genau in ihrer Ursache festnageln ließen, weder durch Ärzte, noch durch intensive Eigenerforschung möglichen Fehlverhaltens.
Beispiel: In meiner besten Zeit als Läufer, nach der Marathonsaison, in der ich mal wieder meine Bestzeit verbessert hatte, brach ich an einem wunderschönen, warmen Sommertag - ich liebe Wärme und Sommertage!!! -, in bestmöglicher Laune zu einem Lustläufchen auf, bei dem ich lediglich meine Fähigkeit so etwas zu genießen aufs Äußerste forderte, meinen Körper aber gar nicht. Und genau da schlug mein Körper (?) zu: Plötzlich üble Schmerzen in der Wade. Ich mache es kurz: Weder Orthopäde, noch Internist, noch Neurologe (alle drei an einem Tag, weil ich damals als Soldat in einem Medzinzentrum der Bw auf dem Gang "weitergereicht" wurde) fanden auch nur ansatzweise etwas Krankhaftes. Mein Glück: Schon beim nächsten Lauf spürte ich kaum noch was und alle weiteren bis heute blieben in dieser Hinsicht schmerzfrei. Also woher kam der Schmerz.? Der war real, nicht eingebildet. Ging weg, wenn ich stehenblieb, setzte neu ein, wenn ich weiterlief. Also woher? Oder: Warum ging er wieder weg, ohne behandelt worden zu sein, was ja ohne Diagnose gar nicht geht. Darüber habe ich viele Jahre immer wieder einmal gegrübelt.
Anderes Beispiel: Definitiv durch Überlastung fing ich mir ein Schmerzgeschehen im Beckenbereich ein. Genauer konnte ich es nicht eingrenzen und die Ärzte auch nicht. Ich konnte immer nur sagen: "Da drin irgendwo!" 6 Wochen Laufpause, dann Wiederbeginn. Besser aber nicht weg. Nach ein paar Kilometer kam der Schmerz "irgendwo da drin" ohne Ausnahme!, jedes! Mal wieder zurück. Ich ignorierte ihn, lief aber nicht auf Leistung, sondern über mehrere Monate lediglich moderate 10 km, 3 bis 4mal die Woche. Stets dasselbe. Dann fuhren wir nach Italien in Urlaub. Dort lief ich auch und natürlich meldete sich auch in Italien der Schmerz jedes Mal. Dann Rückkehr nach Hause, erster Lauf am nächsten Tag im gewohnten Umfeld: Schmerz weg! Nicht besser oder weniger, sonder komplett weg! Nicht einmal sondern seitdem ausnahmslos immer, tausende Läufe lang. Von einem Lauf zum nächsten: Schmerz weg. Ein Schmerz, der mich zum Zeitpunkt seines "Verschwindens" mehr als ein Jahr lang anfangs sehr, nach Laufpause merklich gequält hatte. Wie kann das sein?
Mit den Beispielen will ich meine Aussage vorbereiten, dass es erstens für jedes Schmerzgeschehen mit Sicherheit eine Erklärung gibt, dass aber weder Ärzte noch man selbst in jedem Fall diese Erklärung liefern können. In deinem Fall sieht es ganz so aus, als versagte die gesamte Diagnostik der Ärzteschaft jeglicher Disziplin in dieser Hinsicht. Und du selbst weißt eben auch nicht wie es ursprünglich, bei jender Wanderung im Schwarzwald dazu kommen konnte. Aus meiner Distanz zu dir, in Anbetracht fehlender ärztlicher Ausbildung und ohne zu wissen wie du damals im Schwarzwald unterwegs warst, also rein gesunden Ausdauersportlerverstand und deine Aussagen bewertend, scheint mir ausgeschlossen, dass ein so aktiver, relativ gut trainierter Mensch wie du, durch die "Schwarzwaldtagesbelastung" solche Beschwerden bekommen kann. Selbst wenn er tags drauf noch eins drauf setzt. Vor allem erschließt sich mir nicht, dass das nicht wieder weggeht nach Schonung. Oder eben zumindest dann, wenn du wie jetzt fast gar nichts mehr tust.
Du sagst/vermutest es könne nicht psychisch initiiert gewesen sein, weil es dir zum Zeitpunkt des Auftretens bestens ging. Diese kausale Aussage greift meiner Auffassung und Erfahrung nach zu kurz. Nimm mein erstes Beispiel: Wieso tut's weh, als ich nach der Saison, nach der Schinderei höllischen Marathontrainings in allerbester Sommerstimmung, in meinem Lieblingswetter joggend, also absolut der Lust frönend, laufe? Kannst du ausschließen, dass gerade die Entspannung zuließ, dass dein Kopf auf in der Vergangenheit Erlittenes, eventuell Aufsummiertes, Unverarbeitetes, in dieser Weise reagiert? Schmerz empfinden wir vermeintlich an Körperstellen. Tatsächlich gemeldet wird er aber ins Hirn und das reagiert. Dort oben schmerzt es. Also kann das Hirn auch Schmerzen auslösen oder vorspiegeln. Oder wie in meinem zweiten Beispiel von einem Tag auf den anderen entscheiden, dass es mich nun lange genug für ein Fehlverhalten bestraft hat, das ein Jahr zurückliegt.
Ich weiß nicht, was dir fehlt. Wenn wir aber keine körperliche Ursache finden können, sie fast sogar auszuschließen ist, dann liegt doch der Verdacht nahe, dass es psychisch motiviert sein könnte. Wodurch auch immer. Dass du seither mit allem Rennen zu Ärzten, dem irrsinnig anstrengenden Sehnen nach Besserung und natürlich - ich meine das nicht abwertend!!! - auch mit wachsendem Selbstmitleid (das kenne ich gut) eher eine Verschlimmerung bewirkt hast, spricht doch auch für diese These.
Ich kann's nicht wissen. Aber vielleicht denkst du darüber einfach noch mal nach. Und darüber, ob sich aus dem Resultat deines Grübelns weitere Handlungsmöglichkeiten ergeben.
Ganz sehr: Alles Gute für dich.
Gruß Udo
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
10was ich rauslese ist, das du Schmerzen hast und einen (krass) hohen Muskeltonus ansonsten wurde hier nichts auffälliges gefunden?
Die Frage ist warum ist der zu hoch, liegts an den Schmerzen die ihn triggern oder triggert der hohe Tonus die Schmerzen.
Ich denke es bleibt dir aktuell nichts übrig als hier anzusetzen und die Muskelspannung runter zu bringen.
Sind hier alle Muskeln des Unterschenkels betroffen?
Die Frage ist warum ist der zu hoch, liegts an den Schmerzen die ihn triggern oder triggert der hohe Tonus die Schmerzen.
Ich denke es bleibt dir aktuell nichts übrig als hier anzusetzen und die Muskelspannung runter zu bringen.
Sind hier alle Muskeln des Unterschenkels betroffen?
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
11In die Richtung habe ich es bis dato selber noch nicht getaped. Wieso nicht, versuchen kann man es ja mal. Nachdem, was man alles selber an Videos gesehen hat, an Übungen durch hat, die vom Gefühl her alle keinen Effekt haben. Bin immer offen für Neues, hab genug Tape zuhause und selber mal einen Kurs dazu belegt. Ich versuch es mal so rum. Wenn der Fuß natürlich hochgezogen wird, triggert es Schmerzen. Ist ja die Bewegung, die weh tut. Ist ja wie, wenn ich Auto fahre und der Fuß vor Kupplung Gaspedal stehen, da wird er ja auch "leicht" zurückgezogen.Maartin hat geschrieben: 16.11.2024, 16:39 Da sich das für mich nach wie vor nach einer Fußheberschwäche anhört, kann ja auch ein schwacher Muskel oder leicht ermüdender Muskel sein, Versuch doch übergangsweise mal deine Füße zu tapen. Also Kinesiologie-Tape, dieses Gummibandtape ;)
So dass der Fuß nach oben gezogen wird, also Tape vom Schienbein zum Fuß führen.
Vielleicht kannst du so auch wieder laufen. Wer weiß. Als Test und evtl sogar zur Diagnosefindung sicherlich nicht verkehrt.
Nee, tatsächlich nicht. Sonst wurde seitens der Ärzteschaft nichts festgestellt. Mein Osteopath meinte der Muskeltonus wäre absolut krass. Null Entspannung. In Positionen, wo eigentlich nichts sein sollte, würden beide Seiten trotzdem wie verrückt ziehen und für ihn wäre das auch eine plausible Schmerzerklärung sein. Seine empfohlenen Lockerungsübungen hatten nur bis dato auch keinen Effekt. Wünschte mir auch einfach mal irgendwelche Tabletten zu nehmen, die den Tonus senken...nee, im Unterschenkel nicht. Aber tatsächlich sind die im Oberschenkel an der Rückseite auch unter einer ganz krassen Anspannung. Reicht wenn ich vorm Spiegel im Bad stehe oder in der Küche Zutaten schneide, das dauert keine 10 Sekunden und da werden auch beide Oberschenkel hinten bretthart.siebenstein77 hat geschrieben: 18.11.2024, 13:44 was ich rauslese ist, das du Schmerzen hast und einen (krass) hohen Muskeltonus ansonsten wurde hier nichts auffälliges gefunden?
Die Frage ist warum ist der zu hoch, liegts an den Schmerzen die ihn triggern oder triggert der hohe Tonus die Schmerzen.
Ich denke es bleibt dir aktuell nichts übrig als hier anzusetzen und die Muskelspannung runter zu bringen.
Sind hier alle Muskeln des Unterschenkels betroffen?
Lieber Udo, vielen Dank auch für deinen Beitrag, den ich mit großem Interesse gelesen habe und die Eindrücke, die du aus deinen Erfahrungen geschildert hast.U_d_o hat geschrieben: 18.11.2024, 11:38 Hallo Markus,
......
Ganz sehr: Alles Gute für dich.
Gruß Udo
Ich habe auch mehrfach darüber nachgedacht, ob ich nicht einfach mal die Laufschuhe schnüre und mal probiere, was denn geht...aber letztlich erinnert mich jeden Tag der Alltag irgendwie schon daran, dass da irgendwas nicht richtig funktioniert, wie es sein sollte...ich rede jetzt nicht von den dauerhaft vorhandenen Schmerzen, wenn ich Autofahre. Aber wenn ich zum Supermarkt hin- und zurückgehe (je 1+1km hin/zurück) und die Schmerzen unter dieser Belastung schon so zunehmen, beim normalen Spaziergang, will ich mir nicht ausmalen, was der Effekt ist, wenn ich joggen gehe. Das hat mich bisher abgehalten, das überhaupt anzugehen oder zu versuchen, wenn schon der Spaziergang reintriggert..
Zum Schwarzwald: War quasi der Start in die Wandersaison 2024. Vorher war vereinzelt bisschen Joggen, vereinzelte Tagestouren bis 20km, bisschen Klettersteig. Dann war es quasi Ankunft in Pforzheim für den Ostweg, erste Etappe bis nach Calw durchgezogen, war dann aber auch von 13-20 Uhr ungefähr unterwegs mit meinen 11kg aufm Rücken. Dann entspannen, bisschen dehnen, Faszienrolle, Schlafen, nächsten Morgen um 7:00 weiter, Etappe gegen 13 Uhr beendet, aber ab 10:30/11 Uhr fing es beim Bergrunter gehen schon an, dass ich wusste, das wird schlimmer, das geht nicht mehr...und so war es dann ja auch, Etappe noch beendet, aber das wars dann. Letztes Jahr von München nach Venedig über die Alpen gewandert, diverse Halbmarathons gelaufen, nichts...gar nichts an Problemen. Naja.
Zu der Sache mit der Psyche, ich habe auch ein bisschen für mich darüber nachgedacht und rekapituliert, deswegen antworte ich auch erst jetzt hier. Ich gehe morgen mal wieder zu meiner Psychologin. Und werde mit ihr darüber mal reden. Ich hatte nie Manifestationen von Schmerzen durch die Psyche im Bereich der Füße/Beine...als ich in den Schwarzwald fuhr Anfang Mai, war ich am Limit und eigentlich ein Wrack. Ich brauchte diesen Urlaub. Und ich sag dir, kaum saß ich im Zug, oder stieg in Pforzheim am Bahnhof aus, steigerte sich meine Laune und mein körperliches Befinden. Mit jedem Kilometer der ersten Etappe ging es mir besser und ich ließ von Problemen und Sorgen los...Anfang des Jahres habe ich meinen Vater verloren, den ich zuhause in seinen letzten Zügen begleitet und gepflegt habe. Meine Beziehung läuft scheiße und ich hab ab April einen neuen Job angenommen, indem ich mich zu dem Zeitpunkt nicht wirklich wohlgefühlt hab...die Liste mit Problemen war lang. Die Flucht nach vorne war es zu Wandern...also ja, die Vorzeichen waren schlecht und standen unter keinem guten Stern. Aber als ich endlich den Rucksack geschultert hatte und losgezogen ging, war es zumindest für diesen Moment erstmal alles einfacher, ruhiger und ich fühlte mich mehr im Frieden. Beim Wandern verarbeite ich auch unfassbar viel, kann richtungsweisende Entscheidungen treffen, weil ich einfach soviel Zeit mir mir alleine verbringe.
Na ja...jetzt hab ich auch viel geschrieben. Also morgen zu meiner Psychologin, nächste Woche zum Osteopathen und in 3 Wochen hab ich nen Termin bei nem Facharzt für Anästhesie, Schwerpunkt Schmerztherapie...
Re: Unklare Schmerzen beidseits, Füße/Schienbein..verzweifelt. :(
12Keine Ahnung ob das bei dir hilft, aber ich liebe meine Massagepistole.markus991 hat geschrieben: 20.11.2024, 18:14 Mein Osteopath meinte der Muskeltonus wäre absolut krass. Null Entspannung.
Damit waren meine jahrelangen Verhärtung im Fußgewölbe nach ein paar Tagen Geschichte.